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Dieser Artikel beschreibt die niederosterreichische Burg Liechtenstein fur die Burg der Fursten von Liechtenstein in Vaduz siehe Schloss Vaduz fur gleichnamige Burgruinen und ahnlich geschriebene Burgen siehe Liechtenstein Begriffsklarung und Lichtenstein Die Burg Liechtenstein ist eine Gipfelburg in Maria Enzersdorf im Bezirk Modling in Niederosterreich Sie steht auf einem Felsrucken in einer Seehohe von ca 300 m u A und wurde 1330 zum ersten Mal urkundlich erwahnt Das Haus Liechtenstein nach dem das von ihm begrundete Furstentum Liechtenstein benannt ist hat dort seinen Stammsitz LiechtensteinSudwestansicht der BurgSudwestansicht der BurgAlternativname n LichtensteinStaat OsterreichOrt Maria Enzersdorf Osterreich OsterreichEntstehungszeit um 1135Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand ErhaltenStandische Stellung Stammsitz der Familie LiechtensteinGeographische Lage 48 6 N 16 16 O 48 0925 16 27 300 Koordinaten 48 5 33 N 16 16 12 OHohenlage 300 m u A Burg Liechtenstein Niederosterreich Der Stammvater des Adelsgeschlechts begann um 1130 mit der Errichtung der Burg Im 13 Jahrhundert fiel sie an andere Familien 1683 wurde sie bei der Zweiten Wiener Turkenbelagerung grosstenteils zerstort Die Fursten von Liechtenstein kauften die Ruine 1808 zuruck und restaurierten sie im Stil der Neoromanik Seither ist sie im Besitz des Furstenhauses Liechtenstein Die Burganlage war Schauplatz in Film und Literatur und steht unter Denkmalschutz Listeneintrag 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Erbauungszeit 2 2 1 Hugo I von Liechtenstein 2 2 2 Die fruhe Burg 2 3 1367 bis 1808 2 4 Burg im Besitz der Familie Liechtenstein 2 5 Heutige Nutzung 3 Architektur 3 1 Befestigungen 3 2 Burggebaude 3 3 Torturm 3 4 Burgkapelle 3 5 Ehemaliger Wohnturm 3 6 Erschliessungsgang 3 7 Palas 3 7 1 Untergeschoss 3 7 2 Erstes Obergeschoss 3 7 3 Zweites Obergeschoss 3 7 4 Herrenstiege 3 8 Bergfried 4 Bauten der Liechtensteiner in der Umgebung 5 Rezeption 5 1 Film 5 2 Literatur 5 3 Sagen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLagebeschreibung BearbeitenDie Burg Liechtenstein steht sudlich von Maria Enzersdorf am Rande des ehemaligen Liechtensteinischen Landschaftsparks in etwa 300 m u A am Rande des Wienerwaldes im Naturpark Fohrenberge etwa 75 Meter uber dem Ortszentrum von Maria Enzersdorf Sie ist auf einem ausserst schmalen Felsrucken nordlich des Kalenderberges errichtet der in Ost West Richtung verlauft und aus dunklem jedoch hell verwitterndem Gutensteiner Kalk Reichenhaller Rauhwacke und Steinalmkalk besteht 2 3 Am Sudfusse des Burgberges in einer badenischen Konglomerat Rinne am Nordostrand des Gaadener Beckens 3 steht das in spaterer Zeit erbaute Schloss Liechtenstein 4 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Rauchkogel mit kunstlicher RuineAb dem 11 Jahrhundert lag auf dem Grossen Rauchkogel etwa 600 Meter nordwestlich und 20 Meter hoher als die heutige Anlage eine kleine Holzburg auf einem Erdhugel Dieser Hugel war von einem Wall sowie einem Graben umschlossen Nach 1100 wurde die Anlage von den Herren von Engilschalchesdorf heute Maria Enzersdorf ausgebaut 5 Erbauungszeit Bearbeiten Hugo I von Liechtenstein Bearbeiten Im Saalbuch des Stifts Klosterneuburg wird Hugo I in den Jahren 1120 1130 bis 1143 sechsmal als Zeuge genannt zudem einmal in jenem des Zisterzienserklosters Zwettl Unter dem Namen huc de lihtensteine tritt er dabei erstmals 1136 auf 6 Dreimal erscheint er als Ministeriale im Gefolge des Babenbergers Leopold IV der zunachst Markgraf von Osterreich und 1139 1141 auch Herzog von Bayern war Vermutlich ist er identisch mit dem 1114 und 1122 genannten Hugo von Leuisdorf Schloss Leesdorf liegt etwa 10 km sudlich der Burg Liechtenstein bei Baden und war vermutlich sein erstes babenbergisches Lehen Nahe dem historischen Zentrum von Baden liegt auch das Schloss Weikersdorf ein weiterer Besitz Hugos nach dem er ebenfalls einmal benannt wird Damit lasst sich die Errichtung der Burg Liechtenstein in die Jahre zwischen 1122 und 1136 als Hugo I sich zum ersten Mal nach ihr benannte datieren 7 Es handelte sich wohl zunachst nur um einen steinernen Wohnturm mit Burgkapelle der aber bereits im 12 Jahrhundert zu einer mehrgliedrigen Anlage ausgebaut wurde Hugo war einst als freier Gefolgsmann des Markgrafen Diepold III von Vohburg und Cham aus dem Hause der Diepoldinger Rapotonen nach Osterreich gekommen und von diesem mit dem Markt Petronell an der Donau zwischen Wien und Pressburg nahe der damaligen Grenze zum Konigreich Ungarn belehnt worden Dies geht aus einer Urkunde Konig Konrads III vom Mai 1142 hervor worin der Konig den Markt Petronell den ihm Diepold als koniglicher Lehnsnehmer zuvor zuruckgegeben hatte mit allem Zubehor nunmehr dem bisherigen Unterlehnsnehmer Hugo ohne Zunamen seinem Getreuen fidelis als freies Eigen ubertrug 8 Zu Petronell gehorte neben der Burg Petronell umfangreicher Grundbesitz der sich von der Donau bei Petronell bis zur Burg Rohrau an der Leitha im Suden erstreckte Petronell und Rohrau wurden im