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Die Philosophie der Biologie auch Biophilosophie ist ein Teilgebiet der Wissenschaftstheorie Themen der Philosophie der Biologie sind die philosophischen Voraussetzungen Bedingungen und Bewertungen biologischer Theoriebildung experimenteller Forschung und Anwendungen Neben den Methoden einer analytischen Wissenschaftstheorie gehoren zur Philosophie der Biologie auch wissenschaftshistorische und wissenschaftssoziologische Theorien In einem weiteren Sinn wird in der Philosophie der Biologie auch diskutiert wie Modelle und Methoden aus der Biologie allgemeinere Themen der Philosophie beeinflussen beispielsweise mit dem Konzept der evolutionaren Erkenntnistheorie in dem das Prinzip der biologischen Evolution auf die Struktur und Moglichkeit von Erkenntnis angewendet wird Die wachsende Bedeutung biologischer Fachbereiche wie der Gentechnologie oder der Molekularbiologie und deren zunehmende Technisierung und Okonomisierung in den letzten Jahrzehnten fuhrte auch zu zahllosen und andauernden ethischen Problemen und Debatten Ahnliches gilt auch fur die Okologie die im Rahmen des Naturschutzes eine breite gesellschaftliche Bedeutung erlangt hat So gilt die Biologie mit ihren vielfaltigen Gegenstandsbereichen und Methoden teilweise auch als die kunftige pluralistische Leitdisziplin und Jahrhundertwissenschaft und soll als solche die Physik und den Physikalismus ablosen 1 Die Ubergange der Philosophie der Biologie zur theoretischen Biologie und zur Neurophilosophie sind fliessend Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Geschichte 3 Analytische Wissenschaftstheorie 3 1 Ontologie und Epistemologie 3 2 Methodologie und Experiment 3 2 1 Reduktion 3 2 2 Methodenkritik 3 2 3 Experiment und Experimentalsysteme 4 Grundprobleme der Biophilosophie 4 1 Was ist Leben 4 2 Status und Struktur der Evolutionstheorie 4 2 1 Bedeutung der Evolutionstheorie 4 2 2 Herausforderung Evo Devo 4 3 Die Einheit der Selektion 4 4 Klassifikation 4 5 Organismusmodelle und Modellorganismen 4 6 Funktionen und Teleologie 4 7 Gendefinition 4 7 1 Molekularbiologie versus Genetik 4 7 2 Genetische Information genetisches Programm 4 8 Einflusse biologischer Theorien auf die Philosophie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDie Philosophie der Biologie ist in vielen Fallen daran beteiligt Forschungsfragen in der Biologie mit praktischer Bedeutung zu klaren und zu losen Dabei geht es neben allgemeinen Probleme der Wissenschaftstheorie oft auch um eine Klarung der Standpunkte Theorien und Begriffe innerhalb der Biologie aber auch um Kontroversen uber die gesellschaftlichen Auswirkungen biologischer Erkenntnisse und Technologien 2 In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts erhielt die Philosophie der Biologie einen grossen Bedeutungsschub der mit der wissenschaftlich technischen Entwicklung in der Biologie aber auch in der Entwicklung der Gesellschaft begrundet wird Die Naturschutz debatte und das Aufkommen der Diskussion um das richtige Verhaltnis zur Okologie lenkte die Aufmerksamkeit auf die Frage der anthropogenen Einflusse auf das Naturgeschehen Die Technisierung und Okonomisierung der Biologie in der Biotechnologie und Gentechnologie fordert dagegen ethische ontologische und epistemologische Antworten Und zuletzt stellen die Ergebnisse der Neurobiologie neue Fragen nach einer technischen Anwendbarkeit und nach dem Menschenbild innerhalb der Biologie 3 Philosophen die sich mit biologischen Themen beschaftigen sind oft auch selbst ausgebildete Biologen Ebenso haben mehrere Biologen wie Ernst Mayr Richard Dawkins und Michael Ghiselin bedeutende Beitrage zur Philosophie der Biologie geleistet Seit 1985 erscheint die Zeitschrift Biology und Philosophy Die Philosophie der Biologie konzentrierte sich lange auf die Evolutionsbiologie und den Status der Organismen und vernachlassigte eher die physikalisch chemisch orientierten Zweige der Biologie wie die Molekularbiologie Andererseits bereichert die Philosophie der Biologie so auf vielfaltige Weise weite Bereiche der Philosophie selbst Wogegen die technisch und physikalisch chemisch gepragten Disziplinen und ihre philosophische Reflexion in den meisten Fallen schon durch allgemeinere wissenschaftstheoretische Arbeiten abgedeckt sind 4 Konzepte und Bedingungen in der Biologie die sich von allgemeinen wissenschaftstheoretischen Fragestellungen abheben sind beispielsweise die Dualitat von Phanotyp und Genotyp das historische Element die Einzigartigkeit und die vielfaltige Organisation und Komplexitat vieler Untersuchungsobjekte aber auch der Begriff des Lebens selbst die Teleologie funktionale Zweckbestimmung und die Naturliche Selektion Nachdem die Physik und insbesondere die Mechanik jahrhundertelang die Modelle und Methoden der Wissenschaftstheorie gepragt haben stellt sich nun die Frage welchen Status die Biologie in der Philosophie der Wissenschaften hat Diese Frage und die Antworten darauf betreffen alle Bereiche des Umgangs mit der Biologie und damit letztlich auch Fragen der Logik Methodologie und der konkreten Forschungspraxis 5 6 Die Philosophie der Biologie betreibt meistens die Reflexion biologischer Begriffe Theorien und Methoden also die Arbeit von Philosophen zum erfolgreichen Umgang mit Inhalten der biologischen Forschung Umgekehrt sind uber diese Beschaftigung auch viele Einflusse auf allgemeinere Themen und Bereiche der Philosophie deutlich geworden Die bekanntesten Beispiele sind die Evolutionare Erkenntnistheorie fur die Epistemologie die Bioethik aber auch ein wesentlicher Teil der aktuellen anthropologischen Themenfelder Ebenso stellt die Biophilosophie mit ihren pluralistischen okologischen und historischen Ansatzen Herausforderungen an die Wissenschaftstheorie und das Ideal einer Einheitswissenschaft 7 8 Geschichte BearbeitenAls Begrunder der Philosophie der Biologie und auch der Zoologie gilt Aristoteles Seine Philosophie pragte das westliche Denken uber Organismen ihrer Teile und ihrer Organisation bis in die Neuzeit Ausgenommen von den naturlichen Dingen sind bei Aristoteles die unbewegten Dinge sie sind