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Peter Pringsheim 19 Marz 1881 in Munchen 20 November 1963 in Antwerpen Belgien war ein deutscher Professor fur Physik Berliner Physiker und Chemiker 1920 Stehend vlnr Walter Grotrian Wilhelm Westphal Otto von Baeyer Peter Pringsheim Gustav Hertz Sitzend vlnr Hertha Sponer Albert Einstein Ingrid und James Franck Lise Meitner Fritz Haber Otto Hahn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPringsheim entstammte der ausserst wohlhabenden deutsch judischen Familie Pringsheim aus Schlesien und war der Sohn des Mathematikers Alfred Pringsheim 1850 1941 und seiner Frau Hedwig Pringsheim 1855 1942 der Tochter der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm Pringsheims Schwester Katia Mann war die Ehefrau des Schriftstellers Thomas Mann Er selbst war mit Emmeke auch Emilia Clement seit 1923 verheiratet Wie sein Vater schlug er als Physiker eine akademische Laufbahn ein Nach dem Abitur 1899 am Wilhelmsgymnasium Munchen 1 studierte er von 1900 bis 1906 an der Universitat Munchen und schloss sein Studium mit einer Doktorarbeit aus der Physik der Gasentladungen bei Wilhelm Conrad Rontgen ab Nach dem Studium arbeitete Peter Pringsheim als Post Doktorand bei Eduard Riecke in Gottingen und J J Thomson im englischen Cambridge Von Thomson erhielt Pringsheim die Anregung sich mit dem lichtelektrischen Verhalten der Alkalimetalle zu beschaftigen Als Pringsheim 1908 in das Physikalische Institut der Universitat Berlin unter Direktor Heinrich Rubens eintrat traf er dort auf Robert Wichard Pohl der bereits auf diesem Gebiet arbeitete Ergebnis dieser Zusammenarbeit war das Fachbuch Die lichtelektrischen Erscheinungen von 1914 Wahrend des Besuchs einer in Australien abgehaltenen Konferenz der British Association for the Advancement of Science brach der Erste Weltkrieg aus weshalb Pringsheim in Australien als Deutscher interniert wurde Er musste den gesamten Krieg in einem Internierungslager verbringen wurde auch nach Kriegsende noch weiter festgehalten und erst 1919 entlassen In der Zeit der Internierung war es Pringsheim moglich physikalische Fachliteratur zu lesen Er befasste sich mit dem Teilgebiet Fluoreszenz und Phosphoreszenz und brachte als er 1919 nach Berlin zuruckkehrte ein fast fertiges allein auf Literaturstudium beruhendes Buchmanuskript mit das dann 1921 unter dem Titel Fluoreszenz und Phosphoreszenz im Lichte der neueren Atomtheorie veroffentlicht wurde Sein Kollege Pohl wurde inzwischen habilitiert und 1920 Professor an der Universitat Gottingen ebenso wie ein anderer Kollege am Berliner Institut James Franck Dieser sollte im Leben Pringsheims noch eine besondere Rolle spielen Da Pohl nun in Gottingen war wandte sich Pringsheim ausschliesslich seinem neuen Arbeitsgebiet Fluoreszenz und Phosphoreszenz zu das er lebenslang bearbeitete Infolge seiner Forschungen und Lehrveranstaltungen wurde er 1925 planmassiger sogenannter ausserordentlicher Professor und 1930 personlicher ordentlicher Professor der Physik an der Universitat Berlin Sein wissenschaftlicher Erfolg spiegelt sich in seinen Mitarbeitern wie Antonio Carrelli spater Professor an der Universitat Neapel Sergei Iwanowitsch Wawilow spater Prasident der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion Alexander Nikolajewitsch Terenin spater Professor an der Universitat Leningrad D M L Yost spater Professor am California Institute of Technologyund den Doktoranden Hans Klumb spater Professor an der Universitat Mainz Guenter Monch spater Professor an der Universitat Halle Robert Rompe spater Professor an der Humboldt Universitat Berlin und Wolfgang Berg spater Professor an der ETH Zurichwider Obwohl evangelisch getauft wurde er wie die anderen Mitglieder seiner Familie aufgrund seiner judischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt Peter Pringsheim wurde 1933 auf der Basis des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zunachst beurlaubt und dann in den Ruhestand versetzt was einem Berufsverbot gleichkam Vermutlich mit der Hilfe seiner belgischen Ehefrau gelang es Pringsheim