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Der Bergbaulehrpfad Bockwa ist ein am 7 September 1996 1 eroffneter Bergbaulehrpfad im Zwickauer Steinkohlenrevier Das Wegesymbol ist ein weisses Quadrat mit einem diagonal von links oben nach rechts unten verlaufenden grunen Band Logo des Bergbaulehrpfads Bockwa Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bockwaer Revier 1 2 Bockwaer Senke 2 Stationen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Geologischer Schnitt durch das Zwickauer Steinkohlenrevier Der obere Teil zeigt den Bereich des Bergbaulehrpfades Mulde bis Herrschels Schacht Nachdem die Arbeitsgruppe Technik des Arbeitskreises Steinkohlenbergbau Zwickau 1995 bereits den Lehrpfad Schedewitz Oberhohndorf eroffnet hatte folgte ein Jahr darauf der zweite Bergbaulehrpfad der sich mit dem Bockwaer Revier befasste Zu Beginn der 2000er Jahre mussten die ursprunglichen Hinweistafeln aufgrund von Vandalismus durch Edelstahltafeln ersetzt werden Bockwaer Revier Bearbeiten Der 1458 ersterwahnte Steinkohlenbergbau auf den Fluren des Dorfes Bockwa ist nach dem Planitzer der zweitalteste im Zwickauer Revier Er war jahrhundertelang durch die Kohlebauern gepragt die im Winter unter ihren Feldern die relativ tagesnah liegende Steinkohle abbauten In Bockwa galt noch die Allmende so dass die Kohle unter den Allmendeflurstucken allen Einwohnern gehorte Dies fand im 19 Jahrhundert seinen Ausdruck in den Altgemeindeschachten Steinkohlenwerk Altgemeinde Bockwa Altgemeinde Allmende Geographisch und geologisch waren zwei Faktoren pragend die Zwickauer Mulde die die Gemeinde Bockwa in den links und den rechtsmuldischen Teil trennte sowie die flache Gestalt der Muldenaue unter der in Teufen von 80 bis etwa 240 m sehr machtige Steinkohlenfloze lagen Flozname durchschnittliche Machtigkeit in m durchschnittliche Teufe in mLehekohlenfloz 1 0 2 0 85Zachkohlenfloz I 1 1 1 5 85Zachkohlenfloz II 1 8 80Schichtenkohlenfloz II 2 1 3 8 100Russkohlenfloz I 3 0 130Russkohlenfloz II 2 5 3 5 140Tiefes Planitzer Floz obere Abteilung 1 6 2 3 150Tiefes Planitzer Floz untere Abteilung 1 9 4 5 170Durch das verhaltnismassig geringmachtige Deckgebirge und die grossen abgebauten Machtigkeiten sowie der Tatsache dass der Abbau links wie rechtsmuldisch als auch unter der Mulde selbst umging senkte sich auch das Bett der Mulde Durch Klufte im Deckgebirge lief permanent Muldenwasser in die Grubenbaue der Bockwaer Steinkohlenwerke die diese Mengen einzeln nicht gewaltigen konnten So schlossen sich 1837 zwolf betroffene Gruben zur Bockwaer Wasserhaltungsgewerkschaft zusammen die zunachst 1853 den Wasserhaltungsschacht I teufte der ausgemauert und mit besonders starken Pumpen versehen war Er ubernahm die zentrale Wasserhaltung des Bockwaer Reviers 1872 wurde der Wasserhaltungsschacht II geteuft der Schacht I erganzte Eine weitere Wasserschutzmassnahme der Wasserhaltungsgewerkschaft war die Errichtung einer bis ins feste Gebirge gegrundeten Mauer auf der rechten Muldenseite die das Muldenwasser fernhalten sollte Diese Mauer wurde aber durch die Abbaueinwirkungen bereits nach nicht