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Die Abtissinnen von Gernrode regierten das Frauenstift Gernrode von 959 bis zu seiner Sakularisation im Jahre 1614 1 Das Stift wurde 959 vom Markgrafen Gero in seiner Burg Geronisroth gegrundet Er setzte seine Schwiegertochter Hathui als Abtissin ein Die Stiftung wurde am 17 Juli 961 von Konig Otto I bestatigt 2 Seine Nachfolger erteilten dem Kapitel in Urkunden die Freiheit eine Abtissin zu wahlen und einen Schutzvogt nach dem Bedurfnis des Stifts anzunehmen Gernrode lag ursprunglich im Sprengel des Bistums Halberstadt Seit der ottonischen Zeit genoss es Immunitat und stand unter koniglichem und papstlichem Schutz Die Exemtion wurde bis 1381 durchgesetzt Das Stift entwickelte sich zu einem wichtigen ottonischen und salischen Zentrum und war den Reichsabteien gleichgestellt Westwerk mit Westapsis der Stiftskirche St CyriakusWie die Abtissinnen von Quedlinburg Essen Gandersheim Herford oder von Vreden hatten die Gernroder Abtissinnen als Reichsfurstinnen des Heiligen Romischen Reiches einen eigenen Sitz auf den Reichstagen 3 Von den Abtissinnen deren Namen und Herkunft uberliefert sind stammten viele aus der obersten Schicht des deutschen Adels Billunger Liudolfinger Fursten von Anhalt Die ubrigen kamen aus graflichen oder edelfreien Familien eine ministerialische Herkunft kann hingegen bei keiner Abtissin sicher nachgewiesen werden Bei den Wahlen zur Abtissin war eine furstliche grafliche oder edelfreie Abstammung als gleichberechtigt anerkannt Das soziale Ansehen einer Familie hat bei einer Wahl mit Sicherheit eine Rolle gespielt doch gibt es neben Abtissinnen aus furstlichen oder graflichen Geschlechtern auch solche aus sehr unbedeutenden sachsischen Adelsfamilien wie von Ummendorf und Hessen Der geographische Raum aus dem sich die Gernroder Kanonissen zusammenfanden reichte von Plettenberg im Westen bis nach Kittlitz in der Lausitz im Osten 4 Die Abtissinnen von Gernrode haben in den 655 Jahren bis zur Auflosung des Stiftes 1614 mehrere grosse Bewahrungsproben zu bestehen gehabt Die grosste war aber der Ruckgang der Bedeutung des Stiftes in den Jahrhunderten nach seiner Grundung Dies lag darin begrundet dass sich mit der Reichunmmittelbarkeit des Stiftes in der Fruhzeit unter anderem eine Herbergspflicht gegenuber dem Kaiser und seinem Hof verband Fur die Zeit der Liudolfinger und Salier kann angesichts ihrer Besuche haufig in Quedlinburg aber auch in Gernrode eher von einer Bindung des Stiftes an die Person des Kaisers als an den Begriff des Reiches gesprochen werden So weilte Kaiser Heinrich V zu Besuch in Gernrode und im November des Jahres 1188 hielt Friedrich I Barbarossa in Gernrode einen Hoftag ab 5 Mit dem Aufstieg der Staufer und dem zu Ende gehenden Zeitalter des Reisekaisertums verlagerte sich der Schwerpunkt des Reiches in den Sudwesten Damit erlosch auch die Bedeutung der mitteldeutschen Residenzen Nach dem Besuch von Friedrich I Barbarossa ist kein kaiserlicher Besuch mehr belegt Eine Bestatigung der Privilegien des Stiftes fand erst 1357 durch Kaiser Karl IV erneut statt 6 Erst in der Spatzeit unter den Abtissinnen Scholastica von Anhalt und Elisabeth von Weida gelangte das Stift zu neuer Bedeutung Unter Scholasticas langer Herrschaft gelangte das Stift Gernrode zu neuer geistiger Blute Elisabeth von Weida fuhrte im Jahr 1521 die Reformation im Stift ein Wahrend der Bauernkriege schaffte sie es 1525 das Stift vor der