www.wikidata.de-de.nina.az
Josef Konig 24 Februar 1893 in Kaiserslautern 17 Marz 1974 in Gottingen war ein deutscher Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp G Patzig l und J Konig r 1956Josef Konig studierte von 1912 bis 1914 Philosophie Klassische Philologie und Experimentelle Psychologie in Heidelberg Marburg Zurich und Munchen Von 1914 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg Ab 1919 studierte er Philosophie in Gottingen Sein Studium musste er mehrmals wegen der Fuhrung des elterlichen Geschaftes unterbrechen 1924 promovierte er in Philosophie mit der Dissertation Der Begriff der Intuition bei Georg Misch in Gottingen 1924 bis 1928 absolvierte er Studien in Rom Athen und Tubingen Im Wintersemester 1925 1926 horte er in Marburg Heideggers Vorlesung und nahm an seinem Seminar teil Ab 1928 war er wieder in Gottingen Er stand im personlichen Kontakt mit Hans Lipps und Helmuth Plessner Briefwechsel 1923 1933 und gehorte als Schuler von Misch zur Gottinger Dilthey Schule ohne sich deren logisch hermeneutischem Programm zu verschreiben Obwohl dort seine Habilitationsschrift Sein und Denken Ende 1933 vorlag konnte erst 1935 die Habilitation fur das Fach Philosophie durchgesetzt werden nachdem Konig am 1 Juli 1934 dem NSLB beigetreten und im August 1934 forderndes Mitglied des NS Fliegerkorps geworden war Gegen eine Berufung Konigs nach Hamburg als Nachfolger von Ernst Cassirer erfolgte aus politischen Grunden ministerieller Einspruch Im Sommersemester 1936 hatte er eine Lehrstuhlvertretung fur Misch und ab Oktober 1937 einen Lehrauftrag fur Logik und Sprachphilosophie Im Zweiten Weltkrieg war er von 1938 bis 1943 wiederum Soldat und als Artillerieoffizier eingesetzt Am 21 August 1941 wurde er zum ausserplanmassigen Professor ernannt und zum 31 Dezember 1943 uk gestellt Nach Kriegsende wiederholte die Hamburger Fakultat ihren Ruf auf den unbesetzt gebliebenen Lehrstuhl Konig folgte dem Ruf und war dort von 1946 bis 1953 Ordinarius fur Philosophie Von 1953 bis zu seiner Emeritierung 1961 hatte er als Nachfolger von Nicolai Hartmann den Gottinger Lehrstuhl inne den nach ihm sein Schuler Gunther Patzig ubernahm 1955 wurde Konig Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Er starb am 17 Marz 1974 in Gottingen Werk BearbeitenJosef Konigs Anspruche an die Darstellung eines Gedankenganges und an eine vollstandige Klarheit in der Analyse waren so hoch dass er sich in seinen Veroffentlichungen weitgehend auf akademische Verpflichtungen Dissertation Habilitation Festschriftbeitrage beschrankte Er wirkte vor allem durch seine Vorlesungen und Seminare in denen er seine Argumentation in immer neuen Ansatzen wiederholten Verfeinerungen mit standiger kritischer Reflexion auf bisher erreichte Positionen dem Ziel schrittweise annaherte offenbar mehr an einer umfassenden Klarlegung der Schwierigkeiten der Probleme als an einer Losung der Leitfragen interessiert Gunther Patzig 1 Das Denken bzw das geistige Erfassen ist Konig so ratselhaft weil das geistig Erfasste im Unterschied zu einem korperlich Erfassten nur in dem Erfassen nur durch es hindurch ist was es ist Die Philosophie bildet den Sachverhalt ab ihr Ratsel ist dass der Ausdruck des Gedankens selber und unmittelbar wieder ein sachliches Problem in Sicht bringt Der Begriff der Intuition Fur Otto Friedrich Bollnow ist Josef Konig wohl der bedeutendste der freilich seltenen