allzu langer Zeit beschadigt so dass der Effekt eher gering blieb 1888 wurde durch Verfugung des Bergamtes Zwickau die neue Wasserhaltungsgesellschaft gegrundet die die Aufgaben ihrer Vorgangerin ubernahm und 1890 einen neuen Wasserhaltungsschacht abteufte Dieser Schacht hatte eine runde Schachtscheibe war wasserdicht ausgemauert aufgesattelt und mit einer gemauerten Schachtfeste umgeben Die Wasserhaltungsschachte I und II waren veraltet und wurden abgeworfen als der neue nur Wasserhaltungsschacht genannte Schacht 1892 in Betrieb ging Durch die muldennahe Lage war das Bockwaer Revier immer wieder besonders stark von Muldenhochwassern betroffen Beim grossen Hochwasser vom 1 Juli 1897 brach der Muldendamm Die gesamte Bockwaer Senke stand unter Wasser alle Schachte ersoffen Auch der neue Wasserhaltungsschacht ersoff Es dauerte bis 1899 um die 6 7 Millionen Kubikmeter Wasser zu heben und die Forderung wieder aufzunehmen Etwa um 1910 zeichnete sich die Erschopfung der Kohlevorrate ab 1913 ubernahm der Erzgebirgische Steinkohlen Aktienverein EStAV das Steinkohlenwerk Altgemeinde und die meisten der kleineren Werke Da aufgrund der grossen organisatorischen Zersplitterung des Bockwaer Reviers noch viele Restpfeiler anstanden wurden diese vom EStAV noch gewonnen was sich bis 1944 hinzog Der Wasserhaltungsschacht wurde noch bis in die 1960er Jahre genutzt um die zusitzenden Wasser von den nordlich gelegenen Werken EStAV nunmehr VEB Steinkohlenwerk August Bebel VEB Steinkohlenwerk Karl Marx und VEB Steinkohlenwerk Martin Hoop fernzuhalten Er wurde 1966 verfullt womit die Geschichte des Bockwaer Reviers endete Insgesamt existierten auf Bockwaer Flur mehrere hundert Schachte von denen die meisten Haspelschachte von nur geringer Teufe waren Mitte des 19 Jahrhunderts waren 84 grossere Schachte in Betrieb und das Bockwaer Revier erbrachte mit 1200 Bergleuten etwa die Halfte der Gesamtforderung des Zwickauer Reviers 2 Bockwaer Senke Bearbeiten Die abgebaute Gesamtkohlenmachtigkeit betrug bis zu 22 m Dadurch senkte sich die Tagesoberflache in Bockwa stark ab und liegt nun im Bereich des Lehrpfades rund 4 Meter unter dem Muldenspiegel Dieses Poldergebiet hat eine Grosse von 9 ha Ohne Wasserhaltung wurde sich in der Bockwaer Senke ein See ausbilden Ewigkeitskosten Daher wird die Pumpstation Bockwa betrieben die etwa 4000 m Wasser taglich in die Mulde uberhebt Es sind zwei Pumpen vorhanden von denen eine als Reserve dient Die Pumpen werden von der AM Medienservice Dienstleistungs GmbH betrieben Im Falle einer technischen Storung wurde das THW zum Einsatz kommen um das Volllaufen der Senke zu verhindern 3 Das Wasser der Bockwaer Senke ist wenig bis nicht mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen PAK belastet 4 Stationen BearbeitenMatthauskirche starke Bergschaden mehrfach gesperrt in den 2000er Jahren saniert Kohlenstrasse Dampfmuhlenschacht Wetterschacht und Richardschacht Wasserhaltungsschachte I und II Kleingartenanlage Am Felsen Falck Commun und Turmschachte sowie Mundlocher des Knospe und Bockwa Reinsdorfer Stollns Steigerhaus Fritscheschacht