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Der Rolls Royce Eagle war ein flussigkeitsgekuhlter Zwolfzylinder Flugmotor des britischen Herstellers Rolls Royce Es handelte sich um einen V Motor mit 60 Bankwinkel Zwischen 1915 und 1928 wurden insgesamt 4681 Motoren in verschiedenen Versionen gefertigt Die Bezeichnung des Motors stammt gemass damaliger Rolls Royce Tradition aus der Vogelwelt und bedeutet Adler englisch Eagle Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Aufbau 3 Ausfuhrungen 3 1 Eagle I 3 2 Eagle II 3 3 Eagle III 3 4 Eagle IV 3 5 Eagle V 3 6 Eagle VI 3 7 Eagle VII 3 8 Eagle VIII 3 9 Eagle IX 3 10 Eagle X 3 11 Eagle XV 3 12 Eagle XVI 4 Technische Daten Rolls Royce Eagle IX 5 Quellen 6 Siehe auch 7 WeblinksHintergrund BearbeitenDer Motor wurde auf Grund einer 1914 von der Britischen Admiralitat erhobenen Forderung nach einem Luftfahrttriebwerk mit mindestens 250 PS Leistung entwickelt Der erste Prototyp des offiziell Rolls Royce 250 hp Mk I bezeichneten Motors lief im Februar 1915 erstmals auf dem Prufstand wobei auf Anhieb 225 PS bei 1650 min 1 erreicht werden konnten Diese Ausfuhrung ging schliesslich als erste in Produktion Die Bohrung war mit 114 3 mm 4 5 Zoll genauso gross wie beim Motor des Pkw Modells Rolls Royce Silver Ghost aber der Eagle hatte hangende Ventile Aufbau BearbeitenDie von einem Wassermantel umgebenen Zylinder aus Stahl wurden einzeln auf dem Kurbelgehause befestigt Fur die Zundung waren zwei Magnetzundanlagen vorhanden die jeweils sechs Zundkerzen versorgten Ab dem Eagle VI bestand die Zundanlage aus vier Magnetzundern von denen jeweils zwei die Doppelzundung einer Zylinderbank sechs Zylinder versorgten Der Zundzeitpunkt konnte von Hand verstellt werden Das Gemisch wurde durch zwei oder vier Vergaser aufbereitet die zunachst an der Hinterseite des Motors angebracht waren Neben der Drosselklappe verfugten sie uber eine Gemischeinstellung um die Kraftstoffmenge der Flughohe und dem Betriebszustand anzupassen Die Vergaser wurden von der Firma nach verschiedenen Lizenzen selbst hergestellt Wurde der Motor uber ein Gestange bedient sorgte bei dessen Bruch eine Feder fur die volle Offnung der Drosselklappe Als Kraftstoff wurde ein Gemisch von 80 Benzin und 20 Benzol verwendet Die Luftschraubendrehzahl wurde durch ein Planetengetriebe herabgesetzt dessen Gehause auch die Propellerschubkraft aufnahm Die Schmierung war als Trockensumpfumlaufschmierung mit je einer Druck und Ruckforderpumpe ausgelegt die beide mit eigenen Filtern ausgestattet waren Der Kuhlwasserumlauf wurde durch eine Wasserpumpe bewerkstelligt Der Motor wurde mit einem Anlasser gestartet der den Motor uber eine Untersetzung von 1 100 durchdrehte Dazu konnte mit einer Handeinspritzpumpe Kraftstoff in die Ansaugrohre gespritzt werden Die Zundung wurde dann von Hand eingeschaltet bis der Motor ansprang Ausfuhrungen BearbeitenEagle I Bearbeiten Die erste in Serie gefertigte Ausfuhrung war der Rolls Royce Eagle I Das Getriebe hatte eine Untersetzung von 0 64 1 Die Luftschraube wie auch die Kurbelwelle drehten in derselben Richtung was sowohl im Uhrzeigersinn als auch dagegen sein konnte je nach Anforderung Zwei Vergaser von Dobson mit einem Drosseldurchmesser von 36 mm versorgten jeweils sechs Zylinder mit Gemisch Die beiden Magnetzunder wurden von Bosch geliefert Der Motor konnte sowohl mit Zug als auch mit Druckluftschrauben betrieben werden Die Bremsleistung betrug 225 PS bei