www.wikidata.de-de.nina.az
Wahlen ist ein Ortsteil der Gemeinde Grasellenbach im sudhessischen Kreis Bergstrasse Der Ort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort 3 WahlenGemeinde GrasellenbachKoordinaten 49 37 N 8 51 O 49 615385 8 85622 367 Koordinaten 49 36 55 N 8 51 22 OHohe 367 m u NHNFlache 2 8 km 1 Einwohner 915 Mai 2011 2 Bevolkerungsdichte 327 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 64689Vorwahl 06207 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Uberblick 2 2 Staats und Verwaltungsgeschichte 2 3 Gerichtszugehorigkeit in Hessen 2 4 Historische Beschreibungen 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerentwicklung 3 2 Historische Religionszugehorigkeit 4 Verkehr 5 Literatur 6 Anmerkungen und Einzelnachweise 7 WeblinksGeographische Lage BearbeitenWahlen liegt auf 370 m u NHN im Odenwald und ist damit der am niedrigsten gelegene Ortsteil von Grasellenbach Wahlen liegt in der Talverzweigung am Zusammenfluss der beiden Quellflusse die fur sich jeweils in Anspruch nehmen der Oberlauf des Ulfenbachs zu sein der in allgemeiner Nord Sud Richtung dem Neckar zufliesst Der westliche der beiden Quellflusse ist auch unter dem Namen Hammelbach bekannt Geschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Eine erste erhalten gebliebene urkundliche Erwahnung als Waldau datiert von 1359 in den Regesten der Pfalzgrafschaft bei Rhein als Pfalzgraf Ruprecht I den Verkauf von Wahlen Waldau Scharbach Scharpach und Gras Ellenbach Ellenbach durch Hartmud von Cronberg an Rudolf von Beckingen bewilligt 4 Einst stand am sudwestlichen Ortsrand die Burg Waldau als Wasserburg Dies entstand wohl im 12 13 Jahrhundert und war als Lehen des Klosters Lorsch im Besitz einer Adelsfamilie von Waldau die anscheinend im 13 Jahrhundert ausstarb Berthold von Waldau wurde 1255 urkundlich genannt Nach der Auflosung des Klosterbesitzes scheinen 1232 die Pfalzgrafen als Landesherren in den Besitz von Waldau gekommen zu sein 1423 wurde die Burg letztmals erwahnt Spater war Wahlen im Besitz der Kreisen von Lindenfels die es 1439 wieder an die Kurpfalz verkaufen Wahrend der Reformation wurde der Ort vorwiegend evangelisch und gehorte als Filialdorf zur reformierten Pfarrei Waldmichelbach Am Ende des Dreissigjahrigen Kriegs 1648 durfte der Ort wie viele Gebiete der Kurpfalz fast menschenleer gewesen sein Nach dem verheerenden Krieg betrieb die Kurpfalz auf ihrem Gebiet eine durch religiose Toleranz gepragte Wiederansiedlungspolitik Doch die in der unruhigen Folgezeit ausbrechenden Kriege wie der Pfalzische Erbfolgekrieg 1688 1697 und der Spanische Erbfolgekrieg 1701 1714 machte viele der Bemuhungen wieder zunichte und Zehntausende Pfalzer emigrierten u a nach Nordamerika und Preussen Auch in religioser Hinsicht war die Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg von grosser Unruhe gepragt 1685 starb die reformierte Linie Pfalz Simmern aus und die katholischen Vettern der Linie Pfalz Neuburg traten mit Kurfurst Philipp Wilhelm die Regierung in der Kurpfalz an Dieser ordnete die Gleichstellung des katholischen Glaubens in der mehrheitlich evangelischen bevolkerten Pfalz an Schon wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs hatte Frankreich versucht in den eroberten Gebieten die Gegenreformation voranzutreiben und etliche katholische Pfarreien gegrundet Der Krieg endete 1697 mit dem Frieden von Rijswijk der die Stellung des zu diesem Zeitpunkt regierenden katholischen Kurfursten Johann Wilhelm starkte Dies fuhrte am 26 Oktober 1698 zum Erlass des Simultaneum Danach waren die Katholiken berechtigt alle reformierten Einrichtungen wie Kirchen Schulen und Friedhofe mitzunutzen wahrend dies umgekehrt nicht erlaubt wurde Weiterhin wurde die bis dahin selbstandige reformierte Kirchenverwaltung dem Landesherren unterstellt Erst auf Betreiben Preussens kam es 1705 zur sogenannten Pfalzische Kirchenteilung in