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Eine Mensur ist ein traditioneller streng reglementierter Fechtkampf zwischen zwei mannlichen Mitgliedern unterschiedlicher Studentenverbindungen mit gescharften Klingenwaffen Der fechttechnische Fachbegriff Mensur von lateinisch mensura Mass Abmessung bezeichnet seit dem 16 Jahrhundert einen festgelegten Abstand der Paukanten zueinander 1 Mensuren werden von vielen Verbindungen in Deutschland Osterreich der Schweiz sowie einigen wenigen in Belgien Polen und im Baltikum gefochten je nach Hochschulort mit Korb oder Glockenschlagern Verbindungen die die Mensur pflegen werden allgemein mit dem Begriff schlagend bezeichnet Die Paukanten sind heute bis auf Teile ihres Kopfes und Gesichts vor Verletzungen weitgehend geschutzt Gegebenenfalls dabei entstehende Wunden und deren Narben heissen Schmisse Mensur der vier Tubinger Corps Gustav Adolf Closs 1890 Auf die Mensur Illustration in der Zeitschrift Die Gartenlaube 1887 nach einer Zeichnung von Carl Gehrts 1886 Inhaltsverzeichnis 1 Eigenart und Zweck 2 Beteiligte und Ablauf 3 Verletzungsrisiko 4 Pauken 5 Stellenwert in Verbindungsarten 6 Rechtslage 6 1 Deutschland und Osterreich 6 2 Schweiz 6 3 Katholische Kirche 7 Geschichte 7 1 16 und 17 Jahrhundert 7 2 18 Jahrhundert 7 3 19 Jahrhundert 7 3 1 Hieb und Stossmensur 7 3 2 Bestimmungsmensur 7 3 3 Sabelfechten 7 3 4 Neuerungen im Deutschen Kaiserreich 7 3 5 Mensuranfrage 7 3 6 Verabredungsmensur 7 3 7 Waffenwechsel 7 4 Weimarer Republik 7 5 Zeit des Nationalsozialismus 7 6 Bundesrepublik Deutschland 7 6 1 Nachkriegszeit 7 6 2 Klarung der Rechtslage 7 6 3 Entscharfung der Mensur 7 6 4 Verbesserte Schutzwaffen 7 6 5 Studentenbewegung 7 7 DDR 8 Einfluss auf die moderne Umgangssprache 9 Kritik 9 1 Bei Heinrich Mann 9 2 Bei Kurt Tucholsky 9 3 Rest uberholter Rechtssysteme und Rituale 9 4 Einuben gewalttatiger Verhaltensmuster 9 5 Mannerbund 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseEigenart und Zweck Bearbeiten nbsp Theodor Korners System der Hiebe 1808 Das Mensurfechten ist weder Sport noch Duell hat aber mit beiden Formen menschlichen Kraftemessens Gemeinsamkeiten Wie beim Sport geht es nicht um das Austragen personlicher Differenzen ein gewisses Vertrauen zueinander ist fur ein Paukverhaltnis sogar notig Allerdings kennt eine Mensur keine Gewinner oder Verlierer Wichtiger als ein Sieg ist die aufrechte Teilnahme das Durchhalten und die Beherrschung von Affekten siehe auch Contenance Die Leistung jedes teilnehmenden Fechters des Paukanten wird unabhangig von der Leistung seines Gegners bewertet etwa nach Stand Moral und Technik Dies nimmt der Mensurconvent vor das ist ein Gremium bestehend aus den anwesenden Corps bzw Bundesbrudern also Mitgliedern der Studentenverbindung des jeweiligen Paukanten die die Mensur vollstandig gesehen haben Wie das Duell ist die Mensur ein Zweikampf von Mannern bei dem es darauf ankommt nicht zuruckzuweichen und diese Kampfsituation trotz moglicher Verwundung diszipliniert und ohne aussere Anzeichen von Furcht durchzustehen Das Einuben von Tapferkeit durch Uberwinden der eigenen Furcht ist das eigentliche Ziel sodass ein Zuruckweichen als Niederlage empfunden und gewertet wird nicht jedoch eine erlittene Verletzung 2 Anders als beim Duell geht es dabei weder um Leben oder Tod noch darum fur Verletzungen der Ehre Satisfaktion Genugtuung zu geben Das ist rechtlich verboten und ausdrucklich nicht mehr Sinn der Mensuren Diese durfen heute nur noch unter Bedingungen gefochten werden die ernsthafte oder gar todliche Verletzungen der Teilnehmer ausschliessen 2 Schlagende besonders pflichtschlagende Verbindungen betrachten die Mensur als wichtige Hilfe zur Personlichkeitsbildung Denn in der Vorbereitung darauf muss der Teilnehmer eine saubere Kampftechnik das Pauken einuben und dabei Disziplin und Sorgfalt entwickeln Dabei muss er sich mit einer als bedrohlich empfundenen Situation auseinandersetzen die eigenen Angste davor uberwinden und ihr gefasst entgegentreten 2 Das Pauken soll auch den Zusammenhalt der jeweils eigenen Verbindung starken indem der Paukant fur sie einsteht Deshalb nimmt meist die gesamte Aktivitas der beteiligten Verbindungen sowie oft viele ihrer Alten Herren an einem Pauktag teil 3 Im Gegensatz zum Sportfechten werden bei einer Mensur ausschliesslich Hiebe ausgefuhrt Stechen ist hingegen nicht erlaubt Die Waffe heisst Schlager und wird je nach Hochschulort in der Variante Korb oder Glockenschlager verwendet Die Trefferflache fur die Hiebe ist ausschliesslich der Kopf der Rest des Korpers ist durch Bandagen geschutzt Der einzige bewegte Korperteil ist der Schlagarm der zugleich auch zur Deckung eingesetzt wird Fechttechnik nach Adolf Meyer 1906 nbsp Frontstellung mit fester Mensur nbsp Verhangte Auslage nbsp Hochquart und Parade nbsp Kommentmassige HiebeBeteiligte und Ablauf Bearbeiten nbsp Vorbereitung eines PaukantenJeder Waffenring hat seinen eigenen traditionell gewachsenen Fecht Comment der die Regularien der Partien festlegt von der Beschaffenheit der Fechtwaffe uber die Schutzausrustung auch Schutzwaffen genannt bis zu Anzahl und Dauer der Gange erlaubten und verbotenen Hieben und Hiebkombinationen Kommandos usw Diese Comments unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander Allen Comments gemeinsam ist jedoch die Regelung dass im Normalfall bei Eroffnung und Beendigung einer Mensur ein Ehrengang geschlagen wird Ansonsten kann das Fechten an einem anderen Studienort oder ein Studienortwechsel nicht selten eine fechterische Umstellung erfordern Bei einer Mensur sind beteiligt 4 ein Unparteiischer zwei Paukanten zwei Sekundanten zwei Testanten zwei Protokollfuhrer oder Schreibfuchse zwei Schlepper zwei PaukarzteDen Unparteiischen wahlen die beiden Sekundanten jeweils vor einer Mensur aus Er darf keiner der beiden paukantenstellenden Studentenverbindungen angehoren soll aber ein Waffenstudent sein der einige Mensuren nach dem entsprechenden Paukcomment geschlagen und idealerweise auch sekundiert haben soll Er muss gewahrleisten dass sich Anwesende und Beteiligte wahrend der Mensur regelgerecht verhalten und hat dafur das Hausrecht im Pauklokal inne Im Gegensatz zu einem Schiedsrichter im Sport darf er an den meisten Hochschulorten die Partie nicht unterbrechen und von sich aus keine Sanktionen verhangen Nur wenn ein Sekundant die Rechtmassigkeit einer Handlung anzweifelt wird er um eine Entscheidung gebeten Er muss diese nach bestem Wissen und Gewissen treffen Ublicherweise sind seine Entscheide sakrosankt d h nicht nachtraglich anfechtbar So kann ein Unparteiischer beispielsweise nicht wegen einer moglicherweise falsch getroffenen Entscheidung kontrahiert werden Die Paukanten sind die beiden Fechter welche die Mensur schlagen Sie gehoren prinzipiell zu verschiedenen Verbindungen eine Mensur zwischen Angehorigen derselben Verbindung gibt es nicht Sie folgen den Kommandos ihres Sekundanten und reden wahrend der Mensur nur mit diesem und zwar nur im Flusterton Alles Weitere ubernimmt der Sekundant Einige Paukcomments erlauben ihnen Haltrufe z B bei Problemen mit den Schutzwaffen Ein Sekundant ist fur den Schutz und die rechtliche Vertretung seines Paukanten wahrend der Partie verantwortlich Er ist sein Ansprechpartner bei eventuellen Schwierigkeiten mit Waffe Schutzwaffen oder Ausrustung Er uberpruft vor Beginn der Partie die Schutzmassnahmen beider Paukanten damit sein Schutzling nicht benachteiligt ist Er gibt die Kommandos zu Beginn und Ende eines jeden Ganges und fuhrt seinen Paukanten durch die Mensur Zweifelt er eine Handlung an oder will eine Sanktion dann befragt er den Unparteiischen zu dessen Sachentscheidung Er ist selbst rundum vor eventuellen Beruhrungen mit den scharfen Klingen geschutzt Zusatzlich ist er mit einem stumpfen Sekundantenschlager ausgerustet um seinen Paukanten vor Los und nach Halt vor unerlaubten Hieben decken zu konnen Bei Halt springt er regelgerecht ein um wirksamen Schutz zu gewahren Ein Testant darf die Mensur mancherorts durch Anfragen ebenso unterbrechen wie ein Sekundant Auch er darf regelwidrige nicht commentgemasse Hiebe in Frage stellen Zudem muss er die Klinge seines Paukanten vor jedem Gang desinfizieren und auf den regelgerechten Zustand uberprufen nbsp Mensurprotokoll vom 9 Juli 1906Die beiden Protokollfuhrer werden durch die beiden beteiligten Studentenverbindungen gestellt Sie stehen unmittelbar neben dem Unparteiischen und halten auf der Mensurkarte die Namen aller Beteiligten und alle wichtigen Daten uber den Ablauf der Partie fest Mit diesen Unterlagen vervollstandigen sie das Paukbuch das jede schlagende Verbindung fuhrt und aufbewahrt Aus fruhen Paukbuchern des 19 Jahrhunderts lassen sich daher Mensuren beruhmter Manner rekonstruieren Ein Schleppfuchs hat die Aufgabe den Fechtarm des Paukanten in den Pausen zu stutzen und unkontrollierte Klingenbewegungen zu verhindern durch die andere Personen im Pauklokal verletzt werden konnten Die Bezeichnung Schleppfuchs stammt aus der Zeit um 1820 als die Mensur noch streng verboten war und die Pedelle Universitatsbedienstete den Studenten hinterherschnuffelten um sie beim Fechten zu ertappen Deshalb fanden die Partien meist ausserhalb der Stadt an geheimen Orten in Lokalen oder einfach im Wald statt Einer der Fuchse wurde damit beauftragt die Mensurausrustung zum Paukplatz zu schleppen Das war nicht nur korperlich anstrengend sondern auch gefahrlich denn Mitwisser und Mittater wurden ebenfalls bestraft Mindestens ein approbierter Arzt muss als Paukarzt in Osterreich auch Bader genannt bei jeder Mensur anwesend sein Er muss beurteilen ob eine Verletzung den sofortigen Abbruch der Mensur erfordert Dann oder nach dem Ende der Partie versorgt er eventuelle Verletzungen meist durch Nahen der Schnittwunden Manche Komments verlangen je einen Paukarzt fur jede Seite Viele Verbindungen bemuhen sich eigene Mitglieder als Paukarzte dabei zu haben Verletzungsrisiko Bearbeiten Hauptartikel Schmiss nbsp Versorgung einer frischen Mensurwunde durch den Paukarzt 1902 nbsp Verbandstechniken 1902 nbsp Judische Paukanten in Heidelberg 1906 nbsp Sekundant des Corps IrminsulBis etwa 1850 waren Mensuren wegen der dabei verwendeten Fechtwaffen fehlenden Schutzvorrichtungen und Ausubung als Duell oft von schweren und todlichen Verletzungen begleitet Beim seit etwa 1760 entstandenen Hiebfechten wurden gezielte Schutzmassnahmen fur Kopf Hals Arm und Bauchbereich getroffen Daher gab es dabei nur noch leichtere Verletzungen vor allem auch deshalb weil die Partie schon bei kleineren Wunden abgebrochen wurde Wegen Wundinfektionen mussten auch geringfugig verletzte Fechter bis 1900 jedoch regelmassig zwei bis drei Tage Bettruhe einkalkulieren Seit Erfindung der Paukbrille zum Schutz der Augenhohlen 1857 wurden Todesfalle bei Mensuren wie auch beim Sabelfechten immer seltener 5 Nach einer Statistik des Berliner Chirurgen Zeller uber todliche Sportunfalle starb zwischen dem 1 Juli 1928 und 15 April 1930 von etwa 1500 Personen nur eine durch ein Sabelduell 5 Die letzte bekannte Mensur mit todlichem Ausgang geschah am 28 Januar 1933 als sich bei einer Bestimmungsmensur zwischen der Burschenschaft Holzminda und der Burschenschaft Alemannia in Gottingen ein Unfall ereignete bei dem sich der Schlager des Holzminden unter dem Nasenblech des Alemannen verfing und ins Gehirn eindrang 6 Seit 1945 wurden die Schutzmassnahmen besonders fur Augen und Hals weiter verstarkt In der Bundesrepublik und Teilen Osterreichs nicht aber