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Hiltersklingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal im sudhessischen Odenwaldkreis HiltersklingenGemeinde MossautalKoordinaten 49 38 N 8 54 O 49 638611111111 8 9030555555556 332 Koordinaten 49 38 19 N 8 54 11 OHohe 332 315 412 m u NHNFlache 9 42 km Einwohner 546 Mai 2011 1 Bevolkerungsdichte 58 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 64756Blick vom Vogelherd 406 m sudostlich Guttersbach nach HiltersklingenBlick vom Vogelherd 406 m sudostlich Guttersbach nach Hiltersklingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Historische Namensformen 1 2 Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert 1 3 Vom 19 Jahrhundert bis heute 1 3 1 Hiltersklingen wird hessisch 1 3 2 Zeit der Weltkriege 1 3 3 Nachkriegszeit und Gegenwart 1 4 Bevolkerung 1 4 1 Einwohnerentwicklung 1 4 2 Einwohnerstruktur 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHistorische Namensformen Bearbeiten In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt in Klammern das Jahr der Erwahnung 2 Hildegersklingen 1324 Hiltegersklingen 1366 Hiltegersklingen 1398 Hildersklingen 1398 1400 Hiltigerssclingen 1427 Hilderssclingen 1443 Hylterssclingen 1487 Helteschling 16 Jahrhundert Hilgersclingen 1545 Hiltersklingen 1829 Unter Hiltersklingen 1829 Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Hiltersklingen entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die einen Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst dem zugehorigen Bezirk der ausgedehnten Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch Von hier wurde die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes betrieben Der Blutezeit des Klosters Lorsch in dessen Gebiet Hiltersklingen lag folgte im 11 und 12 Jahrhundert sein Niedergang 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt 1461 verpfandete dann Kurmainz diese Besitzungen an die Kurpfalz Diese wechselte 1556 zum protestantischen Glauben und hob 1564 das Kloster auf Der Name Hildegersbrunno wurde bereits im Jahr 773 in der Grenzbeschreibung der Mark Mark Heppenheim verwendet Dies bezeichnete wahrscheinlich die Quelle des Hiltersklinger Bachs wahrscheinlich der heutige Streitbach 3 1232 unterstellte Kaiser Friedrich II die Reichsabtei Lorsch dem Erzbistum Mainz und seinem Bischof Siegfried III von Eppstein zur Reform Die Benediktiner widersetzten sich der angeordneten Reform und mussten deshalb die Abtei verlassen Sie wurden durch Zisterzienser aus dem Kloster Eberbach und diese 1248 durch Pramonstratenser aus dem Kloster Allerheiligen ersetzt Von diesem Zeitpunkt an wurde das Kloster als Propstei weitergefuhrt Nach langen Streitigkeiten konnten sich die Kurpfalz und das Erzbistum Mainz Anfang des 14 Jahrhunderts uber das Erbe aus dem Lorscher Abtei einigen Die Grenze der Einflussbereiche der beiden Kontrahenten verlief im Tal des Marbachs und teilte dadurch Hiltersklingen fur lange Zeit in zwei Hoheitsbereiche Die ersten bekannten Erwahnungen des Weilers Hiltersklingen stammen aus dem Jahr 1324 mit dem Namen Hiltegertsklingen und von 1366 als der Pfalzgraf Ruprecht dem Schenken Konrad von Erbach erlaubt seinen Teil an Hiltersklingen seiner Frau Grede als Wittum zu geben 4 Im 14 Jahrhundert sind mehrere Lehen auf Huben und Teile des Zehnten von Hiltersklingen an die Schenken von Erbach durch die Pfalzgrafen uberliefert und 1443 werden Dorf Vogtei und Gericht von Hiltersklingen an Erbach gegeben Das Lehen uber Hiltersklingen wurde in Urkunden aus den Jahren von 1532 und 1653 erneuert 5 Bereits 1267 wird erstmals ein Burggraf auf der Starkenburg uber Heppenheim genannt der auch das Mainzer Amt Starkenburg verwaltete zu dem ein Teil Hiltersklingens Hiltersklingen an der Hardt oder Ober Hiltersklingen zahlte Als Gericht und untergeordnete Verwaltungseinheit entwickelte sich die Zent Furth deren alteste erhalten gebliebene Beschreibung aus dem Jahr 1613 stammt Die Zent Furth war eine der wenigen Zenten die auch die Hohe Gerichtsbarkeit auch Blutgerichtsbarkeit ausuben durften Im Verlauf der fur Kurmainz verhangnisvollen Mainzer Stiftsfehde wurde das Amt Starkenburg