der Gegenstand der Theologie Ebenso sind erschaffene Kunstwerke und irregulare also zufallige Ereignisse fur Aristoteles nicht naturlich und somit kein Objekt seiner Physik Organismen sind bei Aristoteles organisierte Korper die einerseits in Organe differenziert und andererseits durch ihre Funktionen verbunden sind Die Form der Korper ist ihre Seele s a Entelechie und somit weder unabhangig noch untrennbar vom Korper Funktionen der Seele sind beispielsweise essen atmen wachsen und schlafen Mithilfe einer werthaltigen Hierarchie dieser Funktionen kann er eine Stufenleiter der Natur Scala Naturae und somit eine Systematik uber alle Lebewesen und daruber hinaus erstellen 9 Die Seele ist es auch die fur jedes Lebewesen einen Zweck bestimmt Als Causa finalis Finalursache wirkt sie direkt in Richtung einer Selbstverwirklichung des Individuums Aristoteles verankert damit das kosmologische teleologische Prinzip von Platon im konkreten Organismus und damit in der Natur Ob man deshalb bei Aristoteles von Teleologie sprechen kann wird in der Philosophie der Biologie unterschiedlich beurteilt nbsp Jacques de Vaucansons mechanische Ente inspiriert durch das mechanistische Verstandnis des KorpersDas aristotelische Denken war weithin pragend fur die abendlandische Philosophie Insbesondere das Prinzip der Finalursache wurde von den christlichen Theologen ubernommen und zu einem Gottesbeweis ausgebaut Erst mit dem mechanistischen Denken der fruhen Neuzeit wurde der teleologische Ansatz verdrangt da er der neu aufkommenden wissenschaftlichen Methode kaum zuganglich war Eine weitere Abkehr von Aristoteles war die sehr einflussreiche dualistische Trennung in Korper und Geist von Rene Descartes Alles was nicht menschlicher Geist war war fortan Korper und somit derselben wissenschaftlichen Methode zuganglich Die Trennungen die bei Aristoteles die Seelenfunktionen zwischen den Lebewesen und der nicht lebenden Welt etabliert haben wurden bedeutungslos In der Folge des mechanistischen Denkens drehten sich viele Diskussionen um die Frage wie die anscheinend offenkundige Andersartigkeit der Lebewesen doch noch erklart werden konnte Ein aufmerksamer Beobachter der biologischen Forschung seiner Zeit war Immanuel Kant Besonders interessierte ihn die Stellung des Menschen in der Natur wodurch Modelle und Analogien aus der Biologie fur seine Philosophie wichtiger waren als solche aus der Physik 10 Um die wissenschaftliche Erfahrung uberhaupt erst zu ermoglichen bedient sich Kant der Zweckmassigkeit als Ordnungs und Strukturprinzip Ahnlich wie Aristoteles definiert Kant die Zweckmassigkeit als inneres Prinzip der Lebewesen selbst nicht als konstitutives Element der Natur Erst mit diesem Werkzeug schafft sich die Urteilskraft ein Ordnungsprinzip in der Biologie Kant nimmt damit in seiner Philosophie selbst biologische Analogien und Modelle auf Nicht zuletzt deshalb hatte er einen grossen Einfluss auf die zeitgenossische Biologie Aber das Problem der Abgrenzung zwischen belebter und unbelebter Natur wurde weiterhin heftig diskutiert Eine Lebenskraft sollte die eigentliche Triebkraft der Hoherentwicklung der Arten sein Um die Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert waren die Ansatze von Hans Driesch Entelechie von Henri Bergson Elan vital oder Pierre Teilhard de Chardin Omegapunkt weit verbreitet und innerhalb und ausserhalb der Wissenschaft popular Weniger weil man plotzlich keine zielgerichteten Prozesse mehr wahrnahm sondern weil dieser Ansatz fur die aktuelle wissenschaftliche Methode unfruchtbar war wurde der Niedergang dieser vitalistischen Positionen eingeleitet Der sogenannte Neovitalismus wurde durch die Arbeiten von Sven Horstadius und John Runnstrom letztlich widerlegt Fur die Geschichte der Philosophie der Biologie liefert diese Episode allerdings eine Anschauung wie allgemeine philosophische Konzeptionen in fachwissenschaftliche Forschungsprogramme ubergehen und wie bedeutungsvoll eine klare Trennung in analytische Satze der Wissenschaftstheorie und empirische Satze der Biologie ist 11 Nach dem beispiellosen Aufschwung der modernen Physik und dem Ende des Vitalismus in der Biologie wurde das Problem der Abgrenzung zur Frage nach den Unterschieden zwischen der Physik und der Biologie Diskutiert wurden holistische und prozessphilosophische Ansatze Alfred North Whitehead ruckte die Lebens Prozesse der Organismen in den Mittelpunkt seiner Metaphysik wodurch die Elemente der Physik davon quasi abgeleitet werden Dieser Organizismus hat in der Folge eher Schwierigkeiten die Elemente der Physik zu rekonstruieren und entfaltet deshalb bis heute nur wenig konkrete Forschungsarbeit Samuel Alexander versuchte auch kulturelle Werte in seinen Holismus zu integrieren wodurch den Lebewesen und insbesondere dem Menschen eine zentrale Vermittlerrolle in den Ebenen der Existenz zukommt Richard Honigswald zugleich Mediziner und Philosoph entwickelte in den 1920er Jahren im Rahmen seines realistischen Kritizismus eine Konzeption des Organischen als selbstregulierendem System die mit den moderneren Ansatzen etwa der evolutionaren Erkenntnistheorie vereinbar ist und auch Ansatze einer Kulturphilosophie aufweist 12 Durchgesetzt hat sich aber die mechanistisch naturalistische Auffassung Joseph Henry Woodger The Axiomatic Method in Biology 1937 versuchte im Sinne des logischen Empirismus der Physikalisten seiner Zeit die Biologie axiomatisch zu rekonstruieren Es blieb allerdings bei diesem einen Versuch da die hypothetisch deduktive Rekonstruktion nur schlecht auf die Disziplinen der Biologie anwendbar ist oder ganz abgelehnt wird 13 Das Interesse der Philosophie konzentrierte sich zu dieser Zeit auf die Physik und Psychologie Zwei Entwicklungen in der Mitte des 20 Jahrhunderts die Formulierung der Synthetischen Evolutionstheorie und die Entwicklungen in der Molekularbiologie verhalfen dann auch der Philosophie der Biologie zu einem Aufschwung 14 Spatestens seit den 1970er Jahren hat sie sich als weitverzweigte und ernstzunehmende Teildisziplin der Philosophie etabliert Analytische Wissenschaftstheorie BearbeitenOntologie und Epistemologie