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Die Schmalspurbahn Zittau Hermsdorf war eine sachsische Schmalspurbahn in der Oberlausitz Sie verlief von Zittau uber Reichenau nach Hermsdorf in Bohmen und hatte dort Anschluss an die Linie Hermsdorf Friedland der Friedlander Bezirksbahn FBB Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der grosste Teil der Strecke auf nunmehr polnischem Territorium der durchgehende Eisenbahnverkehr wurde im Juni 1945 eingestellt Zittau Hermsdorf b Friedland Strecke der Schmalspurbahn Zittau HermsdorfAusschnitt der Streckenkarte Sachsen 1902Streckennummer sa ZHKursbuchstrecke 160f 1944 Streckenlange 15 73 kmSpurweite 750 mm Schmalspur Maximale Neigung 36 Minimaler Radius 75 mHochstgeschwindigkeit 25 km hLegende 0 008 Zittau0 575 Liberec Zittau der Zittau Reichenberger Eisenbahngesellschaft1 159 Zittau Hp 1 60 0 Bahnhalt Neissebrucke1 647 Abzw Neissebrucke 235 mnach Kurort Oybin Kurort Jonsdorf vorm ZOJE 1 843 Anst SchlachthofNeissebrucke seit 1945 Staatsgrenze Deutschland Polen 2 50 0 Anst Junkers Flugzeug und Motorenwerke Zittwerke2 919 Neissebrucke alt bis zur Neisseregulierung 2 960 Kleinschonau heute Sieniawka 231 m5 420 Friedersdorf b Zittau spater Biedrzychowice Gorne 254 m7 650 Reibersdorf spater Rybarzowice 254 m9 610 Wald Bad Oppelsdorf heute Opolno Zdroj 246 mAnschluss Kohlenbahn AG Reichenau Sachsen 12 120 Reichenau Sachs heute Bogatynia 247 m13 520 Markersdorf b Reichenau Sachs heute Markocice 260 m14 710 Markersdorf b Reichenau Sachs Hp 279 mStaatsgrenze Polen Tschechien15 730 Hermsdorf b Friedland heute Hermanice u Frydlantu 295 mnach Friedland i B vorm Friedlander Bezirksbahn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fahrzeugeinsatz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund der bei Turchau und Reichenau angesiedelten Braunkohlegruben und der zahlreichen Industrie gab es seitens der sachsischen Staatsregierung die Uberlegung eine Bahn von Zittau nach Reichenau zu errichten mit der auch der Kurort Bad Oppelsdorf bedient wurde 1882 wurde dieser Vorschlag genehmigt Im November 1883 begannen die Kgl Sachsischen Staatseisenbahnen mit dem Bau Die Eroffnung der 13 72 km langen Strecke von Zittau uber Reichenau nach Markersdorf fand am 11 November 1884 statt nbsp Grenzbahnhof Hermsdorf im Vordergrund Guterwagen der K Sachs Sts E B um 1900 Grundlage fur den Weiterbau der Strecke nach Osterreich war schliesslich ein Staatsvertrag zwischen Osterreich Ungarn und Sachsen vom 27 November 1898 Er trat mit dem Austausch der Ratifikationsurkunden am 25 Januar 1899 in Wien in Kraft Dabei verpflichtete sich die sachsische Regierung die Strecke tunlichst gleichzeitig mit der osterreichischen Anschlussstrecke in Betrieb zu setzen Fur den Grenzbahnhof war ein Standort in unmittelbarer Nahe der Grenze bei Hermsdorf in Bohmen vorgesehen Dieser Bahnhof sollte auch Sitz des Grenzzollamtes sein Zudem enthielt der Vertrag die Vereinbarung dass mindestens zwei Personenzuge taglich in beiden Richtungen uber die Landesgrenze verkehren sollten 1 Im Juli 1899 begann der Bau der Strecke bis zum Grenzbahnhof Hermsdorf in Bohmen Auf der osterreichischen Seite errichtete die Friedlander Bezirksbahn eine 10 78 km lange Anschlussstrecke nach Friedland Diese Strecke war die einzige offentliche Bahn Osterreich Ungarns die in 750 mm Spurweite errichtet worden war Der nur 2 2 km lange Streckenabschnitt von Markersdorf bis Hermsdorf wurde am 25 August 1900 eroffnet nbsp Der Bahnhof in Reichenau dient heute als Busbahnhof 2009 nbsp Grenzbahnhof Hermsdorf 2009 nbsp Gleisrest in KleinschonauZwischen den sachsischen und bohmischen Strecken fand allerdings nie ein durchgangiger Personenverkehr statt sondern die Fahrgaste mussten in Hermsdorf stets zur Weiterfahrt umsteigen Lediglich im Guterverkehr erfolgte nach einem Lokomotivwechsel eine Durchfahrt 1921 wurde in Reichenau durch die Kohlenbahn AG Reichenau Sachsen eine abzweigende Industriebahn von vier Kilometer Lange nach Seitendorf geschaffen Die Hochstgeschwindigkeit betrug 20 km h und die 15 7 km lange Strecke wurde in etwa 84 Minuten bewaltigt Durch die Grenzfestlegung an der Lausitzer Neisse lag der grosste Teil der Bahnstrecke nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem nun unter polnische Verwaltung gestellten Gebiet Deshalb endete am 22 Juni 1945 der durchgangige Eisenbahnverkehr am 10 Dezember 1945 fuhr letztmals ein Sonderzug mit sowjetischen Offizieren Auf deutscher Seite erfolgte noch 1945 im Grenzbereich ein Abbau der Gleisanlagen Bis zum Jahre 1961 wurden die restlichen Anlagen im Stadtgebiet von Zittau noch als Anschlussgleis