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Papiermuhle ist ein Ortsteil der bergischen Grossstadt Solingen Er geht auf eine dort im 16 Jahrhundert gegrundete Papiermuhle an der Wupper zuruck die bis zu ihrer Schliessung 1996 die zweitalteste im Bergischen Land war PapiermuhleStadt SolingenKoordinaten 51 11 N 7 7 O 51 179777777778 7 1233055555556 Koordinaten 51 10 47 N 7 7 24 OHohe etwa 117 136 m u NHNPostleitzahl 42651Vorwahl 0212Papiermuhle Solingen Lage von Papiermuhle in SolingenPapiermuhlePapiermuhle Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Papiermuhle 2 2 Wohnplatz 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenLage und Beschreibung BearbeitenPapiermuhle befindet sich im aussersten Osten des Stadtbezirks Solingen Mitte abgeschieden in Tallage am Ufer der Wupper Der Ort ist von der Solinger Innenstadt uber die Wupperstrasse zu erreichen die heute auf dem unteren Abschnitt Soterweg heisst und dem Papiermuhlenbach folgt der bei Papiermuhle in die Wupper mundet Der Ort Papiermuhle liegt in einer Flussbiegung der Wupper der Fluss bildet zudem die Stadtgrenze zu Wuppertal Cronenberg Am ostlichen Wupperufer und damit auf Wuppertaler Stadtgebiet verlauft an Papiermuhle vorbei die Landesstrasse 74 Bis 2019 befand sich in Papiermuhle noch ein Wuppersteg der Fussgangern die Moglichkeit zur Uberquerung des Flusses bot 1 Der Ort wurde lange Zeit durch die direkt am Ufer der Wupper gelegene Papiermuhle dominiert Die zu der Muhle gehorenden Fabrikgebaude sind heute grosstenteils abgerissen im Ort sind nur noch Reste erkennbar Noch vorhanden ist die ehemalige Fabrikantenvilla der Familie Jagenberg sowie mehrere Arbeiter und Beamtenwohnhauser die fur die Beschaftigen der Papiermuhle errichtet wurden Benachbarte Orte sind bzw waren von Nord nach West Die zu Wuppertal gehorenden Orte Oberkohlfurth Berghausen Wusterhaus Sudberg und Stiepelhaus sowie die zu Solingen gehorenden Orte Eulswaag Konigskotten Halfeshof Meigen Theegarten Altenbau Sturmsloch und Hasseldelle Geschichte BearbeitenPapiermuhle Bearbeiten Die Papiermuhle an der Wupper fruhere Lage ist seit der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts nachgewiesen Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte im Jahr 1537 womit sie als die zweitalteste Papiermuhle des Bergischen Landes nach Siegburg gilt Der Kolner Drucker Johannes Soter grazisierte Form des Geburtsnamens Johannes Heyl altgr Swthr Soter Retter Heiland liess sich Ende der 1530er Jahre in der Heimat seiner Frau Adelheid die aus Solingen stammte nieder Das erste von Soter in der Papiermuhle hergestellte Papier ist fur 1544 nachgewiesen Als Papierzeichen wurde ein Pentagramm im Wappenschild und auf der Gegenseite das julich bergische Landeswappen verwendet 2 149ff Johannes Soter war katholischer Humanist der neben katholischen und evangelischen Schriften in seiner Papiermuhle fernab der Kolner Zensur und geistlichen Aufsicht Druckwerke und Denkschriften aller Art drucken konnte Nach Soters Tod wurde die Papiermuhle von dessen Frau und ihrem neuen Ehemann weitergefuhrt 1569 entstand neben der Muhle auch ein Schleifkotten Den wirtschaftlichen Erfolg der Papiermuhle begunstigten eine Reihe von Faktoren das klare und reichhaltige Wasser der Wupper ein hoher Anfall von Lumpen aus der umliegenden Bevolkerung sowie eine grosse Menge an Knochen fur die Leimkuche aus Uberresten der Lebensmittel und der Messerherstellung Da das Wupperwasser jedoch sehr eisenhaltig war vergilbten die Papiere schnell 2 149ff Das Stammhaus der Familie Soter nahe der Papiermuhle war das sogenannte Soterhaus ein aussergewohnlich reprasentativ gestaltetes Fachwerkgiebelhaus das bis zu seiner Zerstorung 1944 als eines der bedeutendsten Solinger Baudenkmaler galt 3 Die Papierherstellung an der Wupper wurde von Angehorigen der Familie Soter uber Generationen fortgefuhrt Im Jahre 1826 ubernahm Ferdinand Jagenberg die Papiermuhle Jagenberg der vom Klauberger Hof stammte begrundete eine bekannte westdeutsche Papiermachertradition Ein weiterer Abkommling der Familie grundete 1878 das nach ihm benannte Unternehmen Jagenberg 4 Unter der Familie Jagenberg wurde die Papiermuhle im 19 Jahrhundert zum Industriebetrieb und die Produktionskapazitaten erheblich ausgeweitet nbsp Die wiederaufgebaute Villa JagenbergIm Zweiten Weltkrieg war die Papiermuhle eines der bevorzugten Ziele der Alliierten bei den Luftangriffen auf Solingen Bei einzelnen Angriffen wurde schliesslich um die Jahreswende 1944 1945 sowohl das Soterhaus in Papiermuhle als auch Teile der Fabrik und der 1898 errichteten Fabrikantenvilla nicht zu verwechseln mit der schon 1857 erbauten Jagenberg schen Villa an