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Das Schloss Leesdorf ist ein Schloss in Baden bei Wien und beherbergt heute die HTL Malerschule Es steht unter Denkmalschutz und der Schlosspark ist als Naturdenkmal geschutzt HauptturmSchloss Leesdorf in Baden bei Wien Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Bau 2 Schloss 3 HTL Baden Meisterschule 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 Anmerkungen 7 WeblinksLage und Bau BearbeitenDas Schloss Leesdorf steht in dem ehemaligen Vorort Leesdorf der 1850 in Baden eingemeindet wurde und das fruhere Gut Leesdorf umfasste Es liegt zwischen Schwechat und dem Badener Muhlbach Das Schloss ist von einer Mauer umgeben Der Zugang fuhrt durch ein schmiedeeisernes Tor uber eine Steinbrucke zum zweigeschossigen Turm Durch Passieren des barocken Korbbogenportals kommt man in einen rechteckigen Innenhof Schloss BearbeitenDie fruhere Wasserburg wurde mit Hugo von Leuisdorf im Jahr 1114 erstmals erwahnt Er ist wahrscheinlich identisch mit dem ab 1136 unter dem Namen Hugo von Liechtenstein 1156 auftretenden Edelfreien der im Gefolge des Markgrafen Diepold III von Vohburg nach Osterreich gekommen war Von diesem erhielt er die Herrschaft Petronell als Lehen von den osterreichischen Herzogen aus dem Haus der Babenberger Leopold III Leopold IV und Heinrich II aber weitere Guter darunter wohl als eines der ersten auch Leesdorf und die ebenfalls bei Baden gelegene Burg Weikersdorf Um 1122 36 erbaute er die Burg Liechtenstein die sich etwa 10 km nordlich bei Modling befindet und nach der er sich dann benannte Er gilt als der Stammvater des Hauses Liechtenstein 1 Die Ministerialen Hugos die sich ebenfalls von Leesdorf nannten werden letztmals 1378 genannt Leesdorf ging aber bereits 1312 an Sigmund Kastner uber der es seinerseits wieder an seinen Cousin Erhart von Leutfaringer verkaufte Auch die Wallseer scheinen eine Zeit als Besitzer auf bevor das Eigentum an Stephan von Zelking uberging Nach ihm wurde Leesdorf landesfurstlich Im Jahr 1617 wurde das Gut von Hans Friedrich von Kielmannsegg an das Stift Melk verkauft Bei den folgenden Turkenkampfen um 1683 wurde das Schloss stark beschadigt Unter dem Abt Berthold Dietmayr wurde der romanische Bau am Anfang des 18 Jahrhunderts in ein Barockschloss umgebaut Nicht bewiesen sind Vermutungen dass Jakob Prandtauer der Architekt gewesen sein soll Wahrend der achteckige Treppenturm neben der Kapelle und ein Verbindungsbau abgetragen wurde wurde der Kapellentrakt ausgebaut und durch einen Querflugel mit dem Hauptbau verbunden In diesem Verbindungstrakt befindet sich ein Festsaal mit einem Deckengemalde das den Gott Chronos der von den vier Jahreszeiten symbolisiert durch Puttengruppen umrahmt wird darstellt Auf sechs Leinwandbildern sind verschiedene Babenbergerherzoge dargestellt nbsp Schloss Leesdorf vor 1853 2 Dieses Aussehen hatte das Schloss auch noch als das Stiftskapitel von Melk am 31 Janner 1851 den Verkauf beschloss Der Wiener Hof und Gerichtsadvokat Dr Stanislaus Neumister erwarb mit seiner Frau Anna am 1 Mai 1852 das Schloss und 5 Joch Grund fur 20000 fl liess den bereits versumpften Graben der fruheren Wasserfeste zuschutten und teilweise mit Baumen bepflanzen die alte Holzbrucke durch eine steinerne ersetzen sowie drei der vier Eckturme bis auf Hohe der Umfassungsmauer