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Die Luftangriffe auf Gorki das heutige Nischni Nowgorod durch die Luftwaffe der Wehrmacht fanden von 1941 bis 1943 wahrend des Zweiten Weltkriegs im Deutsch Sowjetischen Krieg statt Hauptziel der Bombardierung war es das Industriezentrum der Stadt zu zerstoren Das Gorkier Automobilwerk GAZ erlitt dabei den grossten Schaden Wahrend des Krieges fuhrten feindliche Bomber 43 Angriffe aus davon 26 nachts 1 33 934 Brand und 1 631 Sprengbomben wurden uber der Stadt abgeworfen Die Luftangriffe auf Gorki waren die zerstorerischsten der deutschen Luftwaffe auf das sowjetische Hinterland wahrend des Kriegs Luftangriffe auf GorkiTeil von Zweiter WeltkriegSowjetische Infanteriesoldaten auf dem Sowjetplatz bevor sie an die Front geschickt wurden Nov 1941 Datum 4 November 1941 bis 23 Juni 1943Ort Gorki RSFSR SowjetunionAusgang Sieg der Roten ArmeeKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Sowjetunion 1923 SowjetunionBefehlshaberDeutsches Reich NS Theodor RowehlDeutsches Reich NS Hans Henning von Bost Sowjetunion 1923 Nikolai MarkowSowjetunion 1923 Sidor SljussarewSowjetunion 1923 Nikolai AlifanowTruppenstarkeLuftwaffe Westfront 784 Flugabwehr ArtillerieregimentBedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Angriffe 2 1 November 1941 2 2 Die Angriffe von 1942 2 3 Juni 1943 3 Folgen der Luftangriffe 4 Luftverteidigung der Stadt 4 1 Luftverteidigungsmassnahmen 4 2 Tarnung von Gorki 4 3 Reparatur des Automobilwerks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Zerstorung der Gorkier Industrie war von Anfang an als Teil des Unternehmens Barbarossa geplant Das Deutsche Reich plante die Stadt in der zweiten Halfte des Septembers 1941 einzunehmen und zu besetzen 2 Bei Gorki handelte es sich um einen der grossten Hersteller und Zulieferer von Waffen fur die Rote Armee und um das wichtigste Zentrum der gesamten Wolgaregion In ihr konzentrierten sich sowohl Industrie als auch Verwaltung der Wolga Region womit eine Einnahme der Stadt die Kontrolle uber die ganze Gegend bedeutet hatte Zunachst plante man die Rustungsindustrie zu zerstoren womit das Gorkier Automobilwerk das Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse die Werft Nr 112 Krasnoje Sormowo und die Maschinenbaufirma Dwigatel Rewoljuzii zu Angriffszielen wurden Nach Einnahme der Stadt sollte der Generalbezirk Gorki als Teil des Reichskommissariats Moskowien geschaffen werden Die stadtische Maschinenfabrik sollte fur die Produktion der deutschen militarischen Ausrustung erhalten bleiben 3 Am 31 Oktober 1941 befahl Stalin dem Gorkier Automobilwerk die Produktion von T 60 Panzern zu erhohen Im selben Monat war Nikolai Markow zum Kommandeur des Brigade Luftverteidigungsbezirks von Gorki ernannt worden Als er dort ankam musste er feststellen dass die militarischen Moglichkeiten zur Stadtverteidigung nicht ausreichend waren So waren nur etwa 50 Flugabwehrkanonen und sehr wenige Suchscheinwerfer stationiert Gleichzeitig waren viele strategisch wichtige Punkte dicht beisammen Die Militarfuhrung Gorkis wusste dass es jeden Augenblick zu Angriffen der deutschen Luftwaffe kommen konnte Daher war es notwendig die Luftverteidigung der Stadt zu starken und die Fabriken zu tarnen was jedoch nicht mehr rechtzeitig gelang Die Angriffe BearbeitenNovember 1941 Bearbeiten nbsp Karte von Gorki mit den Bombardementzielen nbsp Nitel Fabrik nach dem LuftangriffAm 9 Oktober 1941 erschien das erste deutsche Aufklarungsflugzeug eine Junkers Ju 88 uber Gorki Fortan flogen die Flugzeuge in grosser Hohe uber die Stadt und kreisten uber dem Automobilwerk Zunachst bombardierte die Luftwaffe die Vororte wobei hauptsachlich