der das Simultanum ruckgangig gemacht wurde und die Kirchen im Land wurden mitsamt Pfarrhausern und Schulen zwischen den Reformierten und den Katholiken im Verhaltnis funf zu zwei aufgeteilt Sonderregelungen gab es fur die drei Hauptstadte Heidelberg Mannheim und Frankenthal sowie die Oberamtsstadte Alzey Kaiserslautern Oppenheim Bacharach und Weinheim In den Stadten mit zwei Kirchen sollte die eine den Protestanten und die andere den Katholiken zufallen in den anderen wo nur eine Kirche bestand der Chor vom Langhaus durch eine Mauer geschieden und jener den Katholiken dieses den Protestanten eingeraumt werden Den Lutheranern wurden nur jene Kirchen zugestanden die sie im Jahr 1624 besassen oder danach gebaut hatten Unter Pfalzer Herrschaft gehorte der Ort bis 1803 zur Eicher oder Hammelbach Zent des Oberamts Lindenfels und kam dann infolge des Reichsdeputationshauptschlusses der die Auflosung der Kurpfalz verfugte nach Hessen Dort wird er ab 1821 durch den Landratsbezirk Lindenfels verwaltet wobei die Burgermeisterei in Affolterbach auch fur Kocherbach Unter Scharbach und Wahlen zustandig war Uber mehrere Verwaltungsreformen in Hessen gelangt der Ort schliesslich 1938 zum heutigen Landkreis Bergstrasse Von 1901 bis 1983 war Wahlen der Endpunkt der Uberwaldbahn Nach Stilllegung der Strecke wurden die Gleise 1985 abgebaut Am 31 Dezember 1971 schlossen sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbststandigen Gemeinden Wahlen Hammelbach und Gras Ellenbach zur neuen Gemeinde Grasellenbach zusammen 5 Staats und Verwaltungsgeschichte Bearbeiten Wahlen entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die ein Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst dem zugehorigen Bezirk der ausgedehnten Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch Von hier wurde die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes betrieben Der Blutezeit des Klosters Lorsch in dessen Gebiet Wahlen lag folgte im 11 und 12 Jahrhundert sein Niedergang 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt Nach langen Streitigkeiten konnten sich die Kurpfalz und das Erzbistum Mainz Anfang des 14 Jahrhunderts uber das Erbe aus dem Lorscher Abtei einigen und die pfalzer Teile wurden durch die Amtsvogtei Lindenfels verwaltet Die fruheste bekannte Erwahnung von Wahlen erfolgte 1359 als Pfalzgraf Ruprecht I den Verkauf von Wahlen Waldau Scharbach Scharpach und Gras Ellenbach Ellenbach durch Hartmud von Cronberg an Rudolf von Beckingen bewilligt Danach kommt Wahlen in den Besitz der Kreisen von Lindenfels die es 1423 an den Pfalzgrafen Ludwig III verkaufen Weitere Erwahnung findet Wahlen als 1439 Wahlen Scharbach und Gras Ellenbach zu 140 fl pfalzische Landschatzung herangezogen werden 1488 hat die Kurpfalz Hauptrecht Frevel Unfel Atzung Gebot und Verbot uber Wahlen Der Pfalzgraf hat zwei Drittel des grossen und kleinen Zehnten 1568 haben Wahlen Gras Ellenbach und Nieder Scharbach ein Niedergericht das viermal im Jahr vom Zentgrafen der auch Schultheis ist gehalten wird Am grossen und kleinen Zehnten bezog die kurpfalzische Hofkammer zwei Drittel und die Propstei des ehemaligen Klosters Lorsch ein Drittel 4 1613 ist belegt dass das genannte Niedergericht zur Eicher bzw Hammelbacher Zent gehort wo Kurpfalz viermal jahrlich ein offenes Rugegericht halt Die Zehntverhaltnisse waren die gleichen wie 1568 In den Anfangen der Reformation sympathisierten die pfalzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben aber erst unter Ottheinrich Kurfurst von 1556 bis 1559 erfolgte der offizielle Ubergang zur lutherischen Lehre Danach wechselten seine Nachfolger und gezwungenermassen auch die Bevolkerung mehrfach zwischen der lutherischen reformierten und calvinistischen Religion Wahlen wird Filialdorf der reformierten Pfarrei Wald Michelbach 4 Weitere Belege uber Wahlen ergeben fur das Jahr 1613 dass der Ort sechs Huben und an Leibeigenen