www.wikidata.de-de.nina.az
Die Dornier Do D ist ein in den 1920er Jahren von den Dornier Werken in Manzell am Bodensee entworfenes und gebautes Ganzmetallflugzeug Dornier Do DDornier Do D BisTyp Aufklarungs und TorpedoflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller DornierErstflug Oktober 1924Indienststellung 1927Produktionszeit 1924 1929Stuckzahl 29 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Aufbau 3 Technische Daten 4 Weltrekorde 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenIm Rahmen der Lizenzverhandlungen die Claude Dornier 1924 mit der Firma Kawasaki Dockyard Ltd fuhrte gab die japanische Seite ein Schwimmerflugzeug in Auftrag das sie als Torpedoflugzeug fur die japanische Marine produzieren wollte die zu der Zeit eine entsprechende Ausschreibung ausgegeben hatte Dornier orientierte sich bei dem Entwurf an der Do C die ihrerseits auf der Do B Komet III beruhte und ubernahm von ihr die komplette Rumpfstruktur samt der Tragflache Lediglich das Schwimmwerk mit den grossflachigen Verkleidungen war eine Neukonstruktion Die Wahl des Antriebs fiel auf einen britischen Eagle IX Der Bau des Prototyps begann im Marz April 1924 und konnte im Oktober des Jahres abgeschlossen werden Noch im gleichen Monat erteilte das Interalliierte Luftfahrt Garantiekomitee ILGK welches fur die Einhaltung der Bestimmungen des Versailler Vertrags im Luftfahrtbereich zustandig war der Do D als vermeintlich zivilem Flugzeug die Zulassung und die ersten Fluge wurden durchgefuhrt Gelegentlich wird in der Literatur auch der 25 September als Datum des Erstflugs genannt Die Testfluge vor einer japanischen Abnahmekommission fanden am 29 Oktober 1924 statt und fielen zu deren Zufriedenheit aus Das Flugzeug wurde deshalb im Anschluss zerlegt und per Schiff nach Japan uberfuhrt wo es im folgenden Jahr an einem Vergleichsfliegen fur den besagten Wettbewerb teilnahm Trotzdem die Do D als einziger Teilnehmer die gestellten Forderungen erfullen konnte erging seitens der Marine kein Serienauftrag an Kawasaki und die Do D wurde vorerst auf Eis gelegt Als im Fruhling 1926 der leistungsstarke BMW VI Flugmotor erschien griff Dornier das Projekt noch einmal auf und entwickelte mit diesem Antrieb die Do D Bis im Unterschied zum Prototyp ohne Untersetzungsgetriebe dafur mit zweiblattriger Luftschraube und einem merklich vergrosserten Seitenleitwerk Noch bevor das erste Exemplar seinen Erstflug absolvieren konnte erging im Juni einen Auftrag von den jugoslawischen Seestreitkraften zum Bau von zehn Exemplaren Im November war das Erste davon fertiggestellt und wurde eingeflogen Zusammen mit zwei weiteren Do D wurde es im Januar 1927 an Jugoslawien ausgeliefert Ein weiteres sturzte am 24 Februar 1927 in den Bodensee wobei der Bordmechaniker ums Leben kam der als Einflieger fungierende Pilot uberlebte Die letzten sieben Flugzeuge wurden zwischen Marz und Mitte 1927 ubergeben Eine mit dem leistungsgesteigerten Triebwerk BMW VI U mit Untersetzungsgetriebe versehene Do D Bis stellte mit der Besatzung Wagner Zinsmaier und Fath zwischen Juli und August 1927 acht internationale Weltrekorde auf Da sich die Do D zu bewahren schien erteilte die jugoslawische Marine Dornier zum Jahresende 1927 einen erneuten Auftrag uber die Lieferung von weiteren 14 Stuck deren Auslieferung aber aus finanziellen Grunden erst zwischen Marz und September 1929 erfolgte Auch das