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Stadt Hornburg 2 ist ein Ortsteil der Gemeinde Schladen Werla im Landkreis Wolfenbuttel Niedersachsen Bis zum 1 November 2013 war der Ort eine eigenstandige Stadt Zusammen mit dem zugehorigen Wohnplatz Tempelhof hat Hornburg 2457 Einwohner Stand 31 Mai 2018 Ihren Hochstwert hatte die Einwohnerzahl um 1950 mit fast 4400 Einwohnern erreicht Stadt HornburgGemeinde Schladen WerlaWappen HornburgKoordinaten 52 2 N 10 36 O 52 030277777778 10 605833333333 101 Koordinaten 52 1 49 N 10 36 21 OHohe 101 86 167 m u NHNFlache 22 11 km 1 Einwohner 2457 31 Mai 2018 1 Bevolkerungsdichte 111 Einwohner km Eingemeindung 1 November 2013Postleitzahl 38315Vorwahl 05334Stadt Hornburg Niedersachsen Lage von Stadt Hornburg in NiedersachsenHornburg und Burg HornburgHornburg und Burg HornburgHornburg ist die Geburtsstadt des zweiten deutschen Papstes Clemens II 1046 1047 Hornburg das am Fluss Ilse liegt ist eine Fachwerkstadt und staatlich anerkannter Erholungsort Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Religion 3 Politik 3 1 Ortsrat 3 2 Ortsburgermeister 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museum 4 2 Fachwerke der Altstadt 4 3 Kirche 4 4 Burg 4 5 Ehemalige Synagoge 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Merian Stich von Hornburg um 1650 nbsp Historisches Wappen am Dammtor von 1552Die namensgebende Hornburg wurde 994 erstmals in einer Urkunde im Zusammenhang mit Markt Munz und Zollrechten der Stadt Quedlinburg erwahnt Auf einem Kalksteinplateau am Grossen Bruch gelegen war die Burg die nordliche Grenzfeste der Halberstadter Bischofe Sie beherrschte die Handelsstrassen von Braunschweig nach Halberstadt und Wernigerode sowie den Handelsweg Hildesheim Halberstadt Bei dem grossen Brand 1512 wurden 120 Hauser Hornburgs zerstort Vom Halberstadter Bischof 1528 erstmals als Stadt bezeichnet erhielt es 24 Jahre spater Marktrechte Seine Blutezeit erlebte Hornburg im 16 Jahrhundert als es durch Hopfenanbau zu betrachtlichem Wohlstand kam Diese fur das Brauwesen wichtige Pflanze gedieh hier durch die gunstigen klimatischen Bedingungen wenig Regen und viel Sonnenschein besonders gut Die Fachwerkstadt Hornburg hatte im Mittelalter 5 Stadttore Halberstadter Tor Braunschweiger Tor Vorwerkstor Pfarrhofstor und Dammtor Letzteres ist als einziges erhalten geblieben An diesem befindet sich rechts neben den machtigen Torpfeilern das Wappen der Stadt Hornburg Dieses ist aus einer Sandsteinplatte 65 0 cm 70 0 cm plastisch herausgearbeitet Auf dem Stadtwappen befindet sich das Wappenschild gehalten von zwei Schildtragern einer weiblichen und einer mannlichen Figur Im Zentrum befinden sich an einer Geweihspange hangend ein Jagdhorn und daruber die Buchstaben H und B fur die Stadt Hornburg Zwischen der Jahreszahl 1552 finden wir stilisiertes Blattwerk daruber eine kleine Wappenkartusche mit dem Jagdhorn Darunter symmetrisch angeordnet zwei hervorgehobene gesiegelte Buchstaben K und W Die Buchstaben stehen fur die Nachnamen der beiden jeweils regierenden Burgermeister in damaliger Zeit welche sich in ihrer Amtszeit abwechselten Diese waren im Jahre 1552 Henning Kuchenthal d J und Hinrich Wagenfuhr Sie nahmen den Burgereid ab erteilten das Burgerrecht und waren auf Lebenszeit eingesetzt Am 4 Juni 1552 unterzeichneten der Erzbischof von Magdeburg und Bischof von Halberstadt der Friedrich von Brandenburg Sohn des Brandenburger Kurfursten Joachims II die fur die Stadt