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Kopaczow deutsch Oberullersdorf ist eine Ortschaft in der Gemeinde Bogatynia in Polen Sie liegt vier Kilometer sudostlich des Stadtzentrums von Zittau an der Grenze zu Tschechien und gehort zum Powiat Zgorzelecki Woiwodschaft Niederschlesien Kopaczow Kopaczow Polen KopaczowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat ZgorzelecGmina BogatyniaGeographische Lage 50 52 N 14 51 O 50 871388888889 14 850833333333 Koordinaten 50 52 17 N 14 51 3 OHohe 275 m n p m Einwohner 318 2008 1 Postleitzahl 59 920Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DZGWirtschaft und VerkehrStrasse Zittau BogatyniaEisenbahn Zittau LiberecNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKopaczow bildet mit Oldrichov na Hranicich ein geschlossenes Siedlungsgebiet das sich entlang der Lubota Oldrichovsky potok Ullersdorfer Bach erstreckt Im Osten erhebt sich der Vresovy vrch Heideberg 341 m sudostlich entspringt der Oldrichovsky potok Sudwestlich liegt der See Kristyna in Tschechien Das Dreilandereck mit Tschechien und Deutschland liegt zwei Kilometer westlich des Dorfes an der Einmundung der Lubota Oldrichovsky potok in die Lausitzer Neisse Im Westen fuhrt die Bahnstrecke Liberec Zittau vorbei Am westlichen Ortsrand fuhrt eine zweispurige Schnellstrasse als Verbindung der tschechischen Schnellstrasse R 35 zur deutschen Bundesstrasse 178 in Richtung Sieniawka Nachbarorte sind Sieniawka im Norden Bialopole im Nordosten Uhelna im Osten Oldrichov na Hranicich im Suden Hartau und Eichgraben im Sudwesten Luptin im Westen sowie Zittau und Porajow im Nordwesten Die fruher nordlich gelegenen Dorfer Pasternik und Biedrzychowice Gorne sowie das nordostliche Rybarzowice sind im Tagebau Turow verschwunden Geschichte Bearbeiten nbsp Alte Grenzziehung entlang der Flurstucke in Ullersdorf sachsischen und bohmischen Anteils bis 1848Das Dorf wurde im Jahr 1287 als Ulrici villa erstmals urkundlich erwahnt und gehorte ursprunglich zur Herrschaft Grafenstein Seit 1381 sind die Herren von Bieberstein als Besitzer eines Anteils von Ullersdorf den sie ihrer Herrschaft Friedland zuschlugen nachweisbar Im Laufe der Zeit kam es zu einer vollstandigen Zersplitterung des Dorfes zwischen beiden Herrschaften Seit 1382 ist die Existenz einer Pfarrkirche belegt die bestand aber bereits zuvor als Filialkirche der Pfarre in Grottau 1527 hielt die Reformation Einzug und in Ullersdorf erfolgte die Einsetzung eines evangelischen Pfarrers Daneben bestand im Oberdorf das Rittergut Oberullersdorf das ebenfalls Anteile am Dorf hielt und dessen Besitzer bis 1651 die Herren von Gersdorff waren Bei der 1620 erfolgten Teilung der Standesherrschaft Friedland gelangten die Friedlander Anteile zur Standesherrschaft Seidenberg die 1626 an Christian von Nostitz verkauft wurden Er versuchte erfolglos die Rekatholisierung durchzusetzen und liess 1628 den evangelischen Pfarrer Zacharias Keimann Vater von Christian Keimann vertreiben Bis 1630 blieb die Pfarrstelle unbesetzt danach trat wieder ein evangelischer Pfarrer den Dienst an Mit dem Ubergang der Oberlausitz an Kursachsen ergab sich daraus 1635 die neue Situation der Teilung des Ortes in einen sachsischen und einen bohmischen Anteil wobei es in Ullersdorf keine klare Grenzlinie