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Die Dornier Do 215 war ein zweimotoriges Flugzeug des deutschen Herstellers Dornier das als Aufklarer und Nachtjager Verwendung fand Die Dornier Werke fuhrten das Flugzeug als Mehrzweckflugzeug auf und gaben dabei folgende Verwendungszwecke an Schwerer Bomber Fernbomber Fernaufklarer kombinierter Bombenaufklarer Tiefangriffsflugzeug und Zerstorer 1 Dornier Do 215Typ BomberEntwurfsland Deutsches Reich NS Deutsches ReichHersteller DornierErstflug 1938Indienststellung 1939Stuckzahl 105 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Produktion 2 Einsatz 2 1 Einsatzstaaten 3 Technische Beschreibung 4 Versionsubersicht 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung und Produktion BearbeitenAuf Grund des Aufsehens das die Dornier Do 17 im Sommer 1937 bei einer Luftfahrtschau in Zurich erregt hatte begannen sich zahlreiche Staaten fur das Muster zu interessieren Jugoslawien erwarb eine Produktionslizenz fur die Versionen Do 17K und Do 17M In der Zwischenzeit ging mit der Do 17Z eine neue Version fur die Luftwaffe in die Produktion die jedoch nicht fur den Export zugelassen wurde Dornier bemuhte sich bald um eine solche Zulassung Das Reichsluftfahrtministerium erlaubte schliesslich den Export unter der Auflage einer abweichenden Bezeichnung Do 215 Wie auch zuvor war Jugoslawien der erste Interessent Eine Do 17 Z 0 der Vorserie wurde als Vorfuhrungsmaschine mit einem Paar Gnome Rhone 14N Sternmotoren ausgerustet und erhielt die Bezeichnung Do 215 V2 bevor sie der jugoslawischen Luftwaffe vorgefuhrt wurde Zuvor war bereits eine Do 17 Z 0 mit den standardmassig verwendeten BMW Motoren Bramo 323A 1 zur Do 215 V1 umbenannt worden Die V2 zeigte allerdings kaum verbesserte Flugeigenschaften gegenuber dem Vorgangermuster das sich in Jugoslawien bereits in der Produktion befand so dass keine Bestellung aufgegeben wurde Daraufhin entschied sich Dornier die Do 215 mit den starkeren DB 601A Motoren von Daimler Benz auszurusten Ein entsprechender Prototyp flog unter der Bezeichnung Do 215 V3 W Nr 96 und zeigte gegenuber den anderen Prototypen erhebliche Leistungssteigerungen 2 Es folgte eine Reihe weiterer Testmaschinen Fur die Version B 4 diente die V2 Werksnummer 43 als Versuchsmuster Die Variante B 6 TK 9 Einbau Posen wurde an der Werksnummer 16 erprobt Die Werksnummer 89 war der Prototyp fur den Nachtaufklarer B 10 Der Prototyp der Version B 2 Rustgerat 2 war die Werksnummer 99 Die Werksnummer 59 stellte den B 9 Prototyp dar Im Dezember 1939 bestellte Schweden 18 Do 215 A 1 als Ersatz fur die nicht gelieferten franzosischen Breguet 694 Die bestellten Maschinen wurden aber auf Grund eines deutschen Exportembargos nicht geliefert und die Bestellung in der Folge im September 1940 storniert Stattdessen ubernahm die deutsche Luftwaffe die Flugzeuge 3 Die Dornier Do 215 B Reihe war das Serienmodell fur die deutsche Luftwaffe Zwischen Dezember 1939 und Januar 1941 wurden insgesamt 101 Stuck gefertigt Dazu ist die W Nr 1 als erster Prototyp zu rechnen so dass insgesamt 102 Do 215 gebaut wurden Im Jahre 1941 erhielten einige Do 215B den bereits in der Do 17 Z 10 Kauz II montierten Waffenkopf statt der Bugverglasung fur Nachtjagdzwecke Diese Maschinen