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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kocherbach Begriffsklarung aufgefuhrt Kocherbach ist ein Ortsteil von Wald Michelbach im sudhessischen Kreis Bergstrasse KocherbachGemeinde Wald MichelbachKoordinaten 49 36 N 8 50 O 49 599555555556 8 8351583333333 383 Koordinaten 49 35 58 N 8 50 7 OHohe 383 383 417 m u NHNFlache 2 81 km 1 Einwohner 222 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 79 Einwohner km Eingemeindung 1 Dezember 1970Eingemeindet nach AffolterbachPostleitzahl 69483Vorwahl 06207 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert 2 2 Vom 19 Jahrhundert bis heute 2 2 1 Kocherbach wird hessisch 2 2 2 Zeit der Weltkriege 2 2 3 Nachkriegszeit und Gegenwart 2 3 Gerichtszugehorigkeit in Hessen 2 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 5 Bevolkerung 2 5 1 Einwohnerstruktur 2 5 2 Einwohnerentwicklung 3 Ortsname 4 Sonstiges 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenKocherbach liegt im Odenwald etwa drei Kilometer nordlich von Wald Michelbach in der Talmulde des gleichnamigen ostwarts fliessenden Bachs der im benachbarten Affolterbach in den oberen Ulfenbach mundet Geschichte BearbeitenVon den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Kocherbach entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die einen Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst dem zugehorigen Bezirk der ausgedehnten Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch Von hier wurde die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes betrieben Der Blutezeit des Klosters Lorsch in dessen Gebiet Kocherbach lag folgte im 11 und 12 Jahrhundert sein Niedergang 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt Die erste urkundliche Erwahnung fur Kocherbach findet sich aus dem Jahr 1320 unter dem Namen Kochelbach als der Pfalzgraf Ruprecht I dem Dietmar Kreis von Lindenfels ein Wittum fur seine Frau auf die Vogtei zu Kocherbach genehmigt Im Jahre 1391 hat dann Ulrich Landschad von Steinach die Vogtei in Kocherbach pfandweise von dem Pfalzgrafen Ruprecht dem II inne die dann nach deren Einlosung 1392 im gleichen Jahr erneuert wurde 3 Fur das Jahr 1568 ist belegt dass Kocherbach zum Kurmainzer Amt Starkenburg und dort zur Zent Abtsteinach zahlt Innerhalb der Zent bildet Kocherbach zusammen mit sechs weiteren Orten Hartenrod Gadern Aschbach Durr Ellenbach Lutzelbach Buchklingen und neun Hofen in Wald Michelbach das Hartenroder Gericht ein gemeinsames Schultzengericht Appellationsgericht und Oberhof waren das Zentgericht in Abtsteinach und das Hofgericht in Heidelberg entschied in letzter Instanz 3 Seit 1461 war das Amt Starkenburg allerdings an die Kurpfalz wiedereinloslich verpfandet Im Verlauf der fur Kurmainz verhangnisvollen Mainzer Stiftsfehde wurde das Amt Starkenburg an Kurpfalz wiedereinloslich verpfandet und blieb anschliessend fur 160 Jahre pfalzisch Pfalzgraf Friedrich liess sich fur seine Unterstutzung von Erzbischof Dieter im durch die Kurfursten am 19 November 1461 geschlossenen Weinheimer Bund das Amt Starkenburg verpfanden wobei Kurmainz das Recht erhielt das Pfand fur 100 000 Pfund wieder einzulosen In den Anfangen der Reformation sympathisierten die pfalzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben aber erst unter Ottheinrich Kurfurst von 1556 bis 1559 erfolgte der offizielle Ubergang zur lutherischen Lehre Danach wechselten seine Nachfolger und gezwungenermassen auch die Bevolkerung mehrfach zwischen der lutherischen reformierten und calvinistischen Religion Die Orte der Zent Abtsteinach gehorten 1568 zur reformierten Pfarrei Waldmichelbach 3 Als im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 spanische Truppen der Katholischen Liga die Region eroberten wurde 1623 die Kurmainzer Herrschaft wieder hergestellt Dadurch wurde die durch die Pfalzgrafen eingefuhrte Reformation weitgehend wieder ruckgangig gemacht und die Bevolkerung musste wieder zum katholischen Glauben zuruckkehren Zwar zogen sich die spanischen Truppen nach 10 Jahren vor den anruckenden Schweden zuruck aber nach der katastrophalen Niederlage der Evangelischen in der Nordlingen 1634 verliessen auch die Schweden die Bergstrasse und mit dem Schwedisch Franzosischen Krieg begann ab 1635 das blutigste Kapitel des Dreissigjahrigen Krieges Aus