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Konrad II Herr von Pottendorf um 1240 1253 erstmals genannt zwischen 8 November 1321 und 21 Dezember 1324 war ein osterreichischer Adeliger aus dem Haus der Herren von Pottendorf die sich urkundlich bis 1130 zuruckverfolgen lassen und im Mittelalter im Herzogtum Osterreich zu den bedeutendsten Familien des Herrenstandes zahlten Dies zeigt die Mutter Konrads Euphemia von Kuenring Weitra die aus der bedeutendsten niederosterreichischen Ministerialenfamilie den Kuenringern abstammt und die nicht nur wesentlich zur Vergrosserung des Besitzes sondern auch zur Erweiterung der Verwandtschaft der Familie beitrug wodurch Konrad II von Kreuzrittern und sogar von bedeutenden reichsunmittelbaren Dynastien abstammt Durch seine zweite Ehe mit Hedwig von Goldegg ergaben sich Beziehungen zu bedeutenden Familien des Herrenstandes in Salzburg und in der Steiermark Konrad lebte zu einer Zeit dynastischer Umbruche im Herzogtum Osterreich die eine flexible Loyalitat erforderten Nachdem die Pottendorfer lange treue Ministerialen der Babenberger gewesen waren wandte sich nach deren Aussterben im Jahre 1246 erst Konrads Vater Rudolf III und spater auch Konrad II dem neuen Herzog von Osterreich Ottokar II Premysl Erbprinz spater Konig von Bohmen zu in dessen Urkunden sie vielfach auftreten Nach der Erklarung der Reichsacht gegen Konig Ottokar II schloss sich Konrad II mit seinen Brudern 1275 Konig Rudolf I und dessen Sohnen an Konrad II wurde zum Stammvater des Astes der Herren von Pottendorf zu Ebenfurth und zu Kirchschlag in der Buckligen Welt der sich unter seinen Enkeln in zwei Zweige den zu Ebenfurt und den zu Kirchschlag teilte die fast gleichzeitig 1484 86 bzw 1488 in mannlicher Linie erloschen In weiblicher Linie leben jedoch insbesondere uber die Herren von Liechtenstein die Herren von Puchheim und die Herren von Zelking Nachkommen des Konrad II von Puchheim bis heute Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Konrads Vater 1 2 Konrads Mutter 1 3 Konrads mutterliche Vorfahren 1 4 Weiter zuruckliegende Vorfahren 1 5 Bezug zu den Kreuzzugen 2 Leben 2 1 Geschwister 2 2 Wechsel der Dynastie in Osterreich 2 3 Unter Ottokar II 2 4 Unter Konig Rudolf I 2 5 Unter Herzog Albrecht I 2 6 Rebell gegen den Landesfursten 2 7 Letzte Jahre 2 8 Testament 3 Besitz 3 1 Schloss Pottendorf 3 2 Schloss Ebenfurth 3 3 Burg Rosenau 3 4 Burg Kirchschlag 3 5 Burg Hernstein 4 Ehen und Nachkommen 4 1 Ehen 4 2 Nachkommen 5 Quellen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenDie Pottendorfer zahlen zu den Apostelgeschlechtern des Herzogtums Osterreich d h zu den Adelsgeschlechtern die bis in die Zeit der 1246 erloschenen Herzoge von Osterreich aus dem Haus der Babenberger zuruckreichen Nach Witte Hagenau 1 waren sie edelfreier Herkunft da sie sich von einem Boto aus dem Geschlecht der Aribonen den Pfalzgrafen von Bayern ableiten Von diesem Poto von Pottenstein der im Tullnerfeld begutert war leitet sich die Sippe der edelfreien Potonen ab deren wichtigste Zentren Pottenbrunn Pottendorf und Aspan an der Zaya waren 2 Dessen Sohn Rudolf nannte sich vor 1136 nach Pottendorf 3 Laut Enikels Landbuch sollen die Herren von Pottendorf als Gefolgsleute der Grafen von Sulzbach nach dem Tod von Graf Gebhard III von Sulzbach 1188 in den Dienst der die Babenberger eingetreten sein als deren Ministerialen sie spater nachweisbar sind 4 Die zeitlich fruheste Nennung der Familie enthalt der Klosterneuburger Traditionskodex wo um 1130 Gertrud von Pottendorf die Ehefrau Rudolfs und deren Tochter Adelheid dem 1114 von Markgraf Leopold III gegrundeten Stift Klosterneuburg zum Seelenheil ihres Gemahls Rudolf Gulten zu Wazichindorf Watzendorf bei Pulkau schenken 5 Konrads Vater Bearbeiten Konrads Vater Rudolf III von Pottendorf 1263 tritt erstmals 1246 in einer Urkunde Heinrichs von Seefeld in Erscheinung und lebte zu einer Zeit als nach dem Tod von Herzog Friedrich II genannt der Streitbare 15 Juni 1246 dem letzten Herzog von Osterreich aus dem Haus der Babenberger der osterreichische Adel in zwei Parteien zerfiel von denen eine fur und die andere gegen die Ubernahme der Herrschaft in Osterreich durch Ottokar II Premysl um 1232 26 August 1278 Konig von Bohmen von 1253 bis 1278 war nachdem dieser 1251 von Osterreich Besitz ergriffen und 1252 eine Erbtochter der Babenberger Margarete von Babenberg 1205 1267 geheiratet hatte Rudolf III von Pottendorf stand eindeutig auf der Seite von Ottokar II da er an dem von diesem als neuem Herzog von Osterreich im Dezember des Jahres 1251 in Korneuburg einberufenen Landtag teilnahm 6 7 Bemerkenswert ist ein Grossonkel von Konrad II namens Konrad I von Pottendorf der zwischen 1194 und 1223 mehrfach urkundlich genannt wird Pfarrherr von Grossrussbach bei Korneuburg und kulturgeschichtlich von Interesse ist da er von manchen als der Autor der osterreichischen Version des Nibelungenliedes angesehen wird 8 Konrads Mutter Bearbeiten nbsp Kuenringer WappenCharakteristisch fur den hohen Status der Familie war dass sich Konrads Vater Rudolf III von Pottendorf mit Euphemia von Kuenring vermahlte die aus der Familie der Kuenringer stammt der damals machtigsten osterreichischen Ministerialenfamilie die in der Wachau und im Waldviertel uber zahlreiche und sehr ausgedehnte Besitzungen verfugte Ihr Vater war Heinrich III von Kuenring um 1185 um 1233 begraben Stift Zwettl genannt der Hund der eine wichtige politische Rolle als einer der engsten Berater und Vertrauensleute von Herzog Leopold VI von Osterreich spielte 1228 zum Marschall des Herzogtums