Hochmittelalter zu Hauptsitzen der Liechtensteiner Markgraf Diepold III besass neben Vohburg an der Donau auch die Mark Cham und die Mark Nabburg an der Grenze zu Bohmen und erweiterte dort seine Herrschaft durch Landesausbau im Egerland Ausserdem besass er Landereien im Chiemgau und im Herzogtum Schwaben 9 Es ist unbekannt aus welcher dieser Regionen Hugo stammte Jedenfalls machte ihn Diepold mit der Belehnung von Petronell zu seinem Dienstmann und vermutlich bald danach erhielt er auch die babenbergischen Lehen Leesdorf und Weikersdorf bei Baden und schliesslich das Gebiet um Maria Enzersdorf am Abhang des Wienerwaldes gegen das Wiener Becken 45 km westlich von Petronell wo er die Burg Liechtenstein erbaute Sein damit bewirkter Eintritt auch in die Dienstmannschaft der Babenberger und somit sein Ubertritt vom Edelfreien zum Ministerialen konnte durch die landesherrliche Genehmigung zum Bau der Burg Liechtenstein erkauft worden sein 10 Die nahe der alteren Burg auf dem Grossen Rauchkogel von Hugo errichtete neue Burg durfte daher auf Grund und Boden gebaut worden sein den Hugo von den Babenbergern zu Lehen erhalten hatte Die Burg Modling ganz in der Nahe der Burg Liechtenstein war einst ein wichtiger Stutzpunkt der Vohburger in Osterreich gewesen spatestens seit 1114 war sie aber im Besitz der Babenberger Hinter jenem Hugo von Modling der nur einmal um 1140 im Traditionsbuch von Klosterneuburg genannt wird verbirgt sich wohl ebenfalls der erste Liechtensteiner Zuletzt wird Hugo aber mit dem Namen Hugo von Petronell erwahnt da letzteres anders als die Burg Liechtenstein inzwischen kein Lehnsbesitz mehr war der ihn zum Vasallen machte sondern seit 1142 sein Eigenbesitz Markgraf Diepold III sein alter Gefahrte und Gonner starb 1146 im Jahr darauf heiratete seine Tochter den spateren Kaiser Friedrich Barbarossa Hugo starb 1156 Die fruhe Burg Bearbeiten Die Burg bestand anfangs lediglich aus einem steinernen Wohnturm mit anschliessender Burgkapelle Die romanische Kapelle und einige teilweise stark uberarbeitete Mauern der unteren Geschosse sind noch erhalten Die Burg wurde zunachst nach der hellen Farbung des Felsens lichter Stein Lichtenstein benannt Nach Errichtung der Burg benannte sich dieser Hugo nach ihr Hugo von Lichtenstein Somit gilt er als Stammvater des Hauses Liechtenstein dessen heutige Schreibweise erst spater aufkam Die Burg Liechtenstein war Teil eines Festungsgurtels aus mehreren Burganlagen der am Ostrand des Wienerwaldes der Thermenlinie verlief um Angriffe aus dem Osten abzuwehren Ausserdem war es Aufgabe der Burg die Strasse von Wien uber Heiligenkreuz ins Triestingtal zu uberwachen und zu schutzen Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Burg als haus ze Liechtenstain im Jahr 1330 Es ist jedoch nicht gesichert uberliefert ob die Burg damals noch im Besitz der Familie Liechtenstein war Heinrich von Liechtenstein erhielt am 14 Janner 1249 von Ottokar II von Bohmen die Herrschaft Nikolsburg als Lehen In der Folge verlagerten sich die Interessen der Familie Liechtenstein zunehmend nach Sudmahren und in den Grenzraum zwischen Ostarrichi Geschichte Niederosterreichs im Mittelalter und Sudmahren Ihre Stammburg Liechtenstein mit den Landereien sudlich von Wien Modling Weikersdorf Leesdorf sowie nahe der ungarischen Grenze an der Donau Petronell Rohrau verloren damit an Bedeutung 5 1367 bis 1808 Bearbeiten nbsp Kupferstich von Georg Matthaus Vischer aus dem Jahr 1672Ob die Liechtensteiner ihre Stammburg an ihren Landesfursten verloren oder verkauft haben ist nicht bekannt 1330 wird jedenfalls nur der Burggraf nicht der Burgherr selbst erwahnt Herzog Albrecht III durfte die Burg an die Herren von Walsee ubergeben haben 1267 wurde Ulrich de Pair als Verwalter der Burg genannt Die Ehe der Dietmut von Liechtenstein Rohrau mit Leutold von Stadeck konnte nach Dietmuts Tod 1295 zum Erbanfall der Herren von Stadeck 11 gefuhrt haben welche die Burg weiter ausgebaut haben Die Herren von Stadeck verpfandeten die Burg Liechtenstein und deren Guter 1384 an die Grafen Hermann und Wilhelm von Cilli Unter Herzog Albrecht IV wurde die Burg als erledigtes Lehen wieder landesfurstlich In seinem Auftrag besetzte der Soldnerfuhrer Jan Holuberzi die Burg heiratete die Witwe des ehemaligen Pflegers und ubernahm auch die Pflegschaft Um das Jahr 1480 wurde die Burg Liechtenstein durch das Heer des ungarischen Konigs Matthias Corvinus beschadigt 1494 verkaufte Maximilian I die Herrschaft Liechtenstein an die Bruder Sigmund und Heinrich Pruschenk ubergab sie jedoch schon sechs Jahre spater an den ehemaligen Innsbrucker Zeugmeister Bartholomaus Freisleben 1529 wurde die Burg erstmals durch osmanische Streifscharen im Zuge der ersten Wiener Turkenbelagerung erobert Das Lehen ging 1533 nach der Belagerung an Georg Freisleben unter der Bedingung die Burg wieder aufzubauen Bis 1558 war die Burg in seinem Besitz Der nachste Besitzer Andreas Freiherr von Pogl vereinigte die Herrschaft Liechtenstein mit seiner bisherigen Herrschaft Modling Aus einem Brief dieses Besitzers stammt eine Skizze der Burg Da das Poststuck mit dem 29 