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Die Sumpfmeise oder Nonnenmeise Poecile palustris zu lateinisch palus Sumpf ist eine Singvogelart aus der Familie der Meisen Paridae Die Art ist in Mitteleuropa ein verbreiteter und haufiger Brut und Jahresvogel Ihr Verbreitungsgebiet zerfallt in zwei Teile die durch eine fast 2000 km grosse Lucke getrennt sind Der westliche Teil umfasst die Eichen Mischwalder Europas bis hin zum Ural der ostliche Teil die Gebirgstaiga und die sommergrunen Laubwalder Ostasiens er reicht bis nach Japan und ins ostliche China Die Sumpfmeise besiedelt anders als ihr Name vermuten lasst vor allem Laub und Mischwalder mit altem Baumbestand und Totholz in denen sie ein ausreichendes Hohlenangebot vorfindet Sie ernahrt sich vor allem von Insekten und Spinnentieren aber auch viel von Samereien Sind diese in ausreichender Menge vorhanden legt die Sumpfmeise Vorrate an indem sie einzelne Samen in Rindenspalten und unter Moos versteckt SumpfmeiseSumpfmeise Poecile palustris SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Meisen Paridae Gattung PoecileArt SumpfmeiseWissenschaftlicher NamePoecile palustris Linnaeus 1758 Im Unterschied zur nahe verwandten Weidenmeise glanzt die schwarze Kopfkappe und die Wangen sind nicht so rein weiss die Halsseiten graubeige Das schwarze Latzchen ist eher schmal source source Der Gesang der Sumpfmeise besteht aus der recht monotonen Wiederholung eines ein oder zweisilbigen ElementsDie Sumpfmeise sieht der nahe verwandten Weidenmeise zum Verwechseln ahnlich Am besten unterscheidet man die beiden Arten an Rufen und Gesang Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung 4 Geografische Variation und Hybriden 5 Wanderungen 6 Lebensraum 7 Ernahrung 8 Fortpflanzung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Sumpfmeise steht mit 11 5 bis 13 cm Korperlange in der Grosse zwischen Kohl und Blaumeise Der Schnabel ist schwarzlich mit moglicherweise im Unterschied zur Weidenmeise aufgehellten Kanten Die Iris ist dunkel bis schwarzbraun Die bei adulten Vogeln glanzend schwarze Kopfkappe reicht uber Stirn und Scheitel abwarts bis zur Mitte des Auges und nach hinten in den Nacken Dazu kontrastieren die weissen Wangen und Ohrdecken Die Halsseiten sind braunlich weiss Kinn und Kehlmitte sind schwarz wobei die Federn zum Teil fein weiss bespitzt sind Die Oberseite ist bei der Nominatform braungrau am Burzel jedoch oft etwas heller und warmer beige gefarbt Die schmutzigweisse Unterseite ist vor allem zu den Flanken und Unterschwanzdecken hin fahl beige getont Die dunkel braungrauen Hand und Armschwingen sind an der Aussenfahne schmal braun und auf der Innenfahne weiss gesaumt Die Handdecken sind ebenfalls dunkel braungrau die Schirmfedern matt braungrau Achselfedern und Unterflugeldecken sind weiss mit beiger Tonung Die Steuerfedern sind dunkelbraun mit olivbraunem Saum auf der Aussenfahne der Aussensaum der ausseren ist weisslich aufgehellt Beine und Fusse sind blaulich grau bis schieferfarben 1 2 Vogel im Jugendkleid sind an der matt russschwarzen Kappe dem braunschwarzen Kehlfleck der graueren Oberseite und der weisseren kaum beige getonten Unterseite erkenntlich 1 Die Sumpfmeise ist der Weidenmeise sehr ahnlich Die beste Unterscheidungsmoglichkeit bieten Rufe und Gesang aber auch aussere Merkmale ermoglichen mit etwas Ubung eine Unterscheidung Bei der Weidenmeise ist die Kopfplatte matt russschwarz und die weissen Saume der Armschwingen bilden auf dem zusammengelegten Flugel ein helles Feld Oft ist der Kehlfleck bei der Sumpfmeise wesentlich schmaler und die Wangen sind weniger reinweiss Ausserdem wirkt die Sumpfmeise insgesamt klein und rundkopfiger Weitere Unterscheidungsmerkmale konnen