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Die Dornier Do P war ein in Deutschland bei dem Flugzeughersteller Dornier Metallbauten DMB in Friedrichshafen unter der Tarnbezeichnung Nachtfrachtflugzeug als Einzelstuck gebauter viermotoriger schwerer Bomber Er entstand im Zuge der geheimen Wiederaufrustung der Reichswehr auf Grund einer Ausschreibung des Heereswaffenamts Den entsprechenden Auftrag erteilte das Reichsverkehrsministerium am 20 Marz 1929 an Dornier Der dafur zur Verfugung gestellte Betrag war aber vorerst aus Haushaltsgrunden auf 1 000 000 RM begrenzt Obwohl dieses Vorgehen gegen den Vertrag von Versailles verstiess der dem Deutschen Reich unter anderem den Aufbau einer Luftwaffe untersagte wurde es geduldet und sogar weitgehend unterstutzt Dornier Do PDie Do P mit eingebauten Waffenstanden in der SchweizTyp viermotoriger schwerer BomberEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Dornier MetallbautenErstflug 31 Marz 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Die Entstehung 2 Beschreibung 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie Entstehung BearbeitenDie Bezeichnung Do P war bei Dornier bereits zu Anfang der 1920er Jahre und zwar nachtraglich den 16 Kleinverkehrsflugzeugen zugeteilt worden die unter den Namen Komet I II und III bekannt geworden waren Aus heute nicht mehr zu ermittelnden Grunden erhielt der neue Entwurf wieder die Bezeichnung Do P Die Forderungen der Reichswehr fur das Flugzeug waren bereits in einer Notiz vom Januar 1926 festgelegt worden Der Bau der Do P Sil begann im Juli 1929 in Manzell einem Ortsteil von Friedrichshafen Als Werknummer wurde 180 festgelegt Der Erstflug am 31 Marz 1930 und die weitere Flugerprobung fanden auf dem Werksflugplatz Friedrichshafen Lowental statt Erst zum Einbau und zur Erprobung der militarischen Ausrustung wurde das Flugzeug in das Werk Altenrhein der AG fur Dornier Flugzeuge auf der Schweizer Seite des Bodensees gebracht Nach Beendigung des Umbaus am 24 November 1930 erhielt es dort vom Eidgenossischen Luftamt die Zulassung als CH 302 Als Eigentumer wurde die Firma Aero Metall AG in Zurich eingetragen die ebenfalls Claude Dornier gehorte Nach Beendigung der Erprobung wurde in Altenrhein die militarische Ausrustung wieder ausgebaut Gleichzeitig erhielt das Flugzeug zur Verbesserung der Langsstabilitat zwischen den beiden Seitenflossen eine zusatzliche Hohenflosse eingebaut Zunachst ging es dann wieder nach Lowental und schliesslich nach Berlin Staaken zur dortigen Erprobungsstelle Bereits am 20 Marz 1931 hatte die DVL das Flugzeug fur den Reichsverband der Deutschen Luftfahrt Industrie RDL spater RDLI ubernommen das nun als Do P Sil mit dem Kennzeichen D 1982 wie seinerzeit bestellt als Nachtfrachtflugzeug eingetragen war Der RDL betrieb damals als getarnte militarische Einrichtungen nicht nur die Erprobungsstelle Staaken sondern auch Rechlin Travemunde Albatros Johannisthal und vor allem Lipezk in Russland Uber das Bestehen dieser Einrichtungen hatte der Journalist Walter Kreiser einen Artikel geschrieben den Carl von Ossietzky in seiner Zeitschrift Weltbuhne veroffentlichte Die Folge war die Verurteilung beider wegen Verrats militarischer Geheimnisse Lipezk hatte Kreiser allerdings nicht erwahnt sein Wissen daruber aber angedeutet Dorthin kam das Flugzeug im Sommer 1932 zur technisch taktischen Erprobung auch wirklich Unter anderem diente es mit den wieder eingebauten mit der neuen Drehkranzlafette D 30 ausgestatteten Waffenstanden zur Erprobung des ebenfalls neu entwickelten MG 15 Bei der Auflosung von Lipezk im Oktober 1933 wurde die Do P den Sowjets uberlassen Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt Beschreibung BearbeitenDie Do P war ein Schulterdecker in Ganzmetallbauweise teilweise stoffbespannt Das dreiteilige und dreiholmige Tragwerk von rechteckigem Grundriss mit gut abgerundeten Enden entsprach weitgehend dem vorhandenen des Superwal hatte aber eine etwas vergrosserte Spannweite Es war auf jeder Seite mit zwei parallelen Streben gegen die Rumpfunterseite abgestutzt Die vier Neun Zylinder Sternmotoren Siemens Jupiter VI 6 3 waren jeweils in Tandemanordnung in zwei abnehmbaren Triebwerksgondeln auf dem Flugelmittelstuck eingebaut mit entsprechenden Vierblatt Zug bzw Druckpropellern eigener Herstellung Der fur sechs Mann Besatzung ausgelegte Rumpf mit rechteckigem Querschnitt war mit ebenen Blechfeldern beplankt die in der damaligen fur Dornier typischen Weise durch in Langsrichtung aussen aufgenietete Hutprofile versteift waren Im Bug war der Platz des Beobachters und gleichzeitig Bombenschutzen der auch je ein Abwehr MG nach oben und unten zu bedienen hatte Der offene Fuhrerraum mit zwei Sitzen nebeneinander und mit Doppelsteuerung ging nach hinten uber in den zweigeteilten Bombenraum mit Magazinen fur kleinere Bomben Grossere mussten an Aussenstationen unter dem Rumpf aufgehangt werden Es folgte der hintere Schutzenraum in dem je ein MG Stand oben und unten eingebaut waren Ein weiterer befand sich im Heck Er war wenn wahrend des Fluges besetzt die Ursache der mangelnden Langsstabilitat welche den Einbau der zweiten Hohenflosse erforderte Alle Ruder hatten zur Verringerung der Steuerkrafte aussen sitzende durch Gestange mit den Rudern verbundene Hilfsruder Das feste z T verkleidete Fahrwerk war mit zwei V Lenkern am Rumpf angelenkt und hatte Federstreben zu den Flugeln hin Am Heck war ein gefedertes geschlepptes und nach jeder Seite um 90 schwenkbares Spornrad eingebaut Technische Daten BearbeitenKenngrosse Daten 1 Besatzung 6Lange 23 40 mHohe 7 30 mSpannweite 30 00 mFlugelflache 152 60 m Rustmasse 8 000 kgZuladung 4 000 kgStartmasse 12 000 kgAntrieb vier Sternmotoren Siemens Jupiter VI 6 3 UStartleistungNennleistung je 530 PS 390 kW je 470 PS 346 kW Hochstgeschwindigkeit 210 km h in BodennaheSteigzeit 13 2 min auf 2 000 m HoheDienstgipfelhohe 3 500 mReichweite 1 000 kmSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenDornier Stiftung fur Luft und Raumfahrt Hrsg Dornier Werksgeschichte und Flugzeugtypen Delius Klasing Bielefeld 2009 ISBN 978 3 7688 2610 5 Zeppelins Flieger Frost S 117 ff Zeppelin Museum Friedrichshafen 2006 ISBN 3 8030 3316 0 Joachim Wachtel Claude Dornier Aviatic Verlag 1989 ISBN 3 925505 10 5 Gunter Frost Karl Kossler Volker Koos Dornier Von den Anfangen bis 1945 Heel Konigswinter 2010 ISBN 978 3 86852 049 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dornier Do P Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thomas Wilberg Dornier P Das Virtuelle Luftfahrtmuseum abgerufen am 14 Oktober 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Frost Kossler Koos S 113Liste der Flugzeugtypen des Herstellers DornierVor 1930 Rs I Rs II Rs III Rs IV Cs I Cs II D I Do A Do B Merkur Do C Do C III Do D Spatz Do E Do F Do H Do J Wal Do K Do L Do L II Do N Do P Do R Superwal Do S Do Y Do XVon 1930 bis 1945 Do 10 Do 11 Do 12 Do 13 Do 14 Do 15 Do 16 Do 17 Do 18 Do 19 Do 20 Do 22 Do 23 Do 24 Do 26 Do 212 Do 214 Do 215 Do 216 Do 217 Do 235 Do 317 Do 318 Do 335 Do 417 Do 435 Do 535 Do 635 P 247Seit 1945 Do 25 Do 27 Do 28 Do 29 Do 30 Do 31 Do 32 Do 34 Dornier 128 Do 132 Dornier 228 Do 231 Dornier 328 P 406 P 410 Dornier 428 Dornier 528 Dornier 728 Dornier 928 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dornier Do P amp oldid 207413294