Misch Schuler Bei einem so eigenstandigen und eigenwilligen Denker ist es schwer geistige Abhangigkeiten im Einzelnen nachzuzeichnen doch weist schon der Untertitel seines Buchs Sein und Denken Studien auf dem Grenzgebiet von Logik Ontologie und Sprachphilosophie deutlich in die von Misch bezeichnete Richtung einer Tieferlegung der logischen Fundamente durch die aufmerksame Analyse der sprachlichen Formen in denen sich uns die Welt erschliesst 2 Dabei trifft Konig eine systematische Unterscheidung von determinierenden und modifizierenden Pradikaten Ralf Dahrendorf widmete seinem Lehrer Josef Konig seine viel diskutierte Schrift Homo sociologicus der klassische Philologe Bruno Snell sein Werk Aufbau der Sprache Um die Rezeption seines Werkes bemuhen sich u a Almut Mutzenbecher und Gunter Dahms Mathias Gutmann Guy van Kerckhoven Friedrich Kummel Hans Ulrich Lessing Gunther Patzig Frithjof Rodi Volker Schurmann und Michael Weingarten Der Nachlass befindet sich in der Handschriftenabteilung der Staats und Universitatsbibliothek Gottingen Veroffentlichungen BearbeitenVeroffentlichungen zu LebzeitenDer Begriff der Intuition Niemeyer Halle 1926 Sein und Denken Studien im Grenzgebiet von Logik Ontologie und Sprachphilosophie Niemeyer Halle 1937 2 Aufl Tub 1969 Georg Misch als Philosoph In Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Gottingen philologisch historische Klasse Nr 7 Gottingen 1967 Vortrage und Aufsatze Hrsg von Gunther Patzig Alber Freiburg Munchen 1978 ISBN 3 495 47397 1 Darin enthalten Das spezifische Konnen der Philosophie als eὖ legein 1937 Das System von Leibniz 1946 Uber einen neuen ontologischen Beweis des Satzes von der Notwendigkeit alles Geschehens 1948 Bemerkungen uber den Begriff der Ursache 1949 Die Natur der asthetischen Wirkung 1957 Einige Bemerkungen uber den formalen Charakter des Unterschieds von Ding und Eigenschaft 1967 Postume EditionenGunter Dahms Hrsg Kleine Schriften Alber Freiburg Munchen 1994 ISBN 3 495 47787 X Darin enthalten Zur gegenwartigen Lage der Philosophie Vortrag 1934 Bemerkungen zur Metapher Seminarbeitrag um 1937 Verantwortung in der Wissenschaft Studium generale Vortrag 1952 Probleme des Begriffs der Entwicklung Vortrag 1958 Hans Ulrich Lessing Almut Mutzenbecher Hrsg Josef Konig Helmuth Plessner Briefwechsel 1923 1933 Mit einem Briefessay von Josef Konig uber Helmuth Plessners Die Einheit der Sinne Vorwort v Frithjof Rodi Alber Freiburg Munchen 1994 ISBN 3 495 47778 0 Friedrich Kummel Hrsg Der logische Unterschied theoretischer und praktischer Satze und seine philosophische Bedeutung Alber Freiburg Munchen 1994 ISBN 3 495 47786 1 Nicolas Braun Hrsg Einfuhrung in das Studium des Aristoteles Rhetorik Kolleg SS 1944 Mit einem Vorwort von Gunther Patzig Alber Freiburg Munchen 2002 ISBN 3 495 48059 5 Gunter Dahms Hrsg Probleme der Erkenntnistheorie Gottinger Colleg im WS 1958 9 Norderstedt 2004 ISBN 3 8334 1768 4 Guy van Kerckhoven Hans Ulrich Lessing Hrsg Die offene Unbestimmtheit des Heideggerschen Existenzbegriffs 1935 In Frithjof Rodi Hrsg Dilthey Jahrbuch fur Philosophie und Geschichte der Geisteswissenschaften Band 7 1990 1991 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1991 S 279 288 Manuskripte aus dem Nachlass von Josef KonigJosef Konig Der Spiegel Das Spiegeln als Spiegelndes 10 September 1936 301 Josef Konig Notizen bei der Redaktion der Habilitationsschrift 15 September 