Unter-Mossau ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal im südhessischen Odenwaldkreis.
Unter-Mossau Gemeinde Mossautal | |
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 8° 56′ O |
Höhe: | 303 m ü. NHN |
Fläche: | 10 km² |
Einwohner: | 678 (Mai 2011) |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 64756 |
Vorwahl: | 06062 |
Geographie Bearbeiten
Das Waldhufendorf liegt im Odenwald im hessischen Buntsandsteingebiet im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald am Mossaubach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3260.
Geschichte Bearbeiten
Ersterwähnung Bearbeiten
Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes als Nyddern Mossauwe stammt von 1426. Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung): Mossauwe (1426), Unter Mosaue (16. Jahrhundert).
Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten
Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Unter-Mossau lag:
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Fürstenau
- ab 1806: Großherzogtum Hessen (Mediatisierung), Souveränitätslande, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach-Fürstenau gehörig)
- ab 1815: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach-Fürstenau gehörig)
- ab 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach
- ab 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- ab 1938: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Landkreis Erbach
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Erbach, Gemeinde Mossautal
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis, Gemeinde Mossautal
Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Hiltersklingen, Ober-Mossau und Unter-Mossau zur neuen Großgemeinde Mossautal. Für Unter-Mossau, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Mossautal eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.
Gerichte Bearbeiten
Nach Auflösung des Amtes Fürstenau 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Unter-Mossau das Landgericht Beerfelden wahr, ab 1853 das Landgericht Michelstadt und ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt.
Bevölkerung Bearbeiten
Einwohnerentwicklung Bearbeiten
• 16. Jahrhundert: | 21 wehrfähige Männer |
• 1650: | ausgestorben |
Unter-Mossau: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 415 | |||
1834 | 448 | |||
1840 | 503 | |||
1846 | 535 | |||
1852 | 543 | |||
1858 | 521 | |||
1864 | 556 | |||
1871 | 590 | |||
1875 | 566 | |||
1885 | 564 | |||
1895 | 588 | |||
1905 | 531 | |||
1910 | 499 | |||
1925 | 514 | |||
1939 | 457 | |||
1946 | 674 | |||
1950 | 582 | |||
1956 | 514 | |||
1961 | 482 | |||
1967 | 519 | |||
1970 | 530 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2002 | 700 | |||
2011 | 678 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: ; Zensus 2011 |
Einwohnerstruktur Bearbeiten
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unter-Mossau 678 Einwohner. Darunter waren 30 (4,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 102 Einwohner unter 18 Jahren, 288 zwischen 18 und 49, 165 zwischen 50 und 64 und 120 Einwohner waren älter. Die Einwohner lebten in 270 Haushalten. Davon waren 53 Singlehaushalte, 81 Paare ohne Kinder und 108 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 180 Haushaltungen lebten keine Senioren.
Religionszugehörigkeit Bearbeiten
• 1961: | 423 evangelische (= 87,76 %), 46 katholische (= 9,54 %) Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Im Ort befindet sich das 1987 erbaute Rathaus der Gemeinde Mossautal.
Persönlichkeiten Bearbeiten
- Johann Gottfried Bischoff (1871–1960), Stammapostel der Neuapostolischen Kirche
- Jakob Kredel (1808–1864), Landtagsabgeordneter
Literatur Bearbeiten
- Literatur über Unter-Mossau nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Unter-Mossau. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks Bearbeiten
- Webauftritt der Gemeinde Mossautal.
- Unter-Mossau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten
Anmerkungen
- Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
- Trennung zwischen Justiz (Landgericht Beerfelden) und Verwaltung.
- Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
- Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Mossautal.
Einzelnachweise
- ↑ Unter-Mossau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92, archiviert vom am 11. Juli 2021 .
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359.
- Hauptsatzung § 6. (PDF; 128 kB) Gemeinde Mossautal, abgerufen im Oktober 2020.
- Flächennutzungsplan Mossautal. (PDF; 1,9 MB) S. 26, abgerufen im Oktober 2020.