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Ober Schonmattenwag Ourewallerisch Owwer Schimmeldewog ist ein Ortsteil von Wald Michelbach im sudhessischen Kreis Bergstrasse Ober SchonmattenwagGemeinde Wald MichelbachKoordinaten 49 32 N 8 52 O 49 537361111111 8 8628333333333 238 Koordinaten 49 32 15 N 8 51 46 OHohe 238 m u NHNFlache 6 98 km 1 Einwohner 581 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 83 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 69483Vorwahl 06207 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Uberblick 2 2 Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert 2 3 Vom 19 Jahrhundert bis heute 2 4 Gerichtszugehorigkeit in Hessen 2 5 Historische Beschreibungen 2 6 Namen fur Schimmeldewog Schonmattenwag 2 7 Bevolkerung 2 7 1 Einwohnerstruktur 2 7 2 Einwohnerentwicklung 3 Veranstaltungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenOber Schonmattenwag liegt im Suden des hessischen Odenwaldes zwischen der Kerngemeinde Wald Michelbach und Unter Schonmattenwag in der Talverzweigung des Durr Ellenbachs und des tief in die Hohen des Uberwaldes eingeschnittenen Ulfenbachs der nach Suden dem Neckar zufliesst Die Gemarkungsflache wird fur 1961 mit 698 Hektar angegeben davon sind 525 Hektar bewaldet Der hochste Punkt der Gemarkung liegt an der Westgrenze auf dem bewaldeten Bergrucken zwischen dem Stillfussel und dem Toten Mann bei etwa 560 Meter Geschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Die beiden Orte Ober und Unter Schonmattenwag entstanden im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die ein Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst dem zugehorigen Bezirk der ausgedehnten Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch Von hier wurde die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes betrieben Die erste Erwahnung des Ortes findet der sich unter dem Namen Spumosum Stagnum 1012 in der Texten der Monumenta Germaniae Historica 3 Demnach entstand 1012 ein Grenzstreit zwischen dem Bischof von Worms und dem Abt des Klosters Lorsch Dies fuhrte zur schriftlichen Festlegung der genauen Grenze der Mark Heppenheim in dem umstrittenen Bereich Laut dieser Urkunde lief die Grenze wie folgt von Sidilinus Siedelsbrunn bis Spumosum Stagnum und so bis Ulvenam Ulfenbach Die lateinische Ubersetzung von Spumosum Stagnum lautet schaumender Wog Schonmattenwag hiess also ursprunglich Zu dem schumenden Wog das heisst zu dem schaumenden Wasser 4 Im 13 Jahrhundert zahlte das gesamte Schonmattenwag zu den Besitztumern der Herren von Hirschhorn und Landschad von Steinach Nach langen Streitigkeiten konnten sich die Kurpfalz und das Erzbistum Mainz Anfang des 14 Jahrhunderts uber das Erbe aus dem Lorscher Abtei einigen Inzwischen hatten sich die beiden Orte Ober und Unter Schonmattenwag herausgebildet und Ober Schonmattenwag kam zur Kurpfalz wahrend Unter Schonmattenwag unter Kurmainzer Herrschaft kam Dadurch entwickelte sich wahrend der Reformation Ober Schonmattenwag zu einer evangelisch Ortschaft wahrend Unter Schonmattenwag katholisch blieb Im Jahre 1830 lebten in Ober Schonmattenwag ca 270 Menschen und es entstand die erste Dorfschule 1970 wurde die dorfeigene Schule aufgelost Seither besuchen die Kinder die Grundschule in Unter Schonmattenwag bzw eine weiterfuhrende Schule in Wald Michelbach Anlasslich der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31 Dezember 1971 die Eingliederung der Gemeinde Ober Schonmattenwag in die Gemeinde Wald Michelbach 5 Fur Ober Schonmattenwag wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet 6 1975 wurde Ober Schonmattenwag Landes und Bundessieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schoner werden 1982 wurde zwischen Ober und Unter Schonmattenwag das Haus des Gastes eingeweiht Es tragt seitdem zur engeren Zusammenarbeit der Vereine von Ober und Unter Schonmattenwag bei Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Der Blutezeit des Klosters Lorsch in dessen Gebiet Schonmattenwag lag folgte im 11 und 12 Jahrhundert sein Niedergang 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt und 1461 verpfandete Kurmainz seine Besitzungen an der Bergstrasse und damit gingen die Besitzungen des Klosters Lorsch an die Kurpfalz die 1556 die Reformation einfuhrte und 1564 das Kloster aufhob Nachdem sich Kurpfalz und das Erzbistum Mainz Anfang des 14 Jahrhunderts uber das Erbe des Klosters geeinigt hatten wurden die Pfalzer Teile und mit ihnen Ober Schonmattenwag durch die Amtsvogtei Lindenfels