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Dieser Artikel beschreibt die Kennzahl von Stichproben Fur den Modus einer Wahrscheinlichkeitsverteilung siehe Modus Stochastik weitere Bedeutungen sind unter Modus zu finden Der Modus auch Modalwert genannt 1 ist ein Lageparameter in der deskriptiven Statistik Er ist definiert als der haufigste Wert der in der Stichprobe vorkommt Werden beispielsweise Klausurnoten einer Schulklasse erhoben so entspricht der Modus der den Note n die am haufigsten vergeben wurde n Im Gegensatz zu anderen Lagemassen hat der Modus den Vorteil dass er immer existiert Er ist jedoch im Allgemeinen nicht eindeutig Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Beispiele 2 1 Nominalskala 2 2 Ordinalskala 2 3 Kardinalskala 2 3 1 Unklassierte Daten 2 3 2 Klassierte Daten 3 Eigenschaften und Vergleich 4 Aufbauende Begriffe 5 Charakterisierung der Neigung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenJede Merkmalsauspragung die in einer Stichprobe am haufigsten vorkommt heisst ein Modus der Stichprobe 2 Damit ist ein Modus genau ein Gipfel der entsprechenden Haufigkeitsverteilung 3 Ein Modus kommt also nicht seltener vor als irgendeine Auspragung desselben Merkmals Als Notationen fur den Modus finden sich meist D displaystyle D nbsp oder x M displaystyle overline x M nbsp Beispiele BearbeitenNominalskala Bearbeiten Gegeben sei die Stichprobe Zebra Elefant Giraffe Zebra Giraffe Antilope displaystyle text Zebra text Elefant text Giraffe text Zebra text Giraffe text Antilope nbsp Es treten die Merkmalsauspragungen Zebra Elefant Giraffe displaystyle text Zebra text Elefant text Giraffe nbsp und Antilope displaystyle text Antilope nbsp auf Dabei tritt Antilope displaystyle text Antilope nbsp einmal auf ebenso Elefant displaystyle text Elefant nbsp Sowohl Zebra displaystyle text Zebra nbsp als auch Giraffe displaystyle text Giraffe nbsp treten zweimal auf Des Weiteren gibt es kein Merkmal das dreimal oder ofter auftritt Also ergeben sich als Modi D 1 Zebra displaystyle D 1 text Zebra nbsp und D 2 Giraffe displaystyle D 2 text Giraffe nbsp Ordinalskala Bearbeiten Bei einer Klassenarbeit wurden die Noten befriedigend sehr gut befriedigend gut gut ausreichend mangelhaft ungenuegend gut displaystyle text befriedigend text sehr gut text befriedigend text gut text gut text ausreichend text mangelhaft text ungenuegend text gut nbsp vergeben Die Noten sehr gut ausreichend mangelhaft displaystyle text sehr gut text ausreichend text mangelhaft nbsp und ungenuegend displaystyle text ungenuegend nbsp wurden je einmal vergeben die Note befriedigend displaystyle text befriedigend nbsp zweimal und die Note gut displaystyle text gut nbsp dreimal Keine Note wurde mindestens viermal vergeben also ist der Modus D gut displaystyle D text gut nbsp Kardinalskala Bearbeiten Unklassierte Daten Bearbeiten Betrachtet man die Stichprobe 1 1 1 2 10 11 12 67 72 displaystyle 1 1 1 2 10 11 12 67 72 nbsp so kommen alle Werte bis auf die 1 displaystyle 1 nbsp nur je einmal vor die 1 displaystyle 1 nbsp jedoch dreimal Also ist der Modus D 1 displaystyle D 1 nbsp Klassierte Daten Bearbeiten Liegen die Daten klassiert vor dann gibt es zwei Moglichkeiten den Modus zu bestimmen Grobberechnung Bestimmung der Modalklasse M displaystyle M nbsp anhand Haufigkeitsdichten f i displaystyle f i nbsp Haufigkeitsdichte Relative Haufigkeit Klassenbreite Klassenmitte der Modalklasse Feinberechnung Bestimmung der Modalklasse M displaystyle M nbsp anhand Haufigkeitsdichten f i displaystyle f i nbsp D x M u f M f M 1 2 f M f M 1 f M 1 x M o x M u displaystyle D x M u frac f M f M 1 2 f M f M 1 f M 1 x M o x M u nbsp mit x M u displaystyle x M u nbsp als untere und x M o displaystyle x M o nbsp als obere Klassengrenze der Modalklasse Fallt die Modalklasse auf die erste oder letzte Klasse dann werden f M 1 displaystyle f M 1 nbsp bzw f M 1 displaystyle f M 1 nbsp gleich Null gesetzt Klausurpunkte Note Abs Haufigkeit Rel Haufigkeit Haufigkeitsdichte0 20 5 57 0 208 0 01020 30 