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Mohorn ist ein Ortsteil der sachsischen Kleinstadt Wilsdruff mit etwa 1300 Einwohnern am nordlichen Rand des Tharandter Waldes MohornStadt WilsdruffEhemaliges Gemeindewappen von MohornKoordinaten 51 0 N 13 28 O 51 001666666667 13 459722222222 316 Koordinaten 51 0 6 N 13 27 35 OHohe 316 mEinwohner 1300Eingemeindung 1 August 2000Postleitzahl 01723Vorwahl 035209Karte Lage von Mohorn in WilsdruffNordteil des Dorfes vom Schulberg aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Entwicklung des Ortes 2 2 Verwaltungsgeschichte 3 Bildung 4 Kultur und Sehenswertes 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMohorn ist entlang eines Baches angelegt worden dessen Name nicht uberliefert ist Links und rechts des etwa 500 m breiten Tales steigt das Gelande teils stark an und es ergeben sich Hanglagen mit Neigungen bis 20 starkste Strassenneigung 15 Entlang des Baches wurde schon fruhzeitig eine befestigte Strasse gebaut die heute Teil der Bundesstrasse 173 ist Eine weitere wichtige Strassenverbindung stellt die Staatsstrasse S 195 nach Siebenlehn dar Nur nach und nach wurden auch die Hange und die sich anschliessenden Plateaus mit Gehoften besiedelt deswegen nimmt auch heute noch die Bebauung mit zunehmendem Abstand zur Hauptstrasse stark ab Geschichte Bearbeiten nbsp Historische Ansichtskarte von MohornEntwicklung des Ortes Bearbeiten Schon fruh wurde Mohorn in Verbindung mit dem Bistum Meissen genannt als es Markgraf Heinrich der Erlauchte im Jahre 1267 dem Domstift zu Meissen unter dem Namen Ohorne zum Geschenk machte Der sorbische Name Ohorne bedeutet hier Das um den Berg Liegende Seit 1578 existierte in Mohorn die Erziehungsanstalt des Pfarrers und Buchautors Michael Bapst nbsp Bahnhof Mohorn 1905Bis in das 19 Jahrhundert wurde in geringem Umfang Silberbergbau betrieben Schon fruh nutzten die Einwohner die umliegenden Ebenen fur die Getreide und Viehwirtschaft welche noch bis heute einen grossen Anteil des dorflichen Lebens ausmacht Nach Lehmfunden im Untergrund entstand im 19 Jahrhundert am westlichen Rand von Mohorn eine Ziegelei von der Ende des 20 Jahrhunderts nur noch der als Angelgewasser genutzte Teich existiert Starken Aufschwung erhielt die lokale Wirtschaft durch den Bau der Schmalspurbahn Freital Potschappel Nossen des Wilsdruffer Netzes am 31 Januar 1899 Uber viele Jahre hinweg beforderte die Bahn taglich Guter und Personen bis am 27 Mai 1972 der letzte Personenzug fuhr Im Jahr darauf wurde auch der Guterverkehr eingestellt Am Ende des Zweiten Weltkrieges zog durch den Ort ein Todesmarsch von weiblichen KZ Haftlingen von denen 2 judische Frauen fliehen und sich in einer Scheune verstecken konnten Von einem Hitlerjungen verraten wurden sie brutal ermordet Ein Gedenkstein an der B 173 zwischen Mohorn und Herzogswalde an der Einmundung der Triebischtalstrasse erinnert an dieses Verbrechen Der gesellschaftliche Wandel nach 1945 veranderte im Dorf auch die wirtschaftlichen und sozialen Verhaltnisse Nach 1960 entwickelten sich die LPGs Damit entstanden die Grossfelderwirtschaft und die Grossanlagen der Tierproduktion Seit den 1990er Jahren werden die Felder grosstenteils von der Agrar GmbH bewirtschaftet Sie betreibt auch den Milchhof mit ca 650 Rindern 40 Jahre Sozialismus bewirkten eine starke Beeintrachtigung des privaten Gewerbes Nach der politischen Wende 1989 wagten viele Gewerbetreibende und Handler den Neuanfang und beleben so wieder das Ortsbild Am Ortsausgang in Richtung Freiberg entstand ein Gewerbegebiet das aufgrund des allgemeinen Ruckgangs von Gewerbetreibenden in Ostdeutschland nicht wie geplant zu einem Boom fuhrte dagegen siedelte sich ein bereits im Ort ansassiges Unternehmen hier neu an Um die Jahrtausendwende kam es zur Erschliessung neuer Wohngebiete wie Zum Erzengel Michael welches an das wenige Kilometer entfernte Silberbergwerk Zum Erzengel Michael