Osterreich ernannt wurde und in Abwesenheit des Herzogs sogar mehrfach als Verweser des Herzogtums eingesetzt wurde Euphemia war eine resolute Personlichkeit die in den 60er Jahren des 13 Jahrhunderts die Geschicke der Familie lenkte und dabei nicht nur mit dem Stift Zwettl im Dauerstreit lag weil dieses die Beisetzung ihres Vaters in der Familiengruft verweigerte sondern auch den Verwalter des Bischofs von Freising aus der Herrschaft Hernstein vertrieb da sie uberzeugt war uber ihre Mutter Erbanspruche auf diese Herrschaft zu haben 8 Konrads mutterliche Vorfahren Bearbeiten nbsp Falkenstein Wappen codexUber seine Mutter Euphemia von Kuenring stammte Konrad II in weiblicher Linie von einer Reihe bedeutender Adelsgeschlechter ab die weit uber den ublichen Umkreis osterreichischer Ministerialen hinausgehen Konrads mutterliche Grossmutter war Adelheid von Falkenstein Neuburg cl 1222 1226 nach 1226 Sie stammte aus der bedeutenden bayerischen Dynastie der Grafen von Falkenstein Neuburg die sich bis auf Patto von Dilching Graf von Weyarn im oberbayerischen Landkreis Miesbach um 1040 zuruckverfolgen lasst Und die zu ihrer Blutezeit weite Landereien in Bayern aber auch bis hinein nach Tirol in das Mangfalltal nach Niederosterreich und den Chiemgau beherrschte und im Herzogtum Osterreich Burg und Herrschaft Hernstein nahe Baden bei Wien in Niederosterreich besass Auf diese Herrschaft Hernstein erhob Konrads Mutter Euphemia von Kuenring Erbanspruche da sie eine Enkelin der Grafen Sigiboto V 9 10 Graf von Falkenstein Neuenburg Hartmannsberg Hernstein Vogt von Kloster Herrenchiemsee cl um 1155 1222 bis 1226 vor 1231 und dessen Gemahlin um 1196 Adelheid Grafin von Valley war 9 Weiter zuruckliegende Vorfahren Bearbeiten Adelheid Grafin von Valley war eine Tochter von Graf Konrad II von Valley 1198 1200 und der Grafin Mathilde von Ortenburg nach 1198 die ihrerseits eine Tochter des Grafen Rapoto I von Ortenburg im 12 Jahrhundert 26 August 1186 aus dem Haus der Spanheimer 11 und der Elisabeth 1206 Tochter des Grafen Gebhard III von Sulzbach war Graf Gebhard III von Sulzbach um 1114 28 Oktober 1188 war mit Mathilde 16 Marz 1183 der Tochter des Herzogs von Bayern Heinrich IX auch Heinrich der Schwarze oder Heinrich der Welf genannt und dessen Gemahlin Wulfhild die eine Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus aus dem Hause der Billunger war verheiratet Graf Gebhard III von Sulzbach war ein Sohn von Graf Berengar I von Sulzbach und dessen zweiter Ehefrau Adelheid 1126 Grafin von Diessen Wolfratshausen Bemerkenswert sind die Schwestern des Grafen Gebhard III von Sulzbach Gertrud um 1114 14 April 1146 in Hersfeld Konrad III 1093 oder 1094 15 Februar 1152 in Bamberg aus dem Adelsgeschlecht der Staufer der erst Gegenkonig von Lothar III und 1138 1152 Konig im romisch deutschen Reich war Bertha 1158 1160 1146 als dessen erste Gemahlin unter dem Namen Irene Manuel I Komnenos 28 November 1118 24 September 1180 der von 1143 bis 1180 als byzantinischer Kaiser regierte wodurch Bertha von 1146 bis 1158 69 Kaiserin von Byzanz war Manuel I gilt dabei als einer der letzten bedeutenden Herrscher des Byzantinischen Reiches Luitgard von Sulzbach nach 1163 I um 1139 Gottfried II um 1110 13 Juni 1142 Graf von Lowen Landgraf von Brabant als Gottfried VII auch Herzog von Niederlothringen und dadurch Markgraf von Antwerpen und II um 1143 Hugo II Graf von Dagsburg und MetzMathilde von Sulzbach 1165 um 1139 40 Engelbert III vor 1124 6 Oktober 1173 aus dem Hause der Spanheimer Markgraf von Istrien Markgraf von Tuscien Graf von Kraiburg und Marquartstein 12 Konrad II von Pottendorf besass daher Vorfahren und Verwandte die weit uber den Rang von Mitgliedern des Osterreichischen Herrenstandes hinausgehen Bezug zu den Kreuzzugen Bearbeiten Im Jahr 1291 erschutterte das dramatischen Ende des Konigreiches Jerusalem die abendlandische Politik da am 28 Mai 1291 die damalige Hauptstadt des Konigreiches die Stadt Akkon von den Mameluken erobert wurde Dieses plotzliche Ende jahrhundertelanger westlicher religioser und politischer Ambitionen im Heiligen Land traf Konrad II von Pottendorf auch personlich da er selbst Verwandte und Vorfahren hatte die an den Kreuzzugen teilgenommen hatten Dies einerseits uber seine mutterliche Grossmutter Adelheid von Falkenstein Neuburg da deren Onkel Kuno Graf von Falkenstein Neuenburg 1190 am Dritten Kreuzzug unter Kaiser Friedrich Barbarossa teilgenommen hatte Nach dem Tod des Kaisers schloss er sich mit anderen deutschen Kreuzfahrern dem Heer von Herzog Leopold V von Osterreich an kampfte bei der Belagerung von Akkon und fiel dort 1290 im Kampf Bei diesem Kreuzzug gab es zwei folgenschwere Ereignisse Herzog Leopold V von Osterreich wurde von Richard Lowenherz Konig von England durch Beseitigung seiner Fahne beleidigt und zugleich entstand der Legende nach in der Schlacht auch der Bindenschild das osterreichische Stammwappen Rot Weiss Rot Ein noch direkter Bezug zu den Kreuzzugen besteht uber Konrads mutterlichen Grossvater Heinrich III dem Hund von Kuenring denn dessen Vater Hadmar II von Kuenring um 1140 22 Juli 1217 13 Herr zu Weitra Zwettl Gmund Kuhnring Zistersdorf Hadmarstein Burgruine Aggstein und auch zu Durnstein in der Wachau spielte eine bemerkenswerten Nebenrolle in der Geschichte der Kreuzzuge Diese geht auf die erwahnte Beleidigung von Herzog Leopold V durch Konig Richard Lowenherz zuruck Denn als Konig Richard versuchte auf der Ruckkehr vom Heiligen Land Osterreich zu durchqueren wurde er von Leuten des Herzogs in Erdberg bei Wien erkannt und gefangen genommen da der