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Der Bristol Jupiter war ein luftgekuhlter Neunzylinder Sternmotor Von 1918 bis 1935 wurden von der britischen Bristol Aeroplane Company und diversen Lizenznehmern uber 7100 Exemplare dieses Flugmotors gebaut und in einer grossen Anzahl von Flugzeugtypen verwendet Bristol Aeroplane CompanyJupiterProduktionszeitraum Ende 1910er 1935Hersteller Bristol Aeroplane CompanyEntwicklungsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichFunktionsprinzip OttoMotorenbauform SternmotorZylinder 9Bohrung 146 mmHub 165 mmHubraum 28 700 cm3Kompression 5 3 1Gemischaufbereitung VergaserMotoraufladung mechanischKuhlsystem LuftkuhlungLeistung 430 kWMasse 330 kgVorgangermodell keinesNachfolgemodell Mercury Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lizenzbauten 3 Aufbau 4 Technische Daten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Jupiter wurde kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges von Roy Fedden bei der Cosmos Engineering Co entwickelt Aufgrund Budget Kurzungen bei den militarischen Ausgaben nach Kriegsende wurde 1920 Cosmos Engineering Co insolvent Die Bristol Aeroplane Co Ltd kaufte das Unternehmen inklusive aller Patente fur 15 000 Pfund Sterling und das Team von Chefkonstrukteur Roy Fedden entwickelte das Triebwerk mit der zu der Zeit bei Sternmotoren ungewohnlichen Vierventiltechnik weiter Der Jupiter Motor war ein grosser wirtschaftlicher Erfolg und galt als einer der zuverlassigsten Flugzeugantriebe uberhaupt In den 1920er und 1930er Jahren wurde der Typ immer weiter verbessert und ab 1927 kamen Varianten mit mechanischer Aufladung zum Einsatz deren letzte Version der Jupiter X F war Das Triebwerk wurde in einer Reihe von zivilen Flugzeugen verwendet Militarisch wurde es bei der Bristol Bulldog der Gloster Gamecock und der Boulton amp Paul Sidestrand eingesetzt Daruber hinaus war es ein ausserordentlich begehrtes Triebwerk wenn es um den Antrieb von Prototypen ging Fedden begann 1925 mit der Entwicklung eines Nachfolgers Mit kurzerem Hub und daher weniger Hubraum aber mit Aufladung war 1927 der ebenfalls neunzylindrige Bristol Mercury fertiggestellt Der Jupiter mit Aufladung erhielt 1931 die Bezeichnung Bristol Pegasus Bristol baute die Typen Mercury und Pegasus bis 1944 die Jupiter Fertigung endete bereits 1935 mit dem Erscheinen von starkeren aufgeladenen Motoren Lizenzbauten BearbeitenEs gab eine Reihe von Lizenzvergaben Insgesamt wurden Lizenzen an 14 Staaten verkauft Am bekanntesten sind die in Frankreich als Gnome Rhone 9 Jupiter sowie in der Sowjetunion als M 22 hergestellten Triebwerke die unter anderem in der Polikarpow I 16 verwendet wurden In Deutschland erwarb 1929 Siemens amp Halske eine Lizenz zum Bau des Motors aber nicht fur das Bristol Original sondern den Gnome Rhone 9 der als Siemens Sh 20 Sh 21 in Produktion ging Zu den Flugzeugen die damit ausgerustet wurden gehorten beispielsweise die Focke Wulf A 38 Mowe die zweimotorige Dornier Wal die viermotorige Dornier Do R Superwal und anfangs auch die Dornier Do X Der ab 1930 gebaute Nachfolger Sh 22 Bramo 322 wurde zum Bramo 323 weiterentwickelt und bis 1944 gebaut In Japan kauften die Nakajima Werke 1924 eine Lizenz Die Adolph Saurer AG hatte eine Lizenz fur die Schweiz 1 In der Tschechoslowakei erwarb Walter 1927 fur den Jupiter VI und 1928 fur den Jupiter VIII R die Nachbaurechte 2 Aufbau Bearbeiten nbsp Zylinder eines Jupiter VI dunkel die verrippte Stahlbuchse heller der Leichtmetall ZylinderkopfDer Jupiter war ein einreihiger Neunzylinder Sternmotor der nach dem Viertakt Ottoverfahren arbeitete Er hatte Vierventil Zylinderkopfe und eine OHV Ventilsteuerung Das Kurbelgehause war auf Hohe der Zylinderachse