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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Hammelbach Begriffsklarung aufgefuhrt Hammelbach ist grosster und altester Ort sowie Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Grasellenbach im sudhessischen Kreis Bergstrasse und ein anerkannter Luftkurort 3 HammelbachGemeinde GrasellenbachWappen der fruheren Gemeinde HammelbachKoordinaten 49 38 N 8 50 O 49 635276 8 831913 430 Koordinaten 49 38 7 N 8 49 55 OHohe 430 m u NHNFlache 7 46 km 1 Einwohner 1290 Mai 2011 2 Bevolkerungsdichte 173 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 64689Vorwahl 06253Katholische KircheEvangelische Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Uberblick 2 2 Verwaltungsgeschichte 2 3 Gerichte in Hessen 2 4 Historische Beschreibungen 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Religionszugehorigkeit 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 7 Sohne und Tochter der Gemeinde 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenHammelbach liegt auf 438 m u NHN im Odenwald auf der Passhohe zwischen dem Weschnitztal im Norden und dem Ulfenbachtal im Suden und ist somit eines der nordlichen Tore zu der Region Uberwald Die Quellen der beiden Flusslaufe liegen in unmittelbarer Nahe der Ortslage Der Oberlauf des Ulfenbachs von Hammelbach bis Wahlen ist auch unter dem Namen Hammelbach bekannt 4 Die Gemarkung erstreckt sich vom 536 Meter hohen Wagenberg im Westen nach Osten uber den 507 Meter hohen Weihwesel die Gassbach und die Krumme Tanne bis zum Hirschbrunnen und zum Jagdhaus Hirschwiese nordlich von Gras Ellenbach Geschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Die fruheste bekannte Erwahnung Hammelbachs erfolgte 1324 als Konig Ludwig IV den Brudern Dietmar und Hartwig Kreis von Lindenfels erlaubte die Pfandschaft des von ihm an Siegfried Pavay verpfandeten Dorfes zu losen Wahrend der Reformation wurde der Ort vorwiegend evangelisch und erhielt eine reformierte Pfarrei Am Ende des Dreissigjahrigen Kriegs 1648 durfte der Ort wie viele Gebiete der Kurpfalz fast menschenleer gewesen sein Unter Pfalzer Herrschaft gehorte der Ort bis 1803 zum Oberamt Lindenfels und kam dann infolge des Reichsdeputationshauptschlusses der die Auflosung der Kurpfalz verfugte an die Landgrafschaft Hessen Darmstadt Dort wurde er ab 1821 durch den Landratsbezirk Lindenfels verwaltet wobei die Burgermeisterei auch fur die Orte Grasellenbach teilweise Hiltersklingen Litzelbach und Oberscharbach zustandig war Uber mehrere Verwaltungsreformen in Hessen gelangte der Ort schliesslich 1938 zum heutigen Landkreis Bergstrasse Am 31 Dezember 1971 schlossen sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbststandigen Gemeinden Hammelbach Gras Ellenbach und Wahlen zur neuen Gemeinde Grasellenbach zusammen 5 Verwaltungsgeschichte Bearbeiten Hammelbach entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die ein Verwaltungsbezirk des Frankenreichs war Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst der Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt Nach langen Streitigkeiten konnten sich die Kurpfalz und das Erzbistum Mainz Anfang des 14 Jahrhunderts uber das Erbe aus dem Lorscher Abtei einigen und die Pfalzer Teile wurden durch die Amtsvogtei Lindenfels verwaltet Die fruheste bekannte Erwahnung von Hammelbach erfolgte 1324 als Konig Ludwig IV den Brudern Dietmar und Hartwig Kreis von Lindenfels erlaubte die Pfandschaft des von ihm an Siegfried Pavay verpfandeten Dorfes zu losen Unter anderem findet Hammelbach weitere Erwahnung als 6 1357 Pfalzgraf Ruprecht I dem Dietmar Kreis von Lindenfels ein Wittum auf das Dorf von 100 Mark Silber fur seine Ehefrau Else Kreis v Lindenfels geb Landschad von Steinach genehmigte 1392 Landschad von Steinach nach kurzer Ruckgabe erneut die Pfandschaft uber das Dorf Hammelbach von Pfalzgraf Ruprecht II erhielt 1398 Ruprecht II Pfalz den Schenken Eberhard von Erbach mit zwei Teilen des Zehnten am Dorf belehnte Es bestand zu dieser Zeit aus sechs Huben und zwei Hofstatten 1443 Pfalzgraf Ludwig IV den Schenken Konrad von Erbach ebenfalls mit zwei Teilen des Zehnten belehnte 1488 Die meisten Rechte an dem Dorf fielen wieder an die Pfalzgrafen zuruck nur die Frondienste haben