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Robert Wilhelm Hermann Rompe 10 September 1905 in St Petersburg 6 Oktober 1993 in Berlin Muggelheim war ein deutscher Physiker und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Er war Mitglied des Zentralkomitees der SED Robert Rompe erste Reihe ganz links 1958 auf dem V SED ParteitagRompe war der Sohn eines deutschen Kaufmanns in St Petersburg und verbrachte dort seine Kindheit bis zum Ersten Weltkrieg weshalb er auch fliessend Russisch sprach 1 Er studierte ab 1923 Physik und Fernmeldetechnik in Berlin und promovierte 1930 mit einer spektroskopischen Arbeit bei Peter Pringsheim Danach arbeitete er bis Kriegsende als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Studiengesellschaft fur elektrische Beleuchtung der Osram K G in Berlin Dort veroffentlichte er Beitrage zur Lichterzeugungstechnik und beteiligte sich an der Entwicklung energiesparender Lichtquellen und spezieller Hochstdrucklichtquellen 2 3 4 Er gilt als Erfinder der Quecksilber Hochstdrucklampe Rompe trat 1932 in die KPD ein Schon zuvor und bis 1935 war er fur den BB Apparat KPD Nachrichtendienst Industriespionage und fur die GRU tatig Von 1933 bis 1936 gehorte der illegalen Gruppe von Hermann Ulfert an spater hatte er auch Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen In der Zeit von 1935 bis 1945 wurde er mehrfach kurzzeitig inhaftiert und verhort Von 1939 bis 1945 war Rompe als Biophysiker in der Abteilung fur Genetik des Kaiser Wilhelm Instituts fur Hirnforschung in Berlin Buch tatig 1945 ubernahm er die Leitung der Hauptabteilung fur Hochschulen und wissenschaftliche Institutionen in der Zentralverwaltung fur Volksbildung die er bis 1949 innehatte In dieser Funktion war er fur den Aufbau und die Tatigkeit der Einrichtungen verantwortlich und pragte die Wissenschaftslandschaft vor Grundung der DDR entscheidend Er gehorte als Mitglied des Parteivorstandes der SED bis 1949 zu den einflussreichsten Wissenschaftlern und Wissenschaftsorganisatoren der SBZ Grab der Familie Rompe in Kloster auf HiddenseeGleichzeitig war er ab 1946 Ordinarius und bis 1968 Direktor des II Physikalischen Instituts an der Humboldt Universitat zu Berlin 1949 ubernahm er ausserdem bis 1970 die Leitung des Physikalisch Technischen Instituts der wiedergegrundeten Deutschen Akademie der Wissenschaften DAW Hier baute er einen Kreis profilierter Wissenschaftler auf aus denen spater auch Professoren hervorgegangen sind wie Klaus Thiessen Marion Asche u a Zugleich leitete er von 1950 bis 1958 das Akademie Institut fur Strahlungsquellen an dem seit 1953 auch der spatere Grunder des ersten Instituts fur Regelungstechnik im deutschsprachigen Raum Heinrich Kindler Dresden tatig war Fur seine Leistungen erhielt er 1951 den Nationalpreis 2 Klasse 1953 wurde er Akademiemitglied und war dann Vorsitzender der neu gegrundeten Klasse Physik Diese entstand durch sein massgebliches Wirken aufgrund einer Denkschrift von 1953 Rompe verlor Anfang der 1950er Jahre im Zusammenhang mit der Noel Field Affare alle politischen Amter wurde jedoch nach Stalins Tod vollstandig rehabilitiert und bekleidete erneut hohe Funktionen 1955 wurde er stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates der DDR 1957 bis zur Auflosung 1990 ausserdem Mitglied des neu gegrundeten Forschungsrates ab 1979 auch Ehrenmitglied Seit 1958 war er Mitglied des ZK der SED bis zu seiner Emeritierung 1970 leitete