geteilt die Gehauseteile wurden aus einer Leichtmetalllegierung im Gesenk geschmiedet und maschinell nachbearbeitet sowie sandgestrahlt Die vordere Gehausehalfte beherbergte die Ventilsteuerung die Nockentrommel und je nach Ausfuhrung ein Luftschraubengetriebe die hintere Halfte einen ringformigen Kanal zur Verteilung des Frischgases In diesen war eine dreigangige gegossene Aluminium Helix eingelegt die fur eine gleichmassige Verteilung des von einem Dreifach Vergaser erzeugten Gemisches auf die einzelnen Zylinder Ansaugrohre sorgte Je eine Vergasereinheit versorgte dabei drei Zylinder Die Zylinderbuchsen wurden aus stahlernen Schmiedestucken herausgearbeitet Dabei ist in einer Art des Sackzylinders der Brennraumboden integraler Bestandteil der Buchse in diesem Stahlboden befinden sich auch die vier Ventilsitze Die Kuhlrippen wurden in den Buchsenmantel gedreht wobei die Rippen auf der schlechter vom Fahrtwind gekuhlten Ruckseite hoher sind Bei dieser aufwandigen Fertigungsweise wurden von dem 88 lbs schweren Zylinderrohling 70 lbs Material weggearbeitet bis die 18 lbs schwere fertige Zylinderbuchse ubrigblieb Auf die plangeschliffene Oberseite des Brennraumbodens wurden die Leichtmetallzylinderkopfe aufgeschraubt diese beherbergten die Gaskanale die Ventilfuhrungen und den Kipphebel Lagerbock Mit dieser Bauweise ersparte man sich die Zylinderkopfdichtung im herkommlichen Sinn lediglich in den Ubergangen der beiden Einlasskanale von Leichtmetallkopf auf Stahlboden waren Dicht und Passringe aus Phosphorbronze vorhanden Die Ventilbetatigung erfolgte durch je zwei parallel hintereinander gefuhrte Stossstangen die radial vom Gehausevorderteil mit der Nockentrommel zu den Kipphebeln fuhrten Der Ventiltrieb war vollstandig offen und nicht in den Olkreislauf integriert Der Kipphebelbock war nur an der hinteren Seite im Zylinderkopf gelagert den vorderen Lagerpunkt bildete eine Zugstrebe die zum Kurbelgehause fuhrte Diese Konstruktion kompensierte die durch die Erwarmung im Betrieb verursachte Langenausdehnung des Zylinders und sorgte fur ein annahernd konstantes Ventilspiel unabhangig von der Motortemperatur Technische Daten BearbeitenMotortyp luftgekuhlter 9 Zylinder Sternmotor ohne und mit Luftschraubengetriebe Jupiter VII mit Lader Bohrung 5 75 Zoll 146 mm Hub 7 5 Zoll 190 5 mm Mercury 6 5 Zoll 165 mm Hubraum 28 7 l Mercury 24 9 l Gewicht 330 kg Jupiter XFA mit Lader 451 kg Mercury 438 kg Gaswechsel OHV 4 Ventile Dauerleistung 442 PS bei 1575 min 1 Startleistung 585 PS bei 1950 min 1 Verdichtungsverhaltnis 5 3 1Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtriebwerkenLiteratur BearbeitenHans Giger Kolbenflugmotoren Motorbuchverlag ISBN 3 613 01089 5 J A Gilles Flugmotoren 1910 1918 Verlag E S Mittler amp Sohn 1971 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bristol Jupiter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Bristol Jupiter Family I Flight Ausgabe v 24 Mai 1928 S 389 ff online abrufbar bei flightglobal com Aviation History PDF Archiv in englischer Sprache abgerufen am 9 Mai 2015 The Bristol Jupiter Family II Flight Ausgabe v 8 November 1928 S 968 ff online abrufbar bei flightglobal com Aviation History PDF Archiv in englischer Sprache abgerufen am 9 Mai 2015 The Bristol Jupiter Family III Flight Ausgabe v 22 November 1928 S 1003 ff online abrufbar bei flightglobal com Aviation History PDF Archiv in englischer Sprache abgerufen am 9 Mai 2015Einzelnachweise Bearbeiten Schweizerische Bauzeitung Band 91 92 1928 S 196 abgerufen von der ETH Bibliothek am 6 Mai 2015 Vaclav Nemecek Ceskoslovenska letadla Nase Vojsko Prag 1968 S 316 tschechisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bristol Jupiter amp oldid 234247601