Dezember 1569 datiert ist ist es die wohl alteste bekannte Darstellung der Burg Sie zeigt die Wehrhaftigkeit nach dem Wiederaufbau und der Wiedergestaltung nach der Zerstorung durch die Osmanen im Jahr 1529 5 Die beiden Herrschaften Liechtenstein und Modling gelangten 1584 in den Besitz seines Schwagers Wilhelm von Hofkirchen 1592 kamen sie in die Pfandleihe von Graf Hans Khevenhuller Freiherrn zu Aichelberg Er ubergab die Burg und die anderen Guter in die Verwaltung von Georg Wiesing Dieser errichtete am Fusse des Burgberges einen Gutshof der auf dem Grundstuck des heutigen Schlosses Liechtenstein stand Die Burg selbst durfte damals bereits nicht mehr bewohnbar gewesen sein Beim Einfall der Siebenburgener Woiwoden unter der Fuhrung von Stefan Bocskay wurde die Burg abermals beschadigt Notdurftige Renovierungen konnten den weiteren Verfall nicht aufhalten 1613 gelangte die bisherige Pfandherrschaft in das freie Eigen der Familie Khevenhuller Trotz ihres ruinosen Zustandes wurde die Burg noch 1683 im Rahmen der zweiten Wiener Turkenbelagerung als wehrhafter Zufluchtsort bezeichnet Auf dem Stich von Georg Matthaus Vischer aus dem Jahr 1672 ist eine weitgehend intakte Burg dargestellt Die Osmanen zerstorten die Burg bei der zweiten Wiener Turkenbelagerung 1683 beinahe endgultig und hinterliessen eine Ruine 1684 erwarb die Familie von Waffenberg die Ruine samt Herrschaft 1777 gelangte sie in den Besitz von Josef von Penkler Er fuhrte erste Sicherungsmassnahmen durch und liess das Objekt 1779 durch Treppen und Gange zuganglich machen 1799 11 gelangte die Ruine in den Besitz von Stanislaus Furst von Poniatowski einem Neffen des letzten polnischen Konigs Stanislaus II August Poniatowski 5 Burg im Besitz der Familie Liechtenstein Bearbeiten nbsp Nordansicht der BurgDas Haus Liechtenstein hatte im fruhen 17 Jahrhundert die Reichsfurstenwurde erlangt Im fruhen 18 Jahrhundert gelang ihm der Erwerb zweier reichsunmittelbarer Territorien der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Schellenberg die fortan als Furstentum Liechtenstein ein eigenstandiges Herrschaftsgebiet bildeten 1808 kaufte Furst Johann I von und zu Liechtenstein den Stammsitz seiner Vorfahren und die Burg Modling inklusive Herrschaften Er errichtete in den Jahren 1820 bis 1821 unterhalb der Burg das heute als Seniorenresidenz genutzte Schloss In den darauffolgenden Jahren liess er den Landschaftspark rings um die Ruine als romantischen Landschaftsgarten ausgestalten und baute mehrere kunstliche Ruinen 1808 bis 1816 wurden erste Restaurierungsmassnahmen durch den Architekten Joseph Hardtmuth vorgenommen So wurden ein Rittersaal und ein Burgverlies eingebaut Ausserdem wurde die Kapelle wieder benutzbar gemacht Nachdem Furstin Franziska und Furst Johann II von Liechtenstein bereits die 1870 erworbene Burg Wartenstein historistisch hatten restaurieren lassen wurden 1884 die Bauarbeiten auch auf Liechtenstein wieder aufgenommen und dem Wiener Architekten Carl Gangolf Kayser der gleichzeitig die Burg Kreuzenstein im Auftrag des Grafen Johann Nepomuk Wilczek aufbaute anvertraut Kayser fuhrte die Restaurierungsarbeiten unter grosstmoglicher Schonung der erhaltenen Bauteile aus und schenkte der Wahrung der inneren Raumgliederung besonderes Augenmerk Von ihm stammt auch eine exakte Beschreibung der vorhandenen Bauelemente und Raume also der historischen Elemente Inmitten dieser Arbeiten verstarb Kayser 1885 Mit der Fortsetzung wurde wie auf Burg Kreuzenstein der Architekt Humbert Walcher Ritter von Moltheim betraut Die Restaurierung wurde ab 1899 unter Beiziehung Egon Rheinbergers fur die Innengestaltung 1903 vollendet Man versuchte zwar mit umfangreichen Bauarbeiten der Burg wieder ihr mittelalterliches Aussehen zu geben doch veranderte man die Raumanordnung und die Geschosshohen Der Bergfried wurde ab dem zweiten Stock vollig neu gestaltet und im Stil des Historismus ausgebaut Der ursprungliche Turm war deutlich niedriger Neben ihm legte man ein modernes Treppenhaus an Die alte Pankratiuskapelle die noch grossteils erhalten war wurde instand gesetzt Bei der Restaurierung wurden zahlreiche mittelalterliche und fruhneuzeitliche Spolien und Figuren aus dem Besitz der Familie Liechtenstein sowie von der Burg Kreuzenstein verwendet 12 Trotz der umfangreichen Investitionen war die Burg Liechtenstein ahnlich wie Kreuzenstein nicht mehr fur Wohnzwecke vorgesehen sondern als bauliche Dokumentation des Mittelalters bestimmt 1945 lag die Burg in der Hauptkampflinie des Zweiten Weltkrieges und wurde dabei und in der Zeit der sowjetischen Besatzung schwer beschadigt Die Inneneinrichtung und das Archiv wurden geplundert und beschadigt Spater wurde sie den Pfadfindern ubergeben die sich um die Restaurierung kummerten und darin ein Jugendzentrum einrichteten 5 11 Die Anlage die die Stilrichtungen Romanik und Historismus vereint wurde in den Jahren 1949 bis 1953 restauriert Von 1960 bis 2007 wurde die Burg von der Marktgemeinde Maria Enzersdorf verwaltet und als Heimstatte der Maria Enzersdorfer Pfadfinder und ab 1995 als Weinbaumuseum genutzt Da die Renovierung der