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Der Rolls Royce Condor war ein Flugmotor des britischen Herstellers Rolls Royce der im Jahre 1920 zum ersten Mal erschien Es handelte sich um einen wassergekuhlten Zwolfzylinder V Motor mit stehenden in einem Winkel von 60 gegeneinander geneigten Zylinderbanken Er entsprach in seiner grundsatzlichen Auslegung dem Rolls Royce Eagle hatte aber einen grosseren Hubraum Er wurde unter anderem in Blackburn Iris R100 und Prototypen der Avro 549 eingesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Condor Mk I 2 Condor Mk III 2 1 Technische Ausfuhrung Mk III 3 Sonderausfuhrungen 4 Anwendungen 5 Technische Daten 6 Quellen 7 Siehe auchCondor Mk I BearbeitenDie Entwicklung des Motors begann Ende 1917 mit dem Ziel fur die geplanten britischen Langstreckenbomber einen Antrieb zu schaffen Der erste Versuchsmotor lief im August 1918 auf dem Prufstand Fur den Einsatz im Ersten Weltkrieg war es jedoch zu spat und so ging er erst 1920 als Condor Mk I mit 600 PS Leistung in die Fertigung Der Gaswechsel des Motors wurde durch je eine uber eine Konigswelle angetriebene obenliegende Nockenwelle und jeweils vier hangende radial angeordnete Ventile pro Zylinder gesteuert Die Zylinder waren in Gruppen zu je drei zusammengefasst wobei jedoch jeder Zylinder seinen eigenen Kuhlmantel hatte Es gab keine abnehmbaren Zylinderkopfe Die Zundanlage bestand aus zwei Watfort Magneten die je sechs Zylinder versorgten Das Gemisch wurde in zwei Claudel Hobson Doppelvergasern aufbereitet die von Rolls Royce selbst gefertigt wurden Das Planetenradgetriebe hatte ein Untersetzungsverhaltnis von wahlweise i 1 5 oder i 1 8 Der Motor war von Anfang an fur das Anlassen mit einem Elektrostarter vorbereitet und wurde ausschliesslich mit Luftschraubendrehsinn links geliefert Bis 1921 wurden insgesamt 72 Stuck gefertigt Die nachste Serie Mk IA manchmal auch als Mk II bezeichnet hatte eine geanderte Vergaseranordnung wobei die Vergaser jetzt rechts und links des Kurbelgehauses angebracht waren Das Gemisch gelangte durch eine von einem Wassermantel umgebene Ansaugleitung die jeweils zwischen den Dreiergruppen hindurch gefuhrt wurde zur Innenseite der Zylinderreihen von wo es uber entsprechende Leitungen auf die Zylinder verteilt wurde Mit leicht erhohter Verdichtung erreichte dieser Motor 650 PS bei 1900 min 1 Eine weitere Veranderung bei dieser Ausfuhrung von der insgesamt 34 Stuck gebaut wurden ist das auf i 1 806 geanderte Untersetzungsverhaltnis des Luftschraubenantriebs Condor Mk III Bearbeiten nbsp LeistungskurveDa der Motor als zu schwer galt wurde 1924 ein Prototyp mit weitreichenden konstruktiven Anderungen angefertigt An Stelle des Planetenradgetriebes wurde ein leichteres und kurzer bauendes Stirnradgetriebe mit einer Untersetzung von i 2 095 verwendet Die in der Gemischanpassung verbesserten Doppelvergaser 1924 die besonders im Teillastbetrieb gegenuber der Ursprungsausfuhrung wesentlich sparsamer waren wurden jeweils vor und hinter den Zylinderbanken angeordnet deren Einzelzylinder jetzt in gleichen Abstanden auf dem Kurbelgehause angeordnet waren Auch der Kurbeltrieb wurde geandert und statt der Haupt und Nebenpleuel waren jetzt Gabel und Innenpleuel verwendet Zusatzlich bestand die Moglichkeit ein Synchronisiergetriebe fur eine durch den Luftschraubenkreis feuernde Rohrwaffe zu montieren Fur die Serienfertigung wurde noch das Kurbelgehause versteift Mit einer Leistung von 670 PS ging der Motor in Produktion Bis 1927 wurden 196 Stuck gefertigt Bei der Version Mk IV von der 13 Stuck gebaut wurden entfiel das Untersetzungsgetriebe ganz und die Leistung konnte auf 750 PS erhoht werden Fur Mk III und Mk IV gab es einen Umrustsatz fur die Lager der die Dauerbelastbarkeit verbesserte Umgerustete Motoren erhielten dann die Bezeichnung Mk IIIA beziehungsweise Mk IVA Die Ausfuhrung Mk IIIB bekam zusatzlich eine neue Kurbelwelle ein neues Kurbelgehause und vergrosserte Hauptlager Technische Ausfuhrung Mk III Bearbeiten Der Gaswechsel des Motors wurde uber je eine durch Konigswellen angetriebene obenliegende Nockenwelle und jeweils vier hangende und radial angeordnete Ventile pro Zylinder gesteuert Dafur waren auf der sechsfach gelagerten und einsatzgeharteten Nockenwelle fur jeden Zylinder drei Nocken vorhanden die uber eine besondere Kipphebelanordnung die Ventile betatigten Der mittlere Nocken offnete die beiden Einlassventile wahrend die beiden ausseren Nocken jeweils ein Auslassventil betatigten Die Zylinder waren mittels kurzer