der Pfalzgraf und die Landschaden von Steinach noch gemeinsam 1509 Der Schenk Eberhard von Erbach trat seinen Teil des Zehnten mit anderen Rechten im Tausch gegen das Dorf Hetzbach bei Beerfelden an den Pfalzgrafen ab Aus dem Jahr 1568 wurde berichtet dass Hammelbach kurpfalzisches Eigentum war und in die Hammelbacher bzw Eicher Zent gehorte Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit Gebot und Verbot standen den Pfalzgrafen zu Vom Zehnten bezogen jetzt zwei Drittel die kurpfalzische Hofkammer und ein Drittel der Propst des ehemaligen Klosters Losch In den Anfangen der Reformation sympathisierten die pfalzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben aber erst unter Ottheinrich Kurfurst von 1556 bis 1559 erfolgte der offizielle Ubergang zur lutherischen Lehre Danach wechselten seine Nachfolger und gezwungenermassen auch die Bevolkerung mehrfach zwischen der lutherischen reformierten und calvinistischen Religion Weitere Belege uber Hammelbach ergeben fur das Jahr 1613 dass das Zentgericht in Hammelbach gehalten wurde wahrend Oberhof das Hofgericht zu Heidelberg war Weiterhin wurden vier offene Rugegerichte im Jahr durch die Kurpfalz gehalten Es gab 21 Hausgesasse 15 leibeigene Manner und 17 Frauen sowie 9 1 4 Huben Nach dem Verzeichnisse von 1784 lebten damals 63 Familien mit 301 Seelen im Dorf das zwei Kirchen eine Schule und 37 Wohnhauser besass Die Gemarkung bestand aus 140 Morgen Ackern 116 Morgen Wiesen 10 Morgen Garten 452 Morgen Weide und 585 Morgen Wald Wald und Weide gehorten zu den Hubengutern Es gab einen Kurfurstlichen Forster der sowohl uber diese als auch uber alle anderen Waldungen der Zent Wald Michelbach und der Zent Hammelbach die Aufsicht hatte 7 8 Bis 1737 unterstand das Amt Lindenfels dem Oberamt Heidelberg danach wurde Lindenfels ein Oberamt Hammelbach war innerhalb des Amtes Lindenfels Teil der Zent Hammelbach auch Eicher Affolderbacher oder Wahlheimer Zent genannt wahrend das Oberamt Teil der Pfalzgrafschaft bei Rhein im Kurfurstentum Pfalzbayern ab 1777 war 1 Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam das Oberamt Lindenfels und mit ihm Hammelbach zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt die 1806 von Napoleon zum Grossherzogtum Hessen erhoben wurde Das Oberamt Lindenfels wurde vorerst als hessische Amtsvogtei weitergefuhrt Ab 1812 gehort Hammelbach dann zur Amtsvogtei Furth 9 Im Jahre 1816 wurden im Grossherzogtum Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Hammelbach zum Landratsbezirk Lindenfels kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Deren Gerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken Fur den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene So war die Burgermeisterei in Hammelbach auch fur Grasellenbach teilweise Hiltersklingen Litzelbach und Oberscharbach zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 10 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde zu dem jetzt Hammelbach gehorte Am 31 Juli 1848 wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und Hammelbach wurde Teil des neu geschaffenen Kreises Lindenfels 11 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten 12 ergaben fur Hammelbach 13 Ein Marktflecken mit 1029 Einwohnern Die Gemarkung besteht aus 2986 Morgen davon 1288 Morgen Ackerland 320 Morgen Wiesen und 1270 Morgen Wald Zu Hammelbach gehort der der Schardhof auf der Tromm In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Markflecken Hammelbach mit eigener Burgermeisterei 117 Hauser 946 Einwohnern der Kreis Lindenfels das Landgericht Furth die evangelische reformierte Pfarrei Hammelbach des Dekanats Lindenfels und die katholische Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Heppenheim angegeben Die Burgermeisterei war ausserdem fur den Schadhof auf der Tromm ein Haus 10 Einw den Weiler Gasbach 3 Hauser 20 Einw und das Dorf Lutzelbach 11 Hauser 72 Einw zustandig 14 1874 wurden eine Anzahl von Verwaltungsreformen durchgefuhrt So wurden die landesstandige Geschaftsordnung sowie die Verwaltung der Kreise und Provinzen durch Kreis und Provinzialtage geregelt Die Neuregelung trat am 12 Juli 1874 in Kraft und verfugte auch die Auflosung der Kreise Lindenfels und Wimpfen und die Wiedereingliederung von Hammelbach