der Region berichten die Chronisten aus jener Zeit Pest und Hunger wuten im Land und dezimieren die Bevolkerung sodass die Dorfer ofters vollig leer stehen Mit dem Westfalischen Frieden von 1648 wurde die Einlosung der Pfandschaft endgultig festgeschrieben 1658 lasst der Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schonborn in Ober Abtsteinach eine dem heiligen Bonifatius geweihte Kirche errichten zu dessen Pfarrei 23 Orte gehoren und die einzige Kirche der ganzen Zent Abtsteinnach war und zum Bergstrasser Landkapitel zahlte Aus dem Jahr 1654 ist bekannt dass Kocherbach und Lutzelbach zusammen aus 7 Huben bestanden wovon 3 den Kreisen von Lindenfels und 4 der Kurmainzischen Kellerei in Heppenheim gehoren Als es 1782 zu einer Umstrukturierung im Bereich des Kurmainzer Amtes Starkenburg kam wurde der Bereich des Amtes in die vier untergeordnete Amtsvogteien Heppenheim Bensheim Lorsch und Furth aufgeteilt und das Amt in Oberamt umbenannt Die Zente Furth Morlenbach und Abtsteinach mit dem Untergericht Hartenrod zu dem Kocherbach gehorte wurden der Amtsvogtei Furth unterstellt und musste ihre Befugnisse weitgehend abgeben Zwar blieb die Zentordnung mit dem Zentschultheiss formal bestehen dieser konnte jedoch nur noch die Anordnungen der ubergeordneten Behorden Oberamt Starkenburg Unteramt Furth ausfuhren Das Oberamt Starkenburg gehorte verwaltungsmassig zum Unteren Erzstift des Kurfurstentums Mainz 1 Vom 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Kocherbach wird hessisch Bearbeiten Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Als Folge der Napoleonischen Kriege wurde bereits 1797 das Linke Rheinufer und damit der linksrheinische Teil von Kurmainz durch Frankreich annektiert In seiner letzten Sitzung verabschiedete im Februar 1803 der Immerwahrende Reichstag in Regensburg den Reichsdeputationshauptschluss der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte und die territorialen Verhaltnisse im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation neu regelte Dabei erhielt die Landgrafschaft Hessen Darmstadt als Ausgleich fur verlorene rechtsrheinische Gebiete unter anderem Teile der aufgelosten Furstentumer Kurmainz Kurpfalz und des Worms zugesprochen Auch das Oberamt Starkenburg und mit ihm Kocherbach kam an Hessen Darmstadt Dort wurde die Amtsvogtei Furth vorerst als hessisches Amt weitergefuhrt wahrend das Oberamt Starkenburg 1805 aufgelost wurde Die ubergeordnete Verwaltungsbehorde war der Regierungsbezirk Darmstadt der ab 1803 auch als Furstentum Starkenburg bezeichnet wurde 4 In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt eingerichtet Es war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Damit hatten die Zente und die mit ihnen verbundenen Zentgerichte endgultig ihre Funktion eingebusst Unter Druck Napoleons grundete sich 1806 der Rheinbund dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone womit das alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 erhob Napoleon die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen den Beitritt zum Rheinbund und Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich zum Grossherzogtum andernfalls drohte er mit Invasion Konrad Dahl berichtet 1812 in seiner Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues uber Kocherbach als Ort des Hartenroder Gerichts der Zent Abtsteinach Kocherbach ein Dorf von 7 Hofen 10 Hausern mit 92 Selen Von Gadern ist es St entfernt In diesen 3 Orten Hartenrod Gadern und Kocherbach hat die Oberschafnerei Lorsch 1 3 und die Kellerei Lindenfels 2 3 am Zehenden 5 Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten Hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt Im Jahr 1814 wurde die Leibeigenschaft im Grossherzogtum aufgehoben und es erhielt mit der am 17 Dezember 1820 eingefuhrten Verfassung des Grossherzogtums Hessen eine konstitutionelle Monarchie in der der Grossherzog aber noch grosse Machtbefugnisse hatte Die noch bestehenden standesherrlichen Rechte wie Niedere Gerichtsbarkeit Zehnten Grundzinsen und andere Gefalle blieben aber noch bis 1848 bestehen 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Kocherbach zum Landratsbezirk Lindenfels kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Deren Gerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken Fur