Zerstorung zu bewahren Elisabeths Nachfolgerinnen setzten das Reformationswerk fort Dies hatte zur Folge dass die Vogte des Stiftes die Fursten von Anhalt die Existenz des Stiftes das nach katholischen Grundsatzen gegrundet worden war in Frage stellten Sie erreichten eine Sakularisation und Mediatisierung des Stiftes indem sie dem Konvent so viele anhaltische Prinzessinnen wie moglich zufuhrten Dadurch waren nach dem Tode der Abtissin Elisabeth II von Gleichen nur noch Angehorige des Hauses Anhalt fur den Stuhl der Abtissin vorhanden Elisabeth III von Anhalt eroffnete die Reihe der Prinzessinnen die schon als Kinder zur Abtissin von Gernrode gemacht wurden und dort bis zur Verheiratung blieben Nach dem Ausscheiden der Abtissin Sophia Elisabeth von Anhalt sahen die Fursten von der Einsetzung einer Abtissin ab und vollzogen die Eingliederung des Stiftes in ihr Furstentum 7 Insgesamt wird die Abtissinnenliste mit 36 Abtissinnen durchgezahlt Die Regierungszeiten fur einige Abtissinnen konnen auf Grund mangelnder urkundlicher Uberlieferung nicht genau festgelegt werden Uber den Zeitraum von 1152 bis 1205 liegen keine Informationen uber die Besetzung des Abtissinnenstuhls vor Eine bei Popperod in den Annales Gernrodensis genannte Abtissin Hildeburg sowie ihre Nachfolgerin eine Herrin von Wunstorf konnen ausgeschlossen werden da laut einem papstlichen Schreiben vom 3 August 1334 die Abtissin Gertrud III von Everstein direkt auf Jutta von Oesede folgte In dem Buch Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode von Otto von Heinemann wurden diese beiden Personen zur Abtissin Hildeburg von Wunstorf zusammengezogen 8 Inhaltsverzeichnis 1 Abtissinnen des Stiftes Gernrode 959 1614 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAbtissinnen des Stiftes Gernrode 959 1614 BearbeitenNr Name Lebensdaten Abbatiat Anmerkungen Herkunft Darstellung 9 1 Hathui Hedwig um 939 4 Juli 1014 in Gernrode 0 959 1014 Hathuis Eltern waren Graf Wichmann I und Bia eine Schwester von Konigin Mathilde Sie nahm unmittelbar nach dem Tode ihres Mannes Geros Sohn Siegfried im Jahr 959 den Schleier Sie wurde von Otto I als Abtissin eingesetzt Papst Johannes XII bestatigte die Einsetzung und stellte das Stift unter papstlichen Schutz Hathui wurde im Jahr 962 vom Halberstadter Bischof Bernhard von Hadmersleben geweiht Sie leitete das Stift 55 Jahre 10 Hathui hatte auch das Abtissinnenamt im Stift Vreden inne 11 Billunger2 Adelheid I 977 14 Januar 1044 in Quedlinburg 1014 1044 Adelheids Eltern waren Kaiser Otto II und Theophanu Adelheid wurde in Quedlinburg nach dem Tod ihrer Tante Mathilde am 7 Februar 999 zu ihrer Nachfolgerin gewahlt Ihre Weihe zur Abtissin erfolgte am Michaelistag desselben Jahres durch Bischof Arnulf in Gegenwart anderer Bischofe und vieler weltlicher Grosser Nach dem Tode von Hathui versagte Heinrich II dem Stift eine eigene Abtissin und ubergab Adelheid am 1 November 1014 die Leitung uber die Stifte in Gernrode und Vreden 12 Liudolfinger nbsp 3 Hazecha von Ballenstedt 1063 1044 1063 Hazecha war die Tochter von Graf Adalbert I von Ballenstedt und Hidda von der sachsischen Ostmark Sie hatte noch vier Geschwister unter anderen Uta von Ballenstedt Diese war mit Ekkehard II von Meissen verheiratet Da die Ehe kinderlos war erhielt das Stift vor seinem Tod eine betrachtliche Schenkung von ihm Nach Popperod soll Hazecha das Amt der Abtissin 19 Jahre innegehabt haben Sie wird aber nur in Urkunden vom 22 Februar 