in den Kreis Heppenheim 15 Die hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflosung der Provinzial und Kreistage aufgehoben Zum 1 November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft In der ehemaligen Provinz Starkenburg war der Kreis Bensheim besonders betroffen da er aufgelost und zum grossten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen wurde Der Kreis Heppenheim ubernahm auch die Rechtsnachfolge des Kreises Bensheim und erhielt den neuen Namen Landkreis Bergstrasse 16 1 Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 746 ha angegeben davon waren 346 ha Wald 1 Am 31 Dezember 1971 schlossen sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbststandigen Gemeinden Hammelbach Gras Ellenbach und Wahlen zur neuen Gemeinde Grasellenbach zusammen 17 Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten in denen Hammelbach lag sowie die Verwaltungseinheiten denen es unterstand 1 18 19 vor 1737 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Pfalzbayern Pfalzgrafschaft bei Rhein Oberamt Heidelberg Amt Lindenfels Zent Hammelbach ab 1737 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Pfalzbayern Pfalzgrafschaft bei Rhein Oberamt Lindenfels Zent Hammelbach ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Reichsdeputationshauptschluss Furstentum Starkenburg Amt Lindenfels ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Lindenfels ab 1812 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Furth ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 1 Provinz Starkenburg Amt Furth ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Lindenfels Anm 2 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Heppenheim ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Lindenfels ab 1874 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Bergstrasse 20 Anm 3 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Grasellenbach Anm 4 Gerichte in Hessen Bearbeiten In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Fur Hammelbach war damit das Amt Lindenfels zustandig Ab 1813 war dann das neu gebildete Justizamt in Furth die erste Instanz Mit Bildung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Furth das Gericht erster Instanz Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Furth und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Darmstadt 21 Historische Beschreibungen Bearbeiten Im Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine findet sich 1786 uber Hammelbach 7 Hammelbach Ein mittelmasiges Dorf zwo Stunden von der Oberamts Stadt Lindenfels sudostwarts entlegen granzet gegen Ost an den Graflich Erbachischen Huttersklinger Wald gegen Sud an Gross Ellenbach gegen West an Rimbach so Erbachisch sodann die mainzische Farnbach und Furter Waldung der Wagenberg genannt gegen Norden an die Gemarkung von Mitlechtern und Weschniz Wie oben schon gemeldet ist war dieses Dorf zu Lehen begeben Konig Ludwig verpfandete aber solches nebst einem Hof zu Ellenbach an Syfrid von Pavoy Edelknecht fur 215 Pfund Haller welche Hertwich und Winmar Gebruder Kreiss von Lindenfels im J 1324 abgeloset und dagegen in jenes Pfandrecht eingetretten sind Pfalzgraf Ruprecht der altere bewilligte im J 1357 dass Hertwich Kreiss von Lindenfels seiner Ehefrau Else Landschadin von Steinach ein hundert Mark Silbers auf Hammelbach bewittmen moge Im J 1391 empfing Ulrich Landschad obgedachte Dorfer und Zehnten zu Mannlehen dergestalt dass wenn sie Kurpfalz losen wurde er oder seine Erben das Geld wieder anlegen und zu Mannleben auftragen sollten Im folgenden Jahre stellte er Pfalzgrafen Ruprecht II alle Briefe uber Hammelbach Linnenbach und Birkenau Panzweiler die Vogtei und Nuz zu Kocherbach und Luzelnbach dann den Zehnten zu Morlenbach die er Pfandweis ingehabt zuruck gedachter Pfalzgraf versezte ihm aber noch im namlichen Jahre besagte Dorfer und Zehnten von neuem um 600 fl mit dem Bedinge dass wenn solche wieder erleget wurden Ulrich Landschad sie auf sein eigen Gut verweisen und ewig von der Pfalz zu Lehen empfangen sollte In Folge der Zeit ward diese Pfandschaft abgeloset und das Lehen heimfallig mithin die Vogtei zu Hammelbach mit der Kurpfalz Oberherrlichkeit wieder vereiniget In dieses Dorfes Gemarkung entspringet die Weschniz die