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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Mittelwert Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Mittelwert kurz auch nur Mittel anderes Wort Durchschnitt ist eine Zahl die aus gegebenen Zahlen nach einer bestimmten Rechenvorschrift ermittelt wird Gebrauchlich sind Rechenvorschriften fur das arithmetische das geometrische und das quadratische Mittel Mit dem Wort Mittel oder Durchschnitt ist meistens das arithmetische Mittel gemeint In der Statistik ist der Mittelwert einer der Parameter die den typischen Wert einer Verteilung charakterisieren bzw die die zentrale Tendenz einer Verteilung zum Ausdruck bringen Lageparameter Eng verwandt ist der arithmetische Mittelwert mit dem Erwartungswert einer Verteilung Wahrend der Mittelwert aus konkreten vorliegenden Zahlenwerten ermittelt wird beruht der Erwartungswert auf der theoretisch zu erwartenden Haufigkeit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Visualisierung des arithmetischen Mittels 3 Definitionen der drei klassischen Mittelwerte 3 1 Arithmetischer Mittelwert 3 2 Geometrisches Mittel 3 3 Harmonischer Mittelwert 4 Beispiele fur die Verwendung unterschiedlicher Mittelwerte 5 Gemeinsame Definition der drei klassischen Mittelwerte 6 Zusammenhange 6 1 Zusammenhang mit Erwartungswert 6 2 Zusammenhang von arithmetischem harmonischem und geometrischem Mittel 6 3 Ungleichung der Mittelwerte 7 Vergleich zu anderen Massen der zentralen Tendenz 8 Weitere Mittelwerte und ahnliche Funktionen 8 1 Gewichtete Mittel 8 2 Quadratisches und kubisches Mittel 8 3 Logarithmischer Mittelwert 8 4 Winsorisiertes und getrimmtes Mittel 8 5 Quartilsmittel 8 6 Mitte der kurzesten Halfte 8 7 Gastwirth Cohen Mittel 8 8 Bereichsmittel 8 9 Das a Mittel 8 10 Gleitende Durchschnitte 8 11 Kombinierte Mittelwerte 9 Verallgemeinerte Mittelwerte 9 1 Holder Mittel 9 2 Lehmer Mittel 9 3 Stolarsky Mittel 9 4 Integraldarstellung nach Chen 10 Mittelwert einer Funktion 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Mathematik treten Mittelwerte insbesondere die drei klassischen Mittelwerte arithmetisches geometrisches und harmonisches Mittel bereits in der Antike auf Pappos von Alexandria kennzeichnet zehn verschiedene Mittelwerte m m von zwei Zahlen a a und b b a lt b a lt b durch spezielle Werte des Streckenverhaltnisses b m m a b m m a Auch die Ungleichung zwischen harmonischem geometrischem und arithmetischem Mittel ist in der Antike bereits bekannt und geometrisch interpretiert Im 19 und 20 Jahrhundert spielen Mittelwerte in der Analysis eine spezielle Rolle dort im Wesentlichen im Zusammenhang mit beruhmten Ungleichungen und wichtigen Funktionseigenschaften wie Konvexitat Holder Ungleichung Minkowski Ungleichung Jensensche Ungleichung usw Dabei wurden die klassischen Mittelwerte in mehreren Schritten verallgemeinert zunachst zu den Potenzmittelwerten siehe Abschnitt Holder Mittel unten und diese wiederum zu den quasi arithmetischen Mittelwerten Die klassische Ungleichung zwischen harmonischem geometrischem und arithmetischem Mittel geht dabei uber in allgemeinere Ungleichungen zwischen Potenzmittelwerten bzw quasi arithmetischen Mittelwerten Visualisierung des arithmetischen Mittels Bearbeiten Visualisierung des arithmetischen Mittels mit einer Wippe Nachrechnung ohne Dimension Kugelgewicht gleich 5 displaystyle 5 Abstande