Bearbeiten Die zentrale Bedeutung der Evolutionstheorie fur die moderne Biologie wurde schon haufig festgestellt Unter ihrem Einfluss werden die unbelebte und insbesondere auch die belebte Natur als etwas Veranderliches betrachtet Gegenuber den essentialistischen Konzepten die jahrhundertelang das abendlandische Denken beherrschten ist dies ein radikaler Umbruch War bei Platon noch die uberzeitliche Idee das Wirkliche und die konkreten Formen das davon Abgeleitete so sind im Kontext der biologischen Evolution die konkreten zeitlichen und veranderlichen Objekte das Reale 15 Die Anzahl der betrachteten Objektklassen ist in der Biologie im Verhaltnis zu den Naturwissenschaften Physik und Chemie allerdings wesentlich hoher Wahrend die Physik nur einige dutzend Objektklassen wie Sterne Planeten und Atome kennt gibt es in den verschiedenen Teildisziplinen der Biologie hunderte wie Organe Zellen und Arten Zudem besitzen sie meist charakteristische Eigenschaften wie Heterogenitat Komplexitat und Dynamik Umso schwieriger ist die Bestimmung des ontologischen und biologischen Status der einzelnen Objektklassen Es stellt sich auch die Frage welches die elementaren Objekte im Sinne eines naturwissenschaftlichen Ansatzes sind So war beispielsweise bei Ernst Brucke 1860 16 und Rudolf Virchow 17 die Zelle der Elementarorganismus und seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts liegt der Fokus auf dem Genom Die uberaus einflussreiche Formulierung eines ontologischen Dualismus bei Rene Descartes ermoglichte in der Folge auch eine methodologische Trennung in eine materielle und eine geistige Welt In dieser Tradition erlebte die Physik einen bis dahin unvergleichlichen Aufschwung und die daran orientierte Wissenschaftstheorie ist auf einem materialistischen und naturalistischen Naturverstandnis aufgebaut Allerdings ist das daraus hervorgehende und heute noch vorherrschende Verstandnis der Wissenschaftstheorie am sogenannten logischen Empirismus orientiert der ontologische Fragestellungen unter den Verdacht fruchtloser Spekulation stellt und deshalb weitgehend ausklammert 18 Auf der Suche nach grundlegenden Gesetzen und fundamentalen Strukturen versucht man die Eigenschaften und Merkmale aller Forschungsobjekte auf Gesetzmassigkeiten dieser Strukturen zuruckzufuhren Ein ontologischer Reduktionismus also ein materialistischer Monismus wird heute allgemein akzeptiert Bei der Betrachtung vieler biologischer Phanomene stosst aber eine Theorienreduktion auf ihre Grenzen da in verschiedenen Fachbereichen der Biologie wie der Soziobiologie oder der Neurobiologie auch nicht materielle Phanomene wie Wahrnehmungen Bewusstsein und der Wille thematisiert werden Es gibt zwar mehrere Ansatze aber noch keine uberzeugenden Losung fur die Beschreibung und Erklarung von intentionalen und phanomenalen Zustanden 19 Ziel vieler Uberlegungen ist ein Physikalismus der keinen Reduktionismus impliziert da sonst keine eigenstandige biologischen Theorien moglich waren Ein radikaler mechanistischer Physikalismus alles ist Physik wurde dagegen nicht nur die Abgrenzung der Biologie von der Physik unmoglich machen Fur einige Philosophen ist so ein Physikalismus schon allein deshalb unhaltbar da er den Unterschied zwischen Leben und Tod leugnen wurde 20 Ahnlich verhalt es sich mit dem offensichtlichen Unterschied zwischen der unbelebten und belebten Natur Dieser Gegensatz wurde dadurch entscharft dass das vorherrschende Organismusmodell in der Biologie vom Maschinenmodell zum Programmmodell wechselte Die aufkommende Kybernetik und nicht zuletzt die Entdeckung des genetischen Codes ruckte funktionalistische Informationsmodelle in den Mittelpunkt Der hochkomplexe Organismus kann aus dieser Sicht nur als Ganzes funktionieren Das Nebeneinander von mentalen und materiellen Phanomenen wird heute vor allem anhand von emergenztheoretischen Positionen oder dem Konzept der Selbstorganisation diskutiert Methodologie und Experiment Bearbeiten Die verwendeten Forschungsmethoden in den biologischen Teildisziplinen sind ebenso sehr umfangreich wie die untersuchten Objektklassen Sie reichen von ingenieurwissenschaftlichen Methoden in der Biotechnologie narrativen Methoden in den Neurowissenschaften 21 und Einflussen von historischen Wissenschaften in der Palaontologie bis hin zu bioethischen Fragestellungen Erklarende Theorien in den Fachbereichen der Biologie haben eher den Charakter allgemeiner Regeln mit vielfaltigen Ausnahmen und nur selten den Geltungsanspruch universeller Gesetze wie sie beispielsweise in der Physik formuliert sind 22 23 Wichtigen Gutekriterien an wissenschaftlichen Theorien wie der Erklarungswert die Prognosefahigkeit und Wiederholbarkeit sind in der Biologie Grenzen gesetzt Reduktion Bearbeiten Eine wichtige Fragestellung ist ob sich Theorien in der Biologie auf physikalische und chemische Theorien reduzieren lassen Der klassische Ansatz einer Theorienreduktion von Ernest Nagel 1961 geht den meisten Philosophen zu weit da fundamentale Begriffe wie Leben sich nicht reduzieren liessen Meistens wird keine Notwendigkeit von zusatzlichen physikalisch chemischen Theorien zur Erklarung und Unterstutzung von biowissenschaftlichen Aussagen festgestellt Beispielsweise bestreitet Philip Kitcher anhand der Gendefinition dass sich der Genbegriff der klassischen Genetik auf den Genbegriff der Molekularbiologie zuruckfuhren lasst und nennt dafur insbesondere drei Grunde 1 Die klassische Genetik und die Molekulargenetik entsprechen nicht der Konzeption von Theorien die Nagel verwendet 2 Der Begriff Gen aus der klassischen Genetik kann nicht in biochemischen Begriffen beschrieben werden 3 Jede Ableitung einer Theorie ware nicht erklarend 24 Reduktionisten argumentieren hingegen dass die Aufgabe alle biologischen Theorien von physikalisch chemischen abzuleiten heute lediglich ein praktisches aber kein prinzipielles Problem sei 25 Dagegen ist eine Konstitutive Reduktion also eine Ubernahme der Theorien und Begriffe uber die materielle Zusammensetzung von organischen und anorganischen Dingen in der Biologie und Philosophie allgemein akzeptiert Weiterhin sind Theorien