4 93 0 339 0 03430 37 3 92 0 336 0 04837 46 2 29 0 106 0 01246 51 1 3 0 011 0 002Summe 274 1 000Die Modalklasse ist die Klasse mit der grossten Haufigkeitsdichte also 30 37 Die Grobberechnung ergibt dann D 33 5 displaystyle D 33 5 nbsp die Feinberechnung D 30 0 048 0 034 2 0 048 0 034 0 012 37 30 31 96 displaystyle D 30 tfrac 0 048 0 034 2 cdot 0 048 0 034 0 012 cdot 37 30 31 96 nbsp Eigenschaften und Vergleich Bearbeiten nbsp Vergleich zwischen Modus Median und Mittel eigentlich Erwartungswert zweier Log NormalverteilungenDer Modus ist immer definiert allerdings im Allgemeinen nicht eindeutig Beides zeigt das Beispiel unter Nominalskala Keines der gangigen Lagemasse ist in solch einem allgemeinen Rahmen anwendbar jedoch treten bei dieser Stichprobe zwei Modi auf Der Extremfall tritt ein wenn alle Merkmalsauspragungen in der Stichprobe voneinander verschieden sind Dann tritt jede genau einmal auf und damit ist jede ein Modus Bei Stichproben mit Ordnungsstruktur lasst sich zusatzlich zum Modus noch der Median definieren Die beiden mussen nicht ubereinstimmen so ware im Beispiel unter Ordinalskala der Median M befriedigend displaystyle M text befriedigend nbsp wohingegen der Modus als D gut displaystyle D text gut nbsp bestimmt wurde Bei Vorliegen einer Kardinalskala kann zusatzlich noch das arithmetische Mittel bestimmt werden Modus Median und arithmetisches Mittel konnen jedoch weit auseinanderliegen So ist der Modus im Beispiel unter Kardinalskala zu D 1 displaystyle D 1 nbsp bestimmt worden Fur den Median der Zahlenfolge 1 1 1 2 10 11 12 67 72 ergibt sich m 10 displaystyle m 10 nbsp und fur das arithmetische Mittel x 1 1 1 2 10 11 12 67 72 9 19 67 displaystyle overline x 1 1 1 2 10 11 12 67 72 9 19 67 nbsp Aufbauende Begriffe BearbeitenHaufigkeitsverteilungen mit zwei oder mehr Modi werden als multimodale Verteilungen bezeichnet Dabei werden Verteilungen mit zwei Modi als bimodal bezeichnet Verteilungen mit lediglich einem Modus werden unimodal genannt Charakterisierung der Neigung BearbeitenIn Beobachtungsreihen mit ordinal und metrisch skalierten Merkmalen kann der Modalwert als Dichtemittel bezeichnet werden Im Vergleich mit Median und arithmetischem Mittel kann der Modus die Neigung der Verteilung ahnlich der statistischen Schiefe charakterisieren 4 Die Modus Schiefe nach Karl Pearson ist zum Beispiel definiert als Arithmetisches Mittel Modus Standardabweichung displaystyle frac text Arithmetisches Mittel text Modus text Standardabweichung nbsp Folgende Faustregel setzt Modus Median und arithmetisches Mittel in Beziehung 5 rechtsschiefe linkssteile Haufigkeitsverteilung Modus lt Median lt arithmetisches Mittel linksschiefe rechtssteile Haufigkeitsverteilung Modus gt Median gt arithmetisches Mittel unimodale symmetrische Haufigkeitsverteilung Modus Median arithmetisches MittelWeblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks M A T H E m a T R i x displaystyle begin smallmatrix mathbf MATHE mu alpha T mathbb R ix end smallmatrix nbsp Mathematik fur die Schule LageparameterEinzelnachweise Bearbeiten Thomas Cleff Deskriptive Statistik und Explorative Datenanalyse Eine computergestutzte Einfuhrung mit Excel SPSS und STATA 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Gabler Wiesbaden 2015 ISBN 978 3 8349 4747 5 S 37 doi 10 1007 978 3 8349 4748 2 Karl Bosch Elementare Einfuhrung in die angewandte Statistik 8 Auflage Vieweg Wiesbaden 2005 S 20 Reinhold Kosfeld Hans Friedrich Eckey Matthias Turck Deskriptive Statistik Grundlagen Methoden Beispiele Aufgaben 6 Auflage Springer Gabler Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 13639 0 S 68 doi 10 1007 978 3 658 13640 6 Markus Wirtz Christof Nachtigall Deskriptive Statistik Statistische Methoden fur Psychologen 5 Auflage Juventa 2008 Paul T von Hippel Mean Median and Skew Correcting a Textbook Rule Memento vom 14 Juni 2020 im Internet Archive In Journal of Statistics Education Volume 13 Number 2 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Modus Statistik amp oldid 235583022