Herzog ihn auch des Mordes an Konrad von Montferrat dem Konig von Jerusalem beschuldigte der ein entfernter Cousin des Herzogs war da es Geruchte gab dass Konig Richard hinter der am 28 April 1292 erfolgten Ermordung des Konigs durch zwei Assassinen gab 14 nbsp Ruine DurnsteinHadmar II von Kuenring spielte insofern eine Rolle da er Herr der Burg Durnstein war die als eine der starksten Festungen des Landes galt weshalb er von Herzog Leopold V die delikate Aufgabe erhielt den Konig Richard von England in seiner Burg Durnstein in ritterlicher Gefangenschaft festzuhalten Dadurch war verwahren Dadurch war der Urgrossvater von Konrad II von Pottendorf von Janner bis Mitte Marz 1193 der Kerkermeister des Konigs von England bis dieser anschliessend an Kaiser Heinrich VI ausgeliefert wurde Dies blieb jedoch nicht die einzige Beziehung von Hadmar II von Kuenring zu den Kreuzzugen denn 1215 rief Papst Innozenz III auf dem Vierten Laterankonzil zum Kreuzzug von Damiette in das Heilige Land auf der am 1 Juni 1217 von Brindisi bzw Messina aus starten sollte Herzog Leopold VI von Osterreich entschloss sich mit einem Heer an diesem Kreuzzug teilzunehmen dem sich auch Hadmar von Kuenring anschloss Am 1 Juni 1217 brachen die Kreuzfahrer unter Fuhrung von Herzog Leopold VI von Osterreich nach Split auf wo sich das Heer Leopolds mit dem Heer des Konigs von Ungarn im August 1217 vereinigte 15 Hadmar von Kuenring erkrankte jedoch und starb unterwegs am 22 Juli 1217 Leben BearbeitenKonrad II von Pottendorf wird Indirekt erstmals in einer Urkunde des Stiftes Zwettl im Jahre 1253 genannt als sein Vater Rudolf III von Pottendorf mit Zustimmung seiner Gemahlin und seiner namentlich nicht genannten Sohne dem Stift eine Wiese ubertrug 16 Namentlich wird Konrad I erstmals gemeinsam mit seinen Brudern im Jahre 1256 in einer weiteren Urkunde des Stiftes Zwettl erwahnt in der die Bruder inklusive dem jungsten Bruder Siboto ihre Zustimmung zu einer Stiftung ihres Vaters geben 17 Konrad wuchs wohl vorwiegend in der in Pottendorf im Bezirk Baden in Niederosterreich gelegenen Stammburg der Familie und damit im Vorlaufergebaude des heute ruinosen barocken Schlosses Pottendorf auf das auf Rudolf I von Pottendorf zuruckgeht der dort um 1100 im Auftrag der Grafen von Sulzbach die das Gebiet zwischen den Flussen Leitha und Fischa im Osten Niederosterreichs dominierten eine Wasserburg errichtete die urkundlich erstmals 1130 erwahnt wird Geschwister Bearbeiten Im Leben Konrads spielten seine Geschwister eine wichtige Rolle da er vielfach mit diesen gemeinsam in Urkunden auftritt Im Stiftungsbuch des Stiftes Zwettl werden sechs Kinder von Rudolf III von Pottendorf genannt Rudolf Heinrich Konrad Siboto Adelheid und Euphemia 18 Konrads altester Bruder Rudolf IV von Pottendorf starb in jungen Jahren bereits um 1265 und damit bald nach dem Vater Konrads alterer Bruder Heinrich I genannt der Hund von Pottendorf 19 erreichte ein hohes Alter denn er lebte noch 1312 16 und war mit seinem Bruder Konrad II eng verbunden Seine Bezeichnung der Hund verdankt er seinem mutterlichen Grossvater Heinrich III von Kuenring Weitra genannt der Hund Aus seiner Ehe mit Kunigunde von Tubna hatte er zwei Sohne Heinrich und Rudolf von denen Rudolf in den Jahren 1317 18 im Dienst von Karl I Robert von Anjou Konig von Ungarn 1308 bis 1342 Obergespan des Komitats Odenburg in Ungarn war Heinrich I von Pottendorf hinterliess jedoch keine dauerhafte mannliche Nachkommenschaft Von Heinrichs Tochtern Adelheid 1333 und Kunigunde war erstere mit Gottschalk von Neytberg vermahlt wahrend Kunigunde unvermahlt blieb 20 Konrads jungerer Bruder Siboto von Pottendorf der von 1256 bis 1309 urkundlich ist verdankt seinen Vornamen offensichtlich seiner Mutter Euphemia von Kuenring die ihm den Namen ihres mutterlichen Grossvaters Siboto Graf von Falkenstein Herrantstein und Neuenburg gab 17 Siboto wurde zum Stammvater des jungeren Astes der Pottendorfer zu Pottendorf der um 1488 mit Friedrich von Pottendorf in mannlicher Linie erlosch 21 Von Konrads Schwestern trug Euphemia den Vornamen ihrer Mutter Euphemia von Kuenring war mit Otto von Perchtoldsdorf verheiratet wurde 1286 Witwe und schenkte dem Stift Heiligenkreuz Guter die sie von ihrem Ehemann geerbt hatte Die andere Schwester Adelheid trug den Vornamen ihrer mutterlichen Grossmutter Adelheid Grafin von Falkenstein war zunachst mit einem Herren von Zelking und in zweiter Ehe mit Otto II von Liechtenstein Murau verheiratet 21 Dies zeigt wie wichtig es den Pottendorfern war durch die Namensgebung auf ihre ranghohen Vorfahren hinzuweisen Wechsel der Dynastie in Osterreich Bearbeiten Konrad II und seine Bruder wuchsen in einer Zeit auf in der es im Herzogtum Osterreich zu erheblichen politischer Umbruchen kam denn nach dem 1246 erfolgten kinderlosen Tod von Friedrich II dem letzten Herzog von Osterreich aus dem Haus der Babenberger kam es zu einem Interregnum in dem sich mehrere Nachbarn Konig Wenzel I von Bohmen und Bela IV Konig von Ungarn 1270 nachdrucklich etwas unentschlossener Otto II Herzog von Bayern 1253 dem der Kaiser 1248 die Verwaltung Osterreichs ubertragen hatte und auch Kaiser Friedrich II von Hohenstaufen selbst um die Nachfolge in den Herzogtumern Osterreich und Steiermark bemuhten 22 Der Garstener Annalist fasste die Situation in einem vielzitierten Satz zusammen Von seinem Furstenhaus verlassen sitzen Osterreich und Steier gemeinsam wie ein Land betrubt und seufzend im Staube 23 Den Pottendorfern gelang es jedoch aus dieser Situation Nutzen zu ziehen da der der Graf von Eberstein der von Kaiser