in der Biologie in der Regel probabilistisch formuliert und beschreiben keinen strikten Determinismus wie in der klassischen Physik oder der Chemie Es ist aber nicht daruber hinwegzusehen dass probabilistische Theorien streng reduktionistisch sein konnen wie das die Vererbungslehre Mendels zeigt 26 Sowohl diese die ja einen Grundpfeiler der Synthese darstellt als auch die synthetische Evolutionstheorie mussen als reduktionistisch eingestuft werden so lange letztere in der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts an einem strikten Genzentrismus festhielt der das evolutionare Geschehen weitgehend auf die Argumentationskette zufallige genetische Mutation naturliche Selektion und Adaption in der Population zuschnitt Erst langsam gelingt es der heutigen Evolutionstheorie sich von engen Sichtweisen dieser Art zu befreien Die heutige Evolutionstheorie behandelt weit mehr Evolutionsfaktoren als die Syntheses und sieht Evolution immer starker in interdependenten Zusammenhangen 27 Diese Offnung gibt Raum fur komplexe Theoriemethoden Dies wird unter anderen auch damit begrundet dass die betrachteten lebenden Systeme selbst sowie die Beziehungen zwischen ihnen Prozessen der Natur hochkomplex offen und individuell sind So sind biologische Theorien meist mit der Offenheit fur Ausnahmen formuliert und beanspruchen nur einen begrenzten Anwendungs und Gultigkeitsbereich 28 Methodenkritik Bearbeiten Alle Kennzeichen des Lebendigen also des Untersuchungsgegenstandes der Biologie treffen auch auf den Beobachter zu Deshalb konnen alle Fragestellungen in der Biologie aus der anthropomorphen Innen oder der technomorphen Aussenperspektive angegangen werden Von der Wahl der Perspektive hangt auch der Geltungsbereich einer Aussage ab In einem weiteren Sinn ist jede biologische Forschung an historische soziale okonomische politische und anthropologische Bedingungen geknupft In einem kontextualistischen Ansatz werden Methoden und Erkenntnis der Biologie aus diesen Perspektiven beurteilt Methodologische Forderungen sind ebenso Folge des Wunsches nach Kontrolle Manipulation und Prognosen 29 Der positivistische logische Empirismus konzentriert sich auf Theorien und Modelle Beobachtungen und Abbildungen haben dagegen einen geringen Stellenwert In der Biologie sind diese Methoden allerdings besonders wichtig Von den handgezeichneten Illustrationen des Ernst Haeckel bis hin zu den aktuellen bildgebenden Verfahren der Neurowissenschaften ist die Rolle der Darstellung in der Biologie immer ein bedeutendes und teilweise kontroverses Thema der philosophischen Reflexion 30 Experiment und Experimentalsysteme Bearbeiten Obgleich seiner zentralen Bedeutung in der biologischen Forschung fuhrte das Experiment in der wissenschaftstheoretischen Analyse lange Zeit ein Schattendasein 31 Es hat sich gezeigt dass entgegen der ublichen Ansicht dass Experimente bestehende Theorien testen die meisten und fruchtbarsten Experimente selbst eine forschende Funktion haben sogenannte explorative Experimente Besonders im Kontext biologischer Forschung stellt sich das Experiment als ein kunstlicher manipulativer Eingriff in das Naturgeschehen dar Die Natur wird dabei reduziert separiert und in der Regel apparativ vermittelt 32 So sind beispielsweise mit dem Elektronenmikroskop technisch keine Vitalbeobachtungen Beobachtungen an lebenden Strukturen moglich Eine idealisierte Kontrollsituation im biologischen Experiment ist nicht immer moglich Dies gilt insbesondere in der Okologie und in der Verhaltensforschung aber auch in der Molekularbiologie 33 Weitere spezielle Randbedingungen biologischer Forschungsgegenstande wie die Einzigartigkeit der Lebewesen die Historizitat der Evolution als Ganzes oder die Notwendigkeit von speziellen Umweltbedingungen fur Modellorganismen verursachen ebenso besondere Umstande und Einschrankungen biologischer Experimentalsysteme Dasselbe gilt fur Experimente an toten Objekten In vitro Experimente wie sie in verschiedenen Teilbereichen der Biologie ublich sind Sie werfen die Frage auf inwieweit sie Ruckschlusse auf lebende Systeme zulassen aber auch ob sich die Experimentalbiologie tatsachlich mit der belebten Natur befasst 34 Grundprobleme der Biophilosophie BearbeitenDie wichtigsten Themen der Philosophie der Biologie kann man grob in drei Bereiche unterteilen Die zentrale Rolle kommt der Analyse der Evolutionstheorie ihrer Grundlagen Aussagen und Folgen zu Was sind Spezies wie kann man sie wissenschaftlich definieren und wie klassifizieren und ordnen Eine zweite Themengruppe dreht sich um die Reduktion oder das Verhaltnis zwischen der Physik und Chemie und der Biologie Hierzu gibt es viele technische und analytische Fragestellungen die fliessend in die dritte Problemgruppe ubergehen die Versuche das Besondere an Lebewesen in der Natur zu umschreiben und an Kriterien festzumachen 35 Was ist Leben Bearbeiten Leben wird in der naturwissenschaftlichen Biologie heute definiert als ein System von Eigenschaften 15 So listet Georg Toepfer zwei Dutzend historische und immerhin noch sechs seit 1980 gangige Definitionen auf die sich alle mehr oder weniger unterscheiden 36 Dabei sind die Begriffe Leben und Lebewesen keine biologischen sondern ontologische Begriffe Fur die Erkenntnisinteressen und Fragestellungen der Biologie sind beide Begriffe zudem irrelevant falls man explizit darauf Bezug nehmen will spricht man heute eher von lebenden Systemen Die Entdeckung der Entropie Mitte des 19 Jahrhunderts fuhrte uber ein Jahrhundert lang zur verbreiteten Uberzeugung dass die Ordnung des Lebendigen letztlich nicht mithilfe der Physik beschrieben und erklart werden kann Der Physiker Erwin Schrodinger beschrieb 1951 das Konzept der sogenannten negativen Entropie heute auch Negentropie Danach ernahren sich Lebewesen quasi von negativer Entropie wenn kontinuierlich Energie zugefuhrt wird halten die Lebewesen ihren Zustand weit entfernt vom thermodynamischen Gleichgewicht aufrecht Die Vorstellungen wurden spater durch die Arbeiten von Ilya Prigogine Isabelle Stengers und Manfred Eigen soweit ausgearbeitet dass Entropie und Leben heute keinen konzeptionellen