den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Administrative Verwaltung auf Gemeindeebene So war die Burgermeisterei in Affolterbach auch fur Kocherbach Unterscharbach und Wahlen zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 6 Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Kocherbach Kocherbach L Bez Lindenfels kath Filialdorf liegt 3 St von Lindenfels und hat 15 Hauser und 147 Einw die ausser 1 Luth katholisch sind Ulrich Landschad von Steinach war mit diesem Dorfe belehnt gab aber 1392 die Lehenbriefe an den Pfalzgrafen Ruprecht II zuruck Aber noch in demselben Jahre erhielt Ulrich dieses Dorf als Pfandschaft welche jedoch in der Folge wieder abgelosst wurde Im Jahr 1802 kam Kocherbach von Mainz an Hessen 7 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde zu dem jetzt Kocherbach gehorte 1842 wurde das Steuersystem im Grossherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten Einnahmen aus Grundbesitz wurden durch ein Steuersystem ersetzt wie es in den Grundzugen heute noch existiert Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 finden sich folgender Eintrag Kocherbach b Lindenfels Dorf zur evangel Pfarrei Waldmichelbach resp kathol Pfarrei Abt Steinach gehorig 15 H 147 kathol E Grossherzogth Hessen Prov Starkenburg Kreis Heppenheim Landgericht Furth Hofgericht Darmstadt Das Dorf Kocherbach ist im Jahre 1802 von Mainz an Hessen ubergegangen 8 Infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 9 Daruber hinaus wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und Kocherbach wurde Teil des neu geschaffenen Kreises Lindenfels 10 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten 11 ergaben fur Kocherbach 12 Katholisches Filialdorf mit 225 Einwohnern Die Gemarkung besteht aus 1123 Morgen davon 484 Morgen Ackerland 137 Morgen Wiesen und 465 Morgen Wald In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Filialdorf Kocherbach die Burgermeisterei Gadern 16 Hauser 119 Einwohnern der Kreis Lindenfels das Landgericht Furth die evangelische Pfarrei Wald Michelbach mit dem Dekanat in Lindenfels und die katholische Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Heppenheim angegeben Zur Gemarkung gehorten ausserdem der Hof Steckelsberg 1 Haus 14 Einw und auf der Tromm 7 Hauser 53 Einw 13 1870 provoziert der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck durch die sogenannte Emser Depesche den Deutsch Franzosischen Krieg in dem das Grossherzogtum Hessen als Mitglied des Norddeutschen Bundes an der Seite Preussens teilnahm Noch vor dessen offiziellen Ende am 10 Mai 1871 traten die suddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei und am 1 Januar 1871 trat dessen neu Verfassung in Kraft mit der er sich nun Deutsches Reich nannte Auf deutscher Seite forderte dieser Krieg ca 41 000 Tote 14 Mit dem Reichsmunzgesetz gab es Deutschland nur noch eine Wahrung die Mark mit 100 Pfennigen als Untereinheit Nachdem das Grossherzogtum Hessen ab 1871 Teil des Deutschen Reiches war wurden 1874 eine Reihe von Verwaltungsreformen beschlossen So wurden die landesstandige Geschaftsordnung sowie die Verwaltung der Kreise und Provinzen durch Kreis und Provinzialtage geregelt Die Neuregelung trat am 12 Juli 1874 in Kraft und verfugte auch die Auflosung der Kreise Lindenfels und Wimpfen und die Wiedereingliederung Kocherbachs in den Kreis Heppenheim 15 Zeit der Weltkriege Bearbeiten Am 1 August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus und setzte im ganzen Deutschen Reich der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ein Ende Als nach der deutschen Niederlage am 11 November 1918 der Waffenstillstand unterschrieben wurde hatte auch Kocherbach viele Gefallene zu beklagen wahrend der Krieg insgesamt rund 17 Millionen Menschenopfer kostete Das Ende des Deutschen Kaiserreiches war damit besiegelt und die unruhigen Zeiten der Weimarer Republik folgten In der Zeit von 1921 bis 1930 wurden in Deutschland 566 500 Auswanderer gezahlt die versuchten den schwierigen Verhaltnissen in Deutschland zu entfliehen Im Jahr 1927 wurde Gemarkungsgrosse mit 280 8 ha angegeben 3 Am 30 Januar 1933 wurde Adolf Hitler Reichskanzler was das Ende der Weimarer Republik und den Beginn der Nationalsozialistischen Diktatur bedeutete Die hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflosung der Provinzial und Kreistage aufgehoben