1936 315 Josef Konig Der Spiegel Das Spiegelnde als solches 319 Josef Konig on dynamei Spiegel 329 unautorisiert erschienen in S Blasche M Gutmann M Weingarten Hrsg Repraesentatio Mundi Bilder als Ausdruck und Aufschluss menschlicher Weltverhaltnisse Historisch systematische Perspektiven transcript VerlagLiteratur BearbeitenGunther Patzig Konig Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 344 f Digitalisat J Jantzen Josef Konig In J N Rumelin Hrsg Philosophie d Gegenwart in Einzeldarstellungen 2 akt u erw Auflage 1999 S 358 361 G Patzig Josef Konig Nachruf In Jb d Ak d Wiss in Gottingen 1974 S 78 83 E Scheibe Bemerkungen ub d Begriff d Ursache In H H Holz J Schickel Hrsg Vom Geist d Naturwiss 1969 S 105 134 V Schurmann Zur Struktur hermeneutischen Sprechens Eine Bestimmung im Anschluss an Josef Konig Alber Freiburg Munchen 1999 ISBN 3 495 47925 2 V Schurmann Die Metapher des Weckens bei Josef Konig Voruberlegungen zum Verhaltnis von Genese und Genealogie In H H Holz D Losurdo Hrsg Dialektik Konzepte Topos Internationale Beitrage zur dialektischen Theorie Heft 7 Bonn 1996 ISBN 3 89144 222 X V Schurmann Asthetische Wahrheit und auswahlende Resonanz Versuch uber den Gebrauch eines Gleichnisses bei Josef Konig In Th Metscher u a Mimesis und Ausdruck Koln 1999 ISBN 3 924794 41 3 V Schurmann Der Geist ist das Leben der Gemeinde Zur Interpretation der Hegelschen Philosophie des Geistes durch Josef Konig Vortrag beim Kongress Geschichtsphilosophie und Ethik durchgefuhrt von der Internationalen Gesellschaft fur dialektische Philosophie Societas Hegeliana 11 14 September 1996 Pavia Italien In D Losurdo Hrsg Geschichtsphilosophie und Ethik Frankfurt am Main u a 1998 ISBN 3 631 31002 1 Otto Friedrich Bollnow Uber den Begriff der asthetischen Wirkung bei Josef Konig In Frithjof Rodi Hrsg Dilthey Jahrbuch fur Philosophie und Geschichte der Geisteswissenschaften Band 7 1990 1991 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1991 S 13 43 Friedrich Kummel Josef Konig Versuch einer Wurdigung seines Werkes In Dilthey Jb f Gesch d Geisteswiss Band 7 1990 1991 Gottingen 1991 S 166 208 Hans Ulrich Lessing Sinn Sinngebung Versinnlichung Zu einigen zentralen philosophischen Problemen im Briefwechsel Konig Plessner In Dilthey Jb f Gesch d Geisteswiss Band 7 1990 1991 Gottingen 1991 S 209 229 J N Mohanty The Central Distinction in Josef Konig s Philosophy In Dilthey Jb f Gesch d Geisteswiss Band 7 1990 1991 Gottingen 1991 S 230 249 H Delius G Patzig Hrsg Festschrift fur Josef Konig Gottingen 1964 DNB 450136345 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Josef Konig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich Kummel Josef Konig Versuch einer Wurdigung seines Werkes als PDF 204 kB Friedrich Kummel Einleitung zur Herausgabe der Vorlesungen von Josef Konig Der logische Unterschied theoretischer und praktischer Satze und seine philosophische Bedeutung PDF Datei 195 kB Einzelnachweise Bearbeiten Vorwort zu Josef Konig Vortrage und Aufsatze S 11 O F Bollnow Studien zur Hermeneutik Band II S 25 Normdaten Person GND 118564382 lobid OGND AKS LCCN n83031534 VIAF 74001397 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konig JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 24 Februar 1893GEBURTSORT KaiserslauternSTERBEDATUM 17 Marz 1974STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Konig Philosoph amp oldid 233334507