Friedrich II eingesetzte Reichsverweser fur Osterreich und Steier Rudolf von Pottendorf vermutlich mit der Herrschaft Weitenegg belehnte 23 Die Frage der Nachfolge der Babenberger war durch die im Privilegium Minus aus dem Jahre 1156 vorgesehene weibliche Erbfolge kompliziert da es eine ganze Reihe moglicher Pratendenten gab Im Vordergrund standen schliesslich zwei osterreichische Prinzessinnen Einerseits Gertrud von Osterreich 1226 1288 eine Nichte von Herzog Friedrich II die 1246 als Herzogin von Osterreich und Steiermark folgte in erster Ehe den bohmischen Kronprinzen Vladislav Markgraf von Mahren und nach dessen Tod Anfang 1247 Hermann VI Markgraf von Baden heiratet der jedoch schon 1250 starb und sich ebenso wenig wie der Reichsverweser Otto von Bayern im Land durchsetzen konnte Andererseits gab es noch Margarete von Osterreich 1204 05 1266 die alteste Schwester von Herzog Friedrich II Sie war die Witwe des romisch deutschen Konigs Heinrich VII lebte in klosterlicher Zuruckgezogenheit wurde jedoch zur Legitimation der Nachfolge von Premysl Ottokar II Markgraf von Mahren der bereits 1251 Osterreich in Besitz genommen hatte 1252 dessen Gemahlin obwohl sie alter war als ihr Schwiegervater Konig Wenzel I von Bohmen Fur die Pottendorfer wie fur andere bedeutende Familien die die fruher babenbergische Ministerialen gewesen waren waren dies schwierige Zeiten die vorsichtiges Lavieren erforderlich machten Unter Ottokar II Bearbeiten nbsp Ottokar Premysl als Markgraf von MahrenDie Einstellung der Pottendorfer zeigt sich darin dass Konrads Vater Rudolf III im Dezember des Jahres 1251 an dem von Premysl Ottokar II Markgraf von Mahren nach der Besitzergreifung des Landes als Herzog von Osterreich abgehaltenen Landtag in Korneuburg teilnahm Vermutlich gehorte er auch zu den Adeligen die sich kurz zuvor an Konig Wenzel I von Bohmen gewandt hatten um das Land zu stabilisieren Konrads Vater Rudolf III war daher zweifellos ein Parteiganger des Konigs von Bohmen Dies bestatigt die Tatsache dass er in der Folge auch mehrfach in wichtigen Urkunden von Konig Premysl Ottokar II aufscheint die dieser als Herzog von Osterreich 1252 1257 und 1258 ausstellte 24 Unter Konig Rudolf I Bearbeiten Angesichts der wachsenden Macht von Ottokar der 1261 die Steiermark 1269 Karnten und Krain erwarb kam es nach der Wahl von Rudolf I von Habsburg zum Romisch deutschen Konig zu einer Wende da Ottokar II die Wahl nicht anerkannte was gegen ihn zur Verhangung der Reichsacht und in Osterreich zum Abfall zahlreicher Geschlechter fuhrte die sich Konig Rudolf I zuwandten Diesen Schritt taten auch die Pottendorfer denn Konrad II und seine Bruder scheinen schon 1276 und 1277 in Urkunden von Konig Rudolf I von Habsburg auf 25 Als prominente Mitglieder des Adels durften die Bruder auch an der Ausarbeitung des 1277 78 kodifizierten Osterreichischen Landrecht 2 mitgewirkt haben Ob Konrad oder einer seiner Bruder am 26 August 1278 an der entscheidenden Schlacht bei Durnkrut und Jedenspeigen zwischen Konig Rudolf und Konig Ottokar II teilnahm ist nicht uberliefert aber durchaus naheliegend da er zu den wichtigen Unterstutzern des Konigs zahlte und auch spater nachweislich militarische Funktionen ausubte Im Jahre 1281 besass Konrad III offensichtlich das volle Vertrauen von Konig Rudolf I da dieser ihn zum Mitglied des fur die Verwaltung von Osterreich geschaffenen 16 kopfigen Rates ernannte 26 Unter Herzog Albrecht I Bearbeiten nbsp Statue Konig Albrecht I im Heeresgeschichtlichen MuseumAlbrecht I Juli 1255 in Rheinfelden 1 Mai 1308 in Konigsfelden bei Brugg der alteste Sohn von Konig Rudolf I wurde 1282 gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf II von Osterreich 1290 mit den Herzogtumern Osterreich Steiermark Krain sowie mit der Windischen Mark belehnt 27 ubernahm jedoch 1283 die alleinige Kontrolle in den Herzogtumern Die urkundlichen Nachrichten uber die Pottendorfer sind zu dieser Zeit recht sparlich Im Jahre 1286 erwarb Konrad II Schloss und Herrschaft Ebenfurth von Jutta von Feldsberg 28 In einem Streit um die Maut zu Ebenfurt und um die Ortschaft Ungardorf mit dem Stift Heiligenkreuz entschied Konig Albrecht I als Herzog von Osterreich 1290 als gewahlter Schiedsrichter dass diese Besitzungen die bisher dem Stift unterstanden nunmehr freies Eigen der Herren von Pottendorf sein sollen 29 Daraufhin bestatigt Konrad II In einer Urkunde vom 27 August 1290 dem Stift Heiligenkreuz dass auch er selbst nicht bloss Heiligenkreuz allein verpflichtet sei zur Abwehr von Gewalttaten von ungarischer Seite wegen der Maut zu Ebenfurt und Ungardorf beizutragen da er diese vom osterreichischen Herzog zu Lehen hatte 17 30 Dass Konrad und seine Bruder die neuen Landesfursten aus dem Haus Habsburg militarisch unterstutzten zeigt die Tatsache dass sie im Jahre 1291 unter Albrecht I gegen Andreas III ins Feld zogen der von 1290 bis 1301 als letzter Konig von Ungarn aus dem Haus der Arpaden regierte Diese Kriegsbeteiligung der Pottendorfer hielt auch der Ritter und bekannte Dichter Seifried Helbling 1230 im 14 Jahrhundert um 1290 1300 in einem seiner Gedichte fest Die Potendorfer alle dri fund wir staet einander bi nahen bi der Lita dir werdent von den sorgen gra daz man urliugen sol sie gewunnen sust und gernewol win weiz unde korn wirt sant Margareten verlorn und Mertinsdorf so get iu ab ein teil der ungrischen hab daz sult ir gern unterstan her kuonrat fuert hundert man her Heinrich und her Sibot hundert man hab iuwer rott 31 Konrad war auch einer der vier osterreichischen Abgeordneten die 1291 an den Friedensverhandlungen