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St Peter und Paul ist die romisch katholische Pfarrkirche von Bonndorf im Schwarzwald im baden wurttembergischen Landkreis Waldshut Die von Josef Berckmuller im von Heinrich Hubsch gepragten Rundbogenstil erbaute dreischiffige Pseudobasilika mit Fassadenturm und dreiseitig geschlossenem Chor ersetzte die 1842 niedergebrannte Klosterkirche an einem neuen Standort 1 Nach mehreren Plananderungen dauerte die Fertigstellung bis zum Jahr 1850 Die Kirchengemeinde war jedoch mit der Ausstattung unzufrieden 2 bis die Kirche ungefahr zwischen 1893 und 1900 von Franz Joseph Simmler grundlegend renoviert und ausgemalt wurde 1 Dieser Zustand des Kircheninneren wurde zwischen 1972 und 1974 restauriert Zusammen mit ihren Filialen Ebnet Wellendingen und Wittlekofen 3 gehort die Pfarrgemeinde zur Seelsorgeeinheit Bonndorf Wutach im Dekanat Waldshut der Erzdiozese Freiburg St Peter und Paul vom Philosophenweg ausSt Peter und Paul von NordwestSt Peter und Paul von SudwestInhaltsverzeichnis 1 Pfarreigeschichte 2 Baugeschichte 2 1 Bauplatzwechsel und weitere Verzogerungen 2 2 Beschwerden nach Bauende 2 3 Veranderungen im 20 Jahrhundert 2 4 21 Jahrhundert 3 Gebaude 4 Ausstattung 4 1 Chor 4 1 1 Hochaltar 4 1 2 Wandmalerei 4 2 Mittelschiff 4 2 1 Obergadenbilder 4 2 2 Statuen 4 3 Seitenschiffe 4 3 1 Seitenaltare 4 3 2 Wandmalerei 4 3 3 Fenster 4 4 Ruckwand 4 5 Orgel 4 6 Glocken 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise 9 AnmerkungenPfarreigeschichte Bearbeiten nbsp Kirche St Peter und Paul mit ehemaligem Paulinerkloster um 1815 im 20 Jahrhundert aus einer Zeichnung von Josef Kopfer abgemalt und vom Kunstler nach eigenen Vorstellungen vervollstandigt Der Ort wurde erstmals im Jahr 800 als Pondorf erwahnt die Pfarrei erst mit der Nennung eines Plebans 1223 4 Ende des 14 Jahrhunderts war die Pfarrei verwaist 1402 grundete Rudolf von Wolfurt zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth von Krenkingen unter ausdrucklicher Zustimmung ihres Sohnes Wolf und des Schultheissen sowie des Rates ein Paulinerkloster dem er die Pfarrkirche als Klosterkirche zur Inkorporation uberliess Die Pauliner stellten seitdem die Pfarrer 1731 ist von einer Neuaufrichtung der Gebaude die Rede bei der das Kloster St Blasien in dessen Besitz sich die Reichsherrschaft Bonndorf seit 1612 befand Holz lieferte 5 Mit der Sakularisation der kirchlichen Besitztumer 1806 kam Bonndorf zum Grossherzogtum Baden und 1807 endete nach uber 400 Jahren die Geschichte des Paulinerklosters Die Klosterkirche wurde wieder Pfarrkirche die Baupflicht ging auf das Grossherzogtum uber Kirchlich kam Bonndorf 1821 vom Bistum Konstanz zum Erzbistum Freiburg 6 Am Abend des 18 Juli 1842 brach in der Wohnung des Kirchenfondsverwalters ein Brand aus Auch wenn eine windstille Nacht das Ubergreifen des Feuers auf weitere Gebaude verhinderte wurden sieben Privathauser inklusive Scheunen und Stallungen das Pfarrhaus sowie die ehemalige Klosterkirche zerstort 7 Baugeschichte BearbeitenNach der Sakularisation lag die Baupflicht beim Grossherzogtum Aus der Zeit um 1840 gab es einen Plan fur eine neue Pfarrkirche am bisherigen Standort der jedoch nach dem Brand nicht zur Ausfuhrung kam Stattdessen entwarf der Karlsruher Bauinspektor Friedrich Theodor Fischer einen neuen Plan der im April 1844 genehmigt wurde Die zustandige Bezirksbauinspektion Donaueschingen sah als ortlichen Bauleiter den Dienstverweser Georg Steinwarz vor Nach einer Vorab Beschwerde uber ihn und seinen Gehilfen seitens der Bonndorfer sowie der Bitte nach einer Ausnahme in der Wahl der Bauleitung loste die Badische Hofdomanenkammer das Bauprojekt im Mai 1844 aus dem Zustandigkeitsbereich der Bezirksbauinspektion Donaueschingen heraus und ubertrug es Josef Berckmuller einem der begabtesten Schuler 8 Friedrich Weinbrenners Der damalige Privatarchitekt und Baupraktikant 9 Berckmuller behielt sich vor die Plane des Vorgangers abandern zu durfen 10 Seine uberarbeiteten Plane wurden bereits am 17 Juli 1844 dem katholischen Oberkirchenrat uberstellt und noch am selben Tag genehmigt 11 Berckmuller der 1844 von St Blasien nach Karlsruhe ubersiedelt war wurde dort am 19 Dezember 1844 Bezirksbaumeister 9 und im April 1845 zusatzlich Militarbaumeister Er war auch fur die Polizeigeschafte Baugenehmigungen Nachbarschaftsstreitigkeiten etc zustandig und fullte damit drei Amter auf einmal aus 12 Bauplatzwechsel und weitere Verzogerungen Bearbeiten Zuerst war geplant die Kirche am Platz des abgebrannten 47 820403 8 34132 Vorgangerbaus zu errichten den Berckmuller jedoch bereits im Juni 1845 nicht mehr nutzen wollte Die begonnenen Fundamentierungsarbeiten hatten gezeigt dass der Boden fur die geplanten Dimensionen der Kirche ungeeignet war Selbst die Vorgangerkirche hatte Risse und Sprunge gezeigt deren Ursache im schlechten Baugrund vermutet worden war Auf Anfrage Berckmullers hatten sich Heinrich Hubsch oberster badischer Baubeamter und als Kirchenarchitekt stilistisch pragend sowie die Festungsbaumeister Georg Eberle und Major Mali negativ zum geplanten Bauplatz geaussert bzw die Notwendigkeit teurerer Sicherungsmassnahmen betont 11 Wegen der vermutlich hoheren Fundamentierungskosten dem dennoch verbleibenden Risiko fur den Kirchenbau sowie der drohenden zusatzlichen Verzogerung lehnte die Hofdomanenkammer in der Folge den geplanten Standort Anfang Juli 1845 ebenfalls ab 11 Zur Diskussion standen ein Platz im Osten am Viehmarktplatz 47 819993 8 346153 und der heutige Standort 47 819485 8 337422 oberhalb der Stadt hinter dem Hause des Joseph Dobler 13 Bis zum August 1845 13 hatte man sich auf den Bauplatz geeinigt Den entscheidenden Ausschlag gaben die Glaubigen der Filialgemeinde Ebnet die sich einstimmig fur den letzteren und damit den fur sie nachstliegenden Standort entschieden Die Bonndorfer hatten den Viehmarktplatz bevorzugt da er damals dem Ortszentrum naher lag 14 Vermutlich musste Berckmuller seine Plane an den neuen Standort anpassen sodass die Grundsteinlegung erst am 7 Mai 1846 erfolgte 15 Zur Fundamentierung der neuen Kirche wurden die Steine der abgebrochenen Klosterkirchen Ruine benutzt Danach kamen die Steine aus einem Sandsteinbruch der sich im Bereich des heutigen Sportplatzes befand Neben der Standortproblematik und den zahfliessenden Geldmitteln 13 wird die Badische Revolution von 1848 mit ihren Demokratenwirren und Insurgentenaufstanden 8 als weiterer Grund fur einen schleppenden Baufortschritt betrachtet Im Revolutionsjahr kam der geburtige Loffinger Franz Josef Bodenmuller aus Engen nach Bonndorf 16 Sein Vorganger Joseph Gerspacher war 1838 von Oberbiederbach nach Bonndorf versetzt worden 17 und hatte sich im Februar 1847 noch im Amt befunden 18 Gerspacher war 1838 dem Pfarrverweser Joseph Anton Heizmann gefolgt der 1836 als Nachfolger fur Dominikus Kuenzer nach Bonndorf versetzt worden war 19 Im Dezember 1848 beklagte sich das Pfarramt bei der Grossherzoglichen Domanenkammer uber die Verzogerungen wahrend die Rohbauarbeiten inzwischen abgeschlossen waren Eine weitere Beschwerde im Januar 1849 lasst vermuten dass die Arbeiten komplett ruhten Nach diesen Klagen kam es zu weiteren Fortschritten sodass im selben Jahr erste Verhandlungen fur Glocken und Orgeln gefuhrt wurden und Berckmuller Altar und Taufstein entwarf Vermutlich wurde die Kirche am 23 Mai 1850 ubergeben 13 wahrend die Arbeiten bis 15 Dezember weiterliefen 13 Ebenfalls 1850 wurde Hieronymus Schuler aus