in der Schweiz schutzt eine Metallschiene an der Paukbrille das Nasenblech den Nasenrucken Am Hals schutzt eine Bandage alle wichtigen Blutgefasse eine verlangerte Halskrause schutzt auch den Fazialisnerv der fur die motorische Gesichtsinnervation zustandig ist um eine verletzungsbedingte Fazialislahmung zu verhindern Der gesamte Oberkorper ist durch eine schnittfeste Weste das Plastron in Kombination mit einem Kettenhemd abgedeckt Moglich sind nach wie vor Hieb bzw Schnittwunden auf dem Kopf oder im Gesicht Beulen und Blutergusse durch technisch unsaubere Treffer mit der flachen Klinge Die Fecht Comments vieler Studienorte begunstigen einen unblutigen Verlauf manche dagegen nicht Dies ist vor allem abhangig vom Abstand der Paukanten der Mensur den erlaubten Hiebkombinationen und der Anzahl und Dauer der Gange Mensuren durfen nur in Anwesenheit eines oder zweier Arzte mit entsprechender medizinischer Ausrustung gefochten werden Diese werden bei jedem Treffer konsultiert und konnen eine Mensur jederzeit aus medizinischen Grunden abbrechen Solche Abbruche haben fur den Betroffenen keine negativen Folgen An einigen Hochschulorten gelten zu fruh beendete Mensuren jedoch als ungultig und mussen jeweils von beiden Paukanten wiederholt werden Sieben Gange Regel Durch die standige Desinfektion der Klingen kommen keine Wundinfektionen mehr vor Aus vernarbten Schnittwunden entstehen auch heute noch Schmisse Trotz aller Vorsichtsmassnahmen besteht jedoch auch heute noch ein Restrisiko einer schweren Verletzung 7 Pauken Bearbeiten nbsp Historischer Paukhelm im Gottinger Stadtmuseum nbsp Fechtmeister der Universitat Heidelberg um 1910 nbsp Paukraum mit Kettenkleid in einem Giessener VerbindungshausDas Erlernen des studentischen Schlagerfechtens das Pauken stellt fur das junge Mitglied einer schlagenden Verbindung eine grosse Herausforderung dar die einen wesentlichen Teil seiner Aktivitat in der Gemeinschaft beansprucht Diese Herausforderung an Disziplin und Engagement das der junge Student aufbringen muss gilt als wesentlicher Teil der Personlichkeitsbildung die die Mensur bewirken soll 5 Bei pflichtschlagenden Verbindungen ist mindestens eine Paukstunde also Ubungsstunde pro Werktag im Semester die Regel 5 Dabei ist die Teilnahme fur aktive Mitglieder der Verbindung Pflicht Geleitet wird die Paukstunde vom Fechtchargierten der jeweiligen Verbindung bei Corps vom Consenior Wenn moglich wird einmal oder mehrmals pro Woche ein externer Fechtmeister als Ausbilder hinzugezogen manche Verbindungen verzichten jedoch auf den Einsatz von Fechtmeistern und verlassen sich auf die Unterstutzung durch die alteren Semester die Inaktiven Wahrend die Universitaten bis zum Zweiten Weltkrieg eigene Fechtmeister besoldeten und eigene Fechtboden Ubungsraume unterhielten wird heute der Fechtunterricht auf den Korporationshausern der Verbindungen in dafur vorgesehenen Raumlichkeiten abgehalten In diesen Raumen werden bei Bedarf auch die scharfen Mensuren durchgefuhrt Pauktag Zur Ausbildung im Mensurfechten ist umfangreiche Ausrustung notig denn sowohl Waffen als auch Schutzwaffen unterscheiden sich beim Uben von der Ausrustung die beim Fechten mit scharfen Waffen verwendet wird Die Paukschlager sind im Vergleich zu den Mensurschlagern robuster haben stumpfe Klingen und keine in den Korb eingelegten Farben Die Schutzwaffen fur das Uben sind weniger kompliziert denn sie mussen nur vor der Schlagwirkung der stumpfen Klinge schutzen nicht vor der Scharfe Beim Uben wird ein Helm verwendet der sogenannte Paukhelm Dadurch entfallt die Paukbrille die bei scharfen Mensuren zum Einsatz kommt Zu Beginn der Ausbildung erhalt der junge Student Unterricht in der Hiebschule eine Phase der Ausbildung in der er theoretisch und praktisch mit den grundlegenden Bewegungsablaufen der wichtigsten Hiebe des Mensurfechtens vertraut gemacht wird Dazu wird ein sogenanntes Phantom verwendet meist ein mit Leder umwickelter Holzklotz von der Grosse eines menschlichen Kopfes der die Trefferflachen auf dem Kopf des spateren Gegenpaukanten darstellen soll und dazu auf einem feststehenden Pfahl in Kopfhohe des Fechtschulers befestigt ist So kann leicht uberpruft werden ob alle Hiebe an den vorgesehenen Stellen treffen Zur weiteren Ausbildung geht es ans Contrapauken Dazu stellen sich zwei Fechter mit Paukweste Paukhelm Armstulp und stumpfen Waffen gegenuber und simulieren die Vorgange einer scharfen Mensur So wird nicht nur das Fechten unter moglichst realistischen Bedingungen geubt sondern auch das Regelwerk der Comment vermittelt Wenn ein Fechter die technischen und personlichen Voraussetzungen fur eine scharfe Mensur erfullt sucht der Fechtchargierte fur ihn in Zusammenarbeit mit den Fechtchargierten der anderen Verbindungen desselben Waffenringes einen passenden Gegenpaukanten fur einen der folgenden Pauktage Stellenwert in Verbindungsarten BearbeitenPflichtschlagende Verbindungen fordern von ihren Mitgliedern das Schlagen Fechten von Mensuren Meist legen ihre Satzungen eine Mindestanzahl von Pflichtmensuren fest Es existieren heute uber 400 pflichtschlagende Studentenverbindungen die in folgenden Verbanden Kartellen und Waffenringen organisiert sind Kosener Senioren Convents Verband KSCV Weinheimer Senioren Convent WSC Coburger Convent CC Schwarzer Verband SV Suddeutsches Kartell SK Deutsche Burschenschaft in Osterreich DBO Osterreichischer Landsmannschafter und Turnerschafter Convent OLTC Conservativer Delegierten Convent der fachstudentischen Burschenschaften in Osterreich CDC Osterreichischer Pennaler Ring OPR Schweizerischer Waffenring SWR Fakultativ schlagende Verbindungen verpflichten ihre Mitglieder zum Erlernen des Mensurfechtens Pauken stellen ihnen das Fechten von Mensuren aber frei Die Deutsche Burschenschaft die Allgemeine Deutsche Burschenschaft die Neue Deutsche Burschenschaft der Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren Convent und die Deutsche Sangerschaft sind fakultativ schlagend d h ihre Mitgliedsverbindungen konnen das Mensurfechten freistellen Freischlagende Verbindungen erlauben ihren Mitgliedern das Fechten von Mensuren und pauken auf Wunsch auch ein dies ist jedoch nicht verpflichtend Auch einige Schulerverbindungen fechten Mensuren meist aber nicht mit scharfen Waffen pennales Fechten Nichtschlagende Verbindungen lehnen Mensuren aus religioser Uberzeugung oder Tradition grundsatzlich ab und bieten ihren Mitgliedern keine Moglichkeit sie zu lernen und zu absolvieren Bis zum Zweiten Weltkrieg war es aber bei vielen nichtschlagenden Bunden ublich sich bis zur Mensurreife einzupauken ohne eine Mensur durchzufuhren Dies sollte zeigen dass man Mensuren fechten konnte wenn man wollte Rechtslage BearbeitenBitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Deutschland und Osterreich Bearbeiten Im Gottinger Mensurenprozess 1951 1953 bestatigte der in Berlin residierende 5 Strafsenat des Bundesgerichtshofes dass durch die Mensur gefahrliche Korperverletzungen im Sinne des Strafgesetzbuches StGB entstehen konnen diese seien jedoch keine Straftaten weil sie mit Einwilligung des Verletzten zustande kamen Sie mussten daher straflos bleiben solange sie nicht im Rahmen von Ehrenhandeln vor sich gehen und bei ihrer Durchfuhrung alle erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen fur die Beteiligten getroffen wurden sodass todliche Verletzungen ausgeschlossen seien 8 Dieses Urteil hat zu den oben geschilderten generellen Sicherheitsvorkehrungen gefuhrt Die Mensur ist damit rechtlich z B dem Boxen gleichgestellt Mit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 1975 wurde ausserdem klargestellt dass es sich beim Mensurenfechten im Regelfall auch nicht um ein Dienstvergehen oder eine Wehrstraftat handelt 2014 beschaftigte sich der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages mit den Mensuren bei schlagenden Studentenverbindungen im verfassungsrechtlichen waffenrechtlichen und strafrechtlichen Sinne Dabei kam er zu folgenden Erkenntnissen Das Schlagen der Mensur ist sowohl aus verfassungsrechtlicher als auch aus waffenrechtlicher Sicht unproblematisch 9 und nach Auffassung des BGH ist eine Strafbarkeit der Mensur bei schlagenden Studentenverbindungen in nahezu vollstandiger Ubereinstimmung mit dem rechtswissenschaftlichen Schrifttum zu verneinen weil der mit der Mensur verbundene korperliche Eingriff aufgrund der Einwilligung gerechtfertigt und ein Verstoss gegen die guten Sitten im Falle des Schutzes der Kampfer gegen lebensgefahrliche Verletzungen zu verneinen sei 10 Die Rechtslage in Osterreich ist vergleichbar 90 osterreichischen StGB entspricht der deutschen Einwilligungsregelung nach 228 deutschem StGB Schweiz Bearbeiten Dort stellte das Strafgesetzbuch von 1937 das Duell zwar als Delikt gegen Leib und Leben unter Strafe Da die dort verwendete Definition des Duells aber Mensuren nicht einschliesst blieben Mensuren meist straflos Gemass den Satzungen des schweizerischen Waffenringes war das Pistolenduell gezogene Vorderlader wie auch die Sabelmensur noch bis in die 1980er Jahre theoretisch moglich In der Regel wurden jedoch entsprechende Forderungen in einem Ehrengerichtsverfahren in Schlagermensuren umgewandelt Nasenbleche galten in der Schweiz als verpont und wurden nicht verwendet Am 23 Juni 1989 sind die Strafbestimmungen uber den Zweikampf aufgehoben worden Katholische Kirche Bearbeiten Papst Leo XIII verurteilte in seiner Enzyklika Pastoralis officii von 1891 das Duell daher waren nach fruherem kanonischem Recht der katholischen Kirche CIC 1917 Mensuren selbst wenn sie nicht auf Totung abzielten unsittlich und wurden mit Kirchenstrafen bis zur Exkommunikation belegt da sie korperlich und mental auf echte Duelle vorbereiteten Auf Duell stand die dem Papst vorbehaltene einfach reservierte Exkommunikation von der Strafe waren zunachst die Duellanten selbst betroffen dann jene welche zum Duell fordern dasselbe annehmen und wie immer begunstigen ferner die Zuschauer und alle jene welche das Duell erlauben oder nicht nach Moglichkeit verhindern welchen Rang sie immer bekleiden CIC 2350 2359 101 11 Nachdem das Duell aufgegeben worden war entfiel dieses Argument Nach der neuesten Fassung des CIC von 1983 steht die Bestimmungsmensur nicht mehr unter expliziter kirchlicher Strafandrohung sofern sie nicht mehr als Vorbereitung zum Duell anzusehen ist und keine Gefahr schwerer Verletzungen beinhaltet Auch ein moglicher Verstoss gegen das allgemeine Verbot der Korperverletzung in Canon 1397 sieht nur Suhnestrafen hingegen keine Exkommunikation vor Die Mensur wird aber weiterhin als sittlich verwerflich angesehen und katholische Verbindungen sowie Verbindungen anderer christlicher Konfessionen lehnen die Mensur weiterhin strikt ab 5 Geschichte Bearbeiten16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Studenten und Handwerkern Erfurt 1506 nbsp Mit Rapier und Parierdolch fechtende adlige Studenten um 1590 nbsp Fechtunterricht am Collegium illustre in Tubingen 1606Fechten war im Mittelalter jedem moglich der sich die sehr teuren Metallwaffen meist Schwert und Dussack leisten konnte darunter auch Handwerkern wie Innungswappen mit gekreuzten Schwertern heute noch zeigen 12 nbsp Fruhe Darstellung einer im Alltag getragenen Fechtwaffe Vornehmes junges Paar beim Spaziergang Stich von Albrecht Durer 1496 98Wahrend Studenten im Mittelalter meist wie Geistliche ausgestattet und ausgerustet waren und oft aus weniger beguterten Familien stammten wurde in der Fruhen Neuzeit das Studium zunehmend eine