deutsche Reichsverkehrsministerium zeigte Interesse und bestellte um 1928 1929 drei mit dem BMW VI U ausgerustete und als Do D Bas bezeichnete Exemplare die im April und Mai 1929 ubergeben wurden und bei der Deutschen Versuchsanstalt fur Luftfahrt bzw der Deutschen Verkehrsfliegerschule zum Einsatz kamen Sie wurden als D 1541 D 1597 und D 1598 registriert Erstere sturzte im Februar 1932 ab die Zweite wurde im September 1931 stillgelegt und zerlegt der Verbleib der Dritten ist unbekannt 1 Die einzelnen Do D unterschieden sich untereinander durch die Anzahl und Form der seitlichen Rumpffenster Es gab Exemplare mit nur einem eckigen oder runden Fenster pro Seite aber auch bis zu vier runden Fenstern auf jeder Seite Letztere scheinen die von Deutschland genutzten gewesen zu sein Das erste fur Jugoslawien bestimmte Baulos hatte ausserdem statt eines unter dem Bug befestigten Bauchkuhlers zwei seitlich am Rumpf angebrachte Ohrenkuhler um fur einen an der Unterseite mitgefuhrten Torpedo die notige Bewegungsfreiheit zu schaffen Insgesamt wurden 29 Do D produziert Aufbau BearbeitenDie Do D ist ein als abgestrebter Hochdecker ausgefuhrtes Schwimmerflugzeug in Ganzmetallbauweise Der Rumpf besteht aus einer tragenden Aussenbeplankung aus Duraluminiumblechen mit Verstarkungen durch Rahmenspanten und Stahlbeschlagen und aussen in Flugrichtung verlaufenden aufgenieteten Profilversteifungen Die offene Besatzungskabine mit zwei nebeneinanderliegenden Sitzen befindet sich unter der Vorderkante des Flugelmittelstucks und ist mit einem Doppelsteuer ausgerustet Die dreiteilige Tragflache besteht aus dem an kurzen Streben uber dem Rumpf aufgesetzten Mittelstuck mit den beiden integrierten je 285 Liter fassenden Kraftstofftanks sowie den beiden Aussenflugeln die mit je zwei selbstsichernden Steckbolzen am Mittelstuck angeschlossen und mit je zwei Streben am Rumpflangsholm abgestutzt sind Sie wird aus zwei Holmen aus Stahlblechprofilen und Kastenholmen aus Duraluminium gebildet Die Beplankung besteht aus glatten Duraluminiumblechen Die beiden Querruder sind mit Stoff bespannt und besitzen Masseausgleichsflachen Das Leitwerk ist auf das Heck aufgesetzt wobei Hohen und Seitenflosse gegeneinander abgestrebt sind Beide bestehen aus Stahlholmen und Duraluminiumrippen mit glatter Duralblechbeplankung Das Hohenruder ist stoffbespannt und wird durch kleine Hilfsflachen aerodynamisch entlastet das Seitenruder besitzt einen Hornausgleich und ist bei den Versionen Do D Bis und Do D Bas bis unter das Heck heruntergezogen Das Schwimmwerk bilden zwei einstufige Duralschwimmer aus blechbeplankten Rahmenspanten Sie sind mit dem Rumpf durch zwei stromlinienformige Ausleger verbunden die in einem Winkel von etwa 50 an den Rumpfuntergurten angebracht sind und einen Aufbau ahnlich dem eines Tragflugels besitzen Deren Kern bildeten zwei holmartige Streben mit stromlinienformigen Querschnitt aus zusammengesetzten biegefesten Stahlblechprofilen und eine in Flugrichtung verlaufende diagonale Strebe Diese Konstruktion wird von aufgenieteten Duralblechen ummantelt und ist in sich steif Sie tragt durch ihren Aufbau und ihre aerodynamische Formgebung zum Auftrieb bei und gab mit ihrem Aussehen der Do D ihren Spitznamen Hosensepp Technische Daten BearbeitenKenngrosse Daten Do D Daten Do D Bis Daten Do D Bas Besatzung 2 2 3 3Spannweite 19 60 mLange 12 82 m 13 45 mHohe 3 90 m 4 13 m 5 