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In der unmittelbaren Nachkriegszeit im Sommersemester 1945 blieb die Hamburger Universitat geschlossen Im Wintersemester 1945 46 wurde sie als Universitat Hamburg wiedereroffnet Die verwaltungsmassige Zustandigkeit fur die Universitat lag im betreffenden Zeitraum bei der von Senator Heinrich Landahl geleiteten Hamburger Schulbehorde Universitatsoffizier war der Brite Mister Edwards 1 Siegel der Universitat Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Rektoren 2 Lehrende 2 1 Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultat 2 2 Medizinische Fakultat 2 3 Philosophische Fakultat 2 4 Rechts und Staatswissenschaftliche Fakultat 3 Studierende 3 1 Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen 3 2 Studentische Vertretung 3 3 Studentische Vereinigungen 3 3 1 Historischer Club 3 4 Hamburger Akademische Rundschau 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseRektoren BearbeitenErster Rektor nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Staates war der von der Britischen Besatzungsmacht ernannte Anglist Emil Wolff Ihm folgten der Rechtswissenschaftler Rudolf Laun der Physikochemiker Paul Harteck und der Psychosomatiker Arthur Jores Lehrende BearbeitenBefurworter Gegner und Opfer des Nationalsozialismus lehrten in den ersten Jahren nach Kriegsende an der Universitat Hamburg Curt Bondy sowie Siegfried Landshut waren Verfolgte des Nationalsozialismus Alfred Marchionini hatte ab 1938 in der Turkei im Exil gelebt Rudolf Degkwitz und Bruno Snell zahlten zu den Gegnern der Nationalsozialisten Zeitweilig in Internierungshaft beziehungsweise im Automatischen Arrest befanden sich Hans Demme Fritz Fischer sowie Paul Harteck Wilhelm Felgentraeger gehorte zu den Grundungsmitgliedern des Notverbandes der amtsverdrangten Hochschullehrer des spateren Notverbandes vertriebener Hochschullehrer Von der an der Universitat Hamburg auch gegebenen Schwierigkeit im Umgang mit Hochschullehrern welche ihre Lehrtatigkeit 1933 hatten aufgeben mussen zeugt das Beispiel des Literaturwissenschaftlers Walter A Berendsohn Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultat Bearbeiten Lehrkorpermitglieder der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat waren der Anthropologe Walter Scheidt der Astronom Otto Heckmann der Botaniker Gustav Bredemann die Chemiker Kurt Heyns Hans Heinrich Schlubach und Heinrich Remy der Forstwissenschaftler Franz Heske der Geograph Albert Kolb die Mathematiker Wilhelm Blaschke Max Deuring Helmut Hasse Erich Hecke Ernst Witt sowie Hans Julius Zassenhaus der Meteorologe Paul Raethjen der Mineraloge Hermann Rose der Naturwissenschaftler Adolf Meyer Abich die Physiker Erich Bagge Rudolf Fleischmann Pascual Jordan Wilhelm Lenz sowie Heinz Raether der Physikochemiker Paul Harteck die Wirtschaftsgeographen Erich Otremba und Gottfried Pfeifer sowie die Zoologen Berthold Klatt und Herbert Weidner Medizinische Fakultat Bearbeiten An der Medizinischen Fakultat lehrten die Chirurgen Georg Ernst Konjetzny und Albert Lezius die Dermatologen Joseph Kimmig sowie Alfred Marchionini der Gynakologe Theodor Heynemann die Neurologen Hans Demme und Heinrich Pette die Padiater Rudolf Degkwitz sowie Karl Heinz Schafer der Pharmakologe Eduard Keeser der Psychiater Hans Burger Prinz der Psychosomatiker Arthur Jores der Radiologe Hermann Holthusen der Rechtsmediziner Erich Fritz der Sozialhygieniker Hans Harmsen und der Tropenmediziner Ernst Georg Nauck Philosophische Fakultat Bearbeiten Zu den Lehrenden der Philosophischen Fakultat gehorten der Afrikanist August Klingenheben der Anglist Emil Wolff die Klassischen Archaologen Gerhard Kleiner und Eugen von Mercklin der Ethnologe Franz Termer die Historiker Hermann Aubin Fritz Fischer Paul Johansen Walther Lammers Hans Rudolph sowie Egmont Zechlin die Indologen Ludwig Alsdorf und Walther Schubring der Kunsthistoriker Wolfgang Schone der Orientalist Bertold Spuler die Padagogen Wilhelm Flitner Walther Merck sowie Hans Wenke die Klassischen Philologen Ulrich Knoche Ulrich Pretzel und Bruno Snell die Philosophen Josef Konig Kurt Leese sowie Kurt Stavenhagen