1044 13 und vom 19 Februar 1046 14 erwahnt Askanier4 Hedwig II von Stade 1118 1063 1118 Hedwig die moglicherweise eine Tochter eines Grafen Heinrich von Stade war wird erstmals in einem Privileg Papst Leos IX erwahnt Sie nahm 1064 eine Schenkung von Kaiser Heinrich IV entgegen 15 Stade5 Hedwig III von Seeburg 1152 1118 1152 Hedwigs Eltern waren Graf Wichmann von Seeburg und Bertha aus dem Hause Camburg Wettin Sie wurde am 30 Marz 1118 durch Papst Calixt II im Amt bestatigt Hedwig schenkte dem Stift umfangreichen Besitz und stiftete ein Hospital mit Kapelle 16 In ihre Herrschaft fallt eventuell auch der Einbau des Heiligen Grabes in die Stiftskirche 17 Seeburg nbsp 6 unbekannt 1152 1205 Nach dem Tod von Hedwig III scheint das Stift in Schwierigkeiten geraten zu sein denn im Jahr 1156 ordnete Papst Hadrian IV eine Visitation des Stiftes an Die Abtissin sollte wenn sie Widerstand leistet abgesetzt werden Das Ergebnis der Visitation ist unbekannt Fur den Zeitraum zwischen 1152 und 1205 gibt es keine urkundlichen Nachrichten uber die Besetzung des Amtes der Abtissin 18 unbekannt7 Rikinza 1206 1205 1206 Rikinza oder Richenza stammte aus unbekannter Familie Sie ist die erste Abtissin seit dem Tod von Hedwig III die wieder urkundlich uberliefert ist Rikinza wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1205 erwahnt 18 unbekannt nbsp 8 Adelheid II von Buren 3 November 1220 in Gernrode 1206 1220 Adelheid stammte aus der Familie von Buren einem edelfreien Geschlecht das die Herrschaften Buren sudwestlich von Paderborn Wunnenberg und Wewelsburg besass 18 Buren nbsp 9 Sophia von Sachsen 16 Juli 1244 in Gernrode 1220 1244 Sophia war eine Tochter von Herzog Bernhard von Sachsen und Jutta von Polen Tochter des Herzogs Mieszko III von Gnesen Sie erwarb vom Kirchenschatz umfangreiche Guter in Rieder 19 Askanier nbsp 10 Irmingard I 1248 1244 1248 Herkunft und Stand von Irmingard sind unbekannt sie tritt nur in zwei Urkunden des Jahres 1245 auf 16 unbekannt nbsp 11 Oda von Meinersen 1260 1248 1260 Oda stammte aus dem Geschlecht der Edlen von Meinersen ihr Bruder Burchard war der Vitztum des Bistums Halberstadt Sie wird nur in zwei Urkunden in den Jahren 1248 und 1249 erwahnt 20 Meinersen nbsp 12 Gertrud I von Anhalt 1275 1260 1275 Gertrud lebte schon seit 1249 als Stiftsdame in Gernrode Sie war die Tochter des Fursten und Herzogs Heinrich I von Anhalt und der Irmingard einer Tochter des Landgrafen Hermann I von Thuringen Sie wird als Abtissin nur in den Jahren 1260 1265 erwahnt scheint aber erst 1275 gestorben zu sein 20 Askanier13 Mechtild von Braunschweig Luneburg 1297 1275 1297 Mechtild war die Tochter von Herzog Otto von Braunschweig Luneburg und Mathilde von Brandenburg Sie war mit Furst Heinrich II von Anhalt bis zu dessen Tode 1266 verheiratet danach fuhrte sie die Regentschaft fur ihre unmundigen Sohne In das Stift trat sie wahrscheinlich erst ein als die Wurde der Abtissin zu vergeben war 20 Welfen nbsp 14 Irmingard II von Ummendorf 1307 1298 1307 Irmingard war edelfreier Abstammung der Stammsitz ihres Geschlechtes war der Ort Ummendorf im Nordthuringgau 20 Um die Schulden des Stiftes abtragen zu konnen erwirkte sie beim Konvent die Erlaubnis einen Teil der Allodialguter zu Lehen ausgeben zu konnen 21 Ummendorf nbsp 15 Hedwig IV 1316 1307 1316 Bei Hedwig ist unbekannt von welchem Geschlecht oder Stand sie war Sie tritt nur in einer Urkunde des Jahres 1311 auf Sie durfte bis 1316 regiert haben