geografisch sehr unterschiedlich ausgepragt sein So sind beispielsweise die Weidenmeisen Fennoskandiens P montanus borealis oberseits eher farblos grau und unterseits weisslicher Dagegen wirken Sumpfmeisen insgesamt warmer braunlich In Mitteleuropa sind die Unterschiede geringer Hier fallen Weidenmeisen zudem eher durch warmbeige Flanken auf wahrend Sumpfmeisen farbloser wirken 1 3 Stimme BearbeitenDie markanteste und charakteristische Lautausserung der Sumpfmeise ist ein explosives Pjiet scha Horbeispiel 4 Dieser Ruf ersetzt ausserhalb der Brutzeit einen Reviergesang und ist haufiger vom Mannchen als vom Weibchen zu horen Zur Brutzeit vernimmt man ihn eher selten Das Rufrepertoire ist ansonsten wie bei allen Meisen recht gross Ebenfalls haufig zu horender Stimmfuhlungslaut ist ein spitzes hohes tzie oder szie In Erregung folgt darauf oder auf das Pjiet scha eine da da da Reihe die sich deutlich vom nasalen dah der Weidenmeise unterscheidet und eher an entsprechende Blaumeisenrufe erinnert Horbeispiele 5 Das erregte Schnarren Horbeispiel 6 ahnelt dem der Kohlmeise 7 3 Der Gesang ist individuell recht variabel Das menschliche Ohr kann etwa 6 bis 7 Varianten unterscheiden mit Hilfe von Sonagrammen liessen sich hingegen nahezu 40 ermitteln Er setzt sich aus etwa 15 Sekunden langen Strophen zusammen auf die eine langere Pause folgt und besteht im einfachsten Fall aus einer simplen Wiederholung der gleichen recht hohen Silbe wie etwa sijep sijep sijep sijep Horbeispiel 8 oder djep djep djep djep Horbeispiel 9 Die Geschwindigkeit kann sehr unterschiedlich sein Schneller Gesang kann an das Trillern des Grunfinken erinnern Der teils ahnlich aufgebaute Gesang der Weidenmeise ist hingegen immer flotend melodisch Horbeispiel 10 Zwei oder mehrsilbige Gesangsvarianten wie beispielsweise ein widze widze widze Horbeispiel 11 konnen bisweilen schwer vom Gesang der Tannenmeise zu unterscheiden sein 7 Einzelne Mannchen verfugen uber ein Repertoire von bis zu 20 Gesangsvarianten Auch Weibchen singen Der Gesang ist jedoch zuruckhaltender und meist einfach aufgebaut 12 Innerhalb des Verbreitungsgebiets variiert der Gesang nur sehr geringfugig 12 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Sumpfmeise Poecile palustris Ganzjahriges VorkommenDas Verbreitungsgebiet der Sumpfmeise umspannt die gemassigte Zone der Palaarktis weist aber im Bereich des Urals und des westlichen Sibiriens eine fast 2000 km weite Lucke auf 13 Das westpalaarktische Teilareal deckt sich auffallig mit der Verbreitung der Rotbuche geht aber im Norden und Osten daruber hinaus Die Art kommt damit im kompletten Bereich der Eichen Mischwalder vor 13 Es reicht im Nordwesten bis nach Wales und Mittelengland im Westen bis an die franzosische Atlantikkuste und im Sudwesten bis auf die Iberische Halbinsel Im Mittelmeerraum erstrecken sich die Vorkommen entlang der franzosischen Mittelmeerkuste umfassen die Appenninhalbinsel und Sizilien sowie grosse Teile der Balkanhalbinsel Sudlich und ostlich des Schwarzen Meeres kommt die Art in Nordanatolien und im westlichen Kaukasus vor Nordwarts reicht das Areal bis Sudskandinavien und in Norwegen teils noch ein Stuck entlang der Fjordkuste sowie uber das Baltikum Ostwarts erstreckt es sich schmal auslaufend bis zum sudlichen Ural 13 14 15 Das ostpalaarktische Teilareal reicht vom westlichen Altai bis nach Sachalin und auf die sudwestlichen Kurileninseln Iturup Kunaschir und Schikotan In Japan kommt die Art auf Hokkaido vor Die Nordgrenze der Verbreitung verlauft uber Krasnojarsk und Irkutsk durch Transbaikalien bis zum Amur die Sudgrenze entlang des sudlichen Altai und des Mongolischen Altai des Sudens von Changai und Chentii durch den Norden der Mongolei Am Ostchinesischen