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Max Friedrich Deuring 9 Dezember 1907 in Gottingen 20 Dezember 1984 ebenda war ein deutscher Mathematiker und Lehrstuhlinhaber der sich vor allem mit Algebra und Zahlentheorie beschaftigte Max Deuring 1973 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenDeuring ging in seiner Heimatstadt Gottingen zur Schule und studierte dort 1926 1930 Mathematik und Physik abgesehen vom Winter Semester 1928 1929 in Rom bei Francesco Severi wobei er sich der Gruppe von Emmy Noether anschloss bei der er 1930 uber die Arithmetische Theorie algebraischer Funktionen zum Dr phil promoviert wurde Wie der Titel schon sagt wird hier ein algebraischer Aufbau parallel zur Klassenkorpertheorie bei algebraischen Zahlkorpern angestrebt der auch die Theorie der Funktionenkorper uber den rationalen Zahlen und uber endlichen Korpern umfasst Ein Programm das Deuring bis in die 1940er Jahre beschaftigte 1930 war er Assistent an der Universitat Leipzig In den 1930er Jahren arbeitete er auch uber die Theorie der Algebren und fasste die sturmische Entwicklung dieses Gebietes in der Hand vor allem der Gruppen von Emmy Noether und Helmut Hasse in einem Ergebnisbericht des Springer Verlages zusammen Algebren 1935 das zu einem Standardwerk wurde Ausserdem beschaftigte er sich mit analytischer Zahlentheorie z B mit dem Gauss schen Klassenzahlproblem Nach einer Assistentenzeit bei van der Waerden in Leipzig ebenfalls aus der Gruppe um Emmy Noether und ein Freund Deurings habilitierte er sich 1935 in Gottingen bekam aber erst 1938 eine Dozentur in Jena und 1943 eine ausserordentliche Professur in Posen seine liberalen Ansichten waren den Nazis ein Dorn im Auge Die 1940er Jahre beschaftigte er sich mit dem Aufbau der algebraischen Theorie elliptischer und hoherer Funktionenkorper Korrespondenzen u a mit dem Ziel des Beweises der Riemannschen Vermutung fur diese den speziellen Fall der elliptischen Funktionenkorper hatte schon Helmut Hasse in den 1930er Jahren erledigt Hier kam ihm aber der gleichzeitig in Konkurrenz zu ihm daran arbeitende Andre Weil zuvor Mit seiner algebraischen Theorie der elliptischen Funktionenkorper konnte er auch die Theorie der komplexen Multiplikation neu begrunden zusammengefasst in seinem Bericht in der Neuauflage der Enzyklopadie der mathematischen Wissenschaften Auch hier gingen bald Weil sowie Gorō Shimura und Taniyama weiter indem sie gleich Abelsche Mannigfaltigkeiten betrachteten In den 1950er Jahren beschaftigte er sich u a mit der Zetafunktion elliptischer Funktionenkorper mit komplexer Multiplikation in Anschluss an Weil u a Nach dem Krieg ging Deuring uber Professorenstellen in Marburg wo er 1947 ordentlicher Professor wurde und Hamburg 1948 als Nachfolger von Gustav Herglotz 1950 nach Gottingen wo er bis zu seiner Emeritierung 1976 ordentlicher Professor fur Mathematik blieb von langeren Aufenthalten am Institute for Advanced Study in Princeton und am Tata Institute of Fundamental Research in Bombay abgesehen In einer Arbeit aus dem Jahr 1968 rettet er den Beweis von Kurt Heegner uber die Anzahl der imaginarquadratischen Zahlkorper mit Klassenzahl 1 der seinerzeit im Gegensatz zu dem spateren Beweis von Harold Stark von der mathematischen Offentlichkeit nicht anerkannt wurde Deuring war Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen ab 1952 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ab 1949 ordentliches Mitglied und ab 1967 der Leopoldina in Halle Saale 1958 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Edinburgh Neuere Ergebnisse uber algebraische Funktionenkorper Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenAlgebren Springer 1935 Sinn und Bedeutung der mathematischen Erkenntnis Felix Meiner Hamburg 1949 Lectures on the theory of algebraic functions of one variable 1973 aus Vorlesungen am Tata Institut Bombay Literatur BearbeitenPeter Roquette Uber die algebraisch zahlentheoretischen Arbeiten von Max Deuring Jahresbericht DMV Band 91 1989 S 109 Martin Kneser Max Deuring Jahresbericht DMV Band 89 1987 S 135 Martin Kneser Martin Eichler Das wissenschaftliche Werk von Max Deuring Acta Arithmetica Band 47 1986 S 187 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe von Degeners Wer ist s Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 217 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Deuring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie an der Universitat Gottingen John J O Connor Edmund F Robertson Max Deuring In MacTutor History of Mathematics archive Max Deuring im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Publikationsliste Eichler Nachruf in Acta Arithmetica Memento vom 28 September 2006 im Internet Archive Deuring Zur arithmetischen Theorie der algebraischen Funktionenkorper Mathematische Annalen 1932 Dissertation Deuring Imaginare quadratische Zahlkorper mit der Klassenzahl 1 Mathematische Zeitschrift 1933 Deuring Die Struktur der elliptischen Funktionenkorper und die Klassenkorper der imaginaren quadratischen Zahlkorper Mathematische Annalen 1951 2 Deuring Arithmetische Theorie der Korrespondenzen algebraischer Funktionenkorper I Crelle Journal 1937 Teil II ist hier gdz sub uni goettingen de Skripte von Deuring zur Klassenkorpertheorie sind beim Mathematischen Institut der Universitat Gottingen erhaltlich uni math gwdg de Deuring Max Friedrich Hessische Biografie Stand 8 Marz 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 117709441 lobid OGND AKS LCCN no2010061819 VIAF 29610431 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deuring MaxALTERNATIVNAMEN Deuring Max Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1907GEBURTSORT GottingenSTERBEDATUM 20 Dezember 1984STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Deuring amp oldid 233668962