gab sondern beide Anteile auf der Grundlage der Flurstucke stark durchmischt waren Bei der Rekatholisierung Bohmens mussten die evangelischen Herren von Tschirnhaus die Herrschaft Grafenstein an Matthias Gallas verkaufen Nachfolgend wurde die Bevolkerung des bohmischen Anteils grosstenteils wieder katholisch und nach Grottau gepfarrt Die Ullersdorfer Kirche befand sich im sachsischen Anteil und blieb evangelisch Besitzer des Rittergutes Oberullersdorf waren ab dem Ende des 17 Jahrhunderts verschiedene Zittauer Patrizier 1738 kaufte es Johann Ernst von Kyaw auf Giessmannsdorf und schloss es als Vasallengut an die Standesherrschaft Reibersdorf an 1773 erwarb Johann Georg von Einsiedel das Rittergut Oberullersdorf und vereinte es mit seiner Standesherrschaft Infolge der Teilung der Oberlausitz auf dem Wiener Kongress von 1815 wurde Sachsisch Ullersdorf der Standesherrschaft Reibersdorf angeschlossen Erste Verhandlungen zu einer Grenzbereinigung gab es im Jahre 1815 Im Jahre 1847 hatte Sachsisch Ullersdorf 1024 Einwohner Die Dorfaue am Ullersbach gehorte zu zwei Dritteln zum Sachsischen Teil Am 5 Marz 1848 erfolgte der Abschluss eines Grenz und Territorialvertrages zwischen Sachsen und Osterreich der den Ausgleich der verschiedenen En und Exklaven beider Staaten beinhaltete und am 12 Marz 1849 umgesetzt wurde Die nunmehr klare Grenzlinie zwischen dem sachsischen Oberullersdorf und dem bohmischen Ullersdorf bildete im Niederdorf der Lauf des Ullersbaches im Mitteldorf die Dorfstrasse und im Oberdorf die davon abzweigende Strasse nach Kohlige Dadurch gelangten 34 Hauser mit 248 Einwohnern von Bohmisch Ullersdorf zu Oberullersdorf und Ullersdorf erhielt 76 Hauser mit 367 Bewohnern von Sachsisch Ullersdorf Wegen der unterschiedlichen Konfessionen wurde festgelegt dass die Katholiken beider Dorfer nach Grottau und die Protestanten nach Oberullersdorf gepfarrt blieben 1849 kaufte Friedrich Heinrich Bering das Gut Oberullersdorf und wurde damit zum grossten Grundbesitzer im Dorf 1856 wurde Oberullersdorf nach der Abschaffung der Grundherrschaften in Sachsen eine selbstandige Gemeinde in der Amtshauptmannschaft Zittau Insgesamt bildeten beide Gemeinden eine dorfliche Einheit Zwischen 1853 und 1859 entstand westlich des Dorfes die Eisenbahn von Zittau nach Reichenberg und Oberullersdorf erhielt eine Bahnstation 1871 lebten in Oberullersdorf 918 Menschen und im Jahre 1910 waren es 1148 Zu dieser Zeit bluhte der Grenz und Schmuggeltourismus nach Ullersdorf Nach der Grundung der Tschechoslowakei wurde die Dorfstrasse im Mitteldorf zur neutralen Zone deklariert Wegen des zunehmenden Kraftverkehrs wurde 1919 eine besondere Regelung getroffen Auf der Strasse galten dabei wie in Oberullersdorf die sachsischen Verkehrsregeln wahrend in Ullersdorf wie in der Tschechoslowakei ublich im Linksverkehr gefahren wurde Das zuvor zu Kleinschonau gehorende Vorwerk Luptin wurde 1920 eingemeindet 1925 hatte die Gemeinde 1178 Einwohner und 1933 waren es 1193 Nach dem Munchner Abkommen fiel 1938 die durch das Dorf verlaufende Staatsgrenze weg Oberullersdorf und Ullersdorf blieben jedoch weiterhin zwei Gemeinden die unterschiedlichen Verwaltungsbezirken angehorten 1939 lebten in Oberullersdorf 1162 Menschen 1943 betrug die Zahl der Einwohner 1161 