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Hessen ist seit dem 1 Januar 2010 ein Ortsteil der Stadt Osterwieck Sachsen Anhalt 1 Zuvor war Hessen ab dem 11 September 2003 ein Ortsteil der Gemeinde Aue Fallstein 2 die mit Osterwieck fusionierte HessenStadt OsterwieckKoordinaten 52 1 N 10 47 O 52 01826 10 78051 Koordinaten 52 1 6 N 10 46 50 OEinwohner 1300 2016 Eingemeindung 11 September 2003Eingemeindet nach Aue FallsteinPostleitzahl 38835Vorwahl 039426Hessen Sachsen Anhalt Lage von Hessen in Sachsen AnhaltBild von Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Renaissancezeit 2 3 Von der Mitte des 17 Jahrhunderts bis zum 19 Jahrhundert 2 4 20 Jahrhundert 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Schloss 3 2 Kirche 4 Religionen 4 1 Evangelisch lutherische Kirchengemeinde 4 2 Romisch katholische Kirchengemeinde 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Verkehr 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Ort liegt an der B 79 auf halbem Wege zwischen Wolfenbuttel und Halberstadt am Ostrand des Grossen Fallstein und sudlich des Niederungsgebietes Grosses Bruch Durch dieses Gebiet fuhrt ein historischer Verkehrsweg auf dem Hessendamm neben dem die Deersheimer Aue zum Schiffgraben Ost fliesst Die Entfernung nach Wolfenbuttel und Halberstadt betragt jeweils etwa 24 Kilometer Unmittelbare Nachbarorte sind Veltheim am Fallstein Rohrsheim Dardesheim Deersheim und Mattierzoll Geschichte Bearbeiten nbsp Hessen in einem Merian Stich um 1650Hessen wurde wie Schoppenstedt sehr fruh zum Flecken im Vorland des Harzes Seine zwei Jahrmarkte An und Verkauf von Tieren und Waren benotigten befestigte Wege zur Sicherung des Handels Nach den Befreiungskriegen um 1815 wurden nicht nur die damals desolaten Chausseen und Damme instand gesetzt sondern auch zahlreiche Neubauten ausgefuhrt Dazu gehorten die Strassen uber den Zollberg Hessen den Weinberg bis Klein Schoppenstedt und den Olla zwischen Schoppenstedt und Evessen Unsicher ist ob der ostfalische Stammesfuhrer Hessi der sich der Uberlieferung nach 775 bei Ohrum Karl dem Grossen unterwarf und taufen liess unmittelbar mit dem Ort in Verbindung steht Dafur spricht dass Karl der Grosse Hessi 782 zum Grafen im Harzgau einsetzte und 804 das nahe Osterwieck zum Missionszentrum erhob Die Konigsnahe der Hessifamilie zeigt sich auch darin dass sie als erste ostfalische hochadelige Familie 825 ein Kloster in Form des Klosters Wendhusen bei Thale grundete Der Ortsname Hessen Hessenheim deutet wie Wendhusen auf frankische Grundungen hin Mittelalter Bearbeiten Der Ort wurde erstmals 966 als Hessenheim in einer Urkunde erwahnt mit der Kaiser Otto I seinem getreuen Grafen Mamaco Besitzungen des Magdeburger Moritzklosters in zehn Dorfern ubertrug Die Namensendung heim weist auf eine Grundung in der Zeit des 8 9 Jahrhunderts Ausgangspunkt fur die Entstehung des Ortes wird das Gelande um die Kirche gewesen sein Erst allmahlich konnte das sumpfige Terrain links der Aue fur die Erweiterung des Dorfes nutzbar gemacht werden worauf die Unterscheidung zwischen einem alteren und einem jungeren Ortsteil zuruckgeht bis in das 19 Jahrhundert begrifflich und wahrscheinlich auch formal rechtlich durch die offiziell gebrauchten Bezeichnungen als Ober und Unterdorf ausgedruckt Dominiert wurde das Dorf bis in das erste Drittel des 14 Jahrhunderts durch die Familie der Edelherren von Hessen die erstmals mit Theodoricus de Hessenem 1129 in Erscheinung traten In der feudalen Hierarchie standen die Edelherren nobiles zwischen den aus dem Stand der Ministerialen hervorgegangenen Rittern