zum Drehpunkt triangle gleich 2 1 displaystyle 2 1 und 3 3 ergibt 5 2 5 1 5 3 displaystyle 5 cdot 2 5 cdot 1 5 cdot 3 Den meistbenutzten Mittelwert das arithmetische Mittel kann man z B mithilfe gleich schwerer Kugeln auf einer Wippe visualisieren die aufgrund der Hebelgesetze durch ein Dreieck Drehpunkt ausbalanciert sind Unter der Annahme dass das Gewicht des Balkens vernachlassigt werden kann entspricht die Position des Dreiecks das die Balance herbeifuhrt dem arithmetischen Mittel der Kugelpositionen Definitionen der drei klassischen Mittelwerte Bearbeiten Geometrische Illustration der klassischen Mittelwerte fur den Fall n 2 displaystyle n 2 Im Folgenden seien x 1 x n x 1 dotsc x n gegebene reelle Zahlen in der Statistik etwa Messwerte deren Mittelwert berechnet werden soll 1 Arithmetischer Mittelwert Bearbeiten Hauptartikel Arithmetisches Mittel Das arithmetische Mittel ist die Summe der gegebenen Werte geteilt durch die Anzahl der Werte x a r i t h m 1 n i 1 n x i x 1 x 2 x n n displaystyle bar x mathrm arithm frac 1 n sum i 1 n x i frac x 1 x 2 dotsb x n n Geometrisches Mittel Bearbeiten Hauptartikel Geometrisches Mittel Im Fall von Zahlen die nicht auf Grund ihrer Summe sondern ihres Produktes interpretiert werden kann das geometrische Mittel berechnet werden Dazu werden die Zahlen miteinander multipliziert und die n n te Wurzel gezogen wobei n n der Anzahl der zu mittelnden Zahlen entspricht x g e o m i 1 n x i n x 1 x 2 x n n displaystyle bar x mathrm geom sqrt n prod i 1 n x i sqrt n x 1 x 2 dotsm x n Harmonischer Mittelwert Bearbeiten Hauptartikel Harmonisches Mittel Das harmonische Mittel findet Verwendung wenn die Zahlen im Bezug auf eine Einheit definiert sind Dazu wird die Anzahl der Werte durch die Summe der Kehrwerte der Zahlen geteilt x h a r m n i 1 n 1 x i n 1 x 1 1 x 2 1 x n displaystyle bar x mathrm harm frac n sum limits i 1 n frac 1 x i frac n frac 1 x 1 frac 1 x 2 dotsb frac 1 x n Beispiele fur die Verwendung unterschiedlicher Mittelwerte BearbeitenMerkmalstrager x x Wertx 1 x 1 3x 2 x 2 2x 3 x 3 2x 4 x 4 2x 5 x 5 3x 6 x 6 4x 7 x 7 5 Saulendiagramm zu den BeispielenIm Folgenden soll beispielhaft an den sieben rechts angegebenen Eintragen in der Wertetabelle gezeigt werden wo welche Definition des Mittelwerts sinnvoll ist Das arithmetische Mittel wird beispielsweise zum Berechnen der Durchschnittsgeschwindigkeit genutzt die Werte werden also als Geschwindigkeiten interpretiert Lauft eine Schildkrote erst eine Stunde lang drei Meter pro Stunde dann drei Stunden lang je zwei Meter und beschleunigt fur jeweils eine Stunde nochmals auf drei vier und funf Meter pro Stunde so ergibt sich als arithmetisches Mittel bei einer Strecke von 21 Metern in 7 Stunden x a r i t h m 1 7 i 1 7 x i 3 2 2 2 3 4 5 m 7 h 21 m 7 h 3 m h displaystyle begin aligned bar x mathrm arithm amp frac 1 7 sum limits i 1 7 x i amp frac 3 2 2 2 3 4 5 mathrm m 7 mathrm h frac 21 mathrm m 7 mathrm h 3 mathrm frac m h end aligned Auch das harmonische Mittel kann zur Berechnung einer durchschnittlichen Geschwindigkeit sinnvoll sein wenn nicht uber gleiche Zeiten sondern uber gleiche Strecken gemessen wird In dem Fall geben die Werte der Tabelle die Zeiten an in der eine einheitliche Strecke zuruckgelegt wird Die Schildkrote laufe den 1 Meter mit 3 Metern pro Stunde weitere 3 m mit jeweils 2 m h und beschleunigt auf den letzten 3 Metern