Burg fur die Gemeinde Maria Enzersdorf nicht finanzierbar war wurde der Pachtvertrag 2007 gelost 5 11 Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Heutige Ansicht der BurgDie Burg war von 2007 bis 2009 wegen Baumangeln aus Sicherheitsgrunden gesperrt In den Jahren 2008 und 2009 wurde sie renoviert und erhielt ein neues Dach 13 Die Burg ist seit dem Fruhjahr 2010 wieder offentlich zuganglich 14 Von 1983 bis 2012 fanden alljahrlich im Burghof ab 2007 an der westlichen Burgmauer die unter Leitung von Elfriede Ott veranstalteten Nestroy Festspiele statt Verwaltet wird die Burg seit 2007 durch den Guts und Forstbetrieb Wilfersdorf der Stiftung Furst Liechtenstein Es werden zwischen Marz und Oktober taglich Fuhrungen angeboten 15 Architektur Bearbeiten nbsp Grundriss der Burganlage auf Hohe des ersten ObergeschossesDie Burg Liechtenstein ist eine weithin sichtbare hoch aufragende romanische Gipfelburg die bis ins 17 Jahrhundert mehrfach verandert und erweitert wurde Nach der Zerstorung grosser Teile der Anlage wurde die Burg ab dem 19 Jahrhundert unter Einbeziehung der mittelalterlichen Reste rekonstruiert und erweitert An der Sudostseite schliesst ein langgestreckter ummauerter Burghof an die Kernburg an 16 Befestigungen Bearbeiten nbsp Teil der BefestigungsanlagenIm Suden unterhalb des Felssporns erstreckt sich uber die ganze Lange der Burg ein langer annahernd rechteckiger Burghof mit Umfassungsmauern Die aussere Ringmauer weist einen innen verlaufenden bzw an der Westseite vorkragenden Wehrgang auf Diese Mauer wurde im 14 sowie im 16 Jahrhundert nachtraglich verstarkt bzw doubliert Dabei wurden teilweise Zinnen Schlussel und Schlitzscharten sowie Wehrnasen geschaffen Um 1900 wurde diese Wehrmauer zum Teil wieder aufgebaut bzw rekonstruiert Der ostliche Teil eines Rondells aus dem 16 Jahrhundert im Suden wurde um 1900 erneuert An der Westseite befindet sich der ehemalige Zugang zur Burg ein gotisches Spitzbogenportal aus dem 15 mit einem vorkragenden Wehrgang aus dem 16 Jahrhundert Ein annahernd rechteckiger zweiter Torbau an der Ostseite der Burg stammt grossteils aus dem 15 und 16 Jahrhundert Die Portale sind spitzbogenformig die Tordurchfahrt ist tonnengewolbt Das Torgebaude wurde um 1900 rekonstruiert Im Burghof steht ein ehemaliger Grenzstein mit der Jahreszahl 1669 Ostlich der Burg wurde um 1900 eine Art Vorwerk errichtet das heutige Zugangsportal Es wurde in der Gestaltung dem Bering im Osten angeglichen An der Befestigungsmauer sind Maschikuli und Ecktreppenerker zum Wehrgang angebaut 17 Burggebaude Bearbeiten Das Burggebaude besteht aus romanischem Quadermauerwerk das im 19 Jahrhundert stark uberarbeitet teilweise ausgewechselt oder uberputzt wurde Manche mittelalterlichen Architekturteile wurden ubergangen bzw erganzt Dabei wurden neue Portal und Fensterausbruche geschaffen Das dreigeschossige Burggebaude ist eine machtige langgestreckte und hochaufragende kompakte Anlage die in Hohe Breite und Dachform auf die Topografie und die Felsform Bezug nimmt An der Westspitze schliesst der Bergfried an das Burggebaude an an der Ostseite eine Art Torturm Die abwechslungsreich gestaltete Silhouette ist durch die um 1900 in der Dachzone als eigene Baukorper definierten Bauteile bestimmt die Sudostseite der Kapellentrakt im Osten sowie der Palas bzw Wohnturmbereich Sie sind jeweils durch ein Schopfwalmdach aus der Zeit um 1900 von den anderen Bauteilen abgesetzt Die Fenster sind im Verhaltnis zur Grossflachigkeit der Fassade relativ klein und sparsam in Form von Schlitzscharten Zwillingsfenstern oder mit abschliessendem Rundbogenfries ausgefuhrt Der Palas ist durch einen massigen in Arkaden geoffneten Runderker der auf machtigen figuralen Konsolen unter der Traufe ruht akzentuiert Den Ubergang zwischen Palas und Bergfried bildet ein unregelmassig dreiseitiger Bau der durch einen vorkragenden Zinnenkranz abgesetzt ist In diesem Bereich der sudlichen Fassade gibt es einen Aborterker Die Nordwestseite ist von Vor und Rucksprungen der Fassade und verschieden gestalteten Fensteroffnungen Fensterformen sowie Giebeln gepragt 17 Torturm Bearbeiten An der schmalen Nordostseite schliesst ein hoch aufragender annahernd quadratischer Torturm mit steinernem Pyramidenhelm der von einem Steinkreuz bekront wird an das Burggebaude an Er ist der niedrigeren romanischen Kapelle im Nordwesten vorgestellt und uberbaut diese im Apsisbereich Im unteren Bereich ist das Mauerwerk romanisch und weist tiefe rundbogige Schlitzfenster auf Der frei aufragende Bereich entstand um 1900 und hat Zwillingsfenster sowie vier figurliche romanisierende Reliefs Seitlich des Torturmes befindet sich ein niedrigerer Torbau unter einem Halbwalmdach Das Rundbogenportal des ehemaligen Hocheinstiegs weist einen eisenbeschlagenen Torflugel aus dem Mittelalter auf Uber eine um 1900 errichtete lange Treppenanlage ist der Torturm erreichbar Im Inneren fuhrt sie zur Kapelle Heute bildet diese Toranlage mit einer Holzdecke sowie spatmittelalterlichen Unterzugen und Zwillingsfenstern eine Art Vorhalle fur die Kapelle Durch ein Rundbogenportal gelangt man in