miles und den Grafen comes Vertreter der Hessener Edelherren lassen sich uber mehrere Generationen als Inhaber der Hessener Wasserburg und im nordlichen Harzvorland verstreuten Besitzes als Domherren besonders in Halberstadt oder als Funktionstrager des Halberstadter Bischofs nachweisen Auch einige weibliche Mitglieder der Familie traten in den Ordensstand und brachten es in zwei Fallen bis zu Abtissinnen Clementa von Hessenem zog in der Mitte des 13 Jahrhunderts sogar als Grafin auf der Burg Falkenstein ein Um 1330 ubernahmen die Grafen von Regenstein eventuell als heimgefallenes Lehen den Besitz der Edelherren verkauften ihre Hessener Besitzung aber schon 1343 an die Herzoge von Braunschweig Diese liessen umgehend durch das Grosse Bruch einen Damm Hessendamm als Verbindungsweg zu ihrem nordlich gelegenen Territorium aufschutten Ab 1348 verpfandeten die Herzoge mit kurzen Unterbrechungen Burg und Dorf Hessen an die Stadt Braunschweig und andere Pfandinhaber Anhand des Gasthofes Weinschenke lassen sich die engen Verbindungen zwischen Hessen und dem Braunschweiger Land darstellen Das Lokal das 1395 erstmals urkundlich erwahnt wurde und damit als alteste Wirtschaft Sachsen Anhalts gilt gehorte dem braunschweigischen Herzog Am 24 Juni 1395 verpachtete der Herrscher die Weinschenke fur 20 Mark lothigen Silbers an einen Hinrike Angersteyne Das Gebaude war Bestandteil eines grossen Wirtschaftshofes der sich um das herzogliche Schloss erstreckte Die Gemarkung Hessens wuchs durch Angliederung der Feldfluren des vor dem Fallstein gelegenen Dorfes Linden und des sudlich an der Aue gelegenen Dorfes Ramsleben nachdem beide Dorfer wust gefallen waren Wie andere Dorfer auch hatte Hessen unter dem mittelalterlichen Fehdewesen den Kriegs und Raubzugen der Feudalherren zu leiden 1340 belagerte Bischof Albrecht II von Halberstadt die Burg der mit ihm verfeindeten Regensteiner Aus dem Jahr 1552 ist eine Plunderung durch Graf Volrad von Mansfeld uberliefert und fast zeitgleich durch Soldner des Markgrafen von Brandenburg Kulmbach Den Angriff des Stadtebundnisses Aschersleben Halberstadt Quedlinburg 1359 auf den Monchehof eine Besitzung des Klosters Stotterlingenburg in Hessen hatte dessen Inhaber eventuell selbst provoziert Renaissancezeit Bearbeiten Nach der Wiederinbesitznahme von Burg und Dorf durch den Herzog von Braunschweig in der Mitte des 16 Jahrhunderts erlangte Hessen uberregionale Bedeutung Zuvor schon hatte Herzog Heinrich der Jungere durch Kauf der Landereien der Kloster Stotterlingenburg und Michaelstein den zur Burg gehorenden Besitz auf rund 50 Hufen vergrossern konnen Am Ende des 16 Jahrhunderts und zu Beginn des 17 Jahrhunderts diente Schloss Hessen als Sommerresidenz der Braunschweiger Herzoge 1560 ubergab Heinrich der Jungere dem Erbprinzen Julius das Schloss als Wohnsitz der es im Stil der Renaissance ausbauen liess 1564 wurde hier sein Sohn der spatere Herzog Heinrich Julius geboren Julius galt als gelehrtester Furst seiner Zeit der schon fruh begann intensiv Bucher zu sammeln Er fuhrte den Protestantismus ein und brachte von einer Reise aus England die erste Kartoffelpflanze mit Durch ihn erlebte das kulturelle Leben am Rande des Fallsteins eine ungeheure Blute Die Pflanzensammlung der unter Regie des 1607 angestellten Lustgartners Johann Royer stehenden ausgedehnten Renaissance Garten Hessens stellte in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts mit 1700 Arten selbst konigliche Anlagen wie die in Kopenhagen und Oxford in den Schatten Der bronzene Figurenschmuck des Schlosses war zeitlos und befindet sich heute