an Kurpfalz wiedereinloslich verpfandet und blieb anschliessend fur 160 Jahre pfalzisch Pfalzgraf Friedrich liess sich fur seine Unterstutzung von Erzbischof Dieter im durch die Kurfursten am 19 November 1461 geschlossenen Weinheimer Bund das Amt Starkenburg verpfanden wobei Kurmainz das Recht erhielt das Pfand fur 100 000 Pfund wieder einzulosen Fur 1474 ist belegt dass zwei Zentschoffen am Zentgericht in Beerfurth aus Hiltersklingen kommen und somit zum Erbachischen Teil gehoren Dagegen gehorten drei Huben an das Hubengericht zu Mainz waren als mainzisch 1607 verzichtet Kurmainz auf sein Hain oder Hub en gericht behielt sich aber die Vollstreckung gegen saumige Hubner vor In der Beschreibung der Zent Furth wurde Hiltersklingen allerdings genannt In den Anfangen der Reformation sympathisierten die pfalzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben aber erst unter Ottheinrich Kurfurst von 1556 bis 1559 erfolgte der offizielle Ubergang zur lutherischen Lehre In der Grafschaft Erbach wurde bereits 1544 die Reformation eingefuhrt Das fuhrte dazu dass der evangelische Glaube in erbachischen Teil von Hiltersklingen auch noch nach der Gegenreformation in Kurmainz erhalten blieb Als Folge der Reformation hob die Kurpfalz 1564 das Kloster Lorsch auf Die bestehenden Rechte wie Zehnte Grundzinsen Gulten und Gefalle des Klosters Lorsch wurden fortan durch die Oberschaffnerei Lorsch wahrgenommen und verwaltet 6 Kirchlich war Unter Hiltersklingen eine Filiale der Pfarrei Guttersbach und Ober Hiltersklingen eine Filiale der Pfarrei Furth 5 Im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 eroberten spanische Truppen der Katholischen Liga die Region und stellten damit 1623 die Kurmainzer Herrschaft wieder her Dadurch wurde die durch die Pfalzgrafen eingefuhrte Reformation in Ober Hiltersklingen weitgehend wieder ruckgangig gemacht und die Bevolkerung musste wieder zum katholischen Glauben zuruckkehren Zwar zogen sich die spanischen Truppen nach zehn Jahren vor den anruckenden Schweden zuruck aber nach der katastrophalen Niederlage der Evangelischen in der Nordlingen 1634 verliessen auch die Schweden die Bergstrasse und mit dem Schwedisch Franzosischen Krieg begann ab 1635 das blutigste Kapitel des Dreissigjahrigen Krieges Aus der Region berichten die Chronisten aus jener Zeit Pest und Hunger wuten im Land und dezimieren die Bevolkerung sodass die Dorfer ofters vollig leer stehen 1648 wurde der Ort im Salbuch 47b des Staatsarchivs Darmstadt als unbewohnt vermerkt 5 Mit dem Westfalischen Frieden von 1648 wurde die Einlosung der Pfandschaft endgultig festgeschrieben Im 18 Jahrhundert wurde in Unter Hilterskingen von zehn und in Ober Hiltersklingen von vier zinsbaren Huben berichtet 5 Als es 1782 zu einer Umstrukturierung im Bereich des Kurmainzer Amtes Starkenburg kam wurde der Bereich des Amtes in Unteramter eingeteilt und das Amt in Oberamt umbenannt Die Zent Furth in der Ober Hiltersklingen lag wurde dem neu errichteten Amt Furth unterstellt Zwar blieb die Zentordnung mit dem Zentschultheiss formal bestehen dieser konnte jedoch nur noch die Anordnungen der ubergeordneten Behorden Oberamt Starkenburg Unteramt Furth ausfuhren Das Oberamt Starkenburg gehorte verwaltungsmassig zum Unteren Erzstift des Kurfurstentums Mainz 2 Fur den erbachischen Anteil Hiltersklingens Unter Hiltersklingen anderte sich die verwaltungsmassige Zuordnung 1544 vom Amt Freienstein zum Amt Furstenau die beide der erbachischen Linie Erbach Furstenau unterstanden Vom 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Hiltersklingen wird hessisch Bearbeiten Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Als Folge der Napoleonischen Kriege wurde bereits 1797 das Linke Rheinufer und damit der linksrheinische Teil von Kurmainz durch Frankreich annektiert In seiner letzten Sitzung verabschiedete im Februar 1803 der Immerwahrende Reichstag in Regensburg den Reichsdeputationshauptschluss der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte und die territorialen Verhaltnisse im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation neu regelte Dabei erhielt die Landgrafschaft Hessen Darmstadt