schon in Karolinischen Zeiten Wisgoz genennet wird und wegen des an ihrem Ufer gelegenen Klosters Lorsch genugsam bekannt ist Sie nimmt im Odenwaldischen Gebirge viele kleine Bache auf kommt bei der Stadt Weinheim in die Flache flieset langs der Bergstrasse nach Heppenheim und fallt bei der Festung Stein endlich in den Rhein Desgleichen entspringet in dieser Gemarkung aus zween Brunnen ein Bachlein welches bei Wahlen in die Ulvenbach fallt und endlich entstehet aus dem Hirschbrunn noch ein Bachlein so nordostwarts laufet und unterhalb Huttenlhal in die Mimling sofort mit dieser sich bei Obernburg in den Mayn ergieset ein deutlicher Beweiss dass bei Hammelbach eine solche Hohe und Schneeschmelze sei wodurch die vier alte Gauen Wingartweibon Mayn Rhein und Lobdengau von einander geschieden werden Durch das Dorf ziehet die aus dem Odenwalde nach Weinheim fuhrende Landstrasse und oben vorbei die sogenannte hohe Strasse Die alte Kirche zu Hammelbach fiel in der Theilung den Katholischen zu Weil aber die Anzahl dieser Glaubensgenossen zu klein gewesen ist die Pfarrei nach Wald Michelbach verleget worden Dermalen dienet jene Kirche nur zu Kasualverrichtungen und soll vormals in das Wormser Bistum gehoret haben wovon aber keine gewisse Nachricht und eben so wenig die Ursache bekannt ist warum solche in jungern Zeiten zur Mainzer Dioces geschlagen worden Die Reformirten haben sich auch eine Kirche aus gesammelten Beitragen erbauet und mit einem eigenen Prediger bestellet der das Dorf Gross Ellenbach mit zu versehen hat und sonst unter dem Inspektor der Klasse Weinheim stehet Am Zehnten beziehet die Kurpfalzische Hofkammer zwei und die Kurmainzische wegen des Klosters Lorsch ein Drittel Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Hammelbach 22 Hammelbach L Bez Lindenfels reform Pfarrdorf liegt am Abhange eines Bergs 2 St von Lindenfels hat 94 Hauser und 712 Einw die bis auf 45 Luth und 134 Kath reform sind und unter diesen 19 Bauern 50 Handwerker und 54 Taglohner Jahrlich werden 2 Kramermarkte gehalten In der Gemarkung entspringt die Weschnitz auch befinden sich in derselben Sandsteinlager die aber nicht benutzt werden Diesen Ort der zu Lehen gegeben war verpfandete Kaiser Ludwig nebst einem Hofe zu Ellenbach an Syfried von Pavey Edelknecht um 215 Pfund Heller welches Pfand Hartwich und Winmar Gebruder Kreiss von Lindenfels 1324 abgelosst haben wodurch sie in jenes Pfandrecht eingetreten sind Ersterer Hartwich Kreiss von Lindenfels bewitthumte 1357 seine Gemahlin Else Landschad von Steinach mit 100 Mark Silber auf Hammelbach Im Jahr 1391 erhielt Ulrich Landschad diesen Ort lehenweise und im folqenden Jahre vom Pfalzqrafen Ruprecht II pfandweise Jedoch wurde in der Folge diese Pfandschaft wieder ausgelost und die Vogtei mit Churpfalz wieder vereinigt Bei der Kirchentheilung 1705 fiel die alte Kirche den Katholiken zu es wurde aber weil die Gemeinde zu klein war die Pfarrei nach Waldmichelbach verlegt Die Reformirten haben sich eine Kirche erbaut und mit einem eigenen Pfarrer bestellt Hammelbach kam 1802 von Churpfalz an Hessen Im Neuesten und grundlichsten alphabetischen Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 heisst es 23 Hammelbach bei Lindenfels Marktflecken mit reformirter Pfarrkirche hinsichtlich der kathol zur Pfarrei Waldmichelbach gehorig 94 H 712 E Grossherz Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim Landgericht Furth Hofger Darmstadt Der Flecken Hammelbach am Abhange eines Berges belegen hat mehrere Handwerker und Ackerleute Auch werden hier 2 Krammarkte gehalten Die in der Gemarkung befindlichen Sandsteinlager werden nicht benutzt Der Ort ist im Jahre 1802 von Churpfalz an Hessen abgetreten worden Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Hammelbach 1290 Einwohner Darunter waren 63 4 9 Auslander Nach dem Lebensalter waren 201 Einwohner unter 18 Jahren 504 zwischen 18 und 49 288 zwischen 50 und 64 und 294 Einwohner waren alter 2 Die Einwohner lebten in 534 Haushalten Davon waren 159 Singlehaushalte 177 Paare ohne Kinder und 153 Paare mit Kindern sowie 33 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften In 129 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 354 Haushaltungen lebten keine Senioren 2 