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Niederplanitz ist ein Stadtteil der Stadt Zwickau die seit 2008 Kreisstadt des Landkreises Zwickau im Freistaat Sachsen ist Der Ort liegt im Stadtbezirk Zwickau Sud und tragt die amtliche Nummer 54 Zwischen dem 1 Juli 1923 und dem 31 Dezember 1943 war Niederplanitz ein Teil der Stadt Planitz die durch Eingemeindung zur Stadt Zwickau kam Zwischen 1971 und 1981 wurde in der westlichen Flur von Niederplanitz die Grosswohnsiedlung Neuplanitz in Plattenbauweise errichtet welche heute als eigener Stadtteil gefuhrt wird NiederplanitzStadt ZwickauKoordinaten 50 41 N 12 29 O 50 688912 12 480301 Koordinaten 50 41 20 N 12 28 49 OEinwohner 5281 Sep 2013 Eingemeindung 1 Juli 1923Eingemeindet nach PlanitzPostleitzahl 08062Vorwahl 0375Niederplanitz Sachsen Lage von Niederplanitz in SachsenEhemaliges Rathaus von PlanitzEhemaliges Rathaus von Planitz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Oberplanitz und Niederplanitz 2 2 Neuplanitz 2 3 Kohlebergbau und Industriegeschichte von Planitz 3 Verkehr 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Zwickau Parts of the TownNiederplanitz liegt im Zentrum des sudlichen Zwickauer Stadtgebiets Die heutige Ortsflur wird im Westen teilweise durch den Planitzbach im Osten durch die Zwickauer Mulde begrenzt Im Suden von Niederplanitz liegt das Schloss Planitz mit dem Schlosspark Nachbarorte Bearbeiten Gebiet Reichenbacher Strasse und Freiheitssiedlung SchedewitzNeuplanitz nbsp BockwaOberplanitz CainsdorfGeschichte Bearbeiten nbsp Planitzer Schloss nbsp Schlosskirche PlanitzIn der Zeit um 1100 war das Gebiet um Planitz von Slawen besiedelt Von ihnen stammt die Bezeichnung plaw das bedeutet herabfliessender Wasserlauf oder Schwemmbach Die deutsche Besiedlung setzte um 1150 ein In dieser Zeit wurde auch die Burg Planitz im heutigen Niederplanitz erbaut Eine Unterscheidung in Ober und Niederplanitz erfolgte erst im 16 Jahrhundert Mit Ludovicus de Plavniz wurden die Herren von der Planitz am 8 Dezember 1192 in Merseburg erstmals urkundlich erwahnt Mit ihm beginnt auch die direkte Stammreihe Der Ort und die Burg Planitz waren im 12 und 13 Jahrhundert im Besitz der Vogte von Weida welche die Herren von der Planitz damit belehnten Sie wurden ab 1406 Vasallen des Markgrafen von Meissen Im Januar 1430 wuteten die Hussiten im Dorf und brannten neben der Burg auch etliche Gehofte und Hauser nieder Die Familie von der Planitz liess das Schloss anschliessend neu errichten Christoph von der Planitz musste 1572 den Stammbesitz fur 40 000 Gulden an Georg von Schonburg auf Glauchau und Waldenburg verkaufen der ihn bereits 1579 fur 40 500 Gulden an den Wittenberger Rechtsprofessor Joachim von Beust 1522 1597 weiterverausserte In der Folgezeit wechselte die Grundherrschaft Planitz mit dem Schloss und den zugehorigen Orten und Landereien noch mehrmals den Besitzer Oberplanitz und Niederplanitz Bearbeiten Seit dem 16 Jahrhundert wurde zwischen Oberplanitz 1551 erwahnt und Niederplanitz 1530 erwahnt unterschieden Beide Ort gehorten zur Grundherrschaft des Ritterguts Planitz 1 Niederplanitz gehorte bis 1856 zum kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Zwickau 2 Im Jahr 1856 kam der Ort zum