www.wikidata.de-de.nina.az
Die ehemals selbstandige Gemeinde Cainsdorf ist heute ein Stadtteil und eine Ortschaft der Stadt Zwickau die seit 2008 Kreisstadt des Landkreises Zwickau im Freistaat Sachsen ist Der Stadtteil Cainsdorf liegt im Stadtbezirk Zwickau Sud und tragt die amtliche Nummer 59 CainsdorfStadt ZwickauKoordinaten 50 41 N 12 29 O 50 675833333333 12 490555555556 354 Koordinaten 50 40 33 N 12 29 26 OHohe 354 260 391 mFlache 3 05 km Einwohner 2350 2007 Bevolkerungsdichte 770 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 08064 vor Eingemeindung 08122 und 08124 1 Vorwahl 0375Cainsdorf Sachsen Lage von Cainsdorf in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Grundung und Entstehung des Ortsnamens 2 2 12 bis 18 Jahrhundert 2 3 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart 3 Verkehr 4 Offentliche Einrichtungen Vereine und Industrie 4 1 Wildwasserstrecke 5 Personlichkeiten 6 Bevolkerungsentwicklung Cainsdorf 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenGeografie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Ubersicht der Stadtteile Zwickaus nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Cainsdorf als Panoramaaufnahme aus Richtung Westen Cainsdorf liegt im auslaufenden Becken der Vorerzgebirgs Senke am Fusse des Erzgebirges an der Silberstrasse im Westen Sachsens Der Ort befindet sich am Westufer der Zwickauer Mulde Nachbarorte Bearbeiten Niederplanitz BockwaOberplanitz nbsp NiederhasslauRottmannsdorf Culitzsch WilkauGeschichte Bearbeiten nbsp Fossilien des Westfal D des Silesium Oberkarbon oder Pennsylvanium aus dem Cainsdorfer Ausstreichen des Zwickauer Steinkohlenfeldes Links Sigillariaceae Reste ausgestorbene Barlapppflanzen mittig unten Annularia sphenophylloides Blatter der Calamitaceae Schachtelhalme rechts die Linopteris neuropteroides Blatter der ausgestorbenen Medullosales Samenfarne Entstehungszeit vor ca 305 310 Mill Jahren 2 nbsp Geologisches Profil des Zwickauer Steinkohlenreviers Aus Meyers Konversations Lexikon 1885 1890 Grundung und Entstehung des Ortsnamens Bearbeiten nbsp Ortseingang mit Wappen des OrtsteilsDas Waldhufendorf Cainsdorf wurde um ca 1170 1178 von frankischen Bauern gegrundet Es wird angenommen dass das Dorf seinen Namen von einem Siedler Caganis oder Cagono erhalten hat der nordische Wortstamm gagn bedeutet Beute Vorteil ahd gagan steht fur gegen oder ausgesetzt aber kaa steht auch fur Hutte Verschlag 3 In einer Schenkungsurkunde von Meinhard oder Meinher Burggraf zu Meissen und Graf zu Hartenstein aus dem Geschlecht der Meinheringer ist Cainsdorf 1382 erstmals schriftlich erwahnt Durch die Verkurzung des Namens entstand um das Jahr 1460 Kanersdorff oder Kannersdorff Weiter uberlieferte Schreibweisen des Dorfs sind z B Kanssdorff 1551 Kohnssdorff 1555 und 1618 Canisdorf 1696 wird es erstmals als Cainsdorff genannt daraus wird ab 1791 Cainsdorf oder Kahnsdorf im Orts Dialekt wird der Name heute noch Kahnsdorf ausgesprochen 4 12 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1492 durfte sich als erster Handwerker ein Schneider im Ort niederlassen Seit dem Ende des 15 Jahrhunderts wurde in Cainsdorf Steinkohle abgebaut Aus dem Haufendorf das 1551 aus nur 13 Grundbesitzerfamilien Bauern und 13 Landlosen bestand entwickelte sich im Verlauf der Jahrhunderte ein Strassendorf entlang des Einschnittes vom Kirchberg