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Die Wolgaflottille war eine Flottille der Sowjetischen Marine auf der Wolga im Zweiten Weltkrieg WolgaflottilleAktiv 1941 bis 1944Staat Sowjetunion 1923 SowjetunionTeilstreitkraft Sowjetische MarineTyp Flottille Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 2 Kampf gegen die Verminung der Wolga 2 1 Taktik 2 2 Sowjetische Gegenmassnahmen 2 3 Ergebnis 3 Schlacht um Stalingrad 4 EinzelnachweiseAllgemein BearbeitenSie wurde im Oktober 1941 aus dem Bestand der im Juli 1941 aufgestellten Schulschiffabteilung auf der Wolga gegrundet und stand wahrend sie weiterhin Personal ausbildete und Schiffe einfuhr bereit fur Kampfhandlungen Anfangs umfasste ihr Bestand 7 Kanonenboote 15 Panzerboote 33 Raumfahrzeuge 2 schwimmende Batterien und 2 Hilfsschiffe 1 Ihre Kommandeure waren ab November 1941 Konteradmiral Sergei Michailowitsch Worobjow ab Februar 1942 Konteradmiral D D Rogatschow und ab Mai 1943 J A Pantelejew Die Flottille hatte eine eigene Zeitung die Sa radnuju Wolgu Fur die heimatliche Wolga Im Juni 1944 wurde sie aufgelost Kampf gegen die Verminung der Wolga Bearbeiten1942 und vor allem 1943 versuchte die deutsche Luftwaffe die Transporte auf der Wolga durch von Flugzeugen abgeworfene Minen zu storen Die Wolga hatte eine grosse Bedeutung als Transportweg vor allem fur das Erdol aus dem Kaukasus sie ersetzte mehr als 10 Eisenbahnlinien 2 Hitler legte am 23 Juli 1942 in seiner Weisung Nr 45 fest der Schiffsverkehr auf dem Unterlauf der Wolga ist durch Verminungen zu storen 3 Nach sowjetischen Angaben begannen die Verminungen bereits ab 22 Juli 1942 Von Flugplatzen in Makejewka und im Raum Charzissk begannen deutsche Flugzeuge die Wolga zwischen Astrachan und Saratow auf einer Strecke von 900 Kilometer zu verminen Am 29 April 1943 wurden Luftminen vom Typ BM 1000 abgeworfen 4 Taktik Bearbeiten Der Chef der Flottille J A Pantelejew beschreibt die deutsche Taktik wie folgt Jeden Abend erschien ein Aufklarungsflugzeug um den Standort der Geleitzuge festzustellen Dann flogen in der Dunkelheit in geringer Hohe zwei Gruppen von Flugzeugen heran Die eine mit brennenden Positionslichtern sollte die Flugabwehr bestehend aus Scheinwerfern Flakgeschutzen und Jagdflugzeugen anlocken und griff stromaufwarts fliegend mit Bomben und Bordwaffen Batterien und Fliegerabwehrschiffe an wahrend die andere stromabwarts mit abgeschalteten Motoren die Minen warf In der nachtlichen Stille konnte man das leise Knallen des sich offnenden Fallschirms und den Aufschlag im Wasser horen Die Minen zundeten magnetisch oder akustisch und hatten verschiedene Zahlschritte von 2 bis 16 das heisst erst beim 17 Uberlauf eines Schiffes zundeten sie 5 Sowjetische Gegenmassnahmen Bearbeiten Im Fruhjahr 1943 wurden die Minenangriffe massiv verstarkt 1942 wurden nach Pantelejew 50 Minen abgeworfen und im Mai 1943 364 6 Daraufhin wurden hunderte von Flussschiffen zu Raumfahrzeugen umgebaut und die Zahl der Beobachtungsposten stieg auf 400 die von tausenden Freiwilligen aus der Bevolkerung unterstutzt wurden 7 Ihnen wurde ein Winkalphabet fur die Meldung beigebracht und zahlreiche von ihnen erhielten Geldpramien und einige sogar Orden und Medaillen 8 Die Minenlegeorte wurde mit Pricken markiert Zur Flugabwehr wurden 15 Flakbatterien stationiert