www.wikidata.de-de.nina.az
Das Amt Furth auch Amtsvogtei Furth war ein Amt in Kurmainz der Landgrafschaft Hessen Darmstadt und nachfolgend des Grossherzogtums Hessen Verwaltungssitz war Furth im Odenwald Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Geschichte 2 1 Kurmainz 2 2 Hessen 2 3 Ende 3 Umfang 4 Recht 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseFunktion Bearbeiten Hauptartikel Amt historisches Verwaltungsgebiet In der Fruhen Neuzeit waren Amter eine Ebene zwischen den Gemeinden und der Landesherrschaft Die Funktionen von Verwaltung und Rechtsprechung waren hier nicht getrennt Dem Amt stand ein Amtmann vor der von der Landesherrschaft eingesetzt wurde Geschichte BearbeitenKurmainz Bearbeiten Bereits vor Grundung des Amtes war Furth Sitz eines Verwaltungs und Gerichtsbezirks der Zent Furth deren alteste Beschreibung aus dem Jahr 1603 stammt Das Amt Furth auch als Amtsvogtei Furth bezeichnet wurde 1782 anlasslich einer Verwaltungsreform geschaffen Es war dem Unteren Erzstift und dem Oberamt Starkenburg nachgeordnet 1 Das Amt Furth umfasste die Zente Furth Abtsteinach und Morlenbach sowie das Gericht Hartenrod Die Niedere Gerichtsbarkeit blieb bei den bestehenden Zentgerichten Die Zentordnung mit dem Zentschultheiss an der Spitze blieb formal bestehen Die Zentherren waren jedoch gegenuber den vorgesetzten Behorden weisungsgebunden Auch der Burggraf der Starkenburg verlor bei dieser Umstrukturierung an Macht Er war weiter Oberamtmann aber seine Befugnisse wurden stark beschnitten indem ihm ein Oberamtsverweser und ein Oberamtsrichter zur Seite gestellt wurden Die Rechtsprechung der zweiten Instanz wurde jetzt vom Oberamtsrichter und den Amtskellnern von Heppenheim und Bensheim als Beisitzern ausgeubt Hessen Bearbeiten Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde Kurmainz 1803 aufgelost und das Oberamt Starkenburg mit der Amtsvogtei Furth der Landgrafschaft Hessen Darmstadt zugeschlagen 2 die 1806 in Grossherzogtum Hessen umbenannt wurde Die bestehenden Amter so auch Furth wurden als hessische Amter weitergefuhrt wahrend das Oberamt Starkenburg 1805 aufgelost wurde Das Amt Furth war der Provinz Starkenburg unterstellt 1812 wurden bei der Auflosung des ehemals kurpfalzischen Oberamtes Lindenfels eine Reihe von Orten dem Amt Furth zugeordnet in der folgenden Aufstellung mit LF gekennzeichnet andere musste es bei dieser Umstrukturierung an das neu errichtete Amt Waldmichelbach abgeben Als Begrundung wurde angefuhrt dass dies dazu diene Ordnung in die ganz vermengt gelegenen Ortschaften und Hofe zu bringen 3 Ende Bearbeiten Mit der Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 wurde das Gerichtswesen der beiden oberen Instanzen im Grossherzogtum neu organisiert Die Amter so auch das Amt Furth blieben die erste Instanz der Rechtsprechung in Zivilsachen 1821 kam es zu einer Justiz und Verwaltungsreform mit der auch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung auf unterer Ebene umgesetzt wurde Die Amter wurden aufgelost ihre Aufgaben hinsichtlich der Verwaltung neu gebildeten Landratsbezirken die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichten ubertragen 4 Das Amt Furth wurde aufgelost Hinsichtlich der von ihm bis dahin wahrgenommenen Verwaltungsaufgaben trat nun der Landratsbezirk Lindenfels 4 hinsichtlich der Rechtsprechung das Landgericht Furth 4 Umfang BearbeitenDas Amt Furth bestand aus den nachfolgend aufgelisteten Gemeinden und Siedlungen 5 und war in Kurmainzer Zeit in vier Bezirke eingeteilt 6 AS in Kurmainzer Zeit zur Zent Abtsteinach FU in Kurmainzer Zeit zur Zent Furth HR in Kurmainzer Zeit zum Gericht Hartenrod LF 1812 vom aufgelosten Amt Lindenfels MO in Kurmainzer Zeit zur Zent Morlenbach WM 1812 an das Amt Waldmichelbach abgegeben Affolterbach LF Altlechtern FU Aschbach HR WM Anm 1 Brombach FU Buchklingen AS Durr Ellenbach HR WM Anm 2 Eichelberg AS Hof Ellenbach Anm 3 LF Erlenbach LF Eulsbach LF Fahrenbach FU Furth FU Gadern HR WM Glattbach LF Gorxheim AS WM Gras Ellenbach Anm 4 LF Gross Breitenbach MO WM Hammelbach LF Hartenrod HR WM Hiltersklingen FU Anm 5 Klein Breitenbach MO Kocherbach HR WM Kolmbach FU Krockelbach FU Krumbach FU Kunzenbach AS historisch Unter Kunzenbach Lautenweschnitz LF Leberbach