als Ausgleich fur verlorene rechtsrheinische Gebiete unter anderem Teile der aufgelosten Furstentumer Kurmainz Kurpfalz und des Bistums Worms zugesprochen Auch das Oberamt Starkenburg und mit ihm Ober Hiltersklingen kam an Hessen Darmstadt Dort wurde die Amtsvogtei Furth vorerst als hessisches Amt weitergefuhrt wahrend das Oberamt Starkenburg 1805 aufgelost wurde Die ubergeordnete Verwaltungsbehorde war der Regierungsbezirk Darmstadt der ab 1803 auch als Furstentum Starkenburg bezeichnet wurde 7 In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Damit hatten die Zent Furth und die mit ihnen verbundenen Zentgerichte endgultig ihre Funktion eingebusst Unter Druck Napoleons grundete sich 1806 der Rheinbund dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone durch Franz II womit das Alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 erhob Napoleon die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen den Beitritt zum Rheinbund und Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich zum Grossherzogtum andernfalls drohte er mit Invasion Im Rahmen dieses Vertrages wurden mehrere vorher reichsunmittelbare Territorien darunter auch die Grafschaft Erbach mediatisiert und Grossherzogtum Hessen einverleibt Erhalten blieben die sogenannten standesherrlichen Rechte wie Niedere Gerichtsbarkeit Zehnten Grundzinsen und andere Gefalle die teilweise noch bis 1848 fortbestanden Damit kam auch Unter Hiltersklingen nach Hessen Das Amt Furstenau wurde als hessische Amtsvogtei weitergefuhrt Die Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues beschreibt 1812 uber Hiltersklingen als Ort der Zent Furth Hiltersklingen Heltesling ein Dorf welches schon innerhalb den Grenzen der Grafsch Erbach liegt 2 Stunden von Furth entfernt und ein Filial der Erb Pfarrei Guttersbach ist Man theilt es in Hiltersklingen an der Hardt und in das eigentliche Hiltersklingen Letzteres ist dem Grafl Hause Erbach privative eigen von ersterem hat aber selbiges nur die Centgerichtsbarkeit das Eigenthum und die Vogtei aber gehort zum Hessischen Haus und ans Amt Furth Dieser Antheil besteht in 4 Huben Das ganz Dorf aber enthalt 13 Wohnhauser mit 158 Selen Bei dem Orte sind auch 2 Muhlen Den Zehenden in der Hart bezieht der Souveran allein und da dasige Waldchen ist den Hess Vogteiunterthanen eigen 8 Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten Hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt Im Jahr 1814 wurde die Leibeigenschaft im Grossherzogtum aufgehoben und es erhielt mit der am 17 Dezember 1820 eingefuhrten Verfassung des Grossherzogtums Hessen eine konstitutionelle Monarchie in der der Grossherzog aber noch grosse Machtbefugnisse hatte Die noch bestehenden standesherrlichen Rechte blieben weiter erhalten In den Jahren 1821 22 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Ober Hiltersklingen zum Landratsbezirk Lindenfels und Unter Hiltersklingen zum standesherrlichen Landratsbezirk Erbach kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Unter Hiltersklingen kam zum Landgericht Freienstein mit Sitz in Beerfelden und Ober Hiltersklingen zum Landgericht Furth beides Gerichte erster Instanz Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu So war die Burgermeisterei in Guttersbach auch fur den erbachischen Teil von Hiltersklingen und Teile von Huttenthal zustandig wahrend der ehemals mainzische Teil mit den Orten Grasellenbach Litzelbach und Oberscharbach zur Burgermeisterei in Hammelbach gehorte Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 9 Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Hiltersklingen Hiltersklingen L Bez Erbach und Lindenfels luth Filialdorf liegt 2 3 4 St von Lindenfels und 1 1 4 St von Erbach Man theilt dieses Dorf in das eigentliche Hiltersklingen fruher Heltesklina und in Hilterskiingen an der Hardt ab Das Erstere dem Grafen von Erbach Furstenau und zum Bezirk Erbach gehorig hat 22 Hauser und 145 Seelen unter welchen 137 Luth 6 Kath und 2 Reform sind und kam 1806 unter Hess Hoheit Der andere Theil mit 28 Hausern und 21l Seelen unter denen 19 Luth 19 Kath und 2 Reform sich befinden kam 1802 von Mainz an Hessen Das