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Walter Engines ist ein in Prag ansassiger tschechischer Hersteller von Turbomotoren fur Kleinflugzeuge bzw Komponenten fur Flugmotoren Das Unternehmen stellt unter anderem den seit 1975 uber 1500 Mal gebauten Turbopropantrieb Walter M601 her der auch fur die Let L 410 genutzt wurde Ab 1913 wurden auch Autos anfangs eigene Modelle und spater Fiat 508 und Fiat 514 in Lizenz hergestellt Die Autoproduktion wurde erst 1954 eingestellt Walter EnginesLogoRechtsformGrundung 1911Sitz Prag Tschechien TschechienBranche MotorenbauWebsite www walterengines com Walter Automobile Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange mit Motorradern und Dreiradern 1 2 Beginnender Autobau 1 3 Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg 1 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Walter Royal 3 Walter Automobile 4 Automobile in Fiat Lizenz 5 Triebwerke 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Erstes Walter Motorrad von 1906 nbsp Walter DreiradDie Firma Walter wurde 1911 in Prag gegrundet Josef Walter 1873 1950 lernte in der Schlosserwerkstatt seines Vaters Nachdem er zuerst Fahrrader und Motorrader baute fertigte er ab 1919 Dreirader 1913 wurden in Prag Jinonitz die ersten Personenwagen gebaut Bis zum Ersten Weltkrieg starteten Walter Fahrzeuge bei vielen bedeutenden Rennen Anfange mit Motorradern und Dreiradern Bearbeiten Walters erstes Motorrad war ein Einzylindermodell mit 200 cm Hubraum und 1 5 PS Das zweite etwas starkere Modell erhielt auf der Prager Industrieausstellung eine Silbermedaille Nachdem er mit der Serienfertigung des Motorrads begonnen hatte bezog er 1905 eine neue Werkshalle mit Schmiede Lackiererei modernen Maschinen und einem Konstruktionsburo Auf die erfolgreiche Einzylindermaschine folgte bald ein Zweizylindermodell und andere Motorrader die auch zum Seitenwagenbetrieb tauglich waren Bei Rennsportveranstaltungen waren die Walter Motorrader sehr erfolgreich Sie wurden nach Russland und in die Balkanstaaten exportiert 1909 baute Walter sein erstes mehrspuriges Automobil ein Dreirad mit einem luftgekuhlten 1000 cm Zweizylindermotor mit 8 PS und ein zweites Modell mit 1 2 l Hubraum und 12 PS Die Fahrzeuge hatten vorne ein Rad und hinten zwei sowie ein Zweiganggetriebe und Kettenantrieb Zwischen 1910 und 1913 wurden fast 900 Fahrzeuge verkauft Bei Bergrennen waren die Dreirader erfolgreich Beginnender Autobau Bearbeiten nbsp Walter Standard 6 von 19301913 wurde der erste Personenwagen W III oder auch Einheitstyp mit einem seitengesteuerten Vierzylinder mit 26 PS entwickelt Der offene Viersitzer hatte ein Vierganggetriebe und Speichenrader Die Hochstgeschwindigkeit betrug 90 km h Kurze Zeit spater erschienen die Modelle W II 18 20 PS und W I 14 PS Die Fahrzeuge unterschieden sich nur in der Motorisierung Bevor die Automobilproduktion aufgenommen wurde grundete Walter die Josef Walter und Co GmbH Motorfahrzeugfabrik in Prag Jinozitz Im Ersten Weltkrieg wurde die Fabrik geschlossen erst 1919 konnte die Produktion wieder aufgenommen werden Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Walter WZ Rennwagen1923 nbsp Walter BijouAls erstes neues Modell erschien der WZ Walter Zubaty mit einem seitengesteuerten 18 PS Motor und einem 20 PS OHV Motor 1923 folgte der WIZI 8 25 PS mit 2 1 l Hubraum und 25 PS Dieser Wagen war Grundlage fur den WZ Rennwagen mit einem 2 Liter Konigswellenmotor und 80 PS Mit diesem Rennwagen konnten viele Erfolge errungen werden Beim Bergrennen Zbraslav Jiloviste konnte der Werksfahrer Jindrich Knapp 1924 hinter zwei kompressorgeladenen Mercedes von Otto Salzer und Otto Merz den dritten Platz erringen beim Karlsbader Bergrennen konnte Knapp den Rennfahrer Cenek Junek auf einem Bugatti Type 35 schlagen Zwischen 1924 und 1928 erschienen die P Modelle mit verschieden starken Motoren 1922 schied Josef Walter aus dem Unternehmen aus wahrscheinlich wegen eines Streits mit seinem