Angelegenheit der Verwaltungselite der neuen Territorialstaaten siehe auch Student Fruhe Neuzeit Das Bild der Universitatsstadte bestimmten vornehme junge Manner die ihrer gesellschaftlichen Stellung durch entsprechende Kleidung und oft auch anmassendes Benehmen Ausdruck verliehen Dazu kam dass ab Mitte des 15 Jahrhunderts in Spanien aus dem mittelalterlichen Schwert eine kleinere Form der Fechtwaffe entstand siehe auch Espada Ropera als Vorlaufer des Rapiers die nun auch von Zivilisten im Alltag herumgetragen werden konnte und sich europaweit als Standard Ausstattung eines vornehmen Herrn einburgerte Nach 1500 erscheinen auch erste Abbildungen von Studenten mit Fechtwaffen Nach einer Auseinandersetzung zwischen Burgern und Studenten im Jahr 1514 erlaubte Kaiser Maximilian I von Habsburg den Studenten das Tragen dieser Waffen ausdrucklich als Zeichen ihrer gehobenen Gesellschaftsposition Bei den damaligen Studenten bildete sich ein Standesbewusstsein mit einer eigenen Studentensprache eigenen Verhaltensnormen Comment und besonderer Kleidung Vorlaufer des Couleur Sie fuhlten sich durch ihre studentische Freiheit Lebensfreude und Wehrhaftigkeit aus der burgerlichen Umwelt herausgehoben und meinten diesen Stand verteidigen zu mussen Es kam ihnen darauf an sich nichts gefallen zu lassen und anderen einen Denkzettel zu verpassen So wurde das Ausfechten von Duellen unter ihnen bald als unaufgebbarer Teil des universitaren Lebens betrachtet 2 Sie duellierten sich teilweise im Rencontre frz Zusammentreffen Gefecht in der Bedeutung von wildes Duell das heisst sofort an Ort und Stelle Bei diesen ungeregelten Raufduellen waren die Verletzungsrisiken auch ohne ernsthafte Totungsabsicht unabwagbar Oft wurden Opfer ohne arztliche Versorgung einfach liegen gelassen In besonders gefahrlichen Zeiten trugen die Studenten daher im Alltag teilweise dicht wattierte und gepolsterte Kleidung Dennoch kam es immer wieder zu Todesfallen Haufige universitare Rauf und Duellverbote blieben weithin erfolglos 13 Daher versuchten die Universitaten das studentische Fechten in geregelte Bahnen zu lenken Das Erlernen der Fechtkunst bei festangestellten Fechtmeistern z B Jena 1550 Rostock 1560 14 sollte die Zahl der Verletzungen verringern und wurde allmahlich zu einer der Exercitien lat Ubungen neben Tanzen und Reiten den Vorlaufern des heutigen Universitatssports Bald entstanden Fechtvereine die gemeinsame Fechttechniken entwickelten darunter in Deutschland die Bruderschaft unserer lieben Jungfrau Marien und des Himmelsfursten St Marxen auch St Markus Bruder oder Marxbruder genannt sowie die Freifechter von der Feder zum Greifenfels Federfechter Seit dem Dreissigjahrigen Krieg nahm die allgemeine Brutalitat stark zu Zur weiteren Zivilisierung des Duells wurden um 1684 Duellmandat von Jena erstmals Beschicksleute und Beistande eingefuhrt Konflikte wurden nicht mehr sofort ausgetragen sondern von Beauftragten vermittelt organisiert und unterstutzt und das Duell fand an einem vereinbarten Ort zu festgelegter Zeit nach festen Regeln statt Die korrekte Durchfuhrung Disziplin und Charakterfestigkeit wurden wichtiger als das Ergebnis des Gefechts 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Johann Georg Puschner Der fechtende Student Kupferstich von 1725 Fechtboden der Universitat Altdorf Trotz strenger Verbote wurde gesellschaftlich oft akzeptiert dass ein Student nicht nur Leib und Leben sondern auch seine Ehre mit der Waffe verteidigte Dies belegt unter anderem die Bilderfolge Naturliche Abschilderung des academischen Lebens in gegenwartigen Vierzehn schonen Figuren ans Licht gestellt von D die der Nurnberger Kupferstecher Johann Georg Puschner unter dem Pseudonym Dendrono wohl um 1725 nach mehrmaligen Besuchen an der Universitat Altdorf schuf Die ersten sieben Kupferstiche zeigen in chronologischer Abfolge die typische akademische Laufbahn eines fleissigen und andachtigen Studenten bis zum Hohepunkt der Promotion In dieser Folge steht das Werk Der fechtende Student als Beispiel fur eine positive Betatigung neben den anderen korperlichen Ertuchtigungen dem Tanzen und dem Reiten 15 Es kan ein Musen Sohn nicht allzeit friedlich leben Man pflegt ihm offtermals gelegenheit zu geben dass ob er sonsten gleich die Stritigkeiten flieht er seinen Degen doch auch von der Scheide zieht Wer keine Handel sucht und pflegt sich nur zu wehren zur Schirmung seines Leibes zur Rettung seiner Ehren der thut was ehrlich ist Er wehrt sich was er kan und tastet an sich selbst doch keinen Menschen an Die zweite Halfte der Blatter zeigt jedoch das Gegenteil das Bild eines raufenden saufenden und faulen Studenten dessen studentische Laufbahn in Schuld und Verzweiflung endet Der rauffende Student steht hier fur eine unheilvolle Betatigung der Nachwuchsakademiker 15 Das weibliche Geschlecht der Schmauss und tolles Sauffen bringt offt die Musen Sohn zum Zanken u zum Rauffen Ein blosses Wortlein richt so grossen Jammer an der sonst nicht als durch Blut gestillet werden kan Jedoch wie leicht geschichts dass die entblosten Klingen den einen Gegenpart um Leib und Leben bringen Entflieht der Thater dann dem Weltlichen Gericht verlast denselben doch das boss Gewissen nicht Studentische Fechtwaffe war der auch sonst ubliche Degen den sie wie vornehme Herren und staatliche Wurdentrager im Alltag mitfuhrten 16 Seine kurze Klinge mit kleinem Gefass bedeuteten zwar wenig Tragegewicht aber auch wenig Schutz des Korpers Diese Nachteile fuhrten bald zur Herausbildung spezieller Duell und Mensurwaffen Um 1750 kam in Frankreich der leichte Pariser Stossdegen auf der in manchen Regionen bis etwa 1850 in Gebrauch blieb Er schutzte die Fechthand besser vor gegnerischen Stichen sein grosses Stichblatt liess sich aber nicht taglich tragen und fuhrte oft zu lebensgefahrlichen Durchstossen der Lunge Lungenfuchser die das Atmen erschwerten oder verhinderten Die Todesfalle damit gefuhrter Kampfe nahmen enorm zu Nach einem Gottinger Studentenduell mit todlichem Ausgang 1766 entstand das studentische Hiebfechten mit einer Fruhform des heutigen Korbschlagers 17 In den ostlichen Teilen Deutschlands wurde der Glockenschlager erfunden der sich an die fruhen Degen anlehnte In den 1790er Jahren wurde den Studenten das Waffentragen im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation nur noch bei tatsachlichen Uberlandreisen erlaubt in der Stadt und bei Spaziergangen und ritten aber verboten Damit standen Degen fur spontane Raufduelle nicht mehr zu Verfugung so dass das reglementierte Duell zum Standard wurde Es blieb ebenfalls verboten und wurde von den Universitatsbehorden verfolgt 18 Insgesamt erlebte das studentische Fechten in dieser Zeit eine Phase des Niedergangs Johann Christian Fabricius klagt daruber 1796 19 Die Sitten der Studierenden haben sich in den letzten Zeiten sehr verandert ob verbessert ich kaum zu sagen Das viele und starke Biertrinken das Raufen und Schlagen das Larmen und Schreien auf den Gassen das Wetzen Fenster einwerfen und Laternen zerschlagen die offentliche Sicherheit und Ruhe der Burger storen sind jetzt ganzlich aus der Mode gekommen Daher ruhren die vielen traurigen Musensohne die jetzt von den Academien zuruckkommen hypochondrische mit sich und anderen bestandig unzufrieden ohne Kraft und Munterkeit eilen die jugendlichen Greise dem fruhen Grabe zu 19 Jahrhundert Bearbeiten Hieb und Stossmensur Bearbeiten nbsp Grab von Adolph Erdmannsdorffer am 25 Juli 1845 das letzte Opfer der Stossmensur in JenaUm 1800 waren Hiebfechten und Stossfechten an deutschen Universitaten regional verschieden verbreitet Stossmensuren blieben in Jena Erlangen Landshut spater Munchen und Wurzburg lange ublich Sie sollen besonders bei Theologiestudenten wegen der weniger sichtbaren Schmisse und trotz hoherer Gefahr fur Leib und Leben beliebt gewesen sein Die letzten Todesfalle durch Lungenfuchser traten in Jena und Munchen in den 1840er Jahren auf die letzte Stossmensur soll im Jahre 1860 in Wurzburg gefochten worden sein 5 Fur die Abschaffung des Stossfechtens und die Einfuhrung des Hiebcomments machten sich in Jena vor allem Professor Scheidler und nicht zuletzt der Fechtlehrer Roux der auch fur eine Verbesserung des Sabelfechtens wirkte stark 20 Die Regeln waren wie heute auch noch in jeder Universitatsstadt etwas andere Gefochten wurde auf Zeit gemessen in Minuten Bei einem Treffer wurde die Partie unterbrochen Er galt bereits wenn die Klinge die Kleidung eines Fechters beruhrte Beendet wurde das Gefecht nach Fristablauf oder einem Anschiss Als solcher zahlte beim Hiebfechten eine mindestens einen Zoll lange Wunde aus der bei der Untersuchung mindestens ein Tropfen Blut quoll bei der Stossmensur eine Stichwunde mit einem Umriss der den dreieckigen Querschnitt der Klinge erkennen liess Zur Mensur trat der Fechter in Strassenkleidung ohne Jacke aber mit Hemd an Als Schutzausrustung dienten zylinderartige oder breitkrempige Hute spater dann eine grosse wattierte Mutze in der Farbgebung der regularen Studentenmutze des Fechters eine Halskrause Seidenbinden oder auch nasse Tucher zum Schutz der Halsschlagader ein Lederhandschuh mit langem Stulp und eine Leibbinde in Verbindungsfarben spater dann ein lederner wattierter Paukschurz der vom Bauchnabel abwarts bis zu den Unterschenkeln reichte und an der Ruckseite mit Binden enganliegend geschlossen wurde Die Beine wurden einzeln umwickelt so dass eine Schrittstellung moglich war Nach Einfuhrung des Paukschurzes wurde die Leibbinde noch ein paar Jahre von den Sekundanten getragen 5 Wilhelm Hauff der ab 1820 in Tubingen studierte beschrieb vermutlich aus eigenem Erleben eine solche Mensur 21 Wir legten uns nach alter Fechterweise aus die Klingen waren gebunden die Sekundanten schrien los und unsere Schlager schwirrten in der Luft und fielen rasselnd auf die Korbe Ich verhielt mich meistens parierend gegen die wirklich schonen und mit grosser Kunst ausgefuhrten Angriffe des Gegners denn mein Ruhm war grosser wenn ich mich von Anfang nur verteidigte und erst im vierten funften Gang ihm eine Schlappe gab Allgemeine Bewunderung folgte jedem Gang man hatte noch nie so kuhn und schnell angreifen noch nie mit so vieler Ruhe und Kaltblutigkeit sich verteidigen sehen Meine Fechtkunst wurde von den altesten Hausern bis in den Himmel erhoben und man war nun gespannt und begierig bis ich selbst angreifen wurde doch wagte es keiner mich dazu aufzumuntern Vier Gange waren voruber ohne dass irgendwo ein Hieb blutig gewesen ware Ehe ich zum funften aufmarschierte zeigte ich meinen Kameraden die Stelle auf der rechten Wange wohin ich meinen Theologen treffen wolle Dieser mochte es mir ansehen dass ich jetzt selbst angreifen werde er legte sich so gedeckt als moglich aus und hutete sich selbst einen Angriff zu machen Ich begann mit einer herrlichen Finte der ein allgemeines Ah folgte schlug dann einige regelmassige Hiebe und klapp sass ihm mein Schlager in der Wange Auch in England existierte Anfang des 19 Jahrhunderts eine Duelltradition die sich dort allerdings niemals zu eine r spezifisch akademische n Fechttradition 22 entwickeln konnte Stattdessen wandten sich die Studenten dort ab der Mitte des 19 Jahrhunderts wie auch die Gesellschaft als solches von der Fechtkunst ab und stattdessen anderen unblutigen Formen des Zweikampfes wie dem Ringen und Boxen zu 23 In Deutschland kam es hingegen zu einer vollig anderen Entwicklung Bestimmungsmensur Bearbeiten nbsp Zeittafel der verschiedenen Auspragungen des studentischen Fechtens in