Ganze gehort zur Pfarrei Guttersbach 10 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde zu dem jetzt der ehemalige Mainzer Teil Hiltersklingens gehorte Die standesherrlichen Landratsbezirke wurden von der Kreisbildung ausgenommen sodass der ehemals erbachische Teil von Hiltersklingen beim Landratsbezirk Erbach verblieb 1842 wurde das Steuersystem im Grossherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten Einnahmen aus Grundbesitz wurden durch ein Steuersystem ersetzt wie es in den Grundzugen heute noch existiert Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 finden sich folgender Eintrag Hiltersklingen Dorf zur evangelischen Pfarrei Guttersbach resp kathol Pfarrei Furth gehorig 50 H 356 E Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim z Thl und Landratsbezirk Erbach z Thl 1 Landger Furth hinsichtlich des Heppenheimer Kreisantheils 2 Landger Freienatein zu Beerfelden hinsichtlich des Erbacher Bezirksantheils incl 4 Muhlen Hofgericht Darmstadt Das Dorf Hiltersklingen besteht aus 2 Theilen dem eigentlichen Hiltersklingen fruher Helteskling und Hiltersklingen an der Hardt Ersteres zur Standesherrschaft des Grafen von Erbach Furstenau gehorig hat 22 Hauser mit 145 Einw und ist erst im Jahre 1806 dem Grossherzogthume Hessen einverleibt Hiltersklingen an der Hardt dagegen 28 Hauser mit 211 Einw enthaltend ist bereits im J 1802 an Hessen abgetreten worden und war vorher churmainzisch 11 Infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 12 daruber hinaus wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und der ehemals mainzische Teil Hiltersklingens wurde dem Kreis Lindenfels und der ehemals erbachisch Teil dem Kreis Erbach zugeordnet Beide Kreis waren neu geschaffen worden 13 2 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten ergaben fur Hiltersklingen 14 Fur den ehemals erbachischen Anteil des Dorfes jetzt im Kreis Erbach Hiltersklingen in Urk Hildegeresbruno Hiltegerskl etc besteht aus 2 verschiedenen Theilen deren einer das eigentliche Hiltersklingen 1806 von Erbach das letztere Hiltersklingen an der Haardt 1802 von Mainz an Hessen kam Urk erscheint es schon als Hildegeresbruno 773 in der Heppenheimer Markbeschreibung Gem 2423 M 466 A 273 Wi 1659 Wa Einw 469 15 Fur den ehemals Kurmainzer Anteil des Dorfes jetzt in Kreis Lindenfels Hilterklingen in Urk Hildegeresbrunno Hiltegersklingen etc luth Fld erscheint schon 773 in der Heppenheimer Markbeschreibnng zerfallt in 2 Theile deren einer das eigentliche Hiltersklingen zu Erbach das zweite Hiltersklingen an der Hardt zu Mainz gehorte Ersterer kam 1806 unter Hessen der letztere 1802 Gem 1042M 281 A cker 22 Wi ese 709 Wa ald Einw 469 16 Am 8 Januar 1855 wurde die bis zu diesem Zeitpunkt unter dem Namen Hiltersklingen gefuhrte Gemeinde formell in die beiden Gemeinden Ober und Unter Hiltersklingen aufgeteilt und beide Gemeinden wurden dem Kreis Erbach zugeordnet 17 18 In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Filialdorf Unter Hiltersklingen mit der Burgermeisterei Hiltersklingen 25 Hauser 180 Einwohnern der Kreis Erbach das Landgericht Freienstein die evangelische Pfarrei Guttersbach des Dekanats Erbach und die katholische Pfarrei Erbach des Dekanats Heppenheim angegeben 19 Fur das Filialdorf Ober Hiltersklingen mit eigener Burgermeisterei 41 Hauser 333 Einwohnern mit der Burgermeisterei Hiltersklingen 25 Hauser 180 Einwohnern der Kreis Erbach das Landgericht Freienstein die evangelische Pfarrei Guttersbach des Dekanats Erbach und die katholische Pfarrei Erbach des Dekanats Heppenheim angegeben 20 Ab 1839 wurde die Nibelungenstrasse von Bensheim ins Lautertal bis Lindenfels ausgebaut und damit ein wichtiger Betrag zur Verbesserung der Infrastruktur des vorderen Odenwaldes geschaffen Eine weitere Verbesserung wurde durch die Eroffnung der Main Neckar Bahn 1846 erreicht die Bensheim zunachst mit Langen Darmstadt und Heppenheim verband und wenig spater bis Frankfurt Heidelberg und Mannheim reichte 21 1870 provoziert der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck durch die sogenannte Emser Depesche den Deutsch Franzosischen Krieg in dem das Grossherzogtum Hessen