Gerichtsamt Zwickau und 1875 zur Amtshauptmannschaft Zwickau 3 Bedingt durch den Steinkohlenbergbau und der beginnenden Industrialisierung begann auch in Niederplanitz ein Aufschwung und Anstieg der Bevolkerung In diesem Zuge wurden in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts auch die Planitzer Gruben des Zwickauer Steinkohlenreviers an die Eisenbahn angebunden Die Bahnstrecke Schwarzenberg Zwickau tangierte Niederplanitz lediglich am Ostrand Auch die ursprunglich geplante Streckenfuhrung der Bahnstrecke Zwickau Falkenstein durch Planitz wurde aufgrund der ablehnenden Haltung der Planitzer Grundbesitzer nicht verwirklicht 4 Erst mit der Eroffnung der zunachst nur fur den Guterverkehr genutzten Bahnstrecke Zwickau Planitz erhielt Niederplanitz im Jahr 1907 einen Eisenbahnanschluss Der einstige Bahnhof befand sich im heutigen Findeisenweg ostlich der heutigen Endhaltestelle der Strassenbahn in Neuplanitz Die Verlangerung der Bahnstrecke nach Oberplanitz wurden nie realisiert Am 1 Juli 1923 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Ober und Niederplanitz zur Gemeinde Planitz 5 die bis zur Verleihung des Stadtrechts am 8 Mai 1924 das grosste Dorf Sachsens war Durch einen Gebietsaustausch im Jahr 1939 kam das Gelande des Haltepunkts Cainsdorf an der Bahnstrecke Schwarzenberg Zwickau zur Stadt Planitz Dadurch wurde die Station im Jahr 1940 in Planitz Cainsdorf umbenannt Als Teil der Stadt Planitz wurde Niederplanitz durch Eingemeindung am 1 Januar 1944 ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Zwickau 6 Nachdem auf der bis 1969 existierenden Bahnstrecke Zwickau Planitz im Jahr 1949 der Personenverkehr aufgenommen worden war hatte das 1944 nach Zwickau eingemeindete Planitz nun zwei Bahnhofe mit dem Namen Planitz Um Verwechslungen zu vermeiden erfolge 1951 die Ruckbenennung des Bahnhofs Planitz Cainsdorf in Cainsdorf und die Umbenennung des Bahnhofs Planitz an der Bahnstrecke Zwickau Planitz in Zwickau Planitz 7 8 Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Niederplanitz als Stadtteil von Zwickau im Jahr 1952 zum Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der bis 1990 bestand Danach gehorte Niederplanitz zur kreisfreien Stadt Zwickau im Freistaat Sachsen die seit dem Jahr 2008 als Grosse Kreisstadt dem sachsischen Landkreis Zwickau angehort Neuplanitz Bearbeiten Am 28 April 1973 wurde in der westlichen Ortsflur von Niederplanitz der Grundstein fur die Plattenbausiedlung Neuplanitz gelegt 9 Die Bauphase dauert bis 1981 Neuplanitz ist nach Eckersbach E5 das zweitgrosste Plattenbaugebiet der Stadt Zwickau Es wird zwar als eigener Stadtteil gefuhrt befindet sich jedoch in der Niederplanitzer Ortsflur 10 Am 11 Dezember 2005 wurde die Erweiterungsstrecke der Strassenbahn Zwickau von der Stadthalle in Schedewitz nach Neuplanitz eroffnet Nachdem das Schloss Planitz im Marz 1935 zum Rathaus umfunktioniert wurde war es nach dem Zweiten Weltkrieg zunachs ein Kriegslazarett dann kurzzeitig eine Kaserne fur etwa 60 Sowjetsoldaten und ab etwa 1948 diente das Schloss zeitweilig als Unterkunft fur Wismut Arbeiter Ab 1955 folgte dann die Nutzung des Schlosses als eine Schule der Deutschen Volkspolizei und als Zentrale der Transportpolizei 11 