nochmals auf jeweils 3 4 und 5 m h Die Durchschnittsgeschwindigkeit ergibt sich bei einer Strecke von 7 Metern in 157 60 tfrac 157 60 Stunden x h a r m 7 i 1 7 1 x i 7 m 1 3 1 2 1 2 1 2 1 3 1 4 1 5 h 7 m 157 60 h 2 68 m h displaystyle begin aligned bar x mathrm harm amp frac 7 sum limits i 1 7 frac 1 x i amp frac 7 mathrm m left frac 1 3 frac 1 2 frac 1 2 frac 1 2 frac 1 3 frac 1 4 frac 1 5 right mathrm h frac 7 mathrm m frac 157 60 mathrm h approx 2 68 mathrm frac m h end aligned Mit dem geometrischen Mittel errechnet man den mittleren Wachstumsfaktor Die Wertetabelle wird also als die Angabe von Wachstumsfaktoren interpretiert Eine Bakterienkultur wachse beispielsweise am ersten Tag auf das Funffache am zweiten auf das Vierfache dann zweimal auf das Dreifache und die letzten drei Tage verdoppelt sie sich taglich Der Bestand nach dem siebten Tag errechnet sich also durch Anfangsbestand 5 4 3 3 2 2 2 Endbestand text Anfangsbestand cdot 5 cdot 4 cdot 3 cdot 3 cdot 2 cdot 2 cdot 2 text Endbestand Alternativ kann mit dem geometrischen Mittel der Endbestand ermittelt werden denn x g e o m 5 4 3 3 2 2 2 7 1440 7 2 83 displaystyle bar x mathrm geom sqrt 7 5 cdot 4 cdot 3 cdot 3 cdot 2 cdot 2 cdot 2 sqrt 7 1440 approx 2 83 und somit ist Anfangsbestand x g e o m 7 Endbestand text Anfangsbestand cdot bar x mathrm geom 7 text Endbestand Ein tagliches Wachstum der Bakterienkultur um das 2 83 Fache hatte also nach sieben Tagen zum selben Ergebnis gefuhrt Gemeinsame Definition der drei klassischen Mittelwerte BearbeitenDie Idee die den drei klassischen Mittelwerten zugrunde liegt lasst sich auf folgende Weise allgemein formulieren Beim arithmetischen Mittel sucht man die Zahl m m fur die m m m n m x 1 x 2 x n m m dotsb m n cdot m x 1 x 2 dotsb x n gilt wobei sich die Summe links uber n n Summanden erstreckt Das arithmetische Mittel mittelt also bzgl der arithmetischen Verknupfung Summe Anschaulich bestimmt man mit dem arithmetischen Mittel aus Staben verschiedener Lange einen mit einer durchschnittlichen oder mittleren Lange Beim geometrischen Mittel sucht man die Zahl m m fur die m m m m n x 1 x 2 x n displaystyle m cdot m dotsm m m n x 1 cdot x 2 dotsm x n gilt wobei sich das Produkt links uber n n Faktoren erstreckt Das geometrische Mittel mittelt also bzgl der arithmetischen Verknupfung Produkt Das harmonische Mittel m m lost die Gleichung 1 m 1 m 1 m n m 1 x 1 1 x 2 1 x n displaystyle frac 1 m frac 1 m dotsb frac 1 m frac n m frac 1 x 1 frac 1 x 2 dotsb frac 1 x n Zusammenhange BearbeitenZusammenhang mit Erwartungswert Bearbeiten Der generelle Unterschied zwischen einem Mittelwert und dem Erwartungswert ist dass der Mittelwert auf einen konkreten Datensatz angewendet wird wahrend der Erwartungswert Information uber die Verteilung einer Zufallsvariablen liefert Von Bedeutung ist die Verbindung zwischen diesen beiden Parametern Wenn der Datensatz auf den das Mittel angewendet wird eine Stichprobe der Verteilung der Zufallsvariablen ist ist das arithmetische Mittel der erwartungstreue und konsistente Schatzer des Erwartungswertes der Zufallsvariablen Da der Erwartungswert dem ersten Moment einer Verteilung entspricht wird der Mittelwert daher haufig genutzt um aus empirischen Daten die Verteilung einzuschranken Im Falle der haufig genutzten Normalverteilung die durch die ersten beiden Momente vollkommen festgelegt ist ist der Mittelwert