Zum 1 November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft In der ehemaligen Provinz Starkenburg war der Kreis Bensheim besonders betroffen da er aufgelost und zum grossten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen wurde Der Kreis Heppenheim ubernahm auch die Rechtsnachfolge des Kreises Bensheim und erhielt den neuen Namen Landkreis Bergstrasse 16 1 Am 1 September 1939 begann mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen der Zweite Weltkrieg der in seinen Auswirkungen noch weit dramatischer war als der Erste Weltkrieg und dessen Opferzahl auf 60 bis 70 Millionen Menschen geschatzt werden In der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Europa erreichen die amerikanischen Verbande Mitte Marz 1945 den Rhein zwischen Mainz und Mannheim Am 22 Marz uberquerte die 3 US Armee bei Oppenheim den Rhein und besetzte am 25 Marz Darmstadt In den ersten Stunden des 26 Marz 1945 uberquerten amerikanische Einheiten bei Hamm und sudlich von Worms den Rhein von wo sie auf breiter Front gegen die Bergstrasse vorrucken Am 27 Marz standen die amerikanischen Truppen in Lorsch Bensheim und Heppenheim und einen Tag spater waren Aschaffenburg am Main sowie der westliche und nordlichen Teil des Odenwaldes besetzt Der Krieg in Europa endete mit der bedingungslosen Kapitulation aller deutschen Truppen die am 8 Mai 1945 um 23 01 Uhr mitteleuropaischer Zeit in Kraft trat Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Es bestand bis 1919 nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Grossherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militarregierung entstand Gross Hessen aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging Nachkriegszeit und Gegenwart Bearbeiten Wie die Einwohnerzahlen von 1939 und 1946 zeigen hatte auch Kocherbach nach dem Krieg viele Fluchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zu verkraften Erst 1957 erhielt der Orte eine eigene Burgermeisterei Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 281 ha angegeben davon waren 128 ha Wald 1 Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbstandige Gemeinde Kocherbach am 1 Dezember 1970 freiwillig an die Gemeinde Affolterbach an 17 und wurde mit dieser zusammen kraft Gesetzes am 1 August 1972 in die Gemeinde Wald Michelbach eingegliedert 18 Fur Kocherbach wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 19 Gerichtszugehorigkeit in Hessen Bearbeiten Fur Rechtsprechung der ersten Instanz war anfangs das Amtsvogtei Furth und ab 1813 das neu gebildete Justizamt in Furth zustandig Das Hofgericht Darmstadt war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Mit Einrichtung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Furth das Gericht erster Instanz 1853 wurde daraus ein neuer Landgerichtsbezirk ausgegliedert das Landgericht Waldmichelbach zu dem auch Kocherbach gehorte Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten wurde nun das Amtsgericht Wald Michelbach im Bezirk des Landgerichts Darmstadt zustandig 20 1943 wurde der Amtsgerichtsbezirk Wald Michelbach kriegsbedingt vorubergehend aufgelost dem Amtsgericht Furth zugeordnet und dort als Zweigstelle gefuhrt 21 was nach dem Krieg wieder ruckgangig gemacht wurde Zum 1 Juli 1968 wurde dann das Amtsgericht Wald Michelbach aufgelost 22 womit Kocherbach endgultig in die Zustandigkeit des Amtsgerichts Furth kam Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten in denen Kocherbach lag 1 23 24 vor 1782 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Mainz Amt Starkenburg 1461 1650 an Kurpfalz verpfandet Zent Abtsteinach Gericht Hartenrod ab 1782 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Mainz Unteres Erzstift Oberamt Starkenburg Amtsvogtei Furth Gericht Hartenrod ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Reichsdeputationshauptschluss Furstentum Starkenburg Amt Furth ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Furth ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 1 Provinz Starkenburg Amt Furth ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Lindenfels Anm 2 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Heppenheim ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1874 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Bergstrasse 25 Anm 3 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1970 