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Johann von Schwaben Herzog von Osterreich und Steyer genannt Parricida lat fur Vater oder Verwandtenmorder 1290 moglicherweise 13 Dezember 1313 in Pisa war Neffe und Morder des romisch deutschen Konigs Albrecht I Miniatur um 1579 87 von Antoni Boys gen Anton Waiss Kunsthistorisches Museum WienErmordung von Konig Albrecht I Osterreichische Chronik von den 95 Herrschaften Ende 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarische Verarbeitung 3 Historische Romane 4 Historische Dramen 5 Literatur 6 AnmerkungenLeben BearbeitenJohann war der Sohn des Herzogs Rudolf von Schwaben und der bohmischen Konigstochter Agnes Er wurde kurz vor oder nach dem Tode seines Vaters geboren und lebte seit 1291 wahrscheinlich zusammen mit seiner Mutter in der habsburgischen Schweiz vorzugsweise in Brugg an der Aare Dort ist er in einer Schenkungsurkunde vom 1 April 1294 als Herzog bezeugt Nach dem Tode seiner Mutter am 17 Mai 1296 drangte Johann seit 1306 seinen Onkel Konig Albrecht I immer wieder auf Herausgabe seines vaterlichen Erbes vor allem der Entschadigung die er nach den Bestimmungen der Rheinfeldener Hausordnung von 1283 fur seinen Verzicht auf die Mitherrschaft beanspruchen konnte aber niemals erhalten hatte und des Wittums seiner Mutter die kyburgischen Guter um Lenzburg und Baden die Albrecht als sein Vormund verwaltete Da Albrecht ihn aber immer wieder vertrostete und Johann der deswegen auch als hertzog anlant Herzog ohne Land verspottet wurde die Auslieferung seines Erbes verweigerte verschwor sich dieser mit den oberschwabischen Rittern Rudolf von Wart Rudolf von Balm Walter von Eschenbach mit Sitz auf Schloss Oberhofen und Konrad von Tegerfelden gegen den Konig und ermordete seinen Onkel am 1 Mai 1308 bei Windisch an der Reuss heute in der Schweiz Albrecht war auf dem Heimritt zu seiner Frau als die Attentater ihm auflauerten Sein Neffe Johann ritt auf ihn zu und spaltete ihm den Schadel Noch am Vorabend war Johann bei einem von Albrecht gegebenen Gastmahl in Winterthur anwesend gewesen Zu spater Stunde liess Albrecht dort jedem seiner Gaste einen Blumenkranz uberreichen den Johann seinem Onkel ins Gesicht warf wobei er ausrief er sei zu alt um weiterhin mit Blumen abgespeist zu werden und er wolle das was ihm zustehe Das Fest wurde daraufhin vorzeitig beendet Johann und seine Mitverschworer flohen Im folgenden Jahr im September 1309 wurden die Konigsmorder von dem neuen Konig Heinrich von Luxemburg in Speyer geachtet und ihr Vermogen konfisziert Im Gewand eines Augustinermonches bat Johann 1312 Heinrich um Gnade In Pisa warf er sich ihm zu Fussen Die Acht hob Heinrich daraufhin auf Johann wurde in das Benediktinerkloster San Nicola in Pisa eingewiesen 1 Er starb 1313 und erhielt ein wurdiges Begrabnis 2 Literarische Verarbeitung BearbeitenFriedrich Schiller ubernahm das Geschehnis in sein Drama Wilhelm Tell In der ersten Szene des funften Aufzuges heisst es dort Stauffacher Es ist gewiss Bei Bruck fiel Konig AlbrechtDurch Mordershand ein glaubenwerter Mann Johannes Muller bracht es von Schaffhausen Walther Furst Wer wagte solche grauenvolle Tat Stauffacher Sie wird noch grauenvoller durch den Tater Es war sein Neffe seines Bruders Kind Herzog Johann von Schwaben der s vollbrachte In der darauf folgenden zweiten Szene des funften Aufzuges erscheint Parricida in Tells Haus und bittet ihn um Hilfe Wie auch er habe er sich an seinem Feind in Tells Fall der Landvogt Gessler geracht Tell weist diese Argumentation zuruck in seinen Augen ist Parricida ein Morder wahrend er selbst seine Familie verteidigt habe Er hilft ihm aber doch indem er ihm den Weg nach Italien weist und ihm rat beim Papst um Absolution zu bitten Annette von Droste Hulshoff greift das Schicksal Johanns in ihrer