abtragen 3 Neumister gestaltete das Schloss mit einem hohen Kostenaufwand man spricht von 40000 50000 fl zu einem Nobelkurhotel mit Park um Zu den vornehmsten hier logierenden Kurgasten gehorten Maria Pia von Savoyen die Gemahlin Konig Ludwigs I von Portugal 1869 die am 28 Juni 1869 von Kaiser Franz Joseph I und Kaiserin Elisabeth besucht wurde 4 und Furst Nikolaus I von Montenegro 1870 5 Der wirtschaftliche Erfolg des Kurhotels scheint Neumisters Erwartungen nicht entsprochen zu haben Er verkaufte es am 6 Mai 1870 um 140000 fl an den Wiener Viehhandler Andreas Pohnl und dessen Ehefrau Eva die es bereits nach 3 Jahren mit hohem Gewinn um 165000 fl an Johann Theodor Egger weiterverausserten 5 Der neue Besitzer war ein kunstsinniger Mann Sammler vor allem von alten Waffen Porzellan und Gemmen 5 Ab 1885 wurde das Schloss grosszugig restauriert die Fresken des Festsaales wiederhergestellt und unter dem Architekten Humbert Walcher Ritter von Moltheim dem damaligen Zeitgeschmack angepasst Im Zuge dessen wurde der Holzaufbau des Bergfrieds entfernt und mit dem heute noch vorhandenen Abschluss ersetzt Die letzten Umbauten erfolgten noch 1907 und 1908 bis auf den Osttrakt in dem das Stiegenhaus erst nach 1920 eingebaut wurde Am 15 Juni 1889 verkaufte Egger das Schloss um 80000 fl an Karl und Agnes Bai 6 recte Blei 7 die offenbar nur Vermittler waren und es an Oskar Huffel einen leitenden Beamten der Sudbahngesellschaft weiterverausserten Anm 1 Huffel behielt Schloss Leesdorf zehn Jahre am 20 Mai 1897 verkaufte er es an Dr Robert Freiherrn von Bach von dem es am 15 Oktober 1907 Heinrich und Paula Baltazzi erwarben 5 Bach wohnte dort mit seiner Familie darunter auch mit seiner Tochter der Komponistin und Malerin Maria Bach Heinrich Baltazzi Henry fuhrte 1907 die Restaurierung zu Ende gestaltete jedoch mit seiner Ehefrau Paula Freiin Scharschmid von Adlertreu ab 1908 das Gebaude weiter wohnlich 8 aus 9 Baltazzi starb am 2 Februar 1929 10 und seine Witwe Paula verkaufte das Schloss am 2 Janner 1934 an die Schwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus genannt von der gottlichen Liebe die in Wien und Niederosterreich allgemein Hartmann Schwestern genannt wurden Es erhielt den Namen Elisabeth Heim und sollte vor allem zur Unterbringung von erholungsbedurftigen kranken und alten Ordensangehorigen dienen 5 1938 zwangen die Behorden des nationalsozialistischen Staates den Orden das Schloss der Stadtgemeinde zu vermieten am 12 September 1940 wurde es beschlagnahmt Die Gemeinde bzw die NSDAP verwendeten das Gebaude zur Unterbringung von Fluchtlingen aus der Tschechoslowakei als Internat fur schwer erziehbare Madchen und fur Schuler der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Traiskirchen zur Einquartierung von Umsiedlern aus Bessarabien und ab April 1942 als Reservelazarett der Wehrmacht 5 1945 wurde es geplundert und diente zur Einquartierung von Soldaten der Roten Armee Am 20 Janner 1948 wurde die Liegenschaft den Hartmann Schwestern zuruckgestellt die sie an die Handwerksinnung der Maler verpachteten die hier eine Meisterschule errichtete 5 HTL Baden Meisterschule Bearbeiten nbsp Schlossportal mit Infotafel der HTL Baden MeisterschuleIm Jahr 1948 wurde das Schloss vom Vorstand der Wiener Malerinnung gepachtet Die Innung richtete hier eine Meisterschule fur das