Bolzen auf dem Kurbelgehause befestigt Jeder Zylinder der mit dem Zylinderkopf jeweils eine Einheit bildete hatte seinen eigenen Kuhlmantel aus gestanztem und geschweissten Blech Die Kurbelwelle aus geschmiedetem Nickel Chrom Stahl wies sechs Kurbelwangen auf und war in Schichtlagern aus Phosphorbronze mit einem Weissmetallgerust siebenfach gelagert Die Kolben bestanden aus Aluminium und besassen vier Kolbenringe von denen sich drei oberhalb des Kolbenbolzens und einer unterhalb befanden Der oberste und der unterste Ring waren Abstreifringe die mittleren beiden Kompressionsringe Es wurden geschmiedete und anschliessend warmebehandelte Gabel und Innenpleuel aus Nickelstahl verwendet die ein H Profil aufwiesen Das Pleuelfusslager bestand aus Weissmetall wahrend das Kolbenbolzenlager aus Phosphorbronze gefertigt wurde Beide Lager waren an den Olkreislauf angeschlossen und wurden mit Druckol versorgt Das in Hohe der Kurbelwelle langsgeteilte Kurbelgehause war aus Aluminium gefertigt Stehbolzen verbanden beide Halften Wahrend die obere die Zylinder trug waren an der unteren Halfte die Wasserpumpe die Druckolpumpe sowie zwei Olruckforderpumpen angebracht Der Oldruck betrug 93 lbs sq 0 64 MPa Beide Ruckforderpumpen waren durch einen Grobfilter vor Fremdkorpern geschutzt zusatzlich gab es noch einen fur die Reinigung leicht zuganglichen aussen am Motor angebrachten Feinfilter Als Zundanlage waren zwei Watfort Magnete installiert die je eine Zundkerze der zwolf Zylinder versorgten und uber eine automatische Zundzeitpunktsverstellung verfugten Die Gemischaufbereitung erfolgte in zwei Claudel Hobson Doppelvergasern die bei Rolls Royce selbst gefertigt wurden Der Kraftstoff wurde von einer Vierkolbenpumpe gefordert obwohl auch ein reiner Schwerkraftbetrieb moglich war Das Untersetzungsgetriebe fur die Luftschraube bestand aus einem einzelnen Paar Stirnrader Das antreibende Zahnrad war durch Zwischenschalten einer Vielzahnwelle von der Kurbelwelle entkoppelt Beide Zahnrader liefen in Kugellagern und waren in einem Aluminiumgehause montiert in dem auch ein Unterbrechergetriebe zur Steuerung von Bordwaffen untergebracht werden konnte Die Luftschraubenwelle war aus einer Chrom Nickel Stahllegierung gefertigt Sonderausfuhrungen BearbeitenErstmals mit einem zweistufigen Turbolader ausgerustet wurde 1925 die Ausfuhrung MK V von der aber nur ein Versuchsmuster angefertigt wurde weil das Air Ministry die weiteren Arbeiten untersagte Es kam zu Probelaufen aber zu keinen Flugversuchen Die letzte Ausfuhrung war die auf Anregung des Air Ministry entwickelte und 1932 vorgestellte Dieselversion Mk C I mit 480 PS Im Herbst 1932 wurde mit einem der zwei davon gebauten Motoren ein 50 Stunden Abnahmelauf erfolgreich durchgefuhrt wahrend mit dem zweiten in einer Hawker Horsley eine Flugerprobung gemacht wurde Den Umbau hatte das Royal Aircraft Establishment mit Unterstutzung durch Rolls Royce durchgefuhrt Anwendungen BearbeitenVereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich Blackburn Iris R100 Avro 549 Prototypen Deutsches Reich nbsp Deutsches Reich Dornier Superwal Rohrbach RoccoTechnische Daten BearbeitenDatenMk I Mk III C IBohrung mm 139 7 139 7 139 7Hub mm 190 5 190 5 190 5Hubraum l 34 5 34 5 34 5Leistung PS 600 670 480bei min 1 1800 2000 1900Verdichtung 5 1 1 6 5 1 12 5 1Lange mm 1750 1760 1886Breite mm 1120 1044Hohe mm 1129 1097 1155Gewicht kg 728 619 682Quellen BearbeitenFlight 27 Juli 1939 Flight 17 November 1932 Flight 7 August 1924 Flight 19 Dezember 1918 Alec S C Lumsden British Piston Aero Engines and their Aircraft Airlife Shrewsbury 1994 ISBN 1 85310 294 6 Siehe auch BearbeitenRolls Royce Liste von FlugzeugtriebwerkenListe der Flugzeugtriebwerke des Herstellers Rolls RoyceHubkolben Flugmotoren Reciprocating Aircraft Engines Hawk Eagle Falcon Condor Kestrel Buzzard R Griffon Goshawk Exe Peregrine Vulture Merlin Crecy Pennine Eagle 22Turbinenluftstrahltriebwerke TL Triebwerke Turbojet Welland Derwent Nene Avon Olympus Tay RB44 Soar RB82 Thames RB106 RB108 RB162 RB189Zweistromtriebwerke ZTL Triebwerke Turbofan Conway RB80 Spey RB163 Pegasus BE53 RB168 RB178 Tay RB183 RB199 Trent RB203 Adour RB211 RB401 BR700 AE 3007 F136Propellerturbinentriebwerke PTL Triebwerke Turboprop Trent RB50 Clyde RB39 Dart RB53 Tyne RB109 501 D T56 AE 2100Wellenturbinentriebwerke WTL Triebwerke Turboshaft Gnome Gem BS 360 RS 360 250 T63 T406 AE 1107C Liberty MTR390 RTM322 RR300 RR500 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolls Royce Condor amp oldid 229934345