Engen als Pfarrer von Frickingen nach Bonndorf berufen 20 und war damit der dritte Pfarrer der am Kirchenneubau beteiligt war Beschwerden nach Bauende Bearbeiten nbsp Maria mit Engeln uber dem Haupteingang von Franz Xaver ReichDas badische Finanzministerium beschaftigte sich in den folgenden Jahren mehrfach mit Beschwerden aus Bonndorf da trotz Abschluss der Bauarbeiten die Ausstattung der Kirche nicht vollstandig war So fehlten im Jahr 1850 u a das Chorgestuhl eine Kommunionbank sowie ein Tabernakel Letzteres fur Spitzbart ein Indiz dafur dass Berckmullers Altarentwurf nie ausgefuhrt wurde Im Juli 1858 ubertrug das Ministerium den Innenausbau der Kirche Heinrich Hubsch 2 der seit 1826 Weinbrenners Nachfolger als Leiter der Karlsruher Bauschule und der aus ihr hervorgegangenen Polytechnischen Schule Karlsruhe war Hubsch entwarf drei neue Altare zu denen Amalie Bensinger bis 1859 Gemalde schuf Der Hauptaltar zeigte Christus mit den Apostelfursten die Seitenaltare Maria links und Josef rechts 21 22 Die Arbeiten wurden inzwischen wieder durch die Bezirksbauinspektion Donaueschingen betreut 23 Zudem beauftragte Hubsch den Hufinger Bildhauer Franz Xaver Reich 1815 1881 der fur die Turmvorhalle uber dem Haupteingang eine Terrakotta Madonna mit Engeln schuf Die Kosten fur Altare und Relief beliefen sich auf 2422 Gulden 21 nbsp Osterlamm mit vermeintlichem Renovierungsjahr 1894Im Gegensatz zum Relief Reichs sind die Altare heute verschwunden eine Generation spater im Historismus gegen Ende des Jahrhunderts empfand man Berckmullers und Hubschs nachklassizistische Formen als karg Stadtpfarrer Fridolin Honold 1837 1900 setzte sich ab 1886 mit Denkschriften beim badischen Finanzministerium fur eine neue Innenausstattung ein Im selben Jahr schrieb er dass er 3400 Mark fur einen Hochaltar gesammelt habe dieser jedoch 8000 Mark koste Er beschrieb detailliert wo er sich Ausmalungen Statuen etc vorstellen konnte Die Grossherzoglich Badische Domanendirektion bezeichnete Honolds Schilderungen des Kircheninneren als ubertrieben und antwortete dass das Domanenarar zur Anschaffung von Bildern Statuen und ahnlichem nicht verpflichtet und schon gar nicht in der Lage sei Maximal sei man zu einem neuen Innenanstrich bereit Honold reagierte mit der Drohung sich erneut an die Domanendirektion und gleichzeitig an den Grossherzog und Staatsminister Turban zu wenden Die Kirchenbehorde an die er sich ebenfalls gewandt hatte sah darin keine Erfolgsaussichten und empfahl die Privatwohltatigkeit in Anspruch zu nehmen 24 Ungefahr zwischen 1893 und 1900 25 kurz nachdem Bonndorf im Jahr 1891 das Stadtrecht verliehen worden war entstand die heutige Innenausstattung die komplett durch Privatspenden finanziert wurde 26 Sie geht auf den Bildhauer Maler und Altarbauer Franz Joseph Simmler 1846 1926 zuruck der eine grosse Werkstatt fur kirchliche Kunst in Offenburg betrieb Entwurfe zum Chor der Bonndorfer Kirche hatte Simmler bereits im Fruhjahr 1892 angefertigt 27 Fur den Spatherbst 1894 prognostizierte Simmler im Mai des Jahres die Fertigstellung der Kirche bis auf die Bilder der Schiffwand Jedoch wurden Kommunionbank Chorstuhle und Marienaltar erst im Jahr 1896 fertig 28 Dennoch berichtet eine Darstellung des Osterlamms auf dem Buch mit den sieben Siegeln und der Siegesfahne im Dachgewolbe der Turmvorhalle von einer Renovierung im Jahr 1894 Unmittelbar vor der Ausmalung und Ausstattung der Bonndorfer Kirche war Simmler mit den gleichen Aufgaben in der Braunlinger Kirche Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel betraut 8 die ebenfalls bis 1897 andauerten 28 Veranderungen im 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Weihnachtliche Kirche zur Zeit der Umgestaltung durch Simmler mit Gegenstanden die spater verandert bzw entfernt wurden links die alte Kanzel in der Mitte hinter einer Krippe die Kommunionbank links daruber das Ewige Licht rechts der Durchgang zur rechten Kirchenture der spater mit Banken besetzt wurde sowie der alte Taufstein nbsp Restaurierung der Obergadenbilder in den 1970er JahrenIm Jahr 1902 wurde nordlich der Kirche das Pfarrhaus im gleichen Stil errichtet 29 Die Steine stammten aus dem Steinbruch der bereits fur den Bau der Kirche und den des dazwischen errichteten Amtsgefangnisses genutzt worden war Ab 1907 wurde die ursprungliche Kanzel durch eine grossere mit vier Kirchenvater Holzreliefs sowie einem neuen Schalldeckel ersetzt 30 Dies geschah durch die Gebruder Moroder die Simmlers Werkstatt ubernommen hatten und bis 1911 auch einen neuen Taufstein fertigten 31 Nachdem in Bonndorf das Ende 1902 fur 150 000 Goldmark 2023 ca 1 150 000 Euro genehmigte Elektrizitatswerk errichtet worden war 32 wurde die Kirche mit einem Kronleuchter in der Mitte des Hauptschiffes beleuchtet 30 Im Jahr 1919 schuf die Bonndorfer Kirchengemeinde nach dem Einbau der Elektrizitat und einer Koksheizung fur Kirche und Sakristei 33 mit der Finanzierung einen Prazedenzfall Die Kirchengemeinde klagte vertreten durch den katholischen Oberstiftungsrat in Karlsruhe gegen das Finanzministerium da dieses nach Auffassung der Gemeinde nach der Sakularisation die Pflicht hatte auch Einzelbedurfnisse neuer Art zu befriedigen in diesem Falle die Kosten der Heizung zu tragen Nach drei Instanzen endete das Verfahren im Juli 1927 mit dem Bonndorfer Vergleich Dieser besagt dass der Fiskus nur zu 60 fur neuartige Bedurfnisse aufkommen muss Der Bonndorfer Vergleich wurde bereits bei seiner Unterzeichnung auf eine Reihe weiterer Kirchen ausgeweitet fur deren Bedurfnisbefriedigung zuvor ein Kloster verantwortlich gewesen war 34 Nach der Ausgestaltung durch Simmler jedoch vor dem Zweiten Weltkrieg Anm 1 wurden drei Beichtstuhle jeweils zwischen zwei Strebepfeilern in der Aussenwand angebracht Einer davon ersetzte die rechte Seitenture der Kirche 35 Der ehemalige Gang zu dieser Tur wurde mit Kirchenbanken besetzt In den 1960er Jahren wurde der Turm saniert Auf Grund der 1963 im Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossenen Liturgiereform wurde die nicht mehr benotigte Kanzel um eine Saule naher zum Altar verschoben und der Schalldeckel entfernt um den Blick der Gemeinde zum Altar weniger zu verstellen Die von Simmler zusammen mit dem Chorgestuhl gefertigte 36 Kommunionbank wurde aus dem Chorraum vor die Altarstufen unter den Chorbogen versetzt um Platz fur den neuen Zelebrationsaltar mit trapezformigem Altarfuss zu schaffen Zudem wurde ein Ambo aus Stahlrohren mit Holzverkleidung und auswechselbarem Stofftuch aufgestellt Die Entscheidung ob die teilweise verblichene Innenbemalung ubermalt werden sollte wurde durch den baupflichtigen Staat langere Zeit hinausgeschoben 37 Erst in den Jahren 1972 bis 1974 wurde St Peter und Paul umfassend restauriert Dabei wurde die Quaderbemalung die sich durch die Kirche zog durch einfarbige helle Flachen ersetzt Neben holzernem Zelebrationsaltar Ambo Chorgestuhl und holzernen Ministrantenhockern wurde ein neues Gestuhl entworfen und angefertigt Das unbrauchbar gewordene Vorgangergestuhl war bereits neueren Datums als die Gesamtausstattung 38 Kommunionbank und Kanzel wurden entfernt Anm 2 Wahrend der Renovierungsphase stellte die evangelische Kirchengemeinde den Katholiken ihre Pauluskirche zur Verfugung bevor sie in einer Prozession in ihre renovierte Kirche zuruckkehren konnten 37 Ziemlich genau 100 Jahre zuvor war die neue evangelische Kirchengemeinde damals noch Diasporagemeinde in die Schlosskapelle gezogen Dort verblieb sie