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Das Gebiet Blochinger Sandwinkel ist ein mit Verordnung vom 7 Oktober 1996 des Regierungsprasidiums Tubingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet NSG Nummer 4 274 im Nordosten der baden wurttembergischen Stadt Mengen im Landkreis Sigmaringen in Deutschland Naturschutzgebiet Blochinger Sandwinkel IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLage Mengen Landkreis Sigmaringen Baden Wurttemberg DeutschlandFlache 26 625 haKennung 4 274WDPA ID 162462Geographische Lage 48 4 N 9 22 O 48 067777777778 9 3586111111111 560 Koordinaten 48 4 4 N 9 21 31 OBlochinger Sandwinkel Baden Wurttemberg Meereshohe von 550 m bis 570 m o 560 m Einrichtungsdatum 7 Oktober 1996Verwaltung Regierungsprasidium Tubingenf2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Schutzzweck 3 1 Partnerschutzgebiete 4 Flora und Fauna 4 1 Fauna 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas rund 27 Hektar grosse Naturschutzgebiet Blochinger Sandwinkel gehort naturraumlich zu den Donau Ablach Platten Es liegt etwa zweieinhalb Kilometer nordostlich der Mengener Stadtmitte in der Gemarkung Blochingen auf einer durchschnittlichen Hohe von 560 m u NNBeschreibung BearbeitenDie stark maandrierende Donau wurde hier im 19 Jahrhundert auf weiten Strecken begradigt und mit einem Regelprofil ausgebaut So sollte der Bau einer Eisenbahnlinie und eine bessere Bewirtschaftung der Talaue zu ermoglicht werden Bei der Renaturierung des Flussbetts erhielt die Donau auf Grundlage alter topographischen Karten aus den Jahren 1821 und 1840 in den Jahren 1991 bis 1993 einen zweiten Arm in Form einer S Kurve Dabei wurde auf Uferbefestigungen weitgehend verzichtet so dass der Fluss bei Hochwasser sein Bett durch Uferabbruche oder Geschiebeanlandungen selbst gestalten kann Die hier erfolgte Massnahme war das erste okologisch ausgerichtete Projekt des Integrierten Donau Programms IDP 1 das unter dem Motto Lebensraum Donau Erhalten Entwickeln die Menschen der Anliegerkommunen vor dem Hochwasser der Donau schutzen und zugleich den Lebensraum Donau als Naturkleinod und Kulturerbe erhalten mochte 2 Schutzzweck BearbeitenDurch die Ausweisung als Naturschutzgebiet soll der Donaurenaturierungsbereich mit ursprunglichen Kiesrohboden und Schotterflachen naturlichen und wiederhergestellten Fliessgewasserstrecken Mulden mit Stillwasserbereichen sowie linsenartigen Aufkiesungen erhalten werden als Areal fur eine anthropogen ungestorte naturliche Wiederbesiedlung Sukzession einer biologischen Nullzone landschaftsgeschichtliches Anschauungsobjekt in welchem unterschiedliche Feuchtegradienten auf engstem Raum vielfaltige Habitatsbedingungen bewirken welche fur diesen Donauabschnitt in fruherer Zeit landschaftspragend waren hervorragendes wissenschaftliches Demonstrations und wissenschaftliches Forschungsobjekt fur wasserwirtschaftliche und okologische Studien uber die Entwicklung eines Sukzessionsbereichs in dem haufige Uberflutungen Ufer und Sedimentverlagerungen die Ausbildung einer naturlichen Flusslandschaft mit landschaftstypischem Weichholz Auewald fordern Naturraum von besonderer Eigenart Vielfalt und Schonheit in dem der dynamischen Entwicklung des wiederhergestellten Flussabschnitts der Donau keine einengenden Grenzen gesetzt sind so dass durch naturliche Erosion