funf Manner und funf Frauen hatte Nach dem Verzeichnis von 1784 befanden sich damals in 16 Wohnstatten 24 Familien mit 124 Seelen sowie eine Muhle im Dorf Die Gemarkung bestand aus 197 Morgen Ackern 92 Morgen Wiesen 2 Morgen Garten 100 Morgen Weide und 61 Morgen Wald Es gab einen Kurfurstlichen Forster der sowohl uber diese als auch uber alle anderen Waldungen der Zent Wald Michelbach und der Zent Hammelbach die Aufsicht hatte Vom Zehnten bezog Kurpfalz zwei Drittel und die Kurmainzische Hofkammer noch aus der Zeit des Klosters Lorsch ein Drittel 4 6 7 Bis 1737 unterstand das Amt Lindenfels dem Oberamt Heidelberg danach wurde Lindenfels ein Oberamt Wahlen war innerhalb des Amtes Lindenfels Teil der Zent Hammelbach auch Eicher Affolderbacher oder Wahlheimer Zent genannt Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Infolge der Napoleonischen Kriege wurde das Heilige Romische Reich Deutscher Nation durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 neu geordnet und horte mit der Niederlegung der Reichskrone am 6 August 1806 auf zu bestehen Durch diese Neuordnung und Auflosung der Kurpfalz kam das Oberamt Lindenfels und mit ihm Wahlen zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt die 1806 in dem ebenfalls auf Druck Napoleons gebildete Grossherzogtum Hessen aufging Als das Oberamt Lindenfels 1803 zu Hessen kommt wurde es vorerst als hessische Amtsvogtei weitergefuhrt Ab 1812 gehort Wahlen dann zur Amtsvogtei Furth 8 Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten Hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Wahlen zum Landratsbezirk Lindenfels kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Deren Gerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken Fur den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu So war die Burgermeisterei in Affolterbach auch fur Kocherbach Unterscharbach und Wahlen zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 9 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde zu dem jetzt Wahlen gehorte 1842 wurde das Steuersystem im Grossherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten Einnahmen aus Grundbesitz wurden durch ein Steuersystem ersetzt wie es in den Grundzugen heute noch existiert Infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 10 Daruber hinaus wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und Wahlen wurde Teil des neu geschaffenen Kreises Lindenfels 11 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten 12 ergaben fur Wahlen 13 Ein reformatorisches und katholische Filialdorf mit 339 Einwohnern Die Gemarkung besteht aus 1118 Morgen davon 378 Morgen Ackerland 218 Morgen Wiesen und 494 Morgen Wald In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Filialdorf Wahlen mit eigener Burgermeisterei 39 Hauser 308 Einwohnern der Kreis Lindenfels das Landgericht Wald Michelbach die evangelische reformierte Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Lindenfels und die katholische Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Heppenheim angegeben Die Burgermeisterei in Wahlen war ausserdem fur den Wohnplatz Am Kochertsberg ein Haus 8 Einw zustandig 14 Nachdem das Grossherzogtum Hessen ab 1871 Teil des Deutschen Reiches geworden war wurden 1874 eine Reihe von Verwaltungsreformen beschlossen So wurden die landesstandige Geschaftsordnung sowie die Verwaltung der Kreise und Provinzen durch Kreis und Provinzialtage geregelt Die Neuregelung trat am 12 Juli 1874 in Kraft und verfugte auch die Auflosung der Kreise Lindenfels und Wimpfen und die Wiedereingliederung von Wahlen in den Kreis Heppenheim 15 Die hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflosung der Provinzial und Kreistage aufgehoben Zum 1 November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft In der ehemaligen Provinz Starkenburg war der Kreis Bensheim besonders betroffen da er aufgelost und zum