in Teilen im Herzog Anton Ulrich Museum Braunschweig im Rijksmuseum Amsterdam und im Louvre Paris Die Orgel von 1610 schliesslich die Esaias Compenius eigens fur die Schlosskapelle baute wird auf Schloss Frederiksborg in Danemark noch heute bespielt Zwischen 1589 und 1626 war das Schloss Sitz der Witwe Herzog Julius und der Witwe Herzog Heinrich Julius an die heute noch das 1617 von ihr gestiftete Armenhaus erinnert Ab 1628 gehorte das Amt Hessen zu den Versorgungsgutern der Herzogin Anna Sophia Dank des Einflusses dieser hochadligen Damen hielten sich im Dreissigjahrigen Krieg die Schadigungen von Dorf und Schloss im Vergleich zu den benachbarten Dorfern in Grenzen Trotzdem gab es vorubergehend erhebliche Beeintrachtigungen und Verluste wie 1628 als die Anbauflache und der Viehbestand stark reduziert waren oder 1641 als 41 Wohnhauser abbrannten und anschliessend eine Pestepidemie in kurzer Zeit 330 Todesopfer forderte Als letztem Welfen wurde Herzog Ferdinand Albrecht II von Braunschweig Bevern 1712 nach seiner Eheschliessung das Hessener Schloss zugeeignet Einzug gehalten hat er in Hessen aber nicht Das Schloss wird inzwischen furstlichen Anspruchen nicht mehr genugt haben Von der Mitte des 17 Jahrhunderts bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten Schon im 16 Jahrhundert war die Herausbildung einer bauerlichen Besitzstruktur erkennbar die nach den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges fest ausgeformt bis weit in das 19 Jahrhundert Bestand haben sollte Acht Ackerleute acht Halbspanner und knapp 80 Kotsassen bildeten als rechtlich gleichgestellte Mitglieder die Nachbargemeinde Allesamt mit einem Grundstuck und erbzinsrechtlich mit Land ausgestattet mussten die kleinbauerlichen Kotsassen grossenteils auch als Handwerker oder durch andere Tatigkeiten ihren Lebensunterhalt sichern Weiterhin gehorten zur Dorfbevolkerung ausser Besitzlosen ca 30 Hauslinge aus denen die Schicht der Brinksitzer hervorging die zwar ein kleines Grundstuck aber kein Land besassen Nach der Kopfsteuerbeschreibung von 1678 herrschte bei dem ausgeklugelten System der zu leistenden Steuern und Abgaben und den auf der Domane unentgeltlich zu verrichtenden Hand und Spanndiensten weit verbreitete Armut die einem Drittel der Familien ausdrucklich bestatigt wurde Hessen zahlte damals abgesehen vom Schloss und Domanenkomplex 129 bebaute private Grundstucke und ca ein Dutzend Gemeinde und kirchliche Grundstucke Neben dem Schulmeister der erstmals 1630 erwahnt wurde gab es eine Lehrwesche die Madchen unterrichtete 1719 erhielt Hessen das Privileg fur jahrlich zwei Kram und Viehmarkte ab 1746 durfte es sich Flecken nennen An der verkehrsreichen von Braunschweig nach Leipzig fuhrenden Handels und Heerstrasse gelegen querten schon fruhzeitig reitende und fahrende Posten das Dorf 1732 wurde eine regelrechte Postexpedition eingerichtet Von direkten Kriegsauswirkungen uber Jahrzehnte kaum beruhrt musste Hessen aber im Siebenjahrigen Krieg fur das braunschweigische und vor allem in der napoleonischen Zeit fur das westfalische Militar Rekruten stellen Allein die Teilnahme der Westphalen am Russlandfeldzug Napoleons 1812 bezahlten elf Hessener mit ihrem Leben Von 1807 bis 1813 zum Konigreich Westphalen gehorend war Hessen Hauptort des aus einigen Dorfern bestehenden nach ihm benannten Kantons In der Mitte des 19 Jahrhunderts konnten die Bauern durch die finanziell sehr belastende Ablosung der feudalen Pflichten und Verhaltnisse das volle Eigentumsrecht am Boden erwerben Dazu kamen Gemeinheitsteilung und Separation als weitere Voraussetzungen