bis sie 1954 unter dem Lauten der Glocken der katholischen Kirche in ihre 1953 fertiggestellte Pauluskirche umziehen konnte die damals noch kein eigenes Gelaut hatte 39 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1999 wurde das Dach neu gedeckt 37 Fur 2014 war eine Erneuerung der Heizungsanlage geplant wobei noch keine Entscheidung hinsichtlich des Heizungstyps gefallen war 40 Zwischenzeitlich hat das Unternehmen Solarcomplex AG in Bonndorf das zweite Nahwarmenetz installiert an das auch die Kirche seit Dezember 2015 angeschlossen ist 41 Der bisherige Olkessel wurde durch einen Warmetauscher ersetzt die Warmluftheizung aber beibehalten Gebaude Bearbeiten nbsp Fassadenturm und LanghausEine Freitreppe fuhrt vor die Fassade der gewesteten Anm 3 Kirche auf einer Anhohe oberhalb des Ortes Die Turmfront der Kirche besteht aus einem unteren Block und einem aus zwei Freigeschossen gebildeten quadratischen Turm der von einem steilen Pyramidenhelm bekront wird Uber dem rundbogigen Portal befindet sich in der von Lisenen gerahmten Fassade ein gekuppeltes Rundbogenfenster mit einer Mittelsaule begleitet von hochrechteckigen Fenstern Die seitlichen Teile des unteren Baublocks werden durch Dachschragen des nach vorne verlangerten Mittelschiffsdaches bedeckt Ihr von einem Zinnenfries gestutztes Ortganggesims ist horizontal uber die Fassade weitergefuhrt 42 Auf Planen vom August 1846 die sich im Generallandesarchiv Karlsruhe befinden hat die Vorhalle Rundbogenfenster die ausserdem anders verteilt sind Unterhalb der Uhr ist ein Balkon eingezeichnet 43 Unter dem Portal fuhrt eine Steintreppe in das Turmuntergeschoss zur zweiflugligen Kassettenture die den Haupteingang bildet und uber einen Windfang und eine glaserne Tur in das dreischiffige pseudobasilikale Langhaus fuhrt Das Langhaus schliesst sich an den Fassadenturm an Schlichte Strebepfeiler markieren aussen die Joche die durch profillos in die Wand geschnittene Rundbogenfenster erhellt werden Dachgesimse mit Zinnenfries ziehen sich um die Seitenschiffe mit ihren Pultdachern und den dreiseitig geschlossenen mittelschiffbreiten Chor mit Sakristeianbauten Das Mittelschiffsdach ist nur mittels eines Traufgesimses uber die seitlichen Dacher erhoben Insgesamt wird der Aussenbau bestimmt durch den um die Mitte des 19 Jahrhunderts beliebten prazisen und edlen Schnitt des Sichtsandsteins 42 nbsp Ober gaden fenster offnung unterhalb des Seiten schiff dachsMittelschiff und Seitenschiffe sind flach gedeckt und durch Rundbogenarkaden auf Pfeilern von quadratischem Querschnitt mit abgeschragten Ecken getrennt Trotz der Ausfuhrung als Pseudobasilika besitzt die Kirche innen an den Hochschiffwanden uber einem Gesims jeweils sechs Offnungen wie Obergadenfenster die durch hoheres Anschlagen der Seitenschiffdacher an die Obergadenwand uberdeckt und bereits seit 1849 verbrettert sind Diese die Fenster vertretenden Rundbogennischen mit Lisenen dazwischen sind ungewohnlich fur eine Pseudobasilika 13 Sowohl Honold 44 und Simmler 27 als auch Hans Jakob Worner und seine Frau Judith 1975 gingen davon aus dass Berckmuller eine Basilika mit befenstertem Mittelschiff geplant hatte und dieser Plan ohne ihn geandert wurde Eine solche Plananderung in Abwesenheit des Architekten wird beispielsweise fur die Alexanderkirche in Marbach am Neckar vermutet Laut Joseph Sauer hatte die vermeintliche Plananderung u a einen statischen Grund Die Seitenschiffdacher wurden steiler ein Vorteil im Schwarzwald mit seinen schneereichen Wintern Simmler schrieb an Honold dass Berckmuller ja dieselbe Idee wie er gehabt hatte und forderte zur nachtraglichen Planerfullung auf indem er Honold antrug Lichtschachte in den Seitenschiffdachern anbringen und die Obergadenfenster durchbrechen zu lassen 27 Die These dass die Plane ohne ein Zutun von Berckmuller geandert worden waren konnte Elisabeth Spitzbart jedoch entkraften In Karlsruhe fand sie die bereits erwahnten von Berckmuller eigenhandig entworfenen Plane aus den Jahren 1846 bis 1849 Zusammen mit Spesenabrechnungen fur Fahrten nach Bonndorf sieht sie darin den Nachweis dass Berckmuller die Arbeiten bis zum Ende sorgfaltig betreut hatte 45 In den Planen sind die blinden Obergadenfenster nicht vorgesehen dort ist die Hochwand des Mittelschiffs geschlossen 43 Weshalb Berckmuller die blinden Obergadenfenster tatsachlich eingebaut hatte geriet bald in Vergessenheit Im April 1858 schrieb das badische Finanzministerium dass die Nischen angeblich zur Aufstellung von Apostelfiguren gedacht waren 2 Ein rundbogiger Chorbogen fuhrt in den Chor den eine Art technisiertes Kreuzrippengewolbe deckt 46 Die untere Fensterreihe im Chor war grosser geplant wurde aber mit kleineren kreuzformigen Fenstern ausgefuhrt Nach einem Vorschlag Simmlers aus dem Jahr 1892 wurden sie jedoch zugunsten einer grosseren Malflache zugemauert 27 43 Von aussen sind die Umrisse dieser Fenster noch zu sehen Zwei der Fenster wurden jedoch nicht vermauert Sie zeigen vom Chor in den Dachboden des sudlichen Sakristei Anbaus der glaubt man den Berckmuller schen Planen von 1847 47 vor der Ausmalung durch Simmler aber nach Fertigstellung durch Berckmuller nachtraglich aufgestockt worden sein durfte Die Kirche ist 38 Meter lang 18 25 Meter breit und 14 5 Meter hoch Sie bietet 400 Sitz und 200 zusatzliche Stehplatze 3 Ausstattung BearbeitenDas Innere wird bestimmt durch die Ausmalung Franz Simmlers deren Details der tiefen satten Farbtone wegen und mangels Licht eine Folge des Fehlens von Obergadenfenstern schwer zu erkennen sind Wo die Bemalung mit Olwachsfarben 48 nicht figurlich ist nehmen Ornamente gotisierende Ranken Palmetten Maander und Rundbogen grosse Flachen ein Auch die Decke mit schweren Querbrettern und feineren Langsstaben ist in Hauptschiff und Seitenschiffen ornamental bemalt 48 Chor Bearbeiten nbsp ChorAm Eingang des Chors befinden sich gefasste Holzfiguren auf der linken Seite des Chorbogens Maria mit Kind die 1935 von Bernhard Morath gestiftet wurde 49 auf der rechten Christkonig 50 Im Chorbogen hangt ein Triumphkreuz aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts das Anklange an romanische und gotische Kruzifixe aufweist Wie in der Romanik wird Christus als Konig dargestellt Er tragt einen Heiligenschein und wird auf Gemalden der Bogenwand von zwei Engeln flankiert die Zepter Reichsapfel und eine Krone in ihren Handen halten An den Kreuzenden sind die Evangelistensymbole als Reliefs angebracht Andererseits wird Christus mit seiner Dornenkrone und in Gestalt des Dreinageltypus als Leidender gezeigt wie es erst in der Gotik geschah Der Chor hat sieben Zwillingsfenster von denen die mittleren drei figurlich gestaltet sind Hinter dem Hochaltar ist eine zweiteilige Emmausszene zu sehen Das Zwillingsfenster links davon zeigt Bernhard von Baden und Kaiser Heinrich II rechts Konig Ludwig IX und Johannes den Taufer Die ubrigen vier ausseren Zwillingsfenster haben lediglich Ornamentrander Dies deckt sich mit Simmlers Empfehlung aus dem Jahr 1892 Glasmalereien wurde ich nur im Chore und nur die vom Schiff aus sichtbaren Fenster anbringen lassen Zudem empfahl er die Verwendung von Kathedralglas 27 Die Fenster wurden 1894 von Helmle amp Merzweiler in Freiburg ausgefuhrt 51 Den Schlussstein des Chorgewolbes ziert das Wappen von Papst Leo XIII in dessen Amtszeit von 1878 bis 1903 die Simmler sche Innenausstattung fiel Hochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer 1896 konsekrierte 3 Hochaltar besteht aus