Nach der Renovierung und Restaurierung in den Jahren 1991 1993 zog in die Gebaude des Planitzer Schlosses das Clara Wieck Gymnasium ein eine Bildungseinrichtung mit musischem Schwerpunkt Kohlebergbau und Industriegeschichte von Planitz Bearbeiten Obwohl die Planitzer Kohlevorkommen seit dem 10 Jahrhundert bekannt waren wurden sie bis zum Beginn der Industrialisierung nur in kleinem Massstab zur Gewinnung von Schmiede und Feuerungskohle genutzt 1474 kam es vermutlich durch Selbstentzundung mit dem Ersten Planitzer Erdbrand zu einem Kohlenbrand welcher erst 1490 geloscht werden konnte Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges entstand angeblich durch schwedische Brandstiftung der Zweite Planitzer Erdbrand im Russkohlenfloz der mit den zur Verfugung stehenden Mitteln nicht erfolgreich bekampft werden konnte Von 1837 bis 1868 wurde uber dem Erdbrandgebiet an der Flur Am Hammerwald in Niederplanitz die Geithnersche Treibegartnerei des Botanikers und Chemikers Ernst August Geitner eingerichtet die die Warme des brennenden Planitzer Steinkohlenflozes nutzte Die warmen Ausstromungen der Kohlebrande leitete Geitner in Treibhauser in denen er sudlandische Pflanzen wie Palmen Orchideen Kakaopflanzen Bambus oder Bananengewachse zog Mit dem grossflachigen Erloschen der Kohlebrande endete auch die Zeit der Gartnerei Die letzten Brandnester wurden erst 1880 endgultig geloscht 12 Ab dem 16 Jahrhundert betrieb man nach der Erschopfung der oberflachennahen Vorrate vermehrt Bergbau mit kleinen Schachten und Handhaspeln 13 Bis ins 19 Jahrhundert gab es im Zwickauer Revier keine Bergbaugesellschaften die Forderung wurde vom Rittergut Planitz und im Nebenerwerb durch sogenannte Kohlebauern und Tagelohner erbracht Erst von Arnim Besitzer der Planitzer Herrschaft grundete 1830 mit den von Arnimschen Steinkohlenwerken eine moderne Bergbaugesellschaft Grundlage dafur war das Kohlenmandat von 1743 denn vorher war der Steinkohlenabbau ausschliesslich Sache des Grundeigentumers danach konnte jeder gegen Entschadigung des Grundbesitzers Steinkohlen abbauen Eine weitere Voraussetzung war die 1823 abgeschaffte Reihenladung bei der der Kohlenverkauf nach einer festgelegten Abfolge fur jeden Bergbautreibenden erfolgte Bis 1868 entstanden weitere grosse Gesellschaften So stieg die durchschnittliche Forderung von etwa 2 900 Tonnen Steinkohle im 18 Jahrhundert 14 auf uber 2 5 Millionen Tonnen Steinkohle pro Jahr zu Beginn des 20 Jahrhunderts an 15 Dies begunstigte die Entwicklung Zwickaus zur Industriestadt Verkehr Bearbeiten nbsp Ehemaliges Bahnhofsgebaude von NiederplanitzHauptverkehrsstrassen durch Niederplanitz sind die Lengenfelder Strasse und die Innere Zwickauer Strasse Uber die Strasse Am Hammerwald wird die Bundesstrasse 93 erreicht Uber die Staatsstrasse 293 im Westen des Orts wird die Bundesautobahn 72 Anschlussstelle Zwickau West erreicht Die westliche Ortsflur wird durch die Bahnstrecke Zwickau Falkenstein begrenzt von der zwischen 1907 und 1969 die Bahnstrecke Zwickau Planitz abzweigte Zwischen 1949 und 1969 wurden hier auch Personen befordert Die ostliche Ortsflur wird durch die Bahnstrecke Schwarzenberg Zwickau begrenzt die Haltestelle Cainsdorf befindet sich aufgrund eines