grossten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen wurde Der Kreis Heppenheim ubernahm auch die Rechtsnachfolge des Kreises Bensheim und erhielt den neuen Namen Landkreis Bergstrasse 16 1 Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Es bestand bis 1919 nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Grossherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militarregierung entstand Gross Hessen aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 280 davon 131 ha angegeben davon waren 131 ha Wald 1 Am 31 Dezember 1971 schlossen sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbststandigen Gemeinden Wahlen Hammelbach und Gras Ellenbach zur neuen Gemeinde Grasellenbach zusammen 5 Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet Die folgende Liste zeigt im Uberblick die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Wahlen angehorte 1 17 18 vor 1737 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Pfalzbayern Pfalzgrafschaft bei Rhein Oberamt Heidelberg Amt Lindenfels Zent Hammelbach ab 1737 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Pfalzbayern Pfalzgrafschaft bei Rhein Oberamt Lindenfels Zent Hammelbach ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Reichsdeputationshauptschluss Furstentum Starkenburg Amt Lindenfels ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Lindenfels ab 1812 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Furth ab 1815 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Amt Furth ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Lindenfels Anm 1 ab 1832 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1848 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Heppenheim ab 1852 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1874 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Bergstrasse 19 Anm 2 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Grasellenbach Anm 3 Gerichtszugehorigkeit in Hessen Bearbeiten In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde weiter durch Amter Standesherren und Patrimonialgerichte wahrgenommen Fur Wahlen war das Amt Furth zustandig ab 1813 dann das neu gebildete Justizamt in Furth Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Mit Einrichtung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz fur Wahlen zustandig 1853 wurde aus dessen Gerichtsbezirk ein neuer Landgerichtsbezirk ausgegliedert das Landgericht Waldmichelbach zu dem nun auch Wahlen gehorte 20 Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten wurde nun das Amtsgericht Wald Michelbach im Bezirk des Landgerichts Darmstadt zustandig 21 1943 wurde der Amtsgerichtsbezirk Wald Michelbach kriegsbedingt vorubergehend aufgelost dem Amtsgericht Furth zugeordnet und dort als Zweigstelle gefuhrt 22 was nach dem Krieg wieder ruckgangig gemacht wurde Zum 1 Juli 1968 wurde dann das Amtsgericht Wald Michelbach aufgelost 23 womit Wahlen wieder und endgultig in die Zustandigkeit des Amtsgerichts Furth kam Historische Beschreibungen Bearbeiten Im Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine findet sich 1786 uber Wahlen Wahlen Ein Dorflein zwo Stunden von LindenfelS sudostwarts entlegen hat zu Nachbaren gegen Osten die vorgedachte Ulvenhofe gegen Sud Affalterbach gegen West Unter Scharbach gegen Norden folgende Dorflein Gros Ellenbach Wahlen hies vormals Waldau Bernhard Kreiss von Lindenfels Ritter verkaufte dem Pfalzgrafen Ludwig III im J 1423 Waldau mit den Dorfern Scharbach und Gros Ellenbach samt ihren Gerichten Herrschaften Zehnten Leuten Gutern armen Leuten die er solcher Zeit gehabt fur siebenzehen hundert Gulden Rheinisch Neben diesem Dorfe flieset die Ellenbach vorbei und vereiniget sich nachst der Affalterbacher Granze am sogenannten Steinwehre mit der daselbst ihren Anfang nehmenden Ulvenbach oder Ulvina In jene Ellenbach fallt noch zuvor das Schwarzbachlein weiches die am Orte befindliche Kameral Erbbestandsmuhle