Malerhandwerk ein Im Jahr 1971 ging der Pachtvertrag an die Bundesinnung der Maler Anstreicher und Lackierer uber Heute wird die Schule als HTL mit Fachschule und Kolleg gefuhrt Literatur BearbeitenGeorg Lanz Ueber Schloss Leesdorf Teil 1 2 In Monatsblatt des Alterthums Vereines zu Wien Jahrgang 1898 V Band XV Jahrgang Heft 9 1898 S 173 176 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung maw Ueber Schloss Leesdorf Teil 2 2 In Monatsblatt des Altert h ums Vereines zu Wien Monatsblatt des Vereines fur Geschichte der Stadt Wien fruher Altertums Verein zu Wien Nachrichtenblatt des Vereines fur Geschichte der Stadt Wien Neue Folge des Monatsblattes Wiener Geschichtsblatter Beilage Dokumentationen und Informationen Jahrgang 1898 V Band XV Jahrgang Heft 10 1898 S 177 179 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung maw Otto Piper Kunsthistoriker Osterreichische Burgen Band 7 Reprint der Ausgabe Wien 1909 Archiv Verlag Wien 2002 OBV Rainer von Reinohl Geschichte des Schlosses Leesdorf in Baden Jasper Wien 1911 ONB Felix Halmer Burgen und Schlosser zwischen Baden Gutenstein und Wr Neustadt Birken Verlag 1968 OBV Gerhard Stenzel Lothar Beckel Fotogr Von Burg zu Burg in Osterreich Kremayr amp Scheriau Wien 1973 ISBN 3 218 00229 X Gerhard Stenzel Lothar Beckel Fotogr Von Schloss zu Schloss in Osterreich Kremayr amp Scheriau Wien 1976 ISBN 3 218 00288 5 Franz Eppel Kunst im Lande rings um Wien Verlag St Peter Salzburg 1977 ISBN 3 900173 23 0 Laurin Luchner Textverf Emmanuel Boudot Lamotte Fotogr Schlosser in Osterreich Band 1 Residenzen und Landsitze in Wien Niederosterreich und dem Burgenland 1 Auflage Beck Munchen 1978 ISBN 3 406 04507 3 Kurt Drescher Gesammelte Beitrage zur Geschichte von Leesdorf S n Baden 1979 OBV Johannes Ressel Kirchen und Kapellen religiose Gedenksaulen und Wegzeichen in Baden bei Wien Ein Beitrag zur Geschichte Heimatkunde und Kunstgeschichte 2 verbesserte und erweiterte Auflage Grasl Baden 1982 ISBN 3 85098 131 2 Kurt Drescher 675 Jahre Seelsorge in Baden Leesdorf Das religiose Leben in Leesdorf Eigenverlag Baden 1987 ONB Edith Bernhofer Fotografie und ihre Funktion als historische Quelle Fotografien machen Geschichte sichtbar am Beispiel der Badener Katastralgemeinde Leesdorf 1850 1988 Diplomarbeit Universitat Wien Wien 1990 OBV Viktor Wallner Rendezvous in Mayerling Verlag Grasl Baden 1990 Georg Clam Martinic Osterreichisches Burgenlexikon Burgen und Ruinen Ansitze Schlosser und Palais 3 Auflage Landesverlag Linz 1994 ISBN 3 85214 559 7 Julius Boheimer Strassen amp Gassen in Baden bei Wien Lexikon der Strassen Gassen Platze Wege Stege Brucken Grasl Baden 1997 ISBN 3 85098 236 X Malerschule Baden Hrsg 75 Jahre Meisterschule des Osterreichischen Malerhandwerks 1925 2000 Malerschule Leesdorf Baden 2000 OBV Peter Aichinger Rosenberger u a Niederosterreich sudlich der Donau Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs topographisches Denkmalerinventar Berger Horn Wien 2003 ISBN 3 85028 364 X ISBN 3 85028 365 8 Angelika Futschek Die Leesdorfer Babenberger Bilder Katalogblatter des Rollettmuseums Baden Band 49 Rollettmuseum Baden Baden 2005 ISBN 3 901951 49 0 Vollstandig zugleich Diplomarbeit Universitat Wien Wien 2002 unter dem Titel Angelika Futschek Die sechs Babenbergerdarstellungen im Barocksaal des Schlosses Leesdorf OBV Peter