zum Schlachthof und einem Kohlenhandel genutzt und anschliessend bis zum km 1 65 wo sich die Weichenanlage zur Oybiner Strecke befand abgebaut In Polen wurde 1951 der Zugverkehr zwischen Sieniawka Kleinschonau und Bogatynia Reichenau durch die Polnischen Staatsbahnen PKP als Bogatynska Kolej Dojazdowa wieder aufgenommen Die Strecke wurde mit der Kohlenbahn Bogatynia Turoszow Turchau verbunden und zunachst als gemeinsame Strecke unter Kursbuchtabellennummer 274 ab 1959 unter Nummer 253 betrieben 1960 endete aufgrund der Verlangerung der Normalspurstrecke von Turoszow nach Bogatynia der Betrieb auf der ehemaligen Kohlenbahn Im Sommer 1959 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Bogatynia Markocice Markersdorf unter Kursbuchtabellennummer 253a aufgenommen 2 aber bereits 1961 wurde der Betrieb der Bogatynska Kolej Dojazdowa komplett eingestellt Ein Ruckbau der Gleisanlagen erfolgte nicht jedoch wurde der Streckenabschnitt zwischen Sieniawka und Opolno Zdroj Bad Oppelsdorf seit den 1970er Jahren durch den Braunkohlentagebau Turow weggebaggert Seit dem 1 August 2020 verkehren durch mehrere einst von der Schmalspurbahn verbundene Orte zwei grenzuberschreitende Buslinien von Zittau nach Bogatynia sowie nach Frydlant sowie von dort teilweise weiter nach Swieradow Zdroj Zittau erhielt dadurch erstmals seit 1945 wieder eine tagliche Verbindung mit offentlichen Verkehrsmitteln nach Bogatynia Die andere Linie verkehrt am Wochenende und an Feiertagen 3 Fahrzeugeinsatz BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg setzten die PKP zwei Lokomotiven der sachsischen Gattung I K nach Bogatynia um die bereits nach dem Ersten Weltkrieg in Polen verblieben waren Ab Mitte der 1950er Jahre kamen auch drei Lokomotiven der PKP Baureihe Px48 zum Einsatz 4 Zwischen 1959 und 1961 kamen sogar zwei Schmalspurtriebwagen auf die Strecke zuruck die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg dort gefahren waren Es handelte sich dabei um die Triebwagen 137 323 und 324 die von den PKP als MBxd1 114 und 115 gefuhrt worden 5 Literatur BearbeitenGustav W Ledig Linie Zittau Reichenau Markersdorf in Die schmalspurigen Staatseisenbahnen im Konigreiche Sachsen S 88 ff Leipzig 1895 Reprint Zentralantiquariat der DDR Leipzig 1987 ISBN 3 7463 0070 3 Reiner Preuss Alles uber Schmalspurbahnen der Oberlausitz transpress Verlag Stuttgart 2012 ISBN 978 3 613 71431 1 S 80 93 Wilfried Rettig Eisenbahnen im Dreilandereck Ostsachsen D Niederschlesien PL Nordbohmen CZ Teil 2 Neben Klein und Schmalspurbahnen Bahnbetriebs und Ausbesserungswerke Bahnpost EK Verlag Freiburg 2011 ISBN 978 3 88255 733 6 S 40 47Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmalspurbahn Zittau Hermsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Interessenverband der Zittauer Schmalspurbahnen e V eine Bildreise entlang der ehemaligen Schmalspurstrecke Zittau Hermsdorf eine Bildreise entlang der ehemaligen Schmalspurstrecke Friedland Hermsdorf PKP Fahrplan der Strecke Turoszow Wask Sieniawka von 1958Einzelnachweise Bearbeiten Staatsvertrag zwischen Osterreich Ungarn und Sachsen betreffend mehrere Eisenbahnanschlusse an der osterreichisch sachsischen Landesgrenze vom 14 Marz 1885 L Cada K Just M Kunt R Sedlacek Uzkorozchodna mistni draha Frydlant v Cechach Hermanice Litomerice Chlumec nad Cidlinou 2000 ISBN 80 902706 2 X S 30 In 90 Minuten durch drei Lander In Sachsische Zeitung 31 Juli 2020 saechsische de abgerufen am 19 August 2020 Aufstellung zu den Lokomotiven der Bogatynska Kolej Dojazdowa Torsten Sameiske Lothar Dinkel Zittauer Triebwagen VT 137 322 325 SOEG Medien Zittau 2007 ISBN 978 3 00 021920 7 S 50ffSachsische Schmalspurbahnen Bertsdorf Kurort Jonsdorf Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Fichtelbergbahn Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf Weisseritztalbahn Freital Potschappel Nossen Gossdorf Kohlmuhle Hohnstein Schwarzbachbahn Grunstadtel Oberrittersgrun Pohlatalbahn Herrnhut Bernstadt Hetzdorf Eppendorf Grosswaltersdorf Klingenberg Colmnitz Frauenstein Klingenberg Colmnitz Oberdittmannsdorf Klingenthal Sachsenberg Georgenthal Mosel Ortmannsdorf Mulsengrundbahn Mugeln Neichen Mulda Sayda Nebitzschen Kroptewitz Oschatz Mugeln Dobeln Oschatz Strehla Radebeul Ost Radeburg Lossnitzgrundbahn Reichenbach Oberheinsdorf Rollbockbahn Schonfeld Wiesa Meinersdorf Taubenheim Durrhennersdorf Wilkau Hasslau Carlsfeld Wilischthal Thum Wilsdruff Dobeln Gartitz Wolkenstein Johstadt Pressnitztalbahn Zittau Hermsdorf Zittau Kurort Oybin Abgerufen von https de wikipedia org w index php 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