Flachenaustausch seit 1939 in der Niederplanitzer Flur Nach Planitz verkehrte von 1912 bis 1914 und dann ab 1919 wieder bis 1922 endgultig dauerhaft ab 1924 eine der ersten Zwickauer Omnibuslinien Durch Niederplanitz verkehrt heute die Buslinie 27 nach Marienthal die Buslinie 10 aus Weissenborn Niederhohndorf Innenstadt verlauft zu Teilen durch auch durch Niederplanitz Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Planitz LukaskircheSchloss Planitz barocke Anlage eines ehemaligen Herrensitzes heutiges Clara Wieck Gymnasium Lukaskirche Wahrzeichen des Ortes direkt neben dem Schlosspark und gegenuber dem Schloss erbaut 1873 76 von Gotthilf Ludwig Mockel nach Jahren des Leerstandes saniert weit sichtbare Landmarke Schlosspark nach Planen von Eduard Petzold um 1870 umgestaltet das Teehaus ein Gartenpavillon aus der Zeit des spaten Rokoko mit Einflussen der Chinoiserie von 1789 Personlichkeiten BearbeitenEdgar Drechsel 1927 2010 Batik Kunstler Maler und GrafikerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Niederplanitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Niederplanitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Niederplanitz in der Stadtteilbeschreibung von Zwickau PDF 1 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten Das Schloss Planitz auf www sachsens schlosser de Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 64 f Die Amtshauptmannschaft Zwickau im Gemeindeverzeichnis 1900 Norbert Peschke Planitz Erlebte Geschichte Die Reihe Archivbilder Sutton 1999 ISBN 978 3 89702 148 8 S 16 online abgerufen am 13 Juli 2016 Niederplanitz auf gov genealogy net Planitz auf gov genealogy net Planitz auf der Webseite von Zwickautopia Memento vom 16 April 2016 im Internet Archive Der Bahnhof Cainsdorf auf www sachsenschiene de Klaus Tippmann Zwickau F A Brockhaus Leipzig 1981 S 37 Bildband Fotos Klaus Morgenstern Ulrich Thaut Planitzer Grenzgange 4 PDF 3 0 MB Nicht mehr online verfugbar In Der Planitzer S 8 9 archiviert vom Original am 16 Oktober 2013 abgerufen am 27 Dezember 2012 Alle Neuplanitzer sind somit trotz mancher Vorurteile unstrittig richtige Planitzer nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www der planitzer de Norbert Peschke Die historische Entwicklung von Planitz abgerufen am 30 November 2012 Silber Kohle Uran Bergbau um Zwickau S 52 Silber Kohle Uran Bergbau um Zwickau S 16 f Silber Kohle Uran Bergbau um Zwickau S 18 Silber Kohle Uran Bergbau um Zwickau S 20 Stadtteile der Stadt Zwickau 24 Auerbach 51 Bockwa 44 Brand 59 Cainsdorf 37 Crossen 22 Eckersbach Siedlung 25 Eckersbach E 5 I 26 Eckersbach E 5 II 27 Eckersbach E 1 E 4 21 Geb Auss Dresdner Str Pohlauer Str 28 Gebiet Talstr Trillerberg 41 Geb Reichenb Str Freiheitssiedlung 34 Hartmannsdorf 56 Huttelsgrun 11 Innenstadt 42 Marienthal Ost 43 Marienthal West Maxhutte 12 Mitte Nord 13 Mitte West 14 Mitte Sud 36 Mosel 55 Neuplanitz 33 Niederhohndorf 54 Niederplanitz 15 Nordvorstadt 52 Oberhohndorf 57 Oberplanitz 35 Oberrothenbach 23 Pohlau 31 Polbitz 58 Rottmannsdorf 53 Schedewitz Geinitzsiedlung 38 Schneppendorf 39 Schlunzig 32 Weissenborn Normdaten Geografikum GND 1059928531 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niederplanitz amp oldid 238740794