dass Auguste Piccard der Physikprofessor an der belgischen Universite Libre in Brussel war ihn in sein Institut aufnahm Hier wirkte Pringsheim zunachst von 1933 bis 1937 als Drittmittelforscher ab 1937 als Professeur agree Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien wurde Pringsheim am 10 Mai 1940 auf der Strasse verhaftet und schliesslich in das franzosische Konzentrationslager Gurs gebracht Seine Ehefrau Emilia hatte bis Kriegsende keine Information uber den Verbleib ihres Ehemanns Mit Hilfe hochgestellter Personlichkeiten aus der Politik konnte Pringsheims Schwager Thomas Mann es erreichen dass Pringsheim am 6 Dezember 1940 aus dem Lager entlassen wurde Fur die Einreise in die USA war aber der Nachweis einer Anstellung an einer amerikanischen Universitat erforderlich Sein fruherer Kollege James Franck inzwischen Professor an der Universitat Chicago setzte sich fur ihn ein und schliesslich gelang es an der Universitat von Kalifornien eine drittfinanzierte und auf ein Jahr befristete Anstellung zu finden Die eine Halfte seines Gehalts wurde von dem Emergency Committee in Aid of Displaced Foreign Scholars die andere Halfte von Thomas Mann personlich bezahlt Noch vor Ablauf des Jahres bot Franck Pringsheim eine Stelle in Chicago an da aufgrund des Krieges nicht alle Stellen besetzt waren Pringsheim nahm dieses Angebot an und arbeitete bis 1944 im Franck schen Institut in Chicago 1943 wurde er Fellow der American Physical Society 2 Wegen des nun abzusehenden Ende des Krieges und dem bevorstehenden Ausscheiden im Falle der Ruckkehr des Stelleninhabers nahm Pringsheim am 1 September 1944 eine Stelle in der Industrie an Er wurde jedoch am 9 Juli 1946 entlassen da die Firma ihre Forschungsabteilung aufloste woraufhin ihm Franck eine Anstellung am Staatlichen Forschungsinstitut Argonne National Laboratory bei Chicago vermittelte Dort war er von 1947 bis 1954 tatig und schied erst mit 73 Jahren aus Pringsheim kehrte nach Belgien zuruck und lebte dort mit seiner Frau in Antwerpen 1961 empfing er die Ehrendoktorwurde der Universitat Giessen Veroffentlichungen BearbeitenPeter Pringsheim hat 138 wissenschaftliche Veroffentlichungen verfasst hauptsachlich Aufsatze in wissenschaftlichen Fachzeitschriften Besonders hervorzuheben sind die Buchpublikationen Die lichtelektrischen Erscheinungen Braunschweig 1914 mit Robert Wichard Pohl Fluoreszenz und Phosphoreszenz im Lichte der neueren Atomtheorie Berlin 1921 2 Aufl 1923 3 Aufl 1928 Luminescence of Liquids and Solids and its Practical Applications New York 1943 Rev Repr 1946 mit M Vogel dt Lumineszenz von Flussigkeiten und festen Korpern Berichtigte und auf den neuesten Stand erganzte deutsche Ausgabe Weinheim 1951 mit M Vogel Fluorescence and Phosphorescence New York 1949Ausserdem verfasste er Handbuchartikel fur das Handbuch der Physik sowie fur das Handworterbuch der Naturwissenschaften Literatur BearbeitenJ Franck R W Pohl Peter Pringsheim 19 Marz 1881 20 November 1963 In Physikalische Blatter 20 1964 S 133 134 Valentin Wehefritz Gefangener zweier Welten Prof Dr Peter Pringsheim 1881 1963 Nr 4 in der Reihe Universitat im Exil Universitatsbibliothek Dortmund 1999 Kirsten Jungling Brigitte Rossbeck Katia Mann Die Frau des Zauberers Biografie Propylaen Berlin 2003 ISBN 3549071914 Dieter Hoffmann Pringsheim Peter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 725 f Digitalisat Weblinks BearbeitenSein Stammbaum Literatur von und uber Peter Pringsheim im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht vom K Wilhelms Gymnasium zu Munchen ZDB ID 12448436 1898 99 APS Fellow Archive Fellows 1943 American Physical Society abgerufen am 11 Dezember 2015 englisch Normdaten Person GND 116290706 lobid OGND AKS LCCN no00015941 VIAF 32744685 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pringsheim PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker in Belgien und den USAGEBURTSDATUM 19 Marz 1881GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 November 1963STERBEORT Antwerpen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Pringsheim amp oldid 219605319