Gegensatz mehr darstellen und das Prinzip der Ordnung des Lebens auf einer sehr allgemeinen Ebene verstanden ist Durch neuere Erkenntnisse uber die Rolle von Viren und viren ahnlichen RNA Gruppen in der Evolution des Lebens und bei der Regulation nahezu aller zellularen Prozesse kommen zusatzlich zu physikalischen Bedingungen weitere Phanomene in den Blick Hierzu gehoren Gruppenverhalten Kooperation und Koordination Produktion vollig neuer genetischer Sequenzen und ihre Integration in bestehende Wirts Genome 37 Status und Struktur der Evolutionstheorie Bearbeiten Bedeutung der Evolutionstheorie Bearbeiten Die heutige Synthetische Evolutionstheorie unterscheidet sich stark von den bekannten mathematisch formulierten Theorien aus der Physik und Chemie Der Versuch sie gemass einem logischen Empirismus zu formulieren birgt zudem einige Schwierigkeiten Identifiziert man die naturliche Selektion als grundlegendes Axiom so fallt es schwer den Begriff der Fitness daraus abzuleiten da einerseits eine allgemeine Gesetzmassigkeit sich nicht erkennen lasst 38 aber andererseits eine relative Definition trivial ist Nichtsdestotrotz ist Fitness der wichtigste Parameter in der mathematisch modellierten Populationsbiologie Der aktuelle Status in der Philosophie der Biologie zu diesem Problem ist die Auffassung dass eine hohere Fitness lediglich die Disposition erhoht lebensfahige Nachkommen hervorzubringen 39 40 Wenn man weiterhin die Vielzahl an Teilgebieten der Evolutionstheorie wie die Palaontologie vergleichende Anatomie oder Biogeographie und die immense Anzahl an verschiedenen Befunden und Begriffen berucksichtigt dann wird klar dass eine axiomatische Re konstruktion im Sinne des logischen Empirismus fur die Evolutionstheorie nicht moglich ist Insofern bleibt der erkenntnistheoretische Status der Evolutionstheorie in der Philosophie der Biologie unklar 41 Der Wert einer wissenschaftlichen Theorie kann anhand von mehreren Kriterien angegeben werden Zunachst kann man in praktischen und theoretischen Wert unterscheiden Der praktische Wert einer Theorie besteht einerseits in der Moglichkeit Voraussagen zu treffen Fur die Evolutionstheorie wird allgemein angenommen dass sie Vorhersagen nicht oder kaum zulasst Grunde dafur sind die Zufalligkeit der Ereignisse hinsichtlich ihrer Bedeutung Einzigartigkeit der beteiligten Individuen Komplexitat der betrachteten Systeme und das Auftreten von sogenannter Emergenz also bekannte Systeme entwickeln spontan neue und unvorhersehbare Eigenschaften 42 Auch der Nutzen der Evolutionstheorie wird unterschiedlich dargestellt Der praktische Nutzen einer wissenschaftlichen Theorie kann eingeteilt werden in die Fahigkeit Prognosen zu erstellen und ihre technische Anwendbarkeit Bei der darwinschen Evolutionstheorie wird nun angezweifelt dass sie korrekte Prognosen ermoglicht Dem wird aber entgegengehalten dass zumindest Retrodiktionen also Erklarungen vergangener Entwicklungen moglich sind und in begrenzten Einzelfallen sogar korrekte Vorhersagen abgeleitet wurden 43 Hervorgehoben wird aber eher der intellektuelle Nutzen der Evolutionstheorie Die Evolutionstheorie macht keine Allaussagen Durch die Vielzahl moglicher Evolutionsfaktoren und ihren zufalligen Charakter ist die darwinsche Evolutionstheorie auch keine deterministische Theorie Es existiert auch keine einzige kanonische Form der Evolutionstheorie auf die sich alle Biologen gleichermassen beziehen Die Bedeutung der Evolutionstheorie liegt vor allem in ihrer Rolle fur das neuzeitliche wissenschaftliche Weltbild 44 Herausforderung Evo Devo Bearbeiten Die Evolutionare Entwicklungsbiologie Evo Devo hat mehrere Probleme der synthetischen Evolutionstheorie aufgegriffen und deutlich gemacht So ist zunachst das Konzept der naturlichen Auslese auf erwachsene Organismen und ihre genetische Konstitution ausgerichtet 45 Diese beiden Komponenten erwachsene Individuen und Gene sollen im Zusammenspiel mit naturlicher Selektion und Adaptation jeden evolutionaren Wandel erklaren 46 Aber in der Individualentwicklung fuhren Gene nur unter bestimmten Bedingungen zu der Auspragung eines Merkmals des Phanotyps oder sie sind nicht mehr als Initiationsfaktoren fur den phanotypischen Wandel ohne diesen hinreichend darstellen zu konnen 47 Alle vermittelnden Bedingungen werden vorausgesetzt Weiterhin besitzen bei den meisten mehrzelligen Lebewesen alle Zellen die gleichen Gene sie konnen sich aber vollig verschieden entwickeln Die klassische Vererbungslehre kann die Vererbung der Entwicklungsfaktoren nicht erklaren 48 Es scheint dass die Genexpression und ihre Bedingungen fur die Evolution wichtiger sind als die Gene selbst Auch erkennt Evo Devo Autonomie von Zellen und Zellstrukturen die zu Selbstorganisation befahigt In einem solchen Umfeld konnen geringfugige genetische oder Umwelt Anstosse das System Entwicklung mithilfe von Schwellenwerteffekten und vermittels dessen hoher Integrationsfahigkeit zu grosseren Variationen verhelfen Mit den Worten von Gerd B Muller Kleine Storungen Mutationen Umweltfaktoren konnen auf einer hoheren Ebene embryonale Entwicklung grosse jedoch integrierte Wirkung Variation zeigen 49 Die Betrachtung der Individualentwicklung fuhrt also dazu das Gen als fundamentale Einheit der Information und Evolution abzulehnen Evolution wird innerhalb von Evo Devo als Variation und Replikation von ganzen Lebenszyklen begriffen Die Gene sind dabei nur ein Element von vielen 50 Manfred Laubichler analysiert die methodologischen und epistemologischen Unterschiede zwischen der Evolutionsbiologie und der Entwicklungsbiologie und findet neben verschiedenen Evidenzstandards und Forschungsmethodologien auch unterschiedliche Kausalitatsvorstellungen So sucht die Evolutionsbiologie nach ultimaten Ursachen also nach den Vorteilen von Anpassungen und der Plausibilitat von Selektionen wahrend die Entwicklungsbiologie unmittelbare proximate Ursachen verfolgt die sich in der Ontogenese zeigen 51 Der Anspruch von Evo Devo in der Evolutionstheorie geht noch weiter Die Synthese wird in ihrer populationstheoretischen Auspragung als eher statistisch deskriptiv gesehen