der Wupperstrasse dem heutigen Arbeitsgericht Solingen die die Familie zwischenzeitlich eingebusst hatte sowie der nahe Ort Sturmsloch in dem viele Beschaftigte der Papiermuhle wohnten erheblich zerstort Das Soterhaus wurde nie wieder aufgebaut die Fabrikantenvilla Jagenberg wurde vereinfacht wiederhergestellt Die Papiermuhle nahm jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Betrieb wieder auf Aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs der deutschen Papierindustrie Ende des 20 Jahrhunderts wurde die Papiermuhle 1996 geschlossen Damit ging eine uber 400 jahrige Firmengeschichte zu Ende 5 Das Gelande der Papiermuhle wurde nach dem Jahr 2000 noch von dem Unternehmen Silag genutzt Die Fabrikanlagen wurden in den 2000er Jahren nahezu komplett abgerissen 6 Wohnplatz Bearbeiten Angrenzend an die Papiermuhle entstand auch eine bewohnte Ansiedlung die laut Brangs eine Zeit lang nur Wupper geheissen hat 7 In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani von Erich Philipp Ploennies Blatt Amt Solingen aus dem Jahre 1715 ist der Ort mit zwei Hofstellen verzeichnet als papiermuhl benannt Der Ort wurde in den Registern der Honschaft Solingen innerhalb des Amtes Solingen gefuhrt Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort nur unbenannt die Preussische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn abgekurzt als Pap M In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort als Papier M verzeichnet 8 Die Preussische Neuaufnahme von 1893 verzeichnet den Ort als Papiermuhle nbsp Der abgerissene WupperstegNach Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte der Ort zur Burgermeisterei Dorp die 1856 das Stadtrecht erhielt und lag dort in der Flur II Meigen Die Burgermeisterei beziehungsweise Stadt Dorp wurde nach Beschluss der Dorper Stadtverordneten zum 1 Januar 1889 mit der Stadt Solingen vereinigt Damit wurde Papiermuhle ein Ortsteil Solingens Der Wuppersteg Papiermuhle wurde wegen Baufalligkeit bereits im Jahre 2004 fur die Benutzung gesperrt Er wurde schliesslich im Jahre 2019 abgerissen 1 Seit dem Abriss der Papiermuhle weisen im Ort nur noch einzelne ehemalige Arbeiter und Beamtenwohnhauser die fur die Beschaftigten der Papiermuhle errichtet worden waren auf die Geschichte des Ortes hin 4 Literatur BearbeitenJagenberg amp Cie Hrsg Die Solinger Papiermuhle Gedenkschrift zum 1 Juli 1926 online abrufbar uber die Internetseite solingen internet de Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 1 Von den Anfangen bis zum Ausgang des 17 Jahrhunderts 1969 Braun Duisburg DNB 457973358 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Solingen Papiermuhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Georg Wenke Soter Jagenberg Papiermuhle in solingen internet deQuellen Bearbeiten a b Stefan Prinz Papiermuhle Stadt reisst Brucke ab In Solinger Tageblatt de 22 Mai 2019 abgerufen am 22 Januar 2021 a b Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Band 1 Von den Anfangen bis zum Ausgang des 17 Jahrhunderts 1969 Braun Duisburg DNB 457973358 Hans Georg Wenke Wenke Mein Solingen Soter In solingen internet de Abgerufen am 30 Oktober 2021 a b Hans Georg Wenke Wenke Mein Solingen Soter Jagenberg amp die Papiermuhle In solingen internet de Abgerufen am 25 September 2021 Papier von der Wupper 27 September 2020 abgerufen am 30 Oktober 2021 deutsch Amtl Stadtplan ab 2000 Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Dorp Altenbau Anschlagkotten Arnsberger Kotten Auer Kotten I Balkhausen II Balkhausen III Balkhausen Balkhauser Kotten Bechershauschen Bertramsmuhle Bielsteiner Kotten Birken Bock Bockerhof Breidbach Bruhl Bunkenberg Dornsiepen Dorperhof Eichholz Eick Elsterbusch Erbenhauschen Esel Eulswaag I Feld II Feld III Feld IV Feld Felsenkeller Fleussmuhle Gluder Grunental Grunewald Grunenburg Halfeshof I Hasten II Hasten III Hasten Hippe Hohenscheid Hoppenbocken Irlen Jagenberg Kannenbruhl Kannenhof Kempen Kirberg Kirschbaumshohe Kirschbaumskotten Kirschberger Kotten Klauberg Im Klauberg Zu Klauberg Klonnenhohe Konigskotten Konigsmuhle Kohlfurth Krahenhohe Lindenbaum Maushohe Meigen Meigenerbruhl Meisenburg Obenweeg Odental Papiermuhle Papiermuhlerbach Pereskotten Petersmuhle Pfaffenberg Potshaus Schaberg Schallbruchsmuhle Schaltkotten Scharfhausen Schellberg Schlicken Schrodtberg Schutzenfeld Schutzenhohe Schulbuschchen Spielbruch Stadtgesmuhle Steinsiepen Stocken Stockerberg Strohnerkotten Sturmsloch Tannenbaum Theegarten Unnersberg Untenweeg Vockert Vockerterbusch Weissenpferd Werwolf Wieden Wiedenhof Wiesenkotten Windfeln Wustenhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Papiermuhle Solingen amp oldid 230873420