als Mitglied des Norddeutschen Bundes an der Seite Preussens teilnahm Noch vor dessen offiziellen Ende am 10 Mai 1871 traten die suddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei und am 1 Januar 1871 trat dessen neu Verfassung in Kraft mit der er sich nun Deutsches Reich nannte Auf deutscher Seite forderte dieser Krieg ca 41 000 Tote 22 Mit dem Reichsmunzgesetz gab es Deutschland nur noch eine Wahrung die Mark mit 100 Pfennigen als Untereinheit Zeit der Weltkriege Bearbeiten Am 1 August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus und setzte im ganzen Deutschen Reich der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ein Ende Als nach der deutschen Niederlage am 11 November 1918 der Waffenstillstand unterschrieben wurde hatte auch Hiltersklingen viele Gefallene zu beklagen wahrend der Krieg insgesamt rund 17 Millionen Menschenopfer kostete Das Ende des Deutschen Kaiserreiches war damit besiegelt und die unruhigen Zeiten der Weimarer Republik folgten In der Zeit von 1921 bis 1930 wurden in Deutschland 566 500 Auswanderer gezahlt die versuchten den schwierigen Verhaltnissen in Deutschland zu entfliehen Am 30 Januar 1933 wurde Adolf Hitler Reichskanzler was das Ende der Weimarer Republik und den Beginn der Nationalsozialistischen Diktatur bedeutete Am 1 September 1939 begann mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen der Zweite Weltkrieg der in seinen Auswirkungen noch weit dramatischer war als der Erste Weltkrieg und dessen Opferzahl auf 60 bis 70 Millionen Menschen geschatzt werden In der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Europa erreichen die amerikanischen Verbande Mitte Marz 1945 den Rhein zwischen Mainz und Mannheim Am 22 Marz uberquerte die 3 US Armee bei Oppenheim den Rhein und besetzte am 25 Marz Darmstadt In den ersten Stunden des 26 Marz 1945 uberquerten amerikanische Einheiten bei Hamm und sudlich von Worms den Rhein von wo sie auf breiter Front gegen die Bergstrasse vorrucken Am 27 Marz standen die amerikanischen Truppen in Lorsch Bensheim und Heppenheim und einen Tag spater waren Aschaffenburg am Main sowie der westliche und nordlichen Teil des Odenwaldes besetzt Der Krieg in Europa endete mit der bedingungslosen Kapitulation aller deutschen Truppen die am 8 Mai 1945 um 23 01 Uhr mitteleuropaischer Zeit in Kraft trat Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Es bestand bis 1919 nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Grossherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militarregierung entstand Gross Hessen aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging Nachkriegszeit und Gegenwart Bearbeiten Wie die Einwohnerzahlen von 1936 und 1946 zeigen hatte auch Hiltersklingen nach dem Krieg viele Fluchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zu verkraften Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrossen 2 fur Unter Hiltersklingen mit 605 ha davon 512 ha Wald und fur Ober Hiltersklingen mit 337 ha davon 184 ha Wald angegeben Zum 1 Februar 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen Ober Hiltersklingen und Unter Hiltersklingen zur Gemeinde Hiltersklingen 23 Am 31 Dezember 1971 wurde Hiltersklingen ein Ortsteil der neu gegrundeten Gemeinde Mossautal 24 Fur Hiltersklingen wie fur alle im Zuge der Gebietsreform nach Mossautal eingegliederten Gemeinden wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 25 In der ehemaligen Schule ist einer der beiden Kindergarten der Gemeinde Mossautal untergebracht Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerentwicklung Bearbeiten Unter Hintersklingen 17 Anfang des 18 Jahrhunderts 10 wehrfahige Manner und ein Beisasse 1961 152 evangelische 89 94 17 katholische 10 06 EinwohnerUnter Hiltersklingen Einwohnerzahlen von 1819 bis 1970Jahr Einwohner1819 1451834 2511840 2031846 2921852 1961858 2211864 2041871 1801875 1831885 1751895 1711905 1361910 1471925 1511939 1451946 2171950 1951956 1651961 1691967 2181970 218Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 2 Ober Hintersklingen 18 Anfang des 18 Jahrhunderts 3 wehrfahige Manner 1961 235 evangelische 86 40 30 katholische 11 03 EinwohnerOber