denn ihre Nachfolgerin erhielt ihre papstliche Bestatigung am 21 Januar 1317 22 unbekannt16 Gertrud II von Boventhen 8 Juli 1324 1317 1324 Gertrud erscheint bereits 1299 als Kanonisse sie war edelfreien Standes der Stammsitz der Familie war Bovenden bei Gottingen 8 Wahrend ihrer Herrschaft wurde im Jahr 1323 eine kleine Burganlage im Stiftsbezirk durch die anhaltischen Fursten auf Kosten des Stiftes befestigt Bei den Bauarbeiten wurden das Archiv sowie grosse Teile des Kirchenschatzes und etliche der Reliquien gestohlen 23 Boventhen nbsp 17 Jutta von Oesede 1334 1324 1334 Jutta stammte aus der Familie der Edlen von Oesede sie erhielt ihre Bestatigung im Amt am 28 Januar 1325 durch Papst Johannes XXII 8 Im Jahr 1330 stiftete sie eine Kalandsbruderschaft 24 Oesede nbsp 18 Gertrud III von Everstein 9 Marz 1344 in Gernrode 1334 1344 Gertrud die seit 1302 Propstin von Gernrode war kam aus der Familie der Grafen von Everstein die ihren Stammsitz auf der Eversteiner Burg in Polle bei Holzminden an der Weser hatten Die Bestatigung der Wahl der Abtissin durch Papst Johannes XXII erfolgte am 3 August 1334 25 Everstein nbsp 19 Gertrud IV von Hessen 1348 1344 1348 Gertrud war vor ihrer Wahl die Propstin von Gernrode Sie stammte aus dem edelfreien Geschlecht der Herren von Hessen Hessenem Diese erscheinen im Bistum Halberstadt zunachst als Ministeriale spater als Edelfreie sie waren in Hessen begutert 26 Hessen nbsp 20 Adelheid III von Anhalt 2 Februar 1374 1348 1374 Adelheids Eltern waren Furst Heinrich IV von Anhalt Bernburg und Sophie von Stolberg Sie war vor ihrer Wahl die Propstin des Stifts Ihr gelang es die Abtei wirtschaftlich zu sanieren Bei Papst Innozenz VI erlangte sie neue Schutzbriefe bei Kaiser Karl IV die Bestatigung der alten Freiheiten 25 Anhalt Bernburg nbsp 21 Adelheid IV von Walde 1400 in Gernrode 1374 1400 Die Herkunft von Adelheid ist nicht zu ermitteln sie war wahrscheinlich aber edelfrei 27 Sie fuhrte einen langwierigen Prozess mit dem Erzstift Magdeburg um die durch das Aussterben der Edlen von Hadmersleben wieder an das Stift zuruckgefallenen Lehen Der Prozess endete 1389 mit einem Vergleich 28 unbekannt nbsp 22 Bertradis von Snaudit 14 Juni 1425 in Gernrode 1400 1425 Bertradis von Snaudit Schneuditz hatte vor ihrer Wahl seit 1366 das Amt der Propstin inne Sie durfte edelfreien Standes gewesen sein 27 Wahrscheinlich gehorte sie zum Geschlecht der Herren von Schneuditz mit dem Stammsitz Schloss Schnaditz bei Bad Duben Snaudit nbsp 23 Agnes von Landsberg 1445 1451 in Gernrode 1425 1445 1451 Agnes stammte aus dem Geschlecht der Schenken von Landsberg und Herren von Sydow und Teupitz 27 Vor ihrer Wahl war sie 26 Jahre die Propstin des Stiftes Ihre Regierung erwies sich fur das Stift als sehr verhangnisvoll da sie fast ihre gesamte Regierungszeit uber mit dem Kapitel in Streit lag Zudem verschleuderte sie die Guter des Stiftes Nach ihrem Tod wurde sie zwar in die Kirche gebracht aber wegen ihrer schlechten Amtsfuhrung ausserhalb der Kirche im Kreuzgang bestattet 29 Landsberg24 Mechthild II von Anhalt 1392 1463 in Gernrode 1445 1451 1463 Mechthild war die Tochter von Furst Sigismund I Anhalt und Brigitte von Querfurt Der Beginn ihrer Amtszeit lasst sich nicht genau festlegen da die letzte bekannte Urkunde ihrer Vorgangerin auf den 27 Februar 1445 datiert die erste Urkunde von Mechthild II aber erst auf den 4 April 1451 27 Anhalt Zerbst25 Margarethe von Merwitz 1469 in Gernrode 1463 1469 