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam das ostlich der Lausitzer Neisse gelegene Oberullersdorf zu Polen und erhielt den Namen Kopaczow Die deutschen Bewohner wurden in den Jahren 1945 und 1946 vertrieben und die Bahnstation im Dezember 1945 aufgelassen 1945 wurden als Grenzsicherungsmassnahme 55 Hauser von Kopaczow gesprengt Die Grenzbrucken uber die Lubota wurden geschlossen und westlich des Mitteldorfes eine neue Umgehungsstrasse zum Oberdorf angelegt so dass die Dorfstrasse des Mitteldorfes ausschliesslich zu Oldrichov na Hranicich zugerechnet wurde 1993 wurde westlich des Dorfes die alte Strassenverbindung nach Zittau wieder eroffnet Seit 2010 besteht eine Strassenverbindung fur Pkw zur tschechischen Ortshalfte Oldrichov na Hranicich im nordostlichen Oberdorf Im Mitteldorf ist die Verbindung zwischen beiden Ortshalften noch durch einen Erdhugel an der Grenzlinie unterbrochen Die sanierte Grenzbrucke uber den Ullersbach an der Kirche im Niederdorf ist momentan nur fur Fussganger und Radfahrer freigegeben Am westlichen Ortsrand fuhrt die neu trassierte zweispurige Schnellstrasse als Verbindung von der tschechischen Schnellstrasse R 35 zur deutschen Bundesstrasse 178 uber den 4 5 Kilometer langen polnischen Abschnitt in Richtung Sieniawka Der Bau des Teilstuckes wurde von Deutschland mit 12 5 Mio Euro und von Tschechien mit 2 Mio Euro finanziert Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1777 18 besessene Mann 28 Gartner 79 Hausler1834 9641871 918 Jahr Einwohnerzahl1890 10571910 11481925 1 1178 Jahr Einwohnerzahl1939 1 11621 mit LuptinSehenswurdigkeiten BearbeitenFilialkirche St Josef das seit 1382 als Pfarrkirche nachweisbare Gotteshaus wurde vor 1570 unter Erasmus von Gerdorff erweitert und erhielt einen grossen Turmanbau 1751 wurde die Kirche umgebautSohne und Tochter des Ortes BearbeitenAlexander Moritz Zille 1814 1872 Theologe und Philologe Gotthelf Benjamin Flaschner von Ruhberg 1761 1836 Theologe Schriftsteller Komponist 3 Literatur BearbeitenTilo Bohmer Marita Wolff Im Zittauer Zipfel Historischer Streifzug durch Reichenau und seine Umgebung Lusatia Verlag Bautzen 2001 ISBN 3 929091 85 2 Erhard Flammiger Geschichte der Grenzdorfer Ullersdorf Oberullersdorf Universitatsverlag Leipzig 2000 ISBN 3 934565 73 5 Cornelius Gurlitt Oberullersdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 29 Heft Amtshauptmannschaft Zittau Land C C Meinhold Dresden 1906 S 140 Moritz Grimmel Ober Ullersdorf In Gustav Adolf Poenicke Hrsg Markgrafenthum Oberlausitz Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen III Section Heft 21 Expedition des Albums Sachsischer Ritterguter und Schlosser Leipzig 1859 S 163 164 Digitalisat der SLUB Dresden Transkription bei nbsp Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kopaczow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Ober Ullersdorf Quellen und Volltexte http e bogatynia pl index php option com content amp task view amp id 149 amp Itemid 144 Oberullersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Website der Gmina Bogatynia Ludnosc abgerufen am 14 August 2013 Oberullersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Hagen Schonrich Flaschner von Ruhberg Gotthelf Benjamin In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopaczow amp oldid 233068349