zwischen Herzog Albrecht I und Konig Andreas III von Ungarn teilnahmen 32 33 Im Jahr 1293 erhalt Konrad II von Herzog Albrecht I die Erlaubnis die Burg Ebenfurt wieder aufzubauen 34 1295 erwarb Konrad II von Pottendorf von Adelheid von Reinsberg deren in Ebenfurt Haschendorf Sieghardsdorf und Hirsdorf gelegenen Guter Im Jahre 1299 entschloss sich Konrad II der seit langerem Witwer und inzwischen etwa 60 Jahre alt war zu einer zweiten Ehe und heiratete Hedwig von Goldegg eine Tochter des Otto Herren von Goldegg und der Elisabeth Herrin von Stubenberg einer Tochter des Wulfing Herren von Stubenberg auf Kapfenberg und Wulfingstein Landrichter im Herzogtum Steiermark 1280 und der Elisabeth Grafin von Ortenburg einer Tochter des Grafen Hermann von Ortenburg Aus diesem Anlass wurden 1299 Urkunde errichtet in der sich Leutold und Alber von Kuenring und Hadmar von Sunnberg fur Konrad III von Pottendorf gegenuber Heinrich und Friedrich von Stubenberg garantieren dass Konrad von Pottendorf binnen Jahresfrist die Morgengabe fur seine Ehefrau Hedwig von Goldegg in Hohe von 1000 Pfund Wiener Pfennige erlegen wird 35 17 Uber diese Ehe erwarb sich Konrad II eine beachtliche Schwagerschaft da die Herren von Goldegg zu den einflussreichsten Ministerialen im Bereich des Fursterzbistums Salzburg und die Herren von Stubenberg zu den altesten und machtigsten Familien des Herrenstandes im Herzogtum Steiermark zahlten So war u a Wulfing von Stubenberg 14 Marz 1318 in Bamberg der Dominikaner 1291 Bischof von Lavant wurde und von 1304 bis 1318 Furstbischof von Bamberg war einer der Geschwister der neuen Schwiegermutter von Konrad III 36 daruber hinaus heiratete seine Tochter Katharina von Pottendorf den jungsten Bruder seiner Schwiegermutter Heinrich Herr von Stubenberg auf St Peter Hoflein und Schladming Schenk im Herzogtum Steiermark 22 November 1315 Durch diese Ehe entwickelte Konrad II Beziehungen zu den Erzbischofen von Salzburg So scheint Konrad in den Jahren 1301 und 1302 mehrfach in Urkunden von Erzbischof Konrad IV von Fohnsdorf auf der von 1291 bis 1312 regierte 37 Konrad und seine Bruder traten aber auch laufend in Urkunden ihrer osterreichischen Landesfursten auf so im Jahre 1304 in der Zeugenreihe des Vertrages den Rudolf als Herzog von Osterreich und Steiermark ein Sohn von Konig Albrecht I mit Karl I Robert von Anjou Konig von Ungarn abschloss 38 Fur Konrads Ansehen spricht die Tatsache dass er in Streitigkeiten von Standesgenossen mehrfach als Schiedsrichter berufen wird so 1289 1301 und 1303 und auch Im Jahre 1305 wo er gemeinsam mit Friedrich von Stubenberg einen Streit zwischen Wulfing von Stubenberg Furstbischof von Bamberg von 1304 bis 1318 seinem angeheirateten Onkel und Rudolf von Ras wegen einer Burgschaft des Villacher Burgers Wulzen entscheidet 39 Um diese Zeit scheint Konrad II auch in etwa 30 Testierungen in Urkunden anderer Adelsgeschlechter wie der Herren von Kuenring von Ebersdorf von Maissau und von Kapellen auf 37 Rebell gegen den Landesfursten Bearbeiten Gemass der Steirischen Reimchronik des Ottokar aus der Gaal war ein Pottendorfer einer der Anfuhrer jener Emporung niederosterreichischer Landherrn die nach der Ermordung des Romisch deutschen Konigs Albrecht I 1 Mai 1308 durch seinen Neffen Johann Parricida nach der angeblichen Weigerung des neuen Konigs Heinrich VII aus dem Haus Luxemburg die Sohne des Ermordeten mit den bisherigen Reichslehen d h auch mit den Herzogtumern Osterreich und Steiermark zu belehnen sich von den Sohnen Albrechts I lossagten Dass es sich bei dem genannten Pottendorfer um Konrad II von Pottendorf zu Ebenfurt handelt ergibt sich aus dem Text der Steirischen Reimchronik des Ottokar aus der Gaal die festhalt dass der Landeshauptmann von Osterreich Ulrich v Wallsee auf seinem Zuge gegen die Aufstandischen Mitte Oktober 1309 insbesondere die Umgebung der beiden Burgen Kirchschlag und Ebenfurt und damit die wichtigsten Besitzungen von Konrad I verwustet hat Wegen seiner Teilnahme an dieser Adelserhebung durfte Konrad von Pottendorf zumindest einen Teil der neuerworbenen Herrschaft Kirchschlag verloren haben Vielleicht aber wurde dem Pottendorfer Konrad II die Herrschaft Kirchschlag durch Herzog Friedrich den Schonen dem alteren der Sohne Albrechts I zwar aberkannt aber ohne dass dieser Gerichtsspruch des jungen Landesfursten in der Praxis durchgesetzt werden konnte Fur eine solche Aberkennung spricht die Nachricht dass 1330 den Herren von Hadersworth die Herrschaft Kirchschlag als landesfurstliches Lehen 35 verliehen worden sei wiewohl diese noch 1295 durch Iwan von Guns als freies Eigen Leutolds von Kuenring Durnstein bezeichnet wird 40 Letzte Jahre Bearbeiten Auch spater pflegte Konrad von Pottendorf seine Kontakte zu Salzburg denn er scheint in den Jahren 1312 1313 und 1314 mehrfach als Zeuge in Salzburger Urkunden auf Eng war seine Beziehung auch dadurch dass der Erzbischof von Salzburg Weichart von Polheim Konrad II im Jahre 1315 als seinen Oheim bezeichnet 37 Im Jahre 1320 bekennt Konrad II dass Friedrich III von Leibnitz Erzbischof von Salzburg ihm seiner Frau Hedwig der Tochter Ottos von Goldeck und seinen Erben vier Zehenthofe in der Gegend von Semriach mit aller Zugehorigkeit verliehen habe weiters 20 Mark Geld zu Fladnitz und Leska gegen Wiederkaufsrecht um 300 Mark Grazer Silbers zusatzlich erhalten er und seine Erben von Hedwig die bis auf wenige Ausnahmen dem Erzbischof erledigten Lehen Heinrichs und Friedrichs von Stubenberg 37 Die letzte nachweisliche Testierung durch Konrad erfolgt am 8 November 1321 Konrad II von Pottendorf starb