Hiltersklingen Einwohnerzahlen von 1819 bis 1970Jahr Einwohner1819 2111834 1841840 2671846 2021852 2731858 2571864 3031871 3331875 3071885 3171895 2731905 2761910 2561925 2531939 2251946 2781950 2661956 2681961 2721967 2771970 278Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 18 Hintersklingen 2 Hiltersklingen Einwohnerzahlen von 1970 bis 2011Jahr Einwohner1970 4961980 1990 2002 4662011 546Quellen 2 26 Zensus 2011 1 Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Hiltersklingen 546 Einwohner Darunter waren 78 14 3 Auslander Nach dem Lebensalter waren 69 Einwohner unter 18 Jahren 252 zwischen 18 und 49 123 zwischen 50 und 64 und 102 Einwohner waren alter 1 Die Einwohner lebten in 201 Haushalten Davon waren 51 Singlehaushalte 72 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften In 42 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 126 Haushaltungen lebten keine Senioren 1 Personlichkeiten BearbeitenGeorg Hess 1784 1860 1812 bis 1860 Schultheiss von HiltersklingenLiteratur BearbeitenPeter W Sattler Elisabeth Worm Peter Bauer Mossautal 1200 Jahre Hiltersklingen das Dorf der Mensch die Arbeit Festschrift und Chronik 795 1995 Gemeinde Mossautal 1995 Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Oktober 1829 Literatur uber Hiltersklingen nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Suche nach Hiltersklingen In Archivportal D der Deutschen Digitalen BibliothekWeblinks BearbeitenWebauftritt der Gemeinde Mossautal Hiltersklingen Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Unter Hiltersklingen Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ober Hiltersklingen Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 38 und 92 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Dezember 2021 a b c d e f g Hiltersklingen Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Regesten der Stadt Heppenheim und Burg Starkenburg bis zum Ende Kurmainzer Oberherrschaft 755 bis 1461 Nr 5 Digitale Ansicht PDF 2 0 MB Im Auftrag des Stadtarchivs Heppenheim zusammengestellt und kommentiert von Torsten Wondrejz Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes von 1856 a b c d Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch Starkenburg Darmstadt 1937 S 334 335 Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 S 178ff online bei google books Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Deutschland seit hundert Jahren Abth Deutschland vor funfzig Jahren Band 3 Voigt amp Gunther Leipzig 1862 OCLC 311428620 S 358 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 S 242 Online bei Google Books M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google 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Unter Hiltersklingen Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 April 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 13 Mai 2018 a b c Ober Hiltersklingen Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 13 Mai 2018 Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen 1869 S 88 online bei google books Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen 1869 S 66 online bei google books Schlagzeilen aus Bensheim zum 175 jahrigen Bestehen des Bergstrasser Anzeigers 2007 PDF 8 61 MB Ein furchtbarer Weg durchs Tal Nicht mehr online verfugbar S 38 archiviert vom Original am 5 Oktober 2016 abgerufen am 28 Dezember 2014 Verlustlisten der deutschen Armee im Feldzug 1870 71 Nicht mehr online verfugbar In Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Archiviert vom Original am 6 Mai 2015 abgerufen am 10 Mai 2018 Gemeindegebietsreform Zusammenschlussen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 6 S 248 Abs 21 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 2 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 357 358 Hauptsatzung 6 PDF 128 kB Gemeinde Mossautal abgerufen im Oktober 2020 Flachennutzungsplan Mossautal PDF 1 9 MB S 26 abgerufen im Oktober 2020 Ortsteile von Mossautal Guttersbach Hiltersklingen Huttenthal Ober Mossau Unter Mossau Normdaten Geografikum GND 2070832 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hiltersklingen amp oldid 235447453 Nachkriegszeit und Gegenwart