zur Zwickauer Mulde Cainsdorf gehorte bis ins 19 Jahrhundert zur Grundherrschaft des Schlosses Planitz Im 18 Jahrhundert ist in Cainsdorf ein Vorwerk belegt 5 Im Jahre 1594 regte der damalige Planitzer Rittergutsbesitzer Heinrich von Beust 13 Juli 1559 bis 16 Dezember 1627 Sohn des Juristen Joachim von Beust die Stiftung vom Kohleberg an 6 Von jeder grossen Ladung 100 Pferdewagen fielen 1 Wagen und von jeder kleinen Ladung 100 Karren 2 Karren der Planitzer Kirche zu in die auch die Cainsdorfer Einwohner eingepfarrt waren Davon wird im 19 Jahrhundert zu wesentlichen Teilen die neue Parochie Cainsdorf finanziert Ende des 15 Jahrhunderts wird aus den Steinbruchen am Hammerwald der Sandstein fur die Zwickauer Marienkirche und das Gewandhaus gebrochen In etwa die gleiche Zeit datiert Kohleabbau aus oberflachennahen Steinkohle Flozen da bei Cainsdorf die aufliegenden Schichten des Oberkarbon uber den Variskischen Faltungen an die Oberflache kommen Cainsdorf wurde dadurch uber Jahrhunderte vom Steinkohlebergbau gepragt Der Sage nach fand der Hirtenjunge Jorg Ende des 12 Jahrhunderts am Hammerwald zwischen Cainsdorf und Planitz die schwarzen Steine legte diese um sein Feuer und war mehr als verwundert als diese auch Feuer fingen Schon 1479 soll es durch den Schuss eines Jagers zu einem ersten Kohlenbrand gekommen sein 7 Sie sollten mehr oder weniger stark die nachsten 450 Jahre brennen Ein erster Nachweis des Steinkohle Abbaus existiert mit einer Kaufurkunde vom 29 Juni 1493 der Vorsteher der Zwickauer Marienkirche am sogenannten Kohl en berg 8 Meist aber waren es Kohlenbauern d h Bauern die den Kohlenabbau als Nebenerwerbsbetrieb nutzten und Kohlengraberei betrieben Im Jahr 1551 grundeten vier Zwickauer Burger und der Cainsdorfer Muller Joachim Schnee eine Gewerkschaft zum Kohleabbau In ihrer Bittschrift verweisen sie auf den schon uber 100 Jahre alten Kohlenabbau im Bockwaer Gebiet Im Dreissigjahrigen Krieg uberfielen kaiserliche Kroaten aus Rache fur drei erschlagene Plunderer die Einwohner toteten viele von ihnen und legten Feuer an die Mehrzahl der Bauernguter Durch von den Kriegsparteien gelegte Brande in den damaligen Kohleschachten entzundeten sich diese im Jahre 1640 zum weiteren Mal Sie sind als Planitzer Erdbrande bekannt Hungersnote u a 1772 oder Epidemien Pest letztmals 1681 harte Winter oder Brande Uberschwemmungen Wetterkapriolen oder Kriege all das hat die Gemeinde im Lauf der Jahrhunderte erlebt An der schrecklichen Cholera Epidemie die im Jahr 1866 in Westsachsen grassierte starben in Cainsdorf 40 der 63 Kranken 9 Geologisches Naturdenkmal Steinkohlenausbiss Das Russkohlenfloz nbsp Ausstreichendes Floz an der linken Uferseite der Zwickauer Mulde nbsp Detailansicht der kohlefuhrenden Schicht nbsp Schautafel nbsp Blick in Streichrichtung ans rechte Muldenufer Deutlich wird das Fallen in Richtung Zwickauer Stadtzentrum nbsp Infotafel Russkohlenfloz19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Lithografische Ansichtskarte Cainsdorfs um 1900 nbsp Eine der ersten Brotfabriken 1858 nbsp Die Konigin Marienhutte um 1861 nbsp Der Cainsdorfer Bahnhof nbsp Der Schulbau von 1891 heute Grundschule nbsp Der Erweiterungsbau von 1978 heute SchulhortDie erste sachsische Volkszahlung von 1834 verzeichnete lediglich 168 Einwohner Der Frondienst endete erst am 31 Dezember 1835 Mit einer bis 1890 