nach November 1321 und jedenfalls vor dem 21 Dezember 1324 da an diesem Tag sein Sohn Konrad III bestatigt dass ihm Fritzel der Windischgratzer der Schreiber des Erzbischofs von Salzburg zu Leibnitz 200 Mark Silber wegen des Schadens gegeben habe den seine verstorbenen Bruder Alber und Heinrich von Pottendorf in erzbischoflichen Diensten im Kampf gegen Bayern erlitten haben 41 Testament Bearbeiten Konrad errichtete bereits im Jahre 1304 sein Testament in dem er unter anderem verfugte Seiner zweiten Ehefrau Hedwig von Goldegg und seinen Kindern aus dieser Ehe Konrad Otto und Heinrich von Pottendorf hinterlasst er die Herrschaft Ebenfurth die er nach dem Tod seiner ersten Frau Katharina von den Feldsbergern gekauft hat ferner den Besitz den er von der Frau von Reinsberg von den Ottersteinern den Streun dem Weissberger und Hartneid von Stadeck erworben hat ausserdem auch sein Eigengut und den Markt zu Kirchschlag weiters das von seiner Mutter Euphemia von Kuenring ererbte Gut und die Markte Sollenau und Unterwaltersdorf sowie Brodersdorf Orte die ihm Konig Rudolf um 1000 Pfund Wiener Pfennige verpfandet hatte Sollten Hedwigs Kinder ohne Erben sterben dann sollte das gesamte Gut an die Kinder aus seiner ersten Ehe fallen 34 42 Besitz BearbeitenSchloss Pottendorf Bearbeiten nbsp Schloss Pottendorf von NordwestenIm Mittelalter spielte die Burg Pottendorf die zumindest seit 1130 Stammsitz der Familie war eine wichtige Rolle als Grenzbefestigung und Teil der Verteidigungslinie des Herzogtums Osterreich entlang dem Fluss Leitha gegen Ungarn Im Jahr 1246 zog Herzog genannt Friedrich der Streitbare von Pottendorf aus vermutlich in Begleitung von Konrads Vater Rudolf III von Pottendorf gegen die Ungarn Die Schlacht an der Leitha fand nach der Beschreibung durch den Minnesanger Ulrich von Liechtenstein 1275 der ein Augenzeuge der Kampfhandlungen war bei Ebenfurth oder gegenuber davon auf damals ungarischer Seite im Gebiet des heutigen Neufeld statt 43 Die Osterreicher siegten doch fiel Herzog Friedrich in der Schlacht wodurch die Herzoge von Osterreich aus dem Haus der Babenberger in mannlicher Linie erloschen Namentlich wird Konrad II als Herr von Pottendorf erstmals indirekt in einer Urkunde fur das Stift Heiligenkreuz vom 27 August 1290 genannt mit der er dem Stift bestatigte dass nicht nur das Stift sondern auch er selbst als Besitzer der Maut zu Ebenfurth und zu Ungarndorf zur Abwehr von Gewalttaten von ungarischer Seite verpflichtet sei 30 Das Schloss blieb bis zum Erloschen des Zweiges zu Pottendorf im Jahre 1488 im Besitz der Familie Die Burg ist in erheblichen Teilen noch erhalten jedoch weitgehend baufallig 8 Schloss Ebenfurth Bearbeiten nbsp Schloss Ebenfurth im Kern mittelalterlich aber wesentlich barock uberbaut Ebenfurth im Bezirk Wiener Neustadt Land im Wiener Becken in Niederosterreich zahlt zu den altesten Burgen Osterreichs wird jedoch urkundlich erstmals 1263 erwahnt Es stand im Besitz der Truchsesse von Feldsberg die in mannlicher Linie 1270 ausstarben worauf Jutta von Feldsberg die Ehefrau des Gerhard von Opran Obersezze Burg und Herrschaft Ebenfurth erbte Da sich ihr Ehemann auf seine mahrischen Besitzungen zuruckziehen wollte wurde Herrschaft und Burg Ebenfurth 1286 an Konrad von Pottendorf verkauft Dies vielleicht im Hinblick darauf dass Heinrich von Kuenring ein Neffe von Konrads Mutter Euphemia von Kuenring seit 1277 mit Adelheid einer Tochter des Albero Truchsess von Feldsberg verheiratet und Besitzer von Feldsberg dem Stammsitz dieser Familie war 44 Als Besitzer der Burg und Herrschaft Ebenfurth wird Konrad II ausdrucklich in einer Urkunde aus dem Jahr 1293 genannt in der Konrad von Pottendorf von Herzog Albrecht I die Erlaubnis erhalt die unmittelbar an der Landesgrenze befindliche Burg die in den Kampfen mit Ungarn vielleicht auch schon 1246 in der Schlacht an der Leitha schwer verwustet worden war wieder aufzubauen und erneut zu befestigen 45 Konrad besass dort auch ein eintragliches Mautrecht Burg Rosenau Bearbeiten Die im Waldviertel gelegene Wasserburg Rosenau von der heute nur noch ein Wall vorhanden ist befand sich etwa drei Kilometer von der heutigen gleichnamigen Katastralgemeinde und dem ab 1593 errichteten Schloss Rosenau 46 in der Stadtgemeinde Zwettl Sie geht auf die Herren von Kuenring zuruck die entscheidend zur Rodung und Besiedelung dieses Raumes beitrugen und wird erstmals 1194 im Besitz von Konrads Urgrossvater Hadmar II von Kuenring genannt Diese Burg kam als Heiratsgut der Mutter Konrads Euphemia von Kuenring an die Pottendorfer und wurde von den Brudern Heinrich Konrad und Siboto um 1287 mit ihrem Vetter Leutold I von Kuenring Oberster Schenk von Osterreich Herr zu Durnstein Weitra etc 47 gegen dessen Burg und Herrschaft Kirchschlag getauscht Burg Kirchschlag Bearbeiten nbsp Burgruine Kirchschlag in der Buckligen WeltDie Burg Kirchschlag diente einerseits als wichtige Grenzburg gegen Ungarn und anderseits zur Sicherung der an ihr vorbeifuhrende Strasse von Aspang uber Schloss Krumbach nach der heute noch im mittleren Burgenland bestehenden Burg Lockenhaus Sie ist heute eine bedeutende Ruine in der gleichnamigen Stadtgemeinde in der Buckligen Welt ganz im Suden von Niederosterreich Erstmals urkundlich erwahnt wird die Burg 1252 in den Kampfen mit ungarischen Soldaten unter Konig Bela IV von Ungarn die die Burg 1254 eroberten worauf sie an die Grafen von Gussing fiel Eine familiare Beziehung Konrads zu fruheren Besitzern lasst sich bis zu Herrand I von Wildon zuruckfuhren der vermutlich um 1180 die Burg Kirchschlag auf Rodungsgebiet errichteten