Getreidesilos und Lagerhallen beschadigt wurden Danach folgten zwei grosse Angriffe auf die Stadt an denen Heinkel He 111 Maschinen des Kampfgeschwaders 100 beteiligt waren Der erste Angriff in der Nacht vom 4 auf den 5 November begann um 16 30 Uhr 4 Nach den Schatzungen der Flugabwehr nahmen etwa 150 Flugzeuge daran teil von denen elf in die Stadt flogen Die Flugzeuge naherten sich sowohl einzeln als auch in Gruppen von drei bis sechzehn Maschinen in einem Intervall von 15 bis 20 Minuten Die Bombardierung dauerte die ganze Nacht und neben Bomben wurden auch Flugblatter abgeworfen Das Gorkier Automobilwerk Nitel und die Dwigatel Rewoljuzii Fabrik wurden angegriffen 55 Menschen starben 141 wurden verwundet Nach deutschen Angaben nahmen lediglich 15 Flugzeuge an diesem Luftangriff teil 5 Bei einem Treffer ins Hauptgebaudes von Nitel starben der Direktor und ein Teil der Unternehmensfuhrung Wahrend der Nacht wurden lediglich strategisch unwichtige Objekte Wohnviertel und Getreidefelder beschossen Es wurden Brand und Sprengbomben mit einem Gewicht von 70 bis 250 kg und schwere Bombenminen mit einem Gewicht von 871 kg abgeworfen Neben Bombenabwurfen schossen die deutschen Luftwaffensoldaten auch mit Maschinengewehren in die Strassen Der zweite Angriff fand in der Nacht vom 5 auf den 6 November statt Bei diesem Angriff wurde Fliegeralarm ausgelost Um 23 34 Uhr wurden die Stromleitungen des Kraftwerks in Balachna durch einen Bombenangriff beschadigt wodurch Teile der Industrie in Gorki zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten waren Um 1 47 Uhr begann der Angriff auf Gorki wobei die Hauptziele das Automobilwerk das Werk Nr 112 Krasnoje Sormowo das Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse und Wohngebaude waren Durch die Flugabwehr war die Bombardierung weniger prazise Laut Luftabwehrdaten flogen 14 Flugzeuge in die Stadt Im Gebiet um das Automobilwerks starben durch den Angriff funf Menschen weitere 21 wurden verwundet Durch diese beiden Angriffe wurde das Hauptburo des Automobilwerks das Verwaltungsgebaude des Werks Dwigatel Rewoljuzii viele Werkstatten ein Kraftwerk und ein Wohngebiet des Bezirks zerstort An mehreren Stellen brach Panik aus was auch auf die grosse Zahl der Fluchtlinge aus der Hauptstadt infolge der Schlacht um Moskau zuruckzufuhren war Ein Teil der Bewohner begann die stadtischen Gebiete zu verlassen Die Fabriken stoppten die Produktion nur die Produktion der T 60 Panzer im Automobilwerk wurde noch weiter hochgefahren 6 Die Zerstorung von Flugabwehrkanonen ermoglichte es den deutschen Flugzeugen aus geringer Hohe zu bombardieren Insgesamt starben 127 Menschen 176 wurden schwer verletzt und weitere 195 wurden leicht verwundet wobei die Daten je nach Quelle variieren Ein grosser Teil der Opfer waren Fluchtlinge aus Moskau die im Stadtbezirk Awtosawodski Automobilwerk untergebracht waren Kein deutsches Flugzeug wurde abgeschossen Am 8 November 1941 wurde die Gorkier Bezirksbrigade der Luftverteidigung durch die 58 und 281 selbststandige Flak Artilleriedivision die 142 Jagdfliegerdivision und das 45 Flakscheinwerferregiment verstarkt Noch am selben Tag um 15 20 Uhr flog ein Aufklarungsflugzeug Junkers Ju 88 D uber Gorki Vom 12 bis zum 18 November 1941 starteten die Deutschen eine Reihe von Angriffen um die Brucke uber die Oka zu zerstoren was jedoch nicht gelang Die Angriffe von 1942 Bearbeiten In der Nacht vom 3 bis 4 Februar 1942 durchbrach ein Flugzeug das einer grossen Hohe flog und zum Sturzflug uberging den Luftabwehrschild und liess drei Bomben auf das Automobilwerk fallen Die Radwerkstatt und die Motorenwerkstatt wurden beschadigt 17 Arbeiter starben und 41 