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Albert Friedrich Speer 29 Juli 1934 in Berlin 15 September 2017 in Frankfurt am Main 1 war ein deutscher Stadtplaner Architekt und Hochschullehrer Er fuhrte ein international tatiges Architektur und Planungsburo in Frankfurt am Main Albert Speer 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Architekturburo 2 1 Engagement in China 3 Preise und Auszeichnungen Auswahl 4 Stiftung 5 Interviews 6 Literatur Auswahl 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbert Speer war der Sohn des in der Zeit des Nationalsozialismus tatigen Architekten und Reichsministers fur Bewaffnung und Munition Albert Speer 1905 1981 und von Margarete geb Weber 1905 1987 Er war das alteste von sechs Kindern und lebte bis zu seinem 11 Lebensjahr in der Nahe von Berchtesgaden Sein Vater war bis 1966 inhaftiert 1945 zog seine Mutter mit den Kindern zu den Grosseltern nach Heidelberg Wegen seines starken Stotterns verliess Speer die Schule und begann 1952 in Heidelberg eine Schreinerlehre die er 1955 mit dem Gesellenbrief abschloss 2 Das Abitur holte er auf dem Abendgymnasium nach 2 1955 begann er an der TU Munchen Architektur zu studieren In den Jahren 1960 bis 1964 arbeitete er in verschiedenen Architekturburos unter anderem in Deutschland Schweden und der Turkei Ab 1960 war er Mitglied im Bund Deutscher Architekten Wegen seines Vaters und einer damit einhergehenden moglichen Befangenheit der Jury nahm er an mehreren Wettbewerben anonym teil 1964 gewann er den zweiten Preis eines internationalen Wettbewerbs zur Bahnhofsverlegung und Innenstadtkonzeption in Ludwigshafen am Rhein Daraufhin grundete er sein eigenes Buro fur Stadt und Regionalplanung in Frankfurt am Main 1968 folgte mit der Stadt und Regionalplanung von West Tripolitanien in Libyen der erste Auftrag im Ausland Seit 1970 war Albert Speer Mitglied der Deutschen Akademie fur Stadtebau und Landesplanung 1972 berief ihn die Technische Universitat Kaiserslautern an den Lehrstuhl fur Stadt und Regionalplanung wo er den Studiengang Raum und Umweltplanung mit aufgebaut und wesentlich gepragt hat Zeitweise war er Dekan des Fachbereichs ARUBI Architektur Raum und Umweltplanung Bauingenieurwesen 1994 erhielt Albert Speer eine Gastprofessur an der ETH Zurich Seine Lehrtatigkeiten dauerten bis 1997 an 2011 wurde Albert Speer mit einer Ehrenprofessur TUM Distinguished Affiliated Professor an der Technischen Universitat Munchen ausgezeichnet Albert Speer war in erster Ehe mit der Journalistin Rut Winkler verheiratet Seit 1972 war er in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Ingmar Zeisberg verheiratet Seine Schwester ist die ehemalige Politikerin der Grunen Hilde Schramm In einem Gesprach mit der Zeitschrift Der Spiegel erzahlte Speer 1999 dass er sein Leben lang auf die Verbrechen seines Vaters angesprochen wurde und dies fur ihn nicht leicht sei Der Spiegel vertrat die Meinung dass niemand fur die Taten der Eltern verantwortlich sei aber auch jeder Verantwortung trage Zu der gehort auch sich die Frage zu stellen ob ein deutscher fortschrittlicher Architekt fur Saudi Arabien Gerichtsgebaude entwerfen sollte dies ist viel leichter zu beantworten Mit einem Nein Speer entwarf die Plane fur ein Gerichtsgebaude in der saudi arabischen Hauptstadt Riad 3 Von 2010 bis zu seinem Tod war Speer Mitglied im Kuratorium des Kulturfonds Frankfurt RheinMain 4 Architekturburo BearbeitenSein erstes Architekturburo grundete Speer 1964 in Frankfurt am Main Mitte der 1960er Jahre umfasste das Arbeitsspektrum die Planung neuer Wohnquartiere Flachennutzungsplane Altstadtsanierungen in mittelalterlichen Stadten wie Lubeck Speyer und Worms sowie Regionalplanungsstudien in Rheinland Pfalz und Hessen Fur das erste grosse nationale Architekturprojekt erhielt er 