verwaltet Bis 1737 unterstand das Amt Lindenfels dem Oberamt Heidelberg danach wurde Lindenfels ein Oberamt Ober Schonmattenwag war innerhalb des Amtes Lindenfels Teil der Zent Waldmichelbach In den Anfangen der Reformation sympathisierten die pfalzischen Herrscher offen mit dem lutherischen Glauben aber erst unter Ottheinrich Kurfurst von 1556 bis 1559 erfolgte der offizielle Ubergang zur lutherischen Lehre Danach wechselten seine Nachfolger und gezwungenermassen auch die Bevolkerung mehrfach zwischen der lutherischen reformierten und calvinistischen Religion Nach der Reformation wurde die bestehende Kirche in Wald Michelbach durch die Reformierten benutzt wahrend die Katholiken 1739 eine eigene dem Heiligen Lorenz geweihte Kirche bauten Die Lutheraner richteten sich 1780 eine Kirche in ihrem Schulhaus ein 7 Die Orte der Zent wurden Filialen der Pfarreien in Wald Michelbach Im Jahr 1613 wurden 14 leibeigene Manner und 10 Frauen sowie 8 1 4 Huben mit 17 Hausern gezahlt Am Ende des Dreissigjahrigen Kriegs 1648 durfte der Ort wie viele Gebiete der Kurpfalz fast menschenleer gewesen sein Nach dem verheerenden Krieg betrieb die Kurpfalz auf ihrem Gebiet eine durch religiose Toleranz gepragte Wiederansiedlungspolitik Doch die in der unruhigen Folgezeit ausbrechenden Kriege wie der Pfalzische Erbfolgekrieg 1688 1697 und der Spanische Erbfolgekrieg 1701 1714 machte viele der Bemuhungen wieder zunichte und Zehntausende Pfalzer emigrierten u a nach Nordamerika und Preussen Auch in religioser Hinsicht war die Zeit nach dem Dreissigjahrigen Krieg von grosser Unruhe gepragt 1685 starb die reformierte Linie Pfalz Simmern aus und die katholischen Vettern der Linie Pfalz Neuburg traten mit Kurfurst Philipp Wilhelm die Regierung in der Kurpfalz an Dieser ordnete die Gleichstellung des katholischen Glaubens in der mehrheitlich evangelischen bevolkerten Pfalz an Schon wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs hatte Frankreich versucht in den eroberten Gebieten die Gegenreformation voranzutreiben und etliche katholische Pfarreien gegrundet Der Krieg endete 1697 mit dem Frieden von Rijswijk der die Stellung des zu diesem Zeitpunkt regierenden katholischen Kurfursten Johann Wilhelm starkte Dies fuhrte am 26 Oktober 1698 zum Erlass des Simultaneum Danach waren die Katholiken berechtigt alle reformierten Einrichtungen wie Kirchen Schulen und Friedhofe mitzunutzen wahrend dies umgekehrt nicht erlaubt wurde Weiterhin wurde die bis dahin selbstandige reformierte Kirchenverwaltung dem Landesherren unterstellt Erst auf Betreiben Preussens kam es 1705 zur sogenannten Pfalzische Kirchenteilung in der das Simultanum ruckgangig gemacht wurde und die Kirchen im Land wurden mitsamt Pfarrhausern und Schulen zwischen den Reformierten und den Katholiken im Verhaltnis funf zu zwei aufgeteilt Sonderregelungen gab es fur die drei Hauptstadte Heidelberg Mannheim und Frankenthal sowie die Oberamtsstadte Alzey Kaiserslautern Oppenheim Bacharach und Weinheim In den Stadten mit zwei Kirchen sollte die eine den Protestanten und die andere den Katholiken zufallen in den anderen wo nur eine Kirche bestand der Chor vom Langhaus durch eine Mauer geschieden und jener den Katholiken dieses den Protestanten eingeraumt werden Den Lutheranern wurden nur jene Kirchen zugestanden die sie im Jahr 1624 besassen oder danach gebaut hatten Im Jahr 1784 bewohnten den Ort 38 Familien mit 115 Seelen und es gab 23 Hauser sowie eine Muhle Die Gemarkung bestand aus 204 Morgen Acker 154 Morgen Wiesen 7 Morgen Garten 400 Morgen Weide und 1390 Morgen Wald Von diesen Waldungen gehoren 990 Morgen der Gemeinde und der Rest war Teil der Hubgutern Daneben gab es 800 Morgen Wald der gemeinschaftlich durch die Zent Wald Michelbach genutzt wurde Es gab einen Kurfurstlichen Forster der sowohl uber diese als auch uber alle anderen Waldungen der Zent Wald Michelbach und der Zent Hammelbach die Aufsicht hatte Am grossen Zehnten erhielt die kurpfalzische Hofkammer zwei und die Kurmainzische wegen des Klosters Lorsch ein Drittel 7 8 Vom 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Als Folge der Napoleonischen Kriege brachte das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert Europa weitreichende Anderungen In der letzten Sitzung des Immerwahrenden Reichstags in Regensburg wurde im Februar 1803 der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte und die territorialen Verhaltnisse im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation neu regelte Er wies das Gebiet