Margarethe tritt erstmals bei der Wahl der Abtissin Agnes Schenk von Landsberg im Jahr 1425 urkundlich in Erscheinung Eines der Zugestandnisse die Agnes fur ihre Wahl dem Kapitel machen musste war die Erhebung von Margarethe zur Probstin von Frose 30 Merwitz26 Scholastica von Anhalt 1451 31 August 1504 in Gernrode 1469 1504 Scholastica war das zwolfte Kind von Furst Georg I von Anhalt Zerbst 1390 1474 aus dessen dritter Ehe mit Sophia von Hohnstein Die bei Kaiser Friedrich III am 19 August 1488 erreichte Bestatigung der Freiheiten und der Immunitat des Stiftes nahm Scholastica zum Anlass ein Jubeljahr abzuhalten 31 Sie begann einen Rechtsstreit um einen grossen sehr fischreichen See gegen den Bischof von Halberstadt und die Stadt Aschersleben der 25 Jahre dauerte und das Stift wirtschaftlich ruinierte 32 Anhalt Zerbst nbsp 27 Elisabeth von Weida 1460 61 11 April 1532 in Gernrode 1504 1532 Elisabeth war das vierte von funf Kindern aus der Ehe Heinrichs XXI Vogt von Weida mit Agnes Schenkin von Landsberg Unter ihrer Herrschaft wurde im Stift im Jahr 1521 die Reformation eingefuhrt Dank ihres Verhandlungsgeschickes wahrend der Bauernkriege wurde das Stift im Jahr 1525 von Zerstorungen verschont Sie schaffte es die bei ihrem Amtsantritt desolaten Finanzen des Stiftes zu sanieren 33 Weida nbsp 28 Anna I von Plauen 1506 18 Marz 1548 in Gernrode 1532 1548 Anna war die Tochter von Heinrich III von Plauen Burggraf von Meissen 1519 aus dessen zweiter Ehe mit Barbara von Anhalt Kothen 1487 1533 Die Abtissin verlieh dem Ort Gernrode im Jahr 1539 das Recht ein Siegel und ein Wappen zu fuhren 34 Dies wird als Termin fur die Verleihung der Stadtrechte angesehen Im Jahre 1533 wurde in Gernrode das erste Schulgebaude auf Geheiss der Abtissin erbaut und aus Mitteln der Abtei unterhalten Plauen29 Anna II von Kittlitz 1488 20 Juni 1558 in Gernrode 1548 1558 Anna wurde als kleines Madchen von einer Verwandten der Propstin Ursula von Kittlitz in das Stift geholt Als Sechzehnjahrige wurde sie Dechantin im Jahr 1528 dann Propstin Sie wurde mit sechzig zur Abtissin gewahlt 7 Kittlitz30 Elisabeth II von Gleichen 19 Dezember 1564 in Gernrode 1558 1564 Elisabeth II bekleidete zunachst das Amt der Dechantin Vor ihrer Wahl war sie von 1548 bis 1558 die Propstin im Stift Sie ist die letzte Abtissin von Gernrode die nicht aus dem anhaltischen Furstenhause stammte 7 Gleichen31 Elisabeth III von Anhalt 15 Oktober 1545 in Dessau 26 September 1574 in Barby 1565 1570 Elisabeth war eine Tochter des Fursten Johann IV von Anhalt 1504 1551 und dessen Gemahlin Prinzessin Margareta von Brandenburg 1511 1577 Tochter des Kurfursten Joachim I von Brandenburg 1484 1535 Ihre Versuche das verschuldete Stift zu sanieren waren wenig erfolgreich daher schied sie 1570 wieder aus dem Amt und vermahlte sich 1570 mit Graf Wolfgang II von Barby und Muhlingen 1531 1615 Anhalt Zerbst32 Anna Maria von Anhalt 13 Juni 1561 in Zerbst Anhalt 14 November 1605 in Brieg 1570 1577 Anna Maria war die alteste Tochter von Furst Joachim Ernst von Anhalt 1536 1586 aus dessen erster Ehe mit Agnes von Barby 1540 1569 Im Alter von nur neun Jahren folgte sie 1570 ihrer Tante vaterlicherseits Elisabeth III von Anhalt ins Amt der Abtissin von Gernrode Auf Grund ihrer Heirat mit dem Brieger Herzog Joachim Friedrich verliess sie das Stift 1577 Anhalt33 Sibylla von Anhalt 28 September 1564 in Bernburg 26 November 1614 in Leonberg 1577 1581 Sibylla stammte aus der ersten