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Ohrum ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Oderwald Sitz in Borssum im Landkreis Wolfenbuttel und mit Schoningen die alteste historisch bezeugte Siedlung in Niedersachsen Wappen Deutschlandkarte52 121111111111 10 564444444444 82 Koordinaten 52 7 N 10 34 OBasisdatenBundesland NiedersachsenLandkreis WolfenbuttelSamtgemeinde OderwaldHohe 82 m u NHNFlache 8 38 km2Einwohner 603 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 72 Einwohner je km2Postleitzahl 38312Vorwahl 05337Kfz Kennzeichen WFGemeindeschlussel 03 1 58 023Adresse der Verbandsverwaltung Bahnhofstrasse 638312 BorssumWebsite www samtgemeinde oderwald deBurgermeister Martin Kokon SPD Lage der Gemeinde Ohrum im Landkreis WolfenbuttelKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Oker 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Gemeindeburgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Ohrum liegt wenige Kilometer sudlich von Wolfenbuttel am Ostrand des Oderwalds der hier sanft zum Borssum Braunschweiger Okertal hin abfallt Das Tal der Oker verengt sich bei Ohrum auf wenige hundert Meter und enthielt bis zu ihrer Regulierung in den 1950er Jahren eine ausgedehnte Kiesfurt die eine gunstige Querung des Flusses darstellte Nach Osten steigt das Gelande relativ steil an und erreicht den Osel und im Weiteren die Asse Naturraumlich gehort dieses Gebiet zu den Okerrandhohen des Ostbraunschweigischen Hugellands das mit seinen Lossboden sehr fruchtbar ist Ostliche Nachbarorte sind Kissenbruck das mit der im Ortsteil Hedwigsburg gelegenen Fahrmuhle bis an das Ostufer der Oker heranreicht sowie das am Osel gelegene Neindorf Rund 5 5 km sudlich liegt der fruhere Eisenbahnknotenpunkt Borssum im Norden markiert auf halbem Wege nach Halchter der Bungenstedter Turm mit der benachbarten Windmuhle die fruhere Grenze zwischen dem Konigreich Hannover zu dem Ohrum gehorte und dem Herzogtum Braunschweig das sich auch am Ostufer erstreckte Hochster Punkt der Gemeinde und des Oderwaldes ist der Hungerberg mit einer Hohe von 205 m u NHN 2 Oker Bearbeiten Die aus dem Harz zur Aller fliessende Oker nahm fruher kurz vor Kissenbruck den ahnlich wasserreichen Harzfluss Ilse auf deren Verlauf bei Hedwigsburg noch als Alte Ilse vorhanden ist Die Oker teilte sich bei Ohrum wobei der ostliche Arm als Muhlengraben fur die Fahrmuhle genutzt wurde und der westliche Graben als Freiflut Das Wehr befand sich weit oberhalb der heutigen Brucke Eine Brucke wurde erst 1381 urkundlich 1535 erwahnt und vermutlich zusammen mit der Fahrmuhle errichtet 3 Geschichte BearbeitenAm Osthang des Oderwalds sind nahe dem Ort in den vergangenen Jahrhunderten zahlreiche jungsteinzeitliche Werkzeuge und Gebrauchsgegenstande gefunden worden die auf das 4 bis 5 Jahrtausend v Chr datiert wurden 3 Ahnliche Entdeckungen gibt es auch vom ostlichen Okerufer die ebenfalls der Bandkeramischen Kultur zugeordnet wurden Viele Funde deuten auf Fernhandelsbeziehungen in der Jungsteinzeit hin Weitere Funde stammen aus der Zeit der Merowinger Ohrum war im Mittelalter wegen der Okerfurt bedeutsam die ein Teil des historischen und fur den Fernhandel wichtigen Deitwegs war Er verband die Region Goslar mit Schoningen und fuhrte uberregional vom Rhein zur Elbe Alte Wegbefestigungen wurden am Schmiedeweg gefunden der Richtung Cramme in den Oderwald durch einen Hohlweg verlauft Richtung Osten uberquerte dieser Weg die Oker nach Kissenbruck Vom Suden fuhrte ein Weg von Goslar uber die Kaiserpfalz Werla heran der mutmasslich in vorfrankischer Zeit die Oker querte und am Ostufer uber Salzdahlum weiter nach Norden Richtung Luneburg verlief die spatere Bundesstrasse 4 4 Der strategisch bedeutsame Ubergang war Schauplatz historischer Entscheidungsschlachten Bereits 747 wird der Ort mit Schoningen erstmals in den Frankischen Annalen als Orhaim erwahnt weil Pippin der Kurze hier mit seinem Bruder Grifo um sein Erbe kampfte Pippins Sohn Karl der Grosse unterwarf hier den ostfalischen Grafen Hessi und fuhrte die uberlieferte Massentaufe durch Ohrum gilt somit als einer der altesten Orte Niedersachsens Die Bedeutung Ohrums festigte sich 1022 zu einer Zeit als