laufenden Rente an die von Arnims seit 1689 Besitzer der Herrschaft Planitz konnten sich die Bauern vom Frondienst befreien Am Hammerwald betrieb zwischen 1837 und 1868 der Botaniker und Chemiker Ernst August Geitner eine Treibegartnerei welche die Warme des brennenden Planitzer Steinkohleflozes nutzte Die warmen Ausstromungen der Kohlebrande leitete er in Treibhauser in denen sudlandische Pflanzen wie Palmen Orchideen Kakao Bambus oder Bananen gediehen Mit dem grossflachigen Erloschen der Kohlebrande endete auch die Zeit der Gartnerei Bis 1839 durfte in Cainsdorf kein Bier gebraut werden Wie 30 andere Dorfer der Umgebung unterstanden sie dem Zwickauer Bannmeilenrecht Allerdings gab es seit etwa 1695 das Recht des Reiheschanks fur die 14 Bauern der Altgemeinde Diese bildeten den Kern der Dorfgemeinde Reihenschank bedeutete dass das Recht auf Bierausschank von Bauer zu Bauer wanderte 1845 erhielt Cainsdorf die kommunale Selbstandigkeit Der Bauer Johann Gottlob Haugk war der erste gewahlte Gemeindevorsteher Cainsdorf gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Zwickau 10 Im Jahr 1856 kam der Ort zum Gerichtsamt Zwickau und 1875 zur Amtshauptmannschaft Zwickau 11 Seit 1849 besteht in Cainsdorf eine eigene Schule die 1858 in einem eigenen kleinen Neubau Kirchschule und schon 1891 im grossen Schulneubau 877 Kinder unterrichtete Um die Jahrhundertwende waren teilweise mehr als 1000 Schuler eingeschult So wurde die Schule um 1899 bis 1903 erweitert weiterer Flugel Turnhalle Ab 1959 wurde die Schule in eine zehnklassige Polytechnische Oberschule umgewandelt 1978 wurde der neue Erweiterungsbau eingeweiht und der Schule der Ehrenname Wilhelm Pieck verliehen Mit Wiedervereinigung und Einfuhrung des dreigliedrigen Schulsystems im Freistaat Sachsen wurde die Schule ab Schuljahresbeginn September 1992 in eine Grundschule umgewandelt Dabei nutzt der Schulhort heute den Anbau Wegen zu geringer Schulerzahlen wurde die Grundschule 2012 von der Stadt Zwickau geschlossen Seitdem wird sie von dem freien Trager Christen machen Schule als evangelische Grundschule Stephan Roth weitergefuhrt der aus Wilkau Hasslau stammt 12 Der Kaufvertrag wurde im Februar 2012 unterzeichnet 13 Bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts setzte in Cainsdorf die Industrialisierung ein Die Grundung der Sachsischen Eisencompagnie die 1839 die Konigin Marienhutte erbauen liess benannt nach der sachsischen Konigin Maria Gemahlin des Konigs Friedrich August II und der Eisenbahnanschluss am 1 November 1854 erst als Kohle oder Grubenanschlussbahn Zwickau Bockwa spater als Obererzgebirgische Bahn bis Schwarzenberg veranderten den Ort grundlegend Das erste sachsische Eisenwerk fertigte u a die Paradiesbrucke von Zwickau eine Stahlnietenbrucke das Markersbacher Viadukt und die Loschwitzer Elb Brucke das sogenannte Blaue Wunder von Dresden Loschwitz Blasewitz an Die hohe Anzahl Arbeiter im Werk fuhrte zu einem raschen Anstieg der Einwohnerzahl Am 1 November 1869 endete die von 1860 bis 1867 durchgefuhrte schwierige Trennung von der Parochie Planitz und die neue Cainsdorfer Kirche des Dresdner Architekten Nordhoff mit ihrem 46 m hohen Turm konnte eingeweiht werden Die Orgel Opus II 20 2 Manuale und 20 Register eine Schleifladenorgel stammt vom Orgelbauer Conrad Geissler 1825 1897 aus Eilenburg Die Kirche weist noch ein zweites