die Phonetiker Giulio Panconcelli Calzia und Otto von Essen der Politologe Siegfried Landshut der Psychologe Curt Bondy der Romanist Hellmuth Petriconi die Sinologen Wolfgang Franke sowie Fritz Jager und der Volkskundler Walter Havernick Rechts und Staatswissenschaftliche Fakultat Bearbeiten Die Professoren fur Betriebswirtschaftslehre Curt Eisfeld und Hans Seischab die Rechtswissenschaftler Wilhelm Felgentraeger Rudolf Laun sowie Leo Raape und der Wirtschaftswissenschaftler Karl Schiller lehrten an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat Studierende Bearbeiten nbsp Hamburg 1947 Studenten fahren nach England2872 Studierende waren im ersten Nachkriegssemester an den vier Fakultaten der Hamburger Universitat immatrikuliert 952 33 14 an der Medizinischen 812 28 27 an der Rechts und Staatswissenschaftlichen und 601 20 92 an der Philosophischen Fakultat Geringere Zulassungszahlen als die Philosophische wies 1945 46 allein die Mathematisch Naturwissenschaftliche Fakultat mit 506 17 61 Studierenden auf 2 In den Jahren 1945 bis 1950 erhielten insgesamt 10 565 Bewerber einen Studienplatz an der Universitat Hamburg 2655 Frauen und 7910 Manner Der Frauenanteil an der Gesamtzahl der Zugelassenen betrug 25 2 Zum Zeitpunkt der Immatrikulation waren zwischen 1945 und 1950 durchschnittlich 83 8742 der Studierenden ledig 14 1428 sind verheiratet gewesen 2 Der grosste Teil der Studierenden 83 8797 gehorte der evangelischen Kirche an der zweitgrosste Teil 9 935 der katholischen 2 39 4091 der Studierenden waren in Hamburg beziehungsweise in den Gebieten geboren worden die 1937 38 durch das Gross Hamburg Gesetz eingemeindet wurden 28 2936 stammten aus den Flucht und Vertreibungsgebieten 2 30 3251 der Studierenden gaben an dass ihr Vater eine Hochschule besucht hatte 12 1293 bejahten die Frage nach einem Hochschulbesuch des Grossvaters 2 Zu den an der Universitat Hamburg in der Nachkriegszeit Immatrikulierten gehorten Conrad Ahlers Hans Christian Albrecht Burchard Franck Gunter Harte Helmuth Kern Jurgen Ponto Horst Sanmann Helmut Schmidt und Peter Weinert Weinert zahlte zu den Grundungsmitgliedern des 1950 ins Leben gerufenen Deutschen Komitees des World University Service Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen Bearbeiten Im Zeitraum 1945 bis 1950 schrieben sich 1984 Studierende ein die bereits wahrend des Nationalsozialismus an der Hamburger Universitat studiert hatten Fur diese konnen Angaben hinsichtlich ihrer Zugehorigkeit zu nationalsozialistischen Organisationen gemacht werden Mehr als 60 von den genannten 1984 waren nachweisbar Mitglied in mindestens einer nationalsozialistischen Organisation gewesen 2 Studentische Vertretung Bearbeiten Am 15 Mai 1945 bildeten etwa 20 Studierende eine Vertretung die schon wahrend der Zeit des Nationalsozialismus immatrikuliert gewesen waren Im August 1945 wurde diese von der Britischen Besatzungsmacht anerkannt Die Besatzungsmacht erteilte zugleich den Auftrag demokratische Wahlen zu der Vertretung vorzubereiten Gewahlt wurde in Hamburg Ende des Jahres 1946 Die erste gewahlte studentische Vertretung nannte sich Zentralausschuss der Studentenvereinigungen in Hamburg beziehungsweise Zentralausschuss der Hamburger Studentenschaft Einer der Initiatoren des sogenannten ZA war Hoimar von Ditfurth 3 Im Fruhjahr 1947 wurde der Name Allgemeiner Studenten Ausschuss AStA der Universitat Hamburg angenommen 2 AStA Vorsitzende waren in der Nachkriegszeit u a Ernst Georg Pantel und Ingeborg Retzlaff Studentische Vereinigungen Bearbeiten Im Jahr 1948 existierten an der Hamburger Universitat nachstehende studentische Vereinigungen Politische Gruppen Sozialistischer Deutscher Studentenbund Liberale Studentengruppe Hamburg Kommunistische Studentengruppe Hamburg Studentische Arbeitsgemeinschaft fur Volkerrecht und Friedenspolitik Internationaler Studentischer Arbeitskreis der Kriegsdienstgegner IAK Hochschulgruppe Hamburg Christliche Gruppen Evangelische Studentengemeinde Katholische Studentengemeinde SMD Hamburg sogenannte Auslanderclubs Internationaler Studentenverein an der Universitat Hamburg Verein der Auslandischen Studenten an der