einer Verdichtung von 4 53 1 Zwischen 1915 und 1916 wurden 104 Motoren gefertigt Eingebaut wurde diese Version etwa in die Handley Page O 100 aber auch in die Felixstowe F 2A sowie weitere Typen Eagle II Bearbeiten Der Eagle II offizielle Bezeichnung Rolls Royce 250 hp Mk II entstand aus dem Eagle I und unterschied sich nur durch die Verwendung von vier in Lizenz gefertigten Claudel Hobson Vergasern ebenfalls mit 36 mm Drosseldurchmesser die je drei Zylinder mit Gemisch versorgten Dadurch stieg die Leistung auf 250 PS Die Magnetzunder lieferte jetzt Dixie da von Bosch keine mehr nach England geliefert werden konnten 1916 wurden 36 Stuck dieses Motors hergestellt die ausschliesslich im Short Bomber eingebaut wurden Eagle III Bearbeiten Der Eagle III offizielle Bezeichnung Rolls Royce 250 hp Mk III entsprach dem Eagle II jedoch wurde die Verdichtung auf 4 9 1 erhoht wozu verstarkte Kolben erforderlich wurden Die Magnetzunder stammten von Dixie oder Watford 1916 bis 1917 wurden 110 Motoren hergestellt die unter anderem in der Airco D H 4 und bei den Luftschiffen R31 und R32 eingesetzt wurden Eagle IV Bearbeiten Der Eagle IV offizielle Bezeichnung Rolls Royce 250 hp Mk IV besass ebenfalls eine Verdichtung von 4 9 1 Verwendet wurden jetzt jedoch zwei Doppelvergaser mit 2 38 mm Drosseldurchmesser Die Magnetzunder stammten wieder von Dixie 1916 bis 1917 wurden 150 Motoren hergestellt Die Leistung lag bei 270 bis 286 PS Diese Motoren wurden ebenfalls in den Luftschiffen R31 und R32 verwendet wo sie die leistungsschwacheren Eagle III ersetzten Ebenso kamen sie bei den Luftschiffen R27 und R29 zum Einsatz Auch die Luftschiffe der Klasse 23X wurden mit diesen Motoren ausgerustet Weiter wurden sie in Flugzeugen wie der Handley Page O 400 und der Handley Page H P 15 verwendet Eagle V Bearbeiten Der Eagle V offizielle Bezeichnung Rolls Royce 275 hp Mk I hatte jedoch bei gleich gebliebener Verdichtung von 4 9 1 wieder vier Einzelvergaser mit 38 mm Drosseldurchmesser von Claudel Hobson Die Magnetzunder stammten von Watford Die Nockenhohe wurde vergrossert so dass die Leistung auf 275 PS stieg 1916 bis 1917 wurden 100 Motoren hergestellt und unter anderem auch in der Airco D H 4 verwendet Eagle VI Bearbeiten Der Eagle VI offizielle Bezeichnung Rolls Royce 275 hp Mk II entsprach dem Eagle V besass jedoch ein Luftschraubengetriebe mit 0 6 1 Untersetzung und erstmals in der Eagle Serie eine Doppelzundung mit insgesamt vier Magnetzundern die von Watford stammten Der Motor leistete maximal 275 PS 1917 wurden 300 Motoren hergestellt und hauptsachlich in der Airco D H 4 verwendet Eagle VII Bearbeiten Der Eagle VII offizielle Bezeichnung Rolls Royce 275 hp Mk III entsprach bis auf Kleinigkeiten dem Eagle VI und leistete ebenfalls maximal 275 PS 1917 bis 1918 wurden 200 Motoren hergestellt Verwendung fand diese Ausfuhrung in der Airco D H 4 aber auch in der Curtiss H 12 Eagle VIII Bearbeiten nbsp Rolls Royce Eagle VIIIDer Eagle VIII war die Ausfuhrung des Motors mit der grossten Stuckzahl Zwischen 1917 und 1922 wurden 3302 Motoren gefertigt Gegenuber dem Eagle VII war die Verdichtung auf 5 3 1 erhoht worden Es kamen vier Vergaser zum Einsatz deren Drosseldurchmesser je 42 mm betrug Die Vergaseranordnung wurde so geandert dass jetzt zwei Vergaser an der Frontseite des Motors sassen wahrend die anderen beiden an der ursprunglichen Stelle hinten blieben Die Luftschraubenuntersetzung betrug weiterhin 0 6 1 Der Motor