Meisterstuck auf Die 1895 fertiggestellte Kreuzigungsgruppe der Holzbildhauer Georg Grone Figuren und Oskar Ruhm Christus in der Mitte der Cainsdorfer Kirche ist die einzige die neben dem gekreuzigten Christus links einen Huttenarbeiter Stahlgiesser und rechts einen Bergmann Bergknappe in ihren Arbeitskleidern zeigt Auf der rechten Empore steht in einer Ritterrustung gekleidet Heinrich von Beust und halt eine Urkunde und ein Kirchenmodell in den Handen 14 Erster Pfarrer war Dr Moritz Schenkel der mit der Tante Friedrich Nietzsches Ida Oehler verheiratet war und das Amt in der Pfarrei bis 1899 ausubte 15 Am 1 September 1879 setzte auch in Cainsdorf das Zeitalter der Telegrafie ein das Amt Cainsdorf war dabei zu Beginn auch fur Planitz 1885 eigenes Amt in Oberplanitz 1888 auch in Niederplanitz zustandig 16 20 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp Die Cainsdorfer Kirche nbsp Gedenkstatte fur die Gefallenen vergangener Kriege vor der KircheAm 3 Januar 1924 lehnte der Rat der Stadt Zwickau noch den Antrag Cainsdorfs ab nach Zwickau eingemeindet zu werden Die Grunde waren vorwiegend finanzieller Art Am 1 April 1939 wurde die durch Bergarbeiter sozialdemokratisch gepragte rote Gemeinde Bockwa auf Anordnung des Reichsstatthalters von Sachsen Martin Mutschmann aufgelost und zwischen Zwickau Planitz Cainsdorf Wilkau Hasslau und Oberhohndorf aufgeteilt Cainsdorf erhielt ein Gebiet westlich der Zwickauer Mulde von fast 40 Hektar und 1450 Einwohner dazu wodurch die Gesamteinwohnerzahl nun 5680 Personen betrug Im Gegenzug kam durch einen Gebietsaustausch das Gelande des Haltepunkts Cainsdorf an der Bahnstrecke Schwarzenberg Zwickau zur Stadt Planitz Im Zweiten Weltkrieg verloren 271 Cainsdorfer Manner ihr Leben etwa 5 der damaligen Ortsbevolkerung Nach dem Einmarsch amerikanischer Truppen im April 1945 war die Demarkationslinie an der Zwickauer Mulde bis Juli 1945 und die Amerikaner fur vier Monate alliierte Besatzungsmacht Danach gehorte Cainsdorf zur Sowjetischen Besatzungszone bis 7 Oktober 1949 Zur am 14 Marz 1949 neu gegrundeten Betriebssportgemeinschaft BSG Horch Zwickau durch drei umliegende Vereine gehorten auch die Cainsdorfer Diese Mannschaft errang den ersten Fussballmeisterschaftstitel der DDR Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Cainsdorf im Jahr 1952 zum Kreis Zwickau Land im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt 1954 erreichte Cainsdorf mit 6250 Einwohnern die hochste Einwohnerzahl seiner Geschichte Die Cainsdorfer erlebten am 10 Juli desselben Jahres das katastrophale Hochwasser der Zwickauer Mulde das auch in Cainsdorf zu Unterspulungen Dammbruchen und zu grossen Schaden fuhrte Durch die Ausraumung des Flussbettes traten bei Niedrigwasser sogenannte zusammenhangende Aufschlusse auf bei denen Kalkstein Schiefer Steinkohle nebst zahlreichen Versteinerungen und Melaphyr zu Tage treten In Mitteleuropa gehoren solche Aufschlusse aus verschiedenen Erdzeitaltern Silur Devon Oberkarbon zu seltenen Naturgegebenheiten und wurden hier zu einem geologischen Naturdenkmal der Steinkohlenausbiss Russkohlenfloz deklariert 17 18 Von 1954 bis 1990 gehorte die ehemalige Konigin Marien Hutte als Betrieb 563 zur Sowjetisch Deutschen Aktiengesellschaft SDAG Wismut Betrieb fur Bergbau und Aufbereitungsanlagen Cainsdorf kurz BAC Hier wurden Bergbauausrustungen fur den