und Sedimentation eine fur die Donau typische Gewasserlandschaft entstehen kann die durch wechselnde Flussmorphologie und daraus folgenden Sukzessionsstadien unterschiedliche Lebensraume mit Pionierstandorten fur eine Vielzahl seltener oder auch vom Aussterben bedrohte Arten bietet Ausserdem sollen das alte Donaubett mit seinem Geholzsaum und angrenzenden Hochstaudenfluren sowie der ehemalige Prallhang mit seinem Auwaldrelikt erhalten werden 3 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Links der Zusammenfluss der beiden Flussarme rechts die nach Riedlingen weiterfliessende wieder vereinte Donau Partnerschutzgebiete Bearbeiten Das Naturschutzgebiet Blochinger Sandwinkel grenzt an das Landschaftsschutzgebiet Donau und Schmeiental 4 37 036 und ist Teil sowohl des FFH Gebiets Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen 7922342 als auch des Naturparks Obere Donau Flora und Fauna BearbeitenFauna Bearbeiten nbsp Flussregenpfeifer nbsp Waldwasserlaufer nbsp HaubentaucherNach Abschluss der Ranturierungsarbeiten wurde das Gebiet von Brutvogeln und Durchzuglern als Ruhe Rast und Nahrungsbiotop angenommen Insgesamt wurden inzwischen 65 Vogelarten im Schutzgebiet beobachtet 30 von ihnen stehen auf der Roten Liste gefahrdeter Arten Als Leitvogel fur die neugeschaffenen offenen Kiesflachen der beiden Inseln kann der gefahrdete Flussregenpfeifer bezeichnet werden 4 Folgende nach Familien und Arten sortierte Vogelarten Auswahl sind im Gebiet Blochinger Sandwinkel erfasst Ammern Emberizidae Goldammer Emberiza citrinella und Rohrammer oder Rohrspatz Emberiza schoeniclus Braunellen Prunellidae Heckenbraunelle Prunella modularis Drosseln Turdidae Amsel oder Schwarzdrossel Turdus merula Misteldrossel Turdus viscivorus Singdrossel Turdus philomelos und Wacholderdrossel Turdus pilaris Eigentliche Eulen Strigidae Waldohreule Asio otus Eisvogel Alcedinidae Eisvogel Alcedo atthis Entenvogel Anatidae Gansesager Mergus merganser Hockerschwan Cygnus olor Stockente Anas platyrhynchos und Tafelente Aythya ferina Falkenartige Falconidae Baumfalke Falco subbuteo Turmfalke Falco tinnunculus und Wanderfalke Falco peregrinus Fasanenartige Phasianidae Fasan Phasianus colchicus und Rebhuhn Perdix perdix Finken Fringillidae Bergfink oder Nordfink Fringilla montifringilla Berghanfling Carduelis flavirostris Buchfink Fringilla coelebs Gimpel oder Dompfaff oder Blutfink Pyrrhula pyrrhula Girlitz Serinus serinus kleinste europaische Finkenart Grunfink Chloris chloris und Stieglitz oder Distelfink Carduelis carduelis Fischadler Pandionidae Fischadler Pandion haliaetus Fliegenschnapper Muscicapidae Braunkehlchen Saxicola rubetra Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros und Rotkehlchen Erithacus rubecula Grasmuckenartige Sylviidae Dorngrasmucke Sylvia communis Fitis Phylloscopus trochilus Gartengrasmucke Sylvia borin Klapper oder Zaungrasmucke Sylvia curruca Monchsgrasmucke Sylvia atricapill und Zilpzalp oder Weidenlaubsanger Phylloscopus collybita Habichtartige Accipitridae Habicht Accipiter gentilis Kornweihe Circus cyaneus Mausebussard Buteo buteo Rohrweihe Circus aeruginosus Rotmilan Milvus milvus auch Gabel oder Konigsweihe genannt Schwarzmilan Milvus migrans und Sperber Accipiter nisus Kleiber Sittidae Kleiber Sitta europaea Kormorane Phalacrocoracidae Kormoran Phalacrocorax