gab bis zu 300 PS ab und wurde weit verbreitet eingesetzt Eagle IX Bearbeiten Der Eagle IX war eine Entwicklung fur die zivile Luftfahrt Der Motor wurde 1922 erstmals ausgeliefert und blieb bis 1928 in Produktion Von dem Eagle IX wurden 373 Stuck hergestellt Die Leistung betrug maximal 360 PS Gegenuber dem militarischen Vorganger Eagle VIII wurde die Verdichtung geringfugig auf 5 22 1 reduziert Die Kurbelwelle wurde verstarkt und der Nockenwellenantrieb sowie die Wasserkuhlung verbessert Fur die Zundung sorgten vier Magnetzunder Das Gemisch wurde in zwei Doppelvergasern von Claudel Hobson aufbereitet die jetzt abweichend vom bisherigen Schema links und rechts in Hohe des Kurbelgehauses angebaut waren Durch wasserumspulte Rohre wurde es zwischen den Zylindern 3 und 4 in die Motormitte und dann zu den Einlassventilen geleitet Der Wassermantel sollte die Brandgefahr verringern Alle Motoren hatten linkslaufende Kurbelwellen bis auf diejenigen welche fur die Dornier Do J geliefert wurden Sie drehten wie in Deutschland allgemein ublich im Uhrzeigersinn Eagle X Bearbeiten Der Eagle X entsprach dem Eagle IX besass jedoch zwei Magnetzunder von B T H British Thomson Houston Company von denen jeder zwolf Zundkerzen versorgte Nur eine Versuchsausfuhrung 1922 Eagle XV Bearbeiten Der Eagle XV entsprach dem Eagle IX besass jedoch ein zweistufiges Untersetzungsgetriebe fur die Luftschraube 1924 wurden sechs Stuck gefertigt Eagle XVI Bearbeiten Der Eagle XVI war ein 16 Zylinder Versuchsmotor Die Zylinder waren in X Form angebracht Die Bohrung entsprach mit 114 3 mm der des ersten V12 Eagle bei einem Hub von nur 120 65 mm was einen Hubraum von 19 8 l ergab Der Motor hatte ein Gabelpleueldesign fork and blade kein Haupt und Nebenpleueldesign und sollte 500 PS leisten jedoch wurde die Entwicklung fruh beendet So blieb es bei einem Prototyp Technische Daten Rolls Royce Eagle IX BearbeitenBohrung 114 3 mm 4 5 Zoll Hub 165 1 mm 6 5 Zoll Hubraum 20 32 l Hohe 861 mm Breite 1082 mm Lange 1790 mm Leistung 360 PS bei 1800 min 1 Maximale Drehzahl 2000 min 1 Verbrauch bei Nennleistung 109 l h Gewicht inkl Getriebe ohne Betriebsstoffe 408 3 kgQuellen BearbeitenJane s all the World s aircraft 1919 Bill Gunston Lexikon der Flugtriebwerke Motorbuch Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 613 01422 X Alec S C Lumsden British Piston Aero Engines and their Aircraft Airlife Shrewsbury 1994 ISBN 1 85310 294 6 Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtriebwerkenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rolls Royce Eagle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Flugzeugtriebwerke des Herstellers Rolls RoyceHubkolben Flugmotoren Reciprocating Aircraft Engines Hawk Eagle Falcon Condor Kestrel Buzzard R Griffon Goshawk Exe Peregrine Vulture Merlin Crecy Pennine Eagle 22Turbinenluftstrahltriebwerke TL Triebwerke Turbojet Welland Derwent Nene Avon Olympus Tay RB44 Soar RB82 Thames RB106 RB108 RB162 RB189Zweistromtriebwerke ZTL Triebwerke Turbofan Conway RB80 Spey RB163 Pegasus BE53 RB168 RB178 Tay RB183 RB199 Trent RB203 Adour RB211 RB401 BR700 AE 3007 F136Propellerturbinentriebwerke PTL Triebwerke Turboprop Trent RB50 Clyde RB39 Dart RB53 Tyne RB109 501 D T56 AE 2100Wellenturbinentriebwerke WTL Triebwerke Turboshaft Gnome Gem BS 360 RS 360 250 T63 T406 AE 1107C Liberty MTR390 RTM322 RR300 RR500 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolls Royce Eagle amp oldid 229934379