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Sieniawka deutsch Kleinschonau ist eine Ortschaft in der Gemeinde Bogatynia Sie liegt im aussersten Sudwesten Polens und der Woiwodschaft Niederschlesien am rechten Ufer der Lausitzer Neisse drei Kilometer ostlich des Stadtzentrums von Zittau und war bis zur Reformation ein bekannter Oberlausitzer Wallfahrtsort Sieniawka Hilfe zu Wappen Sieniawka Polen SieniawkaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat ZgorzelecGmina BogatyniaGeographische Lage 50 54 N 14 51 O 50 9 14 85 Koordinaten 50 54 0 N 14 51 0 OEinwohner 690Postleitzahl 59 921Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DZGWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen DresdenBreslauSieniawkaBraunkohlentagebau TurowZwischen Zittau und Sieniawka besteht ein Grenzubergang Chopinstrasse der im Gegensatz zum anderen Zittauer Ubergang Friedensstrasse auch fur Busse und LKW bis 7 5 t befahrbar ist Die Anbindung der Bundesstrasse 178 uber polnisches Gebiet an die D 35 bei Chrastava Kratzau in Tschechien fuhrt durch Sieniawka Das Dorf wird im Norden und Osten vom Braunkohlentagebau Turow begrenzt Wegen der Grenzlage ist in Sieniawka ein grosser Grenzmarkt entstanden In den Baracken werden vor allem Zigaretten und Kleidungsstucke angeboten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche 2 1 Katholische Wallfahrtskapelle 2 2 Evangelische Kirche 2 2 1 Interieur 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung von Kleinschonau als Parvum Sonov stammt aus dem Jahr 1352 und zwar in einem Register des Papstzehnten im Bistum Prag 1353 wurde das Dorf zur Unterscheidung vom anderen im Zittauer Weichbild gelegenen Dorf dem heutigen Grossschonau als Wenigen Schonaw bezeichnet 1387 erwarb die Stadt Zittau den Ort Kleinschonichen von den Herren von Dohna auf Grafenstein Das Dorf gegenuber der jetzigen Zittauer Parkanlage Weinau in den Neisseauen liegende Dorf gehorte fortan zu den Zittauer Ratsdorfern Eine Ausnahme bilden lediglich die Jahre von 1547 bis 1549 als die Stadt wegen des Oberlausitzer Ponfalls ihren Besitz verlor Zu Kleinschonau gehorte seit seinem Bestehen das Vorwerk Kleinporitsch Kleinschonau war ein Gerichtsort dem auch das nahe der bohmischen Grenze gelegene Vorwerk Luptin zugeordnet war Da Luptin naher an Oberullersdorf lag und auch dorthin gepfarrt war erfolgte 1920 dessen Eingemeindung nach Oberullersdorf Durch Kleinschonau fuhrte die 1884 eingeweihte Schmalspurbahnstrecke von Zittau nach Markersdorf uber Reichenau die spater noch einen Anschluss in das bohmische Hermsdorf erhielt Diese Bahnstrecke wurde von Kurt Piehler in dem Lied Von Zittau fahrt off Reich nau o hibsches kleenes Boahnel besungen Nach der Grenzziehung 1945 entlang der Neisse wurde der Bahnverkehr eingestellt Heute findet man im Ortszentrum noch die alten Gleise wahrend die weitere Trasse bis Bogatynia durch den Tagebau Turow vollstandig verschwunden ist Im Jahr 1927 wurde mit der Flussregulierung der Neisse zwischen Zittau und Kleinschonau begonnen Auf dem Gelande des Vorwerks Kleinporitsch und des angrenzenden Kriegsgefangenenlagers Grossporitsch wurde ab 1938 ein Kasernenneubau begonnen Nach dem Abbruch der Arbeiten wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges wurde das Gelande 1944 von den Zittwerken ubernommen Die fast vollendeten und zwischenzeitlich als Kriegsgefangenenlager genutzten Mannschaftshauser der Kaserne in Kleinporitsch wurden dabei zu Wohnunterkunften der Gefolgschaft der Zittwerke fertiggestellt Ein Teil davon dient heute der Wojewodschaftsklinik fur Psychiatrie 1924 lebten in Kleinschonau 975 Einwohner 1933 waren es 981 und 1939 875 1945 gehorte Kleinschonau zu den Dorfern