Uranbergbau hergestellt oder repariert Spater firmierte das Unternehmen als Sachsische Anlagen und Maschinenbau GmbH SAM und gehort nach Insolvenz heute zur Zwickauer Sonderstahlbau GmbH ZSB und beschaftigt ca 60 Mitarbeiter Am 22 Februar 1958 wird die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft LPG Clara Zetkin im Ort gegrundet der nach und nach fast alle Bauern beitraten teils freiwillig teils unter Zwang Nach der Wende 1990 wurde die LPG wieder aufgelost und die Bauern oder deren Nachfahren erhielten ihr Land zuruck Seit 1990 gehorte Cainsdorf zum sachsischen Landkreis Zwickau der in seinem Zuschnitt dem einstigen Kreis Zwickau Land entsprach Zur Dreiteilung des Dorfes Unterdorf an der Zwickauer Mulde Mitteldorf und Oberdorf Siedlung Richtung Wilkau Hasslau kommt ab 1994 ein neues Wohngebiet hinter der Kirche hinzu dass einmal ca 1000 Einwohnern neue Heimat nahe dem Ortskern sein soll Zwischen 1994 und 1999 gehorte Cainsdorf zum Landkreis Zwickauer Land Am 1 Januar 1999 wurde Cainsdorf diesmal nun gegen den Widerstand der Einwohner selbst nach Zwickau eingemeindet 19 In diesem Zusammenhang anderte der Ort seine Postleitzahl von 08122 und 08124 zu 08064 Seit 2008 gehort Cainsdorf als Stadtteil von Zwickau zum Landkreis Zwickau Verkehr Bearbeiten nbsp Die Cainsdorfer Brucke uber die Zwickauer Mulde Daneben befindet sich das geologische Naturdenkmal Die Brucke wurde im April 1945 bei der versuchten Sprengung durch deutsche Truppen schwer beschadigt und im Oktober gleichen Jahres repariert Ein seit den 1960er Jahren geplanter Neubau wurde noch nicht realisiert nbsp Die Sportanlage Turnerheim Cainsdorf wird verkehrstechnisch dreieckformig von Sudwesten nach Osten durch die Autobahn 72 2 km Luftlinie von Osten nach Norden durch die Bundesstrasse 93 parallel zur Zwickauer Mulde und von Norden nach Sudwesten durch die Staatsstrasse 293 die Zwickau mit der A 72 und Lengenfeld verbindet eingerahmt Durch Cainsdorf selbst verlaufen nur kommunale Strassen Die Buslinie 10 der Stadtischen Verkehrsbetriebe Zwickau verbindet das Zwickauer Stadtzentrum mit Cainsdorf und Wilkau Hasslau Die Linie 137 der Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen schliesst in einer Art Ringverkehr das Stadtzentrum von Wilkau Hasslau mit dem Unter Mittel und Oberdorf sowie der Siedlung zusammen Neben der Cainsdorfer Muldenbrucke befindet sich der Haltepunkt Cainsdorf der Bahnstrecke Schwarzenberg Zwickau Offentliche Einrichtungen Vereine und Industrie BearbeitenCainsdorf hat einen Kindergarten und eine Grundschule die durch einen Forderverein unterstutzt wird Eine Vielzahl weiterer Vereine unter anderen die Freiwillige Feuerwehr und ein uberregional bekannter Schnitzverein 20 21 erganzen das kulturelle Leben im Ortsteil Der Sportverein SV Cainsdorf in seinen Vorgangervereinen in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts besonders im Fussball aktiv ist als SV Cainsdorf 2011 in der Gegenwart nur noch im Tischtennis aktiv Ein sechskopfiger Ortschaftsrat steuert die Geschicke der Gemeinde 22 23 Es existieren eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Gewerbebetriebe Bekannt sind die seit 1924 existierende Getrankefabrik Huster und die ZSB Sonderstahlbau als Nachfolgerin der Konigin Marienhutte Wildwasserstrecke Bearbeiten nbsp Die Wildwasserstrecke nach der Sanierung 2012 In Cainsdorf gibt es