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Dieser Artikel ist nicht zu verwechseln mit dem Rolls Royce Pegasus Strahlturbine Der Bristol Pegasus war ein Flugmotor aus einer Reihe von luftgekuhlten Neunzylinder Sternmotoren des britischen Herstellers Bristol Aeroplane Company in Filton Bristol Bristol Pegasus Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Beschreibung 3 Ausfuhrungen 4 Lizenzfertigung 5 Technische Daten 6 Literatur 7 Siehe auch 8 WeblinksEntwicklung BearbeitenGrundlage fur die Entwicklung des Pegasus war der Bristol Mercury Roy Fedden der Chefingenieur von Bristol vergrosserte den Hub bei gleichbleibender Bohrung von bisher 165 auf nun 190 5 mm wodurch der Gesamthubraum auf 28 7 l anstieg Die Entwicklung hatte 1928 begonnen und endete 1931 mit der Serienreife des nun als Pegasus bezeichneten Motors Beschreibung BearbeitenDer Motor hatte aus Leichtmetall geschmiedete Zylinderkopfe mit jeweils vier hangenden Ventilen die uber Stossstangen betatigt wurden Die Auslassventile waren natriumgekuhlt und bestanden wie die Ventilsitze aus Hartmetall Der zweireihige Nockenring lief vor den Zylindern mit entgegengesetzter Drehrichtung zur Kurbelwelle und war 1 8 untersetzt Er betatigte die von ovalen Schutzrohr ummantelten Stossstangen uber Rollenstossel Die Zylinder waren aus einem Stahlschmiedestuck herausgearbeitet und hatten gehartete Laufflachen Die Zylinderkopfe wurden auf die Zylinder aufgeschrumpft und dort befestigt Die aus Leichtmetall geschmiedeten Vollschaft Kolben wurden vollstandig bearbeitet Sie hatten je zwei Kompressions und Abstreifringe Die Kolbenbolzen waren einsatzgehartet Die Pleuel mit I Profil waren im Gesenk geschmiedet ebenso wie die in Walzlagern gelagerte zweiteilige Kurbelwelle Deren vorderer Teil mit dem Kurbelzapfen war komplett oberflachengehartet Das aus Leichtmetall gegossene Kurbelgehause war vertikal geteilt Mit Schmierol wurde der Motor durch eine Trockensumpfumlaufschmierung versorgt Sowohl fur den Druck als auch fur die Ruckforderung waren Zahnradpumpen vorhanden die zusammen in einem Gehause sassen Jede hatte ihren eigenen Olfilter Die Luftschraube wurde uber ein Planetengetriebe mit verringerter Drehzahl angetrieben Als Vergaser wurde ein Modell von Claudel Hobson verwendet das mit einer Beschleunigungspumpe und Gemischregelung ausgerustet war Fur die Aufladung sorgte ein Radialgeblase aus Aluminium das uber eine Fliehkraftkupplung und ein Getriebe mit der Kurbelwelle verbunden wurde Es war hinter dem Motor montiert Das Zweigang Geblase wurde durch drei hydraulisch betatigte Kupplungen betatigt die vom Motorschmierkreislauf mit Druckol versorgt wurden Die beiden Zundanlagen besassen eine Zundzeitpunktverstellung und waren vollstandig abgeschirmt Gestartet wurde der Motor uber ein Startergetriebe entweder elektrisch oder manuell Am Motor sass ein Getriebe mit mehreren Abtrieben fur die Hilfsgerate Daran konnten eine Kraftstoffpumpe zwei Luftverdichter eine Lichtmaschine eine Hydraulikpumpe und eine Vakuumpumpe montiert werden Ab der Motorversion Mk XVIII wurde auch die Propellerverstellung von diesem Getriebe aus betatigt Ausfuhrungen BearbeitenDer Motor wurde in einer ganzen Reihe von Ausfuhrungen gebaut Fur ihre Bezeichnung existierte ein eigener Typschlussel Die erste