Wasserhaltungsschacht Michael Dreschers Steinkohlenwerk Bahndamm der Bockwaer Kohlenbahn Steinkohlenwerk Junger Wolfgang Behringstrasse Schacht I Eberts Erben und Schacht I Kraft amp Lucke Verbindung zum Bergbaulehrpfad Schedewitz Oberhohndorf uber Hofleite Comeniusweg Bahndamm Ausblick nach Suden mit Schellerschacht Steinkohlenwerk Stkw Hering amp Co Stkw G Falk Schacht II und Stkw Mockel Schacht I Hinweistafel Ausbiss Steinkohlenfloze Halde 21 Bockwaer SenkeDer Bergbaulehrpfad hat eine Lange von etwa 2 km Der tiefste Punkt liegt an der Schneeberger Strasse bei der Matthauskirche mit etwa 263 m u NHN der hochste Punkt ist die Station Nr 12 mit etwa 282 m NHN nbsp Nr 1 Matthauskirche wahrend der Sanierung nbsp Nr 2 Ubersichtstafel am Beginn der Kohlenstrasse nbsp Nr 3 Dampfmuhlenschacht nbsp Nr 4 die wassergefullten Bingen des Richard und Wetterschachtes bilden den Weberteich nbsp Nr 8 Die Aufsattelung des Wasserhaltungsschachtes ist noch erkennbar nbsp Nr 9 Beamtenwohnhaus des Steigers von Dreschers Steinkohlenwerk Behringstrasse 5 nbsp Nr 9 Gelande von Dreschers Steinkohlenwerk im Hintergrund die Halde des Wasserhaltungsschachtes nbsp Nr 13 Bahndamm der Kohlenbahn Blick zu Dreschers Steigerhaus nbsp Nr 14 Auf diesem Feld strichen die Floze aus nbsp Nr 15 Die Halde 21 diente als industrielle Absatzanlage Schlammteich Der Kohlenschlamm wurde zum Teil als Teichfilterkohle gewonnen und verwertet nbsp Nr 16 Die Bockwaer Senke nbsp Der Uberlauf des Wassers der Bockwaer Senke in die MuldeLiteratur BearbeitenArbeitskreis Steinkohle e V Steinkohlenbergbauverein Zwickau e V Hrsg Lehrpfad zum Zwickauer Steinkohlenbergbau Bockwaer Revier Zwickau 1996 Faltblatt Autorenkollektiv Der Steinkohlenbergbau im Zwickauer Revier Hrsg Steinkohlenbergbauverein Zwickau e V Forster amp Borries Zwickau 2000 ISBN 3 00 006207 6 Sebastian Kolitsch Hydrogeologische Analyse und grossraumige Modellierung des weiteren Vorerzgebirgssenkenraumes Hrsg Technische Universitat Bergakademie Freiberg Freiberg 14 Februar 2008 d nb info PDF 8 5 MB abgerufen am 11 Februar 2017 Dissertation Einzelnachweise Bearbeiten Steinkohlenbergbauverein Zwickau e V In Sachsischer Landesverband der Bergmanns Hutten und Knappenvereine e V bergbautradition sachsen de abgerufen am 7 Januar 2017 Zweiter Bergbaulehrpfad in Bockwa eroffnet Kumpels erinnern sich an Arbeit unter Tage in Freie Presse vom 9 September 1996 THW OV Zwickau Technisches Hilfswerk probt fur den Ernstfall in der Bockwaer Senke In thw zwickau de 5 November 2009 abgerufen am 11 Februar 2017 Hans Ullrich Besser Altlasten im Stadtgebiet von Zwickau PDF 5 MB Landesamt fur Umwelt und Geologie Sachsen 2002 archiviert vom Original am 12 Februar 2017 abgerufen am 11 Februar 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergbaulehrpfad Bockwa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abschlussbericht zum Projektmanagement floez 2007 2008 PDF 30 September 2008 S 19 32 abgerufen am 7 Januar 2017 50 696776 12 497398 Koordinaten 50 41 48 4 N 12 29 50 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergbaulehrpfad Bockwa amp oldid 219249513