Deutschland nbsp Zeittafel der studentischen Fechtwaffen in DeutschlandBis etwa 1850 fochten deutsche Studenten ausschliesslich Duelle zur Bereinigung von Ehrenhandeln Das war trotz strenger Verbote Bestandteil der damaligen studentischen Kultur gleich welchen Zusammenschlussen man angehorte Studenten konnten durch unauffalliges Verhalten ihr Studium ohne Fechtduelle absolvieren ohne deshalb verachtet zu werden 5 Dennoch lassen zeitgenossische Berichte erkennen dass erfolgreiche Fechter nicht nur unter Studenten sondern auch sonst hohes Ansehen genossen So schrieb der Gottinger Pastor Franz Oehme ruckblickend auf die Jahre 1824 bis 1826 uber das Corps Curonia 24 Die Kurlander stehen oben an Der Zahl nach nur klein aber durch edle Haltung ausgezeichnet Excesse hat kein Kurlander begangen durch welche ein Tadel auf die Verbindung fallen konnte Wo es Studentenehre betraf mit dem Schlager in der Hand trat der Kurlander gegen keinen zuruck Allmahlich entstand die Uberzeugung Fechten mit scharfen Waffen habe eine besondere charakterfestigende Wirkung und das Verhalten dabei erlaube Ruckschlusse auf personliche Qualitaten 5 Besonders die Corps die in ihren Constitutionen zu Anfang des Jahrhunderts hehre Begriffe hochgehalten und hohe Anforderungen an Freundschaft Personlichkeit und Charakter gestellt hatten sahen es nun als dringend notwendig oder zumindest wunschenswert an dass ein Student sich beim Fechten mit scharfen Waffen bewahre In der Zeit nach der Ablosung des Stoss durch den Hiebcomment gelangte das Mensurwesen zu besonders hoher Blute Wahrend es um 1820 noch vorkam dass Corpsiers die Universitaten ohne eine einzige Mensur verliessen stieg die Zahl der Mensuren in den folgenden Jahren stark an da sich das Schlagen von Mensuren langsam als Receptionsvoraussetzung durchsetzte So berichtet Adolf Kussmaul in seinen Jugenderinnerungen uber die Jahre 1841 bis 1844 dass die alteren Burschen des Corps Suevia Heidelberg zehn bis zwolf auch zwanzig einige sogar vierzig bis sechzig Mensuren hinter sich gehabt hatten 25 Studenten die nicht so oft in Streitigkeiten verstrickt waren fuhlten sich hierdurch in einem Dilemma gefangen Nur um gefochten zu haben einen Streit vom Zaun zu brechen galt namlich gleichermassen als unehrenhaft Daraufhin entwickelte sich eine Art der pro forma Beleidigung die keinen ehrenkrankenden Charakter mehr hatte aber als unmissverstandliche Aufforderung zum Fechten galt Die Beleidigung dummer Junge war in vielen Comments Deutschlands als geringste Form der Ehrenkrankung eingestuft und setzte sich als Standardformulierung durch Im weiteren Verlauf entstanden gar Kontrahierkneipen abendliche Trinkveranstaltungen mehrerer Verbindungen in deren Verlauf oftmals lauthals und quer uber die Tische standardisierte Beleidigungen ausgetauscht wurden so lange bis alle Beteiligten ihre Kontrahenten gefunden hatten 5 Das wurde schnell als unbefriedigend empfunden Um 1850 tauchten deshalb die ersten Bestimmzettel auf anhand derer die Consenioren Fechtbeauftragten der einzelnen Verbindungen die Gegenpaukanten ausmachten bestimmten Auf dem Kosener Congress 1859 wurde das Prinzip der Bestimmungsmensur auf Antrag der Marburger Corps beschlossen und damit deutschlandweit durchgesetzt 26 Um diese Zeit entstand auch eine Gegenbewegung zur allgemeinen Bestimmungsmensur denn schon vor der Marzrevolution bildeten sich die ersten betont christlichen Studentenverbindungen Viele Studenten vermissten das christlich religiose Element und wollten es zum Bestandteil ihres traditionellen Gemeinschaftslebens machen Sie waren auch die ersten die das studentische Fechten zur Austragung von Ehrenhandeln fur sich ablehnten 1836 verzichtete die neu gegrundete Uttenruthia Erlangen von Beginn an auf Duell und Mensur Viele der nichtschlagenden Verbindungen hatten aber dennoch bis in die 1930er Jahre einen Paukbetrieb d h sie erlernten das studentische Fechten ohne es aber anzuwenden Sie wollten damit ihre bewusste Verneinung von Duell und Mensur unterstreichen indem sie zeigten dass sie konnten wenn sie nur wollten Nach der Entstehung der Bestimmungsmensur anderte sich in den nachsten Jahren das studentische Fechten wiederum entscheidend Fur das studentische Duell wurden massiv verscharfte Formen der bewaffneten Auseinandersetzung entwickelt neue Waffen hielten Einzug Sabel Pistole Die Bestimmungsmensur wurde dagegen immer ungefahrlicher Alle Neuerungen beim Schlagerfechten zielten darauf ab schwere oder gar todliche Verletzungen auszuschliessen Bis in die 1870er Jahre hatte sich das Schlagerfechten bis auf Details auf den Stand von heute entwickelt 5 nbsp Mensur in Dorpat mit dem typischen Lederhelm 1820er Jahre Eine Ausnahme bildeten die sehr alten Corporationen der baltischen Universitat Dorpat Die zahlreichen Ehrenhandel ganz anders als in Deutschland zum grosseren Anteil innerhalb der eigenen Corporation wurden in der Regel bei Kreismensuren ausgetragen Da den Corporationen als ebenburtige Mitglieder zu allen Zeiten aber auch Anti Duellanten angehorten die etwa die Mensur aus religiosen Grunden ablehnten war die Mitgliedschaft im Corps nie an eine Pflichtmensur geknupft Bei der bis 1939 gepflegten sehr viel ursprunglicheren Kreismensur bewegten sich die Gegner frei innerhalb eines Kreises Angriffsflache war der mit einem leichten Hemd bekleidete Brustbereich wahrend der Kopf durch einen nach vorne offenen Lederhelm mit Schirm geschutzt war Mit dem Schirm konnten Schlage des gegnerischen Hiebers abgefangen werden Der Hals wurde durch eine mit Holzstabchen verstarkte Lederhalskrause geschutzt Sabelfechten Bearbeiten Das Fechten mit dem Korbschlager oder dem Glockenschlager hatte sich nun zum Erziehungsmittel entwickelt das Charakter und Personlichkeit bilden sollte Zur Bereinigung von Ehrenhandeln konnte es daher nicht mehr herangezogen werden Deshalb suchten die Studenten einen Ersatz zur Austragung von Duellen Da sie in den Stadten die neben der Universitat auch eine Garnison hatten standig mit den Offizieren rivalisierten lag es nahe vom Militar auch die Duellwaffe Sabel zu entlehnen Der akademische Sabel bestand im Prinzip aus einer Sabelklinge mit Korbgefass als Handschutz wie bei einem Korbschlager Er ahnelte somit stark dem Osterreichischen Kavalleriesabel Beim Sabelfechten blieb die bewegliche Fechtweise erhalten Die Fechter standen in Schrittstellung der hintere Fuss war fest und durfte nicht zuruckgesetzt werden Mit dem vorderen Fuss bei Rechtshandern der rechte durfte nach vorne aufgeruckt avanciert oder zuruckgegangen retiriert werden Die Schutzwaffen waren drastisch eingeschrankt ihre Kombination konnte speziell festgelegt werden je nach Schwere des Duellgrundes Das Sabelfechten galt und gilt bis heute als Zweikampf mit todlichen Waffen und war immer gesetzlich verboten Es war nie eine Mensur im heutigen Sinne Neuerungen im Deutschen Kaiserreich Bearbeiten nbsp The First Wound Illustration zu Mark Twains A Tramp Abroad 1878 1880 nbsp Gottingen WS 1888 89 Holzminda gegen Frisia nbsp Sekundant in Stellung Fechtlehrbuch von 1906 nbsp Die Mensur in der Literatur Hans Hopfen Der letzte Hieb 5 Auflage 1907Mensur und Duell waren im Kaiserreich nicht mehr Bestandteil der allgemeinen studentischen Kultur sondern entwickelten sich zu einer Einrichtung speziell der Studentenverbindungen Die fechterische Einstellung eines Studenten wurde bestimmt von den Prinzipien des Dachverbandes dem seine Verbindung angehorte Die traditionellen Verbande pflegten die Bestimmungsmensur und vertraten bei Ehrenstreitigkeiten das Prinzip der unbedingten Satisfaktion mit der Waffe Das hiess sie waren bereit bei Ehrenhandeln zu einem Duell anzutreten Es gab aber auch sehr viele Verbande die die Bestimmungsmensur ablehnten aber trotzdem Duelle durchfuhrten Manche Arten von christlichen Verbindungen lehnten jede Auseinandersetzung mit der Waffe kategorisch ab Obwohl formaljuristisch weiterhin verboten wurde die Mensur gesellschaftspolitisch als wichtiges Mittel zur Erziehung des Nachwuchses der akademischen Elite des deutschen Kaiserreichs betrachtet So sagte Kaiser Wilhelm II bei einem Besuch an seinem fruheren Studienort Bonn vor den dortigen Corps im Jahre 1891 Ich hoffe dass solange es deutsche Korpsstudenten gibt der Geist wie er im Korps gepflegt wird und durch den Kraft und Mut gestahlt wird erhalten bleibt und dass Sie zu allen Zeiten freudig den Schlager fuhren werden Unsere Mensuren werden im Publikum vielfach nicht verstanden Das soll uns aber nicht irre machen Wir die wir Korpsstudenten gewesen sind wie Ich wir wissen das besser Wie im Mittelalter durch die Turniere der Mut und die Kraft des Mannes gestahlt wurden so wird auch durch den Geist und das Leben im Korps der Grad der Festigkeit erworben der spater im grossen Leben notig ist und der bestehen wird solange es deutsche Universitaten gibt 27 Die Bestimmungsmensur wurde erleichtert und weniger gefahrlich gestaltet Der Samstag im Semester war der ubliche Pauktag Er begann oft in einem Ausflugslokal nahe der Stadt Pauklokal ab sechs Uhr morgens verabredete Mensuren fanden bis zur abendlichen Kneipe statt Ein gesundes Mitglied einer schlagenden Verbindung focht etwa vier bis sechs Mal in jedem der ersten drei bis vier Semester Mensuren also neun bis 24 Mal Dann wurde man bis zum Examen Inaktiver Fritz Bacmeister soll zwischen 1860 und 1866 in Gottingen Jena und Wurzburg rund 100 Mensuren gefochten haben 28 nbsp Georg Muhlberg Der Herr Paukant Darstellung eines Fechters mit Korbschlager in verhangter Auslage Das Verletzungsrisiko bei der Bestimmungsmensur wurde durch folgende Massnahmen gesenkt 5 Paukbrille bis zur Brust hochgezogener Paukschurz Herzleder und ein den ganzen Arm bedeckender stark gepolsterter Stulp verhinderten Verletzungen wichtiger Korperteile und ermoglichten neue Arten der Verteidigung Deckung mit dem Stulp Die zunehmend starre Stellung der Paukanten verhinderte eine Addition der Bewegungsgeschwindigkeiten von Waffe und Korper Dies schloss aus dass der Fechter in die Klinge seines Gegenpaukanten hineinsprang Die Beschrankung der Trefferflache auf den Kopf verhinderte die Durchtrennung von Muskeln Sehnen und wichtigen Gefassen Die Kopfbedeckung musste dazu jedoch abgenommen werden Die Verringerung des Mensurabstandes machte aus dem Fechten vor dem Korper mit weit vorgestreckten Armen ein Fechten uber den Kopfen mit hochgereckten Armen und heruntergeschwippter Klinge Das ermoglichte eine Position in der der Fechter auch ohne reagierende Bewegung vollstandig gedeckt ist und mit regularen Hieben nicht mehr getroffen werden kann verhangte Auslage Gefochten wurde nicht mehr bis zu einem Treffer sondern eine festgelegte Anzahl von Hieben vier bis sechs selten bis zu acht pro Gang mit einer festgelegten Anzahl von Gangen ca 30 bis 45 selten 60 pro Partie Das ermoglichte gultige Mensuren ohne einen einzigen Treffer Daraus entwickelte sich eine Form des Hiebfechtens mit komplexen und teilweise unnaturlichen Bewegungsablaufen Sie sollten sicherstellen dass der Fechter ausschliesslich Schultergelenk Ellbogengelenk und Handgelenk benutzt und wahrend seines Hiebes moglichst alle denkbaren Hiebe des Gegners abwehren kann Diese Anderungen zogen weitere Regeln nach sich Um ein flussiges und sinnvolles chancengleiches Fechten zu ermoglichen wurden kontinuierliche Bewegungen vorgeschrieben ein Liegenbleiben oder Lauern wurde zunehmend ausgeschlossen Teilweise wurde der Anhieb festgelegt also geregelt welcher Paukant den ersten Hieb ausfuhren durfte damit ein