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1568 21 Hausgesessene 1 1613 21 Hausgesessene Leibeigene 15 Manner und 17 Frauen 1 1784 301 Seelen 63 Familien zwei Kirchen eine Schule und 37 Wohnhauser 7 1806 462 Einwohner 56 Hauser 24 1829 712 Einwohner 94 Hauser 22 1867 991 Einwohner 123 Hauser 14 Hammelbach Einwohnerzahlen von 1784 bis 2011Jahr Einwohner1784 3011806 4521829 7121834 7421840 9311846 1 0221852 1 0291858 1 0251864 1 0281871 1 0471875 1 0961885 1 0941895 9621905 9361910 9231925 7691939 6491946 9921950 9291956 8921961 8881967 1 0161970 9791980 1990 2005 1 2672011 1 290Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Gemeinde Grasellenbach 25 Zensus 2011 2 Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1829 45 lutherische 6 32 533 reformierte 74 68 und 134 katholische 18 83 Einwohner 22 1961 641 evangelische 72 18 232 katholische 26 13 EinwohnerWappen Bearbeiten nbsp Blasonierung Im neunmal von Rot und Silber geteilten Schild ein schwarzes Herzschild mit dem goldenen Pfalzer Lowen 26 Das Wappen wurde der Gemeinde Hammelbach 1925 ministeriell genehmigt Gestaltet wurde es durch den Heraldiker Georg Massoth In alten Siegeln des Ortes ist lediglich der Pfalzer Lowe zu sehen da Hammelbach fruher zur Kurpfalz gehorte Fur das Ortswappen wurde dieser mit den Streifen des Hessischen Lowen kombiniert um die neue Zugehorigkeit zu Hessen zu zeigen Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Hammelbacher gotische KapellenruineSehenswert sind die gotische Kapellenruine aus dem 14 Jahrhundert auf dem Friedhof und das historische Backhaus Traditionelle Feste sind zum einen die Kirchweih die auch Kerwe genannt wird und jeweils am 4 Wochenende im September stattfindet zum anderen ein Strassenfest in der Schulstrasse das an Fronleichnam gefeiert wird An Vereinen gibt es in Hammelbach einen Sportverein einen Motorsportverein und eine Ortsgruppe des Odenwaldklubs Des Weiteren gibt es in Hammelbach ein Motorradmuseum des deutschland und weltweit bekannten Motorradimporteurs Zweirad Roth ein DDR Museum 27 ein Museum fur alte Laden und Reklame sowie ein Modelleisenbahnmuseum Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenAn Infrastruktur findet sich in Hammelbach ein Freibad ein Campingplatz sowie eine Backerei einen Frisor sowie mehrere Gaststatten Weiterhin hat Hammelbach eine evangelische sowie eine katholische Kirche und einen Kindergarten VerkehrFur den Strassenverkehr ist Hammelbach durch die Landesstrasse L 3346 erschlossen die in Nord Sud Richtung verlauft und bei Weschnitz von der Bundesstrasse 460 der Siegfriedstrasse nach Suden abzweigt und bei Wahlen in die L 3105 einmundet Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenGustav Baur 1816 1889 evangelischer TheologeLiteratur BearbeitenJohann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Band 1 Leipzig 1786 1788 Online bei Hathi Trust digital library Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Oktober 1829 Christoph Friedrich Moritz Ludwig Marchand Lindenfels Ein Beitrag zur Ortsgeschichte des Grossherzogthums Hessen Darmstadt 1858 Online bei google books Philipp Alexander Ferdinand Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit Jonghans Darmstadt 1854 bei online bei google books Literatur uber Hammelbach nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hammelbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Gemeinde Grasellenbach Hammelbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als Vorlaufer des Deutschen Reichs Trennung zwischen Justiz Landgericht Furth und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 31 Dezember 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Grasellenbach Einzelnachweise a b c d e f g h Hammelbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b c d Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 8 und 62 archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im April 2022 79 Sitzung des Fachausschusses fur Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 21 November 2012 In Staatszeiger fur das Land Hessen Nr 9 2014 ISSN 0724 7885 S 187 Nachweis des Gewassernamens im amtlichen Kartenwerk ATKIS 1 10 000 Karl Heinz Gerstemeier Karl Reinhard Hinkel Hessen Gemeinden 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