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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Schnorrenbach Begriffsklarung aufgefuhrt Schnorrenbach ist ein Weiler im Ortsbezirk Lohrbach der Gemeinde Birkenau im sudhessischen Kreis Bergstrasse SchnorrenbachGemeinde BirkenauKoordinaten 49 33 N 8 46 O 49 554654 8 761369 391 Koordinaten 49 33 17 N 8 45 41 OHohe 391 m u NNEinwohner 26 1829 1 Postleitzahl 69488Vorwahl 06201Blick nach Norden auf Schnorrenbach im Hintergrund links das Weschnitztal und rechts die 577 Meter hohe TrommBlick von der Sattelhohe der Kreisstrasse vor Schnorrenbach nach Osten auf die Abhange des Gotzensteins Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Verkehr und Infrastruktur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenSchnorrenbach liegt nordlich von Lohrbach im westlichen Odenwald in der Nahe der Bergstrasse im Quellgebiet des Mumbachs einem linken ostlichen Zufluss der Weschnitz Der Weiler besteht im Wesentlichen aus drei verstreut liegenden landwirtschaftlichen Gehoften Schnorrenbach ist eingerahmt von den bewaldeten Hohen des Kisselbusch 502 Meter im Westen und des Gotzenstein 522 Meter im Osten Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Schnorrenbach entstand im Gebiet der ehemaligen Mark Heppenheim die einen Verwaltungsbezirk des Frankenreichs bezeichnete Am 20 Januar 773 schenkte Karl der Grosse die Stadt Heppenheim nebst dem zugehorigen Bezirk der ausgedehnten Mark Heppenheim dem Reichskloster Lorsch Von hier wurde die Urbarmachung und Besiedlung des Gebietes betrieben dazu gehorte auch das Weschnitztal mit seinen Seitentalern Der Blutezeit des Klosters Lorsch in dessen Gebiet Weiher lag folgte im 11 und 12 Jahrhundert sein Niedergang 1232 wurde Lorsch dem Erzbistum Mainz unterstellt 1461 verpfandet dann Kurmainz diese Besitzungen an die Kurpfalz Diese wechselte 1556 zum protestantischen Glauben und hob 1564 das Kloster auf 1267 wird erstmals ein Burggraf auf der Starkenburg uber Heppenheim genannt der auch das Amt Starkenburg zu dem Weiher zahlte verwaltete Als Gericht der Niederen Gerichtsbarkeit und untergeordnete Verwaltungseinheit entwickelte sich die Zent Morlenbach deren alteste erhalten gebliebene Beschreibungen aus den Jahren 1504 und 1654 stammten 1654 wurde Schnorrenbach als Teil der Zent erwahnt Die erste bekannte urkundliche Erwahnung von Schnorrenbach erfolgte 1344 als der Erzbischof Heinrich von Mainz den Ritter Ganwer von Heppenheim mit 13 Malter Hafer aus Schnorrenbach belehnte die vorher Ulrich von Lindenfels innehatte 1424 war der Hof in Schnorrenbach dann als Burglehen der Starkenburg vergeben 2 Im Verlauf der fur Kurmainz verhangnisvollen Mainzer Stiftsfehde wurde das Amt Starkenburg 1461 an Kurpfalz wiedereinloslich verpfandet und blieb anschliessend fur 160 Jahre pfalzisch Im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 eroberten spanische Truppen der Katholischen Liga die Region und stellten damit 1623 die Kurmainzer Herrschaft wieder her Dadurch wurde die durch die Pfalzgrafen eingefuhrte Reformation weitgehend wieder ruckgangig gemacht und die Bevolkerung musste wieder zum katholischen Glauben zuruckkehren Zwar zogen sich die spanischen Truppen nach 10 Jahren vor den anruckenden Schweden zuruck aber nach der katastrophalen Niederlage der Evangelischen in der Schlacht bei Nordlingen 1634 verliessen auch die Schweden die Bergstrasse und mit dem Schwedisch Franzosischen Krieg begann ab 1635 das blutigste Kapitel des Dreissigjahrigen Krieges Aus der Region berichten die Chronisten aus jener Zeit Pest und Hunger wuten im Land und dezimieren die Bevolkerung sodass die Dorfer ofters vollig leer stehen Mit dem Westfalischen Frieden von 1648 wurde die Einlosung der Pfandschaft endgultig festgeschrieben Aus dem Jahr 1654 wurde Uberliefert Ein Hof in Schnorrenbach ist ein Freihof aber nicht schatzungsfrei und eine halbe Hube gehorte zu Mackenheim und der Dreissigstelzehnt stand dem Kloster Lorsch zu 2 Als es 1782 zu einer Umstrukturierung im Bereich des Kurmainzer Amtes Starkenburg kam wurde der Bereich des Amtes in die vier untergeordnete Amtsvogteien Heppenheim Bensheim Lorsch und Furth aufgeteilt und das Amt in Oberamt umbenannt Die Zente Abtsteinach Furth und Morlenbach wo Schnorrenbach lag wurden der Amtsvogtei Furth unterstellt und musste ihre Befugnisse weitgehend abgeben Zwar blieb die Zentordnung mit dem Zentschultheiss formal bestehen dieser konnte jedoch nur noch die Anordnungen der ubergeordneten Behorden Oberamt Starkenburg Unteramt Furth ausfuhren Das Oberamt Starkenburg gehorte verwaltungsmassig zum Unteren Erzstift des Kurfurstentums Mainz 1 Konrad Dahl berichtet 1812 in seiner Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues uber schnorrbach als Ort der Zent Morlenbach Schnorrbach ein Weiler von 2 Hofen und 23 Selen 1 Stund von Morlenbach entlegen In beiden letzteren Orten Mackenheim und Schnorrbach hat die Oberschaffnerei Lorsch nur vom Zehenden 3 Als Folge der Napoleonischen Kriege kam Schnorrenbach 1803 an die Landgrafschaft Hessen Darmstadt die 1806 im Grossherzogtum Hessen aufging Dort 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei Schnorrenbach zum Landratsbezirk Lindenfels kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die jetzt unabhangig von der Verwaltung waren Die Landgerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken und fur den Landratsbezirk Lindenfels war das Landgericht Furth als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Administrative Verwaltung auf Gemeindeebene So war die Burgermeisterei in Weiher auch fur Mackenheim und Schnorrenbach zustandig Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es keine Einsetzungen von Schultheissen mehr sondern einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 4 Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Schnorrenbach Schnorrebach L Bez Lindenfels Weiler liegt 2 1 2 St von Lindenfels gehort zur Gemarkung von Mackenheim und hat 3 Hauser und 26 kath Einwohner Im Jahr 1802 kam der Ort von Mainz an Hessen 5 Auch danach war Schnorrenbach immer in der Gemarkung eines Nachbarortes integriert Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 heisst es Schnorrenbach bei Lindenfels Weiler zur evangel Pfarrei Birkenau resp kathol Pfarrei Abtsteinach gehorig 3 H 2 E Grossherzogthum Hessen Prov Starkenburg Kreis Heppenheim Landger Furth Hofgericht Darmstadt Der Weiler Schnorrenbach mit Mackenheim eine Gemeinde bildend ist im J 1802 von Mainz an Hessen ubergegangen 6 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten ergaben fur Weiher 7 Der Weiler mit 22 Einwohnern bildet mit Vockelsbach eine Gemarkung In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur die Schnorrenbacher Hofe in Gemarkung Vockelsbach der Gemeinde Mackenheim mit der Burgermeisterei in Ober Abtsteinach 2 Hauser 22 Einwohnern der Kreis Lindenfels das Landgericht Furth die evangelische Pfarrei Wald Michelbach des Dekanats Lindenfels und die katholische Pfarrei Ober Abtsteinach des Dekanats Heppenheim angegeben 8 Schnorrenbach war als Exklave Teil der Gemeinde Mackenheim die jenseits des ostlichen Nachbarortes Vockelsbach liegt Daher wurde der Weiler mit der Gemeinde Mackenheim anlasslich der Gebietsreform in Hessen am 31 Dezember 1971 zunachst ein Teil der neuen Gemeinde Abtsteinach 9 Wenig spater am 1 August 1972 wurde die Exklave Flur 5 der Gemarkung Mackenheim durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Bergstrasse in die Gemeinde Birkenau umgegliedert 10 Seitdem bildet das Gebiet um Schnorrenbach die Flur 9 der Gemarkung Lohrbach Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten in denen Schnorrenbach lag 1 11 12 vor 1782 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Mainz Amt Starkenburg 1461 1650 an Kurpfalz verpfandet Zent Morlenbach ab 1782 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Mainz Unteres Erzstift Oberamt Starkenburg Amtsvogtei Furth ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Reichsdeputationshauptschluss Furstentum Starkenburg Amt Furth ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Furth ab 1812 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Waldmichelbach ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 1 Provinz Starkenburg Amt Wald Michelbach ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Lindenfels Anm 2 Siehe Lohrbach zur weiteren EntwicKlung Verkehr und Infrastruktur BearbeitenFur den Strassenverkehr ist Schnorrenbach durch die Kreisstrasse 6 erschlossen die von Lohrbach kommt und hier endet In Schnorrenbach befindet sich in 400 bis 500 Meter Hohenlage ein Wintersportgebiet mit einem 450 Meter langen Abfahrtshang und Skilift Im Sommer kann das Gebiet zum Grasskilaufen genutzt werden Weblinks BearbeitenOrtsteil Lohrbach In Webauftritt der Gemeinde Birkenau Schnorrenbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgrundung Trennung zwischen Justiz Landgericht Furth und Verwaltung Einzelnachweise a b c Schnorrenbach Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 11 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 24 Marz 2014 a b Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamensbuch Starkenburg Hrsg Historische Kommission fur den Volksstaat Hessen Band 1 Selbstverlag Darmstadt 1937 OCLC 614375103 S 636 637 Johann Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 OCLC 162251605 S 243 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google books Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 OCLC 312528080 S 213 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Teil 2 Band 2 Zimmermann Naumburg 1845 OCLC 162810705 S 519 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ph A F Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit G Jonghaus Darmstadt 1854 OCLC 866461332 S 350 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ph A F Walther Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen G Jonghaus Darmstadt 1869 OCLC 162355422 S 80 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 349 Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Bergstrasse GVBl II 330 15 3 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 222 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ortsteile von Birkenau Buchklingen Hornbach Kallstadt Lohrbach mit Schnorrenbach Nieder Liebersbach Reisen mit dem Weiler Schimbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnorrenbach amp oldid 232485739