daher von entscheidender Bedeutung Zusammenhang von arithmetischem harmonischem und geometrischem Mittel Bearbeiten Der Kehrwert des harmonischen Mittels ist gleich dem arithmetischen Mittel der Kehrwerte der Zahlen Fur n 2 n 2 hangen die Mittelwerte untereinander in folgender Weise zusammen x h a r m x g e o m 2 x a r i t h m displaystyle x mathrm harm frac x mathrm geom 2 x mathrm arithm oder nach dem geometrischen Mittel aufgelost x geom x arithm x harm x text geom sqrt x text arithm cdot x text harm Ungleichung der Mittelwerte Bearbeiten Hauptartikel Ungleichung der Mittelwerte Die Ungleichung vom arithmetischen und geometrischen Mittel vergleicht die Werte des arithmetischen und geometrischen Mittels zweier gegebener Zahlen Es gilt fur positive Variable stets min x 1 x n x geom x arithm max x 1 x n displaystyle min x 1 dotsc x n leq bar x text geom leq bar x text arithm leq max x 1 dotsc x n Die Ungleichung lasst sich auch auf weitere Mittelwerte ausdehnen z B fur positive Variable min x 1 x n x harm x geom x arithm max x 1 x n displaystyle min x 1 dotsc x n leq bar x text harm leq bar x text geom leq bar x text arithm leq max x 1 dotsc x n Fur zwei positive Variablen gibt es auch eine grafische Veranschaulichung Geometrischer Beweis der Ungleichung fur Mittelwerte zweier Variablen Visualisierung von arithmetischem geometrischem und harmonischem Mittel nach Pappos von Alexandria 2 Vergleich von arithmetischem geometrischem harmonischem und weiteren Mittelwerten zweier positiver reeller Zahlen x 1 x 1 und x 2 x 2 in dimensionsloser Darstellung Das geometrische Mittel folgt direkt aus dem euklidischen Hohensatz und das harmonische Mittel aus dem euklidischen Kathetensatz mit der Beziehung x geom 2 x harm x arithm bar x text geom 2 bar x text harm cdot bar x text arithm Vergleich zu anderen Massen der zentralen Tendenz Bearbeiten Hauptartikel Median und Modus Statistik Vergleich zwischen Modus Median und Mittel eigentlich Erwartungswert zweier Log NormalverteilungenHaufig wird ein Mittelwert genutzt um einen zentralen Wert eines Datensatz zu beschreiben Dabei gibt es weitere Parameter die ebenfalls diese Funktion erfullen Median und Modus Der Median beschreibt einen Wert der den Datensatz in zwei Halften teilt wahrend der Modus den Wert mit der hochsten Haufigkeit im Datensatz angibt Im Vergleich zum Median ist der Mittelwert anfalliger fur Ausreisser und daher weniger robust Der Median wird allgemein mit der folgenden Rechenvorschrift ermittelt 1 x m e d x n 1 2 n ungerade 1 2 x n 2 x n 2 1 n gerade displaystyle bar x mathrm med begin cases x left frac n 1 2 right amp n text ungerade frac 1 2 left x left frac n 2 right x left frac n 2 1 right right amp n text gerade end cases Weitere Mittelwerte und ahnliche Funktionen BearbeitenGewichtete Mittel Bearbeiten Die gewichteten oder auch gewogenen Mittelwerte entstehen wenn man den einzelnen Werten unterschiedliche Gewichte zuordnet mit denen sie in das Gesamtmittel einfliessen zum Beispiel wenn bei einer Prufung mundliche und schriftliche Leistung unterschiedlich stark in die Gesamtnote einfliessen Die genauen Definitionen finden sich hier Gewichtetes arithmetisches Mittel Gewichtetes geometrisches Mittel Gewichtetes harmonisches MittelQuadratisches und kubisches Mittel Bearbeiten Weitere Mittel die Verwendung finden sind das quadratische Mittel und das kubische Mittel