Benesch et al Red Festschrift Achtzig Jahre Jubilaum 80 Jahre Meisterschule 10 Jahre Kolleg 10 Jahre Fachschule fur Gehorlose HTL Baden Malerschule Leesdorf Baden 2005 OBV Helmuth Feigl Grundherrschaften und Gemeinde im alten Baden In Jahrbuch fur Landeskunde von Niederosterreich Neue Folge 66 68 2000 2002 Verein fur Landeskunde von Niederosterreich St Polten 2006 OBV Einzelnachweise Bearbeiten Website der Burg Liechtenstein Theodor Stohr Johann Hagenauer Neues aus der Glanzzeit Badens Das Tagebuch des M Fr Perth und die Ode Die Bader von Baden von Giuseppe de Carpani Neue Badener Blatter Band 7 2 Gesellschaft der Freunde Badens und der Stadtischen Sammlungen Archiv Rollettmuseum der Stadtgemeinde Baden Baden 1996 OBV s p Boheimer Strassen amp Gassen in Baden bei Wien S 83 Kleine Chronik Die Konigin von Portugal In Neue Freie Presse Abendblatt Nr 1737 1869 30 Juni 1869 S 1 unten links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp a b c d e f g Feigl Grundherrschaften und Gemeinde im alten Baden S 210 f passim Feigl Grundherrschaften und Gemeinde im alten Baden S 211 Franz Blei Erzahlung eines Lebens List Leipzig 1930 passim Neuauflage bei Zsolnay Wien 2004 ISBN 3 552 05310 7 Lokales Henry Baltazzi In Badener Zeitung Nr 16 1929 23 Februar 1929 S 2 oben rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Geschichte des Schlosses Leesdorf In Badener Zeitung Nr 22 1911 18 Marz 1911 S 7 oben links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Henry Baltazzi gestorben In Badener Zeitung Nr 15 1929 20 Februar 1929 S 2 5 oben links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bztAnmerkungen Bearbeiten Die Ubergabe der Immobilie durfte sich bereits im November 1889 vollzogen haben als zugunsten von Karl und Agnes Blei die von Oswald Huffel in einem 50 000 Gulden einschliessenden Tausch erworbene 439 m grosse Liegenschaft Kaiserstrasse 86 Wien Neubau verbuchert wurde Siehe Wiener Tages Bericht Realitatenverkehr In Local Anzeiger der Presse Beilage zu Nr 321 1889 XLII Jahrgang 21 November 1889 S 10 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aprWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Leesdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Leesdorf In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 HTL Baden Malerschule LeesdorfBurgen und Schlosser im Industrieviertel Schloss Achau Schloss Altkettenhof Burgruine Arnstein Schloss Braiten Schloss Brunn Schloss Deutsch Altenburg Ruine Dunkelstein Schloss Ebenfurth Schloss Ebergassing Schloss Ebreichsdorf Schloss Eichbuchl Burgruine Emmerberg Burg Feistritz am Wechsel Schloss Fischau Schloss Frohsdorf Franzensburg Schloss Gaaden Schloss Gainfarn Schloss Gloggnitz Burg Grimmenstein Deutschordensschloss Gumpoldskirchen Burgruine Gutenstein Burgruine Hainburg Burgruine Hernstein Schloss Hernstein Ruine Hohlturm Schloss Hoyos Schloss Hunyadi Burgruine Johannstein Burgruine Kammerstein Schloss Katzelsdorf Burgruine Kirchschlag in der Buckligen Welt Burgruine Klamm Wasserschloss Kottingbrunn Burg Kranichberg Schloss Krumbach Schloss Lanzendorf Burg Lanzenkirchen Schlosser von Laxenburg Schloss Leesdorf Burg Liechtenstein 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250527777778 Koordinaten 48 0 17 N 16 15 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Leesdorf amp oldid 235558039