erhielten die Bezeichnung Do 215 B 5 Mindestens 17 Flugzeuge wurden zu solchen Nachtjagern umgebaut Zwei Exemplare des Typs wurden unter der Bezeichnung Do 215 B 3 zu Testzwecken an die Sowjetunion geliefert In der Anfangsphase des Krieges sollen mit einer dieser Maschinen Einsatze durchgefuhrt worden sein Die Fluge wurden aber nach kurzer Zeit wegen des hohen Risikos durch die eigene Luftverteidigung abgeschossen zu werden wieder eingestellt 4 Einsatz BearbeitenBis Mai 1940 erhielten alle Staffeln der Aufklarungsgruppe Oberbefehlshaber der Luftwaffe Aufkl Gr Ob d L Maschinen verschiedener Do 215A und Do 215B Varianten Die 1 Staffel operierte mit einem Mix aus Do 215 A 0 und Do 215 B 4 fur Langstrecken Aufklarung wahrend die 2 und 3 Staffel mit Do 215 B 4 neben anderen Flugzeugtypen ausgerustet war Der Typ kam zudem bei der 1 F Aufkl Gr 124 und der 2 F Nachtaufklarungsgruppe zum Einsatz 1941 wurden einige Do 215B zur Nachtjagerversion Do 215 B 5 umgerustet und kamen bei der 4 Staffel des Nachtjagdgeschwaders 2 4 NJG 2 zum Einsatz das von den besetzten Niederlanden aus operierte Im Jahr 1942 erhielt Ungarn einige Do 215 B 4 aus Luftwaffenbestanden und setzte sie als Langstrecken Aufklarer an der Ostfront ein Im weiteren Verlaufe des Krieges wurde die Do 215 teilweise als Reise und Schulflugzeug verwendet 5 Einsatzstaaten Bearbeiten Deutsches Reich NS nbsp Deutsches Reich Ungarn nbsp Ungarn Sowjetunion nbsp Sowjetunion nur Tests nicht gelieferte Bestellung aus Schweden nbsp SchwedenTechnische Beschreibung BearbeitenTragflachen Bei der Dornier Do 215 handelte es sich um einen freitragenden Schulterdecker mit zweiholmigen Tragflachen in Ganzmetallbauweise mit Schlitzquerruder und geteilten Spreizklappen zwischen Querruder und Rumpf die Klappen wurden elektrisch betatigt Rumpf Am Ganzmetallrumpf ausgefuhrt in Schalenbauweise war ein so genannter Kampfkopf mit verglaster Nase als Rumpfspitze angebracht Der Einstieg in die Maschine erfolgte durch eine Klappe im Rumpfboden Leitwerk Das Hohenleitwerk aus Ganzmetall war freitragend ausgefuhrt die zweiteilige Hohenflosse war wahrend des Fluges verstellbar und mit je einer Trimmklappe ausgestattet Das Seitenleitwerk aus Ganzmetall war doppelt ausgefuhrt je eine Endscheibe und freitragend die Seitenruder waren stoffbespannt Fahrwerk Sowohl die Hauptrader als auch das verkleidete Heckspornrad waren elektrisch einziehbar ausgefuhrt Auf das Fahrwerk wirkten Radbremsen Der Hauptunterschied zur Do 17Z bestand in der Motorisierung mit den flussigkeitsgekuhlten Daimler Benz DB 601 Triebwerken statt der luftgekuhlten Bramo 323 sowie einer geanderten Ausrustung Letztlich wurde die Maschine mit den 1100 PS leistenden Triebwerken DB 601 B 1 ausgerustet Versionsubersicht BearbeitenDo 215 B 0 insgesamt drei Maschinen aus der ursprunglichen A Reihe umgerustet fur die Luftwaffe und mit FuG 10 ausgestattet Verwendung als so genannte Aufklarungsbomber Do 215 B 1 Umzeichnung der restlichen und verbesserten Maschinen der A Reihe Do 215 B 2 ausgestattet mit Schiebedeckel unter Bombenraum im Bombenraum angebracht war ein Reihenbildgerat Rb 50 30 weitere Bildgerate im Bereich der Einstiegsklappe und des B Standes Do 215 B 3 zwei Maschinen dieses Typs wurden Ende 1939 auf Grund vertraglicher