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Die Dornier Do H Falke ist ein in den 1920er Jahren von den Dornier Werken in Friedrichshafen am Bodensee entworfenes Jagdflugzeug in Ganzmetallbauweise Es existierte sowohl in einer Rad als auch in einer Schwimmerausfuhrung Dornier Do H FalkeDie erste Do H als WP 1 der US NavyTyp JagdflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller DornierErstflug 1 November 1922Indienststellung Produktionszeit 1922 1924Stuckzahl 5 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Aufbau 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Konstruktionsarbeiten begannen Anfang 1922 und orientierten sich an dem noch im Ersten Weltkrieg entwickelten Doppeldecker D I von 1918 Der Bau des zunachst einfach als Falke bezeichneten Prototyps mit der Werknummer 33 begann im Mai 1922 in Seemoos Erst als Dornier 1926 sein firmeninternes Bezeichnungssystem abanderte erhielt das Muster das Kurzel Do H Im August erteilte das US amerikanische Unternehmen Wright Aeronautical einen offiziellen Bauauftrag fur dieses Exemplar Auf dessen Wunsch wurde es mit einem Hispano Suiza 8 Motor ausgerustet da Wright dieses Modell als H 3 in Lizenz baute und erhielt ausserdem einen Ol und einen Lamellen Luftkuhler von Lamblin Da gemass dem Versailler Vertrag die Herstellung von Militarflugzeugen in Deutschland in dieser Zeit verboten war wurden nur die einzelnen Baugruppen fertiggestellt und im September uber den Bodensee in die Schweiz zunachst nach Rorschach verschifft und weiter auf dem Landweg nach Dubendorf gebracht wo der Zusammenbau erfolgte Die Teile fur ein zweites Exemplar wurden ebenfalls angefertigt doch wurde dessen Bau nicht vollendet 1926 wurden erneut Uberlegungen zur Vollendung als Werknummer 119 getatigt aber nicht umgesetzt Der Falke erhielt am 16 Oktober 1922 das Schweizer Kennzeichen CH 87 mit der offiziellen Eintragung fur Fluggesellschaft Ad Astra Aero und fuhrte am 1 November seinen Erstflug durch Anschliessend wurde er einigen Vertretern von Wright sowie des Schweizer Militars vorgeflogen Die amerikanische Kommission war mit dem Flugzeug zufrieden tatigte den Kauf und veranlasste die Verschiffung in die USA Die Loschung aus dem Luftfahrtregister der Schweiz folgte zum 31 Dezember In den USA wurde der Falke nach Dayton Ohio uberfuhrt und im April 1923 in McCook Field von Wright Testpilot Frederick H Becker anwesenden Militars im Flug vorgefuhrt Infolgedessen wurde er als Wright WP 1 fur Wright Pursuit von der US Navy ubernommen und mit dem Kennzeichen A 6748 einer ausgiebigen Erprobung erzogen mit deren Ergebnissen man zwar sehr zufrieden war das Flugzeug aber trotzdem ablehnte interessanterweise mit der Begrundung einer fur die Anforderungen der Marine zu fortschrittlichen Konstruktion Ausser diesem Exemplar entstanden noch vier weitere Falken mit den Werknummern 11 13 und 16 zusatzlich einer Bruchzelle als Nummer 17 drei davon im Auftrag der italienischen Regierung vom Juli August 1923 Naheliegend wurde deren Bau deshalb in Dorniers italienischen Zweigbetrieb Societa Anonima Italiana Costruzioni Meccaniche SAICM in Marina di Pisa durchgefuhrt Uberlegungen von 1924 seitens SAICM zur Produktion weiterer zehn Stuck scheiterten an ausbleibenden Auftragen Eines dieser Flugzeuge nahm 