Stromschnellen und Felsen in der Zwickauer Mulde eine echte Herausforderung fur Kanusportler Dies hat naturliche Ursachen vorhandene Stromschnellen wie auch durch Menschenhand bedingte Hintergrunde denn durch den sich uber Jahrhunderte hinziehenden Steinkohlenabbau bildete sich die Bockwaer Senke bis 9 Meter Absenkung aus die neue Stromschnellen entstehen liess Der Mulde wird nachgesagt sie sei der am schnellsten fliessende Fluss Mitteleuropas Der Wildwasser Wettkampfsport in Cainsdorf mit dem ersten Kajak Abfahrtslauf und der ersten Torlauf Wettfahrt uberhaupt erlebte 1936 seine Geburtsstunde in Deutschland und breitete sich schrittweise auf andere deutsche Gebiete aus Auch der erste deutsche Lehrfilm fur Kanuslalom wurde in Zwickau gedreht Das ausgebaute Kanu Sportgelande an der Mulde wurde an die Sportler 1958 ubergeben Auf der Wildwasser Strecke die vom Zwickauer Kanu Club betreut wird fanden bereits zahlreiche nationale und internationale Wettkampfe statt 1989 kurz vor der Wende noch die 40 DDR Meisterschaften der Slalom Kanuten Cainsdorf galt als der wichtigste Trainingsort der DDR Nationalmannschaft Vor den Olympischen Spielen 1972 in Munchen wurde im parallel fliessenden sogenannten Muhlgraben der Augsburger Eiskanal nachgebaut der fur die erstmals ausgetragenen olympischen Wettbewerbe am Fluss Lech errichtet worden war Das Training auf der modernen Zwickauer Anlage zahlte sich aus die DDR Kanuten gewannen in Augsburg alle vier vergebenen Goldmedaillen Personlichkeiten BearbeitenHier geboren oder hier gewirkt Julius Bochmann 8 Marz 1901 24 Juli 1957 in Stuttgart war Konrektor in Cainsdorf und Stuttgart und bekannt als Grunder und Herausgeber des Bochmann Kataloges Definition der Gelegenheitsstempel in Sonder Werbe und Serienstempel 24 Jurgen Durrschmidt 23 Februar 1954 in Zwickau ist ein deutscher Politiker von 1990 bis 2004 Abgeordneter der PDS im Landtag von Sachsen Walter Fritzsch 21 November 1920 in Planitz 15 Oktober 1997 in Dresden war ein Fussballspieler u a bei Wismut Cainsdorf und Fussballtrainer Ernst August Geitner 12 Juni 1783 in Gera 24 Oktober 1852 in Schneeberg Chemiker Fabrikbesitzer ab 1837 Betreiber der Treibgartnerei zwischen Planitz und Cainsdorf Margit Gruger 1946 in Cainsdorf Graphikerin Malerin Bildhauerin und Dichterin Meisterschulerin bei Werner Stotzer lebt seit 1968 in Berlin seit 1981 freiberuflich tatig 25 Manfred Hamm 13 Mai 1944 in Cainsdorf Themen Fotograf Paul Herrmann Bergmann aus Cainsdorf sachsischer Landtagsabgeordneter fur die SPD in der Weimarer Republik 1926 bis 1933 3 5 Wahlperiode Wahlkreis Zwickau Chemnitz Karl Paul Horn Lebensdaten nicht bekannt 2 Halfte des 19 Jahrhunderts Verbandskassierer der SPD und Landtagsabgeordneter fur den 37 Wahlkreis der II Kammer fur die SPD im 25 1893 94 26 1895 96 und 27 1893 94 Sachsischen Landtag lebte und wirkte in und um Cainsdorf Manfred Kramer 28 September 1935 in Cainsdorf 14 Dezember 2009 in Dresden 1986 1988 Professor fur Physische Geographie 1988 1990 Direktor Sektion Geographie der PH Dresden 1992 2000 Professor und Lehrstuhl fur Allgemeine Physische Geographie der TU Dresden 26 Bernd Meier 28 Dezember 1944 in Cainsdorf 30 Mai 2005 Politiker SED PDS und Jugendfunktionar FDJ Erster Sekretar der SED Bezirksleitung Frankfurt Oder Gustav Notzold 4 Oktober 1871 in Cainsdorf 27 November 1939 in Budenheim Heimat