Meer erstrecken sich die Vorkommen sudwarts bis Jiangsu sowie uber Korea Geografische Variation und Hybriden BearbeitenDie geografische Variation ist nicht besonders stark ausgepragt Es lassen sich aber drei Subspeziesgruppen unterscheiden Ein Artstatus der ostpalaarktischen Populationen wurde mehrfach diskutiert der genetische Unterschied ist jedoch gering Von einigen Autoren wird auch die Schwarzkragenmeise Poecile hypermelaenus die von Zentralchina sudwestwarts bis Myanmar vorkommt als vierte Subspeziesgruppe zu dieser Art gestellt Mindestens ist sie aber Bestandteil derselben Superspecies 16 17 palustris Gruppe Westpalaarktis Diese Gruppe variiert klinal in der Grosse und der Farbung Von Ost nach West nimmt die Korpergrosse ab die Farbung wird dunkler und warmer braun 16 17 P p dresseri Stejneger 1886 Wales Sud und Mittelengland und Westfrankreich P p palustris Linnaeus 1758 Nord und Mitteleuropa von Sudskandinavien bis in den Norden der Iberischen Halbinsel ostwarts bis Zentralpolen westlicher Balkan und Griechenland P p italicus Tschusi amp Hellmayr 1900 Franzosische Alpen Apenninhalbinsel und Sizilien P p stagnatilis C L Brehm 1855 ostliches Europa bis zum sudlichen Ural und in die nordwestliche Turkei P p kabardensis Buturlin 1929 Kaukasus und nordostliche Turkeibrevirostris Gruppe Ostpalaarktis Diese Gruppe ist langschwanziger als die westpalaarktische Population Die Farbung ist eher graubraun mit hellen Randern der Flugel und Steuerfedern Die Farbung ist im Westen dunkler und nimmt nach Osten klinal ab Die Inselpopulationen von Sachalin und den Kurilen entsprechen in dieser Hinsicht aber wiederum starker den westlicheren Vogeln 17 P p brevirostrisTaczanowski 1872 sudliche Mitte und Sudosten Sibiriens nordliche Mongolei nordostliches China Westen und Norden der Mandschurei und Liaoning sowie nordliches Korea P p ernsti Yamashina 1933 Sachalin P p hensoni Stejneger 1892 sudliche Kurilen und nordliches Japan Hokkaido hellmeyeri Gruppe Nordost China Innerhalb dieser Gruppe die erst seit den 1980er Jahren unterschieden wird ist die Farbung der Oberseite brauner als die der Vogel der brevirostris Gruppe Die Unterseite ist dunkler und eher gelblich beige das dunkle Latzchen ist verhaltnismassig schmal 16 P p jeholicus O Kleinschmidt amp Weigold 1922 nordostliches China Norden von Hebei P p hellmayri Bianchi 1902 ostliches China von Hebei sudwarts bis Shandong und Jiangsu und sudliches Korea Ein Paar aus einer mannlichen Weiden und einer weiblichen Sumpfmeise zog in Belgien erfolgreich funf Junge auf in Frankreich wurde 1993 ein vermutlicher Hybrid aus Kohl und Sumpfmeise festgestellt 18 Wanderungen BearbeitenDie Sumpfmeise ist ein Standvogel mit hoher Reviertreue Selbst nordliche Populationen scheinen weitgehend in den Brutgebieten zu verbleiben 19 Zu einem geringen Masse sind in Russland und Ostasien lokal Wanderbewegungen im Herbst und im Fruhjahr festzustellen 20 jedoch kommen keine grosseren Evasionen wie bei anderen Meisenarten vor Von sudlich der Brutverbreitung gibt es nur sehr wenige Nachweise Auch Dismigrationen von Jungvogeln nach der Brutzeit finden nur recht eingeschrankt und meist uber kurze Distanzen statt So wanderten in Grossbritannien nur 1 der Vogel uber 50 km 21 Als Irrgast wurde die Art auf Korsika in Irland und in Finnland festgestellt 21 Lebensraum Bearbeiten nbsp Das westpalaarktische Verbreitungsgebiet der Sumpfmeise deckt sich auffallend mit der Verbreitung der Rotbuche und der Eichenmischwalder Die Art kommt aber auch in anderen Waldformen vor Die Sumpfmeise besiedelt bevorzugt abwechslungs und grenzlinienreiche Laubwalder oder laubholzreiche Mischwalder die einen grossen Altholzbestand ausreichend Totholz und lichten