wurden verwundet Bei diesem Angriff wurden zum ersten Mal deutsche Agenten die in Gorki eindrangen gesehen Sie fuhrten die Zielmarkierung durch und starteten rote und weisse Signalraketen vom Boden aus In den Nachten auf den 5 7 und 24 Februar wurden drei Versuche unternommen Gorki erneut anzugreifen Durch die sowjetische Luftverteidigung gelang es nur einem von zwolf Flugzeugen in den Luftraum der Stadt vorzudringen Dabei wurden funf Bomben auf das Automobilwerk und das Dorf Stachanowski fallen gelassen Im zweiten und dritten Angriff gelangen keine deutschen Durchbruche Deutschen Daten zufolge hatte vom 5 zum 6 Februar nur ein Flugzeug einen Angriff geschafft Insgesamt waren infolge der Februarbombardierung 20 Menschen getotet und 48 Personen wurden verletzt Die Schaden an Industrieanlagen waren nur nebensachlich Ende Mai wurden funf Aufklarungsfluge uber der Stadt durchgefuhrt Am 30 Mai und am 10 Juni wurden nach Schatzungen der Luftverteidigung von etwa 20 Flugzeugen zwei erfolglose Angriffe auf Gorki Bor und Dserschinsk unternommen Zur Verteidigung der wichtigsten Gebaude wurden Sperrballons und Flugabwehrkanonen von Kanonenbooten der Wolgaflottille eingesetzt Nach deutschen Daten wurden die Uberfalle in der Nacht des 30 Mai durchgefuhrt Vom 30 Mai bis zum 1 Juni und am 10 Juni liess ein einzelnes Flugzeug aus einer grossen Hohe etwa 50 Bomben auf Wohnviertel und die Reparaturbasis Nr 97 fallen in der Panzer zusammengebaut wurden die im Rahmen der Lend Lease Abkommens geliefert wurden Die einzelnen Aufklarungsflugzeuge Junkers Ju 88 und Dornier Do 215 flogen vom 1 bis 5 Juni in verschiedenen Hohen uber die Stadt Am 23 Juni versuchten Junkers Ju 88 das Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse aus grosser Hohe zu treffen aber die Bomben fielen in den Sormowski Park In der Nacht vom 24 bis 25 Juni warf eine Gruppe von Flugzeugen Bomben nahe dem Dorf Strigino am Rande von Gorki ab Ein weiteres Flugzeug liess zwei 500 kg schwere Bomben uber dem Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse fallen von denen eine jedoch nicht explodierte Am 27 Juli fing Pjotr Schawurin der stellvertretende Geschwaderkommandeur des 722 Jagdfliegerregiments in seiner MiG 3 ein Aufklarungsflugzeug Junkers Ju 88 ab und zerstorte es durch Rammstoss in der Luft Die beiden Flugzeuge gingen in die Nahe der Dorfer Koslowka Sanniza und Tumbotino nieder Die MiG 3 war zu dieser Zeit der einzige Hohenjagertyp im Arsenal der Luftverteidigung aber die Bewaffnung des Flugzeugs war so schwach dass Schawurin gar nichts anderes blieb als sein eigenes Flugzeug durch Rammstoss zu opfern Die Wrackteile der deutschen Flugzeuge wurden gesammelt und auf dem Sowjet Platz in der Nahe des Denkmals zu Ehren Waleri Tschkalows ausgestellt In der Nacht vom 5 bis 6 November machte eine Gruppe deutscher Flugzeuge einen erfolglosen Versuch die Erdolraffinerie zu bombardieren Im Automobilwerk wurden neun Spreng und mehrere Brandbomben fallengelassen Dadurch wurde der Kesselraum schwer beschadigt vier Arbeiter starben und die Fabrik arbeitete drei Tage lang uberhaupt nicht und konnte danach weitere drei Wochen nur mit eingeschrankter Kapazitat produzieren Die meisten der Brandbomben fielen auf die Gorkier Maschinenfabrik mehrere leichte Bomben explodierten unweit des Moskowski Bahnhofs Juni 1943 Bearbeiten nbsp Luftaufnahme von Gorki mit Angabe von Bombenanschlagen und des zentralen Angriffsziels Kreml Nach einer siebenmonatigen Ruhephase erlebte Gorki im Juni 1943 eine Reihe von massiven Nachtangriffen der deutschen Luftwaffe deren Hauptziel wieder das Automobilwerk war Die Luftangriffe wurden in Vorbereitung des Unternehmens Zitadelle