FU Linnenbach LF Litzelbach Grasellenbach HR Lohrbach AS WM Lorzenbach FU Mackenheim MO Morlenbach MO WM Nieder Liebersbach MO WM Nieder Mumbach MO WM Ober Abtsteinach AS WM Ober Liebersbach MO WM Ober Scharbach LF Pfaffen Beerfurth LF Schlierbach LF Schnorrenbach MO WM Seidenbach LF Seidenbuch Anm 6 LF Steinbach FU Trosel AS WM Unter Abtsteinach AS WM Unter Flockenbach AS WM Unter Scharbach LF Wahlen LF Wald Michelbach HR Weiher MO WM Weschnitz FU und Winkel LF Das Gebiet des Amtes Furth lag auf den Gemarkungen der heutigen Gemeinden Abtsteinach Birkenau Furth Gorxheimertal Lindenfels Morlenbach Mossautal und Wald Michelbach Recht BearbeitenIm Amt Furth galt in den aus Kurmainz stammenden Teilen das formal 1755 noch einmal eingefuhrte Mainzer Landrecht In den Ortschaften die 1812 aus ehemals Kurpfalzer Bestand hinzukamen galt das Pfalzische Landrecht Das Gemeine Recht galt daruber hinaus soweit das jeweilige Partikularrecht spezielle Regelungen fur einen Sachverhalt nicht enthielt Diese Partikularrechte blieben wahrend des gesamten 19 Jahrhunderts weiter in Geltung als das Gebiet zum Grossherzogtum Hessen gehorte 7 Erst zum 1 Januar 1900 wurden sie von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Burgerlichen Gesetzbuch abgelost Literatur BearbeitenKonrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Geschichte und Statistik des Klosters und Furstenthums Lorsch nebst einer historischen Topographie der Aemter Heppenheim Bensheim Lorsch Furth Gernsheim Hirschhorn u a m Stahl Darmstadt 1812 L Ewald Beitrage zur Landeskunde In Grossherzogliche Centralstelle fur die Landes Statistik Hg Beitrage zur Statistik des Grossherzogthums Hessen Jonghaus Darmstadt 1862 Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 Anmerkungen Bearbeiten Im Juli 1812 nachdem es zunachst dem Amt Waldmichelbach zugeordnet worden war Geheimes Ministerium Organisation der Aemter Furth und Waldmichelbach In Sammlung der in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1812 publicierten Verordnungen und hoheren Verfugungen Grossherzogliche Invalidenanstalt Darmstadt 1813 S 87 Nr 103 Im Juli 1812 nachdem es zunachst dem Amt Waldmichelbach zugeordnet worden war Geheimes Ministerium Organisation der Aemter Furth und Waldmichelbach In Sammlung der in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1812 publicierten Verordnungen und hoheren Verfugungen Grossherzogliche Invalidenanstalt Darmstadt 1813 S 87 Nr 103 Im Juli 1812 nachdem es zunachst dem Amt Waldmichelbach zugeordnet worden war Geheimes Ministerium Organisation der Aemter Furth und Waldmichelbach In Sammlung der in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1812 publicierten Verordnungen und hoheren Verfugungen Grossherzogliche Invalidenanstalt Darmstadt 1813 S 87 Nr 103 Im Juli 1812 nachdem es zunachst dem Amt Waldmichelbach zugeordnet worden war Geheimes Ministerium Organisation der Aemter Furth und Waldmichelbach In Sammlung der in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1812 publicierten Verordnungen und hoheren Verfugungen Grossherzogliche Invalidenanstalt Darmstadt 1813 S 87 Nr 103 Hiltersklingen war ein Kondominat mit der Grafschaft Erbach Furstenau Im Amt Furth war nur die Kurmainz spater Hessen gehorende Halfte eingegliedert Im Juli 1812 nachdem es zunachst dem Amt Bensheim zugeordnet worden war Geheimes Ministerium Organisation der Aemter Furth und Waldmichelbach In Sammlung der in der Grossherzoglich Hessischen Zeitung vom Jahr 1812 publicierten Verordnungen und hoheren Verfugungen Grossherzogliche Invalidenanstalt Darmstadt 1813 S 87 Nr 103 Einzelnachweise Bearbeiten Furth Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 28 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ewald S 45 Bekanntmachung In Grossherzoglich Hessische Zeitung Nr 47 vom 18 April 1812 S 391f a b c Die Eintheilung des Landes in Landraths und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14 Juli 1821 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1821 Nr 33 S 403 ff 406 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Ewald S 45 Nr 154 189 Nahmer S 412 Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 16 109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Furth Odenwald amp oldid 224706257