Wechseltempo versetzte Abfolge von Hieb und Deckung zustande kam Bestimmte Hiebfolgen wurden als zu defensiv ausgeschlossen 2 Diese Konzeption des Hiebfechtens besteht bis heute bei schlagenden Verbindungen an deutschen Hochschulen 29 In Osterreich gibt es etwa bei den Corps in Graz bis heute Reste einer beweglicheren Fechtweise In Wien ist es moglich zu lauern das heisst durch Verzogerung und Stoppen der eigenen Hiebfolge eine Blosse des Gegenpaukanten abzuwarten und auszunutzen Im Mensurconvent entschieden von nun an die anderen Verbindungsmitglieder ob eine Partie zog das heisst ob sie den Anspruchen der Verbindung entsprach und nach den Regularien gultig war Dabei zahlten verschiedene Aspekte wie die Qualitat und Komplexitat der Hiebtechnik aber auch die gezeigte Moral und der Stand des Paukanten 5 Ganzlich unakzeptabel wurde es mit dem kontinuierlichen Schlagen aufzuhoren Liegenbleiben oder gar als Angstreaktion den Kopf wegzuziehen Kniesen Mucken Daraufhin konnte der Mensurconvent die laufende Partie beenden und den Paukanten abfuhren Eine Moralabfuhr furchten die meisten Fechter bis heute mehr als eine korperliche Verletzung Der Fechter verliert dann eventuelle Amter steht in der Reinigung und muss sich durch weitere Mensuren rehabilitieren Bei mehrfachem Danebenfechten kann er aus einer schlagenden Verbindung ausgeschlossen werden Mensuranfrage Bearbeiten Mit der Mensuranfrage konnte bei den Corps der ortliche Senioren Convent einen Corpsburschen Convent in der Bewertung einer Mensur uberstimmen Das fuhrte uberall zu jahrzehntelangem Streit Angeregt von Eduard Graf Guestphalia Halle Borussia Greifswald setzten sich 33 Abgeordnete im Preussischen Abgeordnetenhaus fur die Abschaffung der Mensuranfrage ein 30 Der entsprechende Antrag wurde vom oKC 1889 mit 14 SC Gegenstimmen abgelehnt Als der einarmige Vertreter der Borussia Bonn vom Wunsch des Kaisers berichtete wurde erneut abgestimmt Mit 7 Gegenstimmen wurde der Antrag angenommen 31 Verabredungsmensur Bearbeiten Eine umstrittene 32 Sonderform der Bestimmungsmensur ist die bereits im 19 Jahrhundert entstandene Verabredungsmensur oder Contrahage Dabei wahlen nicht die Fechtbeauftragten zwei moglichst gleichwertige Paukanten aus sondern die Partien werden direkt verabredet wobei in der Regel die Bestimmungen scharfer sind als bei regular bestimmten Partien Dabei gibt es zwei Ausformungen 33 Wenn sich zwei Einzelpersonen verschiedener nicht befreundeter Verbindungen miteinander messen wollen konnen sie eine Personliche Contrahage PC verabreden Wenn zwei Verbindungen jeweils eine Liste von Fechtern Paukantenliste gegeneinander stellen spricht man von einer PP Suite oder Hatz Beruhmt war die PP zwischen den Senioren Conventen von Halle und Leipzig die am 12 Marz 1803 im Posthorn von Reideburg ausgefochten wurde 34 Die Verabredungsmensur wird nicht von allen pflichtschlagenden Verbindungen unterstutzt kein Dachverband schreibt sie vor oder verlangt sie von seinen Mitgliedsverbindungen bzw Einzelmitgliedern Sie ist aber bei einer gewissen Zahl von pflichtschlagenden Verbindungen ublich 2 35 Bei den schlagenden Verbindungen bestimmt bis heute die Strenge der Mensurauffassung der Mensurstandpunkt das fechterische Ansehen der Verbindung Waffenwechsel Bearbeiten Im 19 Jahrhundert durften bei Contrahagen und PP Suiten zwischen Angehorigen zweier Universitaten mit unterschiedlichen studentischen Fechtwaffen Stossdegen Korbschlager Glockenschlager in Einzelfallen die Waffen wahrend der Mensur nach einer bestimmten Anzahl von Gangen gewechselt werden Damit sollte jedem Fechter der Gebrauch der vertrauten heimatlichen Waffe ermoglicht werden Solche als besonders fair geltenden gemischten Mensuren gab es insbesondere zwischen Leipziger und Jenenser Studenten 36 Weimarer Republik Bearbeiten nbsp Mensur in Heidelberg in der Hirschgasse um 1925Trotz der massiven Umwalzungen in Politik und Gesellschaft hat sich das studentische Fechten nach dem Ersten Weltkrieg praktisch nicht verandert Die auf Aristokratie und Burgertum ausgerichteten Studentenverbindungen orientierten sich an den Gebrauchen des Kaiserreichs und setzten ihre Aktivitaten in Mensur und Duell wie vor dem Kriege fort Da die Studentenzahlen und damit die Zahl der Mitglieder von Studentenverbindungen stark zunahm wurden auch insgesamt deutlich mehr Mensuren gefochten 37 Eine gewisse Annaherung fand in der Weimarer Republik zwischen den schlagenden und den nichtschlagenden meistens christlichen Verbindungen statt Da die nichtschlagenden Verbindungen keine Satisfaktion mit der Waffe geben wollten wurde nach Losungen gesucht Ehrenstreitigkeiten zwischen Mitgliedern aller Verbande nach gemeinsam festgelegten Prinzipien fur alle Seiten ehrenvoll beizulegen Die Verhandlungen zogen sich mehrere Jahre hin mit unterschiedlichen Zwischenlosungen Endgultig wurde das Erlanger Verbande und Ehrenabkommen im Jahre 1928 abgeschlossen 38 Durch diese Entwicklung wurde die Auffassung vom Studentenwesen als einem speziellen Stand der mit der Waffe verteidigt werden musse aufgegeben Das studentische Duell war praktisch hinfallig geworden Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Die Veranderungen in der Zeit des Nationalsozialismus die die Studentenverbindungen betrafen erleichterten zunachst das Fechten Der NSDStB setzte sich fur die Straffreiheit der studentischen Bestimmungsmensur ein Das Reichsgericht sah in standiger Rechtsprechung in der Mensur einen strafbaren Zweikampf mit todlichen Waffen 39 Die Mensur wurde am 26 Mai 1933 durch die Anderung des 210a StGB 40 straffrei gestellt 41 Das von den Nationalsozialisten geforderte Engagement fur NS Schulungen und Wehrsport liess zwar kaum Zeit fur weitere private Aktivitaten vom studentischen Fechten wurde aber nicht abgeruckt Die Zwangsauflosung der Verbindungen zwischen 1934 und 1936 im Zuge der Gleichschaltungspolitik des NS Regimes unterbrach die Tradition 42 Die nationalsozialistischen Kameradschaften ubten zwar teilweise das Sabelfechten als eine Art von Wehrsport fochten aber offiziell keine scharfen Mensuren Die 1937 erlassene Ehrenordnung des deutschen Studententums des NSDStB von 1937 sah die unbedingte Satisfaktion auf leichtem Sabel vor allerdings musste ab 1938 jeder Zweikampf von Reichsstudentenfuhrer Scheel genehmigt werden Als die NS Behorden die Universitaten ab etwa 1941 wegen des Krieges etwas weniger beobachteten versuchten sich einige Verbindungen heimlich innerhalb der offiziellen NS Kameradschaften wieder zu grunden und fochten unter standiger Gefahr der Strafverfolgung auch scharfe Mensuren In Leipzig wurde das schlagende Corps Misnia IV neu gegrundet 43 Die letzten Kriegsmonate beendeten auch diese Aktivitaten Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Ende des NS Regimes erhielten die Universitaten neuen Zulauf darunter viele Kriegsheimkehrer und Kriegsversehrte Als sich um 1949 eine Chance abzeichnete die traditionellen Studentenverbindungen wiederzubeleben stellte sich die Frage ob das auch fur die Mensur gelten konne Die sogenannten Heidelberger Beschlusse stellten sowohl das Prinzip der Satisfaktion wie auch die Bestimmungsmensur offentlich in Frage und knupften damit an die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen wahrend der Zeit der Weimarer Republik wieder an 44 Am 12 November 1951 besprach Bundesinnenminister Robert Lehr ein Corpsmitglied dieses Thema im Industrie Club Dusseldorf mit den Rektoren der Universitaten Heidelberg Marburg Bonn Wurzburg und der Technischen Hochschule Munchen sowie Vertretern des KSCV CC CV KV Wingolf und der DB Dabei erklarte der Vertreter des CC fur die mensurbeflissenen Verbande erstmals den Verzicht auf die unbedingte Satisfaktion betonte zugleich aber das Festhalten an der Bestimmungsmensur 45 Am 8 April 1953 bestatigten Delegierte der mensurschlagenden Verbande KSCV WSC DB und CC diesen Verzicht auf die Austragung von Ehrenhandeln mit der Waffe gegenuber Bundesprasident Theodor Heuss Der Erste Vorsitzende des Verbandes Alter Corpsstudenten VAC Justizrat Werner Ranz erklarte ihm im Namen aller waffenstudentischen Verbande Die Korporationsverbande haben in ihren Satzungen die unbedingte Satisfaktion mit der Waffe nicht Sie sehen vielmehr die unbedingte Satisfaktion darin dass jeder Korporationsangehorige der fur sein Tun und Unterlassen verantwortlich gemacht wird sich einem Schiedsgericht unterwerfen muss und bei unehrenhaftem Verhalten mit Bestrafung und Ausschluss zu rechnen hat Damit gehorte das studentische Duellwesen in Deutschland endgultig der Vergangenheit an 46 Klarung der Rechtslage Bearbeiten Nach der NS Zeit wurden Bestimmungsmensuren wegen unklarer Rechtslage anfangs heimlich gefochten Die Polizei verfolgte sie beschlagnahmte Fechtausrustungen und nahm 1951 Gottinger Teilnehmer an einem auswarts veranstalteten Pauktag fest 47 Zur Koordination der Bemuhungen um die rechtliche Absicherung der Bestimmungsmensur konstituierte sich am 1 April 1951 die Arbeitsgemeinschaft Andernach der mensurbeflissenen Verbande die mehrere Rechtsgutachten zur strafrechtlichen Beurteilung der Mensur ausarbeiten liess 48 Beim folgenden Gottinger Mensurenprozess sprach die Grosse Strafkammer Gottingen die Betroffenen am 19 Dezember 1951 frei da eine Mensur kein Duell mit todlichen Waffen sei Eine Korperverletzung mit Einwilligung beider Mensurkontrahenten sei weder strafbar 226 a StGB a F jetzt 228 StGB noch sittenwidrig Nach Revision der Staatsanwaltschaft bestatigte der Bundesgerichtshof das Urteil am 29 Januar 1953 hielt aber fest Straffreiheit wegen Einwilligung sei nur dann gegeben wenn die Mensur keine Ehrenhandel austrage und die einzuhaltenden Kampfregeln und verwendeten Schutzwaffen todliche Verletzungen sicher ausschlossen Andernfalls sei die vorherige Einwilligung in die bei der Mensur moglichen Verletzungen sittenwidrig und damit unwirksam 8 Diese Rechtsprechung entspricht der zu Sportarten wie dem Boxen Die Universitat Gottingen bestrafte den Corpsstudenten Wilfried von Studnitz und sieben Mitglieder einer studentischen Landsmannschaft am 29 Januar 1952 wegen Mensurenschlagens mit Nichtanrechnung eines Semesters Das Verwaltungsgericht Hannover hob die Entscheidung am 25 Marz 1954 wieder auf 49 Weil sich der Weinheimer Corpsstudent Udo Janssen zum Mensurenschlagen bekannt hatte wollte die Freie Universitat Berlin ihm die Immatrikulation verweigern Das Bundesverwaltungsgericht hob diese Entscheidung am 24 Oktober 1958 auf 50 Nach Grundung der Bundeswehruniversitaten in Munchen und Hamburg eskalierte ein Streit um das Mensurfechten der angehenden Offiziere wahrend ihres Studiums Mit Berufung auf die Pflicht des Soldaten zur Gesunderhaltung gemass 17 Abs 4 Soldatengesetz erging seitens der Universitatsleitung ein Mensurverbot fur Soldaten an den Bundeswehr Universitaten Das Corps Irminsul welchem sich bereits kurz nach der Grundung der heutigen Helmut Schmidt Universitat Universitat der Bundeswehr Hamburg mehrere angehende Offiziere angeschlossen hatten sah in diesem Verbot einen Widerspruch zum Verhaltnismassigkeitsprinzip eines Rechtsstaates In dem darauffolgenden Rechtsstreit vor dem I Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts Az I WB 59 74 fur welchen die Irminsul den Wehrrechtler Erich Schwinge als Prozessbevollmachtigten gewinnen konnte gelang es dem Corps Irminsul das Mensurverbot fur Studenten an den beiden Bundeswehr Universitaten zu Fall zu bringen 51 Entscharfung der Mensur Bearbeiten Aber auch die Bestimmungsmensur anderte sich So wurden