fur die Auflosung der bisherigen Dorfstruktur und fur den Ubergang zur Modernisierung und zu kapitalistischen Verhaltnissen 1865 wurde Hessen Standort einer Zuckerfabrik 1888 auch einer Ziegelei Mit Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Mattierzoll Heudeber 1898 bestand der Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz Bis zum Ende des Jahrhunderts erhielt Hessen ein kaiserliches Postamt dritter Klasse und neben der vollausgebauten Volksschule bestand als Bildungseinrichtung langst eine privat betriebene Musikschule 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp GrenzwachturmZu Beginn des Jahrhunderts war Hessen ein bluhendes Dorf mit 2580 Einwohnern und kleinstadtischen Merkmalen Von den einberufenen Hessenern kehrten aus dem Ersten Weltkrieg 95 nicht zuruck Dem 1918 zuruckgetretenen Herzog von Braunschweig blieben nach der Furstenenteignung 1921 in Hessen das Schloss und die Domane weiterhin wie seit 1808 an die Familie von Schwarz verpachtet nbsp ErinnerungsschildDie Zugehorigkeit des Ortes zum Freistaat Braunschweig endete am 1 August 1941 Nach uber 600 Jahren wurden Hessen und Pabstorf gegen Hornburg Isingerode und Roklum ausgetauscht Hintergrund war das Salzgitter Gesetz demzufolge die dortigen Stahlwerke an die ergiebigen Brunnen rund um Hornburg kamen Kurioserweise hatten die Alliierten wahrend des Zweiten Weltkriegs von diesem Gebietstausch zwischen Braunschweig und Preussen nichts bemerkt Daher blieb Hessen nach dem Ende des Krieges Anfang Juli einige Tage ohne Besatzung Anfang 1944 erlitten einige Hauser durch Bombenabwurfe westlich des Dorfes geringfugige Schaden Im September 1944 wurden als letztes Aufgebot zwei Kompanien Volkssturm formiert Mitte 1944 erste Erwahnung Mitte Januar 1945 wurde in Hessen das Arbeitserziehungslager AEL Nr 1847 als Aussenlager des AEL Salzgitter Hallendorf in der Bahnhofstrasse eroffnet Das Lager war wie das in Hallendorf der Staatspolizeistelle Braunschweig unterstellt Im Lager waren auch polnische Zwangsarbeiter untergebracht Am 5 und 6 April 1945 wurden die Haftlinge in das AEL Salzgitter Hallendorf uberstellt Am 11 April 1945 erfolgte die Besetzung des Dorfes durch amerikanische Truppen die am 18 Mai durch Englander abgelost wurden Ab 1 Juli gehorte Hessen zur sowjetischen Besatzungszone Durch Evakuierte Ausgebombte Fluchtlinge und Heimatvertriebene wuchs die Einwohnerzahl im Verlauf mehrerer Monate auf beinahe viertausend Personen Nur vier Kilometer von der Demarkationslinie und spater der innerdeutschen Grenze entfernt gelegen wirkte sich diese Situation ausserst nachteilig fur Hessen aus 1952 in die neu geschaffene 5 km Sperrzone eingegliedert wurden umgehend zwolf Familien bzw Einzelpersonen im Rahmen der Aktion Ungeziefer zwangsweise ausgesiedelt 1961 traf es nochmals drei Familien Am ostlichen Ortsausgang baute man eine Kaserne zur Unterbringung eines Bataillonsstabes und der Sicherstellungskompanie eines Grenzregiments 1946 waren durch die Domane und Enteignung von zwei Grossgrundbesitzern uber 1095 ha Land bei Durchfuhrung der Bodenreform verfugbar Im Ergebnis entstanden ca 70 Neubauernsiedlungen einige Teilsiedlungen und 200 Kleinsiedlungen d h Gartengrundstucke Nach dem Krieg bis in die 1950er Jahre belieferte aus Hessen die im Jahr 1928 im Schluterschen Bauernhof gegrundete Traditionsbrauerei Robert Hinke das Umland mit Bier unterschiedlicher Sorten z B Hessener Turmbrau Hessener Marzen Der verfugte Aufbau einer neuen Gesellschaftsordnung in der sowjetischen Besatzungszone bzw der DDR veranlasste ungefahr 300 Hessener zum Grenzubertritt 