mFlugelflache 62 00 m 62 4 m Rustmasse 2000 kg 2500 kg 2600 kgZuladung 1050 kg 1100 kg 1300 kgStartmasse 3050 kg 3600 kg 3900 kgAntrieb ein flussigkeitsgekuhlter Zwolfzylinder Viertakt V MotorTyp Rolls Royce Eagle IX mit starrer Vierblatt Holzluftschraube BMW VI 5 5mit starrer Zweiblatt Holzluftschraube BMW VI Umit starrer Zweiblatt HolzluftschraubeStartleistungDauerleistung 375 PS 276 kW 360 PS 265 kW 600 PS 441 kW 450 PS 331 kW 640 PS 471 kW 500 PS 368 kW Kraftstoffvolumen 570 lHochstgeschwindigkeit 182 km h in Bodennahe 195 km h in BodennaheReisegeschwindigkeit 160 km h in Bodennahe 170 km h in BodennaheLandegeschwindigkeit 92 km hSteigzeit 32 5 min auf 3000 m Hohe 36 min auf 3000 m HoheGipfelhohe 5000 m 3600 mReichweite 1000 kmFlugdauer 6 hBewaffnung zwei starre MG auf der Rumpfoberseite ein bewegliches MG auf Drehkranz auf dem Rumpfrucken ein 45 cm Torpedo oder bis 500 kg BombenWeltrekorde BearbeitenNachfolgend die von den Dornier Piloten Richard Wagner und Georg Zinsmaier vom 18 Juli bis zum 10 August 1927 mit einer Do D Bis in Altenrhein erflogenen acht Weltrekorde 2 Damit eine offizielle Anerkennung durch die FAI erfolgen konnte erhielt das Flugzeug eine Zulassung fur die Schweizer Firma Aero Metall AG in Zurich mit dem Kennzeichen CH 177 die aber nicht auf Rumpf und Tragflachen angebracht und bereits am 15 September wieder zuruckgezogen wurde um es nach Jugoslawien zu liefern 172 000 km h Geschwindigkeit auf einer 2000 km Strecke ohne Zwischenlandung 2100 km Entfernung ohne Zwischenlandung 172 km h Geschwindigkeit mit 500 kg Nutzlast auf einer 2000 km Strecke 2100 km Entfernung mit 500 kg Nutzlast 5851 m Hohe mit 1000 kg Nutzlast 175 600 km h mit 1000 kg Nutzlast auf einer 1000 km Strecke 1600 km Entfernung mit 1000 kg Nutzlast 190 435 km h mit 2000 kg Nutzlast auf einer 100 km StreckeLiteratur BearbeitenGunter Frost Karl Kossler Volker Koos Dornier Von den Anfangen bis 1945 Heel Konigswinter 2010 ISBN 978 3 86852 049 1 S 77 80 Dornier GmbH Friedrichshafen Hrsg Dornier Die Chronik des altesten deutschen Flugzeugwerks 3 Auflage Aviatic Oberhaching 1996 ISBN 3 925505 01 6 S 92 Helmut Stutzer Die deutschen Militarflugzeuge 1919 1934 E S Mittler amp Sohn Herford 1984 ISBN 3 8132 0184 8 S 50 119 179 und 191 Weblinks BearbeitenTorpedoflugzeug und Seeaufklarer Dornier Do D Abgerufen am 19 Dezember 2018 Beitrag der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Luftfahrthistorik ADL Einzelnachweise Bearbeiten Karl Ries Recherchen zur Deutschen Luftfahrtrolle Teil 1 1919 1934 Dieter Hoffmann Mainz 1977 ISBN 3 87341 022 2 S 114 und 118 Joachim Wachtel Claude Dornier Ein Leben fur die Luftfahrt 1 Auflage Aviatic Planegg 1989 ISBN 3 925505 10 5 S 106 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers DornierVor 1930 Rs I Rs II Rs III Rs IV Cs I Cs II D I Do A Do B Merkur Do C Do C III Do D Spatz Do E Do F Do H Do J Wal Do K Do L Do L II Do N Do P Do R Superwal Do S Do Y Do XVon 1930 bis 1945 Do 10 Do 11 Do 12 Do 13 Do 14 Do 15 Do 16 Do 17 Do 18 Do 19 Do 20 Do 22 Do 23 Do 24 Do 26 Do 212 Do 214 Do 215 Do 216 Do 217 Do 235 Do 317 Do 318 Do 335 Do 417 Do 435 Do 535 Do 635 P 247Seit 1945 Do 25 Do 27 Do 28 Do 29 Do 30 Do 31 Do 32 Do 34 Dornier 128 Do 132 Dornier 228 Do 231 Dornier 328 P 406 P 410 Dornier 428 Dornier 528 Dornier 728 Dornier 928 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornier Do D amp oldid 210777148