Sommer Herbst 1943 durchgefuhrt bei der Bombenangriffe auf die Industriezentren der Wolgaregion Gorki Jaroslawl und Saratow getatigt wurden Es war einer der grossten Luftwaffenangriffe auf das sowjetische Hinterland wahrend des ganzen Krieges 7 Es waren zweimotorige Bomber der Kampfgeschwader 27 und 55 die von den Flugplatzen in der Nahe von Orel und Brjansk aufstiegen die Moskauer Flugabwehrzone umgingen und aus Richtung Dserschinsk Bogorodsk sowie Arsamas nach Gorki flogen Um moglichst unentdeckt zu bleiben wurden die Angriffe nachts im Dunkeln zwischen 0 und 2 Uhr getatigt Zuerst beleuchteten die Bomber die Ziele mit Leuchtbomben und griffen dann Flugabwehrstellungen an Die Taktik anderte sich jedes Mal Hochexplosive Splitter und Brandbomben verschiedenster Kaliber bis 2000 kg und Brandflussigkeiten wurden uber Gorki fallengelassen Die Ergebnisse jedes Angriffs wurden von Aufklarungsflugzeugen erfasst die am nachsten Tag um 17 Uhr in einer Hohe von 7 km uber die Stadt flogen nbsp Die Bombardierung der Werkstatten des Automobilwerks wahrend eines Luftangriffs in der Nacht vom 4 auf den 5 Juni 1943Fur die Nacht auf den 5 Juni wurden gezielt Falschinformationen uber die Vorbereitung eines Luftwaffenangriffs auf Moskau gestartet um dann doch uberraschend Gorki anzugreifen Laut Luftabwehrdaten nahmen etwa 45 Flugzeuge der Modelle Heinkel He 111 Junkers Ju 88 und Focke Wulf Fw 200 daran teil Die Flugzeuge flogen aus Richtung Wladimir uber Kowrow und aus Kulebaki uber Arsamas nach Gorki Die Bombardierung begann um 0 45 Uhr etwa 20 Flugzeugen gelang der Durchbruch zum Stadtgebiet Insgesamt wurden 289 Bomben abgeworfen davon 260 auf das Automobilwerk wodurch die Hauptwerkstatt die Blattfederwerkstatt und die Schmiede Nr 3 ausser Betrieb gesetzt wurden Mehrere Hauser und ein Krankenhaus wurden zerstort Im Stadtbezirk Awtosawodski und an der Fabrik starben 70 Menschen und weitere 210 wurden verwundet Bei Versuchen in den nordlichen Teil der Stadt nach Krasnoje Sormowo zur Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse und zur Gorkier Maschinenfabrik zu gelangen gingen funf deutsche Flugzeuge verloren 8 Nach deutschen Daten nahmen insgesamt 168 Heinkel He 111 und Junkers Ju 88 der Kampfgeschwader 1 3 4 27 55 und 100 9 an dem Angriff teil von denen 149 Flugzeuge Gorki angriffen Am zweiten Angriff in der Nacht vom 5 auf den 6 Juni nahmen nach Luftverteidigungsschatzungen 80 Heinkel He 111 teil Die Bombardierung dauerte von 0 31 Uhr bis 2 08 Uhr und wurde von sechs Gruppen aus verschiedenen Hohen und Richtungen durchgefuhrt Hauptsachlich wurden die westlichen und nordlichen Seiten des Automobilwerks angegriffen Die Hauptstromversorgungsleitung wurde zerstort und das Wasserversorgungsnetz wurde schwer beschadigt Die Montagewerkstatt die Hauptwerkstatt eine Abteilung benachbarter Industrien ein Gummilager eine Reihe Abschleppwagen ein Lokomotivenlager eine Chassiswerkstatt und die Diatkantine brannten vollstandig aus Etwa 100 Bomben wurden uber der Fabrik fallengelassen Das Wohnviertel und das Tuberkulosekrankenhaus wurden ebenfalls schwer getroffen Im Dorf Monastyrka wurden etwa 60 bis 80 Hauser zerstort Nach deutschen Angaben waren 128 Flugzeuge an dem Angriff beteiligt von denen zwei verlorengingen Zeitgleich waren manche der Flugzeuge abkommandiert worden um Stalinogorsk zu bombardieren In der Nacht auf den 7 Juni fand der grosste Angriff statt an dem 157 Heinkel He 111 und Junkers Ju 88 bzw nach deutschen Angaben 154 Flugzeuge in denen noch die Stalinogorsk bombardierenden inbegriffen waren teilnahmen Der Hauptteil der Bomben fiel auf die zentralen und sudwestlichen Teile der Stadt Automobilwerk Sotzgorod Mysa