Unterwuchs aufweisen In Mitteleuropa kommt sie typischerweise in Mischwaldern aus Eichen und Buchen aber auch in Au und Bruchwaldern Feldgeholzen auf Obstanbauflachen in Parks grosseren Garten mit altem Baumbestand oder auf Friedhofen vor In reinen Nadel oder Buchenwaldern ist sie meist nur selten oder in Randbereichen zu finden 22 23 24 Wenn die Art auch in Ostasien stellenweise in Rohrichtsumpfen vorkommt 24 so ist doch der Name Sumpfmeise irrefuhrend denn sie ist keineswegs an sumpfige Habitate gebunden 24 Zwar erreicht sie in feuchten Waldern hohe Siedlungsdichten aber allzu nasse Standorte werden ebenso wie zu trockene oder nahrstoffarme gemieden Ist die Weidenmeise in den Geholzen und halboffenen Landschaften der Flussniederungen meist haufiger so uberwiegt die Sumpfmeise in den geschlossenen Waldformen der Niederungen und des Hugellandes Sie ist im Unterschied zur Weidenmeise bisweilen in geeigneten Habitaten auch innerhalb von Stadten zu finden 22 Am Sudrand der Verbreitung besiedelt die Sumpfmeise in Europa die mediterran gepragten Eichen z B Pyrenaen Eiche Buchen und Kastanienwalder 22 In der Taiga Sudsibiriens und Sachalins ist sie in flussnahen Waldern aus Pappeln Birken Weiden und Traubenkirsche jedoch kaum im Nadelwald zu finden 24 Die Sumpfmeise kommt vorwiegend in Niederungen und im Hugelland vor jedoch reicht die Hohenverbreitung zum Teil bis auf 1400 m in den Alpen auf 2200 m am Olymp auf 1200 m im Altai und auf 1400 m auf Hokkaido Im nordostlichen China und Korea besiedelt sie Hohen zwischen 650 und 2100 m 23 Ausserhalb der Brutzeit ist die Art bezuglich der Habitate weniger wahlerisch Man kann sie dann auch oft in Nadelwaldern oder in Hecken in der offeneren Landschaft antreffen Sie besucht auch oft Futterstellen in Waldrandnahe 22 23 24 Ernahrung Bearbeiten nbsp Sumpfmeise mit BeuteDie Nahrungszusammensetzung der Sumpfmeise andert sich mit der Jahreszeit Wahrend im Fruhjahr und Sommer bevorzugt Insekten und Spinnentiere gefressen werden stellen Samereien ab dem Spatsommer einen Grossteil der Nahrung dar und sind vor allem im Herbst und Winter wichtig 25 15 Zu den als Nahrung festgestellten Insekten zahlen neben Zwei Haut und Netzfluglern Stein und Kocherfliegen Wanzen Kafern und Ohrwurmern auch besonders kleine Beutetiere wie Springschwanze und Pflanzenlause Bei den Schmetterlingen spielen hauptsachlich die Raupen eine grossere Rolle vor allem als Nestlingsnahrung Bei Gradationen kann diese auch uberwiegend aus Blattlausen bestehen Auch Webspinnen Milben und Weichtiere gehoren zum Nahrungsspektrum 26 25 Samereien sind fur die Sumpfmeise wichtiger als fur andere Meisenarten Dazu zahlen Samen von Grasern Krautern und Stauden besonders im Winter aber auch hartere Baumsamen und Nussfruchte wie beispielsweise Bucheckern Aus Beeren wie beispielsweise denen von Geissblatt Holunder oder Eberesche werden eher die Samen herausgeschalt als das Fruchtfleisch verzehrt Gelegentlich werden aber auch grossere Fruchte wie beispielsweise Kernobst angepickt Eine geringere Rolle als Samereien spielen Bluten Weidenkatzchen und Knospen Pollen und Baumsaft konnen aber zeitweise auch als Nahrung von Belang sein 25 26 Die Nahrung wird vor allem in Baumen und Strauchern gesucht wo die Sumpfmeise bevorzugt in mittlerer und niedrigerer Hohe 26 vom Stammbereich bis hin zu den ausseren Zweigen anzutreffen ist Sie ist aber nicht wie Blau und Schwanzmeise auf den ausseren Kronenbereich spezialisiert Vor allem ab Sommer suchen Sumpfmeisen zum Sammeln von Samereien auch vermehrt die Krautschicht auf und im Herbst und Winter den Boden ab 27 15 Sumpfmeisen betreiben das ganze Jahr uber vermehrt aber im Herbst 28 Vorratshaltung und verstecken Samen oder tote Insekten in