des Oberamts Lindenfels der Landgrafschaft Hessen Darmstadt als Ausgleich fur verlorene linksrheinische Gebiete zu Dort wurde das Oberamt Lindenfels vorerst als hessische Amtsvogtei weitergefuhrt Unter Druck Napoleons wurde 1806 der Rheinbund gegrundet dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone womit das alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund von Napoleon zum Grossherzogtum Hessen erhoben anderenfalls drohte er mit Invasion Im Grossherzogtum wurde der Amtsbereich des Amts Lindenfels 1812 aufgeteilt und Ober Schonmattenwag dem Amt Waldmichelbach zugewiesen wurde Die Ubergeordnete Verwaltungsbehorde war der Regierungsbezirk Darmstadt der ab 1803 auch als Furstentum Starkenburg bezeichnet wurde 9 Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Hessen Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten Hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt Im Jahr 1814 wurde die Leibeigenschaft im Grossherzogtum aufgehoben und es erhielt mit der am 17 Dezember 1820 eingefuhrten Verfassung des Grossherzogtums Hessen eine konstitutionelle Monarchie in der der Grossherzog aber noch grosse Machtbefugnisse hatte Die noch bestehenden standesherrlichen Rechte wie Niedere Gerichtsbarkeit Zehnten Grundzinsen und andere Gefalle blieben aber noch bis 1848 bestehen 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Ober Schonmattenwag zum Landratsbezirk Lindenfels kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Die Landgerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken und fur den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Administrative Verwaltung auf Gemeindeebene So war die Burgermeisterei in Wald Michelbach ausser fur Wald Michelbach auch fur Ober Schonmattenwag zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 10 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde zu dem jetzt Ober Schonmattenwag gehorte 1842 wurde das Steuersystem im Grossherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten Einnahmen aus Grundbesitz wurden durch ein Steuersystem ersetzt wie es in den Grundzugen heute noch existiert Infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 11 Daruber hinaus wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und Wald Michelbach wurde Teil des neu geschaffenen Kreises Lindenfels 12 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten 13 ergaben fur Oberschonwattenwag 14 Reformatorisches und Katholisches Filialdorf mit 355 Einwohnern Dazu gehoren die Lotzenhauser Die Gemarkung besteht aus 2793 Morgen davon 352 Morgen Ackerland 258 Morgen Wiesen und 2122 Morgen Wald In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Filialdorf Ober Schonmattenwag mit der Burgermeisterei in Wald Michelbach 42 Hauser 324 Einwohnern der Kreis Lindenfels das Landgericht Wald Michelbach die evangelische reformierte Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Lindenfels und die katholische Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Heppenheim angegeben 15 1870 provoziert der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck durch die sogenannte Emser Depesche den Deutsch Franzosischen Krieg in dem das Grossherzogtum Hessen als Mitglied des Norddeutschen Bundes an der Seite Preussens teilnahm Noch vor dessen offiziellen Ende am 10 Mai 1871 traten die suddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei und am 1 Januar 1871 trat dessen neu Verfassung in Kraft mit der er sich nun Deutsches Reich nannte Auf deutscher Seite forderte dieser Krieg ca 41 000 Tote 16 Mit dem Reichsmunzgesetz gab es Deutschland nur noch eine Wahrung die Mark mit 100 Pfennigen als Untereinheit Nachdem das Grossherzogtum Hessen ab 1871 Teil des Deutschen Reiches war wurden 1874 eine Reihe von Verwaltungsreformen beschlossen So wurden die landesstandige Geschaftsordnung sowie die Verwaltung der Kreise und Provinzen durch Kreis und Provinzialtage geregelt Die Neuregelung trat am 12 Juli 1874 in Kraft und verfugte auch die Auflosung der Kreise Lindenfels und Wimpfen und die Wiedereingliederung von Ober Schonmattenwag in den Kreis Heppenheim 17 Die hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflosung der Provinzial und Kreistage aufgehoben Zum 1 November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft In der ehemaligen Provinz Starkenburg war der Kreis Bensheim besonders betroffen da er aufgelost und zum grossten Teil dem Kreis Heppenheim zugeschlagen wurde Der Kreis Heppenheim ubernahm auch die Rechtsnachfolge des Kreises Bensheim