1923 an einem Ausscheid zu einem neuen Jagdflugzeug fur die spanischen Luftstreitkrafte in Cuatro Vientos teil sturzte dort aber ab Die Restlichen wurden von der Regia Aeronautica die im Marz 1923 eigenstandige Teilstreitkraft geworden und auf der Suche nach einem neuen Jagdflugzeug war sich aber schlussendlich fur die einheimische Fiat CR 1 entschied getestet Die Flugzeuge gingen nach Pisa an SAICM zuruck Im Rahmen eines am 6 Februar 1924 1 abgeschlossenen Lizenzvertrages uber die Produktion von Dornier Flugzeugen bei Kawasaki Dockyard Ltd in Japan bekundete das Unternehmen sein Interesse am Falken und gab zwei Stuck in Auftrag eines mit Radfahrwerk das andere in der Schwimmervariante Zusatzlich sollte der neuentwickelte Motor BMW IV zum Einbau kommen Dornier griff auf zwei der abgelehnten italienischen Exemplare zuruck und baute sie gemass den Wunschen der japanischen Seite um Die Abnahmefluge vor Vertretern von Kawasaki fanden gemeinsam am 10 August 1924 in Pisa statt Verschifft wurden sie mit wieder ausgebauten Triebwerken da vorgesehen war in Japan andere BMW IV einzusetzen Auch der letzte noch bei Dornier befindliche Falke wurde 1925 wahrscheinlich im Auftrag des Reichsverkehrsministeriums auf einen BMW IV Motor umgerustet und im August in Dubendorf probegeflogen vermutlich mit massigem Ergebnis denn nach dem Ende der Tests wurde er wieder an Dornier ubergeben Etwa zur gleichen Zeit bekundete Chile gesteigertes Interesse an Dornier Flugzeugen und der Falke wurde im Januar 1926 zusammen mit einer Do E in Richtung Buenos Aires verschifft Dort fuhrte ihn der eigens dafur angestellte Pilot Carl August von Schoenebeck einigen argentinischen Vertretern vor um ihn im Anschluss nach Santiago de Chile zu uberfliegen wo er unter anderem bei einem Vergleichsfliegen gegen eine US amerikanische Curtiss P 1 antrat Trotz gunstiger Verkaufsprognosen erhielt Dornier aber keinen Auftrag zum Serienbau Was mit dieser Do H weiter in Chile geschah kann nicht mehr nachvollzogen werden Aufbau BearbeitenDie Do H ist ein freitragender Hochdecker in Ganzmetall Schalenbauweise Den Rumpf bilden Spanten mit Doppelflansch U Profilen mit aufgenieteten glatten Duraluminiumblechen die die unten und an den Seiten abgeflachte und auf dem Rucken stark abgerundete Verkleidung bilden auf der ebenfalls genietete strukturverstarkende Langsprofile aufgesetzt sind In ihm ist ein Drucktank untergebracht Ein weiterer Falltank befindet sich in dem einteiligen rechteckigen Flugel mit leicht gerundeten Aussenkanten Dieser besitzt zwei durchlaufende stahlerne Holme mit Aluminiumrippen und horizontal verlaufenden Fachwerkversteifungen und ist mit dem Rumpf mit vier fur den leichteren Transport leicht losbaren Bolzen an vier kurzen Streben mit dem Rumpf verbunden Die Beplankung besteht aus Duraluminiumblechen bei einigen gebauten Do H sind aber der Teil ab dem Hinterholm sowie die Querruder und Steuerflachen des Leitwerks stoffbespannt Die freitragende Hohen und Seitenflosse aus Aluminium ist auf das Rumpfheck aufgesetzt und mit Bolzen ebenfalls abnehmbar befestigt Die Hauptrader des Fahrwerks befinden sich an zwei drehbar quer zur Flugrichtung im Rumpf gelagerten Stielen mit Gummifederung an den Enden und gekropften Anschlussen zu den Scheibenradern Am Heck ist ein