Rindenspalten unter Moos und Flechten am Boden oder in dichtem Pflanzenwuchs Bei der Sammeltatigkeit werden auch stetige etwas weitere Nahrungsfluge von bis zu 80 m in Kauf genommen Sumpfmeisen konnen dabei bis zu drei Samen gleichzeitig transportieren Sie wahlen verteilen und variieren die Verstecke so geschickt dass sie nicht einfach von potentiellen Dieben nach einem Suchmuster erraten und aufgefunden werden konnen Bis zu mehrere hundert Samen konnen pro Tag versteckt und innerhalb von einem oder wenigen Tagen wieder zu einem grossen Teil geborgen werden 27 Ein Teil wird haufig uber Nacht von Kleinnagern entwendet 15 Das Verhalten ist vermutlich eine Strategie um kurzfristig Nahrungsknappheit zu uberstehen und somit eine Alternative zum aufwandigen Aufbau und der Unterhaltung von Fettreserven 27 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Eier der Sumpfmeise nbsp Poecile palustris dresseri Sammlung Museum von ToulouseSumpfmeisen sind spatestens nach Abschluss des ersten Lebensjahres geschlechtsreif Sie fuhren eine monogame Dauerehe Bei einem Paar wurde der Zusammenhalt uber sechs Jahre nachgewiesen Junge Paare gehen oft bereits im ersten Herbst und Winter eine temporare Bindung ein Eine dauerhafte Paarbindung ergibt sich jedoch erst wenn ein Mannchen ein Revier besetzen kann Sie besteht dann das ganze Jahr uber Ausserhalb der Brutzeit konnen die Reviere etwas ausgedehnter sein Trupps von jungen Vogel werden dann noch geduldet Sie versuchen zu Beginn der Brutzeit in angrenzenden Bereichen Reviere zu grunden oder gegebenenfalls verstorbene Partner etablierter Paare zu ersetzen 29 30 15 Balzhandlungen setzen schon sehr fruh im Jahr ein und deuten sich durch erregtes Flugelzittern an Hochfrequenter Gesang des Mannchens wird vom Weibchen erwidert Es nahert sich unter Flugelzittern dem Mannchen das in einem schmetterlingsartigen Singflug heruberfliegt und zur Kopulation auf dem Rucken des Weibchens landet 31 Ein wichtiges Element ist auch das Balzfuttern des Weibchens durch das Mannchen 29 Dieses setzt in der Zeit vor Legebeginn ein und tragt entscheidend zum Gelingen der Brut bei 15 Zur Nistplatzwahl durchstreift das Paar ab Spatherbst intensiver aber erst im Marz das Revier und begutachtet vorhandene Hohlungen Dabei werden kleine Hohlraume in morschem Holz durch Hacken erweitert oder aber vorhandene Hohlen genutzt wie beispielsweise Faulnishohlen in Astlochern alte Spechthohlen oder alte und neue Hohlen der Weidenmeise 30 Naturliche Hohlen werden Nistkasten vorgezogen 30 diese jedoch in Ermangelung von anderem durchaus angenommen beispielsweise in Nadelwaldern 15 Die Hohlen konnen sich bis zu 10 m 29 oder sogar 20 m 15 hoch befinden meist liegen sie aber in 2 bis 3 m Hohe 29 Die Wahl wird durch das Weibchen getroffen das auch gegebenenfalls die Hohle durch Hackarbeiten zuganglich macht oder erweitert und das Nest baut 30 Bei den Hackarbeiten wird nach 15 bis 20 Minuten intensiven Arbeitens eine Pause von 5 bis 10 Minuten eingelegt Anfallende Spane werden im Schnabel davongetragen und einige Meter von der Hohle fallengelassen Hohlen sind meist um die 20 cm tief das Flugloch ist etwa 13 20 cm gross Das napfformige Nest besteht aus einer Unterlage aus Moosen und einer Polsterung aus Tierhaaren oder Pflanzenfasern in die eine Nistmulde geformt wird Es wird meist innerhalb von 5 bis 8 Tagen fertiggestellt 30 15 Das Gelege besteht meist aus 7 bis 9 in seltenen Fallen 4 bis 12 Eiern die auf altweissem Grund rostrot bis rotbraun gefleckt sind und kaum Glanz aufweisen Die Zeichnung verdichtet sich oft ringformig am stumpfen Pol Die Masse betragen etwa 16 12 mm Die Eier werden im Abstand von einem Tag gelegt und werden ab kurz vor der Ablage des letzten Eies