Die Radwerkstatt des Automobilwerks brannte vollstandig aus wie auch das Gebaude der Werkzeugstanzerei die Presswerkstatt und die mechanische Werkstatt Das Eisenbahndepot wurde beschadigt Insgesamt wurden 170 Bomben uber dem Automobilwerk fallen gelassen 38 Menschen starben und 83 wurden verletzt Die Mikrodistrikte von Sotzgorod Amerikanski und Monastyrka wurden schwer beschadigt Auch die Telefonvermittlungsstelle der Bezirksvorstand die Poliklinik der Verein das Umspannwerk die Polizeidienststelle und die Garage des Bezirksausschusses der KPdSU wurden beschadigt Mehrere Hauser auf der Molotowallee der heutigen Oktoberallee wurden zerstort Im Stadtbezirk Awtosawodski starben 73 Menschen 149 weitere wurden verletzt Die sowjetische Flugabwehr schoss vier deutsche Flugzeuge ab und zwei weitere wurden durch sowjetische Jagdflugzeuge zerstort Am 7 Juni wurde im deutschen Radio die geplante vollstandige Zerstorung der Gorkier Automobilfabrik angekundigt Im vierten Angriff vom 7 bis zum 8 Juni nahmen etwa 50 bis 60 Flugzeuge teil Am Automobilwerk wurden drei davon zerstort Nach Luftabwehrdaten wurden neun Spreng und sieben Brandbomben fallengelassen welche die Giessereiwerkstatt und das Wohngebiet trafen Sechs Flugzeuge wurden abgeschossen Nach deutschen Daten wurden 39 Tonnen Bomben uber Gorki abgeworfen Nach vier Angriffen auf die Automobilfabrik waren insgesamt 993 Luftbomben abgeworfen worden Nach Angaben des medizinischen Dienstes starben in dieser Zeit 233 Menschen davon erlagen 24 Menschen erst spater in Krankenhausern ihren Verletzungen wo 465 weitere behandelt werden mussten Im funften Angriff auf den 11 Juni nahmen je nach Quelle etwa 50 bis 110 Flugzeuge teil Durch schweren Flakbeschuss waren die deutschen Angriffe in dieser Nacht deutlich unkoordinierter als sonst Bomben wurden aus Hohen zwischen 4000 m und 5500 m fallen gelassen wodurch das Automobilwerk das Warmekraftwerk die Wasseraufnahme der Hafen Wohnviertel in den Bezirken Leninski und Woroschilowski sowie die Dorfer Ljachowo Monastyrka Schtscherbinka und Mysa angegriffen wurden Am sechsten Angriff vom 13 auf den 14 Juni nahmen etwa 50 bis 80 Flugzeuge teil Dabei wurde der ostliche Teil des Automobilwerks angegriffen Nach deutschen Daten flogen die Flugzeuge in kleinen Gruppen von Rjasan uber Murom und Pawlowo nach Gorki Durch die Bombardierung wurde die Wasseraufnahmestation des Stadtbezirks Leninski beschadigt 16 Spreng und 20 schwere Brandbomben wurden auf die Dwigatel Rewoljuzii Fabrik fallengelassen wodurch mehrere Gebaude und ein Teil des Daches der Hauptwerkstatt der Werkzeugmaschinenanlage zerstort wurden Die Werft wurde ebenfalls angegriffen Der Geschwaderkommodore des Kampfgeschwaders 27 Hans Henning Freiherr von Beust beaufsichtigte personlich die Handlungen deutscher Piloten indem er selbst in grosser Hohe uber die Stadt flog Bei diesem Angriff wurden die Maschinenfabrik das Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse und die Krasnoje Sormowo Fabrik sowie Brucken uber die Oka und die Wolga nicht beschossen In der Nacht auf den 22 Juni fand der siebte und letzte Luftangriff auf Gorki statt exakt zwei Jahre nach Beginn des Deutsch Sowjetischen Kriegs Daher war mit diesem Angriff gerechnet worden Der Luftverteidigung nach nahmen 75 Flugzeuge an dem Angriff teil von denen 40 ein Durchbruch ins Stadtgebiet gelang Auf dem Territorium des Automobilwerks wurden 31 Leuchtbomben 15 Sprengbomben eine Kombination aus 80 Spreng und Brandbomben sowie etwa 300 kleine Brandbomben fallengelassen Dadurch wurden die Giesserei das Verstarkungsheizkorpergebaude und das Nowaja Sosna Werk beschadigt Dazu kam es im Wohnviertel zu vier Branden Nach