liess denn durch die um 1240 erfolgte Heirat Gertruds von Wildon mit Albero IV von Kuenring Durnstein 1210 15 8 Janner 1260 kam die Burg in den Besitz der Familie der Mutter Konrads Euphemia von Kuenring Im Jahre 1287 vertauschte Konrad II von Pottendorf mit seinen Brudern Heinrich und Siboto von Pottendorf die Burg Rosenau die zum Heiratsgut der Gemahlin Konrads Euphemias von Kuenring zahlte mit deren Vetter Leutold von Kuenring gegen dessen Burg und Herrschaft Kirchschlag mit allem Zubehor 1304 gehorte ihm Kirchschlag als freies Eigen allein Er nahm jedoch 1309 am Ministerialenaufstand gegen Herzog Friedrich den Schonen teil was dazu fuhrte dass er wieder in Lehensabhangigkeit geriet Burg Hernstein Bearbeiten Auch zu den Erbauern der Burg Herrenstein hatte Konrad II familiare Beziehungen Dies da der In einer Urkunde des Stiftes Gottweig aus dem Jahre 1125 erwahnte nobilis Reginoldus de Herrandistein ein Sohn des Herrand von Falkenstein war der vermutlich zu Beginn des 12 Jahrhunderts die kleine romanische Burg erbaute und ihr auch seinen Namen gab Aus der Familie der Falkensteiner die ein altes und angesehenes Geschlecht aus Oberbayern waren stammte namlich Konrads mutterliche Grossmutter Adelheid von Grafin von Falkenstein Adelheids Onkel Kuno Graf von Falkenstein verkaufte die Herrschaft 1245 an den Bischof von Freising Als Bischof Konrad um 1265 auf Hernstein einen Verwalter einsetzte bemachtigte sich Euphemia von Pottendorf als Erbin ihrer Mutter Adelheid der Burg Trotz klarer Rechtslage und eifrigen Prozessierens der Freisinger behielten sie die Pottendorfer bis 1380 Damals kaufte Herzog Albrecht III die Herrschaft die er in der Folge von Pflegern verwalten liess Ehen und Nachkommen BearbeitenEhen Bearbeiten Konrad II von Pottendorf heiratete in erster Ehe um 1260 65 eine Frau namens Katharina deren Familiennamen nicht uberliefert ist Nach Karl Bednar war sie moglicherweise eine Schwester des Albert II Stuchs von Trauttmannsdorf da in einer Verkaufsurkunde vom 30 November 1308 Konrad I und seine Bruder Heinrich I und Siboto I von Pottendorf als dessen Spitzenzeugen und Siegler auftreten und in einer etwas fruheren Urkunde diese drei Bruder von Pottendorf als Zeugen unmittelbar nach Albrecht II dem Stuchsen von Trauttmansdorf auftreten Dieser enge Zusammenhang durfte auf einer ehelichen Verbindung Konrads mit einer Schwester von Albrecht II Stuchs beruhen Dafur spricht auch dass der alteste Sohn Konrads Alber Albrecht genannt wurde und damit vermutlich den Namen des Mutterbruders erhalten hat 48 Konrad heiratete in zweiter Ehe vor 1299 Hedwig von Goldegg cl 1320 1328 eine Tochter des Otto V Herren von Goldegg cl 1270 26 Januar 1301 begr Stift St Peter in Salzburg der aus einem wichtigen Ministerialengeschlecht im Gebiet des Erzbistums Salzburg stammte u d Elisabeth von Stubenberg eine Tochter des Wulfing Herrn von Stubenberg auf Kapfenberg etc Landrichter in Steiermark 1280 der aus der wohl einflussreichsten Herrenstandsfamilie der Steiermark stammte und der Elisabeth Grafin von Ortenburg nach 1287 49 nbsp Wappen der Herren von GoldeggNachkommen Bearbeiten Die Liste folgt der Darstellung in den Europaischen Stammtafeln 50 Aus 1 Ehe Alber Albrecht II von Pottendorf cl 1307 1324 v 6 Dezember 1312 Elisabeth Herrin von Maissau T v Stephan I Herr von Maissau u d Margareta Herrin von Neuhaus Elisabeth von Pottendorf cl 1342 v 1325 Paul I Graf von Mattersdorf Forchtenstein Herr zu Mattersdorf Nagymarton und Bajot Herr zu Forchtenstein Frakno 1321 zu Szeleskut Breitenstein im Kom Sopron 1328 1349 Judex curiae abgesetzt 1346 Botschafter am Hof der Papste zu Avignon cl 1301 1349 51 Agnes Grafin von Mattersdorf cl 1339 64 Peter I Graf von St Georgen und Bosing zu Szentgyorgy und Eberhard Kommandant zu Pressburg cl 1308 1365 1367 Anna Grafin von Mattersdorf cl 1340 1353 1360 1340 Albero V von Puchheim cl 1331 nach 24 September 1383 51 Bartholomaus von Pottendorf cl 1323 Theologe Euphemia von Pottendorf cl 1338 13 Marz 1350 52 v 24 Februar 1331 Rudolf Herr von Stadeck v 6 Dezember 1338 k d N Aus 2 Ehe Konrad III von Pottendorf zu Ebenfurt und Kirchschlag cl 1322 nach 1350 I vor 1327 Katharina von Polheim Schwester von Hadmar und Friedrich Herren von Polheim II Agnes von Rauhenstein cl 1344 Schwester von Alber und Hartneid von Rauhenstein Albrecht von Pottendorf Stammvater des Zweiges zu Ebenfurt um 1394 I Anna Herrin von Pettau amp 2 Maria Grafin von Hardegg Heinrich von Pottendorf um 1388 Anna von Pillichsdorf Friedrich von Pottendorf nach 1392 I Dorothea von Pergau II Margarethe Grafin von St Georgen und Bosing 53 III Elisabeth von Eckartsau Agnes von Pottendorf I Peter von Ebersdorf II Johann von Cheya Konrad IV von Pottendorf Stammvater des Zweiges zu Kirchschlag um 1396 Elisabeth von Walsee Friedrich von Pottendorf cl 1329 1335 vor 1330 Elisabeth Ne Heinrich von Pottendorf 1360 Otto von Pottendorf cl 1329 30 Adelheid von Pottendorf 1329 1330 Margarethe von Pottendorf cl 1329 30 Heinrich von Pottendorf 12 April 1321 1322 begr Wien Minoritenkirche in Wien Gertrud von Pottendorf cl 1330 Ludwig von Porcia Katharina von Pottendorf cl 1330 Heinrich von Herr von Stubenberg auf St Peter Hoflein und Schladming Schenk im Herzogtum Steiermark 22 November 1315 k Ki 54 Elisabeth von Pottendorf 55 Pilgrim von Puchheim Quellen BearbeitenMonumenta Germaniae Historica MGH SS D Chr Bd V Seifried Helbling hg Von Joseph Seemuller Halle 1886 S 12 V 145 ff Gedicht VI Literatur BearbeitenChristiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Sonderdruck aus Jahrbuch der Heraldisch Genealogischen