des Landkreises Zittau in Sachsen die polnisch wurden Die ortsansassige Bevolkerung wurde 1945 bis 1947 vertrieben Die Nachbarorte Zittel und Friedersdorf wurden spater zur Braunkohleforderung uberbaggert Kirche Bearbeiten nbsp Kirche zur Unbefleckten EmpfangnisKatholische Wallfahrtskapelle Bearbeiten Der genaue Zeitpunkt der Errichtung der Kirche in Kleinschonau ist nicht bekannt Die ursprungliche Kapelle war der heiligen Thekla gewidmet In ihrem Innern befand sich ein Marienbild dem Wundertatigkeit zugesprochen wurde und Ziel von Wallfahrten war Dabei handelte es sich um ein vermutlich auf Lindenholz gemaltes Brustbildnis der Maria mit dem Jesuskind im Arm Das farbige Gemalde auf Goldgrund war von einem Holzrahmen umgeben und hatte eine Hohe von einer und eine Breite von dreiviertel Ellen Nach der Reformation blieb die Kirche ab 1540 ungenutzt und das Bildnis wurde in die Sakristei der Johanniskirche nach Zittau verbracht Im Jahr 1730 ordnete Kurfurst Friedrich August I die Herausgabe des Bildes an seinen Hofmaler Johann Adolph Poppelmann an Evangelische Kirche Bearbeiten 1580 erfolgte eine Reparatur der Kirche und ihre Weihe als Filialkirche der Johanniskirche zu Zittau Weitere Ausbesserungen wurden 1588 und 1653 vorgenommen Im Jahr 1657 wurden die Fenster und der Fussboden erneuert dabei erhielt das Gotteshaus eine neue Decke aus Holztafelung die 1659 vom Zittauer Maler Johann Christian Leubner mit 19 Bildern aus dem alten Testament versehen worden ist 1687 bis 1689 erfolgte der Anbau des ostlichen Teiles und 1702 kam die sudliche Halle hinzu Der Dachreiter wurde 1794 durch einen massiven Kirchturm ersetzt der das gedrungene Kirchenschiff deutlich uberragt 1858 erhielt der Turm neue Glocken die durch den Glockengiessermeister Friedrich Gruhl aus Kleinwelka gefertigt wurden Interieur Bearbeiten Der Taufstein und das Weihwasserbecken wurden etwa um 1500 aus Sandstein gefertigt Zuletzt stand der Taufstein auf dem Kirchhof Aus dieser Zeit stammen wahrscheinlich auch die zwischen 0 80 und 1 00 m hohen bemalten Holzfiguren der Maria Magdalena und Margareta die zum alten Altar aus der Zeit der Spatgotik gehorten Weitere Darstellungen Heiliger sind eine sitzende Maria mit dem Leichnam Christi sowie der Heilige Martin auf einem Pferd Alle diese Figuren aus dem alten Kirchenbau befinden sich in den Stadtischen Museen Zittau In der Kirche befindet sich der Altar mit Kanzel der 1731 gefertigt wurde Die 1659 von Leubner gefertigten Deckengemalde sind ebenso wie die Bemalung der Empore bei den Umbauten verloren gegangen Literatur BearbeitenTilo Bohmer Marita Wolff Im Zittauer Zipfel Historischer Streifzug durch Reichenau und seine Umgebung Lusatia Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 929091 85 2 Friedrich Eckarth Chronica oder Historische Beschreibung Des ohnweit Zittau liegenden Dorffs Klein Schonau Herwigsdorff 1733 Digitalisat auf Wikisource Digitalisat SLUB Birgit Franke Mittelalterliche Wallfahrt in Sachsen Ein Arbeitsbericht In Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege 44 2002 ISSN 0138 4546 S 299 389 Cornelius Gurlitt Bearb Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 29 Heft Amtshauptmannschaft Zittau Land Meinhold Dresden 1906 Reprint Verlag fur Kunstreproduktionen Neustadt an der Aisch 2000 ISBN 3 89557 147 4 Carl Gottlob Morawek Geschichte von Kleinschonau bei Zittau Zittau 1873 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sieniawka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oberlausitzer Bimmelbahn ehemalige Schmalspurstrecke Zittau Reichenau Markersdorf Hermsdorf in Bohmen Kleinschonau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sieniawka amp oldid 233068545