und erhielt den neuen Namen Landkreis Bergstrasse 18 1 Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Es bestand bis 1919 nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Grossherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militarregierung entstand Gross Hessen aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 698 ha angegeben davon waren 525 ha Wald 1 Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Ober Schonmattenwag am 31 Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Wald Michelbach eingemeindet 1 19 Fur Ober Schonmattenwag wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 20 Gerichtszugehorigkeit in Hessen Bearbeiten Fur Rechtsprechung der ersten Instanz war anfangs das Amt Lindenfels und ab 1813 das neu gebildete Justizamt in Furth zustandig Das Hofgericht Darmstadt war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Mit Einrichtung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz fur Ober Schonmattenwag zustandig 21 1853 wurde aus dessen Gerichtsbezirk ein neuer Landgerichtsbezirk ausgegliedert das Landgericht Waldmichelbach zu dem nun auch Ober Schonmattenwag gehorte 22 Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten wurde nun das Amtsgericht Wald Michelbach im Bezirk des Landgerichts Darmstadt zustandig 23 1943 wurde der Amtsgerichtsbezirk Wald Michelbach kriegsbedingt vorubergehend aufgelost dem Amtsgericht Furth zugeordnet und dort als Zweigstelle gefuhrt 24 was nach dem Krieg wieder ruckgangig gemacht wurde Zum 1 Juli 1968 wurde dann das Amtsgericht Wald Michelbach aufgelost 25 womit Ober Schonmattenwag wieder und endgultig in die Zustandigkeit des Amtsgerichts Furth kam Historische Beschreibungen Bearbeiten Im Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine findet sich 1786 uber Ober Schonmattenwag Ober Schonmattenwag Ein ziemliches Dorf vier Stunden von Lindenfels sudwarts entfernet hat zu Nachbaren gegen Ost die Graflich Erbachischen Orte Berfelden und Funkenbach gegen Sud das Kurmainzische Dorf Unter Schonmattenwag gegen West Wald Michelbach gegen Norden die Kurmainzische Zentwaldung Durch dasselbe laufet die von Wald Michelbach kommende Ulvendach nimmt die im Kurmainzischen entspringende Ellenbach auf treibet eine Mahl und Schlag oder Oelmuhle und sezet ihren Lauf nach Unter Schonmattenwag fort Die Landstrasse von Lindenfels nach Hirschhorn ziehet ebenfalls durchs das Dorf 8 Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Ober Schonmattenwag Oberschonmattenwaag L Bez Lindenfels kath und reform Filialdorf liegt auf beiden Seiten des Ulvenbachs und 4 St von Lindenfels und wird gewohnlich Schimmertewog genannt Der Ort hat 39 Hauser 270 Einw unter diesen 15 Luth 242 Reform und 13 Kath die sich in 21 Bauern und Taglohner und 20 Gewerbsleute abtheilen so dann 2 Mahl 1 Oel 1 Schneid und 1 Gypsmuhle In der Gemarkung wurde fruher Erz gegraben Im Jahr 1802 kam das Dorf von Churpfalz an Hessen 26 Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 heisst es Oberschonwattenwaag b Lindenfels Dorf zur evangel resp kathol Pfarrei Waldmichelbach gehorig 39 H 270 meistens evang E Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Heppenheim Landger Furth Hofger Darmstadt Das Dorf Oberschonmattenwaag auf beiden Seiten des Ulvenbachs belegen und gewohnlich Schimmertewog genannt hat 1 Schneide 1 Oel 1 Gips und 2 Mahlmuhlen und ist im J 1802 von Churpfalz an Hessen ubergegangen 27 Namen fur Schimmeldewog Schonmattenwag Bearbeiten 1345 Schemechtinwage 1437 Schymentwag1346 Symechtinwage 1461 Schemptenwage1363 Schumechtinwage 1472 Schimettenwage1369 Schumathenwag 1496 Schiemattenwagh1390 Schimechtenwage 1500 Schimentenwag1393 Schimechtenwage 1558 Schometenwag1414 Schymechtenwage 1568 SchimettewagDie heutige Schreibweise ist soweit bekannt im Jahre 1637 beim Abschreiben einer Urkunde ins Hochdeutsche entstanden Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerstruktur Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Ober Schonmattenwag 558 Einwohner Darunter waren 21 3 8 Auslander Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren 219 waren zwischen 18 und 49 138 zwischen 50 und 64 und 108 Einwohner waren alter 28 Die Einwohner lebten in 234 Haushalten Davon waren 74 Singlehaushalte 69 Paare ohne Kinder und 75 Paare mit Kindern sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 54 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 153 Haushaltungen leben keine Senioren 28 Im Jahr 1961 wurden 366 evangelische 88 83 und 41 katholische 9 