carbo Kuckucke Cuculidae Kuckuck Cuculus canorus Lappentaucher Podicipedidae Haubentaucher Podiceps cristatus und Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis Lerchen Alaudidae Feldlerche Alauda arvensis Meisen Paridae Blaumeise Cyanistes caeruleus Kohlmeise Parus major und Sumpf oder Nonnenmeise Poecile palustris Mowen Laridae Lachmowe Chroicocephalus ridibundus Pirole Oriolidae Pirol Oriolus oriolus Rabenvogel Corvidae Aaskrahe Corvus corone Eichelhaher Garrulus glandarius und Elster Pica pica Rallenvogel Rallidae Blasshuhn Fulica atra und Teichralle Gallinula chloropus Regenpfeifer Charadriidae Flussregenpfeifer Charadrius dubius und Kiebitz Vanellus vanellus Reiher Graureiher oder Fischreiher Ardea cinerea Rohrsangerartige Acrocephalidae Gelbspotter Hippolais icterina und Sumpfrohrsanger Acrocephalus palustris Schnepfenvogel Scolopacidae Bekassine Gallinago gallinago Bruchwasserlaufer Tringa glareola Flussuferlaufer Actitis hypoleucos Grunschenkel Tringa nebularia Rotschenkel Tringa totanus und Waldwasserlaufer Tringa ochropus Schwalben Hirundinidae Mehlschwalbe Delichon urbicum und Uferschwalbe Riparia riparia Segler Apodidae Mauersegler Apus apus Seeschwalben Sternidae Fluss Seeschwalbe Sterna hirundo Spechte Picidae Buntspecht Dendrocopos major und Wendehals Jynx torquilla Sperlinge Passeridae Feldsperling Passer montanus Stare Sturnidae Star Sturnus vulgaris Stelzen und Pieper Motacillidae Bachstelze Motacilla alba Baumpieper Anthus trivialis Bergpieper Anthus spinoletta Gebirgsstelze oder Bergstelze Motacilla cinerea und Schafstelze Motacilla flava Tauben Columbidae Hohltaube Columba oenas Ringeltaube Columba palumbus und Turteltaube Streptopelia turtur Wasseramseln Cinclus Wasseramsel oder Eurasische Wasseramsel Cinclus cinclus Wurger Laniidae Neuntoter oder Rotruckenwurger Lanius collurio Zaunkonige Troglodytidae Zaunkonig Troglodytes troglodytes Des Weiteren leben im Schutzgebiet die FFH Arten Bachneunauge und Bitterling 5 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis Sigmaringen Liste der Naturschutzgebiete in Baden WurttembergWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Blochinger Sandwinkel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verordnung Datenauswertebogen und Karte im Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Informationstafel Die Donau im Blochinger Sandwinkel Naturnahe Umgestaltung auf historischen Pfaden am Donauradweg sudlich des Naturschutzgebiets Das Integrierte Donau Programm Hochwasserschutz amp Okologie abgerufen am 20 Dezember 2015 Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Abschnitt Schutzzweck DBV Ortsgruppe Mengen W Beil W Gottwald U Low amp M Stutzel 1993 Artenliste der Vogel im Bereich Blochinger Sandwinkel Regierungsprasidium Tubingen Hrsg Managementplan fur das FFH Gebiet 7922 342 Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen bearbeitet von Mailander Consult GmbH 31 August 2017 163 S baden wuerttemberg de PDF Naturschutzgebiete im Landkreis Sigmaringen Blauen Blochinger Ried Blochinger Sandwinkel Booser Musbacher Ried Egelsee Ried Egelseewiesen Fehlatal Feuchtwiesen Schwandorf Herdle Kreuzacker Kreuzbuhl Morgenweide Olkofer Ried Pfrunger Burgweiler Ried Ruhestetter Ried Ruschweiler und Volzer See Sauldorfer Baggerseen 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