den schmalen nordostlichen Erschliessungsgang der fruher ein Wehrgang war Im obersten Geschoss ist der Torturm als Loggia gestaltet Im Untergeschoss in das man durch einen Zugang rechts neben dem Torturm gelangt befindet sich ein ehemaliger Torzwinger in den man durch ein schmales um 1900 entstandenes Rundbogenportal gelangt Der Zwinger erhielt ebenfalls um 1900 ein Segmentbogentonnengewolbe 18 Burgkapelle Bearbeiten nbsp Aussenansicht der KapelleDie Burgkapelle ist dem heiligen Pankratius geweiht sie schliesst ostlich an den Wohnturm an 19 Ursprunglich stand die Kapelle an drei Seiten frei Im Bereich der Apsis war sie bis etwa 1220 vom Chorturm uberbaut Sie ist ein langsrechteckiger romanischer Saalbau der zwischen 1170 und 1180 errichtet wurde Die Halbkreisapsis ist eingezogen und durch Halbsaulen mit Wurfelkapitellen sowie einen kraftigen Rundbogenfries und einen Zahnschnittfries gegliedert Die Architekturdetails wurden teilweise am Ende des 19 Jahrhunderts stark uberarbeitet bzw erneuert An der Sudseite sind zwei schmale Rundbogenfenster in einer Trichterlaibung An der Nordseite der Kapelle befindet sich ein Rechteckportal in Rundbogenrahmung mit Viertelsaulen und Wurfelkapitellen 19 Das Bandrippengewolbe der Kapelle ruht in den Ecken des Saalraumes auf Halbsaulen mit Wurfelkapitellen Ein rundbogiger Triumphbogen mit Viertelsaulen und einem Rundwulst trennt den Saalraum von der um eine Stufe erhohten Apsis Die ehemalige Empore im Westen der Kapelle ist durch eine rundbogige Offnung vom ehemaligen Wohnturm aus begehbar Ihre geschnitzte Holzbrustung aus dem 14 Jahrhundert stammt aus Italien 19 Die Ausstattung besteht aus einem steinernen Altar sowie einem Kalkstein Relief an der Westwand der Kapelle das den Schmerzensmann darstellt Das Relief ist im Stil der Venezianischen Gotik ausgefuhrt und stammt aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts 19 Ehemaliger Wohnturm Bearbeiten Der ehemalige Wohnturm wurde zwischen 1170 und 1180 errichtet Er schliesst im Westen an die Burgkapelle an und ist seit den Umbauarbeiten im 19 Jahrhundert nicht mehr als eigenstandiger Teil der Burganlage erkennbar Der dreigeschossige Gebaudeteil hat einen rechteckigen Grundriss und Schlitzfenster Das romanische Mauerwerk der Zisterne im Untergeschoss wurde grossteils nicht uberarbeitet im ersten Obergeschoss verschwanden die originalen Mauern hinter den um 1900 eingezogenen Zwischenwanden 19 Erschliessungsgang Bearbeiten Der ehemalige schmale lange dreigeschossige Wehrgang der heutige Erschliessungsgang verbindet nordseitig den Palas in der gesamten Lange auf allen Geschossebenen Durch eine schmale Treppe sind die Gange in den Geschossen miteinander verbunden Im ersten Obergeschoss ist der Erschliessungsgang durch zwei um 1900 eingebaute Rundbogenportale in zwei Abschnitte unterteilt im zweiten Obergeschoss hangt ein qualitatsvolles Marmorrelief des heiligen Hieronymus vom ersten Viertel des 15 Jahrhunderts aus Salzburg Der Wehrgang weist auf Hohe des Untergeschosses Schlitzscharten auf 19 Palas Bearbeiten Untergeschoss Bearbeiten Das Untergeschoss des Palas ist teilweise in den Felsen gebaut Der Zugang erfolgt durch ein um 1900 angelegtes Rundbogenportal seitlich des Torturmes Die ehemalige Kuche ist ein niedrigerer rechteckiger Raum der durch eingestellte Rundbogenwande uber massiven Basen dreigeteilt ist die westliche Rundbogenwand ist mittelalterlich Die beiden ostlichen Wande wurden nach dem Vorbild der mittelalterlichen Zwischenwand eingezogen und beide Abschnitte mit Langstonnengewolben versehen Der unregelmassig dreiseitig geschlossene Teil der ehemalige Aussenbereich hat eine mittelalterliche Holzbalkendecke und einen gemauerten Kamin 20 Erstes Obergeschoss Bearbeiten Der rechteckige Knappensaal wurde durch zwei Rundbogen auf einer neuromanischen Mittelsaule zum ehemaligen Wehrgang hin geoffnet und tragt ein ornamental figural beschnitztes Holztonnengewolbe vom Ende des 19 Jahrhunderts mit geringen Resten von Malerei das auf vermutlich mittelalterlichen Steinkonsolen ruht Im Knappensaal befindet sich ein Relief des heiligen Georg im Stil der Venezianischen Gotik aus dem 15 Jahrhundert 20 Der Saal ist ein querrechteckiger durch Zwillingsfenster belichteter Raum mit Holzbalkendecke aus den Jahren um 1900 Im Westen schliesst sich die Kemenate an ein kleiner Raum mit unregelmassigem Grundriss Der Kamin ist teilweise mittelalterlich und wurde um 1900 erganzt Von der Kemenate aus gelangt man zum Aborterker 20 Zweites Obergeschoss Bearbeiten Alle ehemaligen Wohnraume tragen Holztramdecken die teilweise mit Schnitzdekor versehen sind Sie wurden unter Verwendung mittelalterlicher Teile um 1900 wiederhergestellt In diesem Stockwerk befinden sich zahlreiche oberitalienische Reliefs aus der Zeit vom 13 bis zum 15 Jahrhundert unter anderem die Darstellung einer Thronenden Madonna die vermutlich aus der Toskana stammt Ausserdem gibt es zwei Marmorreliefs mit den Heiligen Pantaleon und Erzengel Michael Auf zwei Rundreliefs sind zwei Greifvogeldarstellungen zu sehen 20 Herrenstiege Bearbeiten Die um 1900 geschaffene Herrenstiege