95 Christen gezahlt 1 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1613 Leibeigene 14 Manner 10 Frauen 1 1784 115 Seelen 38 Familien 23 Hauser eine Muhle 8 Ober Schonmattenwag Einwohnerzahlen von 1784 bis 2019Jahr Einwohner1784 1511800 1829 2791834 2871840 3251846 3491852 3551858 3391864 3001871 3261875 3671885 3881895 3431905 3391910 3371925 3001939 2841946 4451950 4311956 4141961 4121967 4661970 4721980 1990 2005 5902011 5582015 6012019 581Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 nach 1970 Gemeinde Wald Michelbach 29 2 Zensus 2011 28 Veranstaltungen BearbeitenFastnachtshaufen feuer KerweLiteratur BearbeitenJohann Goswin Widder Versuch einer vollstandigen Geographisch Historischen Beschreibung der Kurfurstl Pfalz am Rheine Band 1 Leipzig 1786 1788 Online bei Hathi Trust digital library Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Oktober 1829 Christoph Friedrich Moritz Ludwig Marchand Lindenfels Ein Beitrag zur Ortsgeschichte des Grossherzogthums Hessen Darmstadt 1858 Online bei google books Literatur uber Ober Schonmattenwag nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks BearbeitenInternetauftritt der Gemeinde Wald Michelbach Ober Schonmattenwag auf der Homepage von Wald Michelbach aus dem Jahr 2006 Memento vom 4 Marz 2014 im Internet Archive Ober Schonmattenwag Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Ober Schonmattenwag Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Haushaltsplan 2021 PDF 13 7 MB Vorbericht 1 2 Einwohnerzahl Ortsteile 31 Dez 2019 Gemeinde Waldmichelbach S 24 abgerufen im Februar 2021 Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch Starkenburg Darmstadt 1937 S 540 Regesten der Stadt Heppenheim und Burg Starkenburg bis zum Ende Kurmainzer Oberherrschaft 755 bis 1461 Nr 8 bis 10 Digitale Ansicht PDF 2 0 MB Im Auftrag des Stadtarchivs Heppenheim zusammengestellt und 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3 Voigt amp Gunther Leipzig 1862 OCLC 311428620 S 358 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google books Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7 August 1848 In Grossherzog von Hessen Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1848 Nr 40 S 237 241 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 42 9 MB Verordnung die Eintheilung des Grossherzogtums in Kreise Betreffend vom 12 Mai 1852 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr 30 S 224 229 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital PDF Wolfgang Torge Geschichte der Geodasie in Deutschland Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 019056 4 S 172 Teilansicht bei google books Philipp Alexander Ferdinand Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit Jonghans Darmstadt 1854 S 348 online bei google books Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen 1869 S 60 online bei google books Verlustlisten der deutschen Armee im Feldzug 1870 71 Nicht mehr online verfugbar In Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Archiviert vom Original am 6 Mai 2015 abgerufen am 10 Mai 2018 Martin Kukowski Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Uberlieferung aus dem ehemaligen Grossherzogtum und dem Volksstaat Hessen Band 3 K G Saur 1998 ISBN 3 598 23252 7 Schlagzeilen aus Bensheim zum 175 jahrigen Bestehen des Bergstrasser Anzeigers PDF 9 0 MB Die Entstehung des Kreises Bergstrasse Nicht mehr online verfugbar 2007 S 109 archiviert vom Original am 5 Oktober 2016 abgerufen am 9 Februar 2015 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart 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14 Mai 1879 In Grossherzog von Hessen und bei Rhein Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1879 Nr 15 S 197 211 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 17 8 MB Wald Michelbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 9 September 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Zweites Gesetz zur Anderung des Gerichtsorganisationsgesetzes Andert GVBl II 210 16 vom 12 Februar 1968 In Der Hessische Minister der Justiz Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1968 Nr 4 S 41 44 Artikel 1 Abs 1 g und Artikel 2 Abs 1 c Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 298 kB Georg W Wagner Band 1 S 253 Online bei Google Books Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Naumburg 1845 Band 2 S 730 online bei Hathi Trust digital library a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen 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