Hornburg wichtige Marktrechtsurkunde Wer in der Sicherheit der Stadtmauer leben wollte musste den Erwerb eines Grundstucks nachweisen ein Burgergeld von 4 Talern zahlen und einen ledernen Loscheimer besitzen 1648 kam Hornburg mit dem Territorium des ehemaligen Hochstifts Halberstadt an Brandenburg Preussen und wurde nach der Franzosenzeit dem Landkreis Halberstadt der preussischen Provinz Sachsen eingegliedert Am 30 September 1928 wurde der Gutsbezirk Hornburg mit der Stadt Hornburg vereinigt 3 Der Landkreis Halberstadt ging 1932 im Landkreis Wernigerode auf Im Zuge der Neuordnung des Salzgitter Gebietes wurde Hornburg am 1 August 1941 zusammen mit Isingerode Roklum und dem Vorwerk Tempelhof dem braunschweigischen Landkreis Wolfenbuttel zugeordnet Dadurch wurde Hornburg 1945 Teil der britischen Besatzungszone und 1949 der Bundesrepublik Deutschland Hornburg lag bis zur Wiedervereinigung Deutschlands unmittelbar an der Grenze zur DDR Diese Randlage brachte der Stadt einige Nachteile die erst seit 1990 teilweise wieder behoben werden konnten Im Jahr 1999 war Hornburg Ausrichter des Kulturfestes Tag der Braunschweigischen Landschaft Im Zuge der Umwandlung der Samtgemeinde Schladen in eine Einheitsgemeinde am 1 November 2013 wurde Hornburg Ortsteil der Gemeinde Schladen Werla Letzte Burgermeisterin war Helga Kuchler Religion BearbeitenNeben der evangelischen Kirche Beatae Mariae Virginis Sehenswertes befindet sich in Hornburg seit 1977 die katholische St Clemens Kirche fur die als Patron der heilige Papst Clemens I gewahlt wurde im Gedenken an den in Hornburg geborenen jedoch nicht heiliggesprochenen Papst Clemens II Politik BearbeitenOrtsratswahl 2021 Wahlbeteiligung 55 95 8 35 p 50403020100 49 78 33 48 10 78 5 96 n k SPDCDUFurH cFWdGrune Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2016 4 p 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 6 98 p 8 98 p 8 12 p 0 46 p 8 3 pSPDCDUFurH cFWdGruneVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen c Wahlergruppe Fur Hornburg d Freie Wahler Vereinigung Hornburg Schladen nbsp RathausOrtsrat Bearbeiten Der Ortsrat der Hornburg vertritt setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung 5 Ortsrat 2021 Insgesamt 7 Sitze SPD 4 FurH 1 CDU 2Ortsburgermeister Bearbeiten Ortsburgermeister ist Marc Samel SPD Stand Kommunalwahl am 22 September 2013 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseum Bearbeiten Das Handwerksmuseum am Montelabbateplatz beherbergt Handwerksstuben und Bilder der Stadtgeschichte ein Raum ist dem wohl bekanntesten Hornburger Papst Clemens II gewidmet Das dem Museum angeschlossene Biedermeierhaus unterhalb der Burgmauer beherbergt eine vollstandig eingerichtete Kleinburgerwohnung aus der Zeit um 1900 Fachwerke der Altstadt Bearbeiten nbsp Fachwerkhauser in Hornburg nbsp Altes ZeughausSeiner grossen Ara verdankt Hornburg seine reich verzierten Renaissance Fachwerkhauser mit den uberkragenden Stockwerken und Schmuckbalken die mit ausgemalten Facherrosetten Facherfriesen und Spruchbandern reich verziert sind Hier gibt es bauliche Beziehungen zu Halberstadt und Einbeck Das wohl schonste Fachwerkhaus der Altstadt liegt am Marktplatz es wurde 1609 als Ratsapotheke erbaut Die Neue Strasse mit ihren niedrigen Hausturen scheint zu bestatigen wie klein die Menschen fruher waren Man sollte sich jedoch nicht tauschen ein Grund hierfur war die Erhohung des Strassenniveaus zur Verhinderung von Uberflutungsschaden Durch die Hagenstrasse