Das quadratische Mittel wird mit der folgenden Rechenvorschrift berechnet x q u a d r 1 n i 1 n x i 2 x 1 2 x 2 2 x n 2 n displaystyle bar x mathrm quadr sqrt frac 1 n sum i 1 n x i 2 sqrt frac x 1 2 x 2 2 dotsb x n 2 n Das kubische Mittel wird wie folgt ermittelt x k u b i s c h 1 n i 1 n x i 3 3 x 1 3 x 2 3 x n 3 n 3 displaystyle bar x mathrm kubisch sqrt 3 frac 1 n sum i 1 n x i 3 sqrt 3 frac x 1 3 x 2 3 dotsb x n 3 n Logarithmischer Mittelwert Bearbeiten Der logarithmische Mittelwert x a b ln displaystyle bar x a b ln von x a x a und x b x b ist definiert als x a b ln x b x a ln x b x a x b x a ln x b ln x a displaystyle bar x a b ln frac x b x a ln frac x b x a frac x b x a ln x b ln x a Fur x a x b displaystyle x a neq x b liegt der logarithmische Mittelwert zwischen dem geometrischen und dem arithmetischen Mittelwert fur x a x b displaystyle x a x b ist er wegen der Division durch null nicht definiert Winsorisiertes und getrimmtes Mittel Bearbeiten Hauptartikel Getrimmter Mittelwert Kann man davon ausgehen dass die Daten durch Ausreisser das heisst einige wenige zu hohe oder zu niedrige Werte kontaminiert sind so kann man die Daten entweder durch Stutzen oder durch Winsorisieren benannt nach Charles P Winsor bereinigen und den getrimmten bzw gestutzten x t a displaystyle bar x t alpha engl truncated mean oder winsorisierten Mittelwert x w a bar x w alpha engl Winsorized mean berechnen In beiden Fallen sortiert man die Beobachtungswerte zuerst nach aufsteigender Grosse Beim Trimmen schneidet man sodann eine gleiche Anzahl von Werten am Anfang und am Ende der Folge ab und berechnet von den ubrig bleibenden Werten den Mittelwert Hingegen werden beim Winsorisieren die Ausreisser am Anfang und Ende der Folge durch den nachstkleineren bzw grosseren Wert der restlichen Daten ersetzt Beispiel Hat man 10 aufsteigend sortierte reelle Zahlen x 1 x 10 displaystyle x 1 dotsc x 10 so ist das 10 getrimmte Mittel gleich x t 0 1 x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x 7 x 8 x 9 8 displaystyle bar x t0 1 frac x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x 7 x 8 x 9 8 Indes ist der 10 winsorisierte Mittelwert gleich x w 0 1 x 2 x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x 7 x 8 x 9 x 9 10 displaystyle bar x w0 1 frac x 2 x 2 x 3 x 4 x 5 x 6 x 7 x 8 x 9 x 9 10 D h das getrimmte Mittel liegt zwischen dem arithmetischen Mittel keine Stutzung und dem Median maximale Stutzung Ublicherweise wird ein 20 getrimmtes Mittel verwendet d h 40 der Daten bleiben unberucksichtigt fur die Mittelwertberechnung Die Prozentzahl richtet sich im Wesentlichen nach der Zahl der vermuteten Ausreisser in den Daten fur Bedingungen fur eine Trimmung von weniger als 20 sei auf die Literatur verwiesen 3 4 Quartilsmittel Bearbeiten Das Quartilsmittel ist definiert als der Mittelwert des 1 und 3 Quartils x q x 0 25 x 0 75 2 bar x q frac tilde x 0 25 tilde x 0 75 2 Hierbei bezeichnet x 0 25 tilde x 0 25 das 25 Quantil 1 Quartil und entsprechend x 0 75 tilde x 0 75 das 75 Quantil 3 Quartil der Messwerte Das Quartilsmittel ist robuster als das arithmetische Mittel aber weniger robust als der Median Mitte der kurzesten Halfte Bearbeiten Sei a b a b das kurzeste Intervall unter allen Intervallen mit F b F a 1 2 F b F a geq frac 1 2 so ist b a 2 frac b a 2 dessen Mitte middle of the shortest half Bei unimodalen symmetrischen Verteilungen