nach dem Zweiten Weltkrieg viel weniger Mensuren pro Person geschlagen Heute gibt es die Einrichtung der Pflichtpartien also eine Festlegung der Zahl der Mensuren die der einzelne wahrend seiner Aktivenzeit mindestens zu schlagen hat Die Bandbreite reicht bei pflichtschlagenden Verbindungen heute von einer bis funf oder sechs Pflichtpartien Das ist nur ein Bruchteil dessen was ein Mitglied einer schlagenden Verbindung vor dem Zweiten Weltkrieg erbringen musste 52 Einige Verbande entschieden sich fur die Losung ihren Mitgliedsverbindungen das Fechten scharfer Partien freizustellen Diese fakultativ schlagenden Verbindungen unterhalten einen Paukbetrieb das heisst alle aktiven Mitglieder nehmen regelmassig an den Ubungsstunden teil Scharfe Partien werden aber nur von Mitgliedern gefochten die dies ausdrucklich wunschen Fakultativ schlagende Verbande haben aber durchaus pflichtschlagende Einzelverbindungen unter ihren Mitgliedern Ahnlich aufgebaut sind die freischlagenden Verbindungen die keinen eigenen Fechtbetrieb unterhalten auch als nicht schlagende Verbindung gelten es aber jedem Mitglied freistellen sich einzupauken und ggf auf die Mensur zu gehen Verbesserte Schutzwaffen Bearbeiten Weitere Neuerungen betrafen die Schutzwaffen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Nasenblech eingefuhrt eine gewolbte Metallschiene an der Paukbrille die Verletzungen der Nase verhindert Nur in Graz Wien und der Schweiz werden heute noch Mensuren ohne Nasenblech ausgetragen Der Oberkorper wurde in der Nachkriegszeit durch das Plastron geschutzt eine dick gepolsterte hinten geschlossene Weste die den Oberkorper vollends schutzte und das Herzleder uberflussig machte Der Paukschurz wurde mit dem Plastron fest verbunden Die letzte Neuerung bei den Schutzwaffen entstand Mitte der 1980er Jahre als einige junge Corpsstudenten in Zusammenarbeit mit Textilingenieuren die antike Idee des Kettenhemdes wieder aufgriffen und einen Oberkorperschutz entwickelten der dem Fechtarm mehr Bewegungsfreiheit gestattete Dadurch verbesserten sich die Moglichkeiten der Deckung erheblich 53 In einigen Universitatsstadten kam es zu einer Anderung der Regularien bezuglich der Trefferflache So entstand der Hochcomment bei dem es untersagt ist unterhalb der Augen zu treffen Entstellende Schmisse im Gesicht sollen so vermieden werden Das fuhrte in einigen Universitatsstadten vor allem an Technischen Universitaten in Norddeutschland zur Einfuhrung des Wangenleders das die untere Gesichtshalfte schutzt Studentenbewegung Bearbeiten Die letzte grosse Krise um das studentische Fechten mit scharfen Waffen entstand im Zuge der 68er Bewegung Die Auswirkungen zeigten sich nicht sofort aber als in den folgenden Jahren Abiturienten auf die Universitaten kamen die durch die Ideen der Erneuerung gepragt waren hatten die traditionellen Studentenverbindungen einen schweren Stand bei der Nachwuchswerbung Einige der pflichtschlagenden Verbindungen versuchten in ihren Verbanden Reformen gegen das Fechten durchzusetzen um sich so den modernen Zeiten anzupassen 54 So entstanden gerade in den pflichtschlagenden Verbanden Spannungen die sich vor allem im Jahr 1971 entluden In diesem Jahr schaffte die Deutsche Burschenschaft DB der grosste Verband von Burschenschaften mit dem Historischen Kompromiss die Pflichtmensur als Verbandsprinzip ab das heisst die Mitgliedsverbindungen waren nicht mehr verpflichtet von ihren Einzelmitgliedern die Mensur zu verlangen Heute gibt es pflichtschlagende und fakultativ schlagende Burschenschaften in der DB 55 Im Zusammenhang mit der Aufgabe der Pflichtmensur durch das Corps Palatia Bonn und deren Ausschluss aus dem pflichtschlagenden Kosener Senioren Convents Verband KSCV dem grossten Verband studentischer Corps war es bereits 1958 zu einer ersten Kontroverse uber die Bestimmungsmensur gekommen 56 Im Jahr 1971 traten vier weitere Corps nach langeren Verhandlungen aus dem Verband aus weil sie das Fechten vollkommen abschaffen wollten Eine grossere Gruppe sympathisierender Corps folgte diesem Schritt jedoch nicht 19 Verbindungen traten 1971 aus dem Coburger Convent CC aus mit dem Ziel das Fechten fur sich aufzugeben 13 dieser Verbindungen grundeten auch in Anlehnung an den VC den im CC aufgegangenen Dachverband der farbentragenden Turnerschaften im Zuge dieser Massnahme am 6 November 1971 den fakultativschlagenden Marburger Konvent der heute aus sechs Turnerschaften besteht 57 Die Gegenbewegung der Verbindungen des CC die sich ausdrucklich zur Pflichtmensur bekannten hiess Wurzburger Kreis Er trat unter der Federfuhrung der Landsmannschaft Teutonia Wurzburg ausdrucklich den Absichten des Marburger Kreises entgegen und bestand auf den Satzungsbestimmungen des CC Nach vorbereitenden Sitzungen der zunachst zehn spater 39 Bunde des Wurzburger Kreises folgten auf dem Pfingstkongress 1971 in Coburg 79 9 der stimmberechtigten CC Bunde dem durch ihn initiierten Antrag des Verfassungsamtes des CC das Mensurfechten als Voraussetzung einer Mitgliedschaft im CC beizubehalten Damit blieb der CC mit uberwaltigender Mehrheit ein waffenstudentischer Verband 58 mit heute 2021 94 Mitgliedsverbindungen Nach Auseinandersetzungen uber die Anzahl der Pflichtmensuren hatte bereits zuvor im Jahr 1965 das Corps Bavaria Karlsruhe eines der Grundungscorps seinen Austritt aus dem Weinheimer Senioren Convent WSC bekannt gegeben Es hatte auf seiner Anzahl von nur zwei Pflichtpartien bestanden und war dafur in dritter Instanz vom WSC Schiedsgericht zu zwei Semestern renoncieren verurteilt worden Wahrend in den 1970er Jahren die Zeiten fur schlagende Verbindungen schlecht blieben anderte sich das zu Beginn der 1980er Jahre und die Zahl der pflichtschlagenden Verbindungen stieg wieder an DDR Bearbeiten Hauptartikel Studentenverbindung DDR Als sich zu Beginn der 1980er Jahre in der DDR neue Studentenverbindungen grundeten war einigen die Pflege des studentischen Liedgutes der Traditionen beim Feiern und Trinken sowie das Tragen von Couleur nicht genug Sie wollten auch das studentische Fechten erlernen So nahmen im Fruhjahr 1989 die Verbindungen Krollwitzer Seniorenconvent Halle und Saxonia Leipzig mit einem Kolner Fechtmeister Kontakt auf und baten um Hilfe 59 Fechtmeister Henner Huhle fuhr im Juli 1989 nach Halle wo er von einer Gruppe Studenten in Couleur empfangen wurde die er im studentischen Fechten unterweisen sollte Hierzu hatte er Klingen im Auto uber die Grenze geschmuggelt sowie Korbe Paukhelme und Stulpen mit der Post voraus geschickt Vor Ort befand sich aber bereits Paukzeug das mit den Mitteln der DDR nach der Vorlage alter Bilder zusammengebaut worden war Klingen waren aus flachgeschliffenen Moniereisen gefertigt Stulpen aus Motorradhandschuhen Masken aus Sicherheitshelmen mit grobem Maschendraht und so weiter Eine Gruppe Aktiver aus den beiden Verbindungen in Halle und Leipzig wollte das Fechten einfuhren und den Paukbetrieb in geregelte Bahnen lenken Fechtmeister Huhle schlug ihnen vor eine Fechtgemeinschaft nach dem Vorbild von Turnvater Jahn zu grunden der in der DDR als historisches Erbe akzeptiert wurde Unter Weiterfuhrung der beiden nichtschlagenden Mutterverbindungen grundeten sie am 23 Juli 1989 die Akademische Fechtgemeinschaft Halle Leipzig AFG als eigenstandiges Fechtkranzchen mit besonderem Zirkel in Gestalt eines stilisierten Glockenschlagers Nach dem Fall der Berliner Mauer paukten ihre Aktiven bei der Landsmannschaft Preussen Berlin Coburger Convent der Landsmannschaften und Turnerschaften und nahmen auch Kontakt zu dem Kosener Corps Lusatia Leipzig damals in Berlin auf Vertreter dieser beiden Verbindungen und des Weinheimer Corps Borussia Clausthal besuchten den von der AFG einberufenen Mitteldeutschen Waffenstudententag in Nordhausen am 12 13 Mai 1990 Hier konstituierte sich die AFG zur pflichtschlagenden Vollkorporation Am fechterischen Training zu dem die Lausitzer aus Berlin ihr Paukzeug mitgebracht hatten beteiligten sich auch Aktive der vor der Wende in Tharandt gegrundeten Forstakademischen Verbindung Silvania und der neu aufgemachten Burschenschaft Plessavia Leipzig Am 22 September 1990 fand der erste und letzte Pauktag der DDR im Gasthof Burgblick zu Saaleck bei Bad Kosen statt 60 Die zwischenzeitlich in Akademische Landsmannschaft Sachsen zu Leipzig umbenannte AFG focht unter dem Waffenschutz der Landsmannschaft Preussen Berlin funf Mensuren Die Landsmannschaften Brandenburg und Thuringia Berlin stellten je zwei die unter dem Waffenschutz der Burschenschaft Gothia Berlin angetretene DDR Verbindung D St V Markomannia zu Greifswald einen Gegenpaukanten Der erste Mensurfechter der DDR Olaf Martin Oels hat weitere Einzelheiten beschrieben 61 Einfluss auf die moderne Umgangssprache BearbeitenIm 19 Jahrhundert sind einige Fachbegriffe des studentischen Fechtens als bildliche Ausdrucke in die deutsche Alltagssprache eingedrungen darunter 1 etwas auf Anhieb verstehen oder konnen Der Anhieb ist beim Mensurfechten der erste Hieb eines Ganges nach dem Kommando Los der Sekundanten jemandem eine Abfuhr erteilen Beim Mensurfechten wird derjenige der eine so grosse Verletzung davongetragen hat dass der Paukarzt die Partie beenden lasst von den Vertretern seiner Verbindung abgefuhrt Die Mensur wird damit einseitig fur beendet erklart Der Gegenpaukant hat dem Abgefuhrten dann eine Abfuhr erteilt 62 einen Anschiss kassieren 1800 bis 1850 war ein Anschiss eine Wunde die mindestens einen Zoll lang war klaffte und aus der mindestens ein Tropfen Blut floss Wer einen Anschiss kassiert hatte wurde abgefuhrt Pauken intensiv lernen Mit Pauken bezeichnet man bei schlagenden Verbindungen das Einuben des studentischen Fechtens zur Vorbereitung auf die Mensur in der Regel im Rahmen der Paukstunde Fruher bezeichnete man damit auch das Fechten mit scharfen Waffen nach Einfuhrung des Hiebfechtens und nach Abschaffung des Stossfechtens Spater wurde der Begriff auf das Uben eingeengt und danach auf Lernen allgemein erweitert Terz machen Arger verursachen Die Terz ist einer der Standardhiebe die in vielen Comments als sicherer und gefahrlicher Hieb angesehen wird und entsprechend begrenzt ist zum Beispiel nicht mehr als zwei aufeinander folgend Uberschreiten dieser Begrenzungen oder an manchen Orten bereits das einfache Schlagen von Terzen stiess daher oft auf Unbehagen Kritik BearbeitenBei Heinrich Mann Bearbeiten Heinrich Mann beschreibt in seinem zwischen 1906 und 1914 entstandenen Roman Der Untertan in satirischer Ubersteigerung die Rolle einer schlagenden Verbindung fur die mannliche Sozialisation zum autoritaren Charakter im Kaiserreich 63 Alles ward laut kommandiert und wenn man es richtig befolgte lebte man mit sich und der Welt im Frieden Er war untergegangen in der Korporation die fur ihn dachte und wollte Und er war ein Mann durfte sich selbst achten und hatte eine Ehre weil er dazugehorte Ihn herausreissen ihm etwas anhaben das konnte keiner Diederich Hessling die Hauptfigur wird durch Mensurfechten zum Vollmitglied Er musste Aber gleich die ersten Erfahrungen beruhigten ihn Er war so sorgsam eingewickelt behelmt und bebrillt worden dass ihm unmoglich viel geschehen konnte Beim ersten Durchzieher ward ihm schwach uber die Wange fuhlte er es rinnen Als er dann genaht war hatte er am liebsten getanzt vor Gluck Er warf es sich vor dass er diesen gutmutigen Menschen gefahrliche Absichten zugetraut hatte In der Folge wird er als Diener eines Burschen zu Ehrenhandeln erzogen und wachst bald selbst in die Rolle des autoritaren