ist eine reprasentative dreilaufige Pfeilerstiege im Westen zwischen dem Palas und dem Bergfried uber einem unregelmassigen funfeckigen Grundriss Sie hat einen offenen Mittelschacht und eine hohe Steinbrustung mit steinernem Handlauf Das Stiegenhaus ist platzlgewolbt Die reliefierten Kapitelle und die Konsole wurden teilweise wiederverwendet und um 1900 erganzt Sie stammen teilweise aus Italien 20 Bergfried Bearbeiten nbsp Detailansicht des BergfriedsDer Bergfried stand ursprunglich frei und im Verband mit dem Bering Der funfgeschossige Turm hat einen rechteckigen Grundriss Die untersten beiden Stockwerke sind aus romanischem Quadermauerwerk mit Schlitzfenstern aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Die hoher gelegenen Geschosse haben neuromanische Zwillingsfenster Der Bergfried wurde um 1900 hochaufragend und im oberen Bereich differenziert und markant gestaltet und mit einem Keildach uberbaut Im obersten Stockwerk hat er einen vorkragenden Aussengang auf Konsolen und einen Eckrunderker dem im Sudwesten ein niedrigerer schmaler in der Kernsubstanz romanischer und um 1900 wieder errichteter Vorbau vorgelagert ist und der in fruherer Zeit als Fluchtgang verwendet wurde 21 Im Untergeschoss und im ersten Obergeschoss ist das erste Ziegelmuseum Niederosterreichs untergebracht Im sogenannten Roten Kaminzimmer im zweiten Obergeschoss befinden sich ein steinerner Kamin sowie norditalienische Lowenfiguren aus dem 13 Jahrhundert Ein gotisches Relief der heiligen Agnes auf dem Abzug wurde in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts in Norditalien geschaffen Eine um 1900 eingestellte gewendelte und beschnitzte Holztreppe fuhrt zum dritten Obergeschoss mit dem Turmzimmer mit einer Holztramdecke die auf steinernen Konsolen aus dem 14 oder 15 Jahrhundert ruht Im Raum steht ein massiver Steinkamin Uber eine seitlich gelegene Wendeltreppe gelangt man in die Turmstube im vierten Obergeschoss mit einer Holzbalkendecke mit Resten von Malereien und einem uberkuppelten Runderkervorbau Auch im vierten Obergeschoss steht ein steinerner Kamin 21 Bauten der Liechtensteiner in der Umgebung Bearbeiten nbsp Burg und Schloss Liechtenstein Bildmitte andere kunstliche Ruinen und historisierende Bauten bei Maria Enzersdorf und Modling um 1872 Aufnahmeblatt der Landesaufnahme Unter Furst Johann I von Liechtenstein wurde 1820 21 das sudlich gegenuber der damals noch unrestaurierten Burg Liechtenstein stehende Schloss Liechtenstein als Sommerresidenz erbaut Zuvor befand sich an dessen Stelle ein Gutshof der 1683 zerstort und ab 1686 wieder aufgebaut wurde Im 19 Jahrhundert entstand aus der Anlage ein mehrflugeliges Schloss In den Jahren 1808 1810 wurden fur die damalige Zeit ubliche kunstliche Ruinen Staffagebauten und Burgnachbauten errichtet 22 wodurch ein zusammenhangender erster Englischer Landschaftspark Osterreichs vom Kalenderberg od auch Liechtenstein genannt bis nach Sparbach entstand 23 Foto Baujahr Name Standort Beschreibungja nbsp nbsp nbsp Kohlerhaus nbsp BDA 108176 Naturpark Sparbach Standortja nbsp nbsp nbsp Dianatempel nbsp BDA 108174 Naturpark Sparbach Standortja nbsp nbsp nbsp 1810 11 Schwarzer Turm nbsp BDA 101777Objekt ID 118121 Schwarzer Turm 1 Standort anstelle eines ehemaligen Wachturmes urkundlich 1596 der Burg Modling erbautja nbsp nbsp nbsp ca 1818 19 Pfefferbuchsel nbsp BDA 109420Objekt ID 127044 Standort eine kunstliche Ruine einer Kapelleja nbsp nbsp nbsp um 1807 Augenglaser nbsp BDA 101776Objekt ID 118120 Standort eine Wand mit zwei Spitzbogenfensteroffnungenja nbsp nbsp nbsp 1810 11 Amphitheater Kolosseum nbsp BDA 91648Objekt ID 106455 sudostlich der Burg Liechtenstein in Maria EnzersdorfStandort als romische Ruine mit 16 Bogen mit massiven Pfeilern kombiniert mit dorischen Saulen erbautja nbsp nbsp nbsp Ruine Rauchkogel nbsp Rauchkogel Maria EnzersdorfStandort ein Rundturm aus Bruchsteinmauerwerkja nbsp nbsp nbsp um 1826 Romerwand nbsp BDA 69966Objekt ID 83064 in Hinterbruhl auf dem HalterkogelStandort Mauerfragment mit Bogenoffnungenja nbsp nbsp nbsp 1813 Husarentempel nbsp BDA 72368Objekt ID 85597 auf dem kleinen Anninger Standort Hauptartikel Husarentempelf1 nbsp Phonixburg auch Zerstorte Troja zerstortan Stelle einer angeblichen Burg Pfennigstein ein Stuck nordlich des Husarentempels auf dem Phonixberg einem Ausleger des Kleinen Anningers Heute steht ein Gipfelkreuz Phonixkreuz an dessen Stelle 24 Aber auch in der weiteren Umgebung entstanden Bauten die Ruine Turkensturz bei Seebenstein Rezeption BearbeitenFilm Bearbeiten Die Burg Liechtenstein sowie auch die Burg Kreuzenstein und die Votivkirche in Wien waren Drehorte fur die Verfilmung des historischen Romans von Ken Follett der 1989 unter dem Titel The Pillars of the Earth erschien Buch und Film spielen im 12 Jahrhundert in England Der Bau einer riesigen gotischen Kathedrale im fiktiven Ort Kingsbridge steht im Mittelpunkt der Handlung In der 2009 erschienenen Verfilmung des Romans standen unter anderem Donald Sutherland und Ian McShane vor der Kamera 25 Auch der Fortsetzungsteil Die Tore der Welt aus dem Jahr 2015 wurde