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Affolterbach Anm 4 ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Wald Michelbach Anm 5 Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Kocherbach 219 Einwohner Darunter waren 6 2 7 Auslander Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren 90 waren zwischen 18 und 49 87 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren alter 26 Die Einwohner lebten in 102 Haushalten Davon waren 36 Singlehaushalte 24 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 18 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 72 Haushaltungen leben keine Senioren 26 Im Jahr 1961 wurden 20 evangelische 9 80 und 183 katholische 89 71 Christen gezahlt 1 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Kocherbach Einwohnerzahlen von 1829 bis 2019Jahr Einwohner1829 1471834 1591840 1811846 2081852 2251858 1971864 1951871 1891875 1971885 1781895 1641905 1791910 1851925 2111939 1861946 2451950 2251956 1771961 2041967 2061970 1981980 1990 2005 2402011 2192015 2402019 222Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 nach 1970 Gemeinde Wald Michelbach 27 2 Zensus 2011 26 Ortsname BearbeitenDer Ortsname wird vom kleinen Bach Kocher abgeleitet der am Abhang der Tromm entspringt und bei Affolterbach in den Ulfenbach mundet Sonstiges Bearbeiten nbsp Die Dreifaltigkeits KircheDas Ortsbild wird von der katholischen Dreifaltigkeits Kirche gepragt die zwischen 1964 und 1967 erbaut wurde In Kocherbach gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus aus dem Jahre 1978 Weblinks BearbeitenInternetauftritt der Gemeinde Wald Michelbach Kocherbach auf der Homepage von Wald Michelbach aus dem Jahr 2006 Memento vom 4 Marz 2014 im Internet Archive Kocherbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgrundung Trennung zwischen Justiz Landgericht Furth und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 1 Dezember 1970 als Ortsteil zur Gemeinde Affolterbach Am 1 August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Wald Michelbach Einzelnachweise a b c d e f g Kocherbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Haushaltsplan 2021 PDF 13 7 MB Vorbericht 1 2 Einwohnerzahl Ortsteile 31 Dez 2019 Gemeinde Waldmichelbach S 24 abgerufen im Februar 2021 a b c d Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch Starkenburg Darmstadt 1937 S 401 Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Deutschland seit hundert Jahren Abth Deutschland vor funfzig Jahren Band 3 Voigt amp Gunther Leipzig 1862 OCLC 311428620 S 358 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 S 246 Online bei Google Books M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google books Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Oktober 1829 S 85 Online bei Google Books Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Naumburg 1845 Band 1 S 785 online bei Hathi Trust digital library Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7 August 1848 In Grossherzog von Hessen Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1848 Nr 40 S 237 241 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 42 9 MB Verordnung die Eintheilung des Grossherzogtums in Kreise Betreffend vom 12 Mai 1852 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr 30 S 224 229 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital PDF Wolfgang Torge Geschichte der Geodasie in Deutschland Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 019056 4 S 172 Teilansicht bei google books Philipp Alexander Ferdinand Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit Jonghans Darmstadt 1854 S 344 online bei google books Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen 1869 S 48 online bei google books Verlustlisten der deutschen Armee im Feldzug 1870 71 In Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Archiviert vom Original am 6 Mai 2015 abgerufen am 10 Mai 2018 Martin Kukowski Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Uberlieferung aus dem ehemaligen Grossherzogtum und dem Volksstaat Hessen Band 3 K G Saur 1998 ISBN 3 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Siedelsbrunn Unter Schonmattenwag mit Weiler Korsika Kerngemeinde Wald Michelbach mit Weilern Ober Mengelbach und Stallenkandel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kocherbach amp oldid 234629747