konvergiert dieser Wert gegen das arithmetische Mittel 5 Gastwirth Cohen Mittel Bearbeiten Das Gastwirth Cohen Mittel 6 nutzt drei Quantile der Daten das a alpha Quantil und das 1 a 1 alpha Quantil jeweils mit Gewicht l lambda sowie den Median mit Gewicht 1 2 l 1 2 lambda x g c l x a 1 2 l x 0 5 l x 1 a displaystyle bar x gc lambda tilde x alpha 1 2 lambda tilde x 0 5 lambda tilde x 1 alpha mit 0 a 0 5 displaystyle 0 leq alpha leq 0 5 und 0 l 0 5 displaystyle 0 leq lambda leq 0 5 Spezialfalle sind das Quartilsmittel mit a 0 25 alpha 0 25 l 0 5 displaystyle lambda 0 5 und das Trimean mit a 0 25 alpha 0 25 l 0 25 displaystyle lambda 0 25 Bereichsmittel Bearbeiten Das Bereichsmittel englisch Mid range ist definiert als der arithmetische Mittelwert aus dem grossten und dem kleinsten Beobachtungswert x b min i x i max i x i 2 displaystyle bar x b frac min i x i max i x i 2 Dies ist gleichbedeutend mit min i x i x b max i x i x b min i x i bar x b max i x i bar x b Das a Mittel Bearbeiten Fur einen gegebenen reellen Vektor a a 1 a n displaystyle a a 1 dotsc a n mit i 1 n a i 1 sum i 1 n a i 1 wird der Ausdruck a 1 n s x s 1 a 1 x s n a n displaystyle a frac 1 n sum sigma x sigma 1 a 1 dotsm x sigma n a n wobei uber alle Permutationen s sigma von 1 n displaystyle 1 dotsc n summiert wird als a a Mittel a a der nichtnegativen reellen Zahlen x 1 x n x 1 dotsc x n bezeichnet Fur den Fall a 1 0 0 displaystyle a 1 0 dotsc 0 ergibt das genau das arithmetische Mittel der Zahlen x 1 x n x 1 dotsc x n fur den Fall a 1 n 1 n displaystyle a left tfrac 1 n dotsc tfrac 1 n right ergibt sich genau das geometrische Mittel Fur die a a Mittel gilt die Muirhead Ungleichung Beispiel Sei a 1 2 1 3 1 6 displaystyle a left tfrac 1 2 tfrac 1 3 tfrac 1 6 right und x 1 4 x 2 5 x 3 6 displaystyle x 1 4 x 2 5 x 3 6 dann gilt 1 2 1 3 1 6 1 displaystyle tfrac 1 2 tfrac 1 3 tfrac 1 6 1 und die Menge der Permutationen in Kurzschreibweise von 1 2 3 displaystyle 1 2 3 ist S 3 1 2 3 1 3 2 2 1 3 2 3 1 3 1 2 3 2 1 S 3 1 2 3 1 3 2 2 1 3 2 3 1 3 1 2 3 2 1 Damit ergibt sich a 1 3 x 1 1 2 x 2 1 3 x 3 1 6 x 1 1 2 x 3 1 3 x 2 1 6 x 2 1 2 x 1 1 3 x 3 1 6 x 2 1 2 x 3 1 3 x 1 1 6 x 3 1 2 x 1 1 3 x 2 1 6 x 3 1 2 x 2 1 3 x 1 1 6 1 6 4 1 2 5 1 3 6 1 6 4 1 2 6 1 3 5 1 6 5 1 2 4 1 3 6 1 6 5 1 2 6 1 3 4 1 6 6 1 2 4 1 3 5 1 6 6 1 2 5 1 3 4 1 6 4 94 displaystyle begin aligned a amp frac 1 3 left x 1 frac 1 2 x 2 frac 1 3 x 3 frac 1 6 x 1 frac 1 2 x 3 frac 1 3 x 2 frac 1 6 x 2 frac 1 2 x 1 frac 1 3 x 3 frac 1 6 x 2 frac 1 2 x 3 frac 1 3 x 1 frac 1 6 x 3 frac 1 2 x 1 frac 1 3 x 2 frac 1 6 x 3 frac 1 2 x 2 frac 1 3 x 1 frac 1 6 right amp frac 1 6 left 4 frac 1 2 cdot 5 frac 1 3 cdot 6 frac 1 6 4 frac 1 2 cdot 6 frac 1 3 cdot 5 frac 1 6 5 frac 1 2 cdot 4 frac 1 3 cdot 6 frac 1 6 5 frac 1 2 cdot 6 frac 1 3 cdot 4 frac 1 6 6 frac 1 2 cdot 4 frac 1 3 cdot 5 frac 1 6 6 frac 1 2 cdot 5 frac 1 3 cdot 4 frac 1 6 right amp approx 4 94 end aligned Gleitende Durchschnitte Bearbeiten Hauptartikel Gleitender Mittelwert Gleitende Durchschnitte werden in der dynamischen Analyse von Messwerten angewandt Sie sind ausserdem ein gangiges Mittel der technischen Analyse in der Finanzmathematik Mit gleitenden Durchschnitten kann das stochastische Rauschen aus zeitlich voranschreitenden Signalen herausgefiltert werden Haufig handelt es sich dabei um FIR Filter Jedoch muss beachtet werden dass die meisten