deutschen Daten wurde die gesamte Unterstadt die Worobjow Maschinenfabrik die Lebensmittelkonzentratefabrik und Wohnquartiere angegriffen Mehrere Stromleitungen wurden beschadigt allerdings scheiterten Versuche die Okski Brucke heute Kanawinski Brucke und die Borski Brucke zu zerstoren Der Geschwaderkommodore von Beust nahm erneut teil Wahrend der Bombardierung starben 88 Menschen und 180 wurden verletzt Schlussendlich wurden insgesamt 645 Einsatze von deutschen Flugzeugen durchgefuhrt bei denen 1631 Spreng und 3390 Brandbomben auf die Stadt fallengelassen wurden Dabei starben 254 Zivilisten und 28 Soldaten der Luftverteidigung Weitere uber 500 Zivilisten und 27 Soldaten wurden verletzt In der Fabrik wurden 52 Gebaude zerstort und eine grosse Anzahl von Geraten wurde ausser Betrieb gesetzt Starke Feuer entstanden wegen des heissen Wetters Die Brande wurden schnell durch die holzernen Tarnverkleidungen des Automobilwerks verbreitet Ein bedeutender Teil der Fabrik wurde zerstort oder verbrannt Nur in geringem Umfang konnte weiter produziert werden solange die meisten Maschinen nicht liefen wurden alle Arbeiterkrafte fur die Reparatur eingesetzt Die Luftwaffe konnte ihren Erfolg nach der Zerstorung des Automobilwerks nicht fortsetzen In anschliessenden Uberfallen wurden sekundare Industrieobjekte und Wohngebiete angegriffen die weniger geschutzt waren Industrieunternehmen im nordlichen Teil der Stadt hatten fast keine Bombenangriffe zu verzeichnen Folgen der Luftangriffe BearbeitenDie Bombardierung des grossten Industriezentrums des Landes fuhrte zu einer sofortigen Reaktion der Obersten Macht der Sowjetunion Am 5 Juni schuf Stalin personlich einen Beschluss des Staatsverteidigungsausschusses Nr 3524 Uber die Luftverteidigung von Gorki Um die Grunde fur die Nichterfullung der Aufgaben zu erortern wurde eine Kommission ernannt bestehend aus dem Leiter des Innenministerium der UdSSR Lawrenti Beria dem Chef des Volkskommissariat fur Staatssicherheit Wsewolod Merkulow dem Sekretar des Zentralkomitees der KPdSU b Alexander Schtscherbakow der Vorsitzende des Moskauer sowjetischen Wassili Pronin und der Kommandeur der Luftverteidigung des Landes Michail Gromadin Nach der Untersuchung der Kommission wurde der Kommandant der regionalen Luftverteidigung Generalmajor Alexei Ossipow degradiert und der Direktor des Automobilwerks Alexander Lifschiz entlassen Am 8 Juni wurden fur die Starkung der Luftverteidigung des Industriegebiets Gorki 100 Flugabwehrkanonen mit kleinem und mittlerem Kaliber 250 grosskalibrige Maschinengewehre 100 Scheinwerfer und 75 Sperrballone zugeteilt Die Wiederherstellung des Automobilwerks wurde fast sofort auf Initiative des Ingenieurs Andrei Lipgart begonnen Unmittelbar nach dem ersten Luftangriff wurde das Konstruktionsarchiv der Fabrik evakuiert Benzin wurde aus dem Gebiet entfernt und Tarnanlagen abgebaut die Brandlasten darstellten Semjon Ginsburg Volkskommissar fur Bau reiste nach Gorki um sofortige Reparaturarbeiten einzuleiten Luftverteidigung der Stadt Bearbeiten nbsp Luftverteidigung von GorkiIm Oktober 1941 kam Oberst Sidor Sljussarew auf dem Flugplatz Seima an um drei neue Regimenter mit LaGG 3 Jagdflugzeugen zu erhalten Hier blieb er eine Weile stationiert und versuchte die turbulente Situation in der Stadt zu beruhigen 5 Nach dem November Luftangriff auf Gorki erhielt der Oberst den Befehl von Stalin sofort Seima zu verlassen um den Bezirk Gorki zu verteidigen wie der Oberbefehlshaber es ausdruckte Sljussarew machte sich trotz Schnee und Frost sofort auf den Weg nach Gorki Spater sagte er Es war problematisch nach Gorki zu kommen Dunkle Nacht die Strasse menschenleer und ohne