wahrend mit der Erkenntnis evolutionarer Entwicklungsmechanismen eine mehr und mehr kausal mechanistische Argumentation greift 52 Welche Bedeutung der evolutionaren Entwicklungsbiologie insgesamt zukommt wird in der Philosophie der Biologie und in der Evolutionsbiologie selbst kontrovers diskutiert Die Positionen reichen von Ablehnung der Dominanz der synthetischen Evolutionstheorie der Suche nach einer Theorieerweiterung oder Theorieerganzung bis hin zu Ersetzung durch eine entwicklungsbasierte Evolutionstheorie Klar ist nur dass ein rein statischer genzentrierter Ansatz zur Erklarung der Evolution mit der Entwicklungsbiologie nicht in Einklang gebracht werden kann 53 Die Einheit der Selektion Bearbeiten Die Begrunder der Evolutionstheorie Charles Darwin und Alfred Russel Wallace waren sich in der Frage wo die naturliche Selektion ansetzt nicht einig Wahrend Darwin das Individuum als die einzige Einheit der Selektion ansah argumentierte Wallace dass Selektion auch auf der Ebene der Gruppen stattfinde Danach wurde nahezu 100 Jahre eine Gruppenselektion in der Biologie fur moglich gehalten mit der Entwicklung der Molekulargenetik in den 1960er Jahren kamen neue Argumente dazu Da sich nur das Individuum direkt aus den Genen entwickelt wurde das nicht nur als Argument fur die Selektion des einzelnen Organismus gewertet sondern die Gene selbst wurden als Ebene der Selektion vorgeschlagen In der Folge war das Thema in der Philosophie der Biologie eines der wichtigsten und wurde vielfach diskutiert Dabei zeigte sich dass die Genselektion viele Beispiele in der Natur nicht hinreichend erklaren konnte Insbesondere versagt sie bei der Erklarung von systematischen Fluktuationen in der Haufigkeit von Genotypen 54 Ebenso musste es eine eindeutige Kausalkette zwischen Genotyp und Phanotyp geben damit ein Reproduktionserfolg direkt auf die Gene wirkt Elisabeth Anne Lloyd schlug 1988 vor die Kriterien fur mogliche Selektionseinheiten genauer zu fassen Demnach muss eine Einheit direkt mit ihrer Umwelt interagieren Die meisten Wissenschaftler kamen daraufhin zu der Uberzeugung dass eine Genselektion unhaltbar sei Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde in der Evolutionsbiologie verstarkt die Frage diskutiert ob es altruistisches Verhalten zwischen nicht verwandten Individuen im Tierreich gibt und wie dessen Existenz mithilfe der Evolutionstheorie erklart werden konnte Darwin selbst brachte zwar schon die sogenannte Gruppenselektion ins Spiel 55 aber seine klassische Lehre der naturlichen Selektion kennt nur das Individuum als Reproduktionseinheit Mit der Entwicklung der Molekulargenetik in den 1960er Jahren wurden auch die Gene als die Einheiten der Selektion identifiziert Wie von George C Williams 1966 vorgeschlagen benutzen die Gene Chromosomen Zellstrukturen und den gesamten Organismus zur erfolgreichen Reproduktion Das Individuum ist somit nur die aussere Erscheinung die eigentlichen Subjekte der Selektion sind die Gene 56 Erst von da an begann eine systematische Beschaftigung mit dieser Frage in der Biophilosophie So stellten Stephen J Gould 1980 und Robert Brandom 1984 fest dass Gene nach aussen nicht sichtbar sind und vom Organismus quasi verdeckt werden David Hull 1981 wollte daraufhin zunachst klaren ob die Tragereinheiten der Selektion lediglich als Replikatoren gedacht werden konnen oder mit ihrer Umwelt um den reproduktiven Erfolg kausal interagieren mussen Im zweiten Fall wurden Gene als Trager kaum in Frage kommen Elliott Sober benutzte das Beispiel einer dominant rezessiven Vererbung um zu zeigen dass Gene nicht kausal an der naturlichen Selektion beteiligt sein konnen Im Gegenzug stellt er die Theorie einer pluralistischen und hierarchischen Sicht der Selektion auf die bis heute die vorherrschende ist Demnach gibt es mehrere Ebenen der Selektion und die Interaktion mit der Umwelt findet auf verschiedenen Ebenen statt 57 Es wird aber weiterhin kontrovers diskutiert wie sich diese Ebenen der Selektion gegenseitig beeinflussen und ob sie zumindest teilweise aufeinander reduzierbar sind Sober 2003 58 59 Mit der Aufkommen der Evolutionaren Entwicklungsbiologie hat sich zudem die Auffassung durchgesetzt dass die sichtbaren Erscheinungen der Organismen Phanotyp manifest traits nicht nur das Produkt der Gene sind sondern sich aus dem Zusammenspiel der DNA weiteren Molekulen und Zellstrukturen sowie den Umwelteinflussen entwickeln Klassifikation Bearbeiten Die Frage des ontologischen und epistemologischen Status von Spezies wird in der Philosophie der Biologie haufig diskutiert Die Vorstellung dass es eindeutig getrennte Arten gibt wird in der Biologie meistens unhinterfragt vorausgesetzt Bei naherem Hinsehen sind aber alle Versuche einer eindeutigen Trennung mit verschiedenen Schwierigkeiten verbunden Zunachst muss man klaren ob Arten oder alle Taxa als mathematische oder geometrische Klasse angesehen werden konnen Folgen davon waren unter anderem dass die Objekte abstrakte eindeutige Eigenschaften haben mussen und dass Klassen uber ihre Objekte definiert werden Die Vorstellung statischer Klassen widerspricht jedoch dem Evolutionsgedanken der veranderlichen Arten Mit dem Konzept der Familienahnlichkeit hat Ludwig Wittgenstein dagegen eine Moglichkeit formuliert wie man durch unscharfe und damit realistischere Eigenschaftsdefinitionen ebenso klassifizieren kann 60 Ernst Mayr definierte Arten als eine Anhaufung von Populationen oder Reproduktionsgemeinschaften Eine biologische Art ist demnach die Summe ihrer konkreten Varianten und kein Idealtyp oder Mittelwert Anstelle von deskriptiven Merkmalen dient das Konzept der Herkunfts und Existenzbedingungen zur Unterscheidung Diese Definition stosst aber an Grenzen wenn man beispielsweise Lebewesen betrachtet die sich asexuell fortpflanzen oder wenn man ausgestorbene Organismen klassifizieren will Mayrs Definition der Arten als Reproduktionsgemeinschaften war dennoch ein grosser Erfolg und setzte sich in der Biologie weitgehend durch Ebenso wichtig in der Evolutionsbiologie ist eine Einteilung der Spezies durch ihre Abstammungsverwandtschaft s Phylogenese Heute