vier Saulen mit byzantinisierenden Bronzekapitellen um den Altartisch und Tabernakel aus vergoldeter Bronze Die Saulen bestehen aus poliertem rotem fossilreichem Kalkstein Simmler kundigte Honold das Saulenmaterial als roten Marmor an 52 eine Bezeichnung die in seiner Branche ublich war aus geologischer Sicht jedoch meist unzutreffend ist Aus Porphyr wie Worner und Worner ein Jahr spater angeben 50 wurden die Saulen definitiv nicht gefertigt Solche Vulkangesteine enthalten im Gegensatz zu Sedimentgesteinen wie Kalkstein keine Fossilien Im Antependium befinden sich drei Bronzetafeln mit Opferszenen aus dem Alten Testament Abel opfert ein Lamm Melchisedek bei der Begegnung mit Abraham Brot und Wein und Abraham will seinen Sohn Isaak als Opfer darbringen Der Tabernakel wird von Reliefs der vier Evangelisten flankiert Die Saulen tragen als Ziborium einen Baldachin mit einem Wimperg Auf dem Goldgrund der Stirnseite des Wimpergs ist eine Herz Jesu Darstellung vor einer Mandorla flankiert von zwei Engeln mit Weihrauchgefassen zu sehen An der linken Seite befindet sich eine Darstellung von Thomas von Aquin in Dominikanertracht und mit einem Buch das auf seinen Hymnus Tantum ergo verweist Auf der rechten ist die heilige Barbara mit Kelch Hostie Krone und Martyrerpalme abgebildet Zu beiden Seiten des Baldachins stehen unter eigenen Baldachinen die Kirchenpatrone Petrus und Paulus Zur Kompensation von Mehrkosten fur die Saulen schlug Simmler Pfarrer Honold vor die Steinmensa auf der Ruckseite des Altars und den hinteren Giebel des Baldachins einfacher zu gestalten Nach Simmlers Angaben hatte die Herstellung der vom erzbischoflichen Baudirektor Max Meckel im Vertrag verlangten gegossenen Bronzekapitelle und der polierten Granitstufen 6000 Mark 2023 ca 48 000 Euro gekostet Stattdessen setzte Simmler auf Kapitelle aus Galvanoplastik mit Holz oder Metallkern und auf Steinstufen Sowohl die Firma Simmler und Venator als auch Max Meckel legten den Bonndorfer Altarentwurf in den folgenden Jahren auch fur andere Kirchen zu Grunde Simmler bezeichnete den Altar als sehr reich und hoffte dass es der schonste Ciboriumsaltar werden wurde 36 52 Nachdem im Zuge der Renovierung in den 1970er Jahren der Ausleger der von Simmler amp Venator gefertigten 28 Ampel fur das Ewige Licht verloren gegangen war steht die Ollampe nunmehr direkt auf dem Tabernakel wahrend die Ampel in den Speicher einer Sakristei ausgelagert wurde An der Wand links vom Altar ist noch die Wandbefestigung des Auslegers zu sehen Wandmalerei Bearbeiten nbsp Sakramentszenen rechts vom Altar Ehe und KrankensalbungDie Wande des Chors zeigen Bilder zu sechs der sieben Sakramente links zur Taufe Mt 28 19 EU zur Firmung Apg 8 17 EU und zum Busssakrament Joh 20 22 23 EU rechts zur Priesterweihe Apg 6 6 EU zur Ehe Eph 5 31 32 EU und zur Krankensalbung Mk 6 13 EU Zu den Sakramentsszenen schrieb Simmler an Pfarrer Honold Fur die Bilder habe ich sehr schone Motive mir kurzlich gekauft Die sieben Sakraments von Overbeck Szenen aus dem Leben Jesu und der Apostel welche ganz dazu geeignet sind 36 Oberbeck hatte den Tapisserie Zyklus ab 1847 ursprunglich fur den Dom von Orvieto entworfen den Auftrag jedoch nicht erhalten Simmler muss im Besitz einer der damals weitverbreiteten Holzschnitt Ausgaben dieser Entwurfe von August Gaber gewesen sein die zudem Erlauterungen Overbecks enthalten Jedes Gemalde auf lapislazuliblauem Grund wird uberhoht von einem Halbkreis mit einem byzantinisierenden Baldachin Die von Overbeck hervorgehobenen Randverzierungen nach Art der Rafaelschen Tapeten in welchen die kirchliche Lehre uber die Sacramente durch Zusammenstellung des Vorbildlichen aus dem alten Testamente anschaulich gemacht wird fuhrte Simmler jedoch nicht aus 53 Das siebente Sakrament die Eucharistie wird nicht durch ein Gemalde reprasentiert sondern durch den Ziborienaltar an dem die Eucharistiefeier vollzogen wird Passend dazu ist im Zwillingsfenster uber dem Altar das Abendmahl Jesu mit den zwei Jungern in Emmaus dargestellt Die Chorwand hinter dem Altar tragt einen Bibelvers aus dem Graduale vom Fest der allerheiligsten Dreifaltigkeit BENEDICTVS ES DOMINE IN FIRMAMENTO COELI ET LAVDABILIS IN SAECVLA ALLELVIA Gepriesen bist Du Herr droben in der Feste des Himmels und lobwurdig in Ewigkeit Alleluja Dan 3 56 VUL 54 Mittelschiff Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Bilderfries in den ObergadenDer Taufstein zwischen dem rechten Ende des Chorbogens und dem rechten Seitenaltar hat eine holzerne Abdeckung Auf seinem achtseitigen Rand ist in Anlehnung an Mt 28 19 LUT geschrieben GEHT HINAUS IN ALLE WELT LEHRET ALLE VOLKER U TAUFET SIE IM NAMEN DES VATERS U DES SOHNES U DES HL GEISTES In einer Ecke des Fusses steht LARCHI 22 9 11 Obergadenbilder Bearbeiten Auf Hohe der Rundbogennischen zieht sich uber die Hochschiffwande ein Bilderfries In die zwolf Nischen malte Simmler Figuren die darin zu stehen scheinen 10 In den acht inneren Nischen sind Apostel zu sehen wobei auf die am Hochaltar dargestellten Kirchenpatrone Petrus und Paulus bewusst verzichtet wurde An den vier Eckpunkten also am Ubergang zu Chor und Ruckwand folgen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen in der Reihenfolge ihrer Evangelien vorn links Matthaus mit dem geflugelten Menschen hinten links Markus mit dem Lowen hinten rechts Lukas mit dem Stier und vorne rechts Johannes mit dem Adler Unter den Figuren stehen ihre Namen Diese unterbrechen jeweils einen der zwolf Glaubenssatze des Wortlauts des Apostolischen Glaubensbekenntnisses Das Glaubensbekenntnis beginnt mit dem CREDO IN DEVM PATREM OMNIPOTENTEM am Chorbogen links Dann setzt sich das Credo an der Sudwand bis zum DEI PATRIS OMNIPOTENTIS an der Orgelempore fort geht auf der Gegenseite an der Orgelempore mit INDE VENTVRVS EST IVDICARE und an der Nordwand weiter und endet am Chorbogen rechts mit AMEN Daruber visualisierte Simmler den Text mit hochrechteckigen Bibelszenen rechts und links der Rundbogennischen Lediglich uber dem DEI PATRIS OMNIPOTENTIS und dem INDE VENTVRVS EST IVDICARE am Ende der Hochschiffwande finden sich keine Bilder Diese Schriftzuge verlaufen an der Wand parallel zur Seite des Orgelprospekts der die Sicht auf die Bilder behindern wurde Honold und Simmler haben mit dieser Darstellung die biblische Fundierung des Glaubensbekenntnisses sinnfallig gemacht Da die Teile des Credos nicht nur acht Aposteln sondern auch den vier Evangelisten zugeordnet sind handelt es sich nicht um ein Apostelcredo Bild Motiv Unterschrift Ubersetzung Apostel nbsp Gott erschafft die Gestirne CREDO IN DEVM PATREM OMNIPOTENTEM Ich glaube an Gott den Vater den Allmachtigen nbsp Matthaus nbsp Gott erschafft die Lebewesen CREATOREM COELI ET TERRAE den Schopfer des Himmels und der Erde nbsp Gott weist Adam und Eva nach dem Sundenfall aus dem Garten Eden Gen 3 23 EU ET IN JESVM CHRISTVM FILIVM EIVS Und an Jesus Christus seinen eingeborenen Sohn nbsp Jakobus der Altere nbsp Johannes dargestellt auf der Insel Patmos zeigt auf einen Satz aus seinem Evangelium ET VERBVM CARO FACTVM EST Joh 1 14 EU VNICVM DOMINVM NOSTRVM unsern Herrn nbsp Maria Verkundigung QVI CONCEPTVS EST DE SPIRITV SANCTO empfangen durch den Heiligen Geist nbsp Philippus nbsp Geburt Jesu NATVS EX MARIA VIRGINE geboren von der Jungfrau Maria nbsp Christus wird gekreuzigt PASSVS SVB PONTIO PILATO CRVCIFIXVS gelitten unter Pontius Pilatus gekreuzigt nbsp Bartholomaus nbsp Grablegung Christi MORTVVS ET SEPVLTVS gestorben