er das Zentralinstitut fur Elektronenphysik der DAW 1963 1968 war er stellvertretender und amtierender Generalsekretar der Akademie In diesen Zeitabschnitt fallt auch seine enge Zusammenarbeit mit Ulrich Hofmann dem spateren Vizeprasidenten und 1 Vizeprasidenten 1970 bis 1990 der AdW Wissenschaftlich leistete Rompe Herausragendes auf dem Gebiet der Plasmaphysik politisch gilt er als Schlusselfigur fur die Organisation der physikalischen Bildungs und Forschungseinrichtungen in der Fruhzeit der DDR Sein Nachlass lagert im Archiv der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 5 Er war mit Franz Xaver Eder Herausgeber der Hochschulbucher fur Physik Rompe lebte in Berlin Muggelheim 6 Er besass ein Anwesen mit einem Wohnhaus in Kloster auf Hiddensee wohin er sich zur Erholung zuruckzog und wo er seit Mitte der 1980er Jahre auch lebte Auf seinen Wunsch wurde er auf Hiddensee begraben Sein Stiefsohn Arthur Alexander Aljoscha Rompe war Begrunder und Sanger der DDR Punkband Feeling B Literatur BearbeitenHubert Laitko Strategen Organisatoren Kritiker Dissidenten Verhaltensmuster prominenter Naturwissenschaftler der DDR in den 50er und 60er Jahren des 20 Jahrhunderts PDF 1 4 MB Erinnerung Robert Rompe Timofeeff Ressovsky und die Berliner Physik In Sitzungsberichte der Leibniz Sozietat Bd 42 2001 ISBN 3 89626 315 3 Festschrift des wissenschaftlichen Kolloquiums zum 65 Geburtstag von Robert Rompe Berlin Akademie Verlag 1973 Gert Lange Joachim Morke Wissenschaft im Interview Gesprache mit Akademiemitgliedern uber ihr Leben und Werk Jena Berlin Urania Verlag 1979 Neumann Nationalpreistrager Robert Rompe in Elektrotechnik 6 1952 1 Max Planck Institut fur Wissenschaftsgeschichte eine vollstandige Biographie uber Rompe 1997 ID 47558 0 Dieter Hoffmann Robert Rompe die Graue Eminenz der DDR Physik In DPG Hrsg Physik Journal Nr 10 2005 S 56 58 Dieter Hoffmann Rompe Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 24 f Digitalisat Peter Notzold Bernd Rainer Barth Rompe Robert Wilhelm Herrmann In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Rompe Sammlung von Bildern Literatur von und uber Robert Rompe im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Konrad Jarausch Matthias Middell Annette Vogt Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 3 Akademie Verlag 2012 S 136 Walter Kohler Robert Rompe Die elektrischen Leuchtrohren Vieweg Teubner Verlag Wiesbaden 1933 ISBN 978 3 322 98227 8 doi 10 1007 978 3 322 98916 1 springer com abgerufen am 6 Januar 2022 Walter Weizel Robert Rompe Theorie elektrischer Lichtbogen und Funken J A Barth 1949 R Rompe W Thouret W Weizel Zur Frage der Stabilisierung frei brennender Lichtbogen Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 1944 ISBN 978 3 662 27935 9 doi 10 1007 978 3 662 29443 7 springer com abgerufen am 6 Januar 2022 Archiv der BBAW Nachlassabteilung Rompe Robert Wilhelm Hermann Muggelheimer Autor Gerhard Schmidt feiert seinen 80 Geburtstag In Muggelheimer Bote April 2005 Normdaten Person GND 118602489 lobid OGND AKS LCCN n82116486 VIAF 57407426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rompe RobertALTERNATIVNAMEN Rompe Robert Wilhelm Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker SED Funktionar MdVGEBURTSDATUM 10 September 1905GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 6 Oktober 1993STERBEORT Berlin Muggelheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Rompe amp oldid 218872375