Verkehr Ich beschloss zu Fuss in die Stadt zu gehen dabei betrug der Abstand von Sejma bis Gorki ungefahr 50 km Nach einer Stunde Fussmarsch Richtung Gorki erschien ein Auto SIS 101 Ich stellte mich mitten auf die Strasse und hob die Hand hoch aber der Fahrer fuhr rechts an mir vorbei und beschleunigte Richtung Stadt Ich zuckte die Pistole und schoss in die Luft Die Passagiere dieser Maschine erschraken und hielten Es waren einige fuhrende Personlichkeiten aus Moskau Nach einem harten Gesprach mit Ihnen setzte ich mich ins Auto und kam bei Sonnenaufgang in Kanawino an dort befand sich damals der Stadtrat Sidor Sljussarew Zuerst befahl Oberst Sljussarew die Schaffung von Tag und Nachtpatrouillen in Gorki Unmittelbar nach dieser Entscheidung ging er zuruck nach Seima wo acht Luftregimenter stationiert waren Er befahl ihnen sich auf die Flugplatze des Teilgebiets zu verteilen Im Dezember beschloss das Organisationskomitee mehrere grosse Bombenschutzgebiete in der Oberstadt zu schaffen Am 15 Februar 1942 wurde beschlossen funf solche Einrichtungen zu schaffen Der Nischni Nowgoroder Kreml Iwanowski Abstieg unter dem Miningarten Der Schdanow Damm heute Oberwolga Damm Vor dem Gorkier Industrieinstitut Potschtowy Abstieg auf Majakowskistrasse heute Roschdestwenskaja Strasse Der Bahnhof Kasanski Die Schlucht am Ende der Worobjow Strasse heute Malaja Pokrowskaja Strasse Sie wurden von 2300 Personen errichtet Die Burger der ganzen Stadt gruben Graben und errichteten Verteidigungsanlagen nach der deutschen Offensive in Moskau Spater wurden sie allerdings nicht gebraucht denn am 5 Dezember 1941 startete die Rote Armee eine Gegenoffensive Luftverteidigungsmassnahmen Bearbeiten Die Luftverteidigung in der Stadt hatte 433 Mittelkaliberpistolen und 82 Kleinkaliberpistolen 13 SON 2 Radarstationen zwei Funkmesstationen RUS 2s Pegmatit 231 Suchscheinwerfer 107 Sperrballons und 47 fur die Nachtjagd ausgebildete Besatzungen der 142 Jagdfliegerdivision mit Stationierung auf den Flugplatzen Strigino Prawdinsk und Dserschinsk Trotz der betrachtlichen Anzahl der Luftverteidigungskrafte und ihrer Ausstattung die die Bombardierung verhindern sollte gelang dieses nicht Weil die Bombardierungen langere Zeit ausblieben und die Offensive der Roten Armee erfolgreich war war die Wachsamkeit geringer geworden Es gab viele Mangel in der Organisation der Verteidigung Den Stadtbezirk Awtosawodski verteidigte das 784 Flugabwehr Artillerieregiment das hauptsachlich aus Frauen bestand die kurz zuvor der Armee beigetreten waren Eines der Pegmatit Radare hatte eine grosse tote Zone im Zielbereich wegen der hohen Ufer der Oka Andere Funkmesstationen waren ebenfalls unvorbereitet die Flakartillerie feuerte ohne prazise Zielerfassung und die Zusammenarbeit mit Scheinwerfern war nicht ausreichend geubt worden Luftverteidigungskommandos in den Kellern der Gebaude wurden zerstort Drahttelefonkommunikation wurde oft durch Bombenexplosionen unterbrochen Die Piloten der sowjetischen Flugzeuge hatten keine nachtliche Kampferfahrung und sie versuchten Rammbomber mit voller Munition zu starten Die meisten Luftverteidigungskrafte verteidigten auch das nordliche Industriegebiet der Stadt wo sich das Flugzeugwerk Nr 21 Ordschonikidse das Krasnoje Sormowo Werk und die Gorkier Maschinenfabrik befanden die von grosser strategischer Bedeutung waren Nach den ersten Bombenangriffen wurden dringend erforderliche Massnahmen umgesetzt namlich zusatzliche Flugabwehrkanonen und Munition in den Stadtteil Awtosawodski zu bringen Neue Kommunikations und Leitsysteme verbesserten die Wirksamkeit des Sperrfeuers In der Einflugschneise der Angreifer wurden zwei Abwehrriegel geschaffen