wird in der biologischen Praxis die Bestimmung von Spezies anhand von morphologischen Eigenschaften erganzt durch die Betrachtung ihrer Abstammungsgeschichte abgebildet durch homologe Gene und DNA Sequenzen 1974 uberraschte der Biologe Michael Ghiselin mit dem Vorschlag das abstrakte essentialistische und mathematische Klassenkonzept durch ein raumzeitliches Individuum zu ersetzen Spezies sind demnach eher wie Organismen mit einem individuellen Lebenszyklus und konkreten Beziehungen in ihrer Abstammung und Lebensgemeinschaft zu betrachten Der Nachteil dieser Konzeption ist allerdings dass die Anwendung mathematischer und insbesondere numerischer Verfahren zur Bestimmung der Spezies numerical taxonomy aus dieser Sicht zweifelhaft ist Zudem ist es unmoglich dass Arten nach dem Aussterben erneut auftreten 61 Die Debatte um die Verwendung von Konzepten und Kriterien zur Klassifikation wird haufig auch unter den Begriffen Artdefinition und Speziesproblem mit wechselnden Schwerpunkten gefuhrt und halt bis heute an Organismusmodelle und Modellorganismen Bearbeiten Lebewesen sind bei Aristoteles wie alles andere auch durch Materie und Form bestimmt Die Form der Organismen ist dabei die Gliederung in Organe Form und Wesen der Organismen entsprechen der Seele wodurch der Unterschied zwischen Belebtem und Unbelebten uber das Beseelte und Nicht Beseelte bestimmt wird Die Seele nutzt den Korper wie ein Werkzeug Diese funktionale Werkzeuganalogie bezieht sich sowohl auf einzelne Organe als auch auf den Korper als Ganzes 62 Rene Descartes vollzog im 17 Jahrhundert eine radikale Wende indem er der Materie selbst das Vermogen aktiver Tatigkeit zusprach Ihr gegenuber setzte er den menschlichen denkenden Geist das Konzept der Seele als formgebendes aktives Prinzip verschwand fast vollig Leben wird bei Descartes zum Automatismus des Materiellen und die Maschinenanalogie zum vorherrschenden Organismusmodell Seither werden Organismusmodelle in den biologischen Wissenschaften generell von technomorphen Metaphern dominiert Heutige Versuche die Maschinenanalogie zu einer Maschinentheorie zu erweitern haben sich nicht durchgesetzt da Lebewesen alle Maschinenmetaphern mit ihren Fahigkeiten sprengen Um die Homogenitat Regularitat Selbstahnlichkeit und Ordnung der Lebewesen auszudrucken wurde im 19 Jahrhundert auch das Kristallmodell im Zuge der Zelltheorie durch Theodor Schwann und Matthias Jacob Schleiden popular Im Gegensatz zum Maschinenmodell evoziert es keine Vorstellung eines geplanten teleologischen Handelns da es auf einen anorganischen Kontext hinweist Theodor Schwann verwendete die Kristallanalogie fur die Zellbildung war sich aber immer der Grenzen des Modells bewusst In dieser Zusammenstellung darf man nicht vergessen dass der Begriff Organismus selbst ein Organismusbegriff ist Eingefuhrt wurde er Anfang des 18 Jahrhunderts von Georg Ernst Stahl in dem Bestreben wieder mehr auf die besondere Stellung des Lebendigen in einer zunehmend mechanisierten Welt hinzuweisen Um Organismen und Populationen in heutigen wissenschaftlichen Theorien zu beschreiben benotigt die Biologie formalisierte Modelle Ausgehend von einer naturwissenschaftlichen Modellbildung werden Organismen als physikalisch chemische Systeme beschrieben Da aber sowohl die Physik als auch die Chemie die Eigenschaft der Lebendigkeit der Organismen nicht abbilden gilt ein rein mechanistischer Ansatz als unhaltbar 63 Einen weiteren Ansatz in der Modellbildung findet sich in der sogenannten Konstruktions Morphologie Organismen werden dabei als mechanische Energiewandler betrachtet Neben physiologischen Aspekten werden auch die Struktur und Form der Organismen besonders aber ihre Funktionsweise anhand von Analogien zur Hydraulik beschrieben Konstruktionsmorphologische Modelle haben sich in der Forschungspraxis schon haufiger bewahrt Mit Erwin Schrodingers Buch Was ist Leben What ist life 1944 fand die Idee der Information Eingang in die Biologie Trager dieser Information ist demnach der genetische Code 64 Seitdem uberwiegen Analogien aus der Computer und Informationstechnologie Beispiele sind die Translation Transkription und der Begriff der genetischen Information selbst Ebenso wie Organismusmodelle der biologischen Forschung Ansatzpunkte fur Fragestellungen und Theorien liefern sind Modellorganismen zentral fur die experimentelle Forschung Die Hoffnung dabei ist allgemeine Aussagen uber Funktionen Spezies oder gar das Leben selbst anhand von einer sehr begrenzten Auswahl an Forschungsobjekten zu finden Inwieweit so eine Extrapolation gerechtfertigt ist ist je nach Einzelfall umstritten Dabei spiegelt die Verwendung eines bestimmten Modellorganismus immer auch die Forschungssituation wider So ware es Gregor Mendel nicht moglich gewesen seine Vererbungsregeln mit Pferden Schildkroten oder vielen anderen Arten experimentell abzuleiten Ahnliches gilt auch fur die Fruchtfliege Drosophila melanogaster und ihre Bedeutung fur die Genetik und neuerdings auch fur die Entwicklungsbiologie Modellorganismen in Forschungslaboren besitzen als Teil von Experimentalsystemen aber noch weitere Besonderheiten So muss immer ein Aufwand betrieben werden um die Lebensbedingungen der Organismen herzustellen und zu erhalten Die Experimentalsituation ist also unabwendbar kontrolliert und manipuliert Funktionen und Teleologie Bearbeiten Neben der Frage nach dem Wie gibt es in der Biologie immer auch das Interesse an der die Frage nach dem Warum Beispielsweise kann man fragen wie ein menschlicher Daumen funktioniert aber auch warum er uberhaupt existiert und welchem Zweck er dient Uberzeugende Funktionszuschreibungen erklaren also nicht nur die Funktion sondern auch die Existenz des Funktionstragers selbst Wahrend entweder finalistische auf ein Ziel oder Zweck bezogen ausserweltliche Krafte oder eine immanente Zielgerichtetheit spekulativ die Fragen nach dem Zweck beantworten konnten die Fragen nach der konkreten Funktion von Organen und anderen Dingen mit fortschreitender experimenteller Technik teilweise besser beantwortet werden Gleichzeitig bleibt es unuberwindbar schwierig Funktionen phanotypischer