und Mundartdichter Bergmann und Reviersteiger bekannt durch seine neun Buchbande Kuhlbrockle Kohlebrockchen mit Anekdoten und Geschichten aus dem Vorkriegsalltag der Zwickauer Bergleute Eugen Piwowarsky 10 November 1891 in Leschnitz Oberschlesien 17 November 1953 in Aachen Werkstoffwissenschaftler und Giessereifachmann langjahrig in der Konigin Marien Hutte tatig Carl Schiffner 30 Mai 1865 in Cainsdorf 16 September 1945 in Freiberg deutscher Huttenkundler und Hochschullehrer an der Bergakademie Freiberg Ubersetzer von Georgius Agricolas De re metallica Paul Schmidt Roller 23 April 1891 Cainsdorf 8 November 1963 in Zwickau Maler Max Pechstein Preistrager 1960 27 Dozent im Fach Malen an der Mal und Zeichenschule Zwickau MuZ 1953 28 Gottfried Teubner 27 September 1944 in Zwickau von 1990 bis 2009 sachsischer Landtagsabgeordneter der CDU Willy Troger 2 Oktober 1928 in Zwickau 30 Marz 2004 in Pirna DDR Fussballnationalspieler Margit Werner 13 Dezember 1951 in Cainsdorf Politikerin bis 2002 PDS ab 2003 FDP und ehemaliges Mitglied des Sachsischen Landtages von 1999 bis 2004Bevolkerungsentwicklung Cainsdorf Bearbeiten nbsp Demografische Entwicklung Cainsdorfs eingebettet in die regionale Geschichte nbsp Alte Gemeindesiegel die das Wappen der Gemeinde reprasentieren Bergmann Huttenarbeiter und die auf dem Berg weithin sichtbare Silhouette der SchuleDatum Einwohnerzahl 29 1834 1681864 21561869 24321871 27711885 3066 30 1890 37971903 43001910 45331938 42301939 56861946 5787 Datum Einwohnerzahl 31 1950 62031954 62501964 5071 32 1990 258031 Dezember 1999 248531 Dezember 2000 247031 Dezember 2003 237230 Dezember 2006 234631 Dezember 2010 2305 33 30 Juni 2016 2208 34 Datum Einwohnerzahl Prognose 35 2020 2150Literatur BearbeitenNorbert Peschke Cainsdorf in alten Ansichten 2 Auflage 1997 ISBN 90 288 6336 2 Emil Herzog Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues Ein Beitrag zur Geschichte des sachsischen Industrie Verlag von Adler und Dietze Dresden 1852 Toni Pierenkemper Die Industrialisierung europaischer Montanregionen im 19 Jahrhundert Franz Steiner Verlag 2002 ISBN 3 515 07841 X S 103 144 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cainsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cainsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Stadtebauliches Entwicklungskonzept Zwickau 2020 Stadtteilbeschreibung Stadtbezirk Sud PDF Abgerufen am 30 Dezember 2018 Weiterfuhrende Informationen zum Steinkohleabbau im Zwickauer Revier Die Sage zum Kohlberg Johann Georg Theodor Grasse Der Sagenschatz des Konigreichs Sachsen 616 Der Katzenveit im Kohlberge bei Zwickau Band 2 Dresden 1874 S 15 20 Quelle Zenodot Verlagsgesellschaft mbH Lizenz GemeinfreiEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Postleitzahl von Cainsdorf vor der Eingemeindung Bergbau in Sachsen Die Steinkohlenlagerstatte Zwickau Sachsisches Landesamt fur Landwirtschaft Umwelt und Geologie Band 15 12 2008 abgerufen am 23 November 2015 PDF 10 2 MB kaa In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 11 K V S Hirzel Leipzig 1873 Sp 6 woerterbuchnetz de Hrsg Ernst Eichler und Hans Walther Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen 3 Bande bearb von Ernst Eichler Volkmar Hellfritzsch Hans Walther und Erika Weber Quellen und Forschungen zur sachsischen Geschichte 21 Berlin 2001 Band I S 133 Das Vorwerk