Die Transportschiffe 20 Spezialschiffe und mehrere Dutzend Abwehrboote wurde mit Fla Geschutzen und Fla MGs bewaffnet die von jungen Frauen bedient wurden Bald wagten die deutschen Flugzeuge nicht mehr unter 600 Meter zu fliegen was dazu fuhrte dass viele Minen im Wald oder auf den Wiesen landeten 9 Eine spezielle Station in Saratow entmagnetisierte die Schiffe 10 Eine grosse Rolle spielte der hydrographische Dienst beim Einrichten neuer Fahrrinnen 11 Fast jede Nacht wurde der Chef J A Pantelejew vom Volkskommissar angerufen um zu erfahren wo die Transporte blieben haufig telefonierte er auch mit Anastas Mikojan uber die Erfullung des Transportplans der im Mai 1943 nur zu 76 5 erfullt werden konnte 12 Ergebnis Bearbeiten Pantelejew schreibt dass bis zum Winter 1943 751 Minen vernichtet wurden 13 Nach sowjetischen Angaben liefen in der Sommerfahrenszeit 1943 von 8 000 Schiffen nur 20 auf Minen und der Schiffsverkehr wurde nicht einen Tag unterbrochen Sie transportierten dabei 5 140 000 Tonnen Erdol 14 Der Volkskommissar fur Marine und Admiral Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow schrieb Um die Wahrheit zu sagen auch uns schien einige Mal der Atem auszugehen 100 bis 200 deutsche Minen mehr und der Verkehr ware unterbrochen worden Aber das wussten nur wir 15 Schlacht um Stalingrad Bearbeiten nbsp Panzerboot der Wolgaflottille ausgestellt in WolgogradWahrend der Schlacht von Stalingrad unterstutzte die Wolgaflottille die Verteidigung der Stadt durch Einsatz ihrer Artillerie durch Ubersetzen von Nachschub uber die Wolga durch Einsatz ihrer Flak gegen deutsche Luftangriffe und durch Uberwachung der Wolga gegen deutsche Ubersetzversuche nordlich und sudlich der Stadt Nach Jurg Meister war die Tatigkeit der Wolgaflottille erfolgreich sie ermoglichte die Bruckenkopfe auf dem rechten Wolgaufer zu erhalten 16 Nach sowjetischen Angaben setzte die Wolgaflottille wahrend der ganzen Schlacht an der Wolga 82 000 Soldaten uber den Fluss und brachte 52 000 Verwundete und Zivilisten ans Ostufer 17 Der Artilleriebeobachter der die Schiffsartillerie lenkte Leutnant W M Saginailo erhielt fur seine Kuhnheit und Findigkeit den Orden des Roten Sterns und den Rotbannerorden 18 Einzelnachweise Bearbeiten Autorenkollektiv Der Kampfweg der sowjetischen Seekriegsflotte Berlin 1976 S 461 Der Kampfweg der sowjetischen Seekriegsflotte S 462 Walther Hubatsch Hitlers Weisungen fur die Kriegsfuhrung Bonn o J S 198 Ulf Balke Kampfgeschwader 100 Wiking Stuttgart 1981 S 141 J A Pantelejew Mein Leben fur die Flotte Moskau 1982 S 257 Pantelejew Mein Leben fur die Flotte S 257 Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow Auf Siegeskurs Moskau 1975 S 34 Pantelejew Mein Leben fur die Flotte S 250 und 261 Pantelejew Mein Leben fur die Flotte S 259 Pantelejew Mein Leben fur die Flotte S 268 Kusnezow Auf Siegeskurs S 35 Pantelejew Mein Leben fur die Flotte S 258 Pantelejew Mein Leben fur die Flotte S 272 Der Kampfweg der sowjetischen Seekriegsflotte S 463 Kusnezow Auf Siegeskurs S 36 Jurg Meister Der Seekrieg in den osteuropaischen Gewassern 1941 45 Munchen 1958 S 224 f Der Kampfweg der sowjetischen Seekriegsflotte S 473 Der Kampfweg der sowjetischen Seekriegsflotte S 467 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolgaflottille amp oldid 220480414