Merkmale zu erklaren die einem Zweck in der Vergangenheit dienen mochten der heute nicht mehr gegeben ist Dennoch ist das Merkmal vorhanden 65 Mit der Entwicklung der Evolutionstheorie und insbesondere mit der Theorie der naturlichen Selektion erhoffte man sich auch die Erklarung von Zweckfragen mithilfe eines mechanistischen und naturalistischen Ansatzes So wurde der Begriff der Teleonomie in die philosophische Diskussion eingefuhrt um Adaptionen als kausale zusammenhangende Folgen naturlicher Selektion zu erklaren 66 Das zielgerichtete formgebende Prinzip ist dabei ein Teil eines biologischen Programms Der Zweckmassigkeit richtet sich letztlich immer nach der Erhaltung der Art oder des Individuums Mithilfe der naturlichen Selektion wird dies dann Teil des biologischen Programms Diese Erklarungen mussen sich aber vielfaltiger Kritik stellen Zum einen wird dieser Definition vorgeworfen sie sei zirkular weil sie die Moglichkeit missachte dass es auch Programme geben kann die nicht zielgerichtet sind Zum anderen ist Selektion nur auf die Vergangenheit gerichtet sie plant nicht in die Zukunft 67 Carl Gustav Hempel stellte dazu 1965 fest dass die funktionale Wirkung eines Merkmals immer erst fur die Zukunft selektiert wird Damit werde die historische Evolution von den Funktionen getrennt 68 Weiterhin wurde angefuhrt dass selektionstheoretische Ansatze nicht fur eine Zweckbestimmung verantwortlich sein konnen da auch nur hypothetisch unselektierte Dinge dieselben Zwecke erfullen konnen Andererseits konne es auch Eigenschaften eines Organismus wie Organfehlleistungen geben die nicht als Funktion bezeichnet werden aber trotzdem genetisch fixiert sind Teleonomische Erklarungen leugnen keinesfalls die Zweckmassigkeit von Dingen sondern stellen sie als Folge naturlicher Prozesse dar Solange also der Begriff Teleologie lediglich beschreibend verwendet wird gibt es fur einige Philosophen keinen Grund einen anderen zu benutzen 69 Gendefinition Bearbeiten Molekularbiologie versus Genetik Bearbeiten Der Genbegriff ist fur die Molekularbiologie auf der einen und fur die klassische Genetik biologische Evolutionstheorie und Populationsgenetik auf der anderen Seite vollig verschieden definiert 70 Im Kontext der klassischen Genetik dient der Genbegriff als formale Einheit mit dessen Hilfe Merkmalsveranderungen in Folgegenerationen allgemein abgebildet werden konnen Weiterhin wesentlich fur die Vorstellungen uber Gene war die Trennung in Keimbahn und Korpersubstanz durch August Weismann und die begriffliche Trennung zwischen Genotyp und Phanotyp In der Molekularbiologie werden Gene dagegen als eine physikalisch chemische Substanz als Teil der Desoxyribonukleinsaure DNA betrachtet die zugleich Tragereinheit einer genetischen Information ist Dadurch wurden sowohl die Stabilitat und die Veranderlichkeit der Gene als auch ihre Reproduktionsfahigkeit plausibel Diese Spannweite moglicher fragmentarischer Bestimmung des Gens lasst je nach verwendetem Experimentalsystem in den jeweiligen biologischen Teildisziplinen auch heute noch eine Vielzahl an Definitionen zu So gibt es in der Biophysik Biochemie Molekulargenetik Evolutionsbiologie und Entwicklungsgenetik unterschiedliche aber zueinander nicht inkonsistente Definitionen 71 Der Anreiz eine Disziplinen ubergreifende und allgemeine Definition fur ein Gen zu finden war nie sehr gross Heute lassen sich zwei Ansatze unterscheiden Einer versucht das Gen anhand von statischen raumlichen und strukturellen Bedingungen als Teil der DNA zu fassen der andere Ansatz bestimmt ein Gen mit Hilfe der Funktionalitat der Ergebnisse z B Proteine als Vererbungseinheit oder funktionale Einheit Es sieht allerdings so aus dass neuere Erkenntnisse mit anderen Modellorganismen eine weitere Vereinfachung und Konsensfindung eher unwahrscheinlich machen 72 Genetische Information genetisches Programm Bearbeiten Fur Godfrey Smith 2000b 2003 ist der Begriff der genetischen Information durch die Rolle der Gene in der Ontogenese gerechtfertigt Dem gegenuber sind sie fur andere Autoren Philosophen und Biologen 73 lediglich Metaphern ohne ernst zu nehmenden theoretischen Beitrag 74 Das Bild der genetischen Information konne danach nicht im Sinne einer mathematischen Informationstheorie verstanden werden 75 Zwei Sequenzen von Basenpaaren in der DNS konnen den gleichen mathematischen Informationsgehalt haben sich aber erheblich in ihrer genetischen Information unterscheiden 76 So wird zwar die Quantitat und Codierung betrachtet die Bedeutung und Funktion der genetischen Information aber konsequent ausgeblendet 77 Einflusse biologischer Theorien auf die Philosophie Bearbeiten Seit Aristoteles haben immer wieder Erkenntnisse Methoden und Theorien aus der Lehre von den Lebewesen den Weg in die Philosophie gefunden So vermittelt der Evolutionsbegriff einen zentralen historischen Zusammenhang fur alle Erfahrungswissenschaften s a Chemische Evolution Soziokulturelle Evolution 78 Die Anwendung der Evolutionstheorie auf die Frage des Erkenntnisprozesses selbst fuhrte zur Etablierung der sogenannten Evolutionaren Erkenntnistheorie Danach sind die Grundlagen der Moglichkeit des Erkennens durch die stammesgeschichtliche Entwicklung des Menschen entstanden und konnen auf diese Weise beschrieben analysiert und bewertet werden Diese Interpretation beruhrt viele philosophische Themen wie die Frage nach der Erkennbarkeit der Realitat und die Frage nach der Gute und dem Wert einer Erkenntnis die auf diese Weise vollstandig determiniert ist Evolutionarer Erfolg hat nach der evolutionaren Erkenntnistheorie einen direkten Zusammenhang mit der Wahrheit im Sinne einer Korrespondenztheorie sowie Auswirkungen auf die Wissenschaftsgeschichte Didaktik und Anthropologie 79 80 Literatur BearbeitenFrancisco Jose Ayala Robert Arp Hgg Contemporary Debates in Philosophy of Biology Wiley Blackwell Malden MA 2010 Marjorie Grene David Depew The Philosophy of Biology An Episodic History Cambridge University Press 2004 ISBN 0 521 64380 5 David L Hull Michael Ruse Hgg The Cambridge Companion to the Philosophy 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