fliesst der Fluss Ilse die hier 1604 erbaute Hagenmuhle ist neben der Wassermuhle Erkerode die einzige erhaltene Wassermuhle im Landkreis Wolfenbuttel Ein schlimmer Verlust fur die Fachwerkstadt Hornburg entstand als 1972 durch Brandstiftung eines der schonsten und grossten Fachwerkhauser das Neidhammelhaus vernichtet wurde Die wertvolle Schmuckfassade war stehengeblieben musste aber wegen Einsturzgefahr abgerissen werden Dies bedeutete einen empfindlichen Einschnitt in das stadtebauliche Gefuge des Stadt und Strassenbildes an der Wasserstrasse in der Nachbarschaft zur Kirche 1996 wurde die bis dahin eingelagerte denkmalgeschutzte Fassade vor einen Neubau gesetzt und konnte so an Ort und Stelle erhalten bleiben Erbaut wurde das Neidhammelhaus 1563 von dem damaligen Stadtkammerer Valentin Mitgau Sein Familienwappen ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz ziert einen der zehn Standerbalken im ersten Stock Nach den Ratsakten aus dem Jahre 1594 war der Neidhammel das hochst besteuerte Haus in Hornburg Kirche Bearbeiten Hauptartikel Marienkirche Hornburg Die Kirche Beatae Mariae Virginis von 1616 gilt als eine der schonsten evangelischen Kirchen im nordlichen Harzvorland Die nachgotische Hallenkirche ist der zweite protestantische Kirchenneubau im Bereich der Braunschweigischen Landeskirche nach ihrer 1608 begonnenen gleichnamigen Schwester in Wolfenbuttel Der Orgelprospekt von Christoph Cuntzius Anfang 18 Jahrhundert zahlt zu den bedeutendsten Norddeutschlands Der Spatrenaissance Altar und die Kanzel wurden von Mitgliedern der Familie von Randow gestiftet Hans von Randow und sein Sohn Friedrich residierten im 16 und 17 Jahrhundert als halberstadtische Amtshauptmanner auf der Hornburg Grabsteine des Hans von Randow und seiner Tochter Ilse stehen noch heute in der Hornburger Kirche deren Altar von der Witwe des Hans gestiftet wurde nbsp Beatae Mariae Virginis nbsp Spatrenaissance Altar nbsp Orgel der Hornburger Kirche Beatae Mariae Virginis nbsp St Clemens KircheBurg Bearbeiten nbsp Burg Hornburg Hauptartikel Burg Hornburg Die Burg Hornburg gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt erhebt sich beherrschend uber den Ort Sie war Grenzburg des Bistums Halberstadt Es wird angenommen dass auf ihr 1005 Suitger geboren wurde der 1046 als Bischof von Bamberg Papst Clemens II wurde Erstmals wurde die Hornburg 1113 zerstort ein weiteres Mal durch Heinrich den Lowen 1179 1430 wurde die Burg ein drittes Mal zerstort Im 15 Jahrhundert wurde die Burg festungsartig ausgebaut Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg Angriffsziel kaiserlicher und schwedischer Truppen 1645 wurde sie vom schwedischen General Konigsmarck zerstort und diente danach als Steinbruch Nach seiner Zerstorung lag das Burggelande bis in die 1920er Jahre brach Danach wurde es teilweise auf den Grundmauern rekonstruiert Heute steht die Burg im Privatbesitz und kann nicht offentlich besichtigt werden Ehemalige Synagoge Bearbeiten Hauptartikel Hornburger Synagoge Unweit der Marienkirche am Damm stand hinter dem 1569 erbauten Renaissance Wohnhaus Nr 20 die barocke Hornburger Synagoge deren vollstandige Inneneinrichtung heute im Judischen Museum des Braunschweigischen Landesmuseums Hinter Aegidien besichtigt werden kann Das Wohnhaus selbst war von 1763 bis 1810 judische Schule 1766 in der zweiten Reihe errichtet galt die Synagoge als Beispiel eines speziell fur diesen Zweck errichteten Bauwerks eine Raritat im