treibet und in die Ulvendach ergieset sich dahier das Schaafbachlein 6 Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Wahlen Wahlen L Bez Lindenfels kath und reform Filialdorf liegt am Ulvenbach 2 St von Lindenfels hat 44 Hauser und 285 Einw unter welchen sich 120 Reform 123 Kath und 42 Luth befinden Hier sind Ziegelhutten Bernhard Kreiss von Lindenfels verkaufte 1423 diesen Ort dem Pfalzgrafen Ludwig III und 1802 kam Wahlen an Hessen 24 Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 heisst es Wahlen Dorf zur reformirten und resp katholischen Pfarrei Waldmichelbach gehorig 44 H 285 meistens kathol und reformirte Einw Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim Landgericht Furth Hofgericht Darmstadt Das Dorf Wahlen am Ulvenbach liegend hat 1 Muhle und 2 Ziegeleien und ist im J 1802 an Hessen ubergegangen Zu dem Dorfe gehorent Haus am Kochertsberg und 1 Haus am Bruchstall 25 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerentwicklung Bearbeiten Die folgenden Einwohnerzahlen sind dokumentiert 1613 Leibeigene 5 Manner und 5 Frauen 1 1784 124 Seelen 16 Wohnstatten mit 24 Familien 6 1806 167 Einwohner 26 1829 285 Einwohner 44 Hauser 24 1867 316 Einwohner 40 Hauser 14 Wahlen Einwohnerzahlen von 1784 bis 2011Jahr Einwohner1784 1261806 1671829 2851834 3431840 3801846 4091852 3391858 3671864 3381871 3311875 3111885 2901895 2471905 3021910 3051925 2851939 3781946 5921950 5591956 4971961 5531967 6501970 7211980 1990 2005 8902011 915Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Gemeinde Grasellenbach 27 Zensus 2011 2 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1829 42 lutheranische 14 74 120 reformierte 42 11 und 123 katholische 43 16 Einwohner 24 1961 282 evangelische 50 99 261 katholische 47 20 EinwohnerVerkehr BearbeitenWahlen ist ein Knotenpunkt fur den Strassenverkehr im nordlichen Uberwald Hier mundet von Nordwesten aus dem Weschnitztal uber Hammelbach kommend die Landesstrasse L 3346 in die Landesstrasse L 3105 ein Diese zweigt an der Wegscheide von der als Siegfriedstrasse bekannten Bundesstrasse 460 nach Suden ab fuhrt bei Gras Ellenbach in das Ulfenbachtal hinab und erreicht uber Wald Michelbach schliesslich Hirschhorn Neckar Die Uberwaldbahn wurde am 24 September 1983 stillgelegt und hier 1985 abgebaut Literatur BearbeitenJohann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Band 1 Leipzig 1786 1788 Online bei Hathi Trust digital library Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 1829 Christoph Friedrich Moritz Ludwig Marchand Lindenfels Ein Beitrag zur Ortsgeschichte des Grossherzogthums Hessen Darmstadt 1858 archive org Philipp Alexander Ferdinand Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit Jonghans Darmstadt 1854 archive org Literatur uber Wahlen nach Register nach GND In Hessische BibliographieAnmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Trennung zwischen Justiz Landgericht Furth und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 31 Dezember 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Grasellenbach Einzelnachweise a b c d e f Wahlen Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 23 Mai 2018 a b Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Januar 2020 77 Sitzung des Fachausschusses fur Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 17 November 2011 In Staatszeiger fur das Land Hessen Nr 7 2012 ISSN 0724 7885 S 221 a b c d Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamensbuch Starkenburg Hrsg Historische Kommission fur den Volksstaat Hessen Band 1 Selbstverlag Darmstadt 1937 OCLC 614375103 S 723 f a b Karl Heinz Gerstemeier Karl Reinhard Hinkel Hessen Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform Eine Dokumentation Hrsg Hessischer Minister des Inneren Bernecker Melsungen 1977 OCLC 180532844 S 206 a b c Johann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Erster Theil Frankfurt Leipzig 