gleitenden Durchschnitte dem echten Signal hinterherlaufen Fur vorausschauende Filter siehe z B Kalman Filter Gleitende Durchschnitte benotigen normalerweise eine unabhangige Variable die die Grosse der nachlaufenden Stichprobe bezeichnet bzw das Gewicht des vorangehenden Wertes fur die exponentiellen gleitenden Durchschnitte Gangige gleitende Durchschnitte sind arithmetische gleitende Durchschnitte Simple Moving Average SMA exponentiell gleitende Durchschnitte Exponential Moving Average EMA doppelt exponentiell gleitende Durchschnitte Double EMA DEMA dreifach n n fach exponentiell gleitende Durchschnitte Triple EMA TEMA linear gewichtete gleitende Durchschnitte linear abfallende Gewichtung quadratisch gewichtete gleitende Durchschnitte und weitere Gewichtungen Sinus Triangular In der Finanzliteratur konnen ausserdem sogenannte adaptive gleitende Durchschnitte gefunden werden die sich automatisch einer sich andernden Umgebung anderer Volatilitat Streuung etc anpassen Kaufmann s Adaptive Moving Average KAMA sowie Variable Index Dynamic Average VIDYA Fur die Anwendung von gleitenden Durchschnitten siehe auch Gleitende Durchschnitte Chartanalyse und MA Modell Kombinierte Mittelwerte Bearbeiten Mittelwerte lassen sich kombinieren so entsteht etwa das arithmetisch geometrische Mittel das zwischen dem arithmetischen und geometrischen Mittel liegt Verallgemeinerte Mittelwerte BearbeitenEs gibt eine Reihe weiterer Funktionen mit denen sich die bekannten und weitere Mittelwerte erzeugen lassen Holder Mittel Bearbeiten Hauptartikel Holder Mittel Fur positive Zahlen x i x i definiert man den k k Potenzmittelwert auch Holder Mittel englisch k k th power mean als x k 1 n i 1 n x i k k bar x k sqrt k frac 1 n sum i 1 n x i k Fur k 0 k 0 ist der Wert durch stetige Erganzung definiert x 0 lim k 0 x k displaystyle bar x 0 lim k to 0 bar x k Man beachte dass sowohl Notation als auch Bezeichnung uneinheitlich sind Fur k 1 0 1 2 3 displaystyle k 1 0 1 2 3 ergeben sich daraus etwa das harmonische das geometrische das arithmetische das quadratische und das kubische Mittel Fur k displaystyle k to infty ergibt sich das Minimum fur k displaystyle k to infty das Maximum der Zahlen Ausserdem gilt bei festen Zahlen x i x i Je grosser k k ist desto grosser ist x k bar x k daraus folgt dann die verallgemeinerte Ungleichung der Mittelwerte min x 1 x n x h a r m x g e o m x a r i t h m x q u a d r x k u b i s c h max x 1 x n displaystyle min x 1 dotsc x n leq bar x mathrm harm leq bar x mathrm geom leq bar x mathrm arithm leq bar x mathrm quadr leq bar x mathrm kubisch leq max x 1 dotsc x n Lehmer Mittel Bearbeiten Das Lehmer Mittel 7 ist ein anderer verallgemeinerter Mittelwert zur Stufe p p ist es definiert durch L p a 1 a 2 a n k 1 n a k p k 1 n a k p 1 displaystyle L p a 1 a 2 dotsc a n frac sum k 1 n a k p sum k 1 n a k p 1 Es hat die Spezialfalle lim p L p a 1 a n min a 1 a n displaystyle lim p to infty L p a 1 dotsc a n min a 1 dotsc a n L 0 a 1 a n displaystyle L 0 a 1 dotsc a n ist das harmonische Mittel L 1 2 a 1 a 2 displaystyle L 1 2 a 1 a 2 ist das geometrische Mittel von a 1 a 1 und a 2 a 2 L 1 a 1 a n displaystyle L 1 a 1 dotsc a n ist das arithmetische Mittel lim p L p a 1 a n max a 1 a n displaystyle lim p to infty L p a 1 dotsc a n max a 1 dotsc a n Stolarsky Mittel Bearbeiten Das Stolarsky Mittel zweier Zahlen a c a c ist definiert durch