zwischen 12 und 13 seltener bis zu 15 Tage lang bebrutet 30 15 32 Die Jungen werden von beiden Eltern gefuttert aber nur vom Weibchen gehudert Nach 16 bis 21 Tagen fliegen sie aus werden aber noch ein bis zwei Wochen lang von den Eltern betreut und verlassen danach das Revier um in die nahere Umgebung zu dispergieren 30 15 Literatur BearbeitenUrs N Glutz von Blotzheim K M Bauer Handbuch der Vogel Mitteleuropas Band 13 I Passeriformes 4 Teil Muscicapidae Paridae AULA Verlag Wiebelsheim 1993 2001 ISBN 3 923527 00 4 S 678 808 Simon Harrap David Quinn Chickadees Tits Nuthatches and Treecreepers Princeton University Press Princeton New Jersey 1995 ISBN 0 691 01083 8 Andrew Gosler Peter Clement Ernest F J Garcia Marsh Tit Poecile palustris 2013 in J del Hoyo A Elliott J Sargatal A D Christie E de Juana Hrsg Handbook of the Birds of the World Alive Lynx Edicions Barcelona 2015 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Aula Verlag Wiebelsheim 2012 ISBN 978 3 89104 758 3 S 115 119Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Poecile palustris Album mit Bildern Videos und Audiodateien Poecile palustris in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2017 Abgerufen am 8 September 2022 xeno canto Tonaufnahmen Sumpfmeise Poecile palustris Sumpfmeise Poecile palustris auf eBird org Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der SumpfmeiseEinzelnachweise Bearbeiten a b c Glutz von Blotzheim S 378 siehe Literatur Gosler Clement 2015 Abschnitt Description siehe Literatur a b Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Franckh Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 Fernand DEROUSSEN XC153824 Sumpfmeise Poecile palustris xeno canto org 2 November 2013 abgerufen am 10 November 2019 Terje Kolaas XC236839 Sumpfmeise Poecile palustris xeno canto org 19 April 2015 abgerufen am 10 November 2019 Piotr Szczypinski XC176214 Sumpfmeise Poecile palustris xeno canto org 23 April 2014 abgerufen am 10 November 2019 a b Glutz von Blotzheim S 381f siehe Literatur Jack Berteau XC278924 Sumpfmeise Poecile palustris xeno canto org 11 April 2015 abgerufen am 10 November 2019 Joe Klaiber XC243664 Sumpfmeise Poecile palustris xeno canto org 15 April 2011 abgerufen am 10 November 2019 Hannu Jannes XC214356 xeno canto org 3 Mai 2003 abgerufen am 10 November 2019 Eddy Scheinpflug XC234081 Sumpfmeise Poecile palustris xeno canto org 1 April 2015 abgerufen am 10 November 2019 a b Gosler Clement 2015 Abschnitt Description siehe Literatur a b c Glutz von Blotzheim S 375 f siehe Literatur Gosler Clement 2015 siehe Literatur a b c d e f g h i j k Bauer et al 2012 S 115 119 siehe Literatur a b c Harrap 1995 S 240 f siehe Literatur a b c Jurgen Haffer in Glutz von Blotzheim S 375 f siehe Literatur Harrap 1995 S 241 siehe Literatur Glutz von Blotzheim S 391 f siehe Literatur Gosler Clement 2015 Abschnitt Movements siehe Literatur a b Harrap 1995 S 239 siehe Literatur a b c d Glutz von Blotzheim S 393 f siehe Literatur a b c Gosler Clement 2015 Abschnitt Habitat siehe Literatur a b c d e Harrap 1995 S 239 f siehe Literatur a b c Glutz von Blotzheim S 393 f siehe Literatur a b c Gosler Clement 2015 Abschnitt Food and feeding siehe Literatur a b c Glutz von Blotzheim S 403 f siehe Literatur Harrap 1995 S 240 siehe Literatur a b c d Gosler Clement 2015 Abschnitt Breeding siehe Literatur a b c d e f g Glutz von Blotzheim S 395 f siehe Literatur Glutz von Blotzheim S 409 siehe Literatur C Harrison P Castell H Hoerschelmann Jungvogel Eier und Nester der Vogel Europas Nordafrikas und des Mittleren Ostens Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN 3 89104 685 5 S 404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sumpfmeise amp oldid 236665851