Erziehers hinein der formale Verstosse streng bestraft und sein ganzes Selbstwertgefuhl aus dem Kampfkollektiv bezieht Schon hatte Diederich Selbstbeherrschung gelernt Beobachtung der Formen Korpsgeist Eifer fur das Hohere Jetzt war Ordnung und Pflicht in sein Leben gebracht Nicht Stolz oder Eigenliebe leiteten Diederich einzig sein hoher Begriff von der Ehre der Korporation Er selbst war nur ein Mensch also nichts jedes Recht sein ganzes Ansehen kamen ihm von ihr Wohl hatte er noch immer einem Leutnant Platz zu machen aber wenigstens mit einem Trambahnschaffner konnte er furchtlos verkehren ohne Gefahr von ihm angeschnauzt zu werden Seine Mannlichkeit stand ihm mit Schmissen die das Kinn spalteten rissig durch die Wangen fuhren und in den kurz geschorenen Schadel hackten drohend auf dem Gesicht geschrieben und welche Genugtuung sie taglich und nach Belieben einem jeden beweisen zu konnen Dies und die folgenden Verbindungsepisoden aus dem Roman erschienen als Vorabdruck 1912 sie wurden von damaligen Verbindungen als Karikatur zuruckgewiesen Viktor Mann selbst Corpsmitglied bemerkte dazu im Ruckblick 1949 64 Verzerrung gehort zur Karikatur aber sie war die krasse Verdeutlichung vorhandener nicht erfundener Schwachen Bei Kurt Tucholsky Bearbeiten Kurt Tucholsky sah studentisches Fechten als Fortsetzung des Duells das Gewalt sozial kanalisiere und junge Fuchse zu brauchbaren Burschen und damit Mitgliedern der herrschenden Kaste machen solle So kommentierte er Aussagen zur Mensur in der Broschure Briefe an einen Fuchsmajor von einem Alten Herrn wie folgt 65 Wie da das Motiv zum anstandigen Betragen in die Gruppe verlegt wird wie das Einzelwesen verschwindet uberhaupt nicht mehr da ist wie da eine Fahne hochgehalten wird wie unsicher muss so ein Einzelorganismus sein Das sind noch genau die Vorstellungen von Ritterehre uber die sich schon der alte ewig junge Schopenhauer lustig gemacht hat Noch heute liegt diese Ehre immer bei den andern Er sah in den Regeln besonders schlagender Verbindungen dass sie den Deutschen bei seinen schlechtesten Eigenschaften packt nicht bei seinen guten dass sie das anstandige humane Deutschland niedertrampelt Sie dienten dazu einer im tiefsten Grunde feigen Roheit durch das Gruppenventil Luft zu schaffen Der Abort als Vorbild der Nation Im Jahre 1929 wiederholte Tucholsky seine Kritik im Gedicht Deutsche Richter von 1940 das nach Art eines studentischen Kneipentrinkspruchs die allgemeine Gewalttatigkeit voraussieht 66 Deutsche Richter von 1940 Wir stehen hier im Vereine in diesem Lederflaus wie die abgestochenen Schweine sehn wir aus Wir fechten die Kreuz und die Quere mit Schlag und Hieb und Stoss wir schlachten uns um die Ehre Auf die Mensur Los Der deutsche Geist Hier steht er Wie unsere Tiefquart sitzt Wir machen Hackepeter dass die rote Suppe spritzt Wir sind die Blute der Arier und verachten kuhl und grandios die verrohten Proletarier Auf die Mensur Gebunden Los Wir sitzen in zwanzig Jahren mit zerhacktem Angesicht in Wurde und Talaren uber euch zu Gericht Dann werden wirs euch zeigen in Sprechstunden und Buros ihr habt euch zu ducken zu schweigen Auf die Mensur Gebunden Fertig Los Wie lange Manner und Frauen seht ihr euch das mit an Wenn sie sich heut selber verhauen Euch fallen sie morgen an Ihr seid das Volk und die Masse von der Etsch bis an den Rhein soll das die herrschende Klasse sollen das unsere Fuhrer sein Fertig Los Los Rest uberholter Rechtssysteme und Rituale Bearbeiten Mensuren sind historisch aus dem Duell entstanden das unabhangig vom Gewaltmonopol des Staates vielfach ausgeubt wurde Heutige Mensuren erfullen nicht mehr die Funktion des Duells angebliche oder wirkliche Beleidigungen zu suhnen ahneln diesem aber nach wie vor ausserlich Darum sehen viele Kritiker diese Kampfform als Ruckfall in Formen der Konfliktaustragung die fruheren Geschichtsepochen angehorten Atavismus 67 Schlagende Korporationen betonen demgegenuber dass die Mensur nicht zur Austragung oder Behebung von Konflikten dient und seit dem Fortfall der Satisfaktion mit der Waffe auch nicht mehr als Vorbereitung zum Duell gedeutet werden kann 68 Kritisiert wird die Mensur auch als Bestandteil sonstiger Rituale ausserer Kennzeichen und damit verbundener Ehr Freiheits und Tugendbegriffe Manche Kritiker sehen darin eine strukturelle Nahe zum Militarismus Einuben gewalttatiger Verhaltensmuster Bearbeiten Ein weiterer Vorwurf an die Mensur lautet dass sie Denk und Verhaltensweisen einube die autoritaren Charakterstrukturen zugeschrieben werden indem sie zu Harte moralischer Indifferenz und Missachtung des Individuums erziehe 69 Diese Kritik wird auch von manchen nichtschlagenden Verbindungen vorgetragen Mannerbund Bearbeiten In ihrer Publikation Mannerbundische Burschenherrlichkeit bezeichnen die Politikwissenschaftlerinnen Diana Auth und Alexandra Kurth die Mensur zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Frauen fur das Studium an deutschen Universitaten erstmals zugelassen wurden als Abschottungsmassnahme gegen angeblich bedrohliche weibliche Einflusse Bis heute gebe es keine ernsthaften Diskussionen in schlagenden Verbindungen uber die Fragen danach ob Frauen aufgenommen werden sollen oder nach der aktiven Teilnahme von Frauen an der Mensur 70 Siehe auch BearbeitenStudentische Fechtwaffe Geschichte der Studentenverbindungen Kommentkampf Rapierjunge Der Student von Prag 1913 Literatur BearbeitenPraxis Albin Angerer Anleitung zum Fechten mit dem Korbschlager Verband Alter Corpsstudenten VAC Wurzburg 1961 Marl 1979 Gert A Geilke Die kleine studentische Fechtfibel Abgerufen am 18 Marz 2018 Anton Friedrich Kahn Anfangsgruende der Fechtkunst Nebst einer Vorrede von dem Nutzen der Fechtkunst und den Vorzuegen dieser Anweisung Gedruckt bey Johann Christoph Rudolph Schultzen Gottingen 1739 Friedrich August Wilhelm Ludwig Roux Deutsches Paukbuch Mauke Jena 1857 1867 1938 Neuauflage Becker Wurzburg 1976 Josef Schmied Kowarzik Hans Kufahl Fechtbuchlein Reclam 3301 3303 Leipzig 1884 1926 Nachdruck Meyer Bockhorn Bredehorn 1980 F und C Seemann Kahne Akademische Fechtschule Weber Leipzig 1926 Nachdruck Becker in Komm Wurzburg 1993 ISBN 3 925615 17 2Historische Werke Wilhelm Fabricius Die Deutschen Corps Eine historische Darstellung mit besonderer Berucksichtigung des Mensurwesens Berlin 1898 2 Aufl 1926 Michael Gierens Ehre Duell und Mensur Darstellung und Begrundung der christlich ethischen Anschauungen uber Ehre und Ehrenschutz Duell und Mensur auf Grund einer Synthese historischer biblischer juristischer kanonistischer und philosophischer Erkenntnisse Akademische Bonifatius Einigung Verband zur Pflege des religiosen Lebens in der katholischen Studentenschaft Paderborn 1928 Hans Kufahl und Josef Schmied Kowarzik Der Zweikampf auf den Hochschulen Geschichte des Zweikampfes nebst einem Anhang enthaltend Duellgesetze und Paukcomment Nachdruck des 2 Teils des Duellbuchs Leipzig 1896 Hilden 2006 ISBN 3 933892 17 1 Konrad Lengenfelder Hrsg Dendrono Puschners Naturliche Abschilderung des Academischen Lebens in schonen Figuren ans Licht gestellet 1 Auflage Nurnberg 1962 2 Auflage Altdorf 1993 Adolf Meyer Neue Schule des kommentmassigen akademischen Schlagerfechtens 1905 Hilden WJK Verlag 2005 ISBN 3 933892 13 9 Konrad Purrucker Die Chirurgie des Mensurbodens Anleitung fur den Paukarzt 1926 Hilden WJK Verlag 2004 ISBN 3 933892 31 7Geschichte Martin Biastoch Duell und Mensur im Kaiserreich am Beispiel der Tubinger Corps Franconia Rhenania Suevia und Borussia zwischen 1871 und 1895 SH Verlag Vierow 1995 ISBN 3 89498 020 6 Martin Biastoch Bestimmungsmensuren PP und Zweikampfe im Tubinger SC zwischen 1880 und 1890 In Einst und Jetzt Bd 35 1990 S 8 33 Stefan Brudermann Gottinger Studenten und akademische Gerichtsbarkeit im 18 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 35846 6 Egon Eis Duell Geschichte und Geschichten des Zweikampfs K Desch Munchen 1971 ISBN 3 420 04609 X W Hammon Studentisches Fechten Oderthal Druckerei Duisburg 1957 Hammon Essen ca 1965 Ms Druck Jurgen Kloosterhuis Pudel und Partien Studentisches Fechten und staatliches Mensurverbot im korporationsgeschichtlichen Wandel untersucht am Beispiel der Hallenser Neoborussia von 1849 bis 1936 In Beitrage zur Geschichte der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1502 2002 Mitteldeutscher Verlag Halle 2002 S 340 376 ISBN 3 89812 144 5 Harald Lonnecker bis an die Grenze der Selbstzerstorung Die Mensur bei den akademischen Sangerschaften zwischen kulturellem Markenzeichen sozialem Kriterium und nationalem Symbol 1918 1926 in Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung 50 2005 S 281 340 Friedrich Schulze Die Fechtkunst mit dem Haurapier 1885 WJK Verlag Hilden 2005 ISBN 3 933892 14 7 Peter Hauser Hg Schmisse Lappen Knochensplitter Paukarztliche Schriften des 19 Jahrhunderts 2 Auflage Hilden WJK Verlag 2005 ISBN 3 933892 91 0 Peter Hauser Hrsg Vom Paukanten zum Patienten Weitere paukarztliche Schriften des 19 Jahrhunderts Hilden WJK Verlag 2006 ISBN 3 933892 18 X Peter Hauser Hrsg Hat ein Schmiss gesessen Dissertationen uber Mensurverletzungen Hilden WJK Verlag 2007 ISBN 3 933892 09 0 Sir Lees Knowles Baronet Ein Tag mit Corps Studenten in Deutschland Auf Wunsch des Verfassers aus dem Englischen ubersetzt von G ustav G otthold Winkel Geh Regierungsrat Zweite vermehrte Auflage Konigsberg i Pr 1914 betr Heidelberg Digitalisat Norbert Nail Gereon Berschin Zur Geschichte des Fechtens an der Universitat Marburg 2004 uni marburg de PDF abgerufen am 5 Dezember 2022 Hermann Rink Vom studentischen Fechten bis zur Mensur in Handbuch des Kosener Corpsstudenten Verband Alter Corpsstudenten e V Band I 6 Auflage Wurzburg 1985 S 151 171 Hermann Rink Die Mensur ein wesentliches Merkmal des Verbandes In Rolf Joachim Baum Hrsg Wir wollen Manner wir wollen Taten Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute Siedler Berlin 1998 ISBN 3 88680 653 7 S 383 402 Lisa Fetheringill Zwicker Dueling Students Conflict Masculinity and Politics in German Universities 1890 1914 Ann Arbor The University of Michigan Press 2011 ISBN 978 0 472 11757 4Rechtliche Aspekte Florian Albrecht Mensur und Strafrecht In Oliver Mohr Hg 150 Jahre Coburger Convent Historia academica Band 56 Essen 2018 S 433 449 Fritz Bluthgen Die studentischen Schlagermensuren in civil und strafrechtlicher Beleuchtung Weber Berlin 1905 Herbert Boll Die strafrechtliche Behandlung der Bestimmungsmensur Breslau 1922 Fritz Hartung Schlagermensur und Strafrecht in Neue Juristische Wochenschrift 7 1954 C H Beck Munchen ISSN 0341 1915 Fritz Hartung Ist die Bestimmungsmensur strafbar Rechtsgutachten Heymann Berlin Koln 1955 Andreas Hochwimmer Student sein wenn die Hiebe fallen Mensur und Strafrecht Essen akadpress 2009 ISBN 978 3 939413 04 2 Henning Tegtmeyer Rechtsprechung zu Mensuren Bundes Zeitung der Grunen Hannoveraner zu Gottingen Jahrgang 100 Neue Folge Oktober 2010 Nr 2 S 19 28 Andreas Laun O S F S Die moraltheologische und kirchenrechtliche Bewertung der Mensur in Theologisch praktische Quartalschrift Pustet Regensburg 135 1987 S 52 58 ISSN 0040 5663 Claus Martin Die juristische Beurteilung des studentischen Schlagerduells Dissertation Erlangen 1887 in Peter Hauser Hrsg Dissertationen zur Mensur Band V Hilden WJK Verlag 2004 ISBN 3 933892 05 8 Friedrich Panne Die strafrechtliche Beurteilung der studentischen Schlagermensur Dissertation Bonn 1929 in Peter Hauser Hrsg Dissertationen zur Mensur Band I Hilden WJK Verlag 2004 ISBN 3 933892 01 5Medizinische Aspekte