Nummer gab die Baureihe an Ein Buchstabe oder eine Zahl die an 2 oder 3 Stelle folgte bedeutete F Geblase mit Motordrehzahl U Bodenlader 4 5 1 ubersetzt Volldruckhohe 150 m L Bodenlader 5 7 1 ubersetzt Volldruckhohe 450 m M Lader 7 1 ubersetzt Volldruckhohe 1500 2100 m P Druckluftschraube S Hohenlader 10 1 Ubersetzt Volldruckhohe 3050 4300 m 2 Luftschraubenuntersetzungsgetriebe i 0 655 2A Luftschraubenuntersetzungsgetriebe i 0 666 3 Luftschraubenuntersetzungsgetriebe i 0 5 4 Luftschraubenuntersetzungsgetriebe i 0 572Der Motor leistete zunachst 546 PS wurde aber standig weiterentwickelt Der Pegasus XVII von 1937 mit 2 Gang Lader leistete bereits 815 PS der XXV hatte schon 1010 PS Die Leistungssteigerung wurde auch durch die Einfuhrung von Kraftstoffen hoherer Oktanzahl ermoglicht Zunachst waren 73 Oktan fur die Motorauslegung zugrunde gelegt Ab der Ausfuhrung Mk X die bereits Kraftstoff mit 87 Oktan erforderte konnten alle Motoren mit Verstellpropellern betrieben werden Ab 1940 wurde Kraftstoff mit 100 Oktan verfugbar was eine entsprechende Anpassung der Motoren erforderte Altere Motoren wurden teilweise umgebaut Auch konnten die Drehzahlen im Laufe der Entwicklung gesteigert werden Lag zunachst die Obergrenze bei 2300 min 1 wurde sie spater bis auf 3120 min 1 gesteigert allerdings zulassig nur fur 20 Sekunden Als Erster wurde der Pegasus Mk I in Serie gebaut der abhangig vom Lader zwischen 535 und 590 PS Leistung abgab Mit der Ausfuhrung S3 dieses Motors gelang es im September 1932 mit einer Vickers Vespa VII den absoluten Hohenweltrekord von 13403 m aufzustellen 1933 konnte eine ebenfalls mit diesem Motor ausgerustete Westland PV 3 erstmals den Mount Everest uberfliegen Der Motor wurde weit verbreitet eingesetzt etwa bei der Hawker Hart der Blackburn Ripon oder der Boulton amp Paul Overstrand 1934 kam die Ausfuhrung Mk II hinzu die bei gleicher Oktanzahl eine hohere Leistung zwischen 595 PS und 625 PS lieferte Eine Ausfuhrung der Mk IIP wurde fur Druckluftschrauben ausgelegt und kam bei der Supermarine Walrus zum Einsatz Die Ausfuhrung Mk III stand ab 1935 zu Verfugung und wurde fur Kraftstoff mit 87 Oktan ausgelegt Der Motor leistete nun 690 700 PS und wurde bei vielen Flugzeugen verwendet von denen die bekannteste wohl die Fairey Swordfish ist 1935 wurde der Typschlussel bereinigt und bestimmte Ausfuhrungen erhielten eigene Nummern Der Mk IV entsprach dem Mk III mit Hohenlader und Luftschraubenuntersetzungsgetriebe 0 5 1 der Mk V besass einen Mitteldrucklader und eine Untersetzung von 0 572 1 Aus dieser Ausfuhrung entstand 1937 der Mk VI mit einem Untersetzungsgetriebe von 0 666 1 Verwendet wurde er sowohl bei der Douglas DC 2 der fur den Irak bestimmten Hawker Audax und den Junkers Ju 52 3m und Junkers Ju 86 welche Sudafrika bestellt hatte Eine Druckschraubenausfuhrung Mk VIP stand wieder fur die Walrus zur Verfugung Eine besondere Version des Motors war der Mk PE VIS mit einer Leistung von 500 PS Er wurde speziell fur den Angriff auf den absoluten Hohenweltrekord entworfen Zum vorhandenen Hohenlader wurde ein getrennter weiterer Verdichter eingebaut der uber eine Welle mit schaltbarer Kupplung vom Motor angetrieben wurde Das Triebwerk wurde in die Bristol 138A eingebaut Am 28 September 1936 konnte damit zunachst eine Hohe