Finanzpartner Kosire und grundete eine Zahnradfabrik Der Name Walter blieb fur die Automobilfabrik erhalten Generaldirektor wurde Teny Kumpera Im gleichen Jahr baute man in BMW Lizenz die ersten Flugmotoren den wassergekuhlten Sechszylinder W III mit 185 PS und den W IV mit 245 PS Eine Eigenentwicklung war der luftgekuhlte Funfzylinder NZ mit 60 PS Bis 1928 wurden viele Personenwagen Lastwagen und Omnibusse produziert Zwischen 1928 und 1931 erschienen die von F A Barvitius konstruierten Automodelle 4 B 6 B Standard Super und Regent mit Leistungen von 30 bis 80 PS In den 1930er Jahren wurden auch verschiedene Bristol Triebwerke wie Jupiter Mercury und Pegasus in Lizenz produziert bevor eigene luftgekuhlte Vier und Sechszylinder und ab 1936 der luftgekuhlte V12 Motor Walter Sagitta hergestellt wurden 1931 wurde ein Lizenzabkommen mit Fiat abgeschlossen Walter lieferte Flugmotoren an Fiat und baute im Gegenzug den Fiat 514 unter der Bezeichnung Walter Bijou und ab 1932 den Fiat 508 Balilla als Walter Junior in verschiedenen Leistungsstufen Als letzte Modelle kamen der Walter Prinz und der Walter Lord Der Junior SS war auch als Rennwagen sehr erfolgreich Bei den 1000 Meilen der Tschechoslowakei 1933 und 1934 wurde Jindrich Knapp jeweils Klassensieger In den 1930er Jahren wurden auch verschiedene Lastwagen in Junkers und Fiat Lizenz gebaut Ein Omnibus mit einem auf 7 5 Liter vergrosserten Royal Motor erreichte eine Hochstgeschwindigkeit von 120 km h Dieser Motor fand auch in Feuerwehrfahrzeugen Verwendung Wahrend des Zweiten Weltkrieges produzierte Walter Argus Triebwerke fur Deutschland in Lizenz Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Der Walter Betrieb uberstand den Krieg unzerstort und wurde 1946 als Motorlet N E verstaatlicht Er produzierte von der Sowjetunion genehmigte Kolbentriebwerke und startete 1952 die Produktion des Walter M05 Strahltriebwerks Dieses war eine Version des sowjetischen Klimow WK 1 Triebwerks basierend auf dem Rolls Royce Nene das die MiG 15 antrieb und in viele Lander exportiert wurde Die Firma produzierte wahrend der funfziger und sechziger Jahre eine Reihe weiterer sowjetischer Triebwerke obwohl die Kolbentriebwerkproduktion geschlossen und 1964 an den tschechoslowakischen Flugzeughersteller Avia ubergeben worden war 1995 wurde die Firma als Walter a s privatisiert und 2005 wurde aus der Triebwerksabteilung die Walter Maschinen a s Im Juli 2006 wurde sie durch das tschechische Investitionsunternehmen FF Invest erworben Im Marz 2007 wurde bekanntgegeben dass Walter Engines a s mit Avias Triebwerksabteilung fusionieren wurde Im September 2007 wurde bekanntgegeben dass das Betriebsvermogen ausser dem Serviceunternehmen in Prag durch den amerikanischen Triebwerkshersteller GE Aviation gekauft wurde Walter Royal BearbeitenSpitzenmodell der Autoproduktion wurde 1931 das Zwolfzylindermodell Walter Royal Diese Fahrzeuge waren sehr gut ausgestattet und wurden auch als tschechoslowakischer Rolls Royce bezeichnet Es wurden nur funf dieser Wagen gebaut Da Kumpera langere Zeit in Frankreich gearbeitet hatte unter anderem bei der Societe Francaise Hispano Suiza Gnome et Rhone und Peugeot und ein Bewunderer Bugattis war beauftragte er seinen Chefkonstrukteur mit dem Bau eines Zwolfzylinder Fahrzeugs Dieses wurde in Anlehnung an den Bugatti Royale Walter Royal genannt Der 5 9 Liter Zwolfzylinder V Motor leistete 88 kW bei 3800 min Es war ein OHV Motor mit zentraler Nockenwelle siebenfach gelagerter Kurbelwelle mit Schwingungsdampfer und Druckumlaufschmierung mit Zahnradpumpe Im Zylinder V lag die Lichtmaschine die einen gemeinsamen Antrieb mit der Wasserpumpe und dem Kuhlventilator hatte Die Gemischaufbereitung erfolgte entweder mit Solex Flachstrom Einzelvergasern oder mit zwei Stromberg Fallstromvergasern Der Kunde konnte zwischen zwei Getrieben wahlen einem ZF Aphongetriebe 1 mit vier Gangen oder einem Maybach Getriebe mit drei Gangen und pneumatisch geschaltetem Vorgelege 