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Die Geschichte deutscher Universitaten in der Nachkriegszeit beginnt im Wintersemester 1945 46 In diesem Semester erfolgte deren Wiedereroffnung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Staates Mit der revidierten Fassung des Besatzungsstatuts 1951 endet diese Im genannten Jahr bestand das Aufsichts und Weisungsrecht nicht mehr welches die alliierten Hochschuloffiziere gegenuber den Selbstverwaltungsorganen der Hochschulen der westlichen Besatzungszonen zuvor innegehabt hatten Berlin 1947 Wiederaufbau der UniversitatshorsaleDer Lehrbetrieb fand ab 1945 in Universitatsgebauden statt die teilweise kriegszerstort waren 1 Es herrschte ein Mangel an Lehrbuchern 2 In der Franzosischen Besatzungszone und in Berlin kam es in der Nachkriegszeit zur Neugrundung von Universitaten Im Jahr 1946 wurde die Johannes Gutenberg Universitat Mainz wieder gegrundet 1948 entstand die Universitat des Saarlandes Der beginnende Ost West Konflikt fuhrte 1948 zur Grundung der Freien Universitat Berlin Ein Jahr spater 1949 wurde die Friedrich Wilhelms Universitat Berlin umbenannt in Humboldt Universitat zu Berlin 1946 erfolgte die Grundung der Technischen Universitat Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Lehrende 1 1 Einzelne Lehrende in der Nachkriegszeit 2 Studierende 2 1 Anzahl 2 2 Zulassung 2 2 1 Entnazifizierung 2 2 2 Einzelne Studierende in der Nachkriegszeit 2 3 Interessenvertretungen 2 4 Vereinigungen 2 5 SBZ DDR 2 5 1 Verfolgungsmassnahmen 2 5 2 Arbeiterstudium 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLehrende BearbeitenDozenten unterlagen in der Nachkriegszeit hinsichtlich der Erteilung einer Lehrerlaubnis den Bestimmungen des Entnazifizierungsverfahrens Dem am Historischen Seminar der Hamburger Universitat tatig gewesenen Adolf Rein beispielsweise wurde diese entzogen Lehrende welchen seitens der Besatzungsmachte die Lehrbefugnis erteilt worden war standen einer kleinen Gruppe von Dozenten gegenuber die aus dem Exil an die deutschen Universitaten zuruckkehrten zu ihnen gehorten Ernst Bloch und Curt Bondy In der Sowjetischen Besatzungszone SBZ lag die Zustandigkeit fur die Entnazifizierungsmassnahmen bei der Deutschen Verwaltung fur Volksbildung Dozenten die in den Vertreibungsgebieten gelehrt hatten grundeten in den funfziger Jahren den Notverband vertriebener Hochschullehrer um ihre Interessen zu vertreten Ins Leben gerufen wurde von Vertriebenen des Weiteren der Gottinger Arbeitskreis Anspruch auf Weiterbeschaftigung erhoben 131er die als Dozenten infolge der Kriegsauswirkungen beschaftigungslos geworden waren Die Rektoren westdeutscher Universitaten tauschten sich innerhalb der Nordwestdeutschen Hochschulkonferenz aus Die inhaltliche Ausgestaltung von Lehrplanen diskutierten 1951 in Tubingen gemeinsam mit Georg Picht die Professoren Carl Friedrich Freiherr von Weizsacker und Walther Gerlach Einzelne Lehrende in der Nachkriegszeit Bearbeiten Afrikanistik August Klingenheben Anglistik Emil Wolff Anthropologie Walter Scheidt Klassische Archaologie Theodor Klauser Gerhard Kleiner Eugen von Mercklin Architektur Hans Freese Betriebswirtschaftslehre Curt Eisfeld Georg Scheller Hans Seischab Botanik Gustav Bredemann Chemie Paul Harteck Hans Herloff Inhoffen Kurt Heyns Otto Liebknecht Heinrich Remy Iwan Stranski Ethnologie Franz Termer Geographie Albert Kolb Erich Otremba Gottfried