von 15230 m erreicht werden die am 30 Juni 1937 nochmals auf 16439 m verbessert wurde Die Ausfuhrung Mk X wurde 1936 vorgestellt und war fur Kraftstoff mit 87 Oktan ausgelegt Bei auf 2750 min 1 erhohter Drehzahl stieg die Leistung auf 980 PS Eingebaut wurde diese Ausfuhrung unter anderem bei der Bristol Bombay der Handley Page Harrow und der Vickers Wellesley Die Ausfuhrung XC ist eine von Imperial Airways geforderte im Gewicht reduzierte Version die 900 PS leistete Dieser leichtere Motor wurde in der Short Syrinx Short Empire und in dem Flugboot eingesetzt das die unteren Komponente der Short Mayo Composite bildete Auf der Basis der leichteren Ausfuhrung wurden 1937 die beiden Ausfuhrungen Mk XVII und Mk XVIII vorgestellt die 815 PS abgaben auf 87 Oktan Treibstoff ausgelegt waren und sich nur durch die unterschiedlichen Luftschraubenuntersetzungen voneinander unterschieden Beide verfugten uber einen 2 Gang Hohenlader und fanden breite Verwendung etwa in der Short Sunderland der Vickers Wellesley und der Vickers Wellington Die ebenfalls 1937 herausgebrachten Ausfuhrungen Mk XV 725 PS Mk XIX 835 PS und Mk XX 835 PS hatten einen kleineren Verdichter der vom Bristol Mercury stammte Die Mk 22 Ausfuhrung basierte auf dem Mk X hatte jedoch eine Propellerwelle mit 100 mm Durchmesser um Verstellpropeller von Rotol oder de Havilland montieren zu konnen Fur eine spezielle Langstreckenversion der Vickers Wellesley die bei der Long Range Development Unit fur den Angriff auf den Flugstreckenweltrekord vorbereitet wurde entstand die Version Mk 22 LR Die Maschine legte 1938 nonstop und ohne Auftanken 13263 km zuruck Die Varianten Mk 25 Mk 26 und Mk 27 waren mit 1010 PS Dauerleistung die leistungsstarksten der Pegasus Reihe und unterschieden sich untereinander nur in der Getriebeuntersetzung Der Pegasus 38 entsprach dem Pegasus XVIII besass aber nur den langsameren Ladergang Der Motor wurde fur die gewerbliche Luftfahrt angeboten und in der zivilen Short Sunderland und Short Sandringham verwendet ebenso wie der Pegasus 48 der aber technisch dem Pegasus XVIII entsprach bis auf einige nur fur zivile Zwecke verwendbare Ausrustungsteile Dies waren die letzten Ausfuhrungen des Pegasus Lizenzfertigung BearbeitenDer Bristol Pegasus wurde unter anderem in Schweden bei NOHAB und in der Tschechoslowakei bei Walter Engines a s in Lizenz hergestellt Technische Daten BearbeitenBohrung Hub Hubraum Durchmesser Gewicht Startleistung Drehzahl mm mm l mm kg PS min 1 Pegasus XC 146 190 5 28 7 1405 476 7 920 2475 Pegasus 22 146 190 5 28 7 1405 501 6 1010 2600 Pegasus XVIII 146 190 5 28 7 1405 476 7 965 2475 Mit 100 Oktan 1050 2600Literatur BearbeitenAlec S C Lumsden British Piston Aero Engines and their Aircraft Airlife Shrewsbury 1994 ISBN 1 85310 294 6 Janes all the world aircraft 1945 Collectors edition HarperCollins London 1994 ISBN 0 00 470831 8 Introducing The Pegasus A New Bristol Engine Series In Flight The Aircraft Engineer amp Airships Nr 1210 Bd 24 Nr 10 4 Marz 1932 ZDB ID 160177 5 S 187 190 Nr 1211 Bd 24 Nr 11 11 Marz 1932 S 207 211 Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtriebwerkenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bristol Pegasus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bristol Pegasus amp oldid 238098046