Norddeutschland des 18 Jahrhunderts Der kubische Fachwerkbau mit Mansardwalmdach war auf quadratischem Grundriss mit 9 Metern Seitenlange errichtet worden Auf der Westseite trug ein Anbau zwei separate Turen eine zum Vorraum der Mannersynagoge die andere Treppe der Frauen Empore Als direktes Vorbild gilt die durch Bankier Lehmann 1712 errichtete Synagoge zu Halberstadt eine der grossten und reichsten ihrer Zeit deren ausladendes Mansarddach die niedrigeren Hauser des judischen Viertels uberragte eine Forderung des Talmud Die Hornburger Synagoge erschien bis ins Detail als etwas schlichter gehaltene Verkleinerung dieses Gebaudes 1924 wurde das baufallige seit 1882 nicht mehr von einem Minjan Mindestzahl von zehn erwachsenen judischen Personen die eine Betgemeinde bilden genutzte Gebaude abgetragen Die Inneneinrichtung konnte durch das tatkraftige Wirken des Graphikers Ephraim Moses Lilien und des Kustos des Braunschweiger Landesmuseums Karl Steinacker 1924 geborgen werden und ist dort in der Abteilung Judisches Museum erhalten geblieben und ausgestellt Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Hauptwirtschaftszweige Hornburgs sind der Tourismus die Landwirtschaft und die papierverarbeitende Industrie Der Bahnhof Hornburg Kr Wolfenbuttel lag an der Bahnstrecke Wasserleben Borssum Diese Strecke ist stillgelegt Personlichkeiten BearbeitenClemens II 1005 1047 Papst von 1046 bis 1047 Hans von Randow 1572 halberstadtischer Amtshauptmann zu Hornburg und Zilly Anna Landmann 1597 war die letzte Frau die in Hornburg der Hexenverfolgung zum Opfer fiel Georg Wilhelm Wahnschaffe 1710 1791 preussischer Oberamtmann Braunschweig Luneburgischer Drost Wasserbauexperte Landesverbesserer und vielfacher Domanen und Rittergutsbesitzer ubernahm 1758 die Domane Hornburg Emma Goslar 1848 1923 Heimatdichterin und Vortragskunstlerin Wilhelm Rieke 1880 1967 Politiker und Mitglied des Landtages Claus Arnold 1919 2014 Kunstler Renate Thon 1949 Politikerin Bundnis 90 Die Grunen Jorg Kilian 1965 Germanist und Hochschullehrer nbsp Papst Clemens II nbsp Grabstein des Hans von Randow in der Hornburger KircheLiteratur BearbeitenErnst Andreas Friedrich Die Hornburg In Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 S 82 84 Eberhard Segner Geschichte der Stadt Hornburg Heckner Wolfenbuttel 1994 Hans Jurgen Derda Hornburg In Herbert Obenaus David Bankier Daniel Fraenkel Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Band 2 Wallstein Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 89244 753 5 S 884 888 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hornburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Hornburg Reisefuhrer Ortsgeschichte Stadt Hornburg Internetauftritt der Gemeinde Schladen WerlaEinzelnachweise Bearbeiten a b Zahlen Daten und Fakten aus der Gemeinde Schladen Werla Abgerufen am 17 Marz 2019 Satzung der Gemeinde Schladen Werla abgerufen am 23 September 2017 Regierungsbezirk Magdeburg Hrsg Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg 1928 ZDB ID 3766 7 S 201 Ergebnis der Ortsratswahl Hornburg 2016 auf der Webseite der Gemeinde Schladen Werla abgerufen am 2 Oktober 2016 Ergebnis Ortsratswahl 2021 Abgerufen am 13 Juli 2022 Ortsteile von Schladen Werla Beuchte Gielde mit Altenrode Isingerode Schladen Stadt Hornburg mit Tempelhof Wehre Werlaburgdorf Normdaten Geografikum GND 4025880 4 lobid OGND AKS VIAF 235899293 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadt Hornburg amp oldid 229593653