Bernward Bischof von Hildesheim Ortsherr war In diese Zeit fallt auch der Bau der Kloster in Heiningen und Dorstadt entlang der Nord Sud Strasse nach Goslar Der strategisch wichtige Okerubergang verlor mit Grundung Wolfenbuttels im 12 Jahrhundert an Bedeutung Bis zur Hildesheimer Stiftsfehde im 16 Jahrhundert gehorte Ohrum zum Hochstift Hildesheim dann vorubergehend zum Herzogtum Braunschweig und nach dem Dreissigjahrigen Krieg bis 1803 wieder zum Hochstift Hildesheim danach zum Konigreich Hannover NamensherkunftDie Ersterwahnung Ohrhaim von 747 wird in der Ohrumer Chronik 3 u a mit Verweis auf Blume dahingehend gedeutet dass ausser der Endung heim das Wort aur enthalten ist Dieses wird auch als Bestandteil des Flussnamens Ohre angenommen und aus dem altnordischen Begriff fur Kies und Sandbank abgeleitet Es ist in verschiedenen skandinavischen Sprachen noch vorhanden und findet sich beispielsweise als or in vielen Ortsnamen an der Ostsee Dies wurde neben anderen Ortsnamen siehe buttel und historischen Funden Hunenburg bei Watenstedt auf eine lebendige Verbindung oder Wanderbewegung zwischen der Region und Nordeuropa in der vorfrankischen Zeit schliessen lassen nbsp Blick von Ohrum auf den Oderwald nbsp Blick auf den Ort nbsp Gedenkstein an die Sachsentaufe durch Karl den Grossen 780 am Vaddernloch nbsp Blick vom Osel auf Ohrum den Oderwald und im Vordergrund Neindorf nbsp Die Hedwigsburger Okermuhle am Ostarm der OkerPolitik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Gemeindewahl 2021 Wahlbeteiligung 69 84 6050403020100 56 56 39 98 3 46 SPDUWGLinkeDer Rat der Gemeinde Ohrum setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung 5 SPD 5 Sitze UWG Ohrum 4 SitzeGemeindeburgermeister Bearbeiten Burgermeister ist Martin Kokon SPD Wappen Bearbeiten Mit seinem geraden Langs und gewellten Querbalken zeigt es die Kreuzung eines Landweges mit einem Wasserweg zugleich steht das Kreuz fur den ersten urkundlich genannten Ortsherren und die schon 1022 erwahnte Ortskirche Das Blatt bezeugt einerseits den Uberlebenswillen der Gemeinde andererseits die Zugehorigkeit zur Gemeinde Oderwald Die Farben Rot und Gelb entsprechen sowohl den Hildesheimer Stiftsfarben als auch dem Braunschweigischen Stammwappen Blasonierung In Rot ein mit einem roten Blatt belegtes goldenes gelbes Kreuz mit gewelltem Querbalken Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenEine Kirche von Ohrum wird bereits 1022 in der Grundungsurkunde des Michaelisklosters von Hildesheim erwahnt In Ohrum befand sich mit der Okerfurt ein wichtiger Teil der Handels und Heerstrasse vom Rhein zur Elbe bzw zwischen Goslar und Magdeburg Personlichkeiten BearbeitenHeinrich Scheele 1622 Abt des Klosters Riddagshausen Friedrich Weinhagen 1804 1877 Jurist und Politiker Eduard Bodemann 1827 1906 Padagoge Bibliothekar Historiker Autor und HerausgeberLiteratur BearbeitenElisabeth Reifenstein Hg Gemeinde Ohrum Chronik Ohrum 747 1997 Wolfenbuttel 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ohrum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ohrum auf der Website der Samtgemeinde Oderwald Offizielle Website von OhrumEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Statistik Niedersachsen LSN Online Regionaldatenbank Tabelle A100001G Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Stand 31 Dezember 2022 Hilfe dazu Geolife LGLN abgerufen am 8 April 2021 a b c Elisabeth Reifenstein Hg Gemeinde Ohrum Chronik Ohrum 747 1997 Wolfenbuttel 1997 Rolf Siebert Fernstrassen zwischen Oker Lappwald Harz und Aller bis zum 9 Jh Braunschweig 2001 Ergebnis Gemeindewahl 2021 Abgerufen am 13 Juli 2022 Gemeinden im Landkreis Wolfenbuttel Baddeckenstedt Borssum Burgdorf Cramme Cremlingen Dahlum Denkte Dettum Dorstadt Elbe Erkerode Evessen Flothe Haverlah Hedeper Heere Heiningen Kissenbruck Kneitlingen Ohrum Remlingen Semmenstedt Roklum Schladen Werla Schoppenstedt Sehlde Sickte Uehrde Vahlberg Veltheim Ohe Winnigstedt Wittmar WolfenbuttelGemeindefreie Gebiete im Landkreis WolfenbuttelAm Grossen Rhode Barnstorf Warle Voigtsdahlum Normdaten Geografikum GND 4695998 1 lobid OGND AKS VIAF 241225668 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ohrum amp oldid 237405365