Bindungen an die Sowjetunion geliefert Do 215 B 4 aus der B 2 entwickelter Foto Aufklarer in verbesserter Ausfuhrung Do 215 B 5 Kauz III Umbau von Do 215 B 1 zum Nachtjager Ersatz der verglasten Nase durch die solide und aerodynamischere Nase des Vorgangers Do 17 Z 10 Kauz II In der Nase befand sich ein durch Plexiglas abgedeckter Infrarotscheinwerfer fur die Spanner Sichtanlage sowie halbrund daruber angeordnet vier 7 92 mm Maschinengewehre MG 17 Optional konnten ein oder zwei 20 mm Kanonen MG FF in einem Behalter unter dem Rumpf angebracht werden Mitte 1941 wurde eine Maschine zu Erprobungszwecken mit dem FuG 202 Lichtenstein B C Abfangradar ausgerustet weitere Einsatzmaschinen wurden ab Mitte 1942 darauf umgerustet Technische Daten Bearbeiten nbsp Dreiseitenriss Do 215Kenngrosse Daten der Dornier Do 215 B 4Besatzung 4Lange 15 79 mSpannweite 18 00 mHohe 4 56 mFlugelflache 55 00 m Flugelstreckung 5 9Leermasse 5800 kgRustmasse 6800 kgmax Startmasse 8800 kgAntrieb zwei V12 Motoren DB 601 Ba flussigkeitsgekuhlt mit je 1 175 PS 864 kW Startleistung wirkend auf metallene 3 Blatt VerstellluftschraubenHochstgeschwindigkeit 485 km h in 4700 m HoheMarschgeschwindigkeit 460 km h in 4700 m HoheLandegeschwindigkeit 125 km hSteiggeschwindigkeit 2 min auf 1000 m Hohe13 min auf 5000 m HoheDienstgipfelhohe 8200 mReichweite 2450 kmBewaffnung 4 6 7 92 mm MG 15 je 1 2 halbstarr in Frontscheibe im Bug im B und im C StandAusrustung 2 3 ReihenbildkamerasSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenHerbert Ringlstetter Dornier Do 215 Exot der Luftwaffe In Flugzeug Classic Nr 9 2023 GeraMond Munchen ISSN 1617 0725 S 36 43 Gunter Frost Karl Kossler Volker Koos Dornier Von den Anfangen bis 1945 Heel Konigswinter 2010 ISBN 978 3 86852 049 1 S 156 159 Manfred Griehl Dornier Flugzeuge seit 1915 Motorbuch Stuttgart 2009 ISBN 978 3 613 03106 7 S 68 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dornier Do 215 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Flugzeug Typenbuch Handbuch der Deutschen Luftfahrt und Zubehor Industrie Hauptausgabe A 3 Neubearbeitete und erweiterte Auflage Jahrgang 1939 40 ISBN 3 8112 0627 3 William Green War Planes of the Second World War Volume 9 2nd edition London 1968 S 7ff Lennart Andersson Svenskt militarflyg propellerepoken Karlshamn 1992 S 111 Sergei Pasynitsch Sergei Zwetkow Stefan Buttner Jorg Muckler Fernaufklarer mit rotem Stern die Chronik des 47 Fliegerregiments Flieger Revue Extra Nr 30 Moller Berlin 2010 S 60 Bundesarchiv Militararchiv Produktionsprogramme RL 3Liste der Flugzeugtypen des Herstellers DornierVor 1930 Rs I Rs II Rs III Rs IV Cs I Cs II D I Do A Do B Merkur Do C Do C III Do D Spatz Do E Do F Do H Do J Wal Do K Do L Do L II Do N Do P Do R Superwal Do S Do Y Do XVon 1930 bis 1945 Do 10 Do 11 Do 12 Do 13 Do 14 Do 15 Do 16 Do 17 Do 18 Do 19 Do 20 Do 22 Do 23 Do 24 Do 26 Do 212 Do 214 Do 215 Do 216 Do 217 Do 235 Do 317 Do 318 Do 335 Do 417 Do 435 Do 535 Do 635 P 247Seit 1945 Do 25 Do 27 Do 28 Do 29 Do 30 Do 31 Do 32 Do 34 Dornier 128 Do 132 Dornier 228 Do 231 Dornier 328 P 406 P 410 Dornier 428 Dornier 528 Dornier 728 Dornier 928 Normdaten Sachbegriff GND 7531651 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornier Do 215 amp oldid 236432583