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Die evangelische Marienkirche im Ortsteil Stadt Hornburg der Gemeinde Schladen Werla ist eine nachgotische Hallenkirche im Landkreis Wolfenbuttel in Niedersachsen Sie gehort zur evangelischen Kirchengemeinde Hornburg Isingerode der Evangelisch lutherischen Landeskirche in Braunschweig und ist auch als Kirche Beatae Mariae Virginis Hornburg bekannt Marienkirche HornburgNordostansichtInnenansicht nach NordostChor mit AltarOrgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Marienkirche Hornburg wurde in den Jahren 1614 16 von dem Maurermeister Martin Eilenburg auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Vorgangerbaus errichtet moglicherweise in Zusammenarbeit mit Paul Francke der 1613 einen nicht realisierten Entwurf fur den Neubau ausgearbeitet hatte Das von der Kirche St Stephani in Osterwieck beeinflusste Bauwerk greift in seiner Raumform wie die gleichzeitigen Kirchenbauten in Wolfenbuttel und Buckeburg auf spatgotische Bauformen zuruck Das Bauwerk ist eine nachgotische dreischiffige Hallenkirche mit sechs Jochen Die Seitenschiffe schliessen gerade das Mittelschiff endet in einem Chorjoch mit Funfachtelschluss Im Westen steht ein querrechteckiger im Kern mittelalterlicher Westturm mit geschweifter Haube und oktogonaler Laterne der an den eisernen Ankern des Obergeschosses auf das Jahr 1616 datiert ist Aussen zeigt das Bauwerk schlichte zweibahnige Masswerkfenster Auf der Nordseite sind zwei Portale mit Zahnschnittfriesen Diamant und Perlstaben angeordnet auf der Sudseite zwei spatgotische Spitzbogenportale aus dem 16 Jahrhundert das westliche mit Stabwerk Die schlanken Strebepfeiler des Langhauses wurden im 19 Jahrhundert hinzugefugt die diagonalen Eckstrebepfeiler und diejenigen des Chorpolygons sind original Das weitraumige Innere zeigt den nachgotischen Charakter des Bauwerks besonders deutlich Es ist gekennzeichnet durch achteckige Pfeiler die kampferlos in die Schildbogen ubergehen und Kreuzgratgewolbe mit korbbogigen Gurten im Mittelschiff und spitzbogigen Gurten in den Seitenschiffen Nur das ostliche Mittelschiffsjoch und das um drei Stufen erhohte Chorjoch zeigen Rippengewolbe Unter der Empore des Ostjochs im Nordseitenschiff liegt die gratgewolbte Sakristei Ausstattung BearbeitenDie qualitatvolle Ausstattung aus der Zeit der Renaissance und des Barock ist harmonisch aufeinander abgestimmt Das Hauptstuck ist ein zweistockiges manieristisches Altarretabel mit Saulengliederung und reicher Ornamentik das 1617 gestiftet und 1660 gefasst wurde Es zeigt in der Predella ein Abendmahlsrelief und im Hauptgeschoss einen figurenreichen Kalvarienberg der von den Figuren Johannes des Evangelisten und des Apostels Andreas flankiert wird Im Aufsatz ist die Auferstehung nach Durers Grosser Passion und auf dem Gebalk und als Bekronung drei Figuren der Tugenden dargestellt Seitlich neben dem Altar sind 1660 gestiftete Altarschranken mit Kniebanken aufgestellt Vor der Westempore steht ein 1581 datierter Taufstein aus farbig gefasstem Sandstein Unter dem Baldachin des holzernen Deckels findet sich eine vollplastische Gruppe der Taufe Christi Die Kanzel mit Schalldeckel wurde 1616 gestiftet und zeigt Moses als Tragerfigur und am Korb Reliefs der Ehernen Schlange der Olbergszene der Verkundigung der Opferung Isaaks sowie musizierende Engel und die knienden Stifter vor dem Gekreuzigten Auf dem Schalldeckel sind Engel mit den Leidenswerkzeugen und der Auferstandene dargestellt Das architektonisch gegliederte Chorgestuhl und die Sudostempore stammen ebenso wie die Seitenteile der Empore im Sudschiff vom Anfang des 17 Jahrhunderts Der Mittelteil ist jedoch barock und mit Wappen und Statuetten der Tugenden 1666 datiert Die funf westlichen Brustungsfelder der Nordempore sind mit pilastergerahmten Darstellungen aus der Simson Geschichte versehen auf der Ostseite sind 18 Gemalde mit Szenen aus dem Leben Christi um 1700 angebracht Der reich mit Ranken und beweglichen 1 musizierenden Engeln verzierte neunteilige Orgelprospekt und die zugehorige Orgelempore auf palmenformigen Stutzen wurden 1707 vom Tischler Jurgen Frobose aus Hornburg geschaffen Der Prospekt beherbergte ursprunglich eine Orgel von Christoph Cuntzius Die heutige Orgel ist ein pneumatisches Werk von Carl Johann Heinrich Rover aus dem Jahr 1894 mit 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal das verandert erhalten ist Die mit einer lebensgrossen Figur des segnenden Christus bemalte Sakristeitur stammt aus dem 18 Jahrhundert Vom Vorgangeraltar ist ein grosses gemaltes Retabel aus dem Ende des 16 Jahrhunderts erhalten das in der Predella die Anbetung der Hirten und Konige im Hauptbild das Abendmahl und daruber das Jungste Gericht zeigt Ein sechzehnarmiger Kronleuchter aus Messing stammt von 1643 ein Wandleuchter am Kanzelpfeiler ist auf 1658 datiert Zum Gelaut gehort eine spatgotische Glocke mit drei Reliefs wohl aus dem 15 Jahrhundert Mehrere bedeutende Epitaphe und Grabmale sind weiter zu erwahnen Holzerne bemalte Epitaphe wurden geschaffen fur Familie Glander um 1600 fur den ersten lutherischen Pastor Heinrich Magius 1604 fur Elisabeth Furmanns 1604 fur Pastor Sebastian Wernecke 1619 fur die beiden Frauen des Johann Mercken Magdalena Schuster und Margaretha Alborg 1637 mit Kreuzigungsdarstellung von Daniel Lindenmeier aus Halberstadt stark beschadigt fur Pastor Andreas Corvinus 1646 von Wulf Ernst Lindenmeier Bildnisgrabsteine sind erhalten fur Ilse von Randau 1572 fur Hans von Randau 1572 und fur Johann von Lehate 1584 die beiden letzteren sind als Figuren mit Rustung nahezu vollplastisch gearbeitet Ein Kindergrabstein aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts ist schliesslich zu erwahnen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 756 758 Verena Friedrich Hornburg Marienkirche Peda Kunstfuhrer Nr 900 Passau 2014 Wolfgang Schuler Die Marienkirche in Hornburg Grosse Baudenkmaler Heft 326 3 Auflage Munchen Berlin 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Hornburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Hornburg Isingerode Beatae Mariae Virginis im Denkmalatlas Niedersachsen Bilder der Kirche in HornburgEinzelnachweise Bearbeiten Aufnahme der Orgel vom 4 November 2012 Abgerufen am 1 Mai 2018 Normdaten Geografikum GND 4319717 6 lobid OGND AKS VIAF 246684345 52 030626 10 605739 Koordinaten 52 1 50 3 N 10 36 20 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Hornburg amp oldid 237499545