S p a c a p c p p a c 1 p 1 S p a c left frac a p c p p a c right 1 p 1 Integraldarstellung nach Chen Bearbeiten Die Funktion f t a b x t 1 d x a b x t d x f t frac int a b x t 1 mathrm d x int a b x t mathrm d x ergibt fur verschiedene Argumente t R t in mathbb R die bekannten Mittelwerte von a a und b b 8 f 3 2 a b a b f 3 frac 2ab a b ist das harmonische Mittel f 3 2 a b displaystyle f left frac 3 2 right sqrt ab ist das geometrische Mittel f 0 a b 2 displaystyle f 0 frac a b 2 ist das arithmetische Mittel Aus der Stetigkeit und Monotonie der so definierten Funktion f f folgt die Mittelwertungleichung 2 a b a b harm f 3 a b geom f 3 2 b a ln b ln a log f 1 a a b b 3 heron f 1 2 a b 2 arithm f 0 underbrace frac 2ab a b text harm f 3 leq underbrace sqrt ab text geom f left frac 3 2 right leq underbrace frac b a ln b ln a text log f 1 leq underbrace frac a sqrt ab b 3 text heron f left frac 1 2 right leq underbrace frac a b 2 text arithm f 0 Mittelwert einer Funktion BearbeitenDas arithmetische Mittel einer integrierbaren Funktion f x f x in einem abgeschlossenen Intervall a b a b ist definiert als 1 b a a b f x d x displaystyle frac 1 b a int limits a b f x mathrm d x Das quadratische Mittel einer stetigen Funktion ist 1 b a a b f x 2 d x sqrt frac 1 b a int limits a b f x 2 mathrm d x Diese finden in der Technik erhebliche Beachtung siehe Gleichwert und Effektivwert Literatur BearbeitenF Ferschl Deskriptive Statistik 3 Auflage Physica Verlag Wurzburg ISBN 3 7908 0336 7 P S Bullen Handbook of Means and Their Inequalities Kluwer Acad Pub 2003 ISBN 1 4020 1522 4 umfassende Diskussion von Mittelwerten und den mit ihnen verbundenen Ungleichungen G H Hardy J E Littlewood G Polya Inequalities Cambridge Univ Press 1964 E Beckenbach R Bellman Inequalities Springer Berlin 1961 F Sixtl Der Mythos des Mittelwertes R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1996 2 Aufl ISBN 3 486 23320 3 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Durchschnittswert Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Wiktionary Mittelwert Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Averaging auf Scholarpedia englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b F Ferschl Deskriptive Statistik 3 Auflage Physica Verlag Wurzburg ISBN 3 7908 0336 7 S 48 74 Horst Hischer Viertausend Jahre Mittelwertbildung Babylonische Ungleichungskette Universitat des Saarlandes 2003 S 12 abgerufen am 26 Mai 2022 R K Kowalchuk H J Keselman R R Wilcox J Algina Multiple comparison procedures trimmed means and transformed statistics In Journal of Modern Applied Statistical Methods Band 5 2006 S 44 65 doi 10 22237 jmasm 1146456300 R R Wilcox H J Keselman Power analysis when comparing trimmed means In Journal of Modern Applied Statistical Methods Band 1 2001 S 24 31 doi 10 22237 jmasm 1020254820 L Davies Data Features In Statistica Neerlandica Band 49 1995 S 185 245 doi 10 1111 j 1467 9574 1995 tb01464 x J L Gastwirth M L Cohen Small sample behavior of some robust linear estimators of location J Amer Statist Assoc 65 946 973 1970 doi 10 1080 01621459 1970 10481137 JSTOR 2284600 Eric W Weisstein Lehmer Mean In MathWorld englisch H Chen Means Generated by an Integral In Mathematics Magazine Vol 78 Nr 5 Dez 2005 S 397 399 JSTOR 30044201 Normdaten Sachbegriff GND 4130070 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelwert amp oldid 235862335