Ballade Der Graf von Thal auf Dieser plant einen Rachemord am Oheim seiner Gemahlin Die ihrem Gatten in unverbruchlicher Treue verbundene Frau erfahrt davon Als flehentliche Bitte und Warnung tragt sie ihrem Gemahl ein Lied vor welches sie von einem Minstrel gehort habe und das man im oberen Reich singe Dieses Lied umfasst innerhalb der Ballade drei Strophen mit anderem Reim und Versmass Die letzte dieser Strophen lautet O weh das hast du nicht gedacht Johann Johann Als du die Rache wahr gemacht Am alten Mann Und wehe nimmer wird der Fluch Mit dir begraben Dir der den Ohm und Herrn erschlug Johann von Schwaben Johann Nepomuk Vogl schrieb uber das vermutete Lebensende des Parricida im Kloster von Pisa die Ballade Der Monch zu Pisa Zu Pisa in dem Klostergarten geht ein finstrer Monch wo Blum an Blume steht Sein Antlitz ist gebleicht von langem Gram man weiss nicht wer er war woher er kam In den weiteren Strophen beschreibt die Ballade die Reue und Verzweiflung des unbekannten Monchs Die Schlussstrophe lautet Doch als der Lenz nun wieder kommt ins Land der Monch nicht wieder bei den Blumen stand Nicht lauschet er der Sanger in den Hoh n doch war dafur ein neues Grab zu seh n ein schlichter Stein in grauer Klosterwand auf dem JOHANNES PARRICIDA stand Carl Loewe vertonte diese Ballade als sein op 114 Historische Romane BearbeitenC F Mandien Die Kaisermorder Historisch romantisches Gemalde aus dem Anfange des 14 Jahrhunderts Quedlinburg Basse 1826 Heinrich August Muller Johann von Schwaben oder die Ermordung des Kaisers Albrecht Historisch romantisches Gemalde aus dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert Quedlinburg und Leipzig Basse 1829 Thomas Bornhauser Herzog Johann oder Konigsmord und Blutrache St Gallen Kalin 1844Historische Dramen BearbeitenAugust Gottlieb Meissner Johann von Schwaben Ein Schauspiel Leipzig 1780 Wilhelm Ferdinand Zernecke Johann von Schwaben Trauerspiel in funf Akten Berlin 1830 Rudolf Neumeister Johann von Schwaben Trauerspiel in 5 Akten Leipzig 1841 Moritz Blanckarts Johann von Schwaben Historisches Schauspiel in 5 Aufzugen Dresden Meinhold 1863 Julius Grosse Johann von Schwaben Trauerspiel in funf Aufzugen Leipzig Weber 1870Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Johann von Schwaben auch Parricida Nr 115 In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 6 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1860 S 278 280 Digitalisat Franz von Krones Johann Parricida In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 415 417 Fritz Trautz Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 504 f Digitalisat Brigitte Hamann Die Habsburger Ein biographisches Lexikon Ueberreuter Wien 1988 Heide Dienst Johann Parricida Herzog von Osterreich und Steier 1290 In Lexikon des Mittelalters Band 5 1991 Sigrid Maria Grossing Mord im Hause Habsburg Heyne Munchen 2003 ISBN 3 453 86727 0 Bruno Meier Ein Konigshaus aus der Schweiz Die Habsburger der Aargau und die Eidgenossenschaft im Mittelalter Baden 2008 ISBN 3 03919 069 5 Anmerkungen Bearbeiten Biographie Johanns in der Deutschen Biographie Claudia Garnier Im Zeichen von Krieg und Kompromiss Formen der symbolischen Kommunikation im fruhen 14 Jahrhundert In Matthias Becher Harald Wolter von dem Knesebeck Hrsg Die Konigserhebung Friedrichs des Schonen im Jahr 1314 Kronung Krieg und Kompromiss Koln 2017 S 229 253 hier S 243 f VorgangerAmtNachfolgerKonradinHerzog von Schwaben 1290 1308Konig Heinrich VII HRR Normdaten Person GND 13626347X lobid OGND AKS VIAF 80638473 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann ParricidaALTERNATIVNAMEN Johann von SchwabenKURZBESCHREIBUNG Herzog von Osterreich und SteierGEBURTSDATUM 1290STERBEDATUM um 13 Dezember 1313 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Parricida amp oldid 227766994