und begraben nbsp Abstieg Christi in die Unterwelt DESCENDIT AD INFEROS TERTIA DIE hinabgestiegen in das Reich des Todes am dritten Tage nbsp Simon nbsp Maria Magdalena sieht das leere Grab und begegnet dem auferstandenen Christus Noli me tangere RESVRREXIT A MORTVIS auferstanden von den Toten nbsp Jesus vor einer Mandorla flankiert von zwei Engeln einer halt das Buch des Lebens in dem alle geretteten Glaubenden verzeichnet sind Offb 20 15 EU ASCENDIT AD COELOS SEDET AD DEXTERAM aufgefahren in den Himmel er sitzt zur Rechten nbsp MarkusOrgel prospekt DEI PATRIS OMNIPOTENTIS Gottes des allmachtigen VatersOrgel prospekt INDE VENTVRVS EST IVDICARE von dort wird er kommen zu richten nbsp Lukas nbsp Jesus sitzt zur Rechten des Vaters uber ihnen der Heilige Geist VIVOS ET MORTVOS die Lebenden und die Toten nbsp Christus als Weltenrichter mit Maria und Johannes dem Taufer als Furbitter Deesis CREDO IN Ich glaube an nbsp Judas Thaddaus nbsp Herabkunft des Heiligen Geistes SPIRITVM SANCTVM den Heiligen Geist nbsp Die Apostel Petrus und Johannes rufen in Samaria auf Getaufte den Heiligen Geist herab Apg 8 17 EU SANCTAM ECCLESIAM CATHOLICAM die heilige katholische Kirche nbsp Jakobus der Jungere nbsp Streitende leidende und triumphierende Kirche SANCTORVM COMMVNIONEM Gemeinschaft der Heiligen nbsp Christus treibt Damonen aus REMISSIONEM Vergebung nbsp Thomas nbsp Schlusselubergabe an Petrus Mt 16 19 EU PECCATORVM der Sunden nbsp Bei der Auferstehung der Toten scheidet der Erzengel Michael die Guten von den Bosen CARNIS der Toten nbsp Andreas nbsp Ein Engel versieht die Gerechten mit einem Zeichen auf der Stirn Offb 7 EU RESVRRECTIONEM Auferstehung nbsp Ein Engel mit Flammenschwert treibt die Verdammten in die Holle VITAM AETERNAM und das ewige Leben nbsp Johannes nbsp Ein Engel fuhrt die Seligen zur Pforte des Paradieses AMEN AmenStatuen Bearbeiten An den Pfeilern des Langhauses stehen gefasste Holzdarstellungen von Einzelpersonen und Gruppen Auf der mit Blick zum Altar gesehen rechten Seite beginnt die Reihe nach dem Eingang mit Bruder Konrad der einem Jungen und einem Madchen Brot reicht Auf ihn folgt der heilige Joseph mit einer Axt als Attribut Am nachsten Pfeiler steht Antonius von Padua mit dem Jesuskind auf dem Arm und am letzten der selige Bernhard von Baden mit einer Fahne und einem Schild mit dem badischen Wappen Die linke Seite beginnt am Eingang mit Judas Thaddaus der neben seiner Keule auch ein Medaillon mit dem Bild Jesu in Handen halt ein Attribut das mit der Abgarlegende in Verbindung steht Neben ihm knien ein Mann und eine Frau mit gefalteten Handen die ihn um Hilfe bitten denn Thaddaus gilt als Retter in schwierigen Situationen Es folgt die heilige Walburga mit einem Abtissinnenstab in der rechten Hand und einem Buch und einem Olflaschchen in der linken Anschliessend ist die heilige Theresia vom Kinde Jesu mit Rosen und einem Kreuz zu sehen und zuletzt der heilige Aloysius mit Kreuz und Degen 50 Seitenschiffe Bearbeiten Seitenaltare Bearbeiten nbsp nbsp Die beiden Seitenaltare Die Seitenaltare sind beide nach demselben Muster aufgebaut An fruhe Gotik erinnernde Saulchen tragen den Altartisch uber dem sich ein machtiger Aufbau in Form einer spatromanisch byzantisierenden Wimperg Aedikula beiderseits von einer Dreiergruppe von Saulen getragen 50 erhebt Hinter den Altaren befinden sich Rundbogennischen die jeweils von einem Spruchband gekront werden Rechnet man die Malereien uber dem Spruchband ebenfalls zu den Altaren so reichen diese bis zur Decke Im Zentrum des linken Seitenaltars steht die Skulptur einer Pieta Im Auszug ist in einem Relief Maria als Halbfigur mit erhobenen Armen dargestellt Uber ihrem Haupt halten zwei Hande eine Krone Die Inschrift auf dem Spruchband lautet SANCTA MATER DOLOROSA ORA PRO NOBIS Heilige Schmerzensmutter bitte fur uns Uber dem Altar sind Engel mit dem Schweisstuch der Veronika zu sehen Wie in einem der Langhaus Fenster zu lesen ist wurde der Altar 1895 von Amalia Glunk gestiftet 55 Die Hauptskulptur auf dem rechten Seitenaltar ist eine Darstellung der Heiligen Familie in Gestalt des Heiligen Wandels Das Relief im Auszug zeigt Maria und Jesus der Josef seinen sterbenden Pflegevater segnet Das Spruchband bezieht sich ebenfalls auf die Heilige Familie JESUS MARIA ET JOSEPH SALVATE NOS AMEN Jesus Maria und Joseph rettet uns Amen Die Engel uber dem Heilige Familie Altar tragen einen Lilienkranz mit dem Jesus Monogramm IHS Am Altar befindet sich ein Tafelchen das auf den Bildhauer Josef Eberle aus Uberlingen hinweist Jahr und Stifter werden in einem weiteren Fenster des Langhauses mit 1894 und F Werner angegeben 56 Wandmalerei Bearbeiten nbsp Kreuzwegstationen Jesus wird seiner Kleider beraubt X und Jesus fallt zum dritten Mal unter dem Kreuz IX Zwischen den Fenstern der Seitenschiffe befindet sich an den Wanden eine Serie von Kreuzwegstationen Jede dieser Stationen die ebenfalls auf Simmler zuruckgehen wird gekront von einem Tympanon in einem Wimperg Sie beginnen nach dem ersten Fenster ebenfalls links von Chor und Seitenaltar und haben damit dieselbe Leserichtung wie die Credo Artikel Nach drei Zweiergruppen die sich zwischen jeweils zwei Fenstern befinden folgt auf beiden Seiten eine einzelne Kreuzwegstation vor dem vorletzten Fenster sodass alle 14 Stationen Platz haben Fenster Bearbeiten nbsp Glaubige bitten den heiligen Fridolin um Fursprache bei Gott zum Schutz fur die Heimat Bonndorf 1918 nbsp Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Taufer 1914 nbsp Franziskus empfangt die Wundmale 1899 nbsp Anna lehrt Maria das Lesen im Beisein von Joachim 1898 nbsp Enthauptung der heiligen Barbara durch ihren Vater 1914 nbsp St Martin teilt seinen Mantel mit dem Armen 1938 nbsp Tod des heiligen Josef 1916 nbsp Jesus in Emmaus nbsp Kleopas und ein weiterer Junger in Emmaus nbsp Bernhard von Baden nbsp Kaiser Heinrich II nbsp Konig Ludwig IX nbsp Johannes der Taufer Sieben der zwolf Bleiglasfenster in den Seitenschiffen sind figurlich gestaltet Anhand ihrer Entstehungsjahre und ihrer Ahnlichkeit ist ersichtlich dass jeweils zwei Fenster etwa zur gleichen Zeit gestiftet wurden Die altesten Fenster befinden sich bei den Seitenaltaren Sie zeigen im linken Seitenschiff wie Anna im Beisein von Joachim Maria das Lesen lehrt und im rechten Franziskus beim Empfangen seiner Wundmale Sie wurden 1899 von Helmle amp Merzweiler aus Freiburg geschaffen und gehen auf Entwurfe des dort tatigen Karl Jennes zuruck 57 Das Franziskus Fenster wurde 1899 von Mitgliedern des Dritten Ordens der Franziskaner gestiftet das andere von Anna Frei geborene Glunk Ehefrau des Kaufmanns Heinrich Frei Es folgt jeweils ein nur ornamental bemaltes Fenster Danach sind Darstellungen der Enthauptung der heiligen Barbara durch ihren Vater im linken und der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Taufer im rechten Seitenschiff zu sehen Diese beiden Fenster wurden 1914 von Protz und Ehret aus Freiburg gestaltet und zur Ehre Gottes von I Buttler gestiftet Wahrend im rechten Seitenschiff wieder ein Ornament Fenster folgt befindet sich im sudlichen Seitenschiff das jungste der Kirchenfenster Es zeigt St Martin der seinen Mantel mit dem Armen teilt und enthalt weitere Darstellungen im unteren Bereich in diesem Fall die Taufe von St Martin sowie Paulus von Theben auf den der Paulinerorden zuruckgeht zusammen mit einem weiteren Greis der mit Andreas beschriftet ist Es wurde 1938 also kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs von der Familie Martin Duttlinger aus dem Ortsteil Steinasage gestiftet nachdem deren 18 jahriger Sohn Martin im Jahr 1927 bei Koln im Rhein ertrunken war Anm 4 Protz und Ehret schufen auch die beiden folgenden Fenster die von Bonndorfern im Gedenken an ihre im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohne gestiftet wurden 1916 entstand die Darstellung Der Tod des heiligen Josef links in deren unterem Drittel Soldaten des Deutschen Kaiserreichs am Grab eines Kameraden sowie ein Feldgottesdienst zu sehen sind Dieses Fenster wurde von Pauline Glunk geborene Berger gestiftet nachdem ihr Sohn Edwin Glunk am 12 Juni 1916 an der Westfront gefallen war Anm 5 Am 17 September 1918 fiel Fridolin Kech in bei Le Cateau Anm 6 dem seine Mutter und seine Schwester noch im selben Jahr das andere Fenster im rechten Seitenschiff stifteten Der obere Teil zeigt wie Glaubige den heiligen Fridolin um Fursprache bei Gott zum Schutz fur ihre Heimat Bonndorf bitten deutlich erkennbar an der abgebildeten Kirche und einer Frau in Schwarzwalder Tracht Im unteren Teil des Fensters befinden sich zwei Darstellungen von Feldarbeit mit den Bildunterschriften DIE FRAUEN IM FELDE und IEDES TVT DAS SEINE Die verbleibenden beiden Fenster befinden sich auf Hohe der Empore und zeigen wieder Ornament Malereien Ruckwand Bearbeiten nbsp Falsche und echte Reue Judas und PetrusDie drei Bilder an der Ostwand der Kirche mit dem Thema Busse stammen aus der Zeit der Simmlerschen Ausmalung und passen zu den beiden Beichtstuhlen die sich dort einst befanden 50 Auf der vom Altar aus gesehen linken Seite stehen auf zwei Tafeln an einem Kruzifix 92 Namen von Opfern des Zweiten Weltkriegs die die Pfarrgemeinde zu beklagen hatte Anm 7 Die Lunettenmalerei uber dem Kreuz ist durch einen Pfosten in zwei Teile geteilt und thematisiert den Begriff der Reue am Beispiel von Judas Iskariot und Petrus Sie beide haben Jesus verraten wobei die Reue Judas in den Selbstmord trieb Baum und Strick weisen darauf hin und Petrus nach dem Verrat Jesu vor dem Hohen Rat und dem Krahen des Hahnes zuruck zu Jesus fuhrte 58 Auf der rechten Seite ist die Sunderin zu sehen die Jesus die Fusse bei seinem Besuch bei Simon von Bethanien wascht Lk 7 37 50 EU In der Mitte uber dem Eingangsportal ist die Heimkehr des verlorenen Sohnes dargestellt 59 An der Ruckwand hangt je ein Bild von Maria und Joseph Darunter fuhren Turen an der Turmseite nach aussen Die rechte Tur unterhalb von Maria fuhrt zusatzlich uber eine Wendeltreppe auf die Empore auf den Dachboden des Seitenschiffs und auf den Turm Der Treppenschacht links des Turmes ist leer und auf Hohe der Empore mit einer Zwischendecke unterteilt Von dort erfolgt der Zugang mit einer Leiter auf den Speicher des anderen Seitenschiffs In der Ruckwand der Empore befindet sich ein ornamental verziertes Fenster das 1895 ebenfalls von Helme amp Merzweiler geschaffen wurde 51 Hinter dem vergleichsweise grossen Fenster liegt begrenzt rechts durch die Wendeltreppe und links durch den Treppenschacht ohne Treppe die Lautestube des Turms in der fruher auch der Blasebalgtreter seine Tatigkeit verrichtete An dieser Seite des Fensters ist vom Kirchenschiff aus horizontal ein Vorhang zu erkennen der im Zweiten Weltkrieg benutzt wurde um die Kirche wahrend des Gottesdienstes zu verdunkeln und zu verhindern dass das Licht durch die beiden grossen Rundbogenfenster der Turmfassade nach aussen drang Orgel Bearbeiten nbsp Orgel dahinter verziertes Rundbogenfenster mit VerdunklungsvorhangDie erste Orgel baute 1853 Konrad Albiez 60 aus Unteralpfen Als Konrad Albiez 1878 starb ubernahm ab 1879 Wilhelm Schwarz aus Uberlingen die Pflege der Orgel Wilhelm Schwarz amp Sohn baute 1908 eine neue Orgel mit 26 Registern wobei das Gehause von Simmler geliefert wurde Die Orgel hatte pneumatische Kegelladen wodurch der Spieltisch an der Seite der Empore aufgestellt werden konnte 1984 wurde die Orgel durch das Unternehmen Freiburger Orgelbau grundlegend saniert umgebaut und erweitert Die neue Orgel hat 32 Register Schleifladen mit mechanischer Spieltraktur elektrischer Registratur und einen freistehenden neuen Spieltisch 17 Register konnten aus dem noch vorhandenen Pfeifenbestand von Albiez und Schwarz davon die Holzpfeifen komplett ubernommen werden Ebenso wurde das Simmlersche Gehause ubernommen das durch Anbringung von Dachern Seitenwanden und einem Schwellkasten fur das II Manual zu einem Vollgehause erganzt wurde In den beiden grossen Aussenturmen steht das Hauptwerk dahinter das Pedalwerk diatonisch aufgeteilt In der Mitte hinter dem niedrigen dreiteiligen Rundbogenfeld befindet sich das Schwellwerk 61 Dieses wurde 2014 um eine durchkoppelnde Suboktavkoppel erganzt Zudem wurden alle Pfeifen mit der erweiterten stilistischen Kompetenz nachintoniert 62 Disposition I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prinzipal 0 8 3 Grossgedackt 0 8 4 Gemshorn 0 8 5 Oktave 0 4 6 Kleingedeckt 0 4 7 Oktave 0 2 8 Grossmixtur IV 0 2 2 3 9 Scharf III 0 1 10 Cornet V 0 8 11 Trompete 0 8 II Schwellwerk C g312 Hellprinzipal 0 8 13 Gedecktflote 0 8 14 Saliconal 0 8 15 Voix celeste 0 8 16 Weitprinzipal 0 4 17 Spillflote 0 4 18 Nazard 0 2 2 3 19 Flageolett 0 2 20 Terz 0 1 3 5 21 Larigot 0 1 1 3 22 Sifflet 0 1 23 Acuta III 0 1 24 Metalldulcien 16 25 Hautbois 0 8 Tremulant Pedalwerk c f126 Subbass 16 27 Oktavbass 0 8 28 Spitzflote 0 8 29 Holzpraestant 0 4 30 Mixturbass IV 0 2 2 3 31 Posaune 16 32 Trompetbass 0 8 Spieltraktur mechanisch Registratur elektrischGlocken Bearbeiten Beim Brand der Pfarrkirche 1842 wurde auch das Gelaut zerstort so dass 1849 durch die Glockengiesserei Karl Rosenlacher in Konstanz ein neues vierstimmiges Gelaute gegossen wurde Das Bronzegelaute hangt in einem aus zwei Gefachen bestehenden Holzglockenstuhl Die Glocken tragen neben religiosen Texten geschichtliche Informationen zum einstigen Kloster zur Kirche und zur Sakularisation Im Ersten Weltkrieg blieb das Gelaute als vorzugliches Erzeugnis deutscher Giesserkunst erhalten Im Zweiten Weltkrieg wurden im August 1942 die grosse und die beiden kleinen Glocken im Rahmen der Metallspende vom Turm genommen Da die grosse Glocke nicht durch die Turmoffnung passte zerschlug man diese am 25 August 1942 in zwei Halften 63 Nach dem Krieg lagen die beiden kleinen Glocken auf dem Glockenfriedhof in Hamburg und fanden im Januar und Juli 1948 wieder den Weg zuruck auf den Turm Fur die zerschlagene grosse Glocke wurde am 12 Oktober 1949 bei der Benjamin Gruninger Sohne Villingen im Werk Neu Ulm eine neue gegossen 64 In Durchmesser Masse und Schlagton entspricht sie ihrer Vorgangerin auf der Petrus und Paulus abgebildet waren und die die folgende Inschrift trug Zu euren Freuden jauchze ich zu euren Tranen traure ich Ob froh ob trauernd tont mein Klang ertont Jehovas Lobgesang Die neue Glocke verweist auf die Zerstorung ihrer Vorgangerin Johannes Wittekind der Glockeninspektor des Erzbistums Freiburg bezeichnet den Klangcharakter des Gelauts als sehr eigenwillig aber durchaus reizvoll Zur Tiefe hin wirke es fundiert und abgerundet Zudem sei das hell und festlich erklingende Terzett Dur Sext Akkord der Glocken 2 3 und 4 das umfangreichste und klangschonste Gelaut Rosenlachers in Baden 65 Zum Ende des Jahres 2022 zeigten sich an dem seit 170 Jahren unveranderten Glockenstuhl und an den Glockenjochen im Bereich der Jochzapfen und der Lagerung so gravierende Verschleisserscheinungen dass zunachst eine und kurz darauf drei Glocken