1952 begann mit Grundung einer LPG die sozialistische Umgestaltung der Landwirtschaft die erst 1961 abgeschlossen werden konnte da ein Bauer dem ausgeubten Druck und den Diffamierungen aussergewohnlich lange widerstand 1977 wurden gemeinsam mit drei Nachbardorfern zwei Gross LPGen fur Pflanzen bzw Tierproduktion gebildet Die Einrichtung eines Landambulatoriums 1957 bewirkte Verbesserungen auf dem Gebiet des Gesundheitswesens Die Modernisierung des Bildungswesens zeigte sich mit Einrichtung der Zentralschule 1955 fur Schuler aus drei Ortschaften und setzte sich mit ihrer Umwandlung in die POS 1959 sowie dem Bau neuer Schulgebaude fort 1984 konnte ein neuer Sportplatz eingeweiht werden Dem Bau einer neuen Schulsporthalle folgte Ende der 1980er Jahre der Bau eines Sportlerheims Schon Mitte der 1960er Jahre waren alle Verkaufseinrichtungen und Gaststatten der Konsumgenossenschaft angegliedert worden 1961 endete in der Zuckerfabrik die Produktion von Rohzucker 1969 verliess der letzte Personenzug den Hessener Bahnhof Am 12 November 1989 wurde die Grenzubergangsstelle Hessen Mattierzoll geoffnet 1991 schloss sich Hessen mit sechs weiteren Orten zur Verwaltungsgemeinschaft Aue Fallstein zusammen 2003 wurde daraus eine Einheitsgemeinde die am 1 Januar 2010 mit der Verwaltungsgemeinschaft Osterwieck Fallstein zur neuen Stadt Osterwieck fusionierte Von 1992 bis 1994 konnte die ehemalige Kaserne der Grenztruppen als Heim fur Spataussiedler aus Osteuropa genutzt werden 1991 wandelte sich die LPG Pflanzenproduktion durch Mitgliederbeschluss in die Agrargenossenschaft Hessen e G um Bei der Neustrukturierung des Schulwesens blieb Hessen 1991 Standort einer Grundschule Nach der Grenzoffnung 1989 wurden der Hausmannsturm und das Herrenhaus saniert in dem heute ein Kindergarten untergebracht ist Seit 1995 werden die Sanierungsarbeiten im Schlossbereich vom Forderverein Schloss Hessen e V mitgestaltet und getragen Zur Entwicklung des Postwesens in Hessen siehe Postroute Braunschweig Helmstedt Magdeburg Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung Jahr EinwohnerDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert 1693 6201863 1 4621900 2 5811913 2 3401939 2 0911946 2 7441964 2 0041990 1 6002016 1 300Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Bearbeiten nbsp Schloss Hessen Hauptartikel Schloss Hessen Schloss Hessen ging aus einer mittelalterlichen Wasserburg hervor und wurde im 16 Jahrhundert in ein furstliches Schloss im Stile der Renaissance umgestaltet Die Anlage mit Lustgarten hatte ihre Glanzzeit wahrend des 17 Jahrhunderts als Sommerresidenz der braunschweigischen Herzoge Ab etwa 1790 wurde die Schlossanlage als landwirtschaftliche Domane genutzt was bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs anhielt In der Zeit der DDR kam es zu grosseren Gebaudeverlusten durch Abriss und Verfall Nach der Wende von 1989 gibt es seit 1990 anhaltende Sanierungsmassnahmen am Schloss das heute der Kommune gehort Sie werden vom 1995 gegrundeten Forderverein Schloss Hessen mit 52 Mitgliedern getragen Kirche Bearbeiten nbsp St Jacobi KircheEv Kirche St Jacobi 1860 Stiftskapelle 1617 Die erste Kirche wurde von Halberstadt aus wahrscheinlich durch Bischof Haymo um das Jahr 850 errichtet Vermutlich um 1600 ist ein einschiffiges romanisches Gotteshaus gebaut worden Die baufallig gewordene Kirche wurde 1859 abgebrochen Im selben Jahr begann der Neubau der Kirche im neoromanischen Stil und wurde 1860 vollendet Die Kirche enthalt einige Kunstgegenstande darunter das grosse Epitaph fur den herzoglich braunschweigischen Gartner Johann