Universitat Hamburg Verbindungsahnliche Gemeinschaften Studenten Club Hansea Katholischer Studentenverein Albingia Wissenschaftlicher Katholischer Studentenverein Petrus Canisius Kulturelle Gruppen Hamburger Studentenbuhne und sonstige Vereinigungen Hamburger Akademischer Club Studentenunion 2 Historischer Club Bearbeiten Ende des Jahres 1949 grundeten Studierende den sogenannten Historiker Club der 1951 umbenannt wurde in Historischer Club Dessen Mitglieder machten es sich zur Aufgabe Studienanfangern Hilfestellungen zu geben Von den Clubmitgliedern durchgefuhrte beziehungsweise gemeinsam besuchte Vortrage und Diskussionsveranstaltungen sollten ebenso wie Ausfluge dazu beitragen ein Gemeinschaftsgefuhl entstehen zu lassen Auch wurde der Kontakt zu exmatrikulierten Studierenden der Geschichtswissenschaft gehalten Der in der Nachkriegszeit entstandene Club bestand bis 1969 4 Hamburger Akademische Rundschau Bearbeiten Die erste studentische Zeitschrift die in der Britischen Besatzungszone lizenziert wurde war die Hamburger Akademische Rundschau Am 6 Juni 1946 erhielt der an der Universitat Hamburg eingeschriebene Germanistikstudent Karl Ludwig Schneider von der Militarregierung die Lizenz Schneider hatte der Weissen Rose Hamburg angehort Zur Redaktion der Zeitschrift zahlte auch Hans Joachim Lang Die Hamburger Akademische Rundschau erschien bis zum Januar 1950 5 Siehe auch BearbeitenHistorisches Seminar Universitat Hamburg Universitat in der Nachkriegszeit 1945 1951 Literatur BearbeitenAnton F Guhl Wege aus dem Dritten Reich Die Entnazifizierung der Hamburger Universitat als ambivalente Nachgeschichte des Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2019 ISBN 978 3 8353 3468 7 Eckart Krause Personen die Geschichte machten Versuch zu fast einem Jahrhundert Geschichtswissenschaft an der Hamburger Universitat In Das Historische Seminar der Universitat Hamburg Forschungsbericht 2002 2004 Hamburg 2005 Seite 247 307 abgerufen am 17 Juli 2016 Uta Krukowska Demokratische Initiative und reaktionarer Geist in der Hamburger Studentenschaft 1945 1949 Geschichtswissenschaftliche Magisterarbeit Hamburg 1987 Uta Krukowska Die Studierenden an der Universitat Hamburg in den Jahren 1945 bis 1950 Phil Diss Hamburg 1993 Rainer Nicolaysen Die Frage der Ruckkehr Zur Remigration Hamburger Hochschullehrer nach 1945 In Zeitschrift des Vereins fur Hamburgische Geschichte Band 94 2008 Seite 117 152 Arnold Sywottek Kontinuitat im Neubeginn Uber die Anfange der Universitat Hamburg In Eckart Krause et al Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich Die Hamburger Universitat 1933 1945 Band III Dietrich Reimer Verlag Berlin Hamburg 1991 Seite 1387 1416 Universitat Hamburg 1919 1969 herausgegeben von der Universitat Hamburg Hamburg 1969 Weblinks BearbeitenKontinuitat im Neubeginn Zur Wiedereroffnung der Universitat Hamburg 1945 abgerufen am 23 Februar 2017 Kontinuitaten und Bruche in der Universitat der Nachkriegszeit abgerufen am 23 Februar 2017 Der Nachkriegsstudierende abgerufen am 23 Februar 2017 UNIVERSITATEN Studenten geben SOS abgerufen am 26 Juli 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Ingo von Munch Promotion 3 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2006 Seite 156 a b c d e f g h i Vgl 1 Uta Krukowska Demokratische Initiative und reaktionarer Geist in der Hamburger Studentenschaft 1945 1949 Hamburg 1987 2 Dies Die Studierenden an der Universitat Hamburg in den Jahren 1945 1950 Hamburg 1993 Helga Bauer Gerlinde Supplitt Einige Aspekte zur Entwicklung der Hamburger Studentenschaft 1919 1969 In Universitat Hamburg 1919 1969 herausgegeben von der Universitat Hamburg Hamburg 1969 Seite 311 332 hier Seite 319 Rainer Hering Der Historische Club 1949 1969 In Stefan Micheler und Jakob Michelsen Hrsg Der Forschung Der Lehre Der Bildung Wissen ist Macht Studentische Gegenfestschrift zum Universitatsjubilaum Hamburg 1994 Seite 219 236 Bernd M Kraske Die mutige Akademische Erinnerung an eine nicht alltagliche Zeitschrift In Die Zeit vom 13 Juni 1986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Universitat Hamburg in der Nachkriegszeit 1945 1951 amp oldid 236664067