Ehe von Furst Joachim Ernst von Anhalt 1536 1586 mit Agnes von Barby 1540 1569 Sie wurde im Amt durch Kaiser Rudolf II bestatigt Sie schied im Jahr 1581 fur die Heirat mit Herzog Friedrich I von Wurttemberg aus dem Stift aus Anhalt nbsp 34 Agnes Hedwig von Anhalt 12 Marz 1573 in Dessau 3 November 1616 in Sonderburg 1581 1586 Agnes Hedwig stammte aus der zweiten Ehe des Fursten Joachim Ernst von Anhalt 1536 1586 mit der Herzogin Eleonore von Wurttemberg 1552 1618 Sie verliess das Stift 1586 fur ihre Vermahlung mit Kurfurst August von Sachsen Anhalt35 Dorothea Maria von Anhalt 2 Juli 1574 in Dessau 18 Juli 1617 in Weimar 1586 1593 Dorothea Maria stammte ebenfalls aus der zweiten Ehe des Fursten Joachim Ernst von Anhalt 1536 1586 mit der Herzogin Eleonore von Wurttemberg 1552 1618 Fur ihre Heirat mit Johann III von Sachsen Weimar verliess sie 1593 das Stift Anhalt nbsp 36 Sophia Elisabeth von Anhalt 10 Februar 1589 in Dessau 9 Februar 1622 in Liegnitz 1593 1614 Sophia Elisabeth war eine Tochter des Fursten Johann Georg I von Anhalt Dessau 1567 1618 aus dessen erster Ehe mit Dorothea von Mansfeld Arnstein 1561 1594 Sophia Elisabeth war die letzte Abtissin sie trat im Jahr 1614 aus dem Stift aus um Herzog Georg Rudolf von Liegnitz zu heiraten Anhalt DessauNach dem Ausscheiden der letzten Abtissin Sophia Elisabeth im Jahr 1614 sahen die anhaltischen Fursten von der Einsetzung einer Abtissin ab und vollzogen die faktische Eingliederung des Stiftes in ihr Furstentum Literatur BearbeitenOtto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 Digitalisat BSB Hans Hartung Zur Vergangenheit von Gernrode Carl Mittag Gernrode 1912 Hans K Schulze Das Stift Gernrode Unter Verwendung eines Manuskriptes von Reinhold Specht Mit einem kunstgeschichtlichen Beitrag von Gunther W Vorbrodt Mitteldeutsche Forschungen Band 38 Bohlau Koln 1965 Hans Peter Hankel Die reichsunmittelbaren evangelischen Damenstifte im Alten Reich und ihr Ende eine vergleichende Untersuchung Peter Lang Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 631 30531 1 Charlotte Warnke Das Kanonissenstift St Cyriakus zu Gernrode im Spannungsfeld zwischen Hochadel Kaiser Bischof und Papst In Irene Crusius Hrsg Studien zum Kanonissenstift Studien zur Germania Sacra Band 24 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 35326 X S 201 274 Online Vorschau Max Wilberg Regententabellen Eine Zusammenstellung der Herrscher von Landern aller Erdteile bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts Frankfurt Oder 1906 unveranderter Neudruck Berlin 1987 ISBN 3 344 00094 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtissinnen von Gernrode Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ausfuhrliche Ansicht des Kircheninneren und der Grabplatten Abgerufen am 3 Juli 2010 deutsch franzosisch englisch SchleierHaft Mittelalterliches Leben im Frauenstift GernrodeEinzelnachweise Bearbeiten Hans Hartung Zur Vergangenheit von Gernrode 1912 S 125 Die Urkunden Konrad I Heinrich I und Otto I Bearbeitet von Theodor Sickel Monumenta Germaniae Historica Die Urkunden der Deutschen Konige und Kaiser 1 Hahn Hannover 1879 1884 unveranderter Nachdruck Munchen 1997 ISBN 3 921575 60 5 S 313 f Nr 229 Online Edition Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 89 90 Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 55 56 Die Urkunden Friedrichs I Teil 4 1181 1190 Bearbeitet von Heinrich Appelt Monumenta Germaniae Historica Die Urkunden der