In einem Abstand von zwei bis drei und sechs bis sieben Kilometern zum Automobilwerk wurden Maschinengewehre auf den Dachern der Werkstatten fur das Schiessen auf niedrig fliegende Flugzeuge montiert Die Abwehr der nachsten Luftangriffe waren organisierter Insgesamt wurden 14 Flugzeuge abgeschossen Tarnung von Gorki Bearbeiten Neben der Verbesserung der Flugabwehr der Stadt entschloss sich die Regierung der Sowjetunion eine Reihe von falschen Objekten in Gorki zu bauen Das Archiv von Nischni Nowgorod enthalt den Entschluss des Verteidigungsausschusses der Stadt Gorki uber den Bau falscher Objekte in Gorkis Industrieunternehmen vom 1 August 1942 In der Folge wurde im Dorf Mordwinzewo in der Nahe von Fedjakowo eine riesige aus Glas und Sperrholz bestehende Scheinanlage des Automobilwerks errichtet Nachts wurde die falsche Fabrik beleuchtet und nach Angriffswarnungen ausgeschaltet was tatsachlich dazu fuhrte dass die deutschen Flugzeuge die Scheinanlage angriffen 10 Auch die Dwigatel Rewoljuzii Fabrik wurde getarnt indem nach Moskauer Vorbild die Strassen und die Fabrik selbst die trotz starker Zerstorung weiter produzierte mit Gebauden bemalt wurden sodass es aus der Luft so aussah als wurde dort lediglich ein Auslaufer des strategisch unwichtigen Dorfes Molitowka liegen Auf der Oka Brucke wurde eine andere Tarnmoglichkeit verwendet Dafur fuhren Boote auf dem Wasser die die ganze Zeit neben der Brucke lagen Bei der Ankundigung des Luftalarms stiessen sie Nebel aus der das Erspahen der Brucke aus der Luft unmoglich machte Reparatur des Automobilwerks Bearbeiten Die Reparaturarbeiten begannen wahrend der Bombardierung und setzten sich in einem zunehmenden Tempo fort Bau und Montagebrigaden aus Moskau dem Ural Sibirien und Zentralasien waren beteiligt Die Gesamtzahl der Beschaftigten erreichte etwa 35 000 Fur die Propagandaunterstutzung begann am 7 Juni eine mobile Redaktion der Tageszeitung Prawda in der Anlage zu arbeiten Zuerst wurde die Raderwerkstatt wieder repariert was vier Monate dauerte Der offizielle Termin fur die Wiedereinweihung des Gorkier Automobilwerks war am 28 Oktober 1943 An diesem Tag wurde ein Bericht der von etwa 27 000 Arbeitern unterzeichnet wurde an Josef Stalin geschickt Einzelnachweise Bearbeiten Igor Aleksandrovich Kiryanov Istoriya goroda Gorkogo Volgo Vyatskoe knizhnoe izd vo 1971 google ru abgerufen am 27 September 2017 Gorkovchane v gody Velikoj Otechestvennoj vojny Abgerufen am 27 September 2017 russisch Redaktor portala Bombardirovki Gorkogo Nicht mehr online verfugbar Volga 8 Mai 2013 ehemals im Original abgerufen am 26 Januar 2015 1 2 Vorlage Toter Link video volga tv ru Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Kak nas bombili Centralizovannaya bibliotechnaya sistema Avtozavodskogo rajona g Nizhnego Novgoroda Abgerufen am 27 September 2017 a b Bazhenov Nikolaj Degtev Dmitrij Zefirov Mihail Svastika nad Volgoj Lyuftvaffe protiv stalinskoj PVO Bazhenov Nikolaj Degtev Dmitrij Zefirov Mihail Abgerufen am 27 September 2017 My u stankov stoim kak u orudij Chast 1 Centralizovannaya bibliotechnaya sistema Avtozavodskogo rajona g Nizhnego Novgoroda Abgerufen am 27 September 2017 Vojna i nas pokryla svoim krylom Centralizovannaya bibliotechnaya sistema Avtozavodskogo rajona g Nizhnego Novgoroda Abgerufen am 27 September 2017 Sto dnej i nochej Abgerufen am 27 September 2017 russisch Christer Bergstrom Kursk The Air Battle July 1943 Hinkley Midland Publishing ISBN 978 1 903223 88 8 S 20 Mulyazh GAZa dlya otvlecheniya bombardirovshikov Enciklopediya Nizhnego Novgoroda abgerufen am 20 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luftangriffe auf Gorki amp oldid 238154457