Adolf Bingel Untersuchungen uber den Einfluss des Biertrinkens und Fechtens auf das Herz junger Leute Munchener Medizinische Wochenschrift 2 54 1907 Konrad Purrucker Die Chirurgie des Mensurbodens Mensurverletzungen und ihre Behandlung Neudr der Ausg Berlin 1926 Auflage WJK Verl Hilden 2005 ISBN 3 933892 92 9 Otto Vockinger Chirurgisches Vademecum fur den Paukboden Seitz amp Schauer Munchen 1893 Kritik Norbert Elias Zivilisation und Informalisierung Die satisfaktionsfahige Gesellschaft In Michael Schroter Hrsg Norbert Elias Studien uber die Deutschen Machtkampfe und Habitusentwicklung im 19 und 20 Jahrhundert Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 518 57998 3 Dietrich Heither Michael Gehler Alexandra Kurth Blut und Paukboden Fischer Tb Frankfurt 2001 ISBN 3 596 13378 5 Theodor Lorentzen Konrad Helmcke Auf die Mensur ein freies Wort gegen den Mensur Unfug und fur die edle Fechtkunst Hirschhausen Hamburg 1920 Bibliographie Carl A Thimm A Complete Bibliography of Fencing amp Duelling As Practiced by All European Nations from the Middle Ages to the Present Day Pelican 1999 ISBN 1 56554 445 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mensur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Mensur Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Suche nach Mensur In Deutsche Digitale Bibliothek Abbildungsverzeichnis zu Mensur und Duell in Einst und Jetzt VfcG Patrick Jackson My Germany Student fencer In bbc co uk vom 11 September 2013 Alwin Kuiken Die den Kopf hinhalten In faz net vom 8 November 2013 Peter Harry Carstensen berichtet uber seine Mensuren Talkshow Markus Lanz Folge 512 ZDF gesendet am 18 Juli 2013 VomCorpsstudenten youtube com veroffentlicht am 10 April 2015 abgerufen am 19 April 2019 Video 3 58 Peter Harry Carstensen war Ministerprasident von Schleswig Holstein Einzelnachweise Bearbeiten a b Robert Paschke Corpsstudentisches Worterbuch In Handbuch des Kosener Corpsstudenten Verband Alter Corpsstudenten e V Band I Wurzburg 1985 6 Aufl a b c d e f Hermann Rink Die Mensur ein wesentliches Merkmal des Verbandes In Rolf Joachim Baum Hrsg Wir wollen Manner wir wollen Taten Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute Siedler Berlin 1998 ISBN 3 88680 653 7 S 383 f Hoch bitte Los Webseite der Corpsverbande zum Thema Mensur Martin Biastoch Duell und Mensur im Kaiserreich am Beispiel der Tubinger Corps Franconia Rhenania Suevia und Borussia zwischen 1871 und 1895 SH Verlag Vierow 1995 ISBN 3 89498 020 6 S 20 f a b c d e f g h i j k l m Werner Lackner Die Mensur Der rituelle Zweikampf deutscher Studenten Memento des Originals vom 6 Dezember 2013 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hochbitte be PDF 667 kB Wien 1997 S 32 Henning Tegtmeyer Geschichte der Burschenschaft Hannovera 1928 1945 Hilden 2009 S 87 Urteil des Landgericht Frankfurt am Main vom 12 September 2003 AZ2 25 O 185 92 a b Urteil des BGH vom 29 Januar 1953 AZ 5 StR 408 52 BGHSt 4 24 NJW 1953 473 Bundestag wissenschaftlicher Dienst Vereinbarkeit der Mensur bei schlagenden Studentenverbindungen mit der Verfassung und dem Waffenrecht Bundestag wissenschaftlicher Dienst Ist die Mensur bei schlagenden Studentenverbindungen mit dem Strafrecht vereinbar Friedrich Hielscher Das kanonische Urteil der katholischen Kirche uber die Mensur im 19 Jahrhundert Einst und Jetzt 7 1962 S 91 117 Datei Baeckerinnung jpg Beispiel Norbert Nail Gereon Berschin Zur Geschichte des Fechtens an der Universitat Marburg o J o O S 1 ff Memento vom 10 Juni 2007 im Internet Archive PDF 2 4 MB G Geilke 18 Januar 2006 Die kleine studentische Fechtfibel Memento vom 17 Dezember 2015 im Internet Archive pdf S 15 13 0 MB a b Zitiert nach Konrad Lengenfelder Hrsg Dendrono Puschners Naturliche Abschilderung des Academischen Lebens in schonen Figuren ans Licht gestellet 1 Auflage Nurnberg 1962 2 Auflage Altdorf 1993 4 Der fechtende Student Herbert Kater Die Statuten der Universitat Rinteln Weser 1621 1809 Lateinisch deutsche Synopse mit erganzenden Dokumenten als Sonderheft Einst und Jetzt 1992 S 162 Otto Deneke Ein Gottinger Studenten Duell von 1766 Gottingen o J 1934 Wilhelm Henze Das Fecht und Duellwesen an der Universitat Gottingen 1734 1940 Phil Diss Gottingen 1942 Arnd Kruger Valentin Trichters Erben Das Theorie Praxis Problem 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Sportwissenschaft herausgegeben von Jurgen Court Hans Georg Kremer und Arno Muller 2012 S 23 Franz Oehme Gottinger Erinnerungen Gotha 1873 zitiert nach Harald Seewann Dem Freunde Freund Ein Gottinger Stammbuchblatt aus dem Jahre 1825 in Einst und Jetzt 39 Band Jahrbuch 1994 des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung R Fick Hrsg Auf Deutschlands hohen Schulen Eine illustrierte kulturgeschichtliche Betrachtung deutschen Hochschul und Studentenwesens Hans Ludwig Thilo Berlin 1900 S 225 Franz Stadtmuller Geschichte des Corps Hannovera zu Gottingen 1809 1959 S 408 Fn 248 Kaiser Wilhelm II beim Antrittskommers des Bonner SC im Mai 1891 zitiert nach Adolf Meyer Neue Schule des kommentmassigen akademischen Schlagerfechtens Leipzig 1906 Nachdruck herausgegeben von Peter Hauser WJK Verlag Hilden 2006 ISBN 3 933892 13 9 Frank Huss Fritz Bacmeister Corpsstudent und Abenteurer In Einst und Jetzt Jahrbuch 2008 des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Band 53 Neustadt an der Aisch 2008 S 366 f Eine wichtige zeitgenossische Publikation fur diese neue Art des Mensurfechtens war das vom Verband der Fechtmeister VdF im Jahre 1887 herausgegebene Werk Deutsche Hiebfechtschule fur Korb und Glockenrapier das in den Jahren 1901 und 1925 26 zweimal neu aufgelegt wurde Eduard Graf 1895 war Geh Sanitatsrat in Elberfeld Kosener Korps Listen 1910 90 90 98 322 Siegfried Schindelmeiser Geschichte der Baltia Bd 1 S 316 Akademisches Fechten Nicht mehr online verfugbar In Homepage der Deutschen Burschenschaft Korporationsverband von Studentenverbindungen in Deutschland und Osterreich Archiviert vom Original am 18 Juni 2015 abgerufen am 18 Juni 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www burschenschaft com Robert Paschke Corpsstudentisches Worterbuch In Handbuch des Kosener Corpsstudenten Verband Alter Corpsstudenten e V Band I Wurzburg 1985 6 Aufl S 329 Stichworter PC und PP Erich Bauer Geschichte des Corps Lusatia zu Leipzig 1807 1932 Zeulenroda 1932 S 19 22 Der Weinheimer Senioren Convent hat die Verabredungsmensur unter dem Begriff der Mensur im Weinheimer Senioren Convent Comment Stand Juli 2015 eingefuhrt Siehe 510 Begriff der Mensur Egbert Weiss Mensuren mit Waffenwechsel in Leipzig und Jena Einst und Jetzt Bd 54 2009 S 71 83 Stefan Hug Weder Zweikampf noch Korperverletzung Vor 50 Jahren legalisierte der Bundesgerichtshof die viel umstrittene Mensur In Frankfurter Rundschau vom 30 Januar 2003 Hanns Guthling Das Erlanger Verbande und Ehrenabkommen In Deutsche Sangerschaft 34 1929 S 35 36 st Rspr des Reichsgerichts seit dem Urteil der Vereinigten Strafsenate vom 6 Marz 1883 RGSt 8 87 ff bestatigt durch den Beschluss der Vereinigten Strafsenate vom 15 Mai 1926 RGSt 60 257 ff Wortlaut des 210a StGB Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2001 ISBN 3 486 53833 0 S 837 Michael Gruttner Studenten im Dritten Reich Schoningh Paderborn 1995 S 303 ff Erich Bauer Von der Kameradschaft zu Corps Die Grundungsgeschichte der Misnia IV zu Leipzig In Einst und Jetzt Band 18 1973 S 114 131 Veroffentlicht u a in Die Welt vom 8 November 1949 Kurzprotokoll uber die Besprechung zwischen Rektoren und Verbandevertretern am 12 November 1951 im Industrie Club Dusseldorf Institut fur Hochschulkunde Kosener Archiv N 6 Nr 1 Nachlass Lehr Martin Biastoch Duell und Mensur im Kaiserreich am Beispiel der Tubinger Corps Franconia Rhenania Suevia und Borussia zwischen 1871 und 1895 SH Verlag Vierow 1995 ISBN 3 89498 020 6 S 8 Rainer Maass Die Studentenschaft der Technischen Hochschule Braunschweig in der Nachkriegszeit Matthiesen Verlag Braunschweig 1998 ISBN 3 7868 1453 8 S 194 ff Archivportal der Kosener und Weinheimer Corps mit Digitalisaten der Gutachten von Werner Barthold Herbert Kruger 1953 und Fritz Hartung Urteil vom 25 Marz 1954 in DVBl 54 680 NJW 54 1384 BVerwGE 7 287 mit Bezug auf die Entscheidung des Bundesgerichtshofes vom 29 Januar 1953 Wie Beischlaf In Der Spiegel Nr 4 1976 online 19 Januar 1976 Peter Hauser Zur Entstehung der Bestimmungsmensur In Einst und Jetzt Band 52 2007 S 6 ff Rolf Heinrichs Hoch bitte Los Erlebnisbericht von der Mensur auf der Website des Kosener Senioren Convents Verbandes Archivierte Kopie Memento vom 9 Juli 2004 im Internet Archive Helmut Blazek Mannerbunde Eine Geschichte von Faszination und Macht Ch Links Verlag 1999 ISBN 3 86153 177 1 S 152 Sonja Kuhn Die Deutsche Burschenschaft eine Gruppierung im Spannungsfeld zwischen Traditionsformalismus und Traditionsstiftung eine Analyse fur den Zeitraum 1950 bis 1999 Diplomarbeit im Studiengang Padagogik Philosophie Psychologie der Universitat Bamberg Hrsg vom Altherrenverband der Burschenschaft Hilaritas Stuttgart Stuttgart 2002 ISBN 3 00 009710 4 S 127 Der Spiegel Der SPIEGEL berichtete In Der Spiegel Nr 7 1958 S 50 online 12 Februar 1958 Statuten des Marburger Konvents studentischer Verbindungen Memento vom 6 Oktober 2008 im Internet Archive Kurt Haase 125 Jahre Landsmannschaft im CC Teutonia zu Wurzburg Wurzburg 1990 S 170 174 ISBN 3 88754 020 4 Henner Huhle Zu dieser Zeit kaum zu glauben In Einst und Jetzt Jahrbuch des Vereins fur corpsstudentische Geschichtsforschung Band 36 1991 S 229 234 Bericht uber die Aufnahme des Paukbetriebes in der DDR im Jahr 1989 vgl Immo Garrn Der erste und letzte Mensurtag in der DDR In Deutsche Corps Zeitung Nov 1990 S 26 Olaf Martin Oels Erinnerungen an den Anfang Personliche Erlebnisse aus der Aktivenzeit in der ehemaligen DDR Einst und Jetzt 43 1998 S 25 40 mit Mensurfotos und weiteren Literaturhinweisen Galileo Schlaumeier Eine Abfuhr erteilen In prosieben de vom 8 September 2013 alle Folgezitate aus Heinrich Mann Der Untertan Roman 11 Auflage 2003 Fischer Taschenbuchverlag Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 596 13640 7 S 30 39 Viktor Mann Wir waren funf Bildnis der Familie Mann 1 Auflage 1949 2 revidierte Auflage Konstanz 1964 S 340 Ignaz Wrobel Briefe an einen Fuchsmajor In Die Weltbuhne 31 Januar 1928 S 164 f zitiert nach Kurt Tucholsky Gesammelte Werke Band 6 Sonderausgabe Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 3 499 29012 X S 37 Kurt Tucholsky Deutschland Deutschland uber alles Berlin 1929 S 19 zitiert nach Kurt Tucholsky Gesammelte Werke Band 6 Sonderausgabe Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 3 499 29012 X S 295 Dietrich Heither Traditionsbestande studentischer Mannerbunde Studentenverbindungen Vielfalt und Einheit In Peer Pasternak Hrsg Akademische Rituale Symbolische Praxis an Hochschulen Leipzig 1999 ISBN 3 9806319 3 1 S 113 f Friedrich Hielscher Hg Richtlinien zum Kosener Studium Generale Recht und Ethik der Mensur Funfte Festschrift des HKSCV Herausgegeben zum Kosener Congresse 1958 Wurzburg 1958 Heribert Schiedel Martin Troger Zum deutschnationalen Korporationswesen in Osterreich PDF 164 kB Diana Auth Alexandra Kurth Mannerbundische Burschenherrlichkeit Forschungslage und historischer Ruckblick In Christoph Butterwegge Gudrun Hentges Hrsg Alte und Neue Rechte an den Hochschulen Agenda Verlag Munster 1999 S 114 129 S 121 Normdaten Sachbegriff GND 4169438 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mensur Studentenverbindung amp oldid 238583143