teilweise auf Burg Liechtenstein gedreht 26 Im Stummfilm Beethoven von Hans Otto Lowenstein aus dem Jahre 1927 erscheint die Burg mehrmals im Hintergrund bei Spaziergangen Beethovens Fur den Film Die drei Musketiere aus dem Jahr 1993 wurde neben der Burg Kreuzenstein Wien und der Seegrotte Hinterbruhl auch die Burg Liechtenstein als Drehort verwendet 26 Literatur Bearbeiten Josef Alois Gleich schrieb zwischen 1790 und 1820 zahlreiche Romane mit Ritter Rauber und Schauergeschichten die sich grossteils rund um Wien zutrugen Die Beliebtheit seiner Romane war dem Kaiser Franz II nicht geheuer und er liess die Zensur dieser Bucher verscharfen und ab 1810 den Verkauf der Bucher teilweise verbieten Laut dem Badener Heimatforscher Gustav Calliano fuhrte die aufreizende Lecture der Schaudergeschichten dazu dass die gemutlichen Altwiener sich erstmals mobilisierten und aus ihren dumpfen Stadtwohnungen zu den Ruinen von Greifenstein Merkenstein und auch Liechtenstein aufmachten Die Stadtmenschen wollten die Orte personlich entdecken an denen die Verbrechen in den Romanen begangen wurden oder sich edle Burgfrauleins in den Tod sturzten Der Besuch der Orte fuhrte bei den Wienern auch zur Entdeckung der Schonheit der Landschaft 27 Sagen Bearbeiten Einer Sage zufolge soll es in hellen Vollmondnachten auf der Burg Liechtenstein lebendig geworden sein Scheue Bergmannchen die sich sonst tief im Inneren des Berges aufhielten kamen in jenen Nachten aus dem Berg heraus und trieben allerlei Unfug Eines Abends verirrte sich ein Madchen das beim Beerenlesen die Zeit vergessen hatte auf die Burg und uberraschte die scheuen Wesen Die Mannchen verschwanden beim Anblick des Madchens blitzschnell im Inneren des Berges Zuruck blieb ein winselnder Hund der Bergmannchen Nach dem ersten Schock wollte das Madchen den Hund streicheln dieser verwandelte sich jedoch in Stein Johann I von Liechtenstein liess 1827 auf dem Hundskogel eine zwolfeckige Aussichtswarte errichten Auf dieser befand sich ein auf einer Kugel sitzender Hund aus Stein Nach dem Abbruch der Warte 1848 wurde der Hund nach Maria Enzersdorf gebracht wo er heute noch mit blinden Augen den Wanderern entgegenstarrt 28 29 Auch zur Namensherkunft der Burg gibt es drei Sagen Die eine besagt dass der Burgherr von Arenstein mit seiner Nichte Anna von Wagau auf der Feste Enzersdorf bei Modling lebte Eines Abends erschien ein Burggeist als Zwerg und uberreichte dem Burgherren einen leuchtenden Edelstein mit der Weisung diesen an der hochsten Zinne des Bergfriedes einzubauen Laut den Worten des Zwerges wird bald Jubel in diesen Hallen sein Schon wenige Tage spater begehrte ein edler Ritter Einlass auf der Burg Es war Otto von Liechtenstein aus der Steiermark Dieser Ritter warb um Annas Gunst und die beiden heirateten schliesslich Mitten im Feste offnete sich plotzlich die Saalture und ein Heer von Zwergen kam herein und spielte Musik und tanzte Als sie wieder verschwanden erlosch auch das Leuchten des Steins auf der Zinne da ja der Herr des Hauses selbst der lichte Stein war 30 In einer anderen Sage wurde eines Tages beim Graben nach einem Schatz ein grosser leuchtender Stein gefunden Dessen Funkeln war heller als das von Mond und Sternen so hell wie das Licht der Sonne Viele Menschen stritten sich um den Stein bis ein reicher Mann ihn um eine grosse Summe kaufte So kam der Finder zu grossem Reichtum und errichtete uber dem Fundort eine machtige Burg und nannte sie Liechtenstein 31 nbsp Kunstliche Ruine aus dem 19 Jahrhundert auf dem RauchkogelAuch eine dritte Sage befasst sich mit der Entstehungsgeschichte der Burg Liechtenstein In lang vergangener Zeit stand auf dem Rauchkogel eine Burg Damals war Osterreich mit Ungarn im Krieg Deshalb befand sich unterhalb der Burg ein Lager Einer der Ritter in dem Lager verstand sich mit der Tochter des Burgherren gut dieser wollte aber nichts von der Liebe der beiden wissen Aus diesem Grund trafen sich das Burgfraulein und der Ritter heimlich wenn der Vater auf der Jagd war Ein kleines Feuer am Auslug war ein Zeichen fur den Ritter dass er zur Burg hinaufgehen konnte Eines Tages wurden die beiden jedoch von einer Bettlerin verraten und der Burgherr lauerte den beiden auf und warf den Ritter uber die Mauer Die Tochter des Burgherren wollte ihren Vater davon abhalten kam dabei jedoch dem Feuer zu nahe und verbrannte in einem hellen Feuer Auch der Rest der Burg entzundete sich durch das Feuer und es blieb lediglich eine schwarze Rauchsaule Ein schwarzer Hund umschlich von da an die Brandruine und in der Nacht horte man lautes Wimmern und Klagen Der junge Ritter uberlebte den Sturz jedoch und errichtete auf dem gegenuberliegenden Berg eine Burg In ein Fenster von dem man zum Rauchkogel blicken konnte stellte er ein Kruzifix vor dem Tag und Nacht Kerzen brannten Seine Burg nannte er Liechtenstein Mit seinem Tod horte auch auf dem Rauchkogel der Spuk auf 32 Siehe auch BearbeitenListe von Bauten der Liechtensteiner in der Kulturlandschaft Lednice ValticeLiteratur BearbeitenMarktgemeinde Maria Enzersdorf Fuhrer durch die Burg Liechtenstein Maria Enzersdorf 1982 