Royer Neben dem 1617 von der Witwe des Herzogs Heinrich Julius gegrundeten Stift oder Armenhaus Beatae Mariae Virginis liegt die Stiftskapelle bis in das 20 Jahrhundert fur gottesdienstliche Handlungen genutzt Ihre aus dem 15 und 17 Jahrhundert stammende Ausstattung wurde danach zum Teil fur die St Jacobi Kirche ubernommen Religionen BearbeitenVor der Reformation gehorte Hessen zum Archidiakonat Dardesheim des Bistums Halberstadt Evangelisch lutherische Kirchengemeinde Bearbeiten Erster evangelischer Pfarrer in Hessen war von 1542 bis 1544 Johann Reinbarth Aber erst nach dem Regierungsantritt Herzog Julius 1568 begann mit Antonius Manike eine luckenlose Besetzung des Pfarramtes bis in die Mitte der 1930er Jahre Nach kurzer Vakanz ubernahm 1939 Karl Hottenbacher die Pfarrstelle Der Entwicklung in der sowjetischen Besatzungszone kritisch gegenuberstehend machte er auch in seinen Predigten daraus kein Hehl Zunehmendem Druck ausgesetzt ubersiedelte er mit seiner Familie 1947 in die britische Besatzungszone Seine Nachfolge ubernahm der aus Ostpreussen stammende 56 jahrige Superintendent a D Wilhelm Bury Dieser gehorte mit seiner Familie am 29 Mai 1952 zu den aus der 5 km Sperrzone Ausgewiesenen Auf Protest seiner Kirchenbehorde durfte er sehr schnell nach Hessen zuruckkehren wurde aber kurze Zeit spater erneut ausgewiesen und nach Belgern bei Torgau umgesiedelt Heute gehort die evangelisch lutherische Kirchengemeinde Hessen mit ihrer St Jacobi Kirche zum Kirchenkreis Halberstadt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 3 Romisch katholische Kirchengemeinde Bearbeiten Im durch die Reformation evangelisch lutherisch gepragten Hessen gab es nach 1945 auch zwei katholische Kapellen Nachdem in Hessen wieder Katholiken ansassig geworden waren wurde 1937 seitens der Vikarie Jerxheim zu der die Katholiken in Hessen damals gehorten im Gasthaus Zur Weinschenke in Hessen eine Heilige Messe begonnen die durch den ortlichen Wachtmeister abgebrochen wurde Erst im Mai 1938 konnten nach langeren Verhandlungen zwischen katholischen Bischofen und dem nationalsozialistischen Reichsministerium fur die Kirchlichen Angelegenheiten in Hessen nun in einem Raum der Schule die Heiligen Messen wieder aufgenommen werden 4 Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 liessen sich auch in Hessen weitere Katholiken nieder die aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches vertrieben worden waren Da die Errichtung der Innerdeutschen Grenze nach dem Zweiten Weltkrieg die Ausubung der Seelsorge seitens der Vikarie Jerxheim in Hessen behinderte erfolgte die Seelsorge in Hessen von Oktober 1945 an ex caritate durch die Pfarrvikarie Osterwieck Von 1947 an hatte Hessen einen eigenen katholischen Seelsorger 1948 wurde Hessen Sitz einer eigenen Kuratie die zum Bistum Hildesheim gehorte aber aufgrund ihrer Lage in der DDR dem Erzbischoflichen Kommissariat Magdeburg unterstellt war 1956 wurde das Grundstuck Am Damm 2 erworben und das darauf befindliche Haus als Missionshaus genutzt in dem auch eine Kapelle eingerichtet wurde 5 Damals gehorten zur Kuratie Hessen die neben Hessen noch vier weitere Dorfer umfasste rund 900 Katholiken Bis 1978 war in Hessen noch ein Priester stationiert danach wurde Hessen von der Pfarrei Osterwieck betreut In Hessen verblieb eine Seelsorgehelferin vor Ort 6 Bis zu diesem Zeitpunkt war die Zahl der Katholiken in der Kuratie Hessen auf rund 400 abgesunken 7 Nach der Wende musste das Grundstuck mit dem Missionshaus abgegeben werden und als Ersatz wurde 1997 auf dem Grundstuck Nobbenstrasse 14 ein neues