stillgelegt werden mussten Das Gelaut wurde daher im Februar 2023 bis auf den Stundenschlag stillgelegt 66 1 Petrusglocke nbsp Gussjahr 1949Giesser Benjamin Gruninger Neu UlmDurchmesser 132 5 cmMasse 1500 kgSchlagton es 1Bildmotiv PetrusInschriftDu bist Petrus der Fels auf den ich meine Kirche baue Mt 16 18 EU Am 18 Juli 1842 brannte die alte Kirche ab 1849 war die neue vollendet Am 25 8 1942 wurde die alte Glocke fur Kriegszwecke auf dem Turm zerschlagen Schlaginschrift Mich goss Meister Benjamin Gruninger Villingen Neu Ulm 1949 2 Marienglocke nbsp Gussjahr 1849Giesser Karl Rosenlacher KonstanzDurchmesser 105 cmMasse 700 kgSchlagton g 4Bildmotiv Maria VerkundigungInschriftWenn Gott fur uns ist wer vermag wieder uns zu seyn Rom 8 31 EU Selig sind die todten die im Herrn sterben Offb 14 13 EU Gegrusset seist Maria voll der Gnaden der Herr ist mit dir Luc 1 18 Anm 8 Schlaginschrift Das Aerar baut Pfarrhof und Kirche ohne Frohnden von der Gemeinde Es unterhalt alle Einrichtungen Karl Rosenlacher in Konstanz 1849 3 Heilandsglocke nbsp Gussjahr 1849Giesser Karl Rosenlacher KonstanzDurchmesser 88 cmMasse 380 kgSchlagton b 2Bildmotiv Christus im Kreis von KindernInschriftKommet zu mir Alle die ihr muhselig und beladen seid ich will Euch erquicken Math 11 18 Anm 9 Lasset die Kleinen zu mir kommen denn ihnen ist das Himmelreich Math 19 14 EU Schlaginschrift Das Grosherzoglich Badische Aerar erhielt alle Besizungen des Klosters Karl Rosenlacher in Konstanz 1849 4 Engelsglocke nbsp Gussjahr 1849Giesser Karl Rosenlacher KonstanzDurchmesser 66 cmMasse 150 kgSchlagton es 4Bildmotiv Engel mit PosauneInschriftEhre sei Gott in der Hohe und Friede den Menschen auf Erden die eines guten Willens sind Luc 2 14 EU Schlaginschrift Das Pauliner Kloster wurde im Jahr 1402 gegrundet u im Jahr 1807 aufgehoben Karl Rosenlacher in Konstanz 1849 Rezeption BearbeitenDas vermutlich negativste Urteil uber den ursprunglichen Kirchenbau stammt von Pfarrer Honold Er schrieb am 6 April 1886 an das badische Finanzministerium 21 Wenn man die hiesige Kirche betritt so findet man sich durch die ode Leere die sich dem Auge darbietet formlich zuruckgestossen da sie eher einem geleerten Magasin oder einer verwahrlosten Eisenbahnhalle gleichsieht es kommt unwillkuhrlich die Thrane in das Auge namentlich wenn man daran denkt was heutzutage in Wartsalen und Musikhallen in Restaurationen und Turnhallen auf die innere Ausstattung verwendet wird Betritt man die Kirche so fallt von oben angefangen sofort die flache grauangestrichene Holzdecke ins Auge so armselig wie man sie in einem ordentlichen Burgerhause etwa in der Hausflur antrifft In unserer Kirche sind wahrscheinlich nach einem fruheren Plane im Lichtgaden des Mittelschiffs 12 Fenster angebracht Diese Fenster sind seit 1849 mit Brettern zugenagelt lt gt Im Mittelschiff sind wegen der hohen weitgesprengten Saulenbogen Fenster Lisenen und Friese keine grossen Flachen Man konnte also hier Dekorations und Ornamentmalerei anbringen Dagegen sind im Chor und in den Seitenschiffen herrliche Malflachen Diese samtlichen Wande waren ehemals getuncht mit lichtgelbem Oker der bekannten Kuchenfarbe und verziert mit ausserst schlichten Lisenen und Laubfriesen etc Jetzt ist alles verblasst und hellgrau Im Brief an das Erzbischofliche Ordinariat Freiburg fugte er hinzu dass die Seitenaltare derart armlich seien dass ein weitgereister Maler diese als Milchkasten bezeichnet habe 21 Bei der Restaurierung der 1970er Jahre stellte man fest dass die ursprungliche Wandbehandlung die Honold an eine verwahrloste Eisenbahnhalle erinnerte im Wesentlichen aus einer Quadermalerei bestanden hatte 48 Franz Baer vom Erzbischoflichen Bauamt kritisiert in seinem Gutachten von 1887 oder 1889 Anm 10 zur Renovierung den entschieden zu nieder gerathenen Oberteil des Portalthurmes die im Inneren angedeutete aber nicht wirklich zur Ausfuhrung gekommene Anlage der Fenster des Mittelschiffs und die Gewolbebildung die mit Rucksicht auf decorative Behandlung durchaus keine gluckliche zu nennen sei Die Stilformen der Kirche erinnerten an jene die Hubsch und seine Schuler vorzugsweise bei Kirchenbauten angewandt hatten eine Mischung von altchristlichen antikisierenden mit fruh romanischen Motiven Spitzbart erganzt dass Berckmuller hierbei auf seinen Entwurf fur eine evangelische Kirche zuruckgreifen konnte dabei jedoch deutliche Abstriche machen und daher auf Doppelturme und kostbare Innenausstattung verzichten musste 2 Das Finanzministerium lobte demgegenuber in seiner Darstellung Berckmuller als hervorragenden Architekten der eine wohlgelungene Kirche erbaut habe Weiter wird jedoch zugegeben dass das an sich schon einfache Innere durch einen fehlerhaft gewordenen Verputz aus weisser Tunche unansehnlich geworden sei Durch die Bemuhungen Honolds und die Arbeit Simmlers konnte schliesslich jedoch eine ganz ungewohnlich reiche einheitliche innere Ausstattung geschaffen werden welche eines der charakteristischsten und qualitatvollsten Gesamtkunstwerke dieser Zeit in der ganzen Umgebung darstellt 27 Hans Jakob Worner attestiert Honold grossen Einfluss auf die Konzeption der Innenausstattung und sieht in ihm denjenigen der den imponierenden Bilderzyklus aufgestellt hat Er habe nicht nur seine Zeit und seine nimmermude Energie sondern auch sein Privatvermogen dem Ziel geopfert eine moglichst reiche qualitatvolle und wurdige Ausstattung des Gotteshauses zu erreichen 38 Honold und Simmler ist es nach Auffassung von Judith und Hans Jakob Worner gelungen mit dem Inneren von St Peter und Paul ein Gesamtkunstwerk zu schaffen in dem Architektur Malerei und Skulptur hervorragend stimmungsvoll zusammenwirken 67 Literatur BearbeitenJoseph Sauer Die kirchliche Kunst der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts in Baden Erweiterter Sonderabdruck aus dem Freiburger Diozesan Archiv Band 30 31 und 32 Herder Freiburg im Breisgau 1933 S 66 70 Digitalisat Judith Worner und Hans Jakob Worner Katholische Pfarrkirche in Bonndorf Kreis Waldshut In Badische Heimat 55 1975 S 129 143 Digitalisat Judith Worner und Hans Jakob Worner Bonndorf Schwarzwald Kath Pfarrkirche St Peter und Paul Kleine Kunstfuhrer Nr 1058 Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1976 Hans Jakob Worner Katholische Pfarrkirche Bonndorf im Schwarzwald als Werk des 19 Jahrhunderts wiederhergestellt In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 5 Jg 1976 Heft 4 S 152 154 Digitalisat Dagmar Zimdars u a Bearb Baden Wurttemberg II Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Deutscher Kunstverlag Munchen 1997 ISBN 3 422 03030 1 S 113 114 Elisabeth Spitzbart Karl Joseph Berckmuller 1800 1879 Architekt und Zeichner Braun Karlsruhe 1999 ISBN 3 7650 9052 2 S 142 150 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Bonndorf im Schwarzwald Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Dagmar Zimdars u a Bearb Baden Wurttemberg II Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Deutscher Kunstverlag Munchen 1997 ISBN 3 422 03030 1 S 113 114 a b c d Spitzbart S 148 a b c Erzbischofliches Ordinariat Freiburg i Br Hrsg Realschematismus der Erzdiozese Freiburg i Br Badenia Karlsruhe 2001 S 868 Bonndorf im Schwarzwald Altgemeinde Teilort Detailseite leo bw de abgerufen am 25 Marz 2016 Hermann Schmid Das Pauliner Kloster in Bonndorf 1402 1807 In Schwarzwaldverein Bonndorf Hrsg 100 Jahre Schwarzwaldverein Bonndorf Bonndorf 1985 S 17 f Hermann Schmid Das Pauliner Kloster in Bonndorf 1402 1807 In