2 Als Besonderheit besass der Royal eine hydraulische Lockheed Bremse die uber eine Bosch Dewandre Servoeinrichtung betatigt wurde Diese gewahrleistete dass bei einem Systemausfall immer noch eine Achse gebremst wurde Der letzte Royal verliess 1933 das Werk Danach wurden nur noch der Super und der Regent weitergebaut und schliesslich fertigte man in Lizenz Fiat Fahrzeuge Walter Automobile BearbeitenTyp Baujahr Zylinder Hubraum cm Leistung Radstand mm Spur mmW III 1913 4R SV 2600 26 PS 2600 k A W II 1913 4R SV 1840 20 PS 2570 k A W I 1913 4R SV 1240 14 PS 2560 k A WZ 1919 4R SV 1540 18 PS 2760 1200WIZ 1920 4R OHV 1540 20 PS 2760 1200WIZI 1922 4R SV 2120 25 PS 2825 12000 1924 4R OHC 1945 80 PS 2760 1400P I 1924 4R OHV 1540 20 PS k A k A P II 1924 4R OHV 1945 25 PS k A k A P III 1925 4R OHV 1945 30 PS 3100 1400P IV 1928 4R OHV 2300 35 PS 3100 14004 B 1928 4R OHV 1908 35 PS 2800 13806 B 1928 6R OHV 2860 60 PS 3300 1400Standard 1930 6R OHV 2500 65 PS 3300 1400Super 1931 6R OHV 3257 70 PS 3600 1450Regent 1931 6R OHV 3257 80 PS 3600 1450Royal 1931 12V OHV 5874 120 PS 3700 1450Automobile in Fiat Lizenz BearbeitenTyp Baujahr Zylinder Hubraum cm Leistung Radstand mm Spur mmBijou 1931 4 SV 1438 32 PS 2555 1220 Fiat 514Junior 1932 4 SV 995 22 PS 2250 1220 Fiat 508Junior S 1933 4 SV 995 30 PS 2250 1220 Fiat 508Junior SS 1933 1934 4 OHV 995 35 PS 2250 1220 Fiat 508Prinz 1933 6 SV 2491 60 PS 2775 1400 Fiat 522Lord 1933 6 SV 2491 60 PS 2875 1400 Fiat 522CVon 1945 bis 1947 erfolgte im Walter Werk zumindest ein Teil der Produktion des Aero Minor II Seit 1948 werden bei Walter nur noch Flugzeugtriebwerke gebaut Triebwerke BearbeitenEinige Triebwerke Walter Atlas Walter Atom Walter Bora Walter Castor Walter Gemma Walter Junior Walter M208 Walter M332 Walter M337 Walter M601 Motorlet M 701 Walter Major Walter Mars Walter Mikron Walter Minor Walter NZ 40 Walter NZ 60 Walter NZ 85 Walter NZ 120 Walter Pollux Walter Regulus Walter Sagitta Walter Scolar Walter Super Castor Walter Titan Walter Vega Walter Venus nbsp Walter Atom 1934 nbsp Walter Bora 1934 nbsp Walter Castor 1928 nbsp Walter Gemma 1933 nbsp Walter Junior 4 1934 nbsp Walter Jupiter nbsp Walter M337 nbsp Walter NZ 85 1926 1930 nbsp Walter Pollux II 1934 nbsp Walter Regulus II 1934 nbsp Walter W III 1923 Literatur BearbeitenVaclav Petrik Zwolfzylinder aus Prag In Automobil und Motorrad Chronik Heft 4 1975 Seiten 28 und 29 Vaclav Petrik Walter Tradition auf zwei drei und vier Radern In Auto und Motorrad Chronik Heft 6 1978 Seiten 22 23 und 40 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Engines Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Firmenwebseite Bilder verschiedener Walter FahrzeugeEinzelnachweise Bearbeiten Zahnradfabrik Friedrichshafen abgerufen am 2 September 2014 https automobilkonstruktion industrie de allgemein zf getriebe fruehe produkterfolge Osterreichisch Ungarische Pkw Automobilmarken Achilles Adam Adler Aero Aesculap Alba Albl Aurore Austro Cyclecar Austro Daimler Austro Fiat Bock amp Hollender Bohrer Bory Braun Celeritas Continental Csonka Czech Dedics Egger Lohner Elektrotechnicka ESA Friedmann Knoller Ganz Graf Graf amp Stift Hudec Kainz KAN Kohout Krizik Kronos Lamprecht Laurin amp Klement Leesdorfer Linser Lohner Lohner Porsche MAG Maja Mars Marta Muller MWF Nesselsdorf Neuhaus amp Pauer Niesner Omega Orion PAT PAF Perfekt Phonix Praga Premier Puch Raba RAF Reform Regent Rock Rosler amp Jauernig Simmeringer Spitz Thein amp Goldberger Theyer amp Rothmund Torpedo Turicum Vechet Velox WAF Walter Weiser Wiener Automobil Wohl Mag Wyner ZimmermannTschechoslowakische Pkw Automobilmarken Aero Aero Minor AKA ASPA Avia BD CAS Disk Enka Favorit Gatter Gnom HARA Huckel Isis Itar Jawa Laurin amp Klement Moravan MTX Nesselsdorf Orion Oskar Panek Posejpal amp Zwetschke Praga Sfinx Sibrava Skoda Start Stelka Tatra Vaja Velorex Walter Wikov Z Zelenda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Engines amp oldid 234248083