Gemeindehaus mit Kapelle St Maria Himmelskonigin erbaut architektonisch ahnlich dem ebenfalls in dieser Zeit erbauten katholischen Gemeindehaus in Erxleben 2007 wurden die Kirchengemeinden in Wernigerode Ilsenburg Elbingerode Osterwieck und Zilly zu einem Gemeindeverbund zusammengeschlossen zu dem auch die Kuratie Hessen gehorte 8 Damals gehorten nur noch rund 100 Katholiken der Kuratie Hessen an Aus dem Gemeindeverbund entstand 2010 die heutige Pfarrei St Bonifatius mit Sitz in Wernigerode zu der auch die Katholiken in Hessen gehoren 9 Das Gemeindehaus mit der Kapelle wurde aufgegeben und im Oktober 2011 an privat verkauft Heute befindet sich die nachstgelegene katholische Kirche im ca 10 km entfernten Osterwieck Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenHeinrich Julius von Braunschweig Philipp Sigismund von Braunschweig Sophie Hedwig von Braunschweig Wolfenbuttel Elisabeth von Braunschweig Wolfenbuttel Pascha Johann Friedrich Weitsch 1723 1803 Landschaftsmaler Karl Friedrich Arend Scheller 1773 1843 Schriftsteller und niederdeutscher Sprachreformer Heinrich Christoph Friedrich Bosse 1848 1909 Schriftsteller Wilhelm Harsing 1861 nach 1923 Landschaftsmaler der Dusseldorfer Schule Karl von Schwartz 1872 1947 Rittergutsbesitzer und HofbeamterVerkehr BearbeitenHessen hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Heudeber Mattierzoll Diese Strecke ist stillgelegt Literatur BearbeitenMartin Zeiller Hessem In Matthaus Merian Hrsg Topographia Ducatus Brunswick et Luneburg Topographia Germaniae Band 15 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 117 Volltext Wikisource Erich Kegel Peter Ruhland 1000 Jahre Hessen am Fallstein Festschrift 1966 Peter Ruhland Erich Kegel 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hessen Festschrift 1974 Beitrage zur Geschichte der Gemeinde Hessen am Fallstein Heft 3 1991 hrsg vom Festkomitee 1025 Jahre Hessen der Gemeindeverwaltung Hessen Karl Heinz Borner Hessen 1678 Ein Dorf im Spiegel seiner Kopfsteuerbeschreibung In Zwischen Harz und Bruch Heft 37 Dezember 2004 dritte Reihe S 41 45 Beitrage zur Geschichte des Ortes Hessen am Fallstein Heft 8 2016 hrsg vom Forderverein Schloss Hessen e V Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hessen Osterwieck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hessen auf stadt osterwieck deEinzelnachweise Bearbeiten StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2010 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2003 St Jacobi in Hessen Evangelischer Kirchenkreis Halberstadt abgerufen am 11 November 2022 Thomas Flammer Nationalsozialismus und katholische Kirche im Freistaat Braunschweig 1931 1945 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 2013 S 42 und 110 113 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Hildesheim 1987 ISBN 3 87065 418 X S 170 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 368 372 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 166 Nr 100 Errichtung von Gemeindeverbunden Bistum Magdeburg Amtsblatt 7 2007 abgerufen am 28 Oktober 2022 Nr 69 Pfarreierrichtungen Bistum Magdeburg Amtsblatt 5 2010 abgerufen am 30 Oktober 2022 Ortschaften und Ortsteile der Stadt Osterwieck Berssel Buhne mit Hoppenstedt und Rimbeck Dardesheim Deersheim Hessen Luttgenrode mit Stotterlingen Osterode am Fallstein Osterwieck Rhoden Rohrsheim Schauen Veltheim am Fallstein Wulperode mit Goddeckenrode und Suderode Zilly mit Sonnenburg Normdaten Geografikum GND 4604218 0 lobid OGND AKS VIAF 234780806 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hessen Osterwieck amp oldid 237405376