deutschen Konige und Kaiser Band 10 4 Hahn Hannover 1990 ISBN 3 7752 5151 0 ISBN 3 7752 5152 9 S 268 271 Nr 983 985 Online Edition Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 9 a b c Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 50 f a b c Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 47 Die abgebildeten Siegel entstammen Otto von Heinemann Codex diplomaticus Anhaltinus Dessau 1877 Der abgebildete Grabstein von Adelheid I ist erhalten und hier entnommen Carl Wilhelm Hase Ferdinand von Quast Die Graber in der Schlosskirche zu Quedlinburg Verlag des Harzvereins fur Geschichte und Altertumskunde 1877 Der Grabstein der Elisabeth von Weida ist ebenfalls erhalten er stammt aus Hans Hartung Zur Vergangenheit von Gernrode Carl Mittag Gernrode 1912 S 92 Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 15 f Charlotte Warnke Das Kanonissenstift St Cyriacus zu Gernrode im Spannungsfeld zwischen Hochadel Kaiser Bischof und Papst von der Grundung 961 bis zum Ende des Investiturstreits 1122 in Irene Crusius Studien zum Kanonissenstift Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2001 S 233 Charlotte Warnke Das Kanonissenstift St Cyriacus zu Gernrode im Spannungsfeld zwischen Hochadel Kaiser Bischof und Papst von der Grundung 961 bis zum Ende des Investiturstreits 1122 in Irene Crusius Studien zum Kanonissenstift Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2001 S 243 Urkunde 121 in Harry Bresslau und Paul Kehr Hrsg Diplomata 16 Die Urkunden Heinrichs III Heinrici III Diplomata Berlin 1931 S 152 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Urkunde 150 in Harry Bresslau und Paul Kehr Hrsg Diplomata 16 Die Urkunden Heinrichs III Heinrici III Diplomata Berlin 1931 S 189 191 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 44 a b Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 45 Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 121 122 a b c Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 18 Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 18 f a b c d Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 46 Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 20 Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 46 f Klaus Voigtlander Die Stiftskirche zu Gernrode und ihre Restaurierung 1858 1872 Akademie Verlag Berlin 1980 S 121 Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 21 a b Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 15 Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 48 a b c d Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 49 Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 22 f Otto von Heinemann Geschichte der Abtei und Beschreibung der Stiftskirche zu Gernrode H C Huch Quedlinburg 1877 S 17 Hans K Schulze Das Stift Gernrode Bohlau Koln 1965 S 33 Andreas Popperodt Annales Gernrodensis 1560 S 63 Franz Kindscher Scholastica Abtissin von Gernrode In Mitteilungen des Vereines fur Anhaltische Geschichte und Altertumskunde 1893 S 193 Franke Elisabeth von Weida und Wildenfels Abtissin des freien weltlichen Stiftes Gernrode 1505 1532 In Mitteilungen des Vereines fur Anhaltische Geschichte und Altertumskunde 1899 S 323 327 Hans Hartung Zur Vergangenheit von Gernrode Carl Mittag Gernrode 1912 S 70 nbsp Diese Seite wurde am 24 Juli 2010 in dieser Version in die Auswahl der informativen Listen und Portale aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Abtissinnen von Gernrode amp oldid 236495202