1972 von der DG Bank in Frankfurt am Main den Auftrag Anfang der 1970er Jahre kamen mehrere internationale Projekte in Nordafrika und Asien hinzu 1973 begann eine achtjahrige Beratungsarbeit fur die algerische Regierung Es folgten 1977 Auftrage der saudi arabischen Regierung Bis heute werden verschiedene Planungen fur Riad bearbeitet zum Beispiel das Diplomatenviertel mit dem Community Center das Ministerium fur Wasser und Elektrizitat und verschiedene stadtebauliche und verkehrsplanerische Projekte Seit 1979 berat das Buro die Messe Frankfurt bei deren Planungen Insbesondere wird diese Tatigkeit derzeit durch die Entwicklung des Europaviertels auf dem Gelande des alten Frankfurter Guterbahnhofs sichtbar Ebenso steht das Buro seither mit planerischen und beratenden Arbeiten der Stadt Frankfurt zur Seite Beispiele hierfur sind das Museumsufer und der Holbeinsteg grosse Bereiche des Frankfurter Flughafens und Teile der Skyline 1984 grundete Albert Speer mit Kollegen das Buro AS amp P Albert Speer amp Partner in Frankfurt am Main das aktuell mit uber 180 Mitarbeitern zu den grossen und renommierten Buros fur Architektur und Stadtplanung in Deutschland zahlt Zeitweise unterhielt das Buro auch Projektburos in Hannover und in Berlin 1994 bereitete die Erstellung einer Entwicklungsstruktur fur einen Stadtteil in Tianjin den Weg zu weiteren grossen chinesischen Projekten Seit der Jahrtausendwende hat das Buro insbesondere mit folgenden Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht Masterplan fur die Expo 2000 in Hannover U Bahnhof Gleisdreieck in Berlin Bewerbung fur die Olympischen Sommerspiele 2012 in Leipzig Bewerbung fur die Olympischen Winterspiele 2018 in Munchen BMW Niederlassung in Dreieich Standortstudie Allianz Arena in Munchen Victoria Turm in Mannheim Bebauung des Baseler Platzes in Frankfurt am Main Anting New Town Shanghai China International Automobile City fur mehr als 50 000 Menschen Baku Boulevard Aserbaidschan Projekte am Flughafen Frankfurt Sanierung der Festhalle in Frankfurt am Main Porte de Hollerich in Luxemburg stadtebauliche Entwicklung des sudlichen Stadteingangs von Luxemburg Masterplan fur die Kolner Innenstadt Bewerbung fur die Fussballweltmeisterschaft 2010 in Sudafrika Masterplan fur die Fussballweltmeisterschaft 2022 in Katar Masterplan fur die Stadt Tuttlingen Masterplan fur die InnovationCity Ruhr in Bottrop gemeinsam mit den drei regionalen Partnern Gertec Essen Buro Drecker Bottrop und Conlab Dusseldorf 5 Planungen fur die Europaische Zentralbank in Frankfurt Main Planungen neues Stadion von Hertha BSC in Berlin Erweiterungsansatz fur das Grunwalder Stadion in Munchen nbsp Masterplan fur die EXPO 2000 Hannover nbsp BMW Niederlassung Dreieich nbsp Victoria Turm Mannheim nbsp Oval am Baseler Platz Frankfurt am Main nbsp Europaviertel Frankfurt am Main Modell Engagement in China Bearbeiten 2001 wurde ein Buro in Shanghai eroffnet um bei den Planungen vor Ort agieren und reagieren zu konnen Dieses Representative Office ist seit Fruhjahr 2007 eine chinesische Firma die zu 100 AS amp P gehort Im Buro arbeiteten 2009 mehr als 100 Mitarbeiter Im Januar 2006 setzte sich das Buro bei einem Designwettbewerb gegen Architekturburos aus Japan China und den USA durch Das Buro ubernahm die Planungen fur eine 120 km grosse Automobilstadt mit 300 000 Einwohnern nahe der chinesischen Industriemetropole Changchun Preise und Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1964 gewann Albert Speer den zweiten Preis im internationalen Wettbewerb in Ludwigshafen am Rhein 1966 wurde er fur das Projekt Satellitenstadt Birkenheide mit dem Preis der Deutschen Bauausstellung fur junge Architekten ausgezeichnet 1998 gewann er den ersten Preis im Wettbewerb zum Neubau eines Verwaltungsgebaudes fur die Westdeutsche Immobilienbank und die Landesbank Rheinland Pfalz in Mainz 2003 erhielt Albert Speer die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main eine der angesehensten Auszeichnungen seiner Heimatstadt Albert Speers Einfluss auf die stadtebauliche Entwicklung Frankfurts kann nicht hoch genug eingeschatzt werden hiess es zur Begrundung Es sei ihm zu verdanken dass die Stadt eine neue Identitat gefunden habe 2004 bekam er den Architekturpreis des Verbands Deutscher Architekten und Ingenieurvereine Im Oktober 2006 wurde Speer fur sein wissenschaftliches Engagement und die damit verbundene Weiterentwicklung von Architektur und Stadtplanung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet Speer habe dem Leben in der Stadt ein neues Gesicht gegeben die Wissenschaft massgeblich gepragt und Deutschland weltweit als anerkannter Architekt und Stadteplaner reprasentiert Seit 2007 war Speer Mitglied des Kuratoriums Nationale Stadtentwicklungspolitik 6 des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung Stiftung Bearbeiten1995 rief Albert Speer eine Stiftung ins Leben die mit Bescheid vom 13 Dezember 1994 des Regierungsprasidiums in Darmstadt als Professor Albert Speer Stiftung anerkannt wurde Zum Zweck der Stiftung heisst es in der Satzung Zweck der Stiftung ist die Forderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich Architektur und Planung durch Gewahrung von Stipendien Beihilfen Auslandsstudienaufenthalten und oder eines Preises der fur Architekten und Planer die das 35 Lebensjahr noch nicht vollendet haben in einem Turnus von 2 Jahren vergeben werden kann 7 Interviews BearbeitenGerhard Matzig Albert Speer uber Grosse Interview mit Albert Speer junior In Suddeutsche Zeitung 30 April 2010 S 66 2 Literatur Auswahl BearbeitenAlbert Speer Die intelligente Stadt Deutsche Verlags Anstalt DVA Stuttgart 1992 ISBN 3 421 03033 2 Lothar Juckel Diedrich Praeckel Hrsg Stadtgestalt Frankfurt Speers Beitrage zur Stadtentwicklung am Main 1964 1995 Mit Beitragen von Dieter Bartetzko Deutsche Verlags Anstalt DVA Stuttgart 1996 ISBN 3 421 03068 5 Paulhans Peters Albert Speer amp Partner Planen und Bauen Urbanism and Architecture Birkhauser Zurich 1997 ISBN 3 7643 5265 5 Ulrike Stark Architekten Albert Speer und Speerplan Fraunhofer Irb Stuttgart 1998 ISBN 3 8167 3035 3 Jeremy Gaines Stefan Jager Albert Speer amp Partner Ein Manifest fur nachhaltige Stadtplanung Think Local Act Global Prestel Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 7913 4206 1 Die waren bei null In Der Spiegel Nr 2 2015 online Spiegel Gesprach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albert Speer junior Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Albert Speer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Albert Speer amp Partner AS amp P www as p de www albert speer de Albert Speer Architekt 1934 In archINFORM Mathias Schreiber Die Geschichtslosigkeit ist schuld an der Baumisere Spiegel Online 18 Mai 2010 Interview mit Albert Speer Datteln die ganz anders schmecken Interview mit Albert Speer junior auf Stimme der Architektur 17 Mai 2010 Erlebte Geschichten mit Albert Speer WDR 5 Westdeutscher Rundfunk vom 30 Dezember 2015 Stadtplaner Albert Speer WDR 5 Tischgesprach vom 10 Mai 2017Einzelnachweise Bearbeiten Albert Speer junior ist tot In Spiegel Online Abgerufen am 16 September 2017 a b c Hitler war fur uns ein netter Onkel Interview mit Gerhard Matzig in der Suddeutschen Zeitung am 30 April 2010 Susanne Beyer Stadtebau Pinguine in der Wuste In Der Spiegel Nr 27 2013 S 112 116 online kulturfonds frm de metropole ruhr idr Informationsdienst Ruhr Mitglieder des Kuratorium Nationale Stadtentwicklungspolitik Memento vom 4 September 2012 im Webarchiv archive today www albert speer dePreistrager der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main Thomas Mann Albert Schweitzer Julius Petersen 1932 William Butler Yeats 1934 Georg Kolbe 1937 Leo Frobenius 1938 Anton Kippenberg 1939 Hans Pfitzner 1940 Friedrich Bethge 1941 Wilhelm Schafer 1943 Otto Hahn 1944 Franz Volhard Gustav Mori Franz Schultz 1947 Georg Hartmann 1948 Andre Gide Adolf Grimme Jose Ortega y Gasset Gerhard Marcks Friedrich Meinecke Robert Maynard Hutchins Victor Gollancz Carl Jacob Burckhardt 1949 Friedrich Dessauer Friedrich Witz Richard Merton Alexander Rudolf Hohlfeld Boris Rajewsky Ernst Robert Curtius Jean Angelloz Leonard Ashley Willoughby 1951 Bernhard Guttmann Ludwig Seitz John Jay McCloy 1952 Max Horkheimer Fritz Strich 1953 August de Bary Karl Kleist Richard Scheibe Rudolf Alexander Schroder 1954 Andreas Bruno Wachsmuth Fritz von Unruh Ferdinand Blum Paul Hindemith Hanns Wilhelm Eppelsheimer 1955 Peter Suhrkamp Carl Mennicke Josef Hellauer Paul Tillich 1956 Helmut Walcha Kasimir Edschmid Benno Reifenberg Gottfried Bermann Fischer Rudolf Pechel 1957 Otto Bartning Friedrich Lehmann Werner Bock Martin Buber Helmut Coing 1958 Cicely Veronica Wedgwood Thornton Wilder Herman Nohl Jean Schlumberger Sir Sarvepalli Radhakrishnan Yasunari Kawabata 1959 Alfred Petersen Arthur Hubscher Franz Bohm 1960 Vittorio Klostermann 1961 Edgar Salin 1962 Theodor W Adorno Fried Lubbecke Karl Winnacker 1963 Harry Buckwitz 1964 Carl Orff 1965 Marie Luise Kaschnitz Heinrich Troeger Ferdinand Hoff 1966 Carl Tesch Werner Bockelmann Wilhelm Schondube Wilhelm Schafer 1967 Kurt Hessenberg 1973 Ljubomir Romansky Waldemar Kramer 1974 Albert Richard Mohr 1976 Siegfried Unseld Oswald von Nell Breuning SJ 1977 Paul Arnsberg 1978 Wulf Emmo Ankel Christoph von Dohnanyi Erich Fromm postum verliehen 1979 1981 Horst Kruger Walter Hesselbach Rudolf Hirsch Fuat Sezgin 1980 Wilhelm Kempf Sir Georg Solti 1981 Leo Lowenthal Bruno Vondenhoff 1982 Harald Keller 1983 Marcel Reich Ranicki 1984 Alfred Grosser 1986 Joachim Fest 1987 Jorgen Schmidt Voigt 1988 Dorothea Loehr Alfred Schmidt Dolf Sternberger 1989 Eva Demski Hilmar Hoffmann 1990 Albert Mangelsdorff 1991 Iring Fetscher Willi Ziegler 1992 Liesel Christ Walter Weisbecker Ludwig von Friedeburg 1994 Heinrich Schirmbeck Emil Mangelsdorff Wolfram Schutte 1995 Christiane Nusslein Volhard Walter Boehlich 1996 Walter H Pehle Hans Dieter Resch 1997 Anja Lundholm Christoph Vitali Peter Weiermair 1998 Arno Lustiger Johann Philipp von Bethmann 1999 Karl Dedecius Michael Gotthelf 2000 Ernst Klee Hans Wolfgang Pfeifer 2001 Horst Eberhard Richter Peter Eschberg Heiner Goebbels Oswald Mathias Ungers 2002 Christa von Schnitzler Albert Speer junior Chlodwig Poth Jean Christophe Ammann Franz Mon 2003 Ferry Ahrle Monika Schoeller 2004 Henriette Kramer Gerhard R Koch 2005 Eliahu Inbal Peter Iden 2006 Thomas Bayrle Carmen Renate Koper 2007 Frank Wolff E R Nele 2008 Peter Kurzeck Rosemarie Fendel 2009 Klaus Reichert 2010 Hans Klaus Jungheinrich Dieter Buroch 2011 Felix Mussil Mischka Popp Thomas Bergmann 2012 Paulus Bohmer Peter Cahn 2013 Hans Traxler Thomas Gebauer Wilhelm Genazino 2014 Martin Mosebach Sven Vath 2015 Tobias Rehberger Bettina von Bethmann 2016 Claus Helmer Moses Pelham 2017 Max Weinberg posthum 2018 Bodo Kirchhoff Effi B Rolfs Max Hollein 2019 Silke Scheuermann Burkard Schliessmann 2020 Hans Zimmer Sandra Mann 2021 Sabine Fischmann Volker Mosbrugger 2022 Anne Imhof 2023 Normdaten Person GND 11921962X lobid OGND AKS LCCN n84081198 VIAF 113623123 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Speer AlbertALTERNATIVNAMEN Speer Albert FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und StadtplanerGEBURTSDATUM 29 Juli 1934GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 September 2017STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Speer Architekt 1934 amp oldid 236941055