Franz Skribany Feste Liechtenstein kurzgefasste Darstellung ihrer baulichen Entstehung und wechselvollen Schicksale von den ersten geschichtlichen Nachweisen bis in die jungste Gegenwart samt Beschreibung des Burginnern sowie ihrer wichtigsten Einrichtungen u Kunstschatze 3 Auflage Verlag Gschmeidler Modling 1924 Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Verlag Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1308 1311 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Liechtenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Burg Liechtenstein Evelin Oberhammer Liechtenstein Burg und Herrschaft In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Burg Liechtenstein In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag uber Burg Liechtenstein auf Burgenwelt Felix Rosche Die Burg am Stadtrand In Arbeiter Zeitung Wien 15 Oktober 1957 S 7 beautifulcastles deEinzelnachweise Bearbeiten Niederosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF CSV Bundesdenkmalamt Stand 23 Janner 2019 Benno Plochinger Die Ergebnisse der geologischen Neuaufnahme des Anninger Gebietes Niederosterreich In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 122 1979 S 432 zobodat at PDF 4 3 MB a b Geologische Bundesanstalt Darstellungsdienst Kartographisches Modell 1 50 000 Geologie Memento des Originals vom 2 August 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geologie ac at Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1308 a b c d e f Burg Liechtenstein In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 abgerufen am 11 Juli 2019 Geschichte des furstlichen Hauses Liechtenstein von Jakob v Falke S 16 ff Der Erbauer der Burg Hugo von Liechtenstein Website der Burg Liechtenstein Der Erbauer der Burg Hugo von Liechtenstein Website der Burg Liechtenstein Geschichte der Familie der Diepoldinger auf GenMa Der Erbauer der Burg Hugo von Liechtenstein Website der Burg Liechtenstein a b c d Zeittafel der Burg Liechtenstein abgerufen am 11 Juli 2019 Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1308f Gut Wilfersdorf Memento des Originals vom 13 Juli 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sfl li Evelin Oberhammer Liechtenstein Burg und Herrschaft In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein abgerufen am 11 Juli 2019 Offizielle Website Offnungszeiten abgerufen am 11 Juli 2019 Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1308 und 1310 a b Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1309 Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1309 f a b c d e f Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1310 a b c d e Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1310 f a b Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1311 Peter Aichinger Rosenberger Bearb Christian Benedik Beitrage Bundesdenkmalamt Hrsg Niederosterreich sudlich der Donau Teil 2 M bis Z Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 365 8 S 1494 1495 die Burg In Burg Liechtenstein 2019 abgerufen am 3 September 2019 Bauwerke auf dem Anninger in anninger heimat eu abgerufen am 11 Marz 2020 Die Saulen der Erde als internationaler Filmevent mit ORF Beteiligung in ORF Kundendienst abgerufen am 24 Marz 2019 a b Angelika Marton Karin Tauner 31 internationale Filmhits und Blockbuster die in Osterreich gedreht wurden auf tv media at veroffentlicht am 16 Janner 2019 abgerufen am 24 Marz 2019 Johannes Sachslehner Robert Bouchal Sagenhafter Wienerwald Mythen Schicksale Mysterien Wien 2007 Pichler Verlag ISBN 978 3 85431 436 3 S 31 f Johannes Sachslehner Robert Bouchal Sagenhafter Wienerwald Mythen Schicksale Mysterien Wien 2007 Pichler Verlag ISBN 978 3 85431 436 3 S 37 Die Bergmanderln auf dem Liechtenstein in moedlingkleinestadtganzgross at abgerufen am 11 Juli 2019 Wie die Feste Liechtenstein zu ihrem Namen kam I in moedlingkleinestadtganzgross at abgerufen am 11 Juli 2019 Wie die Burg Liechtenstein zu ihrem Namen kam II in moedlingkleinestadtganzgross at abgerufen am 11 Juli 2019 Der Lagerstein am Rauchkogel bei Enzersdorf III in moedlingkleinestadtganzgross at abgerufen am 11 Juli 2019 Burgen und Schlosser im Industrieviertel Schloss Achau Schloss Altkettenhof Burgruine Arnstein Schloss Braiten Schloss Brunn Schloss Deutsch Altenburg Ruine Dunkelstein Schloss Ebenfurth Schloss Ebergassing Schloss Ebreichsdorf Schloss Eichbuchl Burgruine Emmerberg Burg Feistritz am Wechsel Schloss Fischau Schloss Frohsdorf Franzensburg Schloss Gaaden Schloss Gainfarn Schloss Gloggnitz Burg Grimmenstein Deutschordensschloss Gumpoldskirchen Burgruine Gutenstein Burgruine Hainburg Burgruine Hernstein Schloss Hernstein Ruine Hohlturm Schloss Hoyos Schloss Hunyadi Burgruine Johannstein Burgruine Kammerstein Schloss Katzelsdorf Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt Burgruine Klamm Wasserschloss Kottingbrunn Burg Kranichberg Schloss Krumbach Schloss Lanzendorf Burg Lanzenkirchen Schlosser von Laxenburg Schloss Leesdorf Burg Liechtenstein Schloss Liechtenstein Schloss Linsberg Burgruine Losenheim Schloss Mayerling Ruine 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