Cainsdorf auf sachsens schlosser de erneut abgerufen am 25 Januar 2021 Heute wurde man es als Umwidmung von Zinszahlungen des Rittergutes Planitz an die Pfarrei Planitz in eine Stiftung bezeichnen Vgl dazu Emil Herzog Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues Dresden 1852 S 30 Emil Herzog Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues Dresden 1852 S 36 ff Emil Herzog Geschichte des Zwickauer Steinkohlenbaues Dresden 1852 S 106 f Cainsdorf Cholera aus Cainsdorf in alten Ansichten Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 64 f Die Amtshauptmannschaft Zwickau im Gemeindeverzeichnis 1900 Webseite der Grundschule Stephan Roth vgl Artikel in der Regionalzeitung Freie Presse Lokalbereich Zwickau vom 10 Februar 2012 Reinhold Grunberg Sachsisches Pfarrerbuch Die Parochien und Pfarrer der ev luth Landeskirche Sachsens 1539 1939 2 Bande Freiberg 1939 40 I S 75 76 Nietzsche widmete den beiden zur Heirat die frei nach Sandor Petofi ubersetzte und vertonte Komposition Es winkt und neigt sich Audiodatei Norbert Peschke Planitz im Wandel der Zeiten Sutton Verlag GmbH Erfurt 1998 ISBN 978 3 89702 016 0 S 21 Verordnung der Kreisfreien Stadt Zwickau zur Festsetzung des geologischen Naturdenkmals 5 Steinkohlenausbiss Russkohlenfloz am Muldenufer an der Cainsdorfer Brucke vom 27 Januar 2000 50 41 10 26 N 12 29 51 47 O 50 686183333333 12 497630555556 Mineralienatlas Fossilienatlas Cainsdorf auf www mineralienatlas de Cainsdorf auf genealogy net Webseite des Schnitzervereins Memento vom 16 Januar 2016 im Internet Archive Schnitzverein Cainsdorf e V auf www ehrenamt sachsen de abgerufen am 10 Juni 2019 Ortschaftsrat Cainsdorf Memento vom 3 Januar 2011 im Internet Archive ratsinfo zwickau de abgerufen am 9 Marz 2019 Philatelisten Lexikon Online Vita Kunstlerwebseite abgerufen am 4 Mai 2020 175 Jahre TU Dresden Die Professoren der TU Dresden 1828 2003 S 494 495 Stadt Zwickau Max Pechstein Preis In www zwickau de Abgerufen am 9 Marz 2019 dr kaebisch de Informationsquelle Auszuge aus der Cainsdorfer Kirchenchronik Meyers Konversationslexikon Autorenkollektiv Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig und Wien Vierte Auflage 1885 1892 Stichwort Kainsdorf Cainsdorf Stadtebauliches Entwicklungskonzept der Stadt Zwickau 2020 Stand Dezember 2006 siehe auch Liste der Stadte und Gemeinden uber 3000 Einwohner in der DDR 1970 Statistische Informationen der Stadt Zwickau 2 2010 PDF Datei 1452 kB Statistische Informationen der Stadt Zwickau 1 2016 PDF Datei 358 kB Statistische Informationen der Stadt Zwickau 2006 1 Stadtteile der Stadt Zwickau 24 Auerbach 51 Bockwa 44 Brand 59 Cainsdorf 37 Crossen 22 Eckersbach Siedlung 25 Eckersbach E 5 I 26 Eckersbach E 5 II 27 Eckersbach E 1 E 4 21 Geb Auss Dresdner Str Pohlauer Str 28 Gebiet Talstr Trillerberg 41 Geb Reichenb Str Freiheitssiedlung 34 Hartmannsdorf 56 Huttelsgrun 11 Innenstadt 42 Marienthal Ost 43 Marienthal West Maxhutte 12 Mitte Nord 13 Mitte West 14 Mitte Sud 36 Mosel 55 Neuplanitz 33 Niederhohndorf 54 Niederplanitz 15 Nordvorstadt 52 Oberhohndorf 57 Oberplanitz 35 Oberrothenbach 23 Pohlau 31 Polbitz 58 Rottmannsdorf 53 Schedewitz Geinitzsiedlung 38 Schneppendorf 39 Schlunzig 32 Weissenborn Normdaten Geografikum GND 1072103125 lobid OGND AKS VIAF 315978093 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cainsdorf amp oldid 235855311