Schwarzwaldverein Bonndorf Hrsg 100 Jahre Schwarzwaldverein Bonndorf Bonndorf 1985 S 22 f Bonndorf 18 Juli In Freiburger Zeitung 19 Juli 1842 abgerufen am 17 Januar 2016 a b c Worner und Worner 1975 S 130 a b Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr 1 Karlsruhe den 17 Januar 1845 Volltext in der Google Buchsuche a b Spitzbart S 143 a b c Spitzbart S 144 Spitzbart S 142 a b c d e f Spitzbart S 145 Artur Riesterer Grundstein der Kirche wurde heute von 150 Jahren gelegt In Badische Zeitung 7 Mai 1996 Lebenserinnerungen von Augustin und Nikolaus Kern aus Bonndorf 1768 1849 zitiert in Artur Riesterer Grundstein der Kirche wurde heute von 150 Jahren gelegt In Badische Zeitung 7 Mai 1996 Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr 51 Karlsruhe 24 Juni 1848 Volltext in der Google Buchsuche Franz Josef Bodenmuller In Friedrich von Weech Hrsg Badische Biographieen Erster Theil Verlagsbuchhandlung Fr Bassermann Heidelberg 1875 S 106 f Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr 11 Karlsruhe 7 Marz 1838 Volltext in der Google Buchsuche Hof und Staats Handbuch des Grossherzogtums Baden Braun Karlsruhe 1847 S 265 Volltext in der Google Buchsuche Christian Schroder Armenfursorge und katholische Identitat Sudbaden und die Saarregion im historischen Vergleich 1803 1870 LIT Munster 2014 ISBN 978 3 643 12020 5 S 163 f Vorschau in der Google Buchsuche Friedrich von Weech Kuenzer Dominikus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 404 f Grossherzoglich Badisches Regierungs Blatt Nr 30 Karlsruhe 17 Juni 1850 Volltext in der Google Buchsuche a b c d Sauer 1933 S 67 Sauer 1933 S 643 Spitzbart S 149 Sauer 1933 S 67 ff Worner und Worner 1975 S 136 Sauer 1933 S 70 a b c d e f Worner und Worner 1975 S 133 a b c Worner und Worner 1975 S 138 Auf der Postkarte von 1898 fehlt das Pfarrhaus noch auf einer Postkarte von 1903 ist es bereits zu sehen Ulrich Werner Schulze Gunter Hany Bonndorf wie es war und wie es sich verandert hat Moog Druck Hufingen 2014 S 95 a b Abbildung von Kanzel und Kronleuchter auf einer Postkarte nach 1905 Worner und Worner 1975 S 143 Hans Bunte Hrsg Schilling s Journal fur Gasbeleutung und verwandte Beleuchtungsarten sowie fur Wasserversorgung Nr 46 14 November 1902 Volltext in der Google Buchsuche Reichsgericht Urteil Aktenzeichen IV 264 Fall Staat als Rechtsnachfolger der sakularisierten Kloster opinioiuris de 22 November 1920 abgerufen am 1 April 2016 Eugen Baumgartner Pfarrkirche und Pfarrei St Urban zu Freiburg Herdern In Freiburger Diozesan Archiv Band 65 1937 S 99 102 Digitalisat Die Seitenture ist in einem Plan von Berckmuller von 1847 enthalten siehe Spitzbart S 143 a b c Worner und Worner 1975 S 134 138 a b c Meinrad Gotz 150 Jahre Peter und Paul In Badische Zeitung vom 24 Juni 2000 S 27 a b Hans Jakob Worner Katholische Pfarrkirche Bonndorf im Schwarzwald als Werk des 19 Jahrhunderts wiederhergestellt In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 5 Jg 1976 Heft 4 S 152 154 Digitalisat Ulrich Werner Schulze Bonndorf Ein in Stein gehauenes Zeichen der Okumene Badische Zeitung 30 November 2013 abgerufen am 16 April 2016 Bruno Morath Bonndorf Neue Heizung fur kirchliche Gebaude Badische Zeitung 18 Oktober 2013 abgerufen am 26 Marz 2016 Juliane Kuhnemund Bonndorf Wo gehobelt wird da fallen Spane Badische Zeitung 16 Dezember 2015 abgerufen am 29 Marz 2016 a b Worner und Worner 1976 S 8 a b c Spitzbart S 146 Sauer 1933 S 68 Spitzbart S 145 ff Worner und Worner 1976 S 9 Spitzbart S 147 a b c Worner und Worner 1976 S 12 Tafel am Sockel der Figur a b c d e Worner und Worner 1976 S 13 a b Daniel Parello Von Helmle bis Geiges Ein Jahrhundert historistischer Glasmalerei in Freiburg Stadtarchiv Freiburg im Breisgau 2000 ISBN 3 00 006521 0 S 260 a b Worner und Worner 1975 S 135 Wilhelm Schlink Heilsgeschichte in der Malerei der Nazarener In Aurora Jahrbuch der Eichendorff Gesellschaft fur die klassisch romantische Zeit Band 61 2001 S 97 118 Digitalisat Benediktiner der Erzabtei Beuron Hrsg Das vollstandige Romische Messbuch lateinisch und deutsch mit allgemeinen und besonderen Einfuhrungen im Anschluss an das Messbuch von Anselm Schott O S B Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1958 S 597 Inschrift auf Anna Fenster im Langhaus Inschrift auf Franziskus Fenster im Langhaus Daniel Parello Von Helmle bis Geiges Ein Jahrhundert historistischer Glasmalerei in Freiburg Stadtarchiv Freiburg im Breisgau 2000 ISBN 3 00 006521 0 S 260 hier S 127 Abb 95 der Entwurf zum Franziskusfenster Nikolaus Wandinger Die Sundenlehre als Schlussel zum Menschen Impulse K Rahners und R Schwagers zu einer Heuristik theologischer Anthropologie LIT Verlag Munster 2003 S 232 f Vorschau in der Google Buchsuche Worner und Worner 1976 S 14 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Lexikon suddeutscher Orgelbauer Florian Noetzel Verlag Wilhelmshaven 1994 ISBN 3 7959 0598 2 S 13 Hartwig Spath Festschrift Orgelweihe am 13 Januar 1985 Bonndorf 1985 Ein Kleinod im Schwarzwald Freiburger Orgelbau Spaeth Orgelbau abgerufen am 9 April 2018 Verkundblatt der katholischen Stadtpfarrei Bonndorf Zur Ablieferung unserer Kirchenglocken August 1942 Verkundblatt der katholischen Stadtpfarrei Bonndorf Nr 25 Glocken Festnummer 20 Oktober 1949 Johannes Wittekind Kath Pfarrkirche St Peter und Paul in Bonndorf i Schw Abgerufen am 26 Marz 2016 inklusive Auszug aus Deutschem Glockenatlas Martha Weishaar Bonndorf Das Kirchengelaute ist defekt Badische Zeitung 21 Februar 2023 abgerufen am 22 Februar 2023 Worner und Worner 1976 S 13 14 Anmerkungen Bearbeiten Worner und Worner 1976 S 13 erwahnen zwei Beichtstuhle an der Ruckwand das inzwischen auf der linken Seite platzierte Kruzifix zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkriegs kann nicht vor diesen angebracht worden sein Die Kirchenvater Reliefs der Kanzel befinden sich heute im benachbarten Gemeindezentrum Paulinerheim Die Angabe bei Worner und Worner 1976 S 8 die Kirche sei genordet ist irrig Martin Duttlinger 1871 1956 Maria Duttlinger 1878 1945 und Martin Duttlinger 1909 1927 Familiengrab auf dem stadtischen Friedhof Laut Grabersuche 1 2 Vorlage Toter Link www volksbund de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis des Volksbunds Deutsche Kriegsgraberfursorge wurde er inzwischen in der Kriegsgraberstatte in Neuville St Vaast in Block 12 Grab 977 beigesetzt Laut Grabersuche 1 2 Vorlage Toter Link www volksbund de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis des Volksbunds Deutsche Kriegsgraberfursorge wurde er inzwischen in der dortigen Kriegsgraberstatte in Block 2 Grab 191 unter dem Namen Fridolin Koch beigesetzt Die Gedenktafeln in der offenen Abdankungshalle des stadtischen Friedhofs enthalten unter anderem die Namen von 123 Gefallenen des Zweiten Weltkriegs die teilweise aber nicht vollstandig den Namen in der Kirche entsprechen siehe Abschrift auf denkmalprojekt org vom 17 Februar 2007 Falscher Bibelvers Dies ist Lk 1 28 EU Falscher Bibelvers Dies ist Mt 11 28 EU Sauer schreibt auf S 67 vom Gutachten eines J Baer vom 16 September 1889 Auf S 69 war das Gutachten von Baer jedoch 1887 bereits eingetroffen Da Sauer ebenfalls auf S 69 ein Antwortschreiben auf ein Schreiben von 1889 in das Jahr 1887 datiert sind die Jahreszahlangaben unsicher Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap nbsp Dieser Artikel wurde am 18 Juli 2016 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Bonndorf im Schwarzwald amp oldid 236034170