1786 OCLC 1067855437 S 527 5 Wahlen eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christoph Friedrich Moritz Ludwig Marchand Lindenfels Ein Beitrag zur Ortsgeschichte des Grossherzogthums Hessen Darmstadt 1858 S 48 Textarchiv Internet Archive Johann Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 OCLC 162251605 S 163 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google books Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7 August 1848 In Grossherzog von Hessen Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1848 Nr 40 S 237 241 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 42 9 MB Verordnung die Eintheilung des Grossherzogtums in Kreise Betreffend vom 12 Mai 1852 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr 30 S 224 229 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital PDF Wolfgang Torge Geschichte der Geodasie in Deutschland Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 019056 4 S 172 Teilansicht bei google books Ph A F Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit G Jonghaus Darmstadt 1854 OCLC 866461332 S 351 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Ph A F Walther Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen G Jonghaus Darmstadt 1869 OCLC 162355422 S 42 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Martin Kukowski Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Uberlieferung aus dem ehemaligen Grossherzogtum und dem Volksstaat Hessen Band 3 K G Saur 1998 ISBN 3 598 23252 7 S 23 Schlagzeilen aus Bensheim zum 175 jahrigen Bestehen des Bergstrasser Anzeigers PDF 9 0 MB Die Entstehung des Kreises Bergstrasse Nicht mehr online verfugbar 2007 S 109 archiviert vom Original am 5 Oktober 2016 abgerufen am 9 Februar 2015 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB Bekanntmachung betreffend 1 die Aufhebung der Landgerichte Grosskarben und Rodelheim und die Errichtung neuer Landgerichte zu Darmstadt Waldmichelbach Vilbel und Altenstadt ferner die Verlegung des Landgerichtssitzes von Altenschlirf nach Herbstein 2 die kunftige Zusammensetzung der Stadt und Landgerichts Bezirke in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen vom 15 April 1853 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 19 vom 26 April 1853 S 221 230 224f Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzog von Hessen und bei Rhein Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1879 Nr 15 S 197 211 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 17 8 MB Wald Michelbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 9 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Zweites Gesetz zur Anderung des Gerichtsorganisationsgesetzes Andert GVBl II 210 16 vom 12 Februar 1968 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1968 Nr 4 S 41 44 Artikel 1 Abs 1 g und Artikel 2 Abs 1 c Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 298 kB a b c Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 OCLC 312528080 S 253 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Teil 2 Band 2 Zimmermann Naumburg 1845 OCLC 162810705 S 724 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Verzeichnis der Amter Orte Hauser Einwohnerzahl 1806 HStAD Bestand E 8 A Nr 352 4 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 6 Februar 1806 Auszug aus den Statistiken der Gemeinde aus dem Jahr 2005 Memento vom 2 Juli 2007 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wahlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Gemeinde Grasellenbach Wahlen Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Burg Waldau Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ortsteile von Grasellenbach Gras Ellenbach Hammelbach Litzelbach Wahlen Scharbach aus Unter Scharbach und Ober Scharbach mit dem Wohnplatz Tromm Normdaten Geografikum GND 4118948 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahlen Odenwald amp oldid 233812348