gefederter Schleifsporn angebracht Die Seevariante besitzt anstelle der Rader zwei einstufige vorn und hinten scharf gekielte Duraluminiumschwimmer die durch stromlinienformige Streben am Rumpf befestigt sind Technische Daten BearbeitenKenngrosse Daten Falke Daten Falke Land fur Japan Daten Falke See fur Japan Besatzung 1Spannweite 10 00 mLange 7 43 m 8 42 mHohe 2 66 m 2 84 m 3 3 mFlugelflache 20 00 m Leermasse 890 kg 925 kg 1050 kgRustmasse 1160 kg 1180 kg 1270 kgNutzlast 50 kgStartmasse 1210 kg 1230 kg 1320 kgAntrieb ein wassergekuhlter Achtzylinder V Motor ein wassergekuhlter Sechszylinder ReihenmotorTyp Hispano Suiza 8Fb BMW IVaStartleistungKampf und SteigleistungNennleistungDauerleistung 345 PS 254 kW 320 PS 235 kW in Bodennahe300 PS 221 kW in Bodennahe270 PS 199 kW 320 PS 235 kW 300 PS 221 kW in Bodennahe300 PS 221 kW in Bodennahe240 PS 177 kW in 400 m HoheKraftstoffvorrat 1450 lHochstgeschwindigkeit 250 km h in Bodennahe243 km h in 1000 m Hohe237 km h in 2000 m Hohe229 km h in 3000 m Hohe220 km h in 4000 m Hohe208 km h in 5000 m Hohe193 km h in 6000 m Hohe 254 km h in Bodennahe257 km h in 1000 m Hohe260 km h in 2000 m Hohe256 km h in 3000 m Hohe249 km h in 4000 m Hohe238 km h in 5000 m Hohe223 km h in 6000 m Hohe 234 km h in Bodennahe239 km h in 1000 m Hohe240 km h in 2000 m Hohe233 km h in 3000 m Hohe222 km h in 4000 m Hohe208 km h in 5000 m Hohe192 km h in 6000 m HoheMarschgeschwindigkeit 220 km h in 1000 m Hohe 200 km h in 1000 m HoheLandegeschwindigkeit 95 km h 90 km h 95 km hSteigzeit 2 36 min auf 1000 m Hohe 6 13 min auf 2000 m Hohe10 50 min auf 3000 m Hohe16 25 min auf 4000 m Hohe23 min auf 5000 m Hohe60 min auf 6000 m Hohe 2 50 min auf 1000 m Hohe5 45 min auf 2000 m Hohe8 45 min auf 3000 m Hohe11 51 min auf 4000 m Hohe 18 min auf 5000 m HoheReichweite 480 km 350 kmDienstgipfelhohe 6000 m 7800 m 6800 mBewaffnung zwei starre MG uber dem MotorLiteratur BearbeitenGunter Frost Karl Kossler Volker Koos Dornier Von den Anfangen bis 1945 Heel Konigswinter 2010 ISBN 978 3 86852 049 1 S 59 62 Dornier GmbH Friedrichshafen Hrsg Dornier Die Chronik des altesten deutschen Flugzeugwerks 3 Auflage Aviatic Oberhaching 1996 ISBN 3 925505 01 6 S 88 89 Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1919 1934 E S Mittler amp Sohn Herford 1984 ISBN 3 8132 0184 8 S 29 120 174 und 177 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dornier Do H Falke Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Joachim Wachtel Claude Dornier Ein Leben fur die Luftfahrt 1 Auflage Aviatic Planegg 1989 ISBN 3 925505 10 5 S 81 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers DornierVor 1930 Rs I Rs II Rs III Rs IV Cs I Cs II D I Do A Do B Merkur Do C Do C III Do D Spatz Do E Do F Do H Do J Wal Do K Do L Do L II Do N Do P Do R Superwal Do S Do Y Do XVon 1930 bis 1945 Do 10 Do 11 Do 12 Do 13 Do 14 Do 15 Do 16 Do 17 Do 18 Do 19 Do 20 Do 22 Do 23 Do 24 Do 26 Do 212 Do 214 Do 215 Do 216 Do 217 Do 235 Do 317 Do 318 Do 335 Do 417 Do 435 Do 535 Do 635 P 247Seit 1945 Do 25 Do 27 Do 28 Do 29 Do 30 Do 31 Do 32 Do 34 Dornier 128 Do 132 Dornier 228 Do 231 Dornier 328 P 406 P 410 Dornier 428 Dornier 528 Dornier 728 Dornier 928 Normdaten Sachbegriff GND 4997496 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornier Do H amp oldid 234800584