Gesellschaft Adler Jahrgang 1982 83 Der ganzen Reihe dritte Folge Band 11 Wien 1983 Karl Bednar Beitrage zur Genealogie des Ebenfurter Astes der Herren von Pottendorf In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Band 32 1957 S 48 61 zobodat at PDF Heinz Dopsch Osterreichische Geschichte 1122 1278 Die Lander und das Reich Der Ostalpenraum im Hochmittelalter Verlag Ueberreuter 2003 ISBN 3 8000 3973 7 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Verlag J A Stargardt 1980 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band V Verlag J A Stargardt Marburg 1988 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band XVI Verlag Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 465 02741 8 Tafel 48 J Siebmacher s Grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 bearbeitet von Johann Baptist Witting 1918 Verlag Bauer amp Raspe 1983 ISBN 3 87947 036 7 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Witte Hagenau Genealogische Untersuchungen zur Reichsgeschichte unter den salischen Kaisern In Mitteilung des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung MIOG Erganzungsband 5 1896 1903 S 409 a b Heinz Dopsch Osterreichische Geschichte 1122 1278 Die Lander und das Reich Der Ostalpenraum im Hochmittelalter Verlag Ueberreuter 2003 ISBN 3 8000 3973 7 S 226 Heinz Dopsch Osterreichische Geschichte 1122 1278 Die Lander und das Reich Der Ostalpenraum im Hochmittelalter Verlag Ueberreuter 2003 ISBN 3 8000 3973 7 S 231 Monumenta Germaniae Historica MGH Scriptores Deutsche Chroniken und andere Geschichtsquellen des Mittelalters Band III S 718 f Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Sonderdruck aus Jahrbuch der Heraldisch Genealogischen Gesellschaft Adler Jahrgang 1982 83 Der ganzen Reihe dritte Folge Band 11 Wien 1983 S 76 Vancsa Max Geschichte Nieder und Oberosterreichs Band 1 Gotha 1905 S 495 f Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 3 Wien 1862 CLXXXVI S 178 archive org Rudolfus de Potendorf als Zeuge 1251 Niwenburch Otakar Herzog von Osterreich bestatigt die Freiheit des Klosters Lambach von aller Privatvogtei a b c Pottendorf In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 5 Marz 2022 a b Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band XVI Tafel 48 Verlag Vittorio Klostermann Frankfurt a M 1995 ISBN 3 465 02741 8 manfred hiebl de Sigiboto V Europaische Stammtafeln Neue Folge Band IV Tafel 118 Europaische Stammtafeln Band XVI Verlag J A Stargardt 1995 Tafel 93 a Europaische Stammtafeln Band XVI Tafel 27 Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge Verlag C H Beck 9 Auflage 2019 ISBN 978 3 406 74169 2 S 848 Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge Verlag C H Beck 9 Auflage 2019 ISBN 978 3 406 74169 2 S 925 Jahrbuch Adler 1878 S 95 a b c d Bednar 1957 Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Op cit S 82 Erich Trinks Bearb Urkunden Buch des Landes ob der Enns Band 3 Wien 1862 S 45 archive org genaue Angabe der Nummer fehlt Jahrb Adler 1878 S 95 Christiane Buzzi Genealogie der Herren von Pottendorf S 145 a b Christiane Buzzi 1983 S 144 Georg Scheibelreiter Die Babenberger Reichsfursten und Landesherren Bohlau Verlag 2010 ISBN 978 3 205 78573 6 S 349 a b Heinz Dopsch Osterreichische Geschichte 1122 1278 Op cit S 255 Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Op cit S 81 Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Op cit S 83 K Schrauf Urkundliche Beitrage zur Geschichte des Nonnenklosters in Tulln In Blatter 8 1874 S 115 f Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I 1 Tafel 41 Verlag Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 465 02743 4 Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Op cit S 85 NOLA Urkunde Nr 4444 a b Fontes rer Austr 2 Reihe Bd 11 S 265 Seifried Helbling hg Von Joseph Seemuller Halle 1886 S 12 V 145 ff Gedicht VI Urkundenbuch des Burgenlandes BLUB II Nr 366 S 251 f MGH SS D Chr Bd V S 568 Vers 43840 ff a b Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Op cit S 86 Steiermarkisches Landesarchiv STLA Urkunden Nr 1588 1589 und 1590 Siebmacher s Grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S 268 a b c d Christiane Buzzi Die Herren von Pottendorf Op cit S 87 Monumenta Germaniae Historica MGH SS D Chr Bd V S 1100 Vers 84159 ff STLA Urk Nr 1671 Bednar 1957 S 55 Haus Hof und Staatsarchiv HHSTA Urkunde 1324 Dezember 21 Leibnitz NO Landesarchiv Urkunde Nr 4447 Vgl dazu Dienst 1971 S 16 19 Europaische Stammtafeln Band XVI Tafel 27 28 Nach Ludewig Reliquiae manuscript Bd IV Nr 268 Letztdruck Luschin Ebengreuth Das osterr Landrecht S 50 51 Rosenau In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 5 Marz 2022 Europaische Stammtafeln Band XVI Tafel 28 Bednar 1957 S 51 22 Europaische Stammtafeln Band XVI Tafel 36 Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der Europaischen Staaten Neue Folge Band XVI J A Stargardt Berlin 1995 Tafel 34 Europaische Stammtafeln Band XVI Tafel 17 Sie fehlt bei Christiane Buzzi Nach den Europaischen Stammtafeln Band XVI Tafel 34 stammt sie entweder aus erster oder 2 Ehe Siebmacher s Grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S 21 Siebmacher s Grosses Wappenbuch NO Teil 2 S 268 Nach Christiane Buzzi S 144 fehlt in ESNF XVI Tafel 34 PersonendatenNAME Konrad II von PottendorfALTERNATIVNAMEN Konrad I von PottendorfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MinisterialadeligerGEBURTSDATUM um 1240STERBEDATUM zwischen 8 November 1321 und 21 Dezember 1324 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad II von Pottendorf amp oldid 238021794