erinnert Auch eine neue Reihenhaussiedlung Am alten Bahnhof ist entstanden An den nordlichen Hangen von Mohorn wurde in den 2010er Jahren das Siedlungsgebiet Kastanienhohe gebaut Ende der 2010er Jahre wurde am Sudhang das Wohngebiet An der Eiche erschlossen Verwaltungsgeschichte Bearbeiten Die Gemeinde Mohorn bestand zunachst aus den beiden Ortsteilen Mohorn und Grund und gehorte bis zur DDR Kreisreform im Juli 1952 zum Landkreis Dresden Danach wurde Mohorn kurzzeitig Teil des verkleinerten Kreises Freiberg Bezirk Karl Marx Stadt jedoch wenige Monate spater zum 4 Dezember 1952 in den Kreis Freital umgegliedert Nach der Wende und Grundung des Freistaats Sachsen 1994 wurde Mohorn Teil des neuen Weisseritzkreises Herzogswalde wurde am 1 Juli 1950 aus dem Kreis Meissen in den Landkreis Dresden umgegliedert war ab 1952 im Kreis Freital und wurde innerhalb dessen am 1 Januar 1974 nach Mohorn eingemeindet 1 Am 1 August 2000 wurde Mohorn zusammen mit seinen Ortsteilen nach Wilsdruff eingemeindet 2 Bildung BearbeitenFur die Bildung der 6 bis 11 jahrigen wurde im Jahr 1970 ein neues Schulgebaude auf den Schulberg errichtet dass auch heute noch eine Grundschule beherbergt Eine Kindertagesstatte befindet sich gegenuber der Schule Kultur und Sehenswertes Bearbeiten nbsp KircheAufgrund der seit Jahrhunderten gemeinsamen Verwaltung der Ortschaften Mohorn und Grund befinden sich die meisten Einrichtungen fur Erholung und Freizeit im naher zum Tharandter Wald gelegenen Grund Klein Tirol Dort gibt es neben dem Waldbad eine Kegelbahn zwei Sportplatze und mehrere Gaststatten Fur Freunde der Geologie ist der Mohorner Porphyrfacher von besonderem Interesse Der Ort hat mehrere Gaststatten Zu den Wahrzeichen von Mohorn zahlen zum einen das 1926 errichtete Rathaus im landlichen Jugendstil das seit der Kreisreform Sitz des Burgerburos fur Mohorn Grund und Herzogswalde sowie des Ortschaftsrats ist und zum anderen die 1496 errichtete Kirche samt Pfarrhaus nbsp LokschuppenEine besondere Attraktion ist der Ultraleicht Flugplatz an der alten Schmalspurbahntrasse in Richtung Nossen der durch seinen Hangar weithin zu sehen ist Der ehemalige Lokomotivschuppen der Schmalspurbahn Freital Potschappel Nossen der bis 2008 dem Modelleisenbahnclub Mohorn als Domizil diente wurde 2011 2012 unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert und wird seither als Kultur und Vereinszentrum des Ortes genutzt Dabei wurde der Zutritt originell uber einen vor einem Schuppentor aufgestellten Schmalspurwagen 970 530 realisiert Personlichkeiten BearbeitenMichael Bapst 1540 1603 Pfarrer in Mohorn Schriftsteller Ubersetzer Gottfried Pabst von Ohain 1656 1729 Wardein Chemiker Metallurg Max Diersche 1872 nach 1935 Studienrat und Professor Erich Paul Schafer 1900 1984 Betriebswirt und HochschullehrerLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Mohorn In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 24 Heft Amtshauptmannschaft Dresden Altstadt Land C C Meinhold Dresden 1904 S 80 Clemens Adam Jager Chronik von Mohorn mit Grund Huhle Oberschaar 1889 SLUB Dresden digital Siegfried Niese Der Porphyrfacher in Mohorn Grund ein sehenswertes Naturdenkmal in der Umgebung interessanter erdgeschichtlicher Zeugnisse In Heimathefte Mohorn Grund Heft 5 2014 SLUB Dresden QucosaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Mohorn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mohorn im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Informationen zur Schmalspurbahn Mohorn auf wilsdruff de siehe Ortschaften Mohorn auf www Mohorn Grund de Messtischblatt 4946 Mohorn 1943 digitalisiertEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2000Stadtteile von Wilsdruff Birkenhain Blankenstein Braunsdorf Grumbach Grund Helbigsdorf Herzogswalde Kaufbach Kesselsdorf Kleinopitz Limbach Mohorn Oberhermsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mohorn amp oldid 235068002