Pfeifer Carl Troll Germanistik Ulrich Pretzel Benno von Wiese Geschichtswissenschaft Hermann Aubin Max Braubach Eugen Ewig Fritz Fischer Walter Havernick Paul Johansen Walther Lammers Walter Markov Hans Rudolph Gerd Tellenbach Egmont Zechlin Indologie Ludwig Alsdorf Walther Schubring Islamwissenschaft Rudi Paret Japanologie Herbert Zachert Kunstgeschichte Edwin Redslob Wolfgang Schone Maschinenbau Walter Pflaum Mathematik Wilhelm Blaschke Max Deuring Helmut Hasse Erhard Schmidt Carl Ludwig Siegel Ernst Witt Mechanik Walter Kucharski Medizin Karl Heinrich Bauer Hans Burger Prinz Rudolf Degkwitz Hans Demme Erich Fritz Hans Harmsen Theodor Heynemann Hermann Holthusen Heinz Hungerland Sigurd Janssen Arthur Jores Eduard Keeser Joseph Kimmig Georg Ernst Konjetzny Gustav Korkhaus Hans Kress von Kressenstein Fritz Lenz Albert Lezius August Lindemann Alfred Marchionini Max Meyer Ernst Georg Nauck Heinrich Pette Karl Heinz Schafer Otto Schmidt Mineralogie Hermann Rose Musikwissenschaft Joseph Schmidt Gorg Orientalistik Bertold Spuler Padagogik Erich Feldmann Wilhelm Flitner Theodor Litt Walther Merck Hans Wenke Klassische Philologie Franz Beckmann Ulrich Knoche Wolfgang Schmid Bruno Snell Johannes Stroux Friedrich Zucker Philosophie Oskar Becker Josef Konig Kurt Leese Heinrich Lutzeler Adolf Meyer Abich Georg Misch Phonetik Giulio Panconcelli Calzia Otto von Essen Physik Erich Bagge Rudolf Fleischmann Pascual Jordan Wilhelm Lenz Heinz Raether Paul Raethjen Robert Rompe Politikwissenschaft Siegfried Landshut Rechtswissenschaft Friedrich Wilhelm Bosch Hans Dolle Wilhelm Felgentraeger Werner Flume Erich Kaufmann Rudolf Laun Leo Raape Helmut Ridder Ulrich Scheuner Erich Schlesinger Hellmuth von Weber Romanistik Ernst Robert Curtius Harri Meier Guy Michaud Hellmuth Petriconi Schiffbau Georg Schnadel Sinologie Wolfgang Franke Fritz Jager Stadtebau Edmund Gassner Theologie Albert Lang Joseph Lortz Ernst Wolf Volkswirtschaftslehre Karl Schiller Erich Schneider Paul Senf Zoologie Berthold Klatt Wilhelm Schmidt Herbert Weidner Hermann Wurmbach Studierende BearbeitenAnzahl Bearbeiten Die erste Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks im Jahr 1951 3 sprach fur die Bundesrepublik Deutschland von 108 000 Studierenden welche an westdeutschen Universitaten immatrikuliert waren Der Frauenanteil lag bei 17 Prozent Zulassung Bearbeiten Die Anzahl der Studienplatze war in der Nachkriegszeit begrenzt Uber die Studienzulassung entschieden ab 1946 vorrangig die schulischen Leistungen Bevorzugt zum Studium zugelassen wurden zeitweilig auch Kriegsversehrte 4 Dies galt fur die Universitat Hamburg Ebenso konnte sich eine Beteiligung am Wiederaufbau zerstorter Universitatsgebaude bezogen auf die Zulassung zum Studium positiv auswirken 5 Entnazifizierung Bearbeiten Auch auf Studienplatzbewerber wurden die Bestimmungen des Entnazifizierungsverfahrens angewandt 6 In den Westzonen sprach im Jahr 1946 die Jugendamnestie diejenigen von politischer Verantwortung frei welche nach dem 1 Januar 1919 geboren worden waren 7 Eine nominelle Zugehorigkeit zu NS Organisationen hatte fur diese Jahrgange fortan keine negativen Auswirkungen mehr hinsichtlich der Zulassung zum Studium Einzelne Studierende in der Nachkriegszeit Bearbeiten Zu den in der Nachkriegszeit Immatrikulierten gehorte Hartmut von Hentig Interessenvertretungen Bearbeiten Studierende bauten in der Nachkriegszeit studentische Vertretungen auf Mitglieder von Studierendenausschussen die auch als Studentenrate bezeichnet wurden waren beispielsweise Ernst Georg Pantel Ingeborg Retzlaff Karl Ludwig Schneider und Hoimar von Ditfurth 1949 entstand der Verband Deutscher Studentenschaften Vereinigungen Bearbeiten Gegrundet wurden von studentischer Seite Vereinigungen unterschiedlicher Art Fur Volkerverstandigung und Europaische Integration engagierte sich seit 1948 der Internationale Studentenbund Studentenbewegung fur ubernationale Foderation Im Jahr 1950 wurde das Deutsche Komitee des World University Service gegrundet Hierzu beigetragen hat Peter Weinert Die Organisation steht fur internationale Bildungskooperation Als Organisation Medizinstudierender bildete sich die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Medizinfachschaften Im Interesse einer fortlaufenden Verbesserung des Studiums selbst wurde die Arbeitsgemeinschaft der Pharmaziestudenten Agpha ins Leben gerufen Zu den politischen Studentenverbanden welche gegrundet wurden gehorten der Liberale Studentenbund Deutschlands der Ring Christlich Demokratischer Studenten sowie der Sozialistische Deutsche Studentenbund Umstritten war in der Nachkriegszeit das Wiederaufleben studentischer Verbindungen Zu den gegrundeten Organisationen zahlten der Coburger Convent das Collegium Albertinum der Erlanger Senioren Convent und der Weinheimer Senioren Convent sowie der Heidelberger Kreis Der Gottinger Mensurenprozess regelte in den 1950er Jahren die Strafbarkeit von Mensur und Duell grundsatzlich Als Organisation heimatvertriebener Studierender bestand von 1950 bis 1964 die Vereinigung Heimatvertriebener Deutscher Studenten In den Jahren 1947 bis 1973 existierte als Zusammenschluss katholischer Studierender die Katholische Deutsche Studenten Einigung SBZ DDR Bearbeiten Verfolgungsmassnahmen Bearbeiten In der SBZ DDR unterlagen einzelne Studierende politischen Verfolgungsmassnahmen u a Wolfgang Natonek und die Mitglieder der von Herbert Belter geleiteten Belter Gruppe zu der auch Werner Gumpel Siegfried Jenkner sowie Hans Dieter Scharf gehorten Herbert Belter wurde im Jahr 1951 in Moskau hingerichtet Im selben Jahr erfolgte in der Sowjetunion die Vollstreckung des Todesurteils gegen Arno Esch Gunter Malkowski kam 1952 in der sowjetischen Hauptstadt zu Tode Arbeiterstudium Bearbeiten Eine neue Moglichkeit des Studienzugangs wurde in der Sowjetischen Besatzungszone fur diejenigen eroffnet welche nicht uber das Abitur verfugten das Arbeiterstudium Es entstanden Arbeiter und Bauern Fakultaten so auch an der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Siehe auch BearbeitenDeutschland 1945 bis 1949Literatur BearbeitenKaren Bayer Frank Sparing Wolfgang Woelk Hrsg Universitaten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der fruhen Nachkriegszeit Franz Steiner Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 515 08175 5 Christian George Studieren in Ruinen Die Studenten der Universitat Bonn in der Nachkriegszeit V amp R unipress Bonn 2010 ISBN 978 3 89971 608 5 Anton F Guhl Wege aus dem Dritten Reich Die Entnazifizierung der Hamburger Universitat als ambivalente Nachgeschichte des Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 3468 7 Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Westdeutschland 1945 1952 Teil 1 Die Britische Zone Verlag August Lax Hildesheim 1990 ISBN 3 7848 3901 0 Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Westdeutschland 1945 1952 Teil 2 Die US Zone Verlag August Lax Hildesheim 1990 ISBN 3 7848 3902 9 Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Westdeutschland 1945 1952 Teil 3 Die Franzosische Zone Verlag August Lax Hildesheim 1991 ISBN 3 7848 3903 7 Manfred Heinemann Hrsg Hochschuloffiziere und Wiederaufbau des Hochschulwesens in Deutschland 1945 1949 Die Sowjetische Besatzungszone Akademie Verlag Berlin 2000 ISBN 3 05 002851 3 Rene Konig Die Studierenden an der Universitat Rostock von 1945 46 1952 Geschichtswissenschaftliche Magisterarbeit Rostock 2005 Waldemar Kronig Klaus Dieter Muller Anpassung Widerstand Verfolgung Hochschule und Studenten in der SBZ und DDR 1945 1961 Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1994 ISBN 3 8046 8806 3 Waldemar Kronig Klaus Dieter Muller Nachkriegs Semester Studium in Kriegs und Nachkriegszeit Franz Steiner Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 515 05597 5 Volltext Barbel Maul Akademikerinnen in der Nachkriegszeit Ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR Campus Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 978 3 593 37131 3 Martin Papenbrock Hrsg Kunstgeschichte an den Universitaten in der Nachkriegszeit V amp R unipress Gottingen 2006 ISBN 978 3 89971 322 0 Catharina Trost Die Wiedereroffnung der Universitaten in der sowjetisch besetzten Zone am Beispiel der Universitat Rostock GRIN Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 638 83290 8 Weblinks BearbeitenEntnazifizierung und Universitatsentwicklung in der Nachkriegszeit am Beispiel der Universitat Tubingen abgerufen am 17 Januar 2017 PDF 1 7 MB Folgen und Aufarbeitung der NS Zeit an der Kieler Universitat abgerufen am 17 Januar 2017 Die Nachkriegszeit und die Schluter Affare abgerufen am 17 Januar 2017 Die Rotkreuz Studentengruppe 1947 1949 Eine studentische Gemeinschaft in der Nachkriegszeit abgerufen am 17 Januar 2017 Universitaten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der fruhen Nachkriegszeit abgerufen am 17 Januar 2017 Vergangenheitsbewaltigung in der unmittelbaren Nachkriegszeit abgerufen am 17 Januar 2017 UNIVERSITATEN Studenten haben ihre Sorgen abgerufen am 30 Juli 2018 UNIVERSITATEN Studenten geben SOS abgerufen am 30 Juli 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Der Wiederaufbau der Universitat Bonn abgerufen am 17 Januar 2017 Der Neubeginn der Universitat Bonn nach 1945 Memento des Originals vom 23 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rheinische geschichte lvr de abgerufen am 17 Januar 2017 Elke Middendorff Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerkes 1951 2012 abgerufen am 17 Januar 2017 Uta Krukowska Die Studierenden an der Universitat Hamburg in den Jahren 1945 bis 1950 Phil Diss Hamburg 1993 S 40 Der Neubeginn an der Universitat Bonn nach 1945 Memento des Originals vom 23 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rheinische geschichte lvr de abgerufen am 17 Januar 2017 Vgl Uta Krukowska Hamburger Nachkriegsstudierende Ergebnisse einer Auswertung von Immatrikulationsunterlagen